Cover

Ordnung

 

 

Penibel strich ich über mein blütenweißes Lacken.

 

                   Vernichtete jede noch so kleine Unebenheit.

 

Mit kritischem Blick richtete ich mich auf und sah über mein Bett. Eine makellos glatte Landschaft aus weißen Leinen erstreckte sich vor mir. Ja, so sah das doch schon besser aus…

 

   Ich steckte noch einmal mit zusammengekniffenen Augen die Kanten ab, so dass sich auch ja keine Ecke unter der Matratze hervor schleichen konnte. Ich würde es nicht ertragen in so etwas zu schlafen… und trat dann einen Schritt zurück.

 

        Wie sollte man in Unordnung effektiv Ruhe finden?

 

   Gekonnt und geübt zugleich schüttelte ich nun meine Decke aus und legte sie halb aufgeschlagen auf das perfekt drapierte Lacken. Die anthrazitfarbene Bettwäsche passte perfekt zu dem schwarzen Bettgestell und dem Weiß des Lackens. Meine Mundwinkel zuckten leicht, natürlich synchron. Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie ekelhaft entstellt ich aussehen würde mit einem einseitigen Lächeln.

 

    Ein guter Übergang war die Bettwäsche, die den Kontrast entschärfte zwischen Schwarz und Weiß. Mit Schrecken dachte ich an die Nacht zurück in der ich komplett weißes Bettzeug gehabt hatte. Es war, als würde ich in einem Schachbrett schlafen. Schachbretter… Ein Schauder erfasste mich, wie konnte man etwas so Kontrastreich gestalten, und dann …Warum waren es Karomuster, warum abwechselnd… So ein Wirrwarr…

 

   Schnell schüttelte ich diese grausigen Gedanken ab und betrachtete erneut mein Bett. Zufrieden nickte ich dem Ideal eines Schlafplatzes vor mir zu.

 

         Steril, monoton… Ein kleines Stück vom Himmel…Ging es behaglicher?

 

Glücklich wand ich mich meinem Kleiderschrank zu als ich ES sah. Erschrocken warf ich die Arme hoch und zog mein rechtes Bein an. Ein… Ich schluckte schwer… ein Krümel… Ein Krümel auf meinem grauen Teppich… Das konnte nicht, das… Auf Zehenspitzen und die Hände immer noch angewidert erhoben tapste ich zu meinem Schreibtisch. Schnell zauberte ich meine stärkste Waffe, meinen treusten Helfer… den Handsauger!... hervor.

 

   Mit der manischen Präzision eines Mannes der keinen Spaß bei Schmutz verstand… Nun, eigentlich verstand ich nirgends Spaß… Auf jeden Fall befreite ich meinen Teppich von diesem unliebsamen Stückchen Unrat. Ich seufzte erschöpft und rieb mir die Brust, mit so einem Schrecken am Abend hatte ich nicht gerechnet. Prüfend, ob mein Selbst diesen Schreck unbeschadet überstanden hatte, hob ich den Blick und sah in meinen mannshohen Spiegel am schwarzen Kleiderschrank, den ich gestern erst poliert hatte. Spiegel polieren war eindeutig einer der besten Zeitvertreibe, gleich nach Fensterputzen. Naserümpfend richtete ich meine Haare. Eine meiner kinnlangen schwarzen Strähnen war entfleucht. Gewissenhaft setzte ich sie wieder an den Platz an dem sie gehörte und musterte mich kurz. Meine pechschwarzen Haare glänzten leicht im hellen und OP- Beleuchtung ähnlichem Licht der Energiesparlampe an meiner makellos geweißten Decke. Ich verstand es einfach nicht wie manche Leute tatsächlich Lampen mit der Aufschrift: „Erzeugt warmes Licht“ kaufen konnten. Da konnte man ja gleich Kerzen anzünden… So etwas verwirrendes, aber egal… Wenn ich mich über das eigenartige Verhalten von fremden Leuten auslassen würde, würde ich wohl nie wieder etwas anderes machen…

 

    Ich kontrollierte noch einmal meine Frisur und war wie so oft sehr froh, dass meine Haare glatt waren.

 

Froh war eigentlich nicht der passende Ausdruck, ich war schlicht weg dankbar. Auch für ihre monoton schwarze Farbe, keine braunen Strähnen oder ähnliches… plattes Schwarz. Wie ein Schutzhelm lagen sie um meinen schmalen Kopf. Sie passten gut zu meiner immer blassen Haut, den weichen Gesichtszügen und den braunen Augen. Allem im allem ein herrlich trostloser Anblick. Gab es etwas Befriedigenderes?

 

    Was wollte man mehr vom Leben?

 

Einen Augenblick flatterten meine Gedanken zu meiner entstellten Brust, doch darüber sollte ich nicht nachdenken.

 

Ich öffnete meinen alten Kleiderschrank und sah mit einem erneuten symmetrischen Zucken meiner Mundwinkel in die strickt sortierte Vielfalt meines Kleiderschrankes. Liebevoll strich ich über meine nach Farben, also nach Grauschattierungen, geordneten Pullover. Erst vor einem Monat hatte ich das Sommerfach gegen das Herbstfach getäuscht. So wie die Wetterprognosen aussahen würde ich im November schon mein Winterfach herausholen können. Prickelnde Vorfreude machte sich breit, während ich die Kleidung für den nächsten Schultag heraus holte und konzentriert auf meinem Drehstuhl legte. Man musste vorsichtig bei dieser Arbeit sein. Als ich einmal nicht alles vernünftig, das kommt davon wenn man Sachen in Eile tat, hingelegt hatte, hatte mein T- Shirt eine Falte.

 

   Ein schwarzer Tag in meinem Leben.

 

Dieser Morgen war der Anfang einer einzigen Katastrophe… Mein ganzer Wochenplan der Kleidung war durcheinander geraten und schließlich hatte ich aus Zeitnöten ein Freitagsshirt an einem Mittwoch tragen müssen. Gott sei Dank hat mich niemand drauf angesprochen…

 

     Ich schüttelte den Kopf, ich sollte nicht an diesen Tag  denken. Das Pullover Malheur war ja nur die Spitze des Eisberges… So im Nachhinein betrachtet. Rotes Haar flackerte in meine Gedanken und ich schüttelte wie ein Hund mit Wasser in den Ohren den Kopf. Ich musste mich hier konzentrieren.

 

  Alles richtig drapiert nahm ich schließlich meinen hellgrauen Schlafanzug vom dafür vorgesehenen Hocker und ging ins Bad. Ich schlief prinzipiell nicht mehr in Schlafanzügen, die die gleiche Farbe wie mein Lacken oder meine Bettwäsche hatten. Ich hatte dann das Gefühl meine Kleidung würde damit verschmelzen und ich wäre nackt im Bett. Manche Sachen sind zu grauenhaft um sie sich vorzustellen. Im Unterricht hatten wir uns mal einen Film angesehen, wo sich ein Typ bis auf die Shorts ausgezogen hatte und dann so ins Bett gestiegen war. Eine der erschütterndsten Szenen, die ich je mit ansehen musste. Für was gab es Altersbeschränkungen bei Filmen und vor allem was brachten sie, wenn sich selbst eine studierte Aufsichtsperson nicht an diese hielt?

 

   Kurz, dennoch gründlich, kontrollierte ich die Sauberkeit der Dusche. Natürlich war sie einwandfrei, ich hatte sie ja auch geputzt… Und begann dann mich in der einzig logischen Reihenfolge zu entkleiden die es gab. Socken, Hose, Pullover, Unterhose. Ich konnte es nicht verhindern, dass mein Blick zum Spiegel abglitt und zu dem unansehnlichen kleinen braunen Punkt huschte, der neben meiner rechten Brustwarze saß. Nicht schlimm genug, das ich einen Leberfleck hatte! Nein, ich musste ihn natürlich nur auf der einen Seite haben. Mutternatur konnte so grausam sein.

 

 Ich teilte meine getragenen Kleidungstücke nach der Farbe auf meine drei Wäschehaufen auf und stieg schließlich in die Dusche. Warmes Wasser, warm. Nicht lau warm aber auch nicht heiß lief mir über die Haut und ein sauberes Gefühl schlich sich an mir hoch.

 

Genau fünf Minuten später, alles andere wäre schädlich für die Haut und kontraproduktiv gegenüber meiner Vorsichtsmaßnahmen gegenüber dem perfiden Schädling Schimmelpilz, stieg ich wieder aus der Dusche und trocknete mich gewissenhaft ab, bevor ich meinen Schlafanzug anzog. Meine Haare brachte ich in die akkurat und als einzig akzeptable Form, föhnte sie trocken und putzte schließlich meine Zähne. Ich hielt nicht viel von elektronischen Zahnbürsten. Körperhygiene sollte nicht von einem technischen Gerät ausgehen. Nachdem der übliche Prozess der Reinigung vollzogen war ging ich beschwingt vom Gefühl der Reinheit in mein Zimmer zurück. Dort überprüfte ich noch einmal ob alles für den morgigen Tag erledigt war. Natürlich war alles erledigt, ich überprüfte einfach nur so gerne Dinge. Manchmal war ich selbst überrascht von meinem verspielten Selbst…

 

  Meine Kleidung lag bereit. Die Hausaufgaben waren gemacht und eingepackt, so wie meine restlichen Schulsachen. Ich hatte auch vorsichtshalber für Englisch Vokabeln gelernt, die Wahrscheinlichkeit spontan mündlich dran zu kommen war ein Faktor den ich immer erwog…

 

  Nach dem ich also alles abnicken konnte schaltete ich meine Nachttischlampe an und meine Zimmerbeleuchtung aus. Ich trat zu meinem Bett und positionierte mich mittig. Mein Kopf versank die gewohnte Hand breite im Kissen und seufzte schläfrig. Ich wollte den Knopf meiner Nachttischlampe drücken als ich mir unsicher auf die Lippen bis. Befangen richtete ich mich wieder ein Stück auf. Hastig blickte ich mich im Raum um. Einen kurzen Augenblick hatte ich Angst, dass jemand aus meinen Schrank gesprungen kommen könnte und mich für das schändliche, was ich plante, verurteilen würde. Doch es kam niemand… Was alles jedoch nicht besser machte!

 

   Ich zog vorsichtig und so leise wie ich konnte die Schublade meines Nachtschränkchens auf und holte das laminierte 10x10 cm große Bild eines Zeitungsartikels hervor. Seufzend hob ich das Bild und ein Meer von Farben explodierte vor meinen Augen.

 

        Sofort presste ich das Bild an meine Brust und ließ mich wieder in mein Kissen sinken. Schwer schluckte ich, presste die Augen fest zusammen und hob dann erneut das Bild…

 

                       „Argh“, verließ es mich und klang nach einer Mischung aus auf eine Maus getreten und Erkenntnis das das Spülmittel alle ist. Ich presste meine Hände samt dem Bild auf mein Gesicht und rollte mich dann in eine mehr oder weniger erbärmliche Embryostellung. Wie ein Fisch auf dem Land zuckte ich verzweifelt mit den Füßen. 

 

           Warum nur?

 

                         Warum???

 

 Ich hob die Hände und sah erneut auf das Bild. Ein Feuerwerk aus Farbe, Freude und Ungezügeltheit strahlte mir entgegen und ich konnte nichts dagegen tun das es mir gefiel… oder eher, dass ER mir gefiel!

 

  Lukas, alias das Chaos, grinste mich breiter als der Mond an. Alleine dieses Grinsen reichte aus um mich in den vollkommenen Wahnsinn zu treiben, denn… ein Schauder durch fuhr mich… Er zog immer einen Mundwinkel höher als den anderen… Und dann dazu seine  Augen, die funkelten… immer so… So… Ich war mir einfach ziemlich sicher das Augen so etwas nicht tun durften! Besonders nicht solche Augen… Augen, die unterschiedliche Farben hatten… Das eine war grün und das andere… wieder schauderte ich… Sein anderes war braun…

 

    Und dann um allem die Krone aufzusetzen… seine Haare… seine kupferroten Haare die in alle Richtungen abstanden und ihm wirr ins Gesicht und in den Nacken hingen. Jeder der ihn sah wusste sofort das der Ärmste keinen Kamm besaß, wie gerne würde ich seine Haare kämen… bis sie ganz glatt… an seinem… „Argh!“ Wieder ein äußerst würdevoller Ton der tiefen Verzweiflung.

