Cover

1

Ich knie auf meinem Bett und sehe dir beim Anziehen zu.

Du siehst mich nicht an.

              

Wann hast du mich das letzte Mal wirklich angesehen? Wann habe ich aufgehört, deinen Anblick zu genießen?

 

„Ich kann nicht mehr…“ Leise bricht meine Stimme die Stille. „Ich kann nicht mehr!“

 

Ich spüre deine Finger noch immer auf der Haut. Dein Atem verschlägt mir noch immer meinen. Du ziehst dich weiter an.

 

„Ich kann nicht mehr!“

 

Tränen fahren meine stumpfen Konturen nach, wie zuvor du. Verwischen die letzten Reste von mir, die du noch übrig gelassen hast.

„Ich kann nicht mehr!“

 

Ich zerre an den Lumpen meiner Haut. Alles riecht nach dir. Alles schmeckt nach dir.

 

„Ich kann nicht mehr…“

 

Ich beiße auf meine Lippen, verstümmle deine Küsse. Ertrage nicht länger nur einen.

    

„Bitte!“ Ich falle nach vorn, auf die noch feuchten Lacken. „Ich kann nicht mehr…“ Meine Finger sind leer und kalt.

 

„Ich kann nicht mehr!“

 

Mein Herz blutet aus. Mein Verstand bricht zusammen.

 

Scham. Schande. Schuld…

 

Ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Ich…

 

„Ich kann nicht mehr!“

        

Du ziehst dich weiter an. Gehst lautlos durch den Raum, und doch schlägt dein Echo alles kurz und klein.

 

„ICH KANN NICHT MEHR“

Ich schreie, ich sterbe. Du stehst in der Tür.

      

Bitte geh, und lass mich hier. Ich ertrinke in der Erinnerung an uns beide. Ich ertrinke an all dem, was wir waren.                  

                

Ich kann nicht mehr…

 

Begreif es doch, es tut mir leid! Aber-

 

„Ich kann nicht mehr…“

              

Wie oft willst du mich noch umbringen? Wie oft ist oft genug? Ist es jemals genug? Ist…

 

„Bitte“

 

Du gehst durch die Tür, ich sehe noch immer die Narben auf deinem Rücken durchs Shirt. Phantomschmerz klingt nie ab, ich weiß. Meine Liebe war dein Morphium, aber jeder Vorrat geht zur Neige.

 

Bald bin ich leer, ich kann einfach nicht mehr…

 
 
 
 
 
 
 
 
 

2

Deine Hand wandert über meinen Körper, streicht über meine nackte Brust.

 

Spürst du mein Herz rasen?

 

Deine Lippen kosten meine Haut, deine Zunge erforscht meine Fasern.

 

Schmeckst du meine Angst? Meine Schuld?

 

Immer weiter forschen deine Finger.

 

Hitze. Wärme. Feuer.

                

Verbrennst du mich oder ich dich?

 

Dein heißer Atem schlägt gegen meine Haut. Deine Liebe ist Krieg, deine Liebkosung ein Schlag. Und du schlägst und schlägst und schlägst auf mich ein…

 

Ich bin ein Schlachtfeld, ein Trümmerhaufen! Knochen brechen, wie mein Genick und meine Würde.

            

Töte mich!

 

Töte mich bitte, vielleicht sterbe ich diesmal wirklich! Vielleicht tragen mich deine sanften Worte endlich zu Grabe. Vielleicht erliege ich endlich der süßen Qual, dem Dorn im Fleisch, der Fessel meines Seins.

 

Du streichst mein feuchtes Haar zurück, Lippen auf Lippen.

 

Hunger, ich spüre ihn. Gier, ich fürchte sie.

 

Deine Erregung pulsiert, brennt sich in mein Fleisch. Wir verschmelzen.

  

„Ahhh“

 

Du hältst mich, hältst mich gefangen.

      

„Hmmm“

 

Ich kann nicht gehen, kann nicht stehen, leben, lachen, lieben.

 

Lieben…

 

„Mhh“

 

Du brennst immer weiter in mich rein, dringst zu meinem Innersten, kehrst es nach außen.

