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Kaputt

 Ich lächelte.

          Ein blasser Typ im Spiegel mit dunkelbraunen Haaren und leeren Augen lächelte zurück. Es sah nicht echt aus. Aber da ich noch nie anders gelächelt hatte würde es nicht auffallen. Das hatte es nie…

   Seufzend klatschte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht. Umsichtig trocknete ich mich ab, bedacht keinerlei Spuren im Badezimmer zu hinterlassen. Das saubere und freundliche Pastell der Fliesen und die sonnigen Ornamente an den Wänden, die eine schwache Erinnerung an Strand und Urlaub weckten, machten mich nervös. All das hier machte mich fürchterlich nervös… Unruhig…

Ich fühlte mich einfach unwohl an diesem wohligen Ort. Die Geborgenheit und die Liebe die aus jeder Wand und jedem Möbelstück in diesem Haus zu kriechen schien war etwas mit dem ich nicht umgehen konnte und ehrlich gesagt auch nicht wollte....

   Genau wie die Zuneigung… die Zuwendung… all dieses… dieses liebevolle… was aus dieser Familie kam, in die ich nun gehörte, nein, zu der ich gehören sollte… Das war sogar noch viel schlimmer…

   Ich war es nicht gewohnt nette Worte zu hören. Ich war es nicht gewohnt keine Angst zu haben. Ich war es nicht gewohnt… Befreit zu sein.

 Oder Erleichtert… das war das Wort was die Frau vom Jugendamt zu mir gesagt hatte als man mich und meine kleinen Geschwister hier her gebracht hatte. „Du bist bestimmt erleichtert, dass nun alles gut wird… Nicht wahr?“

   Nein… Ehrlich gesagt, ich…

Entnervt von mir selbst zog ich mir mein Shirt in dem ich geschlafen hatte über den Kopf. Wieder sah ich auf in den Spiegel… Die Blessuren von seinen Schlägen waren noch immer nicht ganz verheilt… Ich war mir ziemlich sicher, dass manche nie heilen würden…

   Ich begegnete meinem Blick und wand ihn ab. Ich hasste meine Augen. Ich hasste das Braun mit den grünen Sprenkeln.

   Er hatte die gleichen Augen. Mein Vater…

           Es war lächerlich wie das Klang. Schließlich hatte ich nie einen Vater gehabt… Nur einen prügelnden und selbstgerechten Bastard, der Zufällig meine Mutter geschwängert hatte…

Obwohl Mutter wohl auch nicht das perfekte Wort war, was die Frau, die mich jeden Tag für ihr beschissenes Leben verantwortlich gemacht hatte, beschrieb.

Stumpf fragte ich mich ob ich je Eltern gehabt hatte…

Die Antwort die sich klar und deutlich in meinem Kopf manifestierte deprimierte mich.

Mit diesem unschönen Gedanken zog ich mir endlich mein frisches Shirt an und wischte mit dem alten vorsichtshalber noch einmal über den Rand des Waschbeckens. Es sah aus als wäre ich nicht hier gewesen… Ich wünschte, ich wäre es wirklich nicht… 

   Mit meinen Schlafklamotten in der Hand verließ ich das Bad. Kaum drei Schritte im Flur kam mir Frau Dreher… oder Mama Dreher, wie meine kleine Schwester Annabell sie nannte, mir entgegen. Ihre rotbraunes Haar, das fast als Markenzeichen der Familie Dreher diente, mit schmalen grauen Schlieren war schlicht in einem Zopf zusammen gebunden und ihre wachen grünen Augen musterten mich weh eh und je aus einem nie müde seienden Gesicht. Ohne Umschweife nahm sie mir meine Klamotten ab. „Wir haben eine Waschmaschine… Du musst die nicht ein Jahr tragen…“, ihr Ton war immer auf besorgte Weise barsch. Sie war für mich das merkwürdigste in diesem Haus.

        Ich nickte schlicht als Antwort und stahl mich in die Küche, die Gott sei Dank leer war.

Es war Sonntag, kurz nach zehn… Wir waren nun ein bisschen mehr als einen Monat hier.

Auf dem Küchentisch stand eine Müslieschale, daneben die Corn Flakes die ich immer aß. Der Gedanke, dass man extra für mich das hatte stehen lassen, versetzte mir einen Stich. Am liebsten wäre ich sofort wieder ins Bett gestiegen.

   Vorsichtig, um ja nicht ein Geräusch zu machen, zog ich den hellbraunen Küchenstuhl zurück und ließ mich vor meinem Frühstück nieder.

Das klirren der Flakes in der leeren Schale klang aufdringlich laut im ungewöhnlich ruhigen Haus.

 Erst jetzt fiel mir auf das keine Milch da war, ich erhob mich um sie aus dem Kühlschrank zu holen als ich den Grund, der sonst nicht vorhandene Stille, des Hauses erkannte.

Aus einem hellblauen Himmel strahlte warm die Sonne auf meine kleinen Geschwister und ihre neue Familie. Ich sah meinen kleinen Bruder Nico dabei zu wie er sich lachend mit Tyler, dem einen Enkel von Mama Dreher und dem Sohn von Johanna, einen arg zerschlissenen Ball zu schossen und eine genauso mitgenommene Flohschleuder namens Quasimodo ihm hinter herjagte. Papa Dreher, mit dunkel grauen Haar und warmen braunen Augen, sah während dessen sehr zufrieden Emma, Tylers kleiner Schwester, und Annabell meiner kleiner Schwester, wie sie versuchten mit Benni… dem jüngsten Bewohner in diesem Haus und ebenfalls Sohn von Johanna… bei zu bringen nicht nach jedem dritten Schritt sich auf seinen mit Windeln gepolsterten Hintern fallen zu lassen.  

         Sie sahen alle fürchterlich glücklich aus. Wahrscheinlich waren sie das aus.

   „Die Milch ist im Kühlschrank…“, kam es munter hinter mir und ich sah einem verdächtig gutgelaunten Elias entgegen. Elias war der jüngste Sohne von Herr und Frau Dreher. Er hatte die typischen roten Locken und dazu passende warme braune Augen. Ein Spiegel seiner Eltern. Man merkte ihm aus jeder Pore an, dass er es gewohnt war geliebt zu werden…

        „Du bist ja schon wieder da…“, nuschelte ich. Elias und ich gingen seit dem Gymnasium in eine Klasse. Er war der beste Freunde von Timo, einem meiner besten Freude, und mit der Grund warum ich hier war… und nicht mehr in der verranzten drei Zimmer Bude die früher mein zu Hause war. Er und Timo waren nämlich nicht mehr nur beste Freunde, eher waren sie nun zusammen… zumindest hatte Elias das am Freitagabend beim Abendessen verkündet, was mit einer freudigen Beiläufigkeit hingenommen wurde, die ich immer noch nicht recht nachvollziehen konnte. Aber wenn ich ehrlich war konnte ich in dieser Familie gar nichts wirklich nachvollziehen…

   Wenn Elias jedoch wegen Timo nicht so hartnäckig gewesen wäre, wäre wahrscheinlich nichts von all dem was so passiert war ans Licht gekommen… Einen Augenblick glitten meine Gedanken zu dem Wichser von Hausmeister der versucht hatte die dreckigen Finger an meinen kleinen Bruder zu legen. Ein metallener Geschmack machte sich vor Wut in meinem Mund breit. Ich ballte die Hände zu Fäusten. „Ti muss zu irgendeinem Familienmittagessendings…“, flötete Elias immer noch sehr beschwingt und kramte im Kühlschrank ein paar Milchschnitten hervor bevor er mir die Milch reichte. Ich nahm sie Kommentarlos entgegen und sah wieder kurz aus dem Fenster.

  „Richtig geiles Wetter…“, schmatzte Elias nun zwischen zwei Happen Milchschnitte, „Vielleicht können wir heute Abend grillen…“ Ich nickte unbestimmt. „Du bist auch noch nicht richtig wach… Wah?“, lachte der andere nun und ich verzog das Gesicht zu einem meiner üblichen Lächeln. „Du bist ja schon hier…“, kam Frau Dreher in den Raum und verstrubelte im geschäftigen vorbei gehen Elias Lockenkopf. „Mom… Wollen wir heute Abend grillen?“, schmatzte Elias und biss erneut von seiner Milchschnitte ab. Seien Mutter runzelte kurz die Stirn und riss dann die Kühlschranktür auf und nickte. „Von mir aus…“ „Sehr cool…“, freute sich Elias und drückte seine Mutter kurz um dann zur Tür zu flitzen, „Ich leg mich noch mal hin…“ „Punktzwölf gibt’s Mittag, wenn du nicht wach bist schicke ich das Weckkommando…“, verdrehte die siebenfache Mutter belustig die Augen und kramte dann nach einer riesigen Schüssel im Schrank. „Soll die Milch in den Kühlschrank?“, fragte sie mich als sie mich immer noch immer Raum stehen sah mit dem Tetrapack in der Hand. „Nein… Ich…“, leicht deutet ich in die Richtung meines Frühstücks und sie nickte belustigt. „Morgenmuffel…“, nuschelte sie und drehte sich zur Spüle, „Zu nichts zu gebrauchen vor um zwölf…“ Dumpf schlug das Tetrapack auf den gefliesten Boden. „‘schuldigen…“, räusperte ich mich und hob es auf. „Sag mal…“, steckte Elias wieder seinen zerwühlten Kopf in die Küche, „Kann ich Ti fragen ob er und Niklas und Magnus auch kommen wollen…?“ „Ja, von mir aus…“, nickte seine Mutter.  „Cool… Vielleicht macht Magnus seinen coolen Tortellinisalat…“, tippte Elias auf seinem Handy rum. „Ich mach Kartoffelsalat… Essen deine Geschwister ihn mit Majonäse, Basti?“ Verwirrt sah ich auf. „Was…?“ „Bist du dir sicher ob du dich nicht auch nochmal hinlegen willst?“, mit hochgezogenen Brauen musterte mich Elias Mutter. „Du scheinst noch gar nicht richtig da zu sein…“

 Das lag wahrscheinlich daran das ich hier nicht hingehörte, hätte ich am liebsten gesagt, doch ich lächelte nur. Setzte mich auf meinen Platz und fing an mein Müsli zu essen.

   Kam es mir nur so vor oder klang mein Kauen und Schlucken unnatürlich laut?     

Plötzlich klapperte eine Tür und aufgeregt kleine Schritte erfühlten das Haus. „Mama Dreher!“, rief meine kleine Schwester und flitze in die Küche. „Ich bin hier…“, lächelte die Gesuchte und wischte sie die nassen Hände an einem Geschirrhandtuch ab. „Für dich!“, streckte Annabell ihr die kleine Hand entgegen in der drei kleine weiße Blümchen lagen. „Die sind wunderschön!“, sagte Annabells neue Mutter und strich ihrer Ziehtochter über den braunen Haarschopf. „Wir suchen ein Vase und stellen sie auf den Tisch.“ Annabell klatschte aufgeregt in die Hände. „Gute Morgen Basti!“, entdeckte mich der Sonnenschein und schlang die Arme um meinen einen Arm um dann zurück zu Frau Dreher zu hüpfen die ein Eierbecher mit Wasser füllt und die drei Blümchen hinein stellte. Ein letztes Mal grinste die 6 jährige und rannte wieder raus zu den anderen. Die Blumen waren von Annabells stürmischem Transport etwas geknickt. Frau Dreher sah meinen kritischen Blick. „Ein bisschen Wasser und die drei richten sich schon wieder auf…“Ich nickte, doch blieb mein Blick an einer der drei Blumen hängen. Ein knick im Halm ließ die Blüte nach unten hängen, auch zwei Blütenblätter fehlten.    Alles Wasser dieser Welt würde der Blume nicht helfen. Was kaputt ist, ist nun mal kaputt!

   Ob es nun Blumen oder Menschen sind…

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   Ahoi! :3

Doch zuerst noch an alle die zum ersten Mal was von mir lesen oder was von der Reihe Deep.True.Love.! Ich freu mich riesige krass mega doll das ihr her gefunden habt und das ist, wie erwähnt eine Geschichte aus einer Reihe! Ihr müsst nicht alle anderen Geschichten gelesen haben um die hier zu verstehen, aber es wäre definitiv besser wenn ihr in die Geschichte „CloseAndFar“ rein schaut. Das ist die Geschichte von Elias und Timo, auf die wird stark Bezug genommen in dieser Geschichte… Also schaut einfach mal rein! Dann sind vielleicht auch die ganzen Namen nicht mehr so verwirrend! :D

Jetzt an alle die mich und den Mulch hier schon kennen: Ich weiß… Ich bin ein böser Mensch, das ich was neues Anfange… Obwohl ich gefühlte Tausend Baustellen habe… aber ich bin nirgendwo so recht zu Potte gekommen und da hab ich mir gedacht Bastis nette und freudige Gedanken würden mich anspornen…. *hust, hust*

       Aber Ernsthaft, ich MUSSTE das einfach aufschreiben… Das Spuckt schon viel zu lange in meiner Matschbirne umher… :D Und ich hoffe es gefällt euch… Bastis Gedanken sind wahrscheinlich anders als ihr alle vermutet habt…. Und ich mag ihn verflucht doll! :3 Achja, wisst ihr jetzt alle mit wem ich den Guten verkuppele?! ich weiß, ich weiß... Surprise, Surprise! :DDDD  

   Und NEIN Shino, es ist nicht Aamun! Der hat eine Freundin und ich kann doch nun nicht alle schwul machen! TT^TT XD Okay… *hust*

Danke, dass ihr rein geschaut habt!

   Liebe über Liebe, euer Hase! :3

Gutachten

Ich saß in dem Zimmer in dem ich jetzt schlief, und was alle nun als mein Zimmer bezeichneten, auf dem Bett und starrte die Wand an. Frau Dreher hatte als sie mir frische Wäsche gebracht hatte die Fenster weit aufgerissen. Warme Luft strich über mich und die hellen Strahlen der Sonne zogen durchs Zimmer, wanderten immer weiter weg von mir.

     Nach dem Mittagessen hatte ich mich hier her verzogen und versuchte nicht wehmütig zu werden bei den freudigen rufen und dem lauten Lachen was aus dem Garten zu mir rauf drang. Ich gehörte nun mal nicht dazu. 