 

    Ich drehte mich erneut zur anderen Seite und sah nochmal auf das Bild. Ich biss mir auf die Unterlippe… Selbst seine Kleidung war ein Wirrwarr aus Farben und Stoffen… als hätte er keine Kleidung sondern einfach nur wahllos bunte Stofflappen aneinander genäht. Er trug ein Zirkuszelt!

 

   Wie an dem Tag als wir uns das erste Mal getroffen hatten… Der Tag, wo ich mein Freitagsshirt an einem Mittwoch tragen musste…

 

  Wahrscheinlich hatte er gedacht, ich wäre ein verloderter Hippie, so wie ich da aussah… ganz durch den Wind und in Eile…

 

  Ich war die Treppe hinauf gestürmt… Natürlich musste ich zu allem Übel auch noch spät dran sein und war genau in ihn rein gerannt…

 

       Er hatte einen Hefter in der Hand gehalten und alle Blätter hatten sich kreuz und quer durch den Raum verteil, am liebsten wäre ich bei dem durcheinander das ich verursacht hatte in Ohnmacht gefallen… „Hoppla…“, hatte er damals gesagt… selbst seine Stimme war ganz, ganz… anders. Entsetzt hatte ich ihn angesehen und er hatte mich angegrinst. Dieses krumm und schiefe Zeigen von Zähnen hatte mich bis ins Mark getroffen…  „Hab dich glatt übersehen…“ Natürlich hatte ich ihn daraufhin nur angestarrt und er hat angefangen ohne Sinn und Verstand die Blätter zusammen zu sammeln. „Was tust du da?“, hatte ich ihn panisch unterbrochen und er hatte den Kopf schief gelegt und mich fragend angesehen. „Na ich sammle meine Sachen wieder zusammen…“ „Do… doch aber nicht SO!“, mein Entsetzten war angesichts seiner Verwunderung nur noch größer geworden. „Wie denn sonst?“, und dann… dann hatte er erneut gegrinst und sich die Haare aus der Stirn nach hinten gewischt. Danach hatte es ganz komisch in meinem ganzen Körper gezogen. Mein Kopf war wie in Watte und ich musste ganz oft blinzeln. Ich hatte die Symptome nachgeschlagen und hatte entweder einen Hirnschlag oder… und ich hoffe immer noch so halb das es ein Hirnschlag war… ich hatte mich verliebt… Einfach so puff…

 

                     Gepresst quetschte sich die Luft aus meinem Mund und ich rollte mich mit dem Bild erneut vor dem Gesicht hin und her. Das alles war doch einfach nur unmöglich, einfach nur… Nein, nein, nein…

 

         Schniefend setzte ich mich auf und schüttelte den Kopf. Ich durfte mich nicht so gehen lassen. Diese Gefühle waren vollkommen inakzeptabel.  Natürlich hatte ich in beide Diagnoseoptionen weiter geforscht und was alles darauf folgte als Nebenwirkungen, wenn man sich verliebt hatte, war noch schlimmer als die Therapie nach Hirnschlägen. Händchenhalten, umarmen… Kü… Kü… Ich schauderte… Küssen…  Nur jemand vollkommen geisteskrankes würde so etwas tun… Und dann… dann das andere… das wo man… Ich schluckte, das Blut schoss in meine Wangen und brannte sich hinein wie Säure. Ich hatte gelesen, wo man sich da berührte, besonders wo man sich da als zwei männliche Individuen berührte…  „Heehee…“, krabbelte ein Schauder mir den Rücken lang runter. Das war einfach nicht… Stockend holte ich Luft… Nein, einfach nein!

 

 Ich wollte das Bild entschieden zurück in die Schublade legen als ich einen Blick in meinen Spiegel erhaschte, meine Haare standen von all dem Gewälzte fürchterlich ab und meine Wangen glühten rot. „Ah…“, erschrocken ließ ich mich ins Kissen fallen und zog die Decke über die Nase.  Wenn ich schon so aussah wenn ich nur an ihn dachte, wie würde ich aussehen wenn er hier wäre? Nein, das ging absolut nicht! Niemals würde ich so viel Chaos in meine Ordnung lassen!

 

 

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Ahoi, meine Freunde… und auch an alle die sich gerade fragen, mit wem zum Henker die Irre hier gerade redet! ^o^/

Ich freue mich, dass ihr hergefunden habt zu meinem neuen Spaten und seinem Chaos-Stecher! Das soll nur eine kurze Geschichte werden. Ich hatte einfach mega Lust auf was Neues und verrücktes und ein bisschen abgefreaktes und das ist dabei raus gekommen! (abgefreakt ist ja jetzt nichts neues, wie alle wissen die schon was anderes von mir gelesen haben! xD )Außerdem hab ich mit Yuzuru rum geblödelt und das Resultat war viel merkwürdiger Perverser Schnulli der hier Verwendung finden wird. Wie gesagt es wird sehr kur, es gibt noch genau vier weitere Kapitel und ja… Ich hoffe der gute Evan gefällt euch, ich mag ihn sehr! Er ist so ne richtige Schrulle… hö hö… Naja… Ich weiß, ich hab viele Baustellen und deswegen ist das hier auch nur was kurzes, aber ich brauchte Mal was Anderes, wo ich mich dran austoben konnte… Also nicht schimpfen, ja? ^_^“

  Ich werde das WE nach Hause fahren und ich denke ich werde da Kapitel zwei oder sogar drei Schreiben! Also… Ich wünsche euch schon mal ein wundertolles WE, fliegt nicht weg bei dem Sauwetter und backt Plätzchen mit eurer Mami so wie ich! Eure euch anbetenden Usagi!

Socken

 

Der Wind wehte leicht durch die langsam immer kahler werdenden Bäume die die Straße rauf zur Schule säumten.

      

   Zufrieden bemerkte ich mal wieder, dass ich perfekt angezogen für die Jahreszeit und Witterung war. So fing ein Tag gut an. Ich räusperte mich kurz und überquerte dann, nach dem ich mich auch fünfmal versichert hatte, dass kein Auto kam, die Straße.

  

Umsichtig versuchte ich nicht auf zu viele der herum liegenden Blätter zu treten. Kreuz und quer lagen dort die verschiedensten Blättertypen in den verschiedensten Farben auf einander. Mutternatur war nun mal grausam und in einer wirren Weise konzipiert, in der ich zu oft die Logik vermisste. „Einen wunderschönen Guten Morgen, Evan!“, kam es beschwingt und urplötzlich neben mir. Ich zuckte zusammen und trat in einen kleinen Blätterhaufen. Irritiert sah ich auf und bereute es sofort. Schrecklich schön schief griente mir Lukas entgegen. Fahrig tapste ich wieder aus dem Blätterhaufen und schob die Riemen meines Rucksacks zu Recht.

         

Natürlich standen seine Haare wieder in allen unmöglichen Richtungen ab und seine Augen funkelten, wie nur seine Augen funkeln konnten. Die reinste Verspottung des Symetrie. Ich vermied es sie anzusehen…

        

Im Allgemeinen versuchte ich ihn nicht anzusehen. Jedes Mal wenn ich seine bunte gestallt sah wurde mir flau im Magen. „Grandioses Wetter, nur ganz schön frisch, was?“, lachte er nun als ich nicht auf seinen Morgen Gruß ein ging und ich runzelte leicht die Stirn. „Mit der richtigen Kleidung kann man jedes Wetter genießen…“, sagte ich langsam und unsicher auf was er hinaus wollte. Seine Gedanken Sprünge waren genauso Konfus wie sein Äußeres. Wahrscheinlich hatte er anstatt Synapsen bunte Bälle die hin und her schossen.

 

„Dann bin ich nicht zum genießen angezogen…“, lachte er erneut. Ich glaube er konnte sich gar nicht anders ausdrücken, außer mit lachen. Ich musterte kurz seine Kleidung und merkte nach dem ich über das unglaubliche blau seines T- Shirts gestolpert war, dass er tatsächlich nur ein T- Shirt trug. „Wo ist deine Jacke?“, ich schluckte schwer als ich die Gänsehaut auf seinen bloßen Armen sah. „Ähm, die hab ich vergessen…“, er zerwühlte sich die Haare noch ein bisschen mehr.

 

Blinzelnd schüttelte ich den Kopf. „Ver… gessen…“ Das konnte doch nicht sein ernst sein. „Ja, ich hab die Sonne gesehen und konnte an nichts anderes mehr denken!“, erhob die Hände als könnte er die Strahlen einfangen und grinste mich dann wieder an. „Das kennst du doch bestimmt…“ „Nein.“, sagte ich schlicht. „Weißt du was…“, er nahm die Hände langsam wieder runter, „Das glaub ich dir sogar!“

        

Ich richtete erneut die Träger meines Rucksacks, warum sprach er nur mit mir? Das war absolut nicht fördernd gegenüber meinem Sein. „Ich bin fürchterlich vergesslich…“, erklärte Lukas nun weiter, „Meine Mutter sagt immer ich würde meinen Kopf vergessen, wenn er nicht angewachsen wäre…“ Unsicher runzelte ich die Stirn. „Kopflos scheinst du trotzdem zu sein…“ Verdutz blinzelte er mich an und griente dann wie diese viel verglichenen Honigkuchenpferde. Was auch immer ein Pferd aus Kuchen, der aus Honig besteht, mit Grinsen zu tun hatte!

      

           „Das war gerade ein Scherz! Ich wusste das du witzig bist!“, er verschränkte anscheinend sehr bestätigt in seiner Existenz die Arme hinter dem Kopf. Meine Stirn steigerte ihr Gerunzel. „Aber ja, Kopflos passt… Du müsstest mal mein Zimmer sehen! Das reinste Schlachtfeld! Aber irgendwie will das mit Ordnung nicht klappen…“ Einen kurzen Augenblick setzte mein Herz aus bei der Vorstellung in welchen Verhältnissen er wohl lebte. Wie mochte ein Zimmer aussehen das ihn beherbergt?

           

   Eiskalte Schauer rannen mir den Rücken lang runter.

 

 „Aber irgendwie gibt es immer irgendwas wichtigeres als Ordnung zu halten…“ Wie angewurzelt blieb ich stehen. Ich konnte nichts dagegen tun, doch mein Unterkiefer klappte in tiefster Verstörtheit runter. „Du liebe Güte!“, sagte Lukas angesichts meiner Miene und drehte sich panisch um, schaute dann in sogar den Himmel, „Hast du nen Geist gesehen?“ „Was gibt es wichtigeres als Ordnung?!“, entsetzte ich mich. Wieder blinzelte Lukas und fing diesmal richtig an zu lachen.

 

     „Meine Fresse Evan, du bist ja ein richtiger Scherzkeks!“ Und dann, selbstverständlich, legte er mir eine Hand auf die Schulter. Jeder nerv meines Körpers konzentrierte sich urplötzlich auf diesen Bereich. Es schein als würde die Hitze seiner Hand sich durch meine Jacke und meinen Pullover brennen.

     „Weißt du, die meisten merken gar nichts davon das du eigentlich voll die coole Socke bist…“ „Ich mag keine Socke sein!“, ich sah auf die Hand auf meiner Schulter. Mir wurde so heiß, meine Haut schlug bestimmt schon blasen!

        „Socken treten nur Paarweise auf, ich will nicht so etwas halbes sein…“ „Und wenn ich die andere wäre…“ Ganz langsam strich Lukas Hand von meiner Schulter meinen Arm lang runter genauso langsam sah ich auf. In dieses so verwirrenden Augen.

  

   „Ich glaub…“, seine Hand kam an meinem Hand gelenk an, kein schützender Stoff mehr.

