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Kiralein erwacht






Ein neuer Tag in Atreia beginnt. Kiralein, eine unerfahrene junge Frau erwacht. Sie liegt auf dem kalten Boden einer Lichtung im Wald ihres Heimatortes Tolbas in Elysea. Die Sonne geht allmählich auf und lässt warme Sonnenstrahlen durch die Äste des dunklen Waldes auf Ihre gebräunte Haut und Ihre wunderschönen Blonden Haare glitzern. Verträumt schaut Kiralein in Richtung Sonne und versinkt zugleich in tiefer Trauer, denn Sie wünscht sich nichts sehnlicher als durch die Sonne hindurch nach Asmodea zu gelangen um Ihre große Liebe wiederzufinden...

*Kiralein, bist du schon wach?

* hört man eine warme weibliche Stimme aus nicht all zu weiter Ferne fragen.
Kiralein erschrickt, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass Ihre Mutter  Peneio so früh schon wach ist.
*Ja Mutter, ich bin gleich bei dir.

*, entgegnete Sie.
Heute war der Tag gekommen, an dem Sie lernen sollte wie man sich in dieser harten Welt zurechtzufinden hatte. Kiralein stand auf und lief zurück zu Ihrer Hütte. Die beiden Frühstückten um sich für den Tag ordentlich zu stärken. Peneio zeigte Kiralein wie man mit sich mit einfacher Magie gegen Tiere zur Wehr setzen konnte. Dabei lernte Sie auch, dass man niemals unschuldige Tiere töten sollte. Einige Tiere in Atreia wurden durch die Teilung des Landes und des Ätherflusses verändert und mutierten. Diese Tiere durften gejagt werden, denn Sie gehören nicht zur „normalen“ Welt. Auch wie man Gegenstände erbeutet und damit Gewänder und aufwändige Gerichte herstellt lehrte Peneio Ihrer Tochter. Das war sehr wichtig für die beiden, denn nur durch die Herstellung von Gewändern und die Verfeinerung von aufwändigen Gerichten konnten Sie für Ihren Lebensunterhalt sorgen.
Kiralein stellte sich sehr geschickt an, was Ihre Mutter natürlich beeindruckte und worauf Sie sehr stolz war.
*Ich denke das ist genug für Heute, mein kleiner Schatz. Ich bin sehr Stolz auf deinen Lernfortschritt.

*, sagte Peneio, als sie das Abendmahl zubereitete.
Kiralein verdrehte die Augen und antwortete: *Ich bin zwar nicht mehr so klein wie du denkst Mutter, aber ich weiß das alles zu schätzen. Ich danke dir für alles!*
Sie aßen gemeinsam zu Abend und gingen dann schlafen. In der Nacht träumt Kiralein immer wieder den gleichen, seltsamen Traum. Schon seit einigen Wochen, seitdem Sie von den auserwählten Deava gehört hat, die nach Asmodea reisen können und Ihr Volk beschützen.

 *Wo bin ich?...
.. Was tue ich hier? Hier ist es so düster, ist hier jemand?* Kiralein schaut sich um und stellt mit Schrecken fest, dass sie an diesem Ort noch nie gewesen ist und überlegt ob Sie überhaupt noch in Elysea ist. Sie befindet sich in Mitten einer Stadt, in den Häusern sind keine Menschen zu sehen, nur kleine rote Lichter. Und es werden immer mehr!
*So helft mir doch! Was geht hier vor? Wo bin ich hier?*, stößt Sie angestrengt und voller Angst heraus.
Man hört leise Knurrgeräusche aus allen Ecken und ein Lichtpaar kommt auf Sie zu. In der Dunkelheit erkennt sie kaum etwas, nur die Umrisse der dunklen Gestalt kann Sie sehen. „Kiralein, ich habe so lange gewartet...“, spricht die Gestalt in eigenartig bekannter Stimme. Kiralein brauchte einen Moment um zu begreifen was hier passiert...



*Roxx mein Schatz!

*, ruft Sie hinaus. Kiralein erwacht mit Schrecken aus Ihrem Traum und stellt fest, dass Ihre Mutter schon mit angstverzerrtem Gesicht neben Ihrem Bett sitzt und weint.
*Ich vermisse die beiden auch mein Schatz. Aber du musst endlich begreifen, dass Roxx unwiederruflich in Asmodea gefangen ist. Wahrscheinlich hat er das Gedächtnis verloren und kann sich nicht an seine Vergangenheit erinnern. Vergiss die Vergangenheit, wir müssen stark sein und können nicht unserer Vergangenheit nachtrauern.