                „Na da seid ihr ja endlich!“, hörte ich plötzlich und eine tiefe Stimme antwortet lachend. „Gut Ding braucht Weile!“ Ich richtete mich auf und sah Timos blonden Schopf in der Sonne leuchten. Hinter ihm stand sein großer Bruder Magnus mit einer riesigen Schüssel im Arm und Niklas, seinem Freund, im anderen. Nach dem Tod von Timos Eltern hatte sein großer Bruder und Niklas ihn aufgezogen. Ich glaube Elias großer Bruder Chris war früher mit Magnus und Niklas in einer Klasse… auf jeden Fall kannten sie sich schon lange…

  Elias kam an gelaufen, er schien fast zu schweben so überschwänglich war er, und drückte Timo bevor er auch nur noch ein Wort raus bringen konnte an sich. Die umstehenden lachten las sie sich voneinander lösten und Timos Gesicht einer Tomate glich. Frau Dreher drückte Magnus und Niklas kurz bevor sie Magnus die anscheinend mit Elias gewünschten Tortellinisalat abnahm. Seufzend ließ ich mich wieder nach hinten fallen.

        Ich wusste ich sollte runter gehen, mich zu den anderen setzten, lachen und mich auf das Grillen freuen doch ich musste nur an all die fröhlichen Gesichter denken und mir wurde schlecht. Es klopfte, doch bevor ich mehr als zu Seite sehen konnte ging die Tür auf und Timo kam rein. Ohne Umschweife ließ er sich neben mir auf dem Bett nieder und meinte dann mit einem Kopf rucken. „Ey…“ ich ruckte ebenfalls mit dem Kopf und setzte mich auf. „Elias meint du hast dich seit dem Mittagessen hier verkrochen…“ Ich hebe ein Braue. „Ich verkrieche mich nicht…“, sage ich und Timo verzieht das Gesicht zu einer ungläubigen Grimasse. „Du bist sonst immer der erste der bei schönem Wetter nach draußen rennt…“ Rennen ist nicht das richtige Wort, fliehen eher.

   Es stimmte, das ich sobald nur ein kleiner Fleck Sonnenlicht zusehen war meine Geschwister gepackt hatte und die beiden nach draußen geschliffen hatte in Sicherheit. Das war jetzt nicht mehr nötig. Ich war nicht mehr nötig…

       „Man gewöhnt sich an den Haufen hier…“, sagte schließlich Timo als weiter schwieg, „Sie sind ein bisschen Kauzig… Aber auf ne nette Art…“ „Ja…“, sagte ich milde und nickte.

      Unsicher musterte mich Timos blaue Augen. „Zwischen dir und Elias ist es also…“. Setzte ich nun an und versuchte zu grinsen. „Ja“, sagte der Blonde schroff und sah knallrot auf die Zimmer Tür aus dunklem Holz. „Na endlich…“, streckte ich mich und stand auf.

            „Ha ha…“, boxte der andere mir gegen die Schulter. Wir erhoben uns und ich dachte kurz an das erste Treffen von mir und Timo… In der fünften Klasse wo ein paar Idioten ihn umherschubsten weil sein großer Bruder eine Schwuchtel war. Aamun und ich waren sofort dazwischen gesprungen. Wir die Aussätzigen mussten doch zusammen halten. Jetzt hatte er jedoch Elias, die Schlaftablette, die ihn breit und fürchterlich verliebt angrinste als wir die Treppe runter kamen. „Na…“ Elias schnappte sich Timos Hand, der nun ein „Hmpf“, von sich gab. Er schien sich nicht sicher ob es ihm peinlich war oder er sich freute. „Denkst du in dem du ihn festhältst bleibt er länger?“. Fragte ich nüchtern und Elias fixierte mich böse während Timo sich ein Lachen verkniffen. „Ha, der kam gut!“, meinte nun Magnus der mit einem Stapel Teller in der Hand an uns vorbei in den Garten ging. Wir gingen ebenfalls in die Küche, wo Frau Dreher und Johanna am Werkeln waren. Elias bekam einen Haufen Besteck in die Hand gedrückt während Timo den Brotkorb bekam. „Basti könntest du bitte kurz warten, wir müssen mal etwas mit dir bereden…“ Elias und Timo blieben wie angewurzelt in der Tür stehen. „Es ist nicht schlimmes!“, erklärte mir Frau Dreher und Johanna neben ihr nickte. „Könnt ihr beide vielleicht noch Annabell und Nico rein schicken. Timo sah mich fragend an und ich nickte einfach. Also gingen er und Elias hinaus.

   Kaum eine halbe Minuten später kam Annabell in die Küche gefilzt und hängte sich grinsend an meinen Arm. Nico schlürfte hinter her. Mit eingezogenen Schultern sah er mich an. Ich versuchte ihm einen beruhigenden Blick zuzuwerfen. „Hört mal ihr drei… Ihr…“, setzte Johanna, doch Nico platzte dazwischen. „Haben wir irgendwas falsch gemacht?“ Verwirret blinzelte Johanna uns an. „Nein!“, sagte ich schnell und legte Nico eine Hand auf die Schulter, „Lass sie erst mal aussprechen…“ Annabells kleine Hände krallten sich nun auch besorgt in meinen Arm. „Natürlich habt ihr nichts falsch gemacht…“, schüttelte nun Frau Dreher den Kopf, „Es gibt’s nichts was ihr falsch machen könntet…“ Nico sah mich kurz an und ich wusste, dass er genauso wie ich anderes gewohnt war. „Hört zu…“, fing Johanna erneut an, „Für die Anklage gegen eure…“, ich hörte wie Johanna versuchte neutral zu bleiben, „… eure Eltern braucht die Staatsanwalt ein psychologisches Gutachten.“ „Ein was?“, fragte Nico und versteifte. „Eine Psychologin wird mit euch reden und euch ein paar Fragen stellen…“ „Was für Fragen?“, platzte es aus Nico raus, „Wir haben doch schon eine Aussage gemacht…“ „Ja das ist nur um zu beweisen das…“ „Was zu beweisen? Dass das richtig ist? Sagt man das wir lügen?“, Nico ballte die Hände zu Fäusten ich drückte mahnend seine Schulter.  Annabell begann zu zitterten, sie versteckte sich hinter mir, drückte ihr Gesicht gegen meinen Rücken. „Nein…“, hob sofort Johanna die Hände. „Du verstehst das falsch ihr…“ „Wir lügen nicht! Für was haben sie den die ganzen Fotos gemacht und tausend Sachen in diese komische Akte geschrieben! Wir lügen nicht!“ „Niemand hat gesagt dass ihr lügt!“, sagte Johanna nun etwas lauter. „Was soll denn das alles? Was soll der Mist!?“ „Nico, das ist…“, versuchte ich nun meinen kleinen Bruder zu beruhigen…“ „Ich will aber nicht mit so einer Psychotante quatschen! Ich will nicht das die in meinen Kopf guckt…“ „Kopf gucken!“, entsetzte sich jetzt Annabell und krallte sich voller Angst in ihre Haare. „Ich will nicht! Ich will das nicht!“, begann sie zu weinen. „Du verstehst das falsch, Annabell!“, redete Frau Dreher beruhigend und streckte eine Hand nach der kleinen aus, „Das ist eine ganz nette Frau. Du kannst mit ihr reden… und ein bisschen Spiel… Ich fahr dich da hin und dann…“ „NEIN!“, kreischte Annabell und wich weiter zurück. „Ich will da nicht hin, ich will nicht weg! Warum willst du mich wegschicken!“ „Ich will dich nicht…“, wollte die siebenfach Mutter wieder ansetzten doch Nico stellte sich nun vor sie. „Lass sie in Ruhe!“ „Annabell…“ „Geh weg!“, weinte die Kleine, „Du bist gemein! Geh weg!“ „Du kannst uns nicht zwingen da hin zu gehen! Du kannst das nicht!“, Nico schien genauso den Tränen nahe, „Annabell! Nico!“, sagte ich nun ruhig und entschieden. „Es ist alles okay! Niemand will ihr irgendwen wegschicken und  niemand will irgendwen zu etwas zwingen…“ „Was ist denn hier los?“, kam es laut hinter uns. Herr Dreher kam verwirrt mit einer Schürze umgebunden in die Küche. Fragend hob er die Hände und kam auf mich zu: „Was…?“ Doch das war genau die Falsche Geste. „Nein!“, entsetzt packte mich Nico am Arm und zog mich zu sich ran. „Es tut mir Leid! Er hat nicht gemacht! Es war meine Schuld! Bitte! Tu ihm nicht weh!“

   Entsetzt blieb der Herr Dreher stehen und nahm die Hände runter. „Nico…“, sagte Frau Dreher leise und Annabell weinte noch lauter. „Raus!“, sagte ich schließlich und zeigte zur Tür. Alle sahen mich verwirrt an. Doch ich sah direkt in Nicos Augen. „Nimm Annabell und geh raus! Geht in dein Zimmer!“ Nico schluckte. Ich hatte das auch immer zu Hause gesagt bevor… Bevor es halt ernst wurde. Er nahm Annabell bei der Hand und zog sie aus der Küche.

   „Was…“, setzte Herr Dreher wieder an, doch ich schüttelte entschuldigend den Kopf. „Es tut mir Leid… Die beiden haben das irgendwie gerade alles falsch verstanden…“ „Es tut mir Leid… Ich wollte nicht…“, setzte nun Johanna. „Die beiden haben Angst, dass sie wieder weg müssen… Sie sind gerne hier…“, versuchte ich zu erklären was passiert war. „Ich rede mit den beiden… Wir werden zu diesem Psychologen gehen… Das ist wahrscheinlich ziemlich notwendig…“, mit einem unwohlen Gefühl strich ich mir durch die Haare, ich wollte gar nicht wissen was bei mir da raus kommen würde. Meins achtens gab es nichts Gutes, was in diesem Gutachten zu Tage kommen könnte.  „Okay…“, sagte Frau Dreher. Sie legte eine Hand auf meine Schulter. „Kommt raus wenn ihr soweit seid…“ Und sie ließen mich allein in der Küche. Ich spürte ihre schockierten Blicke immer noch.

  Tiefdurchatmend schloss ich für einen Moment die Augen und ging dann zu meinen Geschwistern...

 

      „Und da guckt wirklich keiner in meinen Kopf…“, schniefte Annabell neben mir. Sie hielt meinen Arm fest umschlungen. Seit zwanzig Minuten saßen wir drei nun auf dem Teppichboden von Nicos Zimmer und ich hatte mein Bestes getan die beiden wieder zu beruhigen. „Da guckt niemand rein… Und das tut auch nicht weh!“, beruhigend strich ich ihr über den Rücken. „Hm…“, machte Annabell und Nico nestelte an dem Saum seiner Jeans herum. „Ich wollte nicht so ausflippen…“ „Ich weiß…“, sagte ich und verstrubelte dem Jüngeren die braunen Haare. Er sah gewöhnlich nicht aus wie elf, er wirkte Älter und reifer… aber gerade wirkte er wie ein Kind, das beim Dummheiten machen erwischt wurde. „Seid ihr gerne hier?“, fragte ich schließlich und Annabell nickte. „Ich mag Mama und Papa Dreher…“ „Und du?“, fragte Nico. „Wir drei sind zusammen in einer chaotischen großen Familie…“, ich lächelte, ich versuchte es so ehrlich wie es ging. Nico nickte. „Es ist anders hier… Aber ich mag‘s…“ „Wir müssen nicht weg hier… oder?“, fragte mich nun Annabell. „Nein…“, sagte ich und sie seufzte als würde die ganze Welt auf ihren schmalen Schultern liegen. „Hey…“, pickte ich sie sanft in die Seite, „Nicht traurig sein! Wir wollen doch jetzt grillen und Emma du könnt spielen… Hm…“ Annabell nickte. „Also müssen wir diesen Psychoscheiß machen…“, sagte Nico und ich nickte. „Es ist wichtig… Wir haben das jetzt angefangen und bringen es auch zu Ende… Bis dahin wir keine Ruhe…“ „Ja…“, Nico nickte nun wieder. „Okay…“, ich erhob mich, „Lasst uns zu den anderen…“, die beiden jüngeren standen auf und Annabell drückte mich. Ich zog beide an mich und schob sie dann zur Tür. „Los! Bevor nichts mehr übrig ist zu essen…“

     Langsam gingen wir in den Garten. Annabell drückte noch einmal meine Hand bevor sie los lief. „Tu mir leid, Mama Dreher…“, sagte Annabell und ihre Ziehmutter nahm sie in den Arm. „Es ist alles gut Annabell…“ „Sorry…“, nuschelte nun auch Nico. „Nan nun setzt dich mal, mein Junge!“, lächelte Herr Dreher und packte Nico ein riesiges Steak auf den Teller, „Schließlich musst du die gefühlten drei Meter deines Bruders übertrumpfen.“ „Drei Meter…“, schnaufte Timo und stach grummelnd in seine Tortellini. „Sei froh… du bist halb so groß wie ich… dann bist du wenigstens eins fünfzig…“, sagte ich milde und setzte mich neben ihn. „Scherz Kecks…“, fauchte der Blonde während Elias in seine Glas prustete.   

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Hallo, hallo…

Und es geht auch schon weiter! Bastis Gefühlswelt zu beschreiben lockt mich im Moment echt am meisten! XD Ich werde das Wochenende noch sehr viel Zeit haben… Endlich etwas Ruhe! XD Oder eher… hat keiner Bock auf mich und so kann ich mich verschanzen… Es lebe die Einsamkeit! Buhu… XD  Also macht euch noch auf ein bisschen was gefasst! ;D Außerdem: DANKE!!!! Über 50 Herzen nach einem Tag! Ihr seid doch verrückt! >/////< Ich bin voll geflasht das euch Basti so gefällt! <3 TT^TT

   Im nächsten Kapitel wird dann der im Klappentext benannte Halbitaliener seinen Auftritt haben, also… Es bleibt spannend! ^3^

Ich wünsche euch nen tollen Start ins Wochenende!

     Love, Usagi :3  

Ich rannte!

Unnachgiebig schloss sich seine Hand um meinen Hals.

           Das Atmen wurde schwer. 

Der Geruch von Schweiß und schalem Alkohol schlug mir in die Nase. „Was hast du gesagt?“ Seine Stimme war nur ein knurren, ich spürte seine Schläge bevor ich sie bekam. „Ich hab gesagt, dass du dich ficken sollst!“, presste ich hervor. Der Druck seiner Hand wurde stärker. „Du kleiner Scheißer…“ Er ballte seine Hand zur Faust. Ich würde die Augen nicht schließen. Ich würde keine Angst zeigen… Ich…

Er schlug zu. Seine Faust explodierte in meinem Gesicht. Und nochmal, nochmal… Mein Gesicht platzte unter seinen Schlägen. Ich hörte Annabells weinen.

  Dumpf schlug ich auf den Boden auf. Er trat mir in den Magen. Ich würde nicht schreien, ich würde nicht weinen, ich würde nicht betteln das er auf hört! Ich sah ihn einfach nur an.