Gerade hätte ich lieber tausend Hirnschläge als dieses ziehen und kribbeln und jucken und zittern…  „Ich glaube, wir wären ein schönes Paar…“ „Socken…“, fügte ich leise hinzu und wieder, ein schiefes, ganz ungezwungenes Lächeln von ihm.

   „Lukas~“, hoher Singsang ertönte hinter uns. Erst jetzt viel mir wieder ein das wir ja vor der Schule standen. Zittrig trat ich zwei Schritte zurück. Mein Arm fühlte sich ganz merkwürdig an, jetzt wo Lukas ihn nicht mehr berührte.

 

   Es schien als hätte dieser Chaot ausersehen, in seiner Kopflosigkeit, ein Stück in der Hand behalten, ganz unvollkommen war es plötzlich…  

 

           „Hey Lisa!“, drehte sich der andere zu dem Neuankömmling und ich tastete befangen mein Handgelenk ab. Es schien doch noch alles dran zu sein. „Was hast du feines das Wochenende gemacht?“, fragte Lisa Lukas. Sie war Blond, ihre Haare waren ganz komisch, vorne lang und hinten kurz und sie trug gerne bunte Sachen, mit Mustern und…

             Sie war wie er in Farbe, ich war monochrom.

 

Mein Handgelenk brannte. Das Vorklingeln ertönte und ich zog meinen Jacken Ärmel zu Recht und dann die Träger meines Rucksacks. „Evan, warte…“, sagte Lukas als ich weiter lief. „Es hat Vorgeklingelt!“, sagte ich entschieden, „Wenn es Vorklingelt soll man sich zu seinem Raum begeben!“ „Ja, warte ich komme auch gleich…“ „Es hat Vorgeklingelt!“, wiederholte ich und ging weiter.

        

         Ich stieg die Stufen zur Eingangstürhoch, drückte die Klinke der schweren Feuerschutztür runter und ging dann gewohnt nach Links. Ich hatte jetzt Englisch, doch anstatt an die Wolken, die ich ja gelernt hatte vorsichtshalber zu denken dachte ich daran das Lukas sich weiter mit Lisa unterhielt.

         Es waren noch nicht alle Schüler im raum als ich herein. Ich ging zu meinem Platz mich ganz hinten links, außen am Fenster. Ich saß immer ganz hinten am Fenster. Kein anderer saß in meiner Reihe.

Zuerst hatte ich ganz vorne gesessen, aber das Gefühl der anderen in meinem Nacken hatte mir nicht behagt. Ihr Atmen, ihr Husten, ihr Niesen…

 

Ich zog meine Jacke aus, hing sie so über meinen Stuhl das mein Kragen genau in der Mitte war und packte dann meinen Rucksack aus. Bevor ich die Sachen jedoch auf den Tisch packte wischte ich ihn mit einem Taschentuch ab auf das ich ein paar Tropfen Desinfektionsmittel getropft hatte.

Zu erst packte ich mein Heft auf den Tisch, dann dazu meinen Hefter in den ich Arbeitsblätter heftete und schließlich mein Buch bevor ich meine Federtasche oben als letztes drauf legte. Mein Hausaufgaben Planer legte ich daneben.

 Ich legte zwei Finger daneben und stellte zu Frieden fest das der Abstand genau richtig war. Dann faste ich zu meiner Uhr. Das Konzept der Armbanduhr war für mich Untragbar, wortwörtlich… Diese Einseitige Belastung der Zeit, fürchterlich!

 Nun trug ich eine Uhr als Anhänger als Kette um den Hals. Genau zentriert!

In einer Minute würde es klingeln. Lukas und Lisa kamen herein und ich legte die Hände gefaltet auf den Tisch. Das klingen ertönte.

 

             Englisch verging ohne Vokabelkontrolle. Damit stieg die Wahrscheinlichkeit für die nächste Stunde, ich würde mich wappnen. Danach hatte wie Mathe, dafür mussten wir nicht den Raum wechseln. Gott sei Dank!

Die zehn Minuten zwischen den einzelnen Blöcken waren eindeutig zu kurz um vernünftig seine Utensilien zu verstauen und dann in den nächsten Raum zu gehen um sie dann wieder entsprechend korrekt auszupacken. Ich wusste ja, dass man in der Schule gefördert werden sollte, aber das war nun doch etwas viel verlangt neben dem Unterricht!

 

  Mathe verging genauso ereignislos wie Englisch. Wir hatten das Thema Statistik. Kurz fragte ich mich wie wahrscheinlich es war das ich mich in eine Socke verwandeln könnte.

Erst nach der Stunde fiel mir auf das wir gar nicht unsere Hausaufgaben kontrolliert hatten. Üblicherweise erinnerte ich den Lehrer daran, doch nun, mit dem Socken im Hinterkopf war ich einfach nicht ich selbst.

Schließlich kam der letzte Block. Deutsch.

 

Montage waren kurz, aber auch anstrengend. Für Deutsch mussten wir den Raum wechseln und die Tische waren ganz komisch angeordnet, sie sollten eigentlich ein „U“ sein, aber das war alles, nur kein „U“.

   Schwergeprüft kam ich gerade noch mit dem Vorklingeln in den Raum. Ich setzte mich an die eine der Ecken- Wie sollte etwas ein „U“ sein, wenn es eine Ecke hatte?- Und packte meine Sachen wieder in der entsprechenden und einzige akzeptablen Reihenfolge aus.

   Man könnte wirklich meinen in einer Lehranstalt würde man mehr Wert auf die richtige Umsetzung von so etwas grundlegendem wie einem Buchstaben legen!

 

       „Hey du Socke!“, scherzte jemand vor mir. Und es gab nur eine Person die vor mir scherzte. Unentschlossen sah ich hoch, unwillkürlich für meine eine Hand zu dem von ihm ganz uschig gemachten Handgelenk.

  Er grinste wieder schräg. „Du sag mal…“, wieder, als wären sie nicht schon vollkommen durcheinander, fuhr er sich durch seine roten Haare. Sie sahen aus wie kleine Flamen die aus seinem Kopf sprossen. Vielleicht waren sie das ja auch… Das würde auch erklären warum ich vorhin dacht er hätte mich verbrannt, vielleicht… „Also ich wollte dich vorhin fragen ob du vielleicht Lust hast…“ „Rate wer ich bin!“, wieder ein flöten und schlanke Arme schlangen sich um Lukas Hals. „Lisa…“, erschrocken ruckte er nach hinten. „Jetzt nicht… Ich…“, er wollte sich drehen um sie los zu werden doch Lisa, schien das für keine gute Idee zu halten den sie ließ ihn nicht los und so drehte sie sich mit ihm. Sie taumelte gegen meinen Tisch und krachend fielen meine Sachen zu Boden.

 Entsetzt starrte ich ihnen nach.

 

 Der sonst perfekt sortierte Inhalt meiner Federtasche hatte sich über den Boden verteilt und mein Heft lag halb aufgeschlagen mit geknickten Seiten da. Es war fraglich das es den Sturz überlebt hatte. Panisch kniete ich mich neben meine Sachen. „Ups!“, hörte ich die flötende Stimme. „Sorry, das wollte ich nicht!“, kam es wiederum von der ewig Grinsenden.  Mit zittrigen Hände hab ich meine Federtasche auf und wollte nun Anfangen die Stifte wieder ein zu sortieren. Aber sie hatten den Bodenberührt, der Boden war…

      Was mach… Ich…

 

 Mein Kopf brachte nichts sinnvolles zu Stande und meine Hände zitterten. „Warte ich helf dir!“, sagte wieder das schiefe Grinsen und kniete sich neben mich. Er zog an meinem Heft das sich halb unter einen Stuhl geflüchtet hatte, wahrscheinlich um seinen unzumutbaren Zustand zu kaschieren und zog es hervor. „Nicht!“, sagte ich, doch es war zu spät. Ich hörte das Ratschten der Seite als hätte es mir ins Ohr geschrien. „Du machst alles nur noch schlimmer!“, zerrte ich ihm das Heft aus den Händen und sah den Riss…

 

Und da war es… Eine lange Klaffende Wunde! Ich verblutete unter ihr!

 

Das Heft was ich das ganze Jahr mühselig geführt hatte ruiniert! Ich musste mir ein neues Heft kaufen was war wie das alte, und dann musste ich alles abschreiben und… „Tut mir Leid… Ich…“, sagte diese Ausgeburt des Chaos neben mir und wollte nun nach ein paar Stiften greifen. „Hör auf irgendwas anzufassen!“, fuhr ich ihn an, „Du hast doch schon alles kaputt gemacht!“ Vorsichtig legte ich das Heft neben mich und ordnete meine Stifte so wie sie geordnet werden mussten zurück in meine Federtasche.  „Meine Fresse! Man kann sich auch anstellen…“ „Lass ihn Ruhe Lisa…“

  

Es klingelte zur Stunde, ich war immer noch dabei meine Stifte einzusortieren. „Okay, fangen wir an…“, plapperte unsere Deutschlehrerin vor sich her. Es ist interessierte mich nicht. Ich konnte echt nicht mit schreiben was sie sagte, mein Heft war zerstört… 

 

  „Was macht Evan den da?“ „Seine Federtasche ist runter gefallen…“ „Ach so, na gut… Irgendwann taucht er wohl schon wieder auf…“

Akribisch wischte ich Sandkörner von meinem Füller. „Ich habe mir für die heutige Doppelstunde etwas Schönes überlegt…“ Ein Stöhnen und Murren ging durch den Raum. Es interessierte mich noch immer nicht. Ich runzelte die Stirn, welcher Stuft kam noch einmal zu erst.

 

  „Also wie gesagt, jeder zeiht eine Nummer und dann werdet ihr so eurem Thema…“

Warum fiel es mir plötzlich so schwer sie einzuordnen, warum… Ich wusste sonst doch immer ganz genau, wo was hingehörte, ich…  Daran waren nur diese dummen Socken Schuld, ich hätte nie gedacht, dass ich einmal ein symmetrisches Kleidungsstück hassen würde!

 

  Seufzend stand ich auf, setzte mich auf meinen Platz. Immer wieder steckte ich die Stifte um, es war noch nicht perfekt. Es war noch nicht richtig. „Du musst ne Nummer ziehen…“, sagte der Typ neben mir. Verwirrt sah ich ihn an, griff dann einen Zettel aus der Schachtel die er mir hinhielt und legte ihn achtlos zur Seite.

 

   „Okay, wenn dann jeder einen Zettel hat. Auf dem steht eine Nummer von 1- 7! Die Zahlen 1- 6 sind dreimal vertreten und die 7 zweimal. Die Leute mit den gleichen Zahlen bilden eine Gruppe!“

        Um mich herum wurde gekichert und umher getauscht. Ich versuchte mich zu erinnern wo mein Bleistift gesteckt hatte.  „Gut, dann meldet euch mal wer wo ist…“

 

Waren die Farben anderem geordnet. Nein, und der Bleistift war rechts vom Lineal, obwohl, dann ist er soweit vom Radiergummi entfernt. Aber der Fühler kann da nicht hingehören… oder doch?

 

„Irgendwer hat sich jetzt noch nicht gemeldet… Wer…“ „Evan hat seinen Zettel noch nicht aufgemacht…“ „Evan?“ ich sah auf als man meinen Namen sagte. „Welche Nummer hast du?“ „Was?“, verwirrt sah ich die Frau vor der Tafel an.  „Er hat…“, sagte der Typ neben mir und machte den kleinen Zettel auf den ich gezogen hatte, „… die verschollene Sieben…“ „Sehr gut!“ „Was?“, ich hatte keine Ahnung was die gerade alle von mir wollten.

   „Damit bildet Evan… zusammen mit Lukas ein Paar, sehr schön!“ „Paar?“, entsetzt sah ich zum Chaos.

 

Warum nur? Warum nur hatte Socken diesen Drang des Paarauftritts?  