*
*Aber Mutter, ich habe ihn gesehen! In meinem Traum! Ich werde ihn finden. Egal was es mich kostet und wie lange es dauert. Ich liebe ihn...

*
Peneio seuftzt. *Du hast deinen Traum also doch nicht aufgegeben, eine Deava zu werden um ihn wiederzufinden. Bitte überleg es dir nocheinmal, bevor..

*
*Nein Mutter!

*, sagt Kiralein, nun weniger freundlich, *Ich werde ihn finden und bis dahin werde Ich unser Volk vor den schrecklichen Balaur beschützen. Ich möchte ihn ein letztes Mal gegenüberstehen, egal was dann mit mir passieren mag.

*
Betroffene Stillte tritt ein. Peneio steht auf und geht zurück in Ihr Bett *Schlaf weiter Kira, der Morgige Tag wird nicht einfacher. Du weißt nun, was du zutun hast. Gute Nacht.*
*Gute Nacht Mutter.

*, murmelt Kiralein im Halbschlaf zurück. Und so Endet diese Nacht, wiedereinmal, mit dem gleichen Traum.

Kiralein wird zu einer Daeva






Die Nächsten Wochen, sogar Monate vergehen, mit dem gleichen Tagesrhytmus. Kiralein und Peneio stehen auf und Frühstücken gemeinsam, Peneio kümmert sich um den Verkauf Ihrer fertiggestellten Gewänder und Gerichte und Kiralein sammelt Materialien an, die man für die Herstellung benötigt. Nachmittags, wenn es ruhiger in Ihrem Laden zugeht fertigen die beiden Neue Gerichte und Kleidung an. Kiralein lernt in diesen Wochen sehr schnell und perfektioniert Ihre Arbeit. Auch die Magie, die Sie benutzt um Tiere zu vertreiben wird stärker.

Eines Tages erhalten die beiden eine Nachricht aus Sanctum:

„Sehr geehrte Peneio,
Liebe Kiralein,

Es wurde uns mitgeteilt, dass Sie, Peneio, meisterliche Arbeit verrichtet haben und Ihre Tochter Kiralein auf die Prüfungen zum Aufstieg zu einer Daeva vorbereitet haben. Wir möchten uns von diesen Fähigkeiten überzeugen und bitten Sie, sich unverzüglich in Sanctum bei unserem Hohepriester Jucleas zu melden.

Hochachtungsvoll, der Stadtrat von Sanctum“



Kiralein und Peneio waren fassungslos, dabei hatten Sie sich doch nur über Wasser halten wollen.
*Wer dem Stadtrat so etwas unfassbares bloß erzählt hat?

*, fragte Peneio Ihre junge Tocher. Doch Kiralein brachte kein Wort heraus und klammerte sich fest an den Brief. Sie war den Tränen nahe und fing an zu zittern, hatte Sie sich doch nichts sehnlicher gewünscht, als zu einer unsterblichen Daeva aufzusteigen. Ihre Mutter sah, dass Sie mit den Tränen rang und schloss Sie fest in die Arme. Mit sanfter Stimme flüsterte Sie in Kiralein's Ohr: *Es wird alles gut, mein Schatz. Sieh nur, was das für eine große Ehre ist! Eine Daeva zu werden, wie es eins dein Vater war. Nur sehr wenige Menschen werden dieser Ehre zuteil.

*
Anscheinend hatte Peneio die Tränen falsch gedeutet, dachte sich Kiralein und trällerte fröhlich heraus: *Aber nein Mutter, ich freue mich doch! So kann ich uns besser versorgen und allen helfen. Ich werde mehr verdienen und Anerkennung bekommen! Ich freue mich schon darauf, mal nach Sanctum zu kommen. Komm, lass uns unsere besten Gewänder anziehen und losgehen.
Ich kann es kaum erwarten!

*

Peneio war sehr stolz auf Ihre Tochter, die die letzten Monate so tapfer und fleißig geübt hatte. Sie schloss den Laden zu und machte ein paar Brote für unterwegs, während Kiralein frisches Wasser aus dem Brunnen holte. Beide zogen Ihre besten Gewänder an und machten sich auf den Weg nach Sanctum.