  „Du verfluchter Scheißer!“, schrie er mich an und ich sah nur noch wie sein Fuß auf meinen Kopf zukam…   

 

Keuchend riss ich die Augen auf. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Alles war dunkel, alles war ruhig. Und ich war allein…

     Mein Körper war wie gelähmt. Und ich wartete…

 Ich wartete darauf, dass mich jemand grob aus dem Bett riss. Mich anschrie… Mir die Schuld gab…

                                  Nichts…

   Nur Stoßweise fiel mein Atem über meine Lippen, durchbrach die Stille. Ich schmeckte Blut. Zitternd hob ich die Hand zu meinen Lippen. Feucht und warm lief es mir übers Kinn. Umständlich richtete ich mich auf. Ich musste mir im Schlaf auf die Lippen gebissen haben. Kalter Schweiß klebte an meinem Körper, wie die Angst in meinen Gedanken. Ich presste mir die Hände auf die Augen. Keine Tränen! Ich durfte nicht…

                   Keine Tränen!

Heiß sickerte das unnütze Salzwasser hervor.

                             Ich war doch wirklich zu nichts zu gebrauchen.  

 

   Grob wischte ich mir über die Augen und stand auf. Fahrig tastete ich nach dem Lichtschalter in dem mir noch immer nicht vertrauten Raum und sah mein blasses Selbst im Spiegel des Kleiderschranks.  Erbärmlich.

Ich lief zum Nachtschrank und sah auf mein Handy. Kurz vor fünf Uhr morgens.

Noch immer schlug mein Herz wie verrückt, ich würde nie im Leben so wieder einschlafen können. Nicht mit der Erinnerung…

      Ich zog eine Trainingshose über und schlüpfte in meine Turnschuh. Vorsichthalber zog ich mir meine Sweatjacke über. Unsicher griff ich auch nach meinen alten Schlüsseln und steckte sie dann tatsächlich ein.

Leise öffnete ich die Tür.

Einen Augenblick erinnerte ich mich an Annabells weinen. Das Knarzen des Holzes klang unnatürlich aufdringlich. Doch ich schlich den Flur entlang und öffnete leise Annabells Zimmertür. Sie lag ganz ruhig in ihrem Bett. Die dünnen Arme um ein Kuscheltier geschlungen. Beruhigt atmete ich aus und schloss die Tür wieder hinter ihr. Prüfend leckte ich mir über die Unterlippe, es hatte aufgehört zu Bluten, doch der Geschmack blieb. Ich ging in die Küche nahm einen kleinen Block der immer für Notizen bereit lag. Einen Augenblick stockte ich, doch dann schrieb ich so ordentlich wie ich konnte: „Bin Joggen!- B.“

      Der Morgen war frisch, die Sonne kroch langsam empor. Man wusste jetzt schon es würde ein schöner Tag. Ich atmete zweimal tief die von der Nacht wieder reingewaschene Luft bevor ich schließlich los lief.

    Ich ging gerne Joggen, sich körperlich zu betätigen, ließ einen den Kopf frei kriegen. Es gab nichts als die eigene Anstrengung, der Grund warum ich überhaupt Fußball spielte. Doch es gab nichts was mich so befreite wie das Joggen. Manchmal in… in weniger Starken Moment hatte ich mir vorgestellt wie ich laufen würde… immer und immer weiter… bis ich nicht mehr konnte… Bis mein Herz einfach aufhörte zu schlagen, meine Lunge ihren Dienst verweigerte, meine Beine unter mir zusammen brachen…

   Ich lief die noch schlafende Stadt entlang, genoss das Gefühl, das mein Herz wieder regelmäßig schlug, mein Atem sich meinem Tempo anpasste. Ich hatte die Kontrolle zurück über meinen Körper. Ich war wieder ich!

 Meine Tränen waren eine lächerliche Erinnerung, wie mein Traum. Es gab nur mich und den Asphalt unter meinen Füßen.

         Ein altbekannter Weg breitet sich unter mir aus, ohne dass ich es recht wollte. Doch ich musste einfach… Ich…

 Keuchend und leicht verschwitzt kam ich vor dem Neubau zu stehen in der alöles angefangen hatte. In der ich Stück für Stück zerschlagen wurde um zu beschützen was ich beschützen konnte…

   Der Schlüsselbund in meiner Hosentasche wog schwer. Doch ich lief auf den beschmierten  Eingang zu und schloss die Haustür auf. Das Klciken ließ meine Organe gefrieren. Ich stieß die schwere Tür auf und der altbekannte muffige Geruch schwabte mir entgegen. Das alte Gefühl der der Unzulänglichkeit kroch in mir hoch und weckte etwas neues- Angst! Wie ein Tier biss es mir in den Hals, drückte mir die Luft ab. Mit schwachen Knien hielt ich mich am vertraut klebrigen Geländer des Treppenhauses fest. Ich setzte den ersten Fuß auf die Treppe doch… Ich ging in die Knie. Ballte die Hände zu Fäusten und schlug auf die Stufen. Was war aus mir geworden?

 Warum…

               Warum schaffte ich es nicht mehr dort rein?

Wann… Wann hatte sich meine Stärke in Schwäche verwandelt?

            Seit wann gab es nur noch Angst? Seit wann…     

„Verdammt…“, knurrte ich und lief wieder hinaus. Kämpfte erneut mit den Tränen, kämpfte um die Selbstbeherrschung die ich immer als einziges an mir gemocht hatte…

 Ich steckte den Schlüssel zurück in die Tasche. Sein Gewicht schien mich hinab zu ziehen. Hinab auf den Boden… in den Dreck… Ich rannte!

Ich rannte und rannte und rannte so schnell ich konnte.

            Meine Muskel und Sehnen ächzten doch es war mir egal… Mein Herz schlug wie wild in meiner Brust und meine Lungenflügel schlugen überfordert, doch ich rannte!  Ich wollte einfach nur noch weg…. Und nie wieder anhalten.

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Ahoi! ^o^/

Es gibt was Neues! Auch wenns anders ist als erst geplant! Das dritte Kapi im Ganzen war eigentlich erst als Anfang von Kapi drei Gedacht… aber ich konnte einfach nicht so einen Anfang schreiben und dann das Ende so um Murkeln in der Gefühlsdings… das wäre Unlogisch… u_u Ich hoffe ihr verzeiht mir deshalb das eine Gewissen Person noch nicht vorhanden ist, aber dafür hundert pro im nächsten! <3

   Das Kapi ist  auf verschiedenen Ebenen wichtig für den weitere Verlauf der Story, der so wie es aussieht sehr lang werden wird… -.- XD Ich werde nie fertig mit den Jungs… ich seh das schon kommen… Narf! XD

Naja… Ich wünsche euch nen wundervollen Start in die Woche und wir lesen uns… eure euch über alles liebende Usagi :3  

 

Welpe

„Du bist spät dran…“, kam es mir im Flur entgegen und ich nickte dumpf. „Hab die Zeit vergessen…“, erklärte ich lahm und sie sah mich etwas zu lange verständnisvoll an. Vollkommen durchgeschwitzt hingen mir meine Haare nass in die Stirn. „Geh schnell duschen…“, sagte sie schließlich und ich ging die Treppe hoch während sie, wahrscheinlich zum siebten Mal, in Elias Zimmer ging um ihn zu wecken. Ich zog frische Klamotten aus dem Schrank und hetzte ins Bad. Das warme Wasser fühlte sich gut auf der Haut an und ich schloss kurz die Augen. Jeder Muskel in meinem Körper war zum Bersten angespannt.

  Ich atmete tief durch, zwang mich fast dazu die Schultern hängen zu lassen.

Hoffnungslos wie eh und je. Ich sprang wieder aus der Dusche, wischte das unnötige Nass vom Körper und kontrollierte trotz Zeitnot, dass ich auch je keine Spuren hinter lassen hatte. Schnell stieg ich nun in meinen sauberen Klamotten und hastete die Treppe runter.

  

    Im Flur erwartete mich Elias, der so zerwühlt und müde aussah, dass man meinen könnte er hätte gerade Winterschlaf gehalten. „Warst du wirklich joggen?“, fragt er mich zur Begrüßung mit nuscheliger Stimme. Ich habe kurz das Gefühl unter seinem ungläubigen Blick ein Einhorn zu sein. Ich nicke.

      Ein Einhorn, das Schmetterlinge furzt.

„Hier ist euer Essen!“, drückt Frau Dreher uns nun Frau Dreher die Brotbüchsen in die Hand, schnell werden sie verstaut und bevor wir raus gehen kriegt jeder ein belegtes Brötchen und ein Trinpack. „Und jetzt raus mit euch…“

 

   Laut knallte die Tür hinter uns zu. Elias blinzelte ins Sonnenlicht. „ernsthaft…“, sah er mich nun wieder an, schüttelte den Kopf, „Joggen…“ Die Betonung war ungefähr die gleich wie ich Kinderficker sage. Ich zuckte mit den Schultern und wir laufen los.

   Ohne etwas zu schmecken kaue ich mein Brötchen. Konzentrier dich Basti, du kannst nach der Schule weiter Trübsal blasen.  Elias währenddessen schlürft sein Trinkpäckchen geräuschvoll, seine Stirn liegt in Falten. Schließlich sieht er mich erneut an, wirft die Hände hoch und klingt noch erschütterter als zuvor: „Joggen?“ „Hast die Schalplatte ‘nen Sprung?“, frage ich zurück und er lässt die Hände sinken. Der Kleinere sieht sein Brötchen entrüstet an. „Warum macht man das?“ „Warum macht man was?“, kommt es gut gelaunt von der Seite und Aamun sprang neben mich. „Basti war heute Morgen joggen…“ „Hahahaha…“, freute sich mein bester Freund angesichts Elias schockierter Miene schadenfroh, „Du guckst als hätte man dir gezeigt wo die Babys herkommen...“ Elias tut das was er wohl für erhabenes Schweigen hält und schlürft die letzten Tropfen aus seinem Trinkpack. „Ist da Salamie auf deinem Brötchen?“, scheinheilig verschränkt Aamun die Hände hinterm Kopf und grinst. Ich seufze und reiche ihm das viertel Brötchen in meiner Hand. Er steckt es sich ganz in den Mund und kaut grobe zweimal bevor er Geräuschvoll schluckt. Er rülpst, greift nach meinem Trinkpack und erklärt dann Elias: „Basti ist früher jeden Tag joggen gegangen… Wenn du weiter beim Fußball mit gemacht hättest, hättest du das auch tun müssen um Fit zu bleiben…“ Elias pflückt einen Krümel von seinem Brötchen, kaut zwanzigtausendmal auf ihm rum und reicht dann entschieden Aamun sein Brötchen. Der grinst und gibt mir das fast vollkommene leere Trinkpack zurück. Aus einer Mischung aus Bewunderung und Ekel sehe ich zu wie Aamun die eine Hälfte der Brötchens mit einmal in den mundschiebt. „Wann warst du eigentlich das letzte Mal laufen?“, frage ich den schmatzenden Typen neben mir, und zog leicht angewidert die Lippe hoch als er sich ungeniert mit der Zunge über die Zähne fuhr. „Ich bin schwarz!“, sagte Aamun jedoch lediglich, wischte sich mit dem Daumen Remoulade aus dem Mundwinkel und legte sie dann ab. Unterdrückt lachend hielt Elias die Hand auf, dass ich ihm das leere Trinkpack gab damit er es gemeinsam mit seinem in den nächsten Mülleimer werfen konnte. „Ich muss nicht trainieren… Ich bin immer schneller als ihr!“, er fixierte das Brötchen, „Die Schinkenbrötchen von Momzilla sind derbe brillant!“ „Schinkenbrötchen…“, echote es hinter uns. Ertappt zuckte Aamun zusammen,s eufzte dann jedoch ergeben und drückte es dem Mädchen mit dem Bobonrosafarbenden Haar in die Hand. „Mormen!“, sagte sie mit vollem Mund und hob die Hand. „Hey…“, lächelte Elias verschwommen. „Ich hoffe, es schmeckt… Pam…“, beobachtete Aamun sie mit sehnsüchtigen Blick auf das Brötchen. Die Pinkhaarige  nickte schlicht.

 

Wo war ich hier nur gelandet?

 

Die Schule ragte vor ins auf, in immer gleichen Backsteinlook. Ich erkannte schon von weitem die leuchtend roten Haare von Elias Freundin Nana, mit leicht arroganter Miene zog sie an ihrer Zigarette. Aamun neben mir wühlte nun auch nach seinen Kippen. Nahm sich eine heraus und streckte dann den Arm vor meiner Brust aus um Elias eine anzubieten.

   Ich rauchte nicht mehr seit dem mein Vater angefangen hatte mich als Aschenbecher zu verwenden…  Ich schüttelte kurz den Kopf. „Weißt du was, Pam…“, sagte nun plötzlich Elias, der anscheinend eine Verbündete witterte, „Basti war heute Morgen Joggen…“ Sein Feuerzeug glimmte auf. Pam sah mich aus großen Augen an, zugegebener Massen konnte Pam nicht anders gucken. Und schon wieder war ich ein Einhorn.

   „Das ja kurios…“, sagte Pam und stopfte sich den letzten Bissen Brötchen in den Mund. Wer hier kurios war… Schließlich kamen wir zu den schon wartenden.

 „Was ist kurios?“, fragte Sarah sofort, die blauen Augen neugierig funkelnd und die blonden Haare zum wippenden Zopf, Elias beste Freundin und seit kurzem mit Aamun zusammen. „Na Schönheit…“, schnurrte Aamun sofort und presste sich an sie.

   

  „Basti war heute Morgen joggen!“, sagte nun wieder mit der Gewissheit der Bestürzung in der müden Stimme Elias. „Tja, wer muss…“, lachte Aamun und legte die Arme um seine Freundin. „Du müsstest mal wieder…“, kam es patzig wie eh und je von Timo, der mit keicht quietschendem Rad neben dem Haufen den wir bildeten stehen blieb. „Pfff…“, machte Aamun doch weiter kam er erst mal nicht was zusagen zu dem Blonden, den Elias, nun doch recht munter schoss vor und knutschte Timo ungeniert ab.      