 

Ich suche halt an dir, den ich nicht finde. Suche Geborgenheit, die ich nicht verdiene, und sehne mich nach dir, obwohl ich dich nie bekommen werde.

Meine Finger krallen sich in deinen Rücken, deine Zähen schlagen sich in meinen Hals.

 

„Haa… ahhh“

 

Wir sind eins, aber niemals ganz!

Wir sind eins, aber ich werde niemals dein sein!

 

Puls, Chaos, Atem, Liebe, Herz, Tod, rasen, schlagen, winden- Sterben!

 

Ich sterbe, ich sterbe für dich.

Falle in den Abgrund, falle in das Nichts- Falle zurück in die Kissen…

          

Dein Körper ruht auf meinem.

Schwer, warm, endgültig.

Ich drehe den Kopf zu Seite, warte darauf, dass du gehst und wieder einen Teil von mir mit dir nimmst.

 

Warum tötest du mich, wenn du mich dann doch am leben lässt? Warum will ich tausend Tode für dich sterben, wenn ich noch nicht mal einmal mit dir leben kann?

3

Die Uhr tickt. Ich warte.

Das Holz der Tür ist kalt in meinem Rücken, wie die Fliesen unter meinen Beinen.

 

Die Uhr tickt und ich warte, ich warte auf dich.

 

Ich weiß, dass du kommen wirst.

So wie ich weiß, dass du noch bei ihm bist.

 

Die Uhr tickt und ich warte.

 

Ich warte vergebens, Wahrheit zu werden. Ich bin ein Geheimnis, ein dunkler Fleck auf weißen Lacken. Eine Narbe auf deiner sonst makellosen Haut. Ich bin ein Schatten und noch nicht einmal deiner!

Wenigstens dann würde ich bei dir sein.

 

Warum fehlst du mir immer dann, wenn es zu spät ist? Warum fehlst du nur…

            

Hatte ich dich jemals?

 

Ich erinnere mich nicht mehr. Ich erinnere mich nicht mehr eine Zeit vor der Lüge, vor der Schuld vor all dem…

Die Vergangenheit, die du nicht loswirst! So wie du meine Strafe bist!

 

Zitternd ziehe ich die Knie an.

Die Kälte der Fliesen frisst sich meine Zehen lang hoch. Ich schaudere, vergrabe das Gesicht in den Knien. Nutzlos rennen Tränen mein Gesicht lang runter. Fallen auf meine nackten Beine, kriechen der Kälte entgegen und versengen meine Haut.

 

Ich denke an deine Finger, denke an- Ich denke an dich. An…

 

Ich denke an alles, was ich falsch gemacht habe, an alles, was ich hätte richtig machen können, an alles was ich niemals hätte tun dürfen, an alles was man hätte vermeiden hätte können…Ich denke an mein Leben!

 

Ich denke an dich…

Ich denke daran, wie ich dir begegnet bin, wie du mich ansahst, wie du mich zum aller ersten Mal… Wie ich dir…

Wie ich…

 

„Es tut mir leid…“

 

Fahrig versuche ich die Schuld von mir zur reißen, ich weiß, dass es nichts bringt. Ich weiß, dass es nicht geht, ich weiß… dass ich es verdiene!

„Es tut mir so leid!“ Ich zehre an meinen Haaren, kratze über meine Augen, Lippen, Hals…

Das Zittern hört nicht auf. Ich falle zur Seite, schlage auf die Fliesen.

„Es tut mir leid!“

 

Ich schlage auf die Fliesen ein. Tränen und Speichel tropfen auf den Boden, wie Geifer. Stumm Schreie ich dem Boden entgegen.

Immer und immer wieder krachen meine Hände auf den kalten Stein, bis er rot schimmert. Bis es aufhört.

 

„Es tut mir leid…“ Ich wimmere.

 

Und du hörst es nicht. Du hörst nichts, du bist bei ihm.

 

Ich richte mich auf, lehne mich sacht nach hinten.