Am Eingang von Sanctum wurden Sie von Leah, einer sehr jungen und kleinen Daeva, herzlich empfangen und zum Hohepriester namens Jucleas gebracht. Der Hohepriester wurde von zwei Helfern, Sibyla und Aithra, die bei Ihm eine Ausbildung erhielten, umgeben. Der Hohepriester empfing Kiralein und Peneio. Als er Kiralein ansah strahlten seine Augen und er wies seinen Helfern den Auftrag zu, einen Staub aus Äther herzustellen, der zum Aufstieg nötig war.
Er hielt eine lange und wunderbare Rede über Daevas und Elysea. Er beendete die Rede mit den Worten:

„Von nun an bist du eine Daeva Kiralein. Möge Aion dich beschützen. Als Daeva bist du dazu verpflichtet, den Menschen von Elysea zu helfen, und das unter einsatz deines Lebens. Dafür bist du nun mit der Unsterblichkeit gesegnet und wirst ewig jung bleiben.“



Er nahm den feinen Ätherstaub und segnete Kiralein, woraufhin Ihr wunderschöne weiße Flügel wuchsen. Kiralein strahlte noch mehr als vorher und es umgab sie ein wunderbarer Glanz.

Als sich die Masse von Menschen, die sich zu dem Zeitpunkt versammelt hatten um die neue Daeva zu sehen, wieder enternte, schritt Peneio zu Ihrer Tochter und beglückwünschte Sie.
*Es ist wundervoll zu sehen, was aus dir geworden ist mein Kind. Du bist schon so groß und Erwachsen geworden!

*, sagte Sie unter Tränen.
Kiralein strahlte immernoch und antwortete: *Danke Mutter, das weiß ich sehr zu schätzen!

*, dabei drehte Sie sich in Richtung des Hohepriesters und sprach weiter: *Nun bin ich eine Daeva, aber Sie haben sich nichteinmal von meinen Fähigkeiten überzeugt. Woher wissen Sie, dass ich als Daeva geeignet bin?

*.
*Schön, dass du fragst.

*, entgegnete er und freute sich sehr über Ihr Interesse, *Du strahlst wie ein naher Stern, man sieht dir deine Fähigkeiten an. So stellen sich die Menschen Daeva's vor. Sie wollen Vorbilder, zu denen Sie aufsehen können und die Sie beschützen. Daher brauchst du keine Prüfung absolvieren. Sie wäre ein Vorwand gewesen, dich nicht zu nehmen, falls Du nicht geeignet wärest. Das einzige, was du über dich ergehen lassen musst, ist das Ausbildungslager. Es befindet sich in Poeta, vielleicht hast du ja schoneinmal davon gehört.

*, Jucleas überreicht Kiralein einen Umschlag, auf dem mit Kalligrafischer Schrift Ihr Name steht, *Bringe diesen Umschlag zu Elpas, er weiß bereits Bescheid. Er wird dich in Poeta empfangen und dir weiterhelfen. Du wirst anfänglich Probleme haben, deine Fähigkeiten einzusetzen, denn als Daeva bist du stärker. Wenn du soweit bist kannst du zu Esera gehen, Sie wird dir dann neue Fähigkeiten beibringen. Aber alles zu seiner Zeit. Ich werde dir nun ein Portal aus Äther herstellen, um nach Poeta zu kommen. Du hast aber noch genug Zeit um dich vorerst von deiner Mutter zu verabschieden.

*

Die ersten Schritte als Daeva






Kiralein bekam von Ihrer Mutter einen kleinen Beutel mit Proviant und ein magisches Buch, das schon seid mehreren Generationen in Ihrer Familie war. In diesem Buch wurden sehr viele Zauber niedergeschrieben, mit denen man unter anderem auch Tiere in ihrer Bewegung beeinflussen konnte oder sie an dem Boden binden kann.
Man sah Peneio den Schmerz an, Ihre Tochter gehen zu lassen, jedoch beruhigte Kiralein sie ein wenig mit den Worten: *Aber Mutter, ich werde dir jeden Tag einen Brief zukommen lassen und dich oft besuchen, das verspreche ich dir! Mich wirst du nicht verlieren, dafür liebe ich dich doch zu sehr.