     Sarah mit einem diesem typisch funkelnden Blicke, wenn sich zwei Kerle küssen, den warum auch immer viele Mädchen haben, lehnte sich an dem breiten Kreuz ihres Freundes vorbei um auch gar nichts zu verpassen. „Nehmt euch ein Zimmer…“, aschte Nana weiter arrogant auf den Gehweg. Mein Blick huschte neben sie, zu ihrem kleinen Bruder Linus. Ich wusste, dass er auf Elias stand. Demonstrativ waren seine  großen, braunen Augen auf den viel Bevölkerten Schulhof gerichtet. Er war das genaue Gegenteil von seiner großen Schwester, er ähnelte ihr nur darin, dass er wohl genauso zerbrechlich dürr war wie sie. Jedoch auf eine sehr viel Beschützerinstink weckendere Weise als sie… Blöde Kuh…

     Ich wusste selbst nicht so genau warum ich sie nicht leiden konnte, doch irgendwas war da an der Art wie sie immer den Kopf hielt oder sprach und betonte… Arrogant bis auf die Knochen, die man alle einzeln an ihr zählen konnte, ohne viele Probleme…

        

   „Ich hab vorhin schon gesagt, ich bin Schwarz… ich muss nicht Trainieren gehen… oder so…“, verschränkte Aamun die Arme missmutig. „Und ob du das solltest!“, hatte sich Timo von Elias befreit, der jedoch immer noch die Arme um ihn geschlungen hatte, wie ein Kracken oder sowas.  „Ich bin ja wohl schneller als Basti…“ „Ja, aber wer hat den mehr Ausdauer…“, sagte Timo gnadenlos, es gab Leute die meinten er wäre ein Pessimist, ich hingegen wusste er war ein Zerstörer. Die USA hätten ihm im zweiten Welt krieg vor Japan stationiert als Flugzeugträger.

  

Einen kurzen Augenblick fragte ich mich ob Elias wohl so auf Timo stand, weil er mit seiner aufbrausenden und alles niederstreckenden Art Momzilla so ähnelte. Mutterkomplexe…

   

 „Ich bin in Topkondition…“, verteidigte sich Aamun nun weiter. „Aber natürlich…“, schnaufte Nana verächtlich. „Alter, frag Sarah, die kann dir bestätigen, wie geil ich nackt aussehe!“ Alle sahen zu Sarah. „Was?“, verwirrt legte die Blonde den Kopf schief. Gekränkt und zu tiefst in seiner unerschütterlichen Männlichkeit… Nun ja…erschüttert sah er seine Freundin an. „Basti ist definitiv in besserer Form als du!“, drückte Timo in all seiner Lieblichkeit den Finger tief in die Wunde. „Ich werde dir zeigen, wer hier besser in Form ist!“

Bevor ich noch mehr machen konnte als verdattert zu gucken hatte Aamun mein T- Shirt hoch gerissen und sein eigenes. „Wer hat hier das bessere Sixpack, hm?“, fragte Aamun nun anscheinend sehr sicher in diesem direkten Vergleich. „Basti!“, sagte nun plötzlich in ziemlich inbrünstigen Ton Linus. Alle sahen ihn an, und er lief rot an. „Ihr hab doch gefragt!“ „Hahahahaha…“, Elias fing schallend an zu lachen. Ich zog mein Shirt wieder runter, Aamun schien den glauben in die Menschheit verloren zu haben und seine Freundin tätschelte ihm die Schulter. „Tja, dann pass mal auf das du in den Sommerferien beim Auswahltraining nicht noch auf die Reservebank musst…“ „Pah!“, neues Selbstbewusstsein strömte durch den Schwarzhaarigen, „Ich bin mit Abstand der beste Stürmer…“ Damit hatte Aamun Recht. „Welche Position spielst du?“, fragte Pam mich und starte noch immer auf meinen Bauch. „Mittelfeld…“ „kann man wirklich raus fliegen, wenn man schon in der Mannschaft ist?“, fragte nun Sarah. „Nein… Aber das Auswahltraining zeigt wo du spielst, oder ob neue Leute, die in die Mannschaft wollen vielleicht auch ganz gut auf der Position wären…“, gab nun Timo Auskunft, „Das entscheidet aber der Trainer und der Kapitän…“ „Kapitän bei ist doch Adrian aus der 12. Oder?“, warf nun Nana ein. Ich nickte. „Aber der ist doch jetzt fertig?“, „Ja, wir wählen jetzt auch immer Sommer ‘nen neuen…“ „Und wer…“ „Basti!“, sagte Timo und Aamun aus einem Mund. Ich runzelte die Stirn. „Ich hab doch gesagt, ich will nicht!“ „Du wärst aber der beste…“ „…Mit Abstand…“

  

„Nein!“, sagte ich entschieden. „Wie bist du eigentlich in die Mannschaft damals gekommen?“, fragte Pam anscheinend recht ratlos Elias. „In der Grundschule musste man kein Auswahltraining machen…“, grinste der Braunhaarige als Antwort. „Aber bewerben kann sich doch jeder, oder?“, fragte nun plötzlich wieder Linus. Ich sah ihn stirnrunzelnd an.

   

„Klaro…“, sagte Aamun und schwang übermütig mit den Armen, „Willste dich etwas probieren?“ er lachte, runzelte dann leicht wie ich die Stirn als er den Gesichtsausdruck des jüngeren sah. „Du willst es echt probieren?“ Linus ging Aamun gerade mal bis zu Schulter. „Ich…Vielleicht…ich… weiß nicht…“, nuschelte Linus und strich seine fluffigen Haare zurück, wie konnte ein Mensch eigentlich aussehen wie ein Welpe. „kannst du den Fußball spielen?“, fragte Aamun und stemmte nun die Hände in die Hüften. „Er ist zur Hälfte Italiener…Er müsste das doch können… genetisch…“, überlegte laut Pam. „Du weißt was genetisch ist?“ Beeindruckt hob Sarah ihre Augenbrauen. „Ich weiß was?“, hob Pam ihre noch ein Stück höher.

   „Warum sollte er kein Fußball spielen können, du kannst doch auch gegen ‘nen Ball treten!“, schoss sofort Nana giftig raus.  

„Ein bisschen mehr gehört noch dazu…“, sagte ich nun, Linus braune Augen schwangen zu mir. Ich dachte daran wie der Brolke ihm aufgelauert hatte. „Aber du hast recht, warum sollte er es nicht können?“

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Und es geht endlich weiter bei dem meinen Schnuckelchen! ~ :D

Ich hoffe ihr wisst noch wer die alle sind, obwohl die beiden OS zu Basti kamen ja gut an… *hust* Sie müssten als noch in feuchtfröhlicher Erinnerung stecken… *hust*

 

Endlich war nun auch der „mysteriöse“ Halbitaliener aus dem Klappentext benannt… Haha… Das Kapitel ist so ein Vorläufer Kapi, es ist wichtig, da es sizusagen viele wichtige Infos neben dem ganze Unsinn der da drinne steht enthält. Und natürlich wollte ich die Freundschaftsdynamik noch einmal ausführlich aus Bastis Blickwinkel zeigen nach dem sie ja aus Elias Sicht schon mehr als Bekannt ist. Es wird noch recht viele solcher Szene geben, also wo der ganze Haufen zusammen ist. Ich hoffe es hat euch gefallen… Mir macht das ja unglaublich viel Spaß, und ich kann meinen schlechten Humor unterbringen, aber ich hoffe auch, dass ich es realistisch genug rüber gebracht habe, Gruppen haben es nun mal in sich! :D  

 

Im nächsten Kapitel haben Basti und Linus dann ein Einzelgespräch… hehehehehehehe… hach, ich freu mich so auf alles was hier noch so kommt… Ich habe so viele mega krasse Ideen, irgendwie wird das hier wohl so ungefähr HeartBeat Dimensionen annehmen von der länge her! :D Ich hoffe das stört euch nicht! *hust* :D

  Aber genug gelabert, ich wollte mich hier noch einmla schnell bei all denen Bedanken die mir in letzter Zeit so viele Herzchen hier gelassen haben und auch Kommis und Nachrichten wenn‘s den hier weiter geht! Ich freue mich wie ein Schnitzel das Basti so gut ankommt, nach nur 3 Kapis!!!! Mega großes Plüsch!!!

 

Füllt euch mit Liebe und rosaroten Fluff beworfen!

 

Adios Usagi <3

Schuhe

Die Klingel ertönte und langsam stampften wir zum Unterricht. „Willst du dich wirklich bewerben?“, fragte Nana ihren kleinen Bruder vor mir leise. Aamun beschwerte sich laut weiter vorne bei Sarah das sie nicht seinen Prachtkörper verteidigt hatte. Linus zuckte nur mit den Schultern.

 

Das war schon etwas merkwürdig. Doch nicht so merkwürdig wie Pam neben mir die gerade ihre Hand anstarrte und mich laut fragte ob mir der Leberflack da an ihrem Daumen schon früher aufgefallen wäre. Ihr nämlich nicht…

   Der Schultag schwabbte an mir vorüber. In Gedanken war ich schon zwei Wochen weiter, wenn wir endlich Sommerferien hatten. Nicht weil ich dann mehr Zeit bei den Drehers zu Hause verbringen konnte, um Gottes Willen nein, aber ich würde endlich von diesen so mitleidig wissenden Blicken der Lehrer loskommen.

 

   Noch offensichtlicher konnte man es doch nicht machen. Besonders da davor keiner angesichts eines blauen Flecks vor mir mit ernster Besorgter Miene gestanden hatte. Interessant wie schnell man vom Problem zu jemanden mit Problemen wechseln konnte. Heuchler.

   Ich brauchte oder wollte gar deren Hilfe… Ich bin bis jetzt immer alleine zu recht gekommen! Immer! Ich bin der, der anderen Hilft… ich… ich war der… Jetzt irgendwie nicht mehr…

  Das Gefühl Nutzlos zu sein rollte erneut über mich drüber. Es war widerlich, das ich mich zwingen musste mich für meine Geschwister zu freuen… zu freuen, das sie sich freuten. Glücklich sein, weil sie jetzt endlich glücklich waren. Ich war wirklich ein widerlicher Mensch…. Ein…

 

„Hey…“, Aamuns Hand legte sich warm auf meinen Arm. Erschrocken fuhr ich zusammen. „Alles okay?“, seine Mundwinkel zuckten nicht wie üblich und anstatt Humor blitze sorgen aus seinen dunklen Augen. „ja…“, nuschelte ich und räusperte mich.

Wir hatten Englisch, wie immer saßen Aamun, Timo und ich in der letzten Reihe. Meine Faust war fest geballt, weiß traten die Knöchel hervor. „War nur in Gedanken…“

   Der Größere nickte und kritzelte dann irgendwas auf sein Blatt, die Lehrerin schwafelt vorne weiter auf Englisch.

     „Wie sieht‘s jetzt eigentlich überhaupt aus…“, flüsterte Aamun, „Gibt’s was neues von derFront…“ „Es muss jetzt wohl ein Psychologisches Gutachten erstellt werden…“, flüsterte ich zurück. „Was?“, kam es von Timo nun. „Anscheinend muss geprüft werden naja… also es muss schriftlich festgehalten werden…“ „Aber ihr habt doch schon ausgesagt, wir beide doch auch? Was soll der Rotz?“, fragte Aamun. Ich zuckte mit den Schultern. „Anscheinend ost das der Anfang einer Therapie…“, ich konnte nicht anders als spöttisch klingen. „Oh…“, fing Timo an, „Das ist…“ „Richtig!“, beendete Aamun den Satz. Böse sah ich zu ihm. „Professionelle Hilfe ist in eurem Fall echt…“ „Ich brauchen keine Hilfe, weder Professionell noch anderweitig! Ich mach das nur für meine Geschwister!“ „Du willst gar keine Hilfe!“, sagte Aamun, „Das ist ein Unterschied!“ „Ich weiß ja wohl besser was ich brauche als irgend so ein da hergelaufener Psycho!“, knurrte ich ihn, kaum noch bemüht die Stimme leise zu halten. „Jeder braucht irgendwann mal Hilfe!“, sagte nun Timo leise. „Es ist keine Schande Hilfe an zunehmen wenn man sie braucht!“ „Ich brauche aber keine!“, platzte mir der Kragen. Es wurde totenstill in der Klasse und alle sahen mich an. „Ähm…“, kam es von vorne, „Everything right?“ „Sure…Sorry…“, grinste nun Aamun nach vorne in seinem üblichen Singsang und die Aufmerksamkeit richtete sich wieder nach vorne. Bevor jetzt noch einer der anderen beiden den Mund auf machen konnte knurrte ich nun wieder leise. „Ich werde nicht mit euch beiden weiter darüber diskutieren! Ich geh da hin für dieses Gutachten und werde dann versuchen da so schnell wie nur möglich wieder weg zu kommen… Schluss! Aus! Ende!“

 

  Den Rest der Stunde sagte niemand mehr etwas. Und als es klingelte stand ich auf, warf meine Sachen noch immer kochend in den Rucksack. „Wollen wir dann heute Nachmittag was reißen?“, fragte Aamun und ich wusste er wollte betont zeigen, dass er nicht nochmal über den Psycho quatschen wollte. Fürs erste, ich kannte meinen besten Freund. „Nein, ich kann nich… Ich muss noch ein paar Sachen in der Einkaufsmeile besorgen...“ Frau Dreher hatte mich schon vor ‘ner Woche drauf hingewiesen das ich neue Turnschuh brauchte. Ich sollte mir lieber welche holen bevor Elias Warnung wahr wurde und sie mir welche von Bob der Baumeister holte, oder so… „Oh, wenn du willst kommen wir…“ „Nein, ich geh allein!“ „Wir sehen uns morgen!“, und damit rauschte ich auch schon aus dem Raum.

 

   Ich war kaum vom Schulhof und die Straße runter als auch schon das schlechte gewissen an mir nagte. Aamun und Timo meinten es ja nur gut… Nicht das es deswegen besser wusste, aber woher sollten sie auch wissen, das ich… Das ich irreparabel war…

       Sie konnten ja nicht in meinen Kopf gucken… Obwohl das gut war! Ich wollte, dass niemand in meinen Kopf guckte. Ich musste mir noch was einfallen lassen wegen diesem Therapeuten… oder was er oder sie auch immer war…  Der würde mir auch nicht helfen können, selbst wenn ich seine Hilfe gebraucht hätte… Ich wusste, dass ich nicht mehr richtig tickte, auch ohne ein Gutachten!

        Seufzend bog ich in die Fußgängerzone ein in der sich die meisten der kleinen Geschäfte unserer Städtchen befanden und steuerte lustlos auf das Schuhgeschäft zu.

  Surrend und mit einem Pling gingen die Glastüren vor mir auf und ein Geruch von Leder und etwas, was mich immer an das Wort neu denken ließ, schlug mir entgegen. 