 

Das Holz der Tür ist kalt in meinem Rücken, mein Blut klebt auf den Fliesen.

Die Uhr tickt und ich wate auf dich.

4

 

Es ist laut. Es ist voll. Menschen strömen an mir vorbei. Niemand beachtete mich.

 

Der Plastiksitz unter mir vibrierte, als die nächste Bahn einfährt. Wieder hasteten die Menschen an mir vorbei. In Gedanken nur bei ihrem Ziel. Es gab nichts anderes als den Weg an mir vorbei zu, wo auch immer sie hinwollten.

 

Ich sehe ihnen nach, sehe sie die Stufen erklimmen. Schritt für Schritt kamen sie ihrem Ziel näher.

 

Ich habe kein Ziel. Vielleicht hatte ich mal eins.

Ich weiß es nicht…

 

Ich weiß nichts mehr, ich weiß noch nicht einmal mehr, wo ich herkam!

 

Wo war mein Weg? Wo? Nein, wann? Wann war ich falsch abgebogen? Wann hatte ich meine Station verpasst? Wann hätte ich noch aussteigen können? Wann…

    

Wann war ich verloren gegangen? War es da, wo ich dich verloren hatte?

 

Vielleicht war es gut so… Was sollte ich auch mit mir anfangen ohne dich? Ohne dich…

 

Seufzend sah ich zu den zitternden Neonröhren über mich.

 

Falsches Licht, falsche Hoffnung!

      

Wieder erstarb die Welt unter dem Rauschen einer Bahn. Der Wind schlug kalt in mein Gesicht. Für einen Augenblick schloss ich die Augen und hoffte nicht mehr hier zu sein, aber wo hin konnte ich den sonst?

 

Es gab keine Bahn, in die ich steigen könnte. Es gab niemanden mehr den ich besuchen konnte. Es gab nur dich.

Und dich musste ich nicht besuchen. Du…

 

Du steigst aus der Bahn!

 

Entsetzt sah ich zu, wie du mit den viele anderen Menschen aus einer Tür fielst. Entspannt, gelöst, frei.

Du lächelst leicht, streichst dein Haar zurück.

    

Mein Herz hört auf zu schlagen.

 

Suchend, gar zielstrebig wandert dein Blick übers Gleis.

 

Siehst du mich? Findest du mich?

Willst du…

 

„Hey…“, eine sanfte, schöne Stimme begrüßt dich. Du lächelst breit. Er umarmt dich. Die anderen begrüßen dich. Du lachst, sie reden, du antwortest.

 

Du hast gefunden, was du suchst. Und ich sitze hier, auf einem alten Plastiksitz und … und…

  

Ruckartig stehe ich auf. Dreh dir, euch, den Rücken zu. Ich laufe die Stufen hinauf. Tränen, nutzlos, kämpfen sich hinaus und trüben meine Sicht. Ich hastete weiter und verfehlte eine Stufe. Dumpf schlage ich auf. Fleisch auf Stein.

 

Niemand blieb stehen. Niemand war da.

 

Ich rappelte mich auf, stolperte weiter. Immer weiter. Ohne Ziel.

 

Ich hatte kein Ziel, ich würde nie wieder eins haben und ich würde nie wieder wissen, wo mein Anfang war, aber ich wusste was mein Ende sein würde- Und zwar du!

5

 

   

Deine Finger fahren Bahnen auf meinem nackten Rücken.

Ich habe die Augen geschlossen. Ich spüre den Hauch deiner Lippen in meinem Nacken. Ich muss lächeln. Du beißt sanft in mein Ohr. Du umarmst mich, ich schmiege mich in deine Arme.

Geborgenheit.

 

Du grinst, erzählst, lachst. Du vertraust mir. Ich richte mich auch, die Laken sind warm und riechen nach uns. Du stützt dich auf den Elenbogen ab, siehst mich an, streckst deine Hand aus. Ich lege meine darauf, sie ist viel kleiner als deine. Du umschließt sie sanft, ziehst unserer Hände zu dir ran, küsst unsere verschränkten Finger. Seufzend falle ich zurück in die Kissen. Meine Hand fühlt sich gut in deiner an. So gut! Ich schließe die Augen, ich will für immer deine Hand halten. Ich will, ich…

 

Ich wache auf.