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Ahoi! :3

 

Nach langer Pause hier endlich Kapitel 2! ^^ Ich denke Kapitel 3 wird nicht lange warten lassen, den mir ist beim schreiben hier mal wieder aufgefallen wie viel Laune der kleine Creeper macht! :D Nein aber ernsthaft, der gute Evan hats schon nicht leicht! Besonders wenn er so unfair aus dem Konzept gebracht wird… u_u

Ich hoffe das Kapi hat euch gefallen und auch der Lukas, trotz der Langen Pause zwischen ihm und dem ersten! Ich habe einfach zu viele Baustellen! D:  

Aber… Es ist so viel Smut in meinem HIRN!!! AHHHHHHH!!!!! >/////< xD

Sooo… eine feinen Dienstag euch, ich geh jetzt schlafen… oder schreib irgendwo weiter… Ich hab gerade glaub ich nen Lauf! :D

 

Bis die Tage, euer Hase! <3  

Kämmen

Natürlich musste es er sein, der mein Partner war. Natürlich musste es die Sieben sein, so eine ekelhafte Zahl… Natürlich musste…
   

     Ich seufzte und presste dann meine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen.
Noch immer waren meine Stifte nicht in der perfekten Reihenfolge, doch gerade hatte ich sie alle erneut heraus gezogen und begann sie nun einzeln mit einem Taschentuch, welches mit Desinfektionsmittel beträufelt war, abzuwischen.
 

Es war gerade Mittagspause und eigentlich aß ich in der Mittagspause mein Brot, was ich mir für die Mittagspause geschmiert hatte, doch in solchen Ausnahme Situationen musste ich drastische Maßnahmen ergreifen. Also saß ich weiter im Raum, an meinem Platz und reinigte meine Stifte…
Alles nur wegen diesem Chaoskopf Lukas. Warum musste es ihn auch nur geben?
                Warum konnte er mich auch nicht in Ruhe lassen?

 

Was hatte ich nur getan, das er meine perfekt geregelte Ordnung durcheinander bringen musste?
Zum Haare raufen, wenn das nicht so fürchterlich unordentlich wäre.
Ich seufzte, erneut!


So oft wie Lukas lachte so oft seufzte ich wohl, wohl gemerkt wegen ihm.
Im Allgemeinen war alles seine Schuld, ohne ihn wäre das alles nie passiert!
     

            Was musste er auch mit dieser Lisa rum turteln!
Ich meine, warum konnte er das nicht wo anders machen, da wo nicht meine Schulutensilien drunter leiden mussten. Ansonsten konnte er natürlich mit Lisa machen, was er wollte.
     

   Es gab keinerlei logischen Gründe dafür, das es mich interessieren sollte was Lukas mit Lisa machte, vielleicht gerade auch jetzt!
  Es war mir vollkommen egal was er gerade machte nach dem er schnell aus dem Raum gerauscht war nach der Stunde!
    

     Hauptsache er war nicht da und machte nicht noch mehr kaputt als er schon getan hatte! Mein Heft war ruiniert. Mit resignierter Miene sah ich zur Seite.
     

            Ich konnte alles noch einmal abschreiben. Alles… Die ganze Arbeit von einem Jahr!
Wenn ich den ein Heft gefunden hatte das war wie das alte, was ich gerade benutzte. Etwas anderes war einfach nicht möglich. 
  Was sollte ich nur nun tun mit dem weiteren Stoff, den wir bekamen?
Wo sollte ich den aufschrieben…
    

         Ich musste heute Nachmittag unbedingt ein Heft finden. Ich hatte keine andere Wahl, aber eigentlich war Montag der Tag, wo ich mein Bad groß putzte. 
                        Konnte es eigentlich noch schlimmer werden?

 

 Wenn das so weiter ging brachte dieses Heft meinen ganzen Wochen Plan zum Einsturz!

 

Eine Woche!
  

       Das würde ich nie wieder ausgebügelt kriegen!
Pure Anarchie eine Woche lang…
Einen kurzen Augenblick zog ich es in Erwägung in Tränen auszubrechen, verwarf dann jedoch den Gedanken.
    

  Schließlich tat ich das einzig vernünftige in dieser Situation, ich beträufelte mein Tempotaschentuch noch mit etwas Desinfektionsmittel und schrubbte weiter die unsichtbaren, aber teuflischen, Dreckpartikel von meinen Stiften.
Die Mittagspause fand ihr Ende und das Vorklingeln erschallte. Meine Stifte waren alle Desinfiziert und einsortiert, ob es nun die richtige Reihenfolge war, wusste ich leider noch immer nicht!
     

        Ich schaffte es einfach nicht mich zu erinnern, und mein sonst perfekter Instinkt was Ordnung betraf schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
 

Es war wie verhext! Wenn ich Aberglaube nicht für reinen Humbuck halten würde könnten eindeutige Inquisitionsgedanken zu Lukas kommen, welcher verdächtig rote Haare hatte.
Doch die verdächtige Mähne war nirgendwo zu sehen als sich der Raum langsam anfing zu füllen. Es hatte vorgeklingelt und mal wieder hielt er es für unnötig pünktlich zu erscheinen.
       Tat er jemals das, was man tun sollte?

 

Um mich herum wurden Stühle gerückt und etwas angewidert sah ich den anderen dabei zu wie sie sich in dreier Gruppen aufteilten und nah bei einander setzten und absolut unmöglich chaotisch ihre Sachen aufeinander warfen.
   Ein kleiner Schauder wanderte meinen Rücken lang runter und ich kontrollierte noch einmal, dass der Abstand zwischen meiner Federtasche und meinem Hausaufgaben Heft wirklich eine zwei Finger breite war.
    

   Es klingelte zum Unterricht, das Chaos war nicht zu sehen und ich blätterte mit gespitzten Fingern durch den Stoß Arbeitsblätter, den unsere Deutschlehrerin nun für die Gruppenarbeit verteilte. Diese Fülle vernünftig zu lesen und zu bearbeiten würde auch zu zweit, und vor allem auch mit einem zuverlässigen Partner (Wenn es den überhaupt so jemanden geben würde!), mehr als 45 Minuten beanspruchen.
    

Jetzt wo ich eh schon einen knapp bemessenen Tagesplan hatte durch die Katastrohe mit dem zerfleischten Heft auch noch das! Großartig!
     

       Langsam glaubte ich Opfer einer perfiden Verschwörung zu sein!
So viel Unglück konnte ein Mensch doch nicht wirklich haben?
  

    Ein leises Klopfen ertönte und Lukas schlich in den Raum.
Es war doch wirklich lächerlich!
  

       Wie schaffte dieses Individuum es immer, wenn ich ihn sah, noch zerzauster als zu vor zu sein? 
  

 Seine Haare standen so sturm ab, dass man denken könnte er hätte in eine Steckdose gefasst, was, zugegebener Massen, bei seinem unlogischen Ganzen fast im Bereich der Möglichkeit lag!
        Mit einem entschuldigenden Grinsen setzte er sich zu mir und atmete schwer, seine Brust hob und senkte sich unter dem blauen T-Shirt und ich merkte förmlich die Kälte, die von seinem entblößten Armen abstrahlte. Auf seinen Wangen waren rote Flecken der Anstrengung.
 Ein sehr merkwürdiges Bedürfnis, das mich zutiefst erschütterte, seine kalten Arme lang hoch zu streichen erfasste mich einen kurzen Augenblick. Unwillkürlich zuckte ich zusammen.            
      „Sorry…“, grinste er nun auch mir entgegen. Hastig wand ich den Blick ab und sah wieder auf die Arbeitsblätter. „Du bist zu spät!“ „Ich weiß, aber die sind an der Kasse nicht aus‘m Knick gekommen…“, erklärte er und kramte in seiner Umhängetasche umher. „Es ist während der Schulzeit nicht gestattet das Schulgelände zu verlassen!“, musste man ihm alles erklären?
 „Ich weiß, aber das konnte nicht warten!“, sagte er nun und zog eine dieser braunen Tüten des Schreibwarenladens unserer kleinen Stadt hervor. „Es verstößt gegen die Schulregeln, egal wie dringend etwas ist…“ „Es ist für dich!“, überfuhr er mich schlicht und zog aus der braunen Tüte ein knallbuntes Schulheft.
    Überrumpelt sah ich erst das Heft und dann ihn an. „Noch mal:“, er strich sich seine schon beinah nicht mehr rettbaren Haare aus der Stirn, „Es tut mir Leid, ich wollte dein Heft nicht kaputt machen!“
  

      Ich sah ihn einfach nur an. Fassungslos, zugegebener Massen!
Er hatte mir ein Heft gekauft, ein knallbuntes Heft…
                    Ein… das… MEIN neues HEFT war knallbunt!
  

Ich konnte doch kein… Es war… Seine ungleichen Augen funkelten mich an. Zittrig nahm ich ihm das Heft ab.
 Dieses, dieses Heft war unzumutbar. Es war bunt und… und… es sah nicht aus wie mein altes. Hatte sogar abgerundete Ecken, ich fuhr sie entsetzt nach und sah wieder in seine schillernden Augen. War denn sowas gesund? Schillern?
      Ich denke nicht.
Ich…
 

Ich konnte dieses Heft nicht benutzen! Es war nicht das Heft was ich brauchte. Und das ändert auch nicht sein Blick und sein Lächeln und seine unsymmetrische Erscheinung im Ganzen und… und ich sollte es ihm wieder geben! Es war keine Entschuldigung, es…

 

 „Danke…“, sagte ich schlicht. Hatte irgendein Mediziner schon mal überlegt ob verliebt sein nicht einfach nur ne Form von Hirnschlag war?
Ich mein, dieses Verhalten, mein Verhalten, war eindeutig nicht gesund.
   

   Lukas Grinsen wurde fast erschreckend breit. Vielleicht war er auch einfach nur ansteckend. „Okay!“, er klatschte energisch in die Hände, „Lass uns loslegen!“
Er zog den Stapel Arbeitsblätter zu sich ran und verteilt sie frisch und frei auf dem Tisch. „Sollen wir das alles durch ackern?“, fragte er und kramte sie durch einander. „Ja, und ich hatte sie schon sortiert…“, versuchte ich das plötzliche Zucken meiner Augenbraue zu ignorieren. „Würde du also bitte aufhö…“ Lukas nahm die Hände hoch, sah mich fragend an und wieder fuhr er sich durch seine Mähne. „Oh mein Gott!“, ich packte sein Handgelenk.
 „Kannst du damit mal aufhören?!“, fuhr ich ihn an. „Was…“ „Hör auf dir durch die Haare zu fahren!“, blaffte ich. „Ich soll was…“, irritiert legte er den Kopfschief, typisch unsymmetrische Reaktion. Machte er das mit Absicht?!
 „Du… du sollst aufhören durch die Haare zufahren! Wenn du so weiter machst gehen die Knoten nie wieder raus!“ Seine verdutze Miene wurde zu einem grinsen, natürlich schräg.
     