*
Peneio wurde etwas gelassener, als sie das hörte und nahm Kiralein zum letzten Mal auf ungewisse Zeit in die Arme und flüsterte Ihr ins Ohr: *Pass auf dich auf und mach deine Sache als Daeva gut, ich werde dich sehr vermissen!

*

Nun trat auch schon der Hohepriester hervor und bat Kiralein mit Ihm zum Portal zu gehen.
*Kiralein, das hier ist ein Portal aus Äther, mit diesem Portal wirst du auf direktem Wege nach Poeta kommen, jedoch hoffe ich, dass es dir nach deiner ersten Reise durch ein Portal gut gehen wird. Die meisten haben mit anhaltendem Schwindelgefühl sowie Orientierungslosigkeit zu kämpfen. Dieses Gefühl wird sich nach regelmäßigem benutzen solcher Portale legen. Wie schon gesagt, wenn du in Poeta ankommst, erwartet dich dort Elpas, er wird dir weiterhelfen. Und nun wünsche ich dir eine angenehme Reise.

*, das waren die letzten Worte, an die sich Kiralein noch erinnerte, bevor sie voller Stolz durch das Portal trat und augenblicklich in Ohnmacht fiel.

Kiralein öffnere vorsichtig ihre Augen und spürte leichte Verstimmungen in der Magengegend. Sie sah in das Gesicht eines großen, gut aussehenden Mannes, der ein breites Grinsen aufgelegt hatte.
*Du bist wohl das erste mal durch ein Portal gereist, nicht wahr?

*, sprach er schnippisch und lachte, *So erging es mir beim ersten mal auch. Hier, nimm diesen heißen Tee, er wird dir deinen Magen beruhigen und schmeckt dazu noch sehr gut!

*.

*Danke sehr! Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet! Ich werde so nett begrüßt, trotz dass ich so einen schwäche Anfall hatte!

*, entgegnete Kiralein und trank genüsslich den Tee.
Als sie sich etwas erholt hatte sprang sie auf und sagte hektisch: *Oh nein, ich bin doch hier, um etwas zu lernen und nicht, um den ganzen Tag zu faulenzen! Apropos, diesen Brief sollte ich Dir vom Hohepriester überreichen!

*
Kiralein zog den Brief des Hohepriesters aus Ihrer Tasche und gab ihn Elpas. Sogleich öffnete er den Brief und schmunzelte.

„Hallo Elpas mein Freund! Diese junge Daeva trägt den Namen Kiralein Rose. Du wirst sicherlich Ihren Vater kennen, ebenso Ihre liebreizende Mutter, die die feinen Gewänder der reichen herstellt? Ich habe sie nun deiner Obhut anvertraut, da du Ihren Vater sehr gut kanntest. Bitte kümmere dich in Ihrer Ausbildung gut um sie und zeige Ihr alles, was notwendig ist um in dieser Welt zu überleben. Verschone sie allerdings von zu schwerer Arbeit, ich denke, dass sie dieser noch nicht gewachsen ist!
Und wenn Ihr in ein paar Wochen soweit seid, dass sie die Grundlagen beherscht und mit Ihren Fähigkeiten gut umzugehen weiß, schicke sie bitte noch einmal zu mir und gebe Ihr ein paar dieser Köstlichen Früchte aus Poeta mit.
Grüße aus Sanctum,
dein Freund Jucleas“



Elpas faltete den Brief wieder zusammen und steckte ihn ein. Er richtete im nächsten Moment das Wort an Kiralein: *Soso, du bist also eine Rose? Sehr schön, dann bringst du ja schon sehr viele Erfahrungen mit! Nun gut, dann erzähl mir mal, was du schon alles beigebracht bekommen hast!

*

Man sah, dass Sie kurz nachdachte und gleich darauf antwortete Sie: *Meine Mutter hat mir beigebracht Zauber anzuwenden um naheliegende Tiere schnell zu töten, um Sie von Ihrem Leid zu erlösen. Dazu musst du wissen, wir haben ausschließlich nur Tiere getötet, die einer Krankheit verfallen sind oder die Tiere, die uns angegriffen haben.

* , sie machte eine kurze Pause und sprach weiter, *Ebenfalls habe ich gelernt wie man aus den unterschiedlichsten Zutaten leckeres Essen kocht und Gewänder aus den schönsten Stoffen herstellt. Kleinere Wunden kann ich ebenfalls versorgen, solange es nicht zu kompliziert wird.