 

Du bist nicht da. Meine Hand ist leer. Die Laken riechen nicht mehr nach uns.

Zittrig ziehe ich die Knie an, vergrab mein Gesicht in meinen Armen. Seit zwei Tagen warst du nicht mehr hier. Lässt er dich nicht mehr gehen, oder willst du nicht mehr von ihm weg?

 

Du sahst so glücklich aus. Ich kenne dich glücklich, ich verdiene dein Glück nicht.

Warst du mit mir glücklich?

 

Ich lass mich zurück in die Kissen fallen, rolle mich zusammen und seufze.

Meine Hand fühlt sich seltsam an ohne deine.

6

Ich sehe meine Hand an.

 

Fünf.

 

Ich streiche über die Finger.

 

Fünf Tage.

Seit fünf Tagen warst du nicht mehr hier. Seit fünf Tagen warte ich auf dich. Fünf Tage. Wieder sehe ich auf meine Finger. Schlinge sie ineinander.

 

Kommst du jemals wieder? War es genug? Oder war es das gerade nicht? Hast du mich fallen gelassen? Oder lag ich längst am Boden?

      

Du wolltest das doch alles, du! Du wolltest… Du wolltest nicht mich!

 

Aber du wolltest diese Geißel! Du wolltest doch das alles! Du! Du…

Nein, ich…

 

Ich hab mir das heiße Eisen auf die Haut gepresst, aber du hast das Salz in die Wunde gestreut! Du hast mich bluten lasen, so wie ich dich!

 

Unter stumpfen Messern quillt Leben nur langsam aus dem Körper!

Langsam…

      

Ich sehe auf meine Finger. Fünf Tage.

 

Ist es genug? War es das gewesen? War ich gewesen? Bin ich nun Vergangenheit? Reicht dir deine Zukunft?

 

Zukunft.

    

Was hat die Vergangenheit für eine Zukunft?

 

Die Zukunft ist doch nur so verlockend, weil sie keine Vergangenheit hat. Weil sie keine braucht.

 

Niemand braucht mich, niemand will mich. Was ist schon meine Zukunft?

Was…

 

Wieder schlinge ich meine Finger ineinander. Wieder warte ich auf dich.

Was kann ich auch sonst tun?

 

Ich habe kein jetzt, ich habe kein hier, was irgendwann mal etwas werden kann. Ich habe nur das, was war und das, was ich niemals wieder sein werde!

 

Ich habe nur dich.

7

Es ist spät.

Oder ist es schon zu spät?

 

Mein hektischer Atem fällt über meine Lippen, wie ein Spinnennetz zieht er seine Fäden in der Nacht und steigt auf.

 

Ich laufe weiter, die Kälte streicht über mein Gesicht. Ich denke an deine Hände.

Es ist wirklich sehr spät.

 

Bist du noch wach?

 

Meine Schritte hallen in leeren Straßen, meine Gedanken hallen in leeren Herzen.

Ich weiß nicht, warum ich hier bin. Ich weiß nicht, warum ich tue, was ich tue. Ich könnte tausendmal schwören, dass ich nichts davon wollte, aber du hörst das nicht! Ich glaube mir ja selber nicht.

 

Jeder Versuch den Teufel von den Wänden zu kratzen brannte ihn mehr in meine Haut.

 

Es ist viel zu spät.

 

Ich gehe weiter. Es wird kälter. Bald bin ich bei dir.

 

Es brennt noch Licht in deinen Fenstern. Ich warte auf deinen Schatten. Beschatte dich.

Mein Atem legt sich wie Nebel auf die Straßen. Die Kälte kriecht in meine Knochen. Dein Licht brennt viel zu ehrlich.

 

Zittern geh ich weiter.

 

Ist es zu spät? Wie viel Zeit war geblieben? Hatte ich jemals welche?

 

Kein Versprechen, was jemals fiel, ist noch ganz.