Er nahm die Hand runter die ich noch immer umklammerte, er zog sie nicht weg. Sollte er nicht? Sollte ich nicht… Sollte…
    

                „Du magst meine Haare nicht?“, fragte er.
„Ne.. nein… Ehrlich gesagt…“, ich schluckte, seine kalte Haut wurde langsam warm unter meiner, „Ehrlich gesagt würde ich sie gerne kämen…“ Sein Geflimmer in den Augen nahm zu, „Immer wenn ich dich sehe denke ich daran…“ „Also wenn du willst“, er wand sich leicht aus meinen Griff, so dass unsere Handflächen sich berührten, „Kannst du mich gerne mal…“, er biss sich leicht auf die Unterlippe, „… kämmen!“ „Oh?“, erstaunt blinzelte ich ihn an, „Wirklich?“ Er gluckste. „Ja… Ich muss nämlich auch immer an was denken, was mit „k“ anfängt wenn ich dich sehe…“ „Erkennt man denn nicht, dass ich mich jeden Morgen kämme?“, entsetzte hob ich meine Hände und klatschte mir mein schwarzes Haar noch etwas mehr an den Kopf. Einen Augenblick blinzelte nun Lukas bevor er seufzend die Hände im Gesicht vergrub. „Was?“, synchron runzelte ich die Stirn samt Augenbrauen. „Es ist schon fast nicht mehr wahr…“, nuschelte er zwischen seine Finger hindurch, „Da kann man sich ja nur die Haare raufen!“ „Ich weiß nicht was du meinst?“, ich presste meine Lippen wieder zu einem geraden Strich zusammen. Er nahm die Hände runter und sah mich direkt an: „Du bist verboten niedlich!“ Ich öffnete den Mund um zu wiedersprechen, nur weil allesd was über mich sagte immer falsch war bis die Nachricht was er gerade sagt in mein Hirn sickerte. Augenblicklich explodierte mein Kopf! Blut schoss in mein sonst bleiches Gesicht und ohne einen Ton raus gebracht zu haben schloss ich meinen Mund wieder. „…“
      

    Er kicherte lehnte sich auf seinem Stuhl nach hinten und kratze sich die Schulter während ich Umfassung rang. „Ich… ich bin nicht niedlich…“, stotterte ich schließlich hervor. „Und ob du das bist!“, sagte er wieder sehr trocken nur um dann wieder zu glucksen als ich noch empörter schaute, wobei noch mehr Blut in meinen Kopf schoss. Wahrscheinlich starb der Rest meines Körpers gerade ab. „Also…“, Lukas lehnte sich wieder nach vorne und zerknitterte die Arbeitsblätter, als er sich mit den Ellenbogen auf der Tischplatte abstützte.
             Es störte mich nicht. Ich war definitiv kurz vor dem Ende. Er fand mich niedlich…
Ich…
       Oh Gott!
    

„… Also willst du mich heute Nachmittag…“, wieder machte er eine merkwürdige Pause die ich nicht verstand, „…kämen?“ „Was?!“, ich fiepte. Blut im Kopf fördert nicht das Denken. „Naja, wir schaffen das niemals in der Stunde fertig. Also können wir uns heute Nachmittag doch zusammen setzten und wenn wir fertig sind… Kannst du mich kämmen…“ Grinsend zupfte er an einer widerspenstigen Strähne. Eigentlich besaß er nur Widerspenstige Strähnen.
   „Heute Nachmittag…“, Gehirn, bitte fang wieder an zu arbeiten, „Du meinst treffen! Außerhalb der Schule?“ „Genau!“, er grinste selig. „Ich komme einfach nach der Schule mit zu dir!“ „Zu mir?!“, wiederholte ich.
       

  Super, jetzt hatte ich auch noch nen Herzinfarkt!


Lukas bei mir… Lukas in meinem Zimmer… das Chaos in der Ordnung, das…
„Wenn sich dir nicht passt, können wir auch gern zu mir!“, er kratzte sich die Wange, „Aber ich hab nicht aufgeräumt!“
    

       „Bei mir ist okay!“, hauchte ich. „Mega!“, zufrieden zupfte er ein Blatt unter seinem Arm hervor. „Also wie wollen wir die Arbeitsteilung deiner Meinung nach machen. Ich glaube an besten wäre es wenn…“
 Lukas plapperte dahin, doch mein Körper versuchte noch immer nicht zu kollabieren. Ich starte auf das bunte Heft vor mir auf dem Tisch, sah dann zu seinen Haaren, die ich kämmen durfte.
     

   Ich durfte seine Haare kämmen… In meinem Zimmer!
Ich wusste nicht ob hier etwas schrecklich schief oder schrecklich richtig lief! Nur definitv lief hier etwas, was ich nicht verstand!

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Und Nummer 3 für euch! :D

Wie geht’s euch meine kleinen Butterkartoffeln? Durch gebraten bei dem Wetter oder konntet ihr euch in die Arktis absetzten? :D

Ich bin fast verbrannt! -_- Wohnung genau unter dem Dach! Uff! Am liebsten hätte ich in der Badewanne geschlafen! ^o^“

 

Aber genug über Wetter geschimpft, ich hoffe das neue Kapi gefällt euch! Evans großer Traum Lukas Haare zu kämmen wird wohl war, vielleicht! XD

Ich muss ehrlich sagen, der kleine Klappspaten macht echt Spaß! :D Nun fehlen noch zwei Kapitel und der Spaß ist abgeschlossen! Mal sehen wie schnell ich die schaffe. Ich will mich wirklich beeilen, bevor das hier nicht zu Ende ist will ich mich nicht an JunkLove setzten, obwohl da auch fürchterlich die Finger jucken! -_-

 

Ja, ja…. Ich weiß… zu viele Baustellen! Wer ist schuld? Genau… Ich nicht! :D

Nein, Quark und genug gelabbert! Danke fürs lesen, ich hoffe es hat euch gefallen und im nächsten Kapi gibt’s dann die sexy Kämm- Szene! :D

Bis bald und Lüüüüüüüüüüüüüübe an alle, Usagi<3

Sturm

Bleib ganz ruhig, Evan! Ganz ruhig!

       Versuchte ich mich selbst zu mahnen, während ich den gewohnten Weg zu mir nach Hause lief mit niemandem geringen als dem zweiten Socken Lukas im Schlepptau. Lukas war wie ein kaputtes Radio, permanent brachen merkwürdige Geräusche aus ihm hervor und er begann aus dem Nichts irgendein Lied krumm und schief zu singen, was ich noch nie gehört hatte, so wie er permanent Geschichten von Leuten erzählte, die ich auch nicht kannte.

 

„Unglaublich, was?“, lachte er begeistert nach einer weiteren Anekdote, die ich für wahr unglaublich hielt, unglaublich sinnlos. „Aha...“

„Ist es noch weit?“, fragte er schließlich, als ich nichts weiter entgegnete, und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Nein, nur noch die Straße runter“, zeigte ich nach vorne. „Wow!“, irritiert sah ich zu dem anderen, der einfach stehen geblieben war. „Alter Schwede!“, er pfiff beeindruckt zwischen seinen Zähnen, „Das nenne ich mal eine riesen Kastanie!“ Er streckte dem alten Baum die Arme weit entgegen und pfiff noch einmal noch mehr beeindruckt. Ein Muskel an meiner Schläfe zuckte unwillkürlich. Definitiv ist verliebt sein eine Art des Hirnschlags, wahrscheinlich waren das die letzten Zuckungen.

   Begeistert hüpfte der Grund für mein elendiges Ende nun zu dem riesigen Stück Holz und ließ sich von Mutternaturs dreckigen Konfetti, auch Laub genannt, berieseln. „Das ist der absolute Hammer!“ Angewidert sah ich ihm nach, wieder zuckte der Muskel.

 

   Das Ende naht…

    

             Das konnte doch nicht sein voller ernst sein. „Wir müssen nur noch die Straße runter“, setzte ich erneut an und zeigte wieder in die Richtung, in der sich mein zu Hause befand. Meine Instinkte weckten meinen Überlebenswillen. Ich hatte endlich den effektivsten Schimmelreiniger gefunden, mein Leben konnte nicht nach nur zwei Anwendungen vorbei sein.

     Doch Lukas hatte anscheinend nichts anderes mehr als tote Blätter im Kopf, den er begann nun ernsthaft es vom Boden aufzusammeln und durch die Luft zu schleudern. „Ich liiiiiiiiiieeeebe den Herbst!“, seufzte er entzückend und griente breit.

           „…“, schauderte ich, als ich sah, wie der Dreck auf ihn niederregnete, wahrscheinlich waren da auch alle möglichen Krabbelviecher drin. Einen kurzen Augenblick stellte ich mir vor, wie sich ein Käfer in seinen wirren Haaren verhedderte und dann dort ein Nest baute.

  

     Ich sollte ihn abkärchern und entlausen, anstatt zu kämmen. Vielleicht auch eine gute Stunde einweichen, etwas von meinem neuen Schimmelreiniger drauf und danach ordentlich auswringen …

        

       „Wir sollten dann wirklich weiter, ich wohne gleich …“, wollte ich es erneut versuchen den Holzkopf von Mutternaturs Drecksschleuder wegzukriegen und mich selbst von meinen abstrusen Vorstellungen von Lukas unbekleidet in meiner Badewanne, als er selbst zur Drecksschleuder wurde.  

 

   Ein Schwall Blätter regnete auf mich nieder und ich versteifte schockiert.

Das … Das konnte nicht wahr sein! Das konnte einfach nicht …

 

       „Iiii!“, entfloh es mir knapp, bevor mir panisch bewusst wurde, was da gerade passiert war.

Lukas presste die Lippen fest zusammen und sah mich mit diesem scheußlichen funkeln an.

 

„Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein …“ stocksteif drehte ich auf der Stelle um und hastete in Richtung zu Hause, Richtung Dusche!

 

Ich spürte, wie der Dreck sich an mich festsaugt. Staub und Unrat sich einen Weg unter meine Kleider suchten. „Evan!“, die Todessocke folgte mir, „Evan, was …“

Doch ich blieb nicht stehen, ich konnte nicht, ich musste duschen, ich war der der Schimmelreiniger brauchte … Ich …

  

   „Evan!“, Lukas holte mich ein, „Blieb stehen!“ Er hielt mich an den Schultern fest und sah mich an, so fürchterlich unsymmetrisch und chaotisch, wie nur er es tun konnte, Blätterüberreste hingen in seinen wirren Haaren, vermischten sich mit seinem leuchtenden Rot. Er sah aus wie ein lebendig gewordener Herbststurm. Ich konnte das nicht, ich …

    

   Ich wollte einfach nicht, dass sein Wind noch mehr in meinem Leben durcheinander brachte, ich …

 

„Es tut mir Leid!“, sagte Lukas, „Das war nur ein Spaß! Entschuldige … “„Ich … ich habe überall ... ich …“, stammelte ich hervor. „Ich hab dich kaum getroffen!“, er hob seine eine Hand, strich durch meine Haare, ich hielt die Luft an. Wahrscheinlich blieb gleich mein Herz stehen.

     „Das sind nur ein paar Blätter …“, er lächelte, schräg, und zeigte mir einen Teil des Restbaumes, der an mir klebte. „Nichts weiter …“

Er ließ das Blatt nach unten segeln und strich eine Strähne meiner Haare zur Seite, seine Finger kitzelten meine Haut. „Nein!“, brachte ich hervor, „Das ist Dreck!“

Sofort zog er seine Hand weg. „Was?“, seine Miene versteinerte. Unkontrolliert holte ich Luft. „Dreck …“, wiederholte er leise. „Ja du bist dreckig!“, versuchte ich wieder Kontrolle zu bekommen, über mich und mein Leben. „Du findest mich …“, er hob die Brauen, sein Gesicht war ungläubig und ernst, „Dreckig?“

 

„Ja!“, wie konnte er das nicht sehen, „Und ich bin es auch!“ Seine Brauen gingen noch ein Stück höher, zum ersten Mal war da tatsächlich etwas Synchrones in seinem Gesicht. Und irgendwie … gefiel es mir nicht! Wirklich ganz und gar nicht!

 

„Ja…“, sagte ich noch mal, „Sieh uns doch an!“ „Ich hätte nicht gedacht, dass du das so siehst…“, Lukas ging einen Schritt zurück. „Aber es ist doch nicht zu übersehen!“, ich schüttelte den Kopf und Baumkonfetti segelte zu Boden, „Ich bin dreckig! Überall an mir klebt Laub! Und… und das ist voller Staub und Dreck und kleiner Käfer…“, entnervt zerrte ich an meiner Jacke, schauderte, „Ich spüre, wie sie unter meinen Klamotten krabbeln und ich…“, erneut liefen Schauder meinen Rücken lang runter, „Ich halte das nicht aus! So dreckig zu sein, so…“ „Moment mal!“, das Chaos schüttelte seinen belaubten Kopf und umfasste erneut meine Handgelenke, „Du meinst das Richtige dreckig und nicht…“

   „Gibt es den ein Falsches?“

 

Ich bildete mir das nicht nur ein, Lukas war wirklich höchst merkwürdig!

 

Kurz schloss Lukas die Augen, wobei er seufzte und lachte zugleich, so was konnte wirklich nur er.