Ich wanderte durch die zig regale zu den Turnschuhen und als ich in das Regal mit ein paar Schuhen bog dir mir ganz gut gefielen sah ich am Ende Linus stehen. Er wog zwei verschiedene Stollenschuhe in der Hand. „Ich bevorzuge ja Nike vor Adidas…“, sagte ich und trat zu ihm. Er zuckte zusammen und sah mich ertappt an. Er stellte das weiße Paar zurück in den Schrank. „Du willst die also wirklich beim Team bewerben nach den Sommerferien?“, fragte ich und griff nach einem braunen Straßenschuh im Regal gegen über. Die Farbe schien neutral genug, dass sie zu allem passen könnte. „Ich… ich würde gerne…“ „Was hindert dich…“ „Naja… Ich werde nicht ins Team kommen!“ Ich hob eine Augenbraue. „Ich bin nicht… sehr gut… Ich bin nicht sehr… sportlich… Verstehst du…“ „Dann trainiere! Du hast den ganzen Sommer Zeit fit zu werden! Ich bin mir sicher, dass du es schaffen könntest…“ Linus nickte nicht überzeugt. Ich probierte den Schuh an. Er passte… 20 Euro, ja da nahm ich dann wohl mit! Linus stellte den Schuh wieder zurück ins Regal und sah sich weiter um. Einen Moment sah ich auf seinen schmalen Rücken.

         Wieder dachte ich daran wie der Brolke ihn einfach aus dem Hinterhalt gepackt hatte. Stumm seufzend trat ich zu ihm. „Bevor du dir Stollenschuhe kaufst hol dir lieber erst mal ein paar vernünftige Laufschuhe…“, ich zeigte auf ein Paar weiter rechts, „Kondition ist alles! Wenn du körperlich Fit genug bist kommt die Technik von allein… Bis zu ‘nem gewissen Grad natürlich!“ Linus nickte rasch und kramte nach den Schuhen auf die ich gezeigt hatte in seiner Größe. Er setzte sich auf den braunen Hocken im Gang und schlüpfte dann in den rechten Schuh. Unglaublich was für kleine Füße er hatte. Er machte eine lockere Schleife, richtete sich auf und trat leicht mit dem neuen Schuhe auf. „Du musst schon beide anziehen…“, sagte ich lachend und kniete mich vor ihm hin.

   Ohne viel federlesen zog ich ihm seinen anderen Schuh aus, half ihm in den anderen und band beide zu festen Schleifen. „So, jetzt probiere mal zu laufen…“, ich sah zu ihm auf. Wie oft ich heute schon ein Einhorn war…

 „Wa… Was?“, fragte er lahm und mit Tomatenkopf. „Laufen… Man muss probieren ob man in neuen Laufschuhen auch gut laufen kann…“, untermauerte ich meine Aufforderung logisch. Hastig rappelte er hoch. Stolperte jedoch über seine eigenen Füße und auf mich drauf. In der Hocke am Boden hatte ich natürlich keinen Halt. Krachend polterten wir nach hinten. „Au…“, sagte ich und verzog schmerzhaft das Gesicht als mein Hinterkopf gegen ein Regal schlug. „Tut… Tut mir Leid! Oh Gott!“, fahrig versuchte sich Linus wieder aufzurichten und drückte damit sein Knie in meinen Magen. Ich keuchte auf. „Tut… Tu mir leid!“, wimmerte er weiter. „Einfach nicht bewegen…“, presste ich hervor. Und wollte meinen einen Arm befreien und zog ihn unter mir hervor. „Jetzt lehn dich mal bitte nach vorne…“, sagte ich. Wenn es ging war Linus noch dunkler im Gesicht als vorher. Sein heißer, hektischer Atem strich mein Gesicht. Seine Augen vorschreck und vor Scham noch größer als sonst. Es war unglaublich was für lange Wimpern er hatte.         

             

 „Ähm…“, er räusperte sich befangen. Ich legte meine Hände auf seine Hüften, wie schmal er nicht war, und schob ihn dann von mir, so dass er sich neben mich rollte, schnell rappelte er sich auf und saß im Schneidersitz neben mir. Ich rieb mir kurz den Bauch und fuhr an die Stelle an meinem Hinterkopf, die Bekanntschaft mit dem Schrank gemacht hatte. „Au…“, sagte ich noch einmal matt. Gerade als ich mich nun auch aufrichten wollte lehnte sich Linus besorgt über mich, krachend schlugen unsere Köpfe zusammen. Und ich sank wieder zurück auf den Boden. „Hast du nen harten Schädel!“, erstaunt schüttelte ich den brummenden Schädel und rieb mir die schmerzende Stelle am Auge. „Dito…“, nuschelte der Kleinere und sah mich blinzelnd an während er sich die Stirn rieb. Alle Farbe wich ihm aus dem Gesicht. „Oh nein… ich glaub…“, setze er schockiert an, „Ich glaub du kriegst ein Veilchen…“ „Wer nicht das erste…“, nuschelte ich seufzend und reib mir das Auge.

 

   Wie ungeschickt konnte man eigentlich sein?

                  „Tut mir echt leid, das wollte ich nicht…“, setzte Linus nun wieder an, doch ich hob abwehrend die Hand. „Schon okay… Ist ja nichts passiert…“  Er schien das anders zu sehen. Ich rappelte mich etwas umständlich auf und streckte mich vorsichtig. Es war alles heil geblieben, meine Rippen waren schließlich noch nicht wieder vollkommen Fit.  

   

   „Aber ich glaub die Schuhe sind gut…“, meinte Linus und sah zu seinen Füßen. „Ich sah ebenfalls runter. „Na dann…“, ich nahm den Karton mit meinen neuen Turnschuhen in die rechte Hand und hob die freie dann zum Abschied. „Also dann… Ich muss noch ein Paar Sacher erledigen…“ „Danke!“, sagte Linus schnell, ich drehte mich wieder zu ihm um. „Wegen den Schuhen...“ „Das mit dem Danke hast du schnell wieder vergessen wenn du die erste Stunde mit denen Joggen warst und die Füße voller Blasen sind…“, grinste ich leicht. Verdutz sah er mich an. „Neue Turnschuh sind eigentlich immer eine Qual!“ „Oh…“. Er biss sich auf die Unterlippe, sie war unglaublich voll für einen Jungen, „Eine Stunde…“ „Ein Fußball speil geht neunzig Minuten…“, ich hob mal wieder einen Braue. „Ohh…“, sagte er erneut. „Das solltest du aber wissen, wenn du das spielen willst…“ „Das wusste ich…“, sagte er nun murrend und ich musste wieder grinsen, meine Gesichtsmuskeln waren ganz steif und verkrampft so selten wie ich das tat. „Ich mach doch schon nach zehn Minuten schlapp…“ „Beleidige deine Schuhe nicht, die können mehr ab!“ „Na das beruhigt mich jetzt…“   

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Huhu! Nochmal ich hier! :D

Irgendwie hatte ich bock weiter zu schreiben, und um ehrlich zu sein, ist der Bock nopch nicht verflogen! XD *schlechtes Wortspiel* Wuhu~

Naja… Ähm, ja…d as war die erste Körperliche Nähe der beiden… ganz romantisch! *hust*

Ich schreib jetzt hier auhc gar nicht mehr, weil ich gleich weiter schreibe… vielleicht gibst die Nacht noch mal was um die Augen!

 

   Danke für die Kommis zum letzte Kapi… und die vielen neuen Herzis!!!!! *^*

Luuuuuv yaaaaaaaaaaaa aaaaaaaaaaaaaall!!!! Der Hase! <3

 

Investition

„Und wo hast du das jetzt nochmal her?“, fragte mich Johanna und schmierte stinkende Creme auf die rote Stelle um mein Auge.

    Ich saß im Wohnzimmer auf der Lehne der Couch während mir die studierte Oberärztin gekonnt eine Diagnose erstellte. Annabell saß neben Emma auf dem Fußboden und schaute irgendwelchen Mädchen in pinken Kostümen beim Tanzen zu.

   „Linus…“, erklärte ich nochmals, nur schwer konnte ich ein seufzen unterdrücken, „Wir sind mit den Köpfen zusammen gestoßen… Im Schuhladen…“ „Ich wusste gar nicht, dass du mit Linus befreundet bist…“, lächelte nun Johanna anscheinend sehr zu Frieden mit dieser Feststellung, warum auch immer. „Bin ich auch nicht…“, sagte ich verwundert, „Er ist der kleine Bruder von einer Freundin von Elias…“, ich zuckte mit den Schultern. „Nana ist auch deine Freundin…“, kam nun der Teufel, von dem man eben gesprochen hatte, in den Raum gehüpft. „Ich denke nicht, dass Nana mit mir befreundet sein will…“, antwortete ich matt und hoffte Johanna wäre bald fertig. „Warum sollte sie denn nicht?“, lachte Elias und warf sich streckend und gähnend auf die Couch. „Vielleicht weil ihr kleiner Bruder wegen mir fast vergewaltigt wurde!“ Ein betretenes Schweigen machte sich im Raum breit.

           „Naja…“, setzte jetzt Elias an und legte ungewohnte Falten auf seine Stirn, „Das war ja nun nicht absichtlich…“ Ich antwortete darauf nicht. „Kann ich dann gehen…“, wollte ich mich erheben. Johanna nickte und ging einen Schritt zur Seite. „DU gehst jetzt nirgendwo mehr hin, Abendesse ist fertig!“, kam Frau Dreher in den Raum und machte ohne federlesen den Fernseher aus. „Händewaschen und dann Tisch decken kommen…“, die beiden Kleinen trollten sich, dann drehte sich die sieben Fache Mutter zu Elias und mir um. „Das gilt auch für euch!“ Wir trollten uns ebenfalls, schleunigst!

      

   In der Küche roch es fantastisch und mal wieder fand ich es unglaublich wie viele Menschen an diesem Küchentisch platz hatten… Wie viele Menschen hier wohnten. Annabell und Emma hatten schon so weit alles gedeckt also setzten wir uns einfach an den Tisch während der Rest des Hauses an getrudelt kam. Nico saß neben mir, auf der anderen Seite Johanna.

 

Das Essen kam auf den Tisch. Frau Dreher könnte locker ein fünf Sternekoch sein. Polternd ging die Haustür auf und Herr Dreher kam strahlend wie eh und je in den Raum. Seine nun langsam ergrauten schwarzen Locken wippten und irgendwie wirkte er immer wie ein zu groß geratener Schuljung. „Hallo Brut!“, begrüßter den vollen Tisch, ging dann zu seiner Frau und küsste sie auf die Wange: „Hallo Weib!“

     So erschöpft wie ein früh Rentner mit einem Sack Enkeln eben sein konnte ließ sich Herr Dreher nun auf einen Stuhl plumpsen und zog den Teller den seinen Frau für ihn beladen hatte zu sich ran. „Das riecht wie immer köstlich, mein Schatz!“

   „Hat alles geklappt?“, fragte nun seine Frau und sah ihn über ihre Gabel her an. Er nickte. „Was hat geklappt?“, fragte Tyler. „Ich hab unseren Familienurlaub gebucht!“ „Costa Brava wir kommen!“, flötete Johanna neben mir. „Ich hab gedacht das hattest du schon vor Wochen gebucht…“, verwirrt legte Tyler den Kopf schief. Ich schnitt geflissentlich ein Stück Schnitzel ab.  Ich hoffte es würde nichts mit Quasimodo sein, wenn Familie Dreher weg war. Ich musste noch nie Hundesitten…

  „Nun ja, ich musst ja jetzt etwas umdisponieren…“, schmatzte der Familien Vater gutgelaunt, „Aber alles geregelt! Annabell wird bei uns mit schlafen und du und Nico teilt euch ein Zimmer. Und dann halt Basti und Elias…“ Elias zwinkerte mir über den Tisch zu. Ich erstarrte in der Bewegung. „Wir müssen uns dann nur was mit Quasimodo überlegen. Da Leon ja nun dieses Jahr auch mit kommt ist der mysteriöse Hundesitter nun auch ausgefallen…“ Tyler lachte nun. „Kann man da baden?“, fragte Annabell nun. Emma nickte weise. „Da ist ein Pool und das Meer!“ „Oh, ich war noch gar nicht nie im Meer!“ „Am Meer!“, berichtigte Nico, „Und sind wir wirklich genau am Meer?“ „Ja, es ist mega geil da, wir waren vor ein paar Jahren schon an der Costa Brava…“ „Ist das jetzt Ital…“ „Spanien!“, sagte Frau Dreher liebevoll. „Und wir müssen jetzt mal schauen was ihr alles noch braucht…“ „Wir fliegen für zehn Tage runter… Am Ende der Sommerferien, nach Prinzchen Elias Praktikum in der Kunstgalerie!“ Elias hob ganz gönnerhaft die Hand und aß weiter Erbsen in manischer Gelassenheit. Mir war der Appetit vergangen „Emma braucht einen neuen Badeanzug… Ich denke Annabell auch…“ Ich legte meine Gabel auf den Tisch. „Wie sieht‘s bei dir und Basti aus, was braucht…“, fragend blickte Frau Dreher von ihrem Teller auf, „Basti, geht’s dir nicht gut?“ „Ich…“, ich räusperte mich, mein Blick schweifte zu Nico und Annabell, die verwundert zu mir sahen, „Ich… Ich glaub ich krieg Kopfschmerzen…“ „Bestimmt von der Kopfnuss…“, meinte Johanna und tätschelte mir den Arm mitfühlend, ich zog ihn unter ihrem Arm vor und stand auf. „Ich leg mich am besten einfach mal hin…“ „Oh…“, sagte Johanna. Die Blicke der anderen hefteten sich in meinen Nacken. „Willst du vielleicht noch eine Kopfschmerz…“, doch ich war schon aus der Küche raus. Ich stieg die Treppe hoch und ging in das Zimmer in dem ich schlief.     

              Tief durchatmend ließ ich mich aufs Bett fallen. Raufte mir die Haare.

  Nochmal holte ich tief Luft! Ich fand keine Ruhe! Ich fand kein…

   „Fuck…“, wie angestochen tigerte ich durch den schmalen Raum. Am liebsten wäre ich laufen gegangen. Am liebsten…

            Wahrscheinlich dachten die da unten jetzt schon, dass ich nen Knall hatte…  

  Ich raufte mir die Haare. zwang mich stehen zu bleib en. Nahm die Arme runte und presste sie steif seitlich an meinen Körper.

  „Reiß dich zusammen!“, knurrte ich mir selbst mit so viel Autorität zu wie ich aufbringen konnte. „Reiß dich zusammen!“

          Konzentriert atmete ich aus und ein. „Reiß dich…“ Es klopfte.

   Ich schloss die Augen atmete weiter ein und aus. Es klopfte erneut. Widerwillig öffnete ich die Augen. „Herein…“, ich entspannte nur einen Millimeter meine Haltung. „Alles in Ordnung, mein Junge!“, mit einem leichten Lächeln und einem Glas Wasser in der Hand kam Herr Dreher herein. Ich nickte schlicht. „Kopfschmerzen…“, sagte ich kurz. Der Mann nickte und verschränkte kurz und legte eine Tablette auf meinen Schreibtisch daneben stellte er das Glas Wasser. „Dann ruh dich mal aus! Heute Morgen warst du ja auch früh auf den Beinen…“ Ich nickte. Er lächelte wieder.                         