*

Elpas hatte ihren Worten gelauscht und machte große Augen: *Wahnsinn! So viel hast du schon gelernt? Das ist wirklich schon eine große Menge, vor allem scheinst du sehr flexibel zu sein, wie ich sehe. Ich glaube, da habe ich auch schon eine gute Aufgabe für dich, fang doch bitte damit an in den Wald zu gehen und dort etwas zu Essen zu holen. Ich mache mir inzwischen Gedanken darüber, wie wir deine Kenntnisse verfeinern können.

*

Sie schnaubte gelangweilt aus, stand auf und machte sich auf den Weg. Nur aus dem Augenwinkel heraus sagte sie gelangweilt: *Na gut, dann werde ich heute etwas leckeres auf den Tisch bringen, das wirkt wenigstens Stärkend..

*

Kaum war Kiralein im Wald verschwunden lies Elpas seine Schultern sinken und sprach leise zu sich selbst: *Achherje, wie soll ich dieser neuen Daeva bloß überhaupt noch etwas beibringen. Sie weiß nun schon mindestens so viel wie ich. Das wird wirklich schwierig. Ich sollte mir schleunigst etwas einfallen lassen.

*

Elpas ging in sein Haus und kramte einen Notizblock mit einem Stift aus einer alten Holzkiste heraus. Er fing an, sich ein paar Notizen zu machen in seiner eigenen sehr unleserlichen Schrift:

- Kocht gut - da kann ich nicht helfen
- Kann schneidern - das lasse ich außen vor
- Kann sich vor Tieren schützen - darauf aufbauen
- Wunden versorgen ? - eventuell bei verletzten Tieren helfen
- eventuell neue Zauber lehren



Er verfiel abermals in ein Selbst-Gespräch und nuschelte vor sich her:
*.. Wunden versorgen .. da kann ich ihr bestimmt helfen .. oder eventuell neue Zauber lehren .. mal sehen, was sie schon kann ..

*


In der Zwischenzeit suchte Kiralein im dichten Wald nach essbaren Beeren oder ähnliches. Man sah ihr ihre Enttäuschung an und sie murmelte nur vor sich hin: *Wieso soll ich denn in ein Ausbildungslager, wenn selbst mein Ausbilder über meine Künste überrascht ist. Und nun mache ich hier auch wieder nur das Essen. Ich hoffe, dass er neue Aufgaben für mich hat, wenn ich wieder zurück bin.

*
Sie blieb ruckartig stehen. Vor Ihr stand plötzlich ein wildes Tier, was Ihr bis dahin unbekannt war. Kiralein war die ganze Zeit so in Gedanken gewesen, dass sie alles um sich herum übersehen hatte und nun stand ein eventuell sehr gefährliches Tier vor Ihr.

Das Tier näherte sich langsam, aber Kiralein war starr vor Schreck und wusste sich nicht zu helfen. *Bitte tu mir nichts!

*, rief sie. Das Tier erschrak, machte Kehrtwende und lief wieder in den dunklen Wald hinein.

Kiralein sank zusammen und atmete durch: *Da habe ich noch einmal Glück gehabt. das hätte auch anders ausgehen können. Ich sollte mich mehr konzentrieren, ich habe noch sehr viel Training nötig.

* Nun beeilte Sie sich und fand an einigen Bäumen Pilze, die sie auch aus Tolpas kannte. *Diese Pilze sind ganz bestimmt nicht giftig, das hoffe ich jedenfalls!

* Sie füllte sich Ihre Taschen mit diesen Pilzen und machte sich auf den Rückweg. Am Waldrand sah sie erst jetzt, dass ein kleines Feld mit Kartoffeln und Kräutern angelegt war. Kiralein seufzte: *Ich sollte wirklich mehr auf meine Umgebung achten, nun habe ich mir den ganzen Weg gemacht und hier hätte ich es wirklich einfacher gehabt!

*. Sie nahm noch ein paar reife Kartoffeln und Kräuter mit.

Zurück bei Elpas entdeckte sie, dass er bereits ein Feuer vorbereitet hat und Ihr Messer sowie Töpfe und Teller bereit gestellt hat. Sie nahm sich ein paar Teller und Töpfe sowie ein kleines Messer und leerte Ihre Taschen. Kiralein fing damit an das Essen vorzubereiten, als Elpas wieder zu Ihr trat.