 

„Und… Ich… Ich muss jetzt dringend nach Hause! Deine Haare sind voller Laub, ich will gar nicht wissen, wie meine aussehen … Und ich muss duschen!“, versuchte ich ihm weiter das Offensichtliche zu erklären, „Und du solltest auch duschen!“, fügte ich sicherheitshalber hinzu. Bei seinen verqueren Ansichten musste ihm das wohl mal jemand ganz ehrlich sagen, sodass er es verstand.

    

         Einen Augenblick schossen erneut seine Brauen nach oben, doch dann war da wieder dieses merkwürdige Lächeln, diesmal nur irgendwie … Breiter? „Du willst, dass wir duschen gehen?“ „Ja!“, seufzte ich und war froh, dass er endlich verstand, was ich wollte, doch dann sickerte irgendetwas Ungutes in meinen Magen. Hatte ich einen der Käfer verschluckt?

„Ich … was …“ „Okay!“, beschwingt ließ er mein eines Handgelenk los, umschloss dafür aber das andere noch fester und zog mich weiter die Straße entlang. „Was?“, sagte ich noch einmal, etwas höher. „Wir gehen zur dir…“, er drehte sich zu mir um und biss sich leicht auf die Unterlippe, „Und dann gehen wir bei dir duschen!“

                

         „Was!?“ Irgendetwas an dieser Aussage ließ das Blut meines Körpers in zwei verschiedene Teile meines Körpers fließen. Und ich wusste nicht, welche Richtung die schlimmere war…

 

Lukas zog mich mit sich, ich war tatsächlich wie ein Blatt im Wind, im Sturm…

 

   Er zeigte auf mein Haus und ich nickte stumm, zu viel Blut ungünstig verteilt vereitelt richtiges Artikulieren und auch die Fähigkeit einen Schlüssel ins Schloss zu stecken. Zittrig glitt er mir permanent der aus der freien Hand, die andere war fest von Lukas umschlossen.

 

Als ich dieses Hindernis endlich bewältigt hatte, trat Lukas schließlich in den Flur und sah sich neugierig um. Ich löste meine Hand von seiner und zog meine Schuhe aus und verstaute sie an ihren richtigen Platz. Lukas zog seinen ebenfalls aus und sah mich dann aufmerksam an. „Wo soll mein Rucksack hin…“ „In mein Zimmer…“, krächzte ich. Er folgte mir, ich war mir jeden seiner Schritte bewusst.

   Wollte… wollte er hier wirklich duschen gehen. Wollte er wirklich… Ich…

 

„Irgendwie habe ich mir dein Zimmer genauso vorgestellt…“

 

Ich nickte unschlüssig. Da stand er, in meinem Zimmer, grinste, krumm und schief.

„Also…“, er sah mich an, wackelte mit den Brauen. Ich sah zurück. „Also…“, setzte er erneut an. Ich sah ihn immer noch nur an. „Wolltest du nicht mit mir duschen gehen?“

 

„Wollte ich?“, ich schluckte schwer. „Also… Ich…“

Er kam ganz nah an mich heran. Seine ungleichen Augen fixierten meine. „Evan…“, ein Flüstern, ein Windhauch, der meinen Namen trug. Er kam noch näher an mich heran und strich durch mein Haar. „Ni… nicht…“, du bringst es ganz durcheinander. Versuchte ich zu fliehen, doch der Sturm tobte, unermüdlich. „Du wolltest meine kämen … und ich deine gerne durcheinanderbringen …“, flüsterte er. „Aber, sie sind dreckig…“

       Weiter kam ich nicht, denn ein Windstoß raubte mir jeden Atem und Lukas Lippen legten sich auf meine.

   Sie waren weich und warm, passten sich meinen an, als würden sie genau dahin gehören. Zittrig atmete ich aus, als er sich von mir löste. Erneut strichen seine Finger durch meine Haare. „Aber….“, setzte ich an, ich brauchte ganz dringend Logik, ich brauchte ganz dringend Ordnung, „Aber ich bin doch ganz dreckig… Überall an meinen Klamotten ist Laub, und…“ „Hmmm…“, seine Nase folgte meiner Kinnlinie- ganz langsam ... Eine Gänsehaut folgte seiner Berührung, „Das mit deinen Klamotten kriegen wir ganz leicht gelöst …“, seine Zunge fuhr über meine Unterlippe, „Wir ziehen sie dir einfach aus!“

                   „Oh…“

 

Wieder legten seine Lippen sich auf meine, seine Zunge strichen ihre Konturen nach. Vorsichtig zog er an meinem Schal, lautlos, wie das Herbstlaub das er so liebte, fiel er zu Boden.

  

     Doch mein Hals blieb nicht lang entblößt, Lukas tupfte viele kleine Küsse drauf. Peinlich wurde mir bewusst, dass er ganz bestimmt mein Herz spüren würde, denn es schlug mir bis zum Hals.

     Meine Welt schwankte, ich krallte mich an Lukas fest, strich durch seine roten Haare, sie waren widerspenstig und trotzdem ganz weich. Der Reisverschluss meiner Jacke surrte und sie segelte ebenfalls zu Boden.

   „Die… die Sachen können da nicht liegen, sie werden dreckig und knittern und…“ „Den Moment werden sie aushalten und außerdem willst du sie eh waschen…“, er grinste.

           Einen kurzen empörten Augenblick wurde mir klar, dass er mich durchschaut hatte und sich auch noch über mich lustig machte. Ich wollte meckern und ihn mit meinem Handstaubsauger die Fuseln einzeln aus den Haaren ziehen, doch dann biss er in mein halb entblößtes Schlüsselbein und zum ersten Mal ließ ich die Ordnung Ordnung sein.  

 

Fahrig fuhren meine Hände über seinen breiten Rücken, ich erwiderte seine Küsse und vergrub die Finger in seiner Mähne. Er zog mich immer fester an sich, ich verglühte fast, wo wir uns berührten, aber es war noch immer nicht nah genug. Schließlich fanden seine Finger ihren Weg unter mein T-Shirt. Ich keuchte auf, als sie Kreise auf meiner Haut malten. Ich wusste nicht, dass Finger so etwas überhaupt konnten.

       Er fuhr wieder hinab, grinste wieder so schief und umfasste dann den Saum des Shirts. Plötzlich wurde mir bewusst was er da tat, was er wollte…

 

   Er wollte mir das T-Shirt ausziehen, er würde meine nackte Brust sehen, er würde meine entblößte und entstellte Brust sehen … Den hässlichen, dunklen Fleck auf meiner Brust …

„NEIN!“, ich stieß ihn mir von mir und krallte mich ängstlich an meinem Shirt fest, als könnte ich es so an meinen Körper schweißen.

         Vollkommen erstarrt sah er mich an, die Hände halb nach mir aus gestreckt.

„Nein…“, sagte ich leise und versuchte mich zu sammeln. Ich konnte ihn nicht ansehen, ich…

„Meine Sachen…“, ich kniete mich hin und sammelte meine Kleidung auf. „Evan…“, Lukas Stimme war rau und belegt. „Nein!“, sagte ich erneut.

       Ich konnte das nicht, ich… Fahrig sah ich zur Seite, mein Spiegelbild sah mir entgegen. Glasige Augen, wirres Haar, rote Wangen. „Nein…“, ich schüttelte den Kopf.

               Alles war durcheinander, ein Sturm hatte gewütet.

In mir…

 

„Tut… Tut mir leid, Evan…“

 

Lukas ging. Der Sturm war vorbei und hatte nichts als Trümmer zurückgelassen.

               Hatte mich zurückgelassen…

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Und da ist das vorletzte Kapitel... Wuhu... Nach tausend Jahren... orz

Es tut mir wirklich leid, das man immer so lange auf mich warten muss in letzter Zeit! Nur mein Leben frisst mich, oder so... Ach Käse, ich hoffe es gefällt euch aber... Und Evan macht noch immer Laune, obwohl er nicht ganz weiß, was er da macht... XD

Wünsche euch ne feine Woche und das Kapi ist für Michelle Wie, weil sie so lieb auf fb gefragt hat!

 

Und hier ne kleine Vorschau wegen nächstes Kapi letztes Kapi und so :D

 

>>Wird Evan jemals Lukas kämen? Und kann Lukas verstehen, warum Evan die Schande seines Leberflecks nicht zugeben will? Kann es überhaupt eine Liebe geben, zwischen einem Leberfleck befürworter und einem Hasser? Erfahrt es hier, wenn ich endlich mal wieder sinnvoll und produktiv bin! ... Oh, Gott bin ich unlustig...<<

 

Ba ba~ Usagi *die jetzt endlich den Kopf aus dem, ihr wisst schon was zieht, und wieder das macht für was sie hier ist! * XD

Chaos

 

Das warme Wasser war nicht so angenehm wie sonst. Erneut kontrollierte ich die Stellung des Wasserhahns, aber er war genauso eingestellt, wie er sein sollte. Unwillkürlich zogen sich meine Brauen zusammen. Das Wasser war so wie es sein sollte: Warm- Nicht heiß, nicht kalt, warm! Alles war so wie es immer war…

           Warum war ich denn dann nicht so, wie ich sein sollte?

Wie ich immer war…

 

Obwohl es nicht richtig war, ich meine gewohnte Duschzeit damit überschritt, Schimmelbefall förderte und es auch noch nicht gut für den basischen Haushalt der Haut war seifte ich mich erneut ein. Versuchte endlich alle Erinnerung von meiner Haut zu waschen. Aber Erinnerungen waren so viel hartnäckiger als Dreck und die Erinnerung von Lukas Fingern waren auf meiner Haut einfach nicht fortzuspülen, regelrecht eingeätzt.

        

   Ich erinnerte jeden Finger, jeden Kuss, jedes Stück Haut auf meiner, seine so wirren und doch ganz weichen Haare zwischen meinen Fingern.

 

Ich schüttelte den Kopf, atmete kontrolliert ein und aus.

Warum war da dieses Gefühl, warum war da dieses kribbeln?

Warum spürte ich noch immer seine Finger?

               Warum…

 

Warum hatte ich mich verliebt?

       Warum musste Lukas mir das T-Shirt ausziehen wollen?

 

Und warum musste Mutternatur mich nur mit diesem verschandelnden Leberfleck auf der Brust bestrafen? Warum?

          

   Meine Augen begannen zu brennen, verwirrt blinzelte ich in den Strahl des Duschkopfs. Folgte den perfekten weißen Linien der Fließenfugen.

     Doch auch diese korrekte Geradlinigkeit schaffte es nicht mich aufzuheitern, wie gewöhnlich sonst. Ich folgte mit immer gleichen bleichen Fingern den feuchten Furchen.

  

   Lukas hatte mich geküsst.

               Und ich hatte zurück geküsst. Sogar sehr energisch.

Und…

 

       Ich schluckte schwer.

Und er war gegangen.

   Gegangen bevor ich ihn hatte kämen können, bevor wir unser Referat hatten machen können, bevor…

Meine Brauen runzelten sich noch etwas mehr.              

 

Schließlich machte ich das Wasser aus, stieg aus der Dusche und konnte es nicht verhindern in den Spiegle zu sehen.

   Nass und wirr hingen mir meine Haare wie schwarze Schliere ins Gesicht. Unsicher strich ich sie mir zurück, ein Tropfen nach dem anderen fiel auf meine bloße Brust.

     Fuhren ihren Weg nach unten vorbei an dem kleinen dunklen Punkt auf meiner Brust. Unsicher strich ich mit den Fingern darüber.

 

       Wie würde es sich wohl anfühlen wenn Lukas darüber streichen würde, wenn seine Finger…

 

   Ich schauderte. Nein!

     Lukas würde so etwas niemals machen und ich dürfte sowas wirklich niemals von ihm verlangen. So etwas tat man einfach nicht. Es sah fürchterlich aus, es war entstellt, es war…

Energisch zog ich das Handtuch von der Halterung und verbannte endlich die Nässe von meiner Haut.