              Es war fast unerträglich.

      „Falls was ist, oder du noch was brauchst sag einfach bescheid!“, er drehte sich zur Tür. „Was soll das mit dem Urlaub?“, Wut die ich mir selber nicht erklären konnte schoss aus mir heraus. Er drehte sich wieder zu mir und schloss leicht die Tür. „Was meinst du?“ „Was soll das? Was wollen Sie mit dem Urlaub…“  „Du!“, sagte er schlicht und ich blinzelte. „Was…“ „Du, nicht Sie! Ich heiße Thomas!“ „Was soll das…“, ich schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht was du meinst, mein Junge!“, zuckte er mit den Schultern. „Sie…“, ich räusperte mich als er den Kopf schief legte, „Du… Sie alle… Wir sind hier… Und…“ Ich schluckte, Herr Dreher legte den Kopf vor mir auf die andere Seite. „Ich bin dafür sehr Dankbar! So konnte ich mit meinen Geschwistern zusammen bleiben, aber… Ich versteh nicht, was das alles hier jetzt soll… Was bezwecken sie mit all dem…“ „Bezwecken?“ „Mit dem Urlaub…“, brachte ich das verwirrenste Beispiel. „Das wir Spaß haben und uns Sonnenbrand holen!“, lachte Herr Dreher und hob die Hände. Plötzlich wurde mir klar wie ähnlich er und Elias sich waren. In 30 Jahren würde er genauso sein, vielleicht mit einer nicht ganz so schrägen Nase und nicht so dunklen Locken.

       „Ich versteh das nicht! Ich kann das nicht zurückzahlen!“ „Zurückzahlen!“, Herr Dreher runzelte die Stirn. „Was solltest du den zurückzahlen?“ „Das alles…“, sagte ich und sah auf den dunklen Teppich. „Basti, niemand…“ „Ich will aber nichts geschenkt!“

  Er lachte, warm. Verstört sah ich ihn an. „Oh Geschenkt ist hier gar nichts!“ Er kam zu mir, hob leicht die. Unwillkürlich zuckte ich zusammen. „Ich investiere Basti! Das ist ein Unterschied!“  Er legte eine Hand auf meine Schulter. Sie warm und sanft. „Was?“ „Weißt du, jeder Mensch hat einen Wert!“ Stirnrunzelnd sah ich ihn an. „Und ich meine damit nicht negativ oder positiv oder was auch immer…“ Fest sah er mich aus braunen Augen an. „Nein… Jeder Mensch ist etwas Wert für sich selbst und jeder Mensch muss selbst entscheiden was dieser Wert ist! Und ich sehe mich als Vater! Und nun auch glücklicherweise als Großvater! Meine Familie, meine Kinder, meine Enkel sind das was mir selbst zeigen wie viel ich wert bin…“

                 Stockend atmete ich aus. Gab es etwas was mir wert gab?

„Und dadurch, dass du und Nico und Prinzessin Annabell in unsere Leben gekommen seid, ist mein Wert gestiegen!“ „Aber…“ „Kein Aber!“, sanft schüttelte er den Kopf, „Jeder entscheidet das selbst! Und für mich seid ihr…“, er überlegte kurz, „Eine gute Investition!“

       Er lief durch den Raum, halb war die Klinke nach unten gedrückt, doch dann meinte er noch. „Und glaubt mir, die Investition lohnt sich! Mit jedem tag wo ihr älter und weiser werdet!“ Ich glaube noch nie hat mich jemand so ehrlich angesehen. „Ich bin der reichste Mann der Welt!“

   „Man entscheidet selbst wie viel man wert ist…“, wiederholte ich leise. Er nickte. „Ich… Ich bin nichts wert!“ „Ich denke, das solltest du nochmal überdenken!“, sein Blick glitt den Flur entlang, „Am besten bei etwas selbstgemachten Schokopudding mit Vanillesoße!“

Er grinste breit!   

   Zaghaft ging ich zur Tür. Gemeinsam gingen wir die Treppe hinab. „Cosat Brava wird dir gefallen!“, erklärte Herr Dreher, ich meine, Thomas. „Wirklich viele nett junge Damen in sehr netten knappen Bikinis!“ Er buffte mich leicht mit dem Ellbogen an und zwinkerte Dramatisch. Automatisch musste ich an den ältesten von Elias Brüdern, Aaron, denken. Wie viel von ihm seinen Kindern steckte. „Ah…“, sagte ich lahm, was hätte ich darauf auch antworten sollen. „Oder…“, er kratzte sich kurz am Hinterkopf, „Nette Jungs… Gibt’s da auch!“ „Ah… Was?“ , überrumpelt sah ich Thomas an. Mein Mund klappte auf und das Blut schoss mir in die Wangen. „Es gibt nichts was so gut tut wie eine kleine Sommerromanze!“ „Was?“, noch mehr Blut blubberte in mein Gesicht. „Ich…Ähm…“ „ich versteh schon!“, wissend klopft er mir auf die Schulter und seufzte in tiefster Akzeptanz. „Die Jugend von heute reißt die Mauern der Geschlechter nieder!“ „Ich reiße gar nicht nieder!“ „Jeder wie er will!“, beschwichtigend hob Thomas die Hände, „Obwohl ich echt gedacht hätte wenn, das du der bist, der reißt und nicht der der niedergerissen wird…“ Ein überlegender Ton kam in seine Stimme. Panisch schnappte ich nach Luft. „So war das jetzt aber auch nicht gemeint…“ 

   _________________________

 

Hallohallo! :3

 Und es hat ein bisschen gedauert, aber nun gibt’s Kapitel 6 meines kleinen Schnuckiepupies! :D Ich hatte das Kapi schon fast fertig als ich es komplett neu geschrieben habe und bin nun zufrieden mit. Ich hoffe euch gefällt es auch? Ich finde es wichtig Basti mit Mama Dreher nicht nur einen neue Mutterfigur zu geben sondern auch, was bei ihm wahrscheinlich wichtiger ist, endlich mal eine Vaterfigur zu geben. :3

            Würde mich wirklich über Feedback freuen, da das Kapi im weitere verlauf immer wichtiger wird. Denn Basti sich nun mal die ganze Geschichte fragt, was sein Wert ist.

  Danke hier auch an alle nochmal die jetzt neu als leser bei HeartLocked dazu gekommen sind und Basti ein Herz dagelassen haben! *^* ich bin mega Happy das er so gut ankommt! <3

   Sooo… ich werde das WE noch schön fleißig sein! :3

     Also wartet auf mein Gespame! :D

                 Usagi <3           

Verlässlich

 

Ich schaute in den Spiegel.

 

   Mein Veilchen leuchtete mir im vollen violetten Farbspektrum entgegen. Es war etwas her das ich eins hatte. Ich wusste nicht ob mich das beunruhigt oder aber die Tatsache, dass ich es immer noch für normal hielt eins zu haben…

 

     Seufzend verließ ich das Bad, es war laut im Haus. Lauter als sonst, laut war es hier immer!

 

Die Kids waren noch nicht los zur Schule und Benni, der jüngste Bewohner dieses Hauses, bekam Zähne und schrie deswegen wehleidig im fünf Minuten Tackt auf. 

 

                    Ich quetschte mich durch den vollen Flur und versuchte nicht auf Quasimodo zu treten, der auf Johannes Aussage: „Tyler, mach mal Platz…“ Mitten im Flur Platz gemacht hatte. „Das ist ja wirklich ein schönes Veilchen…“, war Frau Drehers Morgen Gruß. Ich nickte schlicht und Elias sagte gesprächig wie eh und je am Morgen: „Au“ Ich nickte wieder und setzte mich an den Frühstückstisch.

 

„Uah…“, sagte schließlich Emma als sie nun ebenfalls mein Auge betrachtete und Johanna die Rasselbande in die Küche ein letztes mal gescheucht hatte, das auch ja alle vier ihre Brotbüchsen mitnahmen. Nico und Tyler sahen mich kurz an. „Tut das weh?“, fragte Emma weiter und bevor ich nur ein Wort sagen konnte meinte plötzlich Annabell: „Pscht!“, fast böse sah sie Emma an, „Wir reden nicht über Bastis blaue Flecken! Niemals!“

 

     Alles schwieg, selbst Benny hört auf zu quengeln.

 

„Stimmt’s, Nico?“, hilfesuchend sah Annabell zu ihrem großen Bruder. Überfordert sah der zurück. „Ist okay, Prinzessin…“, lächelte ich so gut ich konnte, obwohl gut nicht das Wort war, das mein Lächeln beschrieb. Alle sahen mich an, ich widmete mich mit großem Interesse meinen Cornflakes. „Wir haben keine Geheimnisse mehr!“

 

  „Oh…“, kam es erstaunt von Annabell, sie blinzelte zwei Mal, „Dann ist gut!“

 

„Na los, ihr kommt zu spät zur Schule!“, Johanna scheuchte die Meute aus der Küche, Elias knabberte gähnend an einer Milchschnitte. „Nico, Annabell denkt dran! Ich hole euch von der Schule ab und dann fahren wir zu eurem Termin beim Psychologen, okay?“ Beide nickten.

 

 „Du bist auch nach der Schule dran…“, sagte Frau Dreher. Ich nickte. Thomas zwinkerte mir mit Benny auf dem Arm zu.

 

 Es war ruhig als ich und Elias nun alleine frühstückten. Elias war ein Morgenmuffel und ich war nicht in der Lage so früh nach dem aufstehen etwas anderes zu sein als in Gedanken- Vor allen Dingen heute!

 

Wir bekamen unsere Brotbüchsen und schließlich stolperten auch wir in den Tag. Ich hoffte inständig, dass der Termin mit dem Psychologen gut laufen würde. Annabell hatte immer noch sehr viel Angst vor dem Treffen, und auch Nico schien sehr nervös!

 

            Ich hatte ihnen gesagt, sie wollten einfach ehrlich sein. Die Frau wäre dafür da ihnen zu helfen und egal was passierte, wir drei würden zusammen bleiben… Bei Familie Dreher, wie Annabell dann noch hinzugefügt hatte.

 

Ich wusste, dass meinen Geschwistern nichts im Weg stand… Das Problem war ich… Wenn rauskäme wie kaputt ich wirklich war, wenn raus kam das ich… Ich einfach nutzlos war…

 

   Naja, die Hauptsache sind Nico und Annabell! Die beiden werden durchkommen und es gut haben… Der Rest… ich… wird schon!

 

   „Ey!“

 

Verwirrt sah ich auf! Pam sah mich mit ihren immer großen Augen an. Wie waren schon fast bei der Schule.

 

 Reiß dich zusammen Basti!

 

„Dein eines Auge sieht anders aus…“, sagte Pam. Ich nickte schlicht. „Tatsächlich…“ „Jo…“

 

   Ich nickte wieder.

 

„Du bist noch weit von wach entfernt, was?“, kicherte Elias und streckte sich, wobei er so gähnte, dass er ohne Probleme Pam hätte verschlucken können.

 

Wir liefen dahin, das Bachsteingebäude kam immer mehr in Sicht.

 

 

„Wo ist eigentlich der andere?“, fragte Pam plötzlich und ich sah sie vollkommen verwirrt an. „Wer…“ „Na der andere…“, Pam wackelte mit der Hand. „Wenn du meinen Freund meinst…“, schnarrte Sarah als wir zu ihr vors Schultor traten, „Der hat anscheinend verschlafen…“ Grummelnd tippte sie eine wütende Nachricht nach der anderen ins Smartphone. Ein Wunder das das Plastik nicht unter ihrer Hand schmolz.

 

   „Er wollte mich heute eigentlich sogar von zu Hause abholen… Er wollte mein Kunst Projekt tragen…“, knurrte sie weiter und sah noch immer nicht von ihrem Mini- Bildschirm auf.

 

  „Ziemlich unzuverlässig würde ich sowas nennen…“, meinte Nana schlicht und aschte auf den Boden. „Du solltest nicht über Leute urteilen, die du nicht kennst!“, ich machte mir noch nicht einmal die Mühe ansatzweise freundlich zu klingen. Ihre dunklen Augen bohrten sich in mich, kurz huschten sie zu meinem Veilchen. Mein Blick huschte zu ihrem kleinen Bruder, ein ordentliches Horn ragte auf seiner Stirn hervor. Er grinste mich schuldbewusst an. Mein Mundwinkel zuckte leicht.

 

„Wie würdest du es sonst nennen?“, Nana schien kampfbereit. „Wenn er mir wenigstens Antworten würde… Das ist so…“, Sarah ballte ihre freie Hand zu Faust. „Sag ich doch, eindeutig…“ „Was?“, fuhr ich sie an. „Ganz ruhig…“, hob nun Elias die Hände. „Was ist eindeutig?“ Mein Unterkiefer schob sich vor. „Das ist alles, aber nicht eindeutig! Aamun ist der zuverlässigste Mensch auf der Welt! Und wenn er nicht da ist, wenn er es sagt, dann hat das einen verflucht guten Grund! Also hat einfach die Klappe!“ „Wie bitte!?“, Nana stemmte die Hände in die Hüfte, ich hatte noch nie etwas gesehen was mich weniger beeindruckte, „Falls es dir nicht aufgefallen ist, seine FREUNDIN sagt das Gleiche!“ „Dann hat seine Freundin halt auch keine Ahnung! So einfach ist das!“, ich fuhr mir durch die kurzen Haare. „Wie bitte?“, nun pumpte sich Sarah auf. „Können wir uns bitte alle beruhigen?“, warf wieder Elias ein, doch ignorierte ihn. „Er hat versprochen mich abzuholen…“ „Und wenn du Aamun richtig kennen würdest, wüstest du auch, das er nichts verspricht was er auch hält! Ergo irgendwas muss schief gelaufen sein! Aber das ist ja nur Nebensächlich neben deinem unglaublichen Problem das du deine tüte mit irgend ‘nem Bild selbst zur Schule tragen musstest! Tragisch!“ „Burn!“, kicherte Pam leise.

 

  Sarah lief puterrot an, wie ein Karpfen klappte sie den Mund auf und zu.   

 

Doch es war mir egal.

 

     Bevor noch irgendwer irgendwas sagen konnte lief ich zum Haupteingang der Schule.

 

Ich spürte förmlich Nanas grollenden Blick im Nacken. 

Gerade als ich an der Fahrradständern vorbei kam mit quietschenden bremsen ein zerzauster Timo neben mir zum stehen. „Hab ich mich doch nicht verguckt…“, sagte r als Morgen Gruß. Er lächelte verschlafen, doch sein Lächeln fiel ihm sofort aus dem Gesicht als er mein Veilchen sah.