*Kiralein! Ich habe mir ein paar Gedanken darüber gemacht, wie ich dich weiter Ausbilden kann. Ich war bei "Esera" und habe mir ein Buch mit Zaubern geben lassen, die für den Anfang sehr hilfreich sein können. Gib mir doch bitte mal dein Buch, damit ich es etwas abgleichen kann, damit ich genau weiß, was man dir bereits gelehrt hat. Dann kann ich dort ansetzen!

* , er hielt kurz inne und sagte weiter, *Das Essen riecht wirklich schon sehr lecker! Was wird es denn geben, wenn es fertig ist?

*

Kiralein lächelte: *Es gibt heute Kartoffeln mit Pilzen! Etwas sehr schlichtes, aber mir ist nichts anderes über den Weg gelaufen.

*, sie kramte in Ihren Taschen ihr Buch mit den Zaubern heraus und machte noch eine weitere Bemerkung, *Hier bitte, allerdings hoffe ich, dass du diese alte Schrift lesen kannst, das ist manchmal schon sehr schwierig.

*

Elpas nahm das Buch und setzte sich Ihr gegenüber hin. Er schlug beide Bücher auf und sah, dass sie schon so gut wie alle Grundlagen kannte. Nur mächtige Schlafzauber sowie einen Zauber, der mehrere Feinde an dem Boden bindet, stand noch nicht in Ihrem Buch. *Gut, nach dem Essen werde ich dir ein paar neue Zauber zeigen, zur Mittagszeit kommen hier oft wilde Tiere vorbei, die sehr oft in das Dorf eindringen um uns anzugreifen.

*, er gab ihr das Buch zurück und räumte die überflüssigen Messer, Teller und Töpfe wieder zurück in sein Haus.
Kiralein strahlte über das ganze Gesicht und man sah, dass sie sich über die Worte von Elpas sehr freute. Sie würzte das noch schnell die Pilze fertig und füllte nun die Teller reichlich. *Elpas, das Essen ist fertig! Hier ist dein Teller.

* Sie gab Elpas den Teller, der etwas mehr gefüllt war, als der Ihrer.

Sie aßen gemütlich alles auf und wuschen ab. Kiralein war nun bereits so aufgeregt, dass Sie alles sehr viel schneller vollendete. Elpas nahm nun wieder sein Buch zur Hand und zeigte Ihr zunächst, wie sie einen sehr starken Schlafzauber anwenden kann. Schon bald kam auch ein wider Wolf angelaufen, der geradewegs auf den Bäcker des Dorfes zulief. Kiralein stellte sich in den Weg und wand den gerade neu gelernten Zauber an. Zuerst dauerte der Zauber nur ein paar Sekunden, aber sie wand ihn immer und immer wieder an. Sie übte ein paar mal an dem Tier und nachdem sie sich traute den Zauber lauter und deutlicher zu betonen, schlief das Tier bereits nach dem 8.ten Versuch bereits eine halbe Stunde lang.
Als das Tier letzendlich nach einer halben Stunde erwachte, war es besänftigt und taumelte zurück in den düsteren Wald.
Elpas war sehr erstaunt darüber, dass Kiralein ihre Kräfte so schnell in den Griff bekam, sodass er sich rasch etwas neues einfallen lies und sagte: *Das war wirklich sehr beeindruckend! Allerdings habe ich nun noch eine Aufgabe für dich! Siehst du diese kranken Tiere dort vorne? Ich habe versucht sie zu behandeln, leider schlug bisher alles fehl. Erlöse sie von Ihrem leiden und töte sie. Wenn du damit fertig bist, schau nach, ob sie etwas Wertvolles bei sich tragen und bestatte sie im Anschluss. Ich werde schon einmal das Abendessen vorbereiten, du bist sicher sehr hungrig.