     Als ich meine Haare in die einzig akzeptable Form wieder zurück gebracht hatte und meine Notfallnachmittagskleidung angezogen hatte, welche aus einer schwarzen Jogginghose, einem dunkelgrauen T-Shirt und einer anthrazitfarbene Strickjacke bestand ging ich endlich an den Ort der Schande.

     Obwohl ich meine verstreuten Klamotten bevor ich duschen gegangen war eingesammelt hatte und meine übliche Ordnung herrschte schien der chaotische Schimmer von Lukas nicht vergangen zu sein…

 

Wie konnte ein einziger Mensch so viel Unordnung mit sich tragen, wie konnte Lukas so viel Unordnung in mein Leben bringen… Wie konnte er mein Innerstes nur so aufwühlen, durchwühlen?

Ich… Seufzend hob ich die Arme nur um sie panisch wieder sinken zu lassen und erschrocken nach Luft zu schnappen.

 

   Entsetzt ließ ich mich auf die Kante meines Bettes sinken, die Hände an die Brust gepresst und schwer schluckend.

 

Das konnte nicht wirklich gerade passiert sein, das durfte nicht wahr sein... Es konnte nicht, es durfte nicht, ich…

     Zitternd sah ich auf meine Hände. Ich…

                   Ich hatte mir gerade fast die Haare gerauft.

   Ein Schauder lief mir den Rücken lang runter, wie hatte das nur passieren können. Wie hatte es soweit kommen können.

Dies war ein eindeutiges Zeichen für zu wenig Sauersoff im Gehirn und zu viel abgestorbenen Synapsen und…

   Oh Gott…

Es ging zu Ende… Mit mir…

   Das Ende… Mein Ende!

         Das Ende meines Lebens, meines Plans, meiner Ordnung…

Ich würde nicht mehr ich sein, ich würde ein Mensch sein, der seine Haare raufte…

     Wieder schauderte ich.

 

Das ist so als würde ich ein Mensch sein, der… der sein Bett nicht machte. Stummes Grauen, doch es war unvermeidlich, meine schreckliche Zukunft, ein Mensch werden, der…

Wieder ein Schaudern! Es war so grauenhaft, doch ich musst mir die schrecklichen Folgen vor Augen führen, die all dies mit sich brachte, nur wenn ich mir bewusst wurde, was ich werden würde, konnte ich es noch abwenden… Ich würde ein Mensch werden, der… der…      

 

       Ich würde ein Mensch werden, der ein T-Shirt zwei Tage hintereinander trug, ungewaschen!

 

Trockene Schluchzer erklommen meine Kehle und ich vergrub das Gesicht vor blankem entsetzten in den Händen. Das durfte nicht passieren! Niemals!

  

   Ich durfte es nicht zu lassen, ich…

 

Entschlossen hob ich den Kopf, richtete meine Haare stand auf und zog meine Kleidung zu Recht bevor ich noch einmal über die Kante meiner Bettdecke strich.  

 

   Ich würde das nicht hinnehmen, verliebter Hirnschlag hin oder her! Dies war nicht mein Ende!

Ich drehte mich zu meinem Rucksack um und packte meine Tasche für den Vortrag. Die Gruppenarbeit mit anschließender Präsentation war unsere Hausaufgabe und ich hatte immer meine Hausaufgaben, also würde nichts, - Auch kein Lump von einem Lukas!- mich daran hindern meine Hausaufgaben zu machen, und danach würde ich mein Bad putzen, so wie ich es nun mal an Montagen tat.

 

Der Feierabendverkehr rauschte an mir vorbei als ich zu Lukas Wohnung lief. Wie unsere Lehrerin es vorgeschlagen hatte, hatte ich mir die Notfalladressenliste kopiert und in mein Hausaufgabenheft geklebt, so war es kein Problem die Quelle des Chaos zu finden.

   Ich ignorierte das Kribbeln in meinem Bauch und das Sausen in meinen Ohren, -Macht gefälligst das, was ihr sollt Synapsen!- und drückt die weiße, schlichte Klingeltaste neben dem akkuraten Namensschildchen von Lukas Familie. Irgendwie hatte ich das nicht erwartete, so wie den gepflegten Vorgarten. Ich hatte so etwas erwartet wie, vielleicht bunten Buchstaben überall an der Tür verstreut oder grobe Kerben mit einem Metzer ins bloße Holz geritzt…

  

     Es dauerte einen Augenblick bis etwas passierte, doch dann konnte ich eine Schemenhafte und sehr kleine Gestalt durch die milchige Scheibe der Eingangstür erkennen. Ein kleines Mädchen, vielleicht sieben, stand vor mir und beäugte mich genauso kritisch wie ich sie.

Ihre Haare hatten den gleichen roten Ton wie die von Lukas und ihre Nase kräuselte sich auf die gleiche freche Weise. Sie trug ein in allen Regenbogenfarben geringeltes Strickkleid und zwei Zöpfe die ihre Locken springen ließen, wie nichts,- Besonders nicht Locken!- , es tun sollten. „Du siehst ja ulkig aus!“, lispelte mich das Mädchen frech mit Zähnen zwischen ihren großzügigen Lücken an.

   Es war fast lächerlich, wie sie unverkennbar Lukas Schwester war. Ich räusperte mich verhalten. „Hallo, mein Name ist Evan. Ich würde gerne zu Lukas.“ Das Mädchen zog die volle Nase hoch, ich schauderte bei dem Anblick, und sie brüllte dann „LUKAS“ über die Schulter bevor sie mich weiter unverhohlen anstarrte. „Bist du traurig?“, fragte mich das Mädchen schließlich und zog den scheinend beachtlichen Inhalt ihrer Nase noch höher. Dünnlippig schüttelte ich den Kopf, schob mir den Rucksack von den Schultern um eine Packung Papiertaschentücher hervor zu holen. „Du siehst aber so aus!“, neunmalklug schüttelte sie ihr lockiges Haupt, „Mama hat bis jetzt nur einmal so dunkle Sachen angehabt, damals als Papa den bösen Unfall hatte. Da war sie sehr traurig…“, das Mädchen plapperte weiter. Ich reichte ihr nur ungerührt ein Taschentuch bevor sie noch, ich schauderte erneut, die bloße Hand nahm und sagte: „Mich macht es traurig, das du kein Taschentuch benutzt!“

 

   Irritiert nahm sie das Taschentuch, hinter ihr ertönen Schritte. „Was ist denn, Gartenzwerg?“, fragte eine mir vertraute Stimme, nur das ich den frustrierten Ton darin nicht kannte. „Du hast traurigen Besuch!“, eine Zunge streckte sich mir entgegen und demonstrativ wurde der Naseninhalt wieder empor gezogen. „Hä?“, ein verwirrter Blick passend zu Lukas gesamt wirrer Erscheinung kam hinter der Tür hervor und sah erst zu seiner kleinen Schwester und dann zu mir. „E… Evan?“, sein Mund klappte auf. Ich versuchte ganz bestimmt nicht auf diesen zu gucken und stattdessen in diese unmöglichen zweifarbigen Augen, was nicht besser war…

      

   Gab es denn nicht ein nicht wirres und vor allem unverfängliches Körperteil an ihm?

Sodom und Gomora!

 

„Wa…was machst du denn hier?“, stotterte er mir entgegen und verscheuchte seine kleine Schwester, dir mir noch einmal die Zunge raus streckte, - Als ob ich es beim ersten Mal nicht schon ignoriert hätte.-, und quengelnd murrend das Geschubse ihres Bruders erwidert, bevor sie sich schließlich laut stapfend verzog.

         „Du bist vorhin gegangen bevor wir unsere Hausaufgaben beenden konnten.“, sagte ich schlicht und richtete die Riemen meines Rucksacks, „Es ist Gruppenarbeit! Wir müssen sie gemeinsam beenden!“ Sicherheitshalber fügte ich dies zu meiner Erklärung, warum ich vor seiner Tür stand, hinzu. Oft verstand er die offensichtlichsten Dinge nicht.

       Wahrscheinlich lag dies an seiner ungemein kurzen Aufnahmespanne, vielleicht ebenfalls beschädigte Synapsen?

   Kurz fragte ich mich wo wohl bei ihm die Ursache lag…

 

   „Du bist hier, weil wir unsere Hausaufgaben noch beenden müssen?“, wiederholet er genau das, was ich gerade gesagt hatte und natürlich auch noch in einer Frage.

   Ich nickte, wieder einmal haperte es am offensichtlichen. Typisch! „Hm…“, er sah mich an und verzog den Mund nur so, wie er es konnte, wieder musste ich irgendwo anders hingucken und entschied mich für eins seiner Ohren, nur war das zu nah an seinem unmöglichen Haaren. Verflixt aber auch. Langsam wuchs in mir der Verdacht, das bloßes kämen nichts gut machen würde, abrasieren, großzügig!

    

     „Ich weiß nicht so recht…“, seufzte das Chaos und sah plötzlich so ganz und gar unlukashaft aus. „Was gibt es da nicht zu wissen?“, fragte ich und versuchte seine Verwirrtheit zu ordnen, wobei ich versucht nun nicht auf die so gar nicht zu ihm passenden Falten auf der Stirn zu sehen. Sein Gesicht alleine reichte aus um einen um den Verstand zu bringen. Aber dennoch, faltige Stirnen waren doch meine Angelegenheit, wie für ihn dümmliches Grinsen! Ich tat dies ja auch nicht einfach, also sollte er das mit den Falten auch gefälligst unterlassen!

  „Ich bin mir nicht sicher, ob du das willst…“ „Warum sollte ich nicht die Hausaufgaben fristgerecht fertig machen wollen?“, sah ich ihn nun verdattert an, selbst Lukas konnte nicht so sonderbar sein. Hatte er nun völlig den Verstand verloren?

   „Naja, ich dachte ich würde sie alleine fertig machen…“, sagte er und kratzte sich am Hinterkopf. Bildete ich mir das nur ein, oder sahen seine Haare irgendwie schlaf aus. Sonst lag da doch etwas mehr Kraft in ihrer Zerzaustheit, oder?

   „Warum solltest du unsere Hausaufgabe alleine machen. Es ist Gruppenarbeit, wir müssen das zusammen machen…“

   Was zum Kuckuck wollte er den jetzt schon wieder damit sagen. Es war ein Wunder, dass er überhaupt so alt geworden war und nicht ausversehen vor einen Bus gelaufen war, so vollkommen unlogisch wie er war.

 

   „Naja, dafür müssen wir doch aber zusammen sein… In einem Zimmer… Allein…“

 

Ich wusste noch immer nicht auf was er hinaus wollte, aber ich nickte schlicht. „Wie sollen wir sonst zusammen arbeiten?“

      

     Lukas machte den Mund auf und sah mich auf eine halbbelustigt und auf eine halbverzweifelte Weise an, die ich nicht verstand,- Ich musste mich ja hier mit seiner Begriffsstutzigkeit herumschlagen!-, und seufzte dann. „Den Flur lang runter ist mein Zimmer.“, sagte er schließlich und trat zur Seite, das ich eintreten konnte. Ich nickte und sah mich mit dem schrecklichsten rechnend um. Der Flur von Lukas zu Hause war genauso überraschend geordnet wie sein Vorgarten. Zwar noch etwas beladen mit diesem sentimentalen und gefühlsbetonten Zeugs, wie Familienbildern oder anderem unnötigen Zierrat, aber doch recht strukturiert. Ich zog meinen Anorak aus, welchen Lukas mir ohne zufragen abnahm. Einen kurzen Augenblick sah ich schon wie er ihn gleichgültig über die Schulter warf und vor mir den Gang entlang sprang in seinen Todesschlund von Zimmer, doch meinen Befürchtungen zum Trotz hing er dir Jacke an die Garderobe und deutete dann auf eine arg bunte Reihe Schuhe, neben die ich meine eigenen Stellen konnte.