 

  „Was zum Henker ist mit dir passiert?“  „Nichts weiter…“

 

„Das ist nicht Nichts!“, ernst sah er mich an. „Ich bin mit Linus gestern zusammen gekracht…“, ich seufzte, die Erinnerung brachte mich fast zum lachen- Aber nur fast… Diese Aussage schien Timo noch mehr zu verwirren. „Linus…“ „Wir sind in einander gekracht als im Schuhladen…“, ich zuckte mit den Schultern. „Schuhladen…“ „naja eigentlich ist er eher auf mich drauf gefallen…“ „gefallen…“, wiederholte Timo erneut. „Hat die schalplatte nen Sprung?“, ich verdrehte die Augen. „Warum bist du hier?“, und der Blonde stellte sein Fahrrad ab, „Und wo ist Aamun?“ „Ich schätze mal bei ihm ist zu Hause irgendwie Stress… Wahrscheinlich sind seine Eltern noch nicht von Arbeit da und einer von seinen Geschwistern ist krank…“ Timo nickte, runzelte aber immer noch die Stirn. Er sah zu Elias der immer noch mit den anderen am Tor stand. „Geh ruhig hin, mir geht nur die blonde Ische und die Klapperkuh auf den Sack…“ „Ich kann die Schlampe auch nich ab!“, er verzog das Gesicht und richtete die Riemen seines Rucksacks, „Was hat sie gesagt?“ Timo ging mit mir Richtung Eingang. „Sie meinte Aamun wäre unzuverlässig! Und ich meinte soll die Fresse halten, wenn sie über Dinge redet von denen sie keine Ahnung hat!“ Timo nickte. „Ich wäre nicht so nett geblieben!“

 

  Ich lachte auf. „Du weißt gar nicht was nett ist…“ Er boxte mir gegen die Schulter. „Laber mich nicht voll…“, er streckte sich, „Hast du Mathe… Ich hab den Scheiß gar nicht geblockt…“ „Ich dachte du machst das mit Nicki?“, fragte ich erstaunt und wir betraten das muffige Schulgebäude. „Jaaaaa….“, der Kleinere kratzte sich die Nase, „Vielleicht hab ich‘s vergessen zu erwähnen…“ „Wahrscheinlich denkt er, du hast gar kein Mathe mehr!“ „Ha ha…“ „Aber nein, ich hab den Rotz auch nicht…“ „Elias muss ich nicht fragen…“, Timo seufzte angesichts der noch größeren Mathe Inkompetenz seines Freundes. „Aber für was brauche ich auch den Schieß?!“, warf er die Arme über den Kopf. „Ich warte auf den Tag, wo ich da sitze und alle meine Probleme sich in Luft auflösen weil ich eine Kurvendiskussion lösen konnte…“ „Ich denke…“, setzte ich an, „… Wenn du eine Kurvendiskussion lösen könntest, hättest du tatsächlich weniger Probleme…“ „Tatsächlich…“, grob warf Timo seine Sachen auf seinen Platz ganz hinten im Raum. „Ja, zum Beispiel, hättest du nicht mehr das Problem vielleicht wegen Mathe kleben zu bleiben…“ „Touché!“

 

            „Magnus reist mir den Kopf ab…“ Ich nickte, davon konnte man ausgehen.

 

Langsam füllte sich der Raum, auch Elias und sein Harem kamen rein. Er kam zu uns.

 

     „Hey…“, er lächelte schräg und lehnte sich zu Timo vor. „Schon was von Aamun gehört…“ „Er wird nen guten Grund haben, das er nicht da ist!“, sagte ich sofort. „Elias hat nichts anderes behauptet!“, warf nun Timo ein. Elias hob beschwichtigend die Hände. „Wenn du sagst, er hat nen Grund…“, er lächelte mich entschieden an, „Dann hat er ihn!“         

 

          „Nein…“, ich sah ihn entschuldigen an, „Aber er wird schon kommen…“ Elias nickte.

 

Er ging zurück zu seinem Platz, drehte dann jedoch auf der Stelle um und fragte mit Engelsmiene. „Hat einer von euch Mathe?“

 

      Die ersten Beiden Schulstunden verstrichen und Aamun ließ sich nicht blicken. Langsam merkte ich wie ich nervös wurde. Es war sehr untypisch von Aamun das er nicht wenigstens ‘nen Text schrieb was los war. Ich hatte früher Aamun immer erreicht, immer…

 

Ein Text hatte gereicht und er war da…

 

             … das war das einzig gute daran… an all dem, das Aamun immer für mich da war!   

 

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Ahoi, ahoi, ahoi! <3


Endlich gehts weiter! U_U

Sorry! Und leider gar nicht nicht versprechne das es nun wieder regelmäßiger updates gibt! Es tut mir so LEid, aber mein Privat eben frisst so viel Zeit und es wird und wird nicht weniger! Bitte sei mir nicht böse!!!! Ich liebe euch! D:

Ich versuch echt mein bestes! >_________<

Okay, jetzt zum wesentlichen... Ein neues Kapi, im nöchsten gibst die erste Psycho Stunde vom Basti, das wird ne Überradchung für euch... und was sgat ihr zu Aamun... wo ist der, und was genau bedeuten Bastis Gedanken? :D 

 

Ganz viel Liebe und Plüsch und vergesst mich bitte nicht, ich denke nur an euch!!!! <3

Usagi~ <3

 

Die ganz balt hofft wieder mehr zu schreiben! Wirklich, ganz bald!!!! U_U

Angst

Immer nervöser drehte ich mein Handy zwischen den Fingern, keine Nachricht blinkte darauf. Timo neben mir kritzelte wütend auf seinem Block rum und sah im drei Sekunden Tag zur Tür, als könnte sie sich Urplötzlich öffnen und Aamun kam strahlend wie eh und je herein. Die Mathe Stunde zog sich dahin. Elias musste die Hausaufgaben an der Tafel vorrechnen und scheiterte alleine schon beim an die Tafel schreiben als er fragte: „Welche Aufgabe sollten wir machen?“

     

      Manchmal fragte ich mich ob Elias Schule auch nur Ansatzweise ernst nahm. Ohne lernen oder irgendwelchen Aufwand schrieb er ziemlich gute Noten, es war fürchterlich frustrierend sich vorzustellen was er mit etwas Ehrgeiz leisten könnte. Blöder, fauler Sack… Wie Timo ihn betitelte… Des Öfteren!

 

    Ich seufzte. „Sag mal, du hast gar nicht deine Trainingsklamotten dabei…“, nuschelte Timo von der Seite. „Psycho Scheiß…“, nuschelte ich zurück und er richtete sich etwas auf. „Oh…“, seine hellen Brauen zogen sich zusammen, „Und?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Muss…“ Er nickte, unschlüssig. Ich wusste, dass er gerne mehr gesagt hätte, aber ich wusste auch, dass er wusste das ich nichts hören wollte. In der Hinsicht war er angenehmer als Aamun, er wusste wenn es reichte. „Wird bestimmt werden…“, Timo zerwühlte sich das blonde Haupthaar und sah dann wieder zur Tür bevor er Elias Nacken Löcher in die Haut glotzte.

   So hart wie er auch immer tat, Elias machte ihn so weich und flauschig wie ein Katzenbaby…

 

      Ich schmunzelte kurz als ich seine zerzausten Haare ansah, die wie buschige Ohren abstanden. Kratzbürstig konnte er ab und an genauso sein. „Was grinst du den so blöde?“

  Wie gesagt…

 

Schließlich war Mathe endlich zu Ende, mit nicht mehr Elan schleppten wir uns zu Englisch. „Basti…“, Sarah zwirbelte ihre schulterlangen Haare, „Hat… hat er sich bei dir schon gemeldet?“ ich schüttelte den Kopf, anscheinend nun doch besorgt zog sie die Lippen hoch. „Könnt ihr ihn nicht versuchen anzurufen?“, mischte sich nun Nana ein, ihre großen Augen fixierten mich. „Der Teilnehmer ist derzeit nicht zu erreichen…“, sagte Timo, natürlich hatten wir es vorhin schon versucht. „Ich bin mir sicher er kommt bald...“, versuchte nun Elias sowas ähnliches wie gute Laune zu streuen. „Wer?“, fragte Pam in geistiger nicht vorhandener Klarheit. Ich ersparrte mir sogar das Augen verdrehen und ging nach hinten zu meinem Platz…

 

  Auch die erste Stunde Englisch lief dahin und ich hoffte wirklich das Aamun seinen

Verfluchten dunklen Hintern endlich mal her bewegen würde als tatsächlich die Tür mit einem leisen Klopfen geöffnet wurde. Erleichtert sah ich auf nur um dann enttäuscht unseren Direktor, die Flachzange, zu sehen. Entnervt sah ich wieder auf mein Handy. „Was…“, fragte jedoch entsetzt neben mir Timo und ich sah wieder auf.

          „Was wollen den die Bullen wieder hier?“, fragte jemand halb laut. Mein Blick schoss hoch und alle 30 Augenpaare in der Klasse sahen zu mir. „Ist… ist etwas passiert?“, fragte nun unsere Englischlehrerin fahrig mit noch immer affigen englischem Unterton in der Stimme. „Könnt ihr bitte mal kurz aufpassen!“, sagte unser Direktor nun und wirkte sehr, sehr ernst. „Wie ihr wahrscheinlich schon bemerkt habt, ist Aamun heute nicht in die Schule gekommen!“ Totenstille.

     „Aamuns Eltern haben heute Morgen als sie von Arbeit kamen festgestellt das Aamun nicht nach Hause gekommen ist, anscheinend war er die ganze Nacht nicht zu Hause. Schließlich bekamen wir vor knapp einer Stunde einen Anruf aus Berlin, das ein schwarzer Rucksack mit einem…“, der Polizist machte eine kurze Pause, “Suck it! Aufkleber in einer leer stehenden Lagerhalle gefunden wurde. Aamuns Handy, sowie Portmornee mit Ausweis wurde darin gefunden. Der Rucksack war an der einen Seite zerrissen und dreckig. Der Wachmann des Geländes hatte die Polizei in der Nacht gerufen als er laute Stimmen und Rufe gehört hat…“ „Sie glauben er wurde entführt!“, sagte ich laut und kalt. Der Polizist sah mich an, ich kannte ihn, er war der Beamte der meine Eltern festgenommen hatte. „Wir haben mit Aamuns Eltern gesprochen, sie könnten keine Erklärung dafür finden warum… „Er würde nicht abhauen!“, sagte ich noch immer in eisiger Ruhe, die alternative wäre vollkommene Panik. „Aamun würde niemals seine Familie im Stich lassen!“ „Oder uns…“, flüsterte Timo leise neben mir. „Da wir nichts ausschließen können zum gegenwärtigen Zeitpunkt, sind wir auf jede Aussage oder jeden Hinweis angewiesen den man uns zu seinem Verbleib mitteilen kann…“ „Er war gestern beim Fußballtraining!“, sagte Timo, „Wir sind ein Stück zusammen nach Hause… Und dann…“ „Das war das letzte wo du ihn gesehen hast…“ „Ich hab mit ihm danach geschrieben…“, sagte nun Sarah, Nana hatte ihre dünnen Arme um sie geschlungen. „Er wollte mich abholen heute früh…“ „Wann war das?“, fragte der Beamte und zückte einen kleinen Block. „Ich glaube um…“ plötzlich dudelte ein Handy von einem der Beamten und fast zeitgleich ging die Türe des Klassenzimmers auf.

   „Was geht den hier ab?“, fragte Aamun und blinzelte erstaunt in die Runde.

 

Das konnte doch jetzt nicht…

            „Wo kommst du den jetzt her…“, fragte unser Rektor so verstört wie jeder aussah. „Ich hab verschla..“, kratzte sich Aamun gut gelaunt am Kopf, doch mich hielt nichts mehr auf meinem Platz. Mit zittrig geballten Fäusten stand ich auf und bevor ich mehr als einen weiteren dummen Blick ernten konnte war meine  Faust in seinem Gesicht. „Was denkst du eigentlich was du hier tust, du verfluchter Penner?!“, schrie ich ihn an. „Basti!“, schlangen sich Timos Hände um mein Handgelenk. Doch die Wut kochte in mir hoch, Wut die ich selber nicht erklären konnte… und Angst… Angst vor mir selbst!         

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Und seit langem nun ein Ahoi auch wieder hier! :3

 

Das Kapitel ist noch nachträglich ein Geburtstags Geschenk für meinen Mitbewohner, weil er mega gestresst hat das es ja weiter geht! :D 

Hab dich lieb du Stresspustel! (╯▽╰)

 

So, nun zum Kapi! Es ist sehr viel anders als erwartet geworden, aber ich bin doch sehr zufrieden damit! Ich weiß ich mache damit jetzt ne kiste auf mit der keiner von euch rechnet, aber in der Geschichte wird noch so eingies passieren was euch dazu bringt meinen nicht vorhandene Verstand anzuzweifeln! ^^"


ich hoffe ihr mochtet es auch, ich bin gerade gut im Mode, und denke, ich werde gleich weiter schreiben, also vlt, gibt es etwas neues noch morgen oder sogar die Nacht! :3

 

Ich hatte in letzter zeit, wie ihr wahrscheinlich bemerkt habt, eine recht unstättige veröffentlichungsphase, da Uni und Arbeit und Leben an mir zerren. aber es wird wieder. Auch wenn ich nichts uploade mache ich fleißig Notizen und mache mir Gedanken! >////////<

 

Hab euch lieb und haut mich nicht wegen dem Kapi, der Drama- Hase Usagi <3

Wer

Ich seufzte und starrte auf das dreckige Linoleum zu meinen Füßen- es hatte ein nicht mehr sehr freundliches mintgrün…

    Um mich herum war hektisches Treiben. Kurz schloss ich die Augen nur um dann meine Hände anzustarren, die Stelle wo ich Aamun getroffen hatte war rot. Es seufzte nun neben mir fast prophetisch.

 

            Unentschlossen hob ich den Blick. Aamun grinste schräg zu mir rüber, seine Unterlippe war angeschwollen.

 

Nach dem ich meinem besten Freund welche runtergehauen hatte, nach dem er so munter wie eh und je in unserer Klasse spaziert war obwohl er aber angeblich entführt worden war,  hatten die beiden Polizeibeamten sich kurz Hand entschlossen uns beide mit aufs Revier zu nehmen.