 

Wie spät ist es?

 

Ich laufe weiter. Durch die Tür, die Treppen rauf.

Mir wird immer kälter.

 

Mein Atem lässt den Nebel hinter sich.

      

Es ist dunkel, dein Licht scheint bis in den Flur.

Schließlich steh ich vor deiner Tür. Sie ist verschlossen.

 

Für mich.

Ich lehne an der Wand gegenüber. Starre auf das schwere Holz, was uns voneinander trennt.

 

Wenn es doch nur das wäre.

 

Zaghaft gehe ich einen Schritt darauf zu.

          

Es ist schon so spät.

 

Ich lege eine Hand auf das Holz. Es gibt nicht nach.

Mir ist so kalt.

Meine Stirn lehnt gegen das Holz.

 

Denkst du grad an mich?

Weißt du, dass es mich noch gibt?

 

Ich bin hier.

Ich geh einen Schritt zurück, es ist zu spät. Es ist… Es… Es geht die Tür.

8

Du siehst mich an.

Das Licht hinter dir blendet mich, ängstlich sehe ich zu Boden.

 

So viele Schlachten- Immer derselbe Krieg!

 

Ich weiß nicht, warum ich zu dir gegangen bin, jeder Schritt zu dir ist ein Schritt zu viel. Ich bin zu viel, zu viel für dich. Für diese Welt.

 

Dein Blick ruht auf mir.

Ich sehe nicht auf. Ich sehe nicht die…

 

Die Wahrheit…

Die Wahrheit, dass es uns niemals wieder geben wird! Die Wahrheit, dass ich Schuld an allem bin!

 

Ich sage nichts, und dein Blick ruht noch immer auf mir.

Es tut mir leid.

 

Dein Atem, dein Herzschlag. Ich kenne, erkenne, dein Leben.

Du bist für immer, ich bin es nicht!

 

Das ist es ein Ende. Ich wusste, dass du mein Ende sein wirst, als ich dich das erste Mal sah. Alles was ich mit dir geteilt hab war ein Schnitt ins eigene Fleisch!

 

Schwach, ich war immer schon schwach!

Ich war alles niemals wert. Ich…

 

„Ich…“, noch immer sehe ich auf den Boden.

 

Es gibt nichts mehr. „Ich…“

 

Meine Knie geben nach, du streckst die Hände nach mir aus. Doch du kannst mich nicht mehr halten, ich packe deine Handgelenke.

 

„Ich kann nicht mehr.“, sage ich und ich spüre wie deine Glieder versteifen. „Ich kann nicht mehr.“, sage ich erneut, „Das ist ein Ende.“

 

„Unser, wenn es den noch etwas gab.“, kalter Atem, „Mein Ende.“

 

„Aber ich kann nicht mehr.“, ein letzter Atemzug, „Es tut mir leid.“

 

Ein letzter Herzschlag.

 

„Ich kann nicht mehr.“, ich hebe meinen Blick, er ist leer, „Ich kann nicht mehr ohne dich!“ Du ziehst deine Handgelenke aus meinem Griff. Ich weiß, es gibt nichts mehr zwischen uns.

 

„Es ist das Ende.“, ich stolpere nach hinten, „Ende…“

 

Deine Arme schlingen sich um mich, lassen keine Abstand zu.

Erschrocken starre ich ins Licht, deine Hitze durchfließt mein Nichts.

Und du flüsterst: „Können wir nicht so tun, als wäre es ein Anfang?“

Nachwort

Hallo und Guten Tag,

 

als erstes möchte ich einmal Bedanken fürs lesen und vielleicht auch mögen von heat!

Es ist nun vollkommen anders als meine restlichen Boys Love Werke und hat mir während des Schreibens fast als kleine Therapie gedient schlechte Gedanken los zu werden.

 

Ich hab diese Geschichte angefangen zu schreiben, weil ich mal etwas anderes wollte als rosarot und Zuckerwatte und viel Witz!

 

Wer meine anderen Sachen kennt, weiß ja, dass ich eine ziemliche Ulknudel bin- Oder zumindest versuche eine zu sein!