   Ich sah Bilder von Lukas, seiner Schwester und, wahrscheinlich, seiner Mutter, von der er mit seiner Haarfarbe gestraft wurde. „Ähm…“, Lukas hielt mich am Arm fest und lächelte fast panisch, „Raste nicht aus, okay?“

   Synchron zog ich die Brauen zusammen, versucht das Kribbeln zu ignorieren was seine Hand auf meiner Haut hinterließ. „Ich hab nicht aufgeräumt, okay?“

    

   Ich schluckte, nickte dann jedoch nur schlicht. Tut etwas sinnvolles Synapsen!, schimpfte ich mit mir selbst, wollte Lukas‘ Wärme, Lukas‘ Geruch, Lukas‘ Sein ignorieren.

   Hausaufgaben, sagte ich mir selber, ich bin wegen den Hausaufgaben hier.    

 

Doch dann machte Lukas seine Zimmertür auf und die Pforten der Hölle waren geöffnet. Zur Salzsäule erstarrt stand ich in der Tür und versuchte schlicht nicht Ohnmächtig zu werden.

   Vor mir war das, was wohl passierte, wenn Lukas spontan explodieren würde. Was, um ehrlich zu sein, bei dieser Ausgeburt des Unmöglichen durch aus im Bereich des Möglichen Lag.

   Das Zimmer war, wenn meins neutral war… es definitiv nicht.

Bunt! Es war einfach bunt, es gab hier keine Farbe, die es nicht gab… Wahrscheinlich hatte sich dieses Zimmer einfach weil es konnte sich noch ein paar neue ausgedacht, anders war es nicht zu erklären.

           Es leuchtet und funkelte und färbte aus jeder Ecke. Überall hingen Bilder. Farben sprangen mich an, bissen in meine Augen.  

   „Evan?“, sagte Lukas hinter mir leicht ängstlich während ich fast in Trance in den Raum taumelte, „Könntest du bitte wieder atmen?“ Entgeistert sah ich ihn an.

           Es war zu viel, einfach zu viel.

 

Stockend fiel der Atem wieder über meine Lippen.

     „Das ist dein…“, fiel es unsinnig über meinen Lippen. „Jaaa…“, er grinste entschuldigend und biss sich dann auf die Lippen, auf dich ich nicht gucken durfte, „Ich weiß, ich überfordere dich heute wirklich arg!“

   Ich blinzelte noch immer gefangen in dem Chaos seines Selbst. „Ich weiß einfach nicht, wie ich dir nah kommen soll… Und, ich will dich nicht überfordern!“, sagte er nun und kaute noch mehr auf den Lippen, die ich einfach nicht mehr ignorieren konnte, rum. „Ich weiß, dass du mich auch magst… Und ich weiß, dass das alles immer nicht so einfach für dich ist, nur du warst so nah und… Dein Zimmer, das war Reizüberflutung! Zu viel von deinen Reizen!“

 

   Ich blinzelte noch einmal, eine Synapse nach der anderen flackerte kläglich auf um dann alle Logik, alle Ordnung einfach zu verraten.

   „Also am besten tun wir so, als wäre vorhin nichts gewesen…“, er versuchte aufmunternd zu schauen, „Wir machen die Hausaufgaben und wir gehen ins Wohnzimmer. Das ist aufgeräumt! Wenn du willst kann ich davor auch noch mal aufsaugen?“  

 

Lukas legte vorsichtig eine Hand auf meine Schulter und fuhr dann mit der freien durch seine zerwühlten Haare. „Okay?“

       Mein Rucksack rutschte von meinen Schultern und riss meinen Verstand mit sich. Jede Synapse die ich noch besaß kollabierte und ich schlang die Arme um Lukas Hals.

               Ich presste meine Lippen auf seine und schmeckte seine nicht zu definierende Süße, versank in dem weichen Gefühl und dem drängende Widerstand seines Mundes. Einen kurzen Augenblick blinzelten mich seine unterschiedlich farbigen Augen verdutz an, dann hangelte er, ohne den Kuss zu unterbrechen an mir vorbei, knallte die Tür seines Zimmers zu und schlang seinerseits die Arme um mich, tatsächlich noch fester. Seine Hände umschlossen mein Gesicht, ganz sanft. Ein Grinsen, natürlich schief, breitet sich auf seinen Lippen aus und seine Finger fanden ihren Weg durch meine platten Haare. Keuchend lösten wir uns voneinander, so wenig das nur ein Herzschlag da zwischen passte. „Reizüberflutung?“, nuschelte er fragend gegen meine Lippen. Ich nickte kläglich und wir küssten uns erneut.

   Fahrig und gierig zu gleich suchten unsere Hände mehr Haut vom anderen. „Stoß mich nicht wieder weg…“, flüsterte er als seine Hände unter mein Shirt wanderten. Seine Lippen mehr erforschten. Ich zitterte in seinen Armen, meine Knie wurden weich.

           Seine Zunge fuhr die Kontur meines Kinns nach, sanft biss er in meine Unterlippe.

 

   „Das erste Mal als ich in die reingerannt bin…“, flüsterte er, „… da habe ich mich auf der Stelle schrecklich arg in dich verliebt!“ Keuchend atmete ich aus. „Oh...“, ich schluckte schwer meine Stimme war mit dem Gehirn flöten gegangen. „Ich hatte damals auch einen Hirnschlag…“

   Irritiert hob er eine Braue, natürlich nur eine. Zaghaft führ ich mit den Fingern ihre sanfte Linie nach. „Hirnschlag…“, er schien zu überlegen, „Hm, kein Herzinfakt?“ Seine Fingerspitzen strichen unter den Bund meiner Jogginghose. „Vielleicht gerade…“, zitterte meine Stimme und er lachte.      

   Wir küssten uns erneut, doch dann grinste er wenn es ging noch schiefer als jemals zuvor uns trat einen Schritt zurück. „Ich will dich nicht wieder überfordern…“, er räusperte sich mit belegter Stimme.

   Verwirrt sah ich ihn an, mein Kopf fiel von ganz alleine in eine unsymmetrische Form. Die Ordnung war an Hirnschlag gestorben, es war aus und vorbei!

   „Na vorhin, ich weiß das war zu viel…“, er pustete sich eine Strähne aus den ungleichen Augen, „Als ich dir dein T-Shirt ausziehen wollte…“

„Oh…“, ich schluckte schwer und dachte an den ekelhaften Fleck, „Ich…“

         „Ich wollte nur nicht, dass du es siehst…“, ich schluckte, „Meinen Fleck…“ „Fleck?“ „Leberfleck…“,nuschelte ich. „Auf der Brust?“, ein merkwürdiger Gesichtsausdruck erfasste ihn. Nun kannte er meine Schande...

             Ein paar Synapsen schleuderten Angst, doch dann…

           Als ob ich jemals seine Reaktion erraten könnte, das Chaos war nichts was man verstand.

… Dann zog er sich sein T-Shirt über den Kopf und tippte überschwänglich auf seine Brust. Ein brauner kleine Fleck neben der linken Brustwarze, der gleich Fleck den ich auf der anderen Seite hatte.

  

     „Ich hab ihn auf der rechten…“, stotterte ich, was war denn nur mit meiner Stimme los, - Eindeutig neue und sehr viel Stärkere Symptome!- und sah auf seine Brust. Er kam auf mich zu und keinen Widerstand duldend zog er mir nun mein T-Shirt über den Kopf und warf es zur Seite. Nur kurz flackerte es in meinem Kopf auf, dass ich dieses Shirt hier nach wieder anziehen musste, obwohl es auf dem Boden gelegen hatte.

 

   Lukas zog mich zu sich ran. Strich über meine nackte Brust, streichelte den dunklen Fleck.

Ich tat es ihm gleich und wir küssten uns erneut, wieder löste er sich von mir.

„Na los!“, er ruckte mit dem Kopf zu meinem Shirt, „Du kannst dich doch eh nicht konzentrieren, wenn du das T-Shirt nicht zusammenlegen kannst!“

   „Es ist nur so, dass es sonst knitterte!“, erklärte ich als ich mich bückte um es aufzuheben, so wie seins gleich mit, und um sie dann zusammenzulegen. „Es ist auch das erste was ich anziehe, oder ausziehe!“ „Das erste?“ fragte er. „Es gibt nur eine akzeptable Reihenfolge sich an und auszuziehen.“, ich suchte eine nicht vollkommen verwüstete Stelle des Zimmers um mein Shirt dort hinzulegen. „Und was darf ich dir dann als nächstes ausziehen?“, raunte er in mein Ohr, legte die Arme von hinten um mich und vorschreck ließ ich den perfekt gefalteten Stoff zu Boden plumpsen. „Als ob dich das interessieren würde, du bist das Chaos!“, nuschelte ich in einen Kuss. „Oh, ich verspreche dir hier bei ganz ordentlich zu sein!“ „Hmpf!“, murrte ich und war froh im Farbkastenexpressionenzimmer noch keinen Spiegel gesehen zu haben, meine Haare waren unentschuldbar, sowie Lukas. „Aber wenn du fragst, die Hose!“

  

   „Die Reihenfolge gefällt mir…“

 

Während Lukas sich an die richtige Reihenfolge hielt und wir auf sein natürlich nicht gemachtes Bett fielen fragte ich mich leicht, ob Lukas noch mehr Ordnung in sein Chaos lassen würde und mich nach dem ausziehen in der richtigen Reihenfolge anziehen würde…

Nachwort

 

Einen wundervollen Guten Tag und ein riesiges Dankeschön fürs Lesen meiner Novelle „higgledy piggledy“! Ich freue mich unglaublich, dass ihr trotz der längeren Pausen und ewigen Dauer der doch recht kurzen Geschichte am Ball geblieben seid. Auch danke dafür, dass ihr Evan und Lukas nicht mit einem Spaten grob erschlagen habt, was ab und an in Kommentaren durch kam. (Genauso dankbar bin ich natürlich dafür, dass ihr nicht MICH mit einem Spaten, wahrscheinlich noch grober, erschlagen habt! Wirklich!)

   Ansonsten bin ich wie immer glücklich und erleichtert und auch ein bisschen traurig das Ende von ein paar Jungs erzählt zu haben.

              Eine kurze Zeit war ich recht unsicher, was Evan anging. Seine Sicht der Dinge macht unglaublich viel Spaß, ich hatte aber beim schreiben dennoch Angst, das man vielleicht glauben könnte, ich würde mich über Zwangsstörung oder Menschen mit diesen lustig machen! Was ich absolut nicht tue!

   Auch deshalb ist „higgledy piggledy“ eine Novelle. Eine längere und detaillieret Geschichte hätte unweigerlich eine härtere Ausarbeitung, sowie auch Aufarbeitung mit Evans Problem und dessen Ursprung bedeutet und eine sehr genaue Definition seines Krankheitsbildes gefordert. Kurzum, diese Seite der Geschichte hätte ich viel ihrer Leichtigkeit genommen, so wie die angestrebte Komik nur sehr bitter und zynisch gemacht, was nicht im Geringsten meine Intention war.

„higgledy piggledy“ ist eine kurze romantische Komödie, die das verlieren im Gegenteil, Extremen und dem jeweils anderen thematisieren soll, was hoffentlich auch geglückt ist.

     

Abschließend möchte ich mich noch einmal bedanken fürs lesen, unterstützen, kommentieren und favorisieren und widme diese kunterbunten fünf Kapitel der lieben Yuzuru natürlich, die mich erst in unserem so schrecklich schönem Gechatte auf die Idee brachte. Ebenfalls möchte ich das ganze meinem geliebten und sehr oft sehr genervten Mitbewohner Chrizzy widmen, welcher sich mit mir an der Backe wohl oft wie Evan fühlen muss und denn ich ganz dreist oft mit ihm vergleiche. Außerdem darf meine beste Freundin Gina hier nicht unerwähnt bleiben, die den beiden erst ihre Gesichter gab. Und Schluss endlich die wichtigste Person von allen, und zwar die Person die das gerade liest! Ich widme die Geschichte natürlich allen die Evan und Lukas auf ihren mit Desinfektionsmittel getränkten Weg begleitet haben!

 

Auf ein baldiges wieder lesen,

Eure Usagi Jigokumimi

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.12.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Yuzuru, weil sie mich auf die Idee brachte! Und: Für meine Mutter, weil sie Evan lieben würde!

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