*
*Ja gut, das mache ich!*, sagte Kiralein voller Übermut und machte sich sofort ans Werk.
Sie nahm das magische Buch, dass sie von Ihrer Mutter erhielt, aus Ihrem Beutel und lies ein paar effektive Zauber nach. Erst versuchte sie es mit einfachen Zaubern, die sie die letzten Monate verwendet hatte. Allerdings starben die Tiere nur sehr langsam, was Ihr selbst Qualen zufügte und so traute sie sich an schwerere Zauber, die allerdings effektiver waren und die Tiere nicht weiter quälte. Bei einigen Tieren fand sie tatsächlich einige Kinahstücke sowie kleine Accesoire Gegenstände, zum Beispiel Ringe und sogar eine Halskette.
Sie begrub die Tiere an einem etwas abgelegenerem Ort, sodass Ihre toten Körper nicht unerwünschte Besucher anlocken würden.
Geschafft von dieser Aufgabe ging sie in das kleine Lager, indem sie vorhin Elpas in sein Haus verschwinden sah und roch schon einen sehr angenehmen Geruch von frisch gegrilltem Fleisch sowie frischem Gemüse.
Sie brauchten keine Worte um sich weiter zu verständigen, sie arbeiteten Hand in Hand, fast so, als würden sie sich schon jahrelang kennen und hatten direkt eine sehr gute Vertrauensbasis.
Die beiden aßen zusammen und ruhten sich eine Weile aus und wärmten sich an dem noch warmen Feuer, ehe Kiralein die Teller sowie das Besteck abwusch und wieder beiseite stelle. Elpas suchte in der selben Zeit ein paar größere Stücke Holz, um das Feuer die ganze Nacht brennen lassen zu können.
Elpas und Kiralein bereiteten sich auf die Nacht vor und schliefen schon sehr bald neben dem gemütlichen Feuer ein.

Das Ausbauen der Fähigkeiten






Kiralein hatte abermals ihren unheimlichen Alptraum, doch dieses mal wurde sie von Elpas aufgeweckt, weil sie vor lauter Angst um sich schlug und ihn unsanft am Kopf traf.
*Kiralein! Was ist los, hast du etwas schlimmes geträumt? Erzähl mir davon! Du bist ja ganz durchnässt!

*, sagte er ganz panisch und reichte ihr eine weitere Decke.

Sie stotterte nur und hielt sich eine Hand an die Brust, weil ihr Herz rasend schnell schlug: *Ich... ich.. mein Mann! Ich muss … finden... er ist weg..

* Kiralein war nun ganz entrüstet und fing an zu weinen. Sie hatte bis jetzt doch noch niemandem davon erzählt und wollte es auch nicht. *Es tut mir leid Elpas, es hat mich einfach überkommen! Das passiert nicht noch einmal!

*
Elpas seufzte und sprach ein paar beruhigende Worte zu ihr, ehe er sie tröstend in den Arm nahm:* Kiralein, ich habe schon von deinem Schicksal gehört. Dein Vater wurde bei diesem Unglück getötet, und dein Mann ist verschollen. Aber lass dir eines gesagt sein! Wir als Daeva müssen die Bevölkerung schützen, damit die Balaur nicht noch weiter vordringen können und noch mehr Unheil anrichten. Sollte dein Mann dort draußen... oder in Asmodea sein, wirst du ihn finden, darauf gebe ich dir mein Wort! Schon bald wird es ein paar Expeditions-Reisen geben, die nach Asmodea reisen um Verwandte aufzuspüren, Familien und Freunde wieder zu finden und um Frieden zu verbreiten.

*

Es tröstete Sie nur bedingt und sie weinte sich wieder in den Schlaf. Elpas saß neben ihr, bis sie eingeschlafen war, um sie etwas zu besänftigen. Sie schliefen nicht lange, ehe die Sonne aufging und Er sich schon ein paar Gedanken machte, wie er sie ablenken und aufmuntern könne. *Guten Morgen, Kiralein! Na komm, die Sonne lacht uns an und wir sollten deine Fähigkeiten verbessern!

*, er sagte es so fröhlich, als wäre in der Nacht nichts geschehen.
Daher antwortete Kiralein ebenso fröhlich: *Spitze! Ich möchte sehr viel neues lernen heute, kannst du mir beibringen, wie man Wunden versorgt? Es wäre sehr schön, wenn ich mich oder Verbündete auch Notversorgen kann, wenn es wirklich notwendig ist!

* Es war ihr auch sehr recht, dass er kein Wort darüber sprach. Es wäre nur unnötig unangenehm geworden.

Elpas dachte einen Moment darüber nach und kam zu einem Entschluss: *Gut, das ist machbar. Ich werde zu unserem Heiler gehen und erfragen ob wir ihm helfen können. Sei so gut, und bereite das Frühstück vor!