 

In heat sollte es darum nicht gehen. In heat ging es mir neben dem Wunsch nach etwas düsterem und der Suche nach einem Ventil für negative Gedanken aber auch darum, eine alte Art meines Schreibens mal wieder auszuprobieren.

 

Der etwas karge Stil, der mehr mit Wörtern, Gedanken und Sätzen spielt als Geschehnisse beschreibt und der auch die Grenzen zwischen Außen und Innen verschmelzen lässt war vor langer Zeit mein primärer Schreibstil. Kaum vorzustellen bei dem Fluffy- Zeugs was ich jetzt sonst schreib, nicht?

Aber so ist das nun mal…

 

Da ich schon lange nicht mehr in diesem Stil geschrieben habe und versucht habe ihn auch noch etwas umzuwandeln, ihn also mehr an mein jetziges Ich an zu passen, kam vielleicht etwas raus, was etwas kryptischer war als beabsichtigt.

Zuerst wollte ich es noch nicht einmal veröffentlichen, doch dann habe ich das Cover gefunden, hatte kurz mit Shino und Yuzuru geschrieben und nun ja- Irgendwie musste es dann doch online! Wie immer. Manchmal reden die beiden mir auch was ein… Aber egal!

 

Dieses Nachwort möchte ich jetzt also nutzen um vielleicht etwas offene Fragen zu klären die mir unter den Kommis aufgefallen sind.

Erst einmal um sich auf eine Nachricht zu beziehen die ich bekam: Es ist Boys Love. Beide Figuren sind männlich!

Die Sicht aus der geschrieben wurde ist immer die gleich und damit immer die des „Uke“. (Ich kann ihn leider nur so betiteln da er keinen Namen hat, auch bei mir nicht. Namen hätten mir das kaputt gemacht!) Wie richtig gesagt wurde, gab es früher einen sehr großen Konflikt zwischen Uke und Seme, die mal ein Paar waren.

Der Uke gibt sich die Schuld, auch korrekt. Zu der Frage was wirklich passiert ist: Es spielt keine Rolle!

Es geht nicht um Tatsachen, um Schilderungen von Ereignissen sondern um Gefühle… Der Verrat ist das Problem, das zerstörte Vertrauen. Es gibt tausend Wege, wie das passiert sein könnte, aber schließlich ist das Resultat das gleiche. Selbsthass.

Der Seme hat, wie viele richtig vermutet haben, eine neue Beziehung scheinbar, und jetzt ein Verhältnis mit dem Uke.

Um zu dem Ende zu kommen und der Frage, wie der Seme jetzt ist, da ja viele ihn für ein sehr mieses Arschloch hielten.

Eigentlich sind die wichtigsten Kapitel um den Hauptplot „zu verstehen“ das erste und letzte Kapitel. Der Uke und der Seme haben ihre Affäre, der Uke erträgt das alles nicht mehr und das Seme nun, was tut er: Er bleibt ihm danach fern! Er tut genau das was der Uke wollte, der vor ihm zusammen bricht. Als sie dann vor der Wohnung des Semes stehen will der Seme gar kein Ende der Beziehung, sondern einen Neuanfang. Ja, es ist tatsächlich ein Happy End.

Ich weiß, dass alle nicht damit gerechnet hatten, doch war es von Anfang geplant!

Das Hass, die Zweifel und all der Schmerz kamen vom Uke selbst, er war es der sich nicht verzeihen konnte! Nicht der Seme!

Darauf bezieht sich nun auch der Titel heat- Hitze, Feuer unter dem man brennt, Fegefeuer. Doch aber auch der Bezug, das wenn alles verbrannt ist, alles getilgt, nur Asche bleibt aus der etwas Neues auferstehen kann, aber nicht muss.

 

So… Ich hoffe ich konnte ein paar Fragen klären und bedanke mich noch einmal bei allen die heat gelesen haben!

 

Die besten Grüße und bis zum nächsten Buch,

eure Usagi Jigokumimi

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.03.2014

Alle Rechte vorbehalten

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