*, er stand rasch auf und ging fort, ohne eine Reaktion abzuwarten.

Also befolgte Kiralein die Anweisungen und machte sich auf den Weg, bis zum Waldanfang um dort einige Kartoffeln und Kräuter zu sammeln. *Eine warme Mahlzeit zum Frühstück, was will man mehr?

*, murmelte sie vor sich her. Sie ging zurück zum Lager und legte die Kartoffeln unter das Feuer, ein paar Zentimeter unter die Erde hinein. Während das Essen noch einen Moment brauchte, legte sie schon Teller sowie ein paar Gabeln bereit und machte aus den Kräutern eine scharfe Beilage.
Erst jetzt sah sie das neue Buch, das Elpas ihnen geholt hatte und nahm es zum lesen. Es war sehr dick und hatte einige Kapitel. Darunter waren einige Heilzauber, sie wurden alle ausführlich beschrieben und es stand darin, was sie bewirkten und was eventuelle Nebenwirkungen sein könnten. Ganz anders als in dem Buch, was schon seit einiger Zeit in Ihrer Familie war, denn dabei musste man schon fast erraten, was die Zauber bewirken oder was schiefgehen kann.

Zur gleichen Zeit befand sich Elpas auf dem Weg zum Heiler des Dorfes. Als er ankam wurde er überraschend von einer der Helferinnen des Heilers empfangen: *Elpas, zum Glück bist du da! Wir brauchen unbedingt deine Hilfe! Letzte Nacht wurde ein Nachbardorf angegriffen und wir haben nicht genug Ausgebildete Daeva zur Verfügung. Bitte komm mit uns. Wir brechen in einer Stunde auf, unser Heiler ist bereits auf dem Weg dorthin!

*
Er fühlte sich etwas überrumpelt, stimmte jedoch sofort ein, es war ja auch die perfekte Gelegenheit einer weiteren Daeva das Heilen beizubringen. Elpas schritt rasch zurück zum Lager, wo ihm ein wohlriechender Duft von warmen Kartoffeln in die Nase stieg.
*Kiralein, das Nachbardorf wurde heute Nacht angegriffen und wir müssen unbedingt helfen. Lass uns schnell Frühstücken um Kräfte zu sammeln und dann alles zusammenpacken, was wir benötigen. Wir brechen in einer guten Stunde zusammen mit ein paar Helferinnen auf.

*
Sie nickte nur und reichte ihm einen Teller, auf denen nun schon geschälte Kartoffeln lagen.

Als die beiden fertig waren, räumte Kiralein alles zusammen und packte Ihre Tasche. Da sie nicht viel bei sich hatte, war sie in kürzester Zeit fertig und fragte:*Ich bin fertig, kann ich dir helfen? Was brauchst du noch? Soll ich vielleicht etwas aus deinem kleinen Haus holen?

*
Elpas legte seine Hand auf Ihre Schulter und sagte nur:*Beruhige dich, ich bin fast fertig. Wärme dich noch etwas an dem Feuer und dann gehen wir bald los.

* Kiralein seufzte und setzte sich an das Feuer. Es tat Ihr gut, denn die Sonne hatte die Erde noch nicht richtig erwärmt und es war noch sehr kalt.
*Na gut, dann komm! Lass uns gehen, die Helferinnen des Heilers sind bestimmt nun auch fertig und bereit zu gehen!

*, rief Elpas aus seinem kleinen Haus, ehe er vollgepackt aus seinem Haus hinaus trat.

Die beiden machten sich mit 5 weiteren Helfern auf den Weg in das Nachbardorf. Auf dem Weg dorthin versuchten wilde Wölfe sie immer wieder anzugreifen und etwas zu erbeuten. Allerdings scheiterten diese Versuche. Auch Kiralein, die als Einzige nicht viel zu tragen hatte, beteiligte sich an den Kämpfen und versetzte die anderen in reges Staunen.
*Wahnsinn, so gut hatte ich meine Kräfte nach nur einem Tag als Daeva nicht im Griff. Muss wohl in der Familie liegen!*, scherzte Sam, der ebenfalls ein Neuling als Daeva war.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 04.11.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich meinem allerliebsten Schatz, der mich Unterstüzt und mit mir viele schöne Dinge erlebt hat.

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