Nun hatten wir das Zweifelhafte Vergnügen gemeinsam auf der Wache zu warten… auf was auch immer…

 

„Du hast echt nen festen Schlag! Verdammt…“, der Ältere rieb sich sein Kinn. „Hm…“, sagte ich schlicht und fixierte einen Punkt neben seinem Knie. „Wo warst du?“, fragte ich schließlich leise. Er nahm die Hand vom Kinn. „Ich hatte spontan Lust meinen Cousin in Berlin zu besuchen und habe dann meinen Rucksack im Zug vergessen. Irgendwie haben wir den Abend über vergessen bei mir zu hause an zurufen und um Ärger zu vermeiden habe ich so getan dann als hätte ich verschlafen…“, erwiderte er mechanisch genauso leise. Ich nickte: „Klingt dämlich und Teeniehaft und plausibel…“  „Und du glaubst mir kein Wort!“, fügte Aamun hinzu. „Nicht im Geringsten!“, schließlich erwiderte ich den Blick seiner dunklen Augen. Er grinste schwach. „Dachte ich mir…“, erfolgte einem Beamten der an uns vorbei eilte, „Ich kann dir nicht erzählen was passiert ist…“ Ich nickte. „Ich weiß, dass du das verstehst… Manche Sachen…“ „Natürlich!“, ich nickte noch einmal und lehnte mich zurück, „Tut mir Leid…“ Aamun lehnte sich ebenfalls nach hinten, er zog verwirrt die Brauen hoch. „Wegen dem Schlag…“ „Verdient ist verdient…“, lachte er nun etwas lauter auf und seufzte theatralisch und eindeutig übertrieben. „Kommen wir hier heute noch weg?“

 

   „Vielleicht wollen sie dich ja in Sicherheitsverwahrung packen bis deine Mutter sich beruhigt hat!“, scherzte ich, doch innerlich war mir nicht zu lachen zu Mute. Aamun ging es gut, das sollte das einzige sein was zählt… Doch mein Innerstes zog sich krampfhaft zusammen wenn ich daran dachte  das es da irgendetwas gab was ihn beschäftigte, belastete und… und das ich nicht wusste!

  Wir hatten uns immer alles erzählt, er war immer für mich da gewesen, hatte mich zusammen geflickt, er war mein Fels… und nun gab er mir nicht die Chance auch das für ihn zu sein. Ich konnte nicht für ihn da sein… aber, könnte ich es überhaupt?

 

      Hatte ich ihm nicht vor einer Stunde in Blinder Panik und Wut und was auch immer eine verpasst…

  

   Ich war nicht wie er. Ich hatte keine Engelsgeduld, kein Verständnis. Ich hatte nichts…

            Nichts war mehr übrig…

                  Wo war das was mich ausgemacht hatte hin, wo war…  Nein…  Wer…

 

                                     Wer war ich?

 

„Basti!“ Erschrocken fuhr ich aus meinen Gedanken.

      Timo mit Elias im Schlepptau kam ins Revier getapst. Timo stürmte vor und hatte mit dem Arm nach hinten Elias hängen, es sah aus als hätte er ihn an der Leine.

 

  „Was macht ihr den hier?“, fragte Aamun. Timo warf ihm einen bösen Blick zu. „Na was wohl, du Penner!“, knurrte er ihn an. Schuldbewusst kratzte sich der als Penner, zugegebener Maßen doch etwas zu Recht, betitelte die Wange. „Ihr hättet deswegen nicht blau machen müssen…“, sagte nun jedoch auch ich. Fast arrogant und unnachgiebig verschränkte Timo die Arme vor der Brust, Elias neben ihm kratzte sich lässig Farbe vom Fingernagel.

 

  „Habt ihr jetzt schon irgendwas gesagt gekriegt?“, fragte nun Timo, „Also was jetzt abgeht?“ „Im Moment lassen sie uns einfach schmoren…“, antwortete ich. „So sieht es aus!“, kam es plötzlich stand der Beamte von vorhin neben uns. Sein Blick viel kritisch auf Timo und Elias, die eigentlich in der Schule sein müsste.  Doch bevor er etwas sagen konnte ging die Tür zum Revier auf und Frau Dreher und Herr… Thomas… kamen herein. Thomas hatte Benny auf dem Arm. Wir alle straften uns. Momzilla war berüchtigt. „Hey Mum!“, wank Elias ihr fröhlich und selbst der Polizeibeamte konnte nicht anders als ihn vollkommen irritiert anzusehen.

         Entweder war Elias manchmal saudämlich, oder aber verflucht tollkühn!

 

Frau Drehers Augen huschten von Aamun, seiner geschwollenen Lippe bevor sie mich Timo und dann ihren Sohn sehr streng musterte. „Müsstest du nicht in der Schule sein!“, knurrte die siebenfache Mutter leise und so deutlich als hätte sie geschrien. Aamun, Timo und ich rutschten alle ein Stück vor Elias weg. Niemand wollte im Epizentrum sein wenn es krachte!

  Es war klar, dass Timo nachkommen würde, so wie es klar war das Elias wegen Timo hier war. Nur ob Frau Dreher so viel Verständnis gegenwärtig für Teenie- Hormone hatte war zweifelnd… 

   „Glaubst du ich könnte in der Schule sitzen, wenn ich weiß mein Bruder ist bei der Polizei?“, fragte Elias jedoch mit großen braunen Augen zurück. „Wer?“, fragte ich verwirrt, war irgendeinem der Drehers passiert? Hatte ich in meinem ganzen Selbstmitleid was verpasst?

 

  „Ich meine dich!“, sagte nun der andere und legte den Kopf mit Unschuldsmiene schief.

 

„Oh…“, ich runzelte die Augenbrauen.

   Ich sah zurück zu Frau Dreher, die uns beide musterte als würde sie uns nun doch lieber drücken wollen anstatt zur Schnecke zu machen.

 

  Wieder ging die Tür zum Revier auf und eine weitere Elternfraktion kam angestürmt.  Aamun erhob sich und seine Mutter zerrte ihn in ihre Arme sie schimpfte auf einer mir Fremden, aber sehr melodischen Sprache in der Aamun antwortete, bevor auch sein Vater ihn erst Böse ansah und dann in die Arme schloss.

         

             Als Aamuns Mutter seine geschwollene Lippe entsetzt musterte versteifte ich. „Frau und Herr Jammeh, würden sie mir bitte folgen… Du auch, Aamun…“, der Beamte zeigte auf ein leeres Büro und Aamun, mit einem letzten schrägen Lächeln zu uns folgte seinen Eltern dem Beamten.

      

            Frau Dreher sah nun zu mir. Der zweite Beamte kam zu uns. „Ich weiß ja, das sie es nur gut meinen, aber warum sollte Basti hier herkommen?“, sagte nun Thomas. „Ich bin mir sicher, dass sich die Angelegenheit mit dem Kinnhacken auch so mit Aamun klären lässt…“ „Nun,…“, setzte der Beamte an, „Das denken wir an sich auch… Nur in Bastis Situation, fanden wir es einfach…“, der Beamte schaut kurz zu mir, „… Sicherer ihn mitzunehmen…“

         Situation… hieß das ich war gefährlich?  

 War ich es nicht?

Ich…

 

„Möchten Sie damit andeuten er wäre instabil?“, kam es plötzlich hinter uns und wir sahen alle auf. Ein mir unbekannter Mann mit schwarzen Haaren trat zu unserer Gruppe.  „Aaron?“, fragte Elias erstaunt als neben dem Neuankömmling seinen ältesten Bruder sah.

 

   Aaron zwinkerte ihm kurz zu. Der älteste Sohn der Familie Dreher war einer der einschüchterten Menschen, denn ich je getroffen hatte.  

     Er war einer dieser Menschen, die immer gut aussahen, immer das richtige sagten taten und trotzdem einfach unglaublich lässig und seriös dabei waren.

 

              Viel zu perfekt… Und, was ich bis jetzt mitbekommen hatte… auch verflucht manipulativ!

 

   „Das habe ich nicht gesagt!“, sagte der Polizist sofort und schien verwirrt von den beiden Männern vor ihm. Erst jetzt viel mir auf, das Aarons Begleitung nicht minder gutaussehend war als er. Etwas schmaler, und seine Locken waren schwarz, so wie seine Augen nicht braun sondern von einem hellen blau, aber dennoch gutaussehend…

                Gab‘s da wo Aaron lebte ein Nest?  

 

„Sehr gut, ich möchte nämlich nicht, dass es solche offiziellen Aussagen gibt. Die vielleicht vor Gericht anders ausgelegt werden können als uns allen lieb ist!“, sagt nun der Fremde und ich hatte keine Ahnung was der wollte.  Vor was?

 Wenigstens dem Beamten schien‘s genauso zu gehen. „Und wer sind Sie jetzt?“ „Sein Anwalt!“, lächelte der Mann schon fast zuckrig süß und sah dann zu mir rüber. „Das ist der Killer?“, nuschelte Timo neben mir Elias zu, der mit den schmalen Schultern zuckte. „Anscheinend…“ „Mein Name ist Steffen, Steffen Jackobsen!“, er reichte mir nun die Hand, ein leichtes Lächeln auf vollen Lippen. „Basti…“, antwortete ich lahm.

                         Vielleicht war er Anfang dreißig…

Gruselig, genauso gruselig wie Aaron.

 

       „Freut mich Sie endlich kennenzulernen!“, reichte mein Anwalt nun Frau und Herr Dreher die Hand. „Ebenfalls…“ „Ich würde mich gerne demnächst mit Ihnen zusammen setzten...“

 

        Ich schluckte.  Mein Anwalt…  Ich… Meine Hände zitterten.

Angesichts meiner Situation… Vor Gericht…

 

Ich schluckte erneut, irgendwie war mir atmen schon mal leichter gefallen. Versuch dich zu beruhigen, ich ballte die Hände zu Fäusten!

  Die Haut spante wo ich Aamun getroffen hatte.

 

   Aamun...

 

Zittrig fiel Luft über meine Lippen. Ruckartig stand ich auf. „Ist alles…“, setzte Timo sofort an. „I…“, reiz dich zusammen, „Ich brauche mal frische Luft!“

 

   Hastig zwängte ich mich an allen vorbei. „Bas…“, hörte ich hinter mir, doch ich lief weiter.

 

Die frische Sommerluft machte das Atmen noch immer nicht besser. Meine Handflächen waren nass vom kalten Schweiß und ich zitterte. Keuchend stützte ich mich auf die Knie.

  „Fuck…“, ich fluchte, „Fuck, Fuck, Fuck!“

 

Reiz dich zusammen. Reiz dich…

 

     „Ey, musst du kotzen?“, kam es recht charmant neben mir und ein leichter Geruch nach Zigarette stieg mir in die Nase.

Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich schon anfing zu würgen. „Tief ein und aus atmen…“, meinte die fremde Stimme. „Am besten du setzt dich hin!“, die Stimme war tief und angenehm, alles drehte sich. Vorsichtig ließ ich mich auf die Stufen nieder.

„Kopf zwischen die Knie…“ Ich tat wie die Stimme befahl.

 

Ich wollte alles nur nicht selber Denken. Ich wollte das alles nicht sehen, hören, fühlen… Ich…

„Das Atmen nicht vergessen…“, sagte die Stimme wieder, „Konzentrier dich nur darauf. Deine Lunge…“ Ich presste die Augen zu. „Es ist dein Körper, du hast die Kontrolle…“

 

     Stockend atmete ich aus. „Ein… und wieder ausatmen…“

 

Tief holte ich Luft… „Genauso…“, lobte mich die Stimme, „Und wieder ausatmen!“

 

  „Das wichtigste ist einfach weiter atmen, der Rest gibt sich von allein!“

Wieder zog ich Lift ein und versuchte sie kontrolliert meine Lunge verlassen zu lassen. Es gab nur das Atmen.

 

      Ich hatte die Kontrolle, ich durfte sie nicht verlieren…

 

„Basti?“, Frau Drehers Stimme ertönte hinter mir. „Es geht ihm gut, er kommt gleich wieder rein…“, meinte die mir noch immer unbekannte Stimme, während ich schlicht weiter atmete. Blinzelnd sah ich auf und sah einen breitschultrigen Mann mit blond zerzausten Haaren. „Er hatte ne Panikattacke… Aber es wird… Also geben sie uns noch ne Minute und wir kommen rein…“ „Wer…“, setzte Frau Dreher an. „Ja, wir… Frau Dreher!“, ein glucksen, „Denn ich bin Tobias Stabs, Bastis Therapeut!“

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Huhu! ^w^/

Schneller was neues hier als ich gedacht hab! :3

    Leider habe ich gerade so was wie ein Tief, oder eher eine große Unlust an dem weiter zu schreiben was ich bereits habe. Ich setzte mich jeden Tag mit dem Deep.True.Love. Universum auseinander, das ich es gerade nicht mehr sehen kann… narf! -_-

Tut mir Leid, ich weiß ihr wartet auf mehr und ich bin ein Arsch das ich so sporadisch poste aber.… Narf!           

        Die Yaoi Götter sprechen nicht mehr mit mir! D:

Naja… doch tun sie noch, nur sagen sie Sachen die nicht produktiv sind! :D

 

Aber ich werde trotzdem versuchen sobald wie möglich überall endlich vernünftig abzudaten. Wirklich, mich nervt das selber so unzuverlässig im Moment zu sein! U_u

Aber zum wichtigen: Das neue Kapi von HeartLocked!

 

Na, wer hat die beiden erkannt? Was sagt ihr zu Bastis Anwalt und zu seinem Therapeuten! Hehehehehehe….

  Ich verspreche heitere Momente! :D

 

Beim schrieben habe ich mich etwas schwer getan, ich wollte Bastis Gedanken erst etwas mehr beschreiben, doch dann dachte ich mir das eine beschreibendere Sicht in dem Kapi besser kommt, da er gerade innerlich überfordert ist und schließlich von sich selber überrascht ist als er zusammen bricht… naja… ich hoffe ihr wisst was ich mein! ^^“

 

Bis hoffentlich bald, Usagi ~ <3 (Die jetzt zu den Yaoi Göttern beten geht! D:)  

 

Pauschal

Unsicher sah ich in braune Augen, die ziemlich gelassen zurück sahen.

 

  Vorsichtig strich ich über die Holzlehne des Lehnstuhls in dem ich mir so deplatziert vorkam. Er war ziemlich bequem, das machte es noch schlimmer. Ich folgte der Maserung des Holzes, spürte jede kleine Unebenheit unter meinen Fingern. Das Zimmer in dem wir saßen war klein, hell und gemütlich mit robusten Holzmöbeln und weichen Sesseln.

 

„Das Eiche…“, kam es gähnend. „Hä?“, erschrocken zuckte ich zusammen. „Der Stuhl… Das Eiche…“ „Ah…“

  

Tobias Stabs, mein Therapeut, rieb sich die Nase und streckte sich anscheinend etwas schläfrig. Ich nahm die Hände von der Lehne und verschränkte die Arme vor der Brust. Kurz sah ich zu dem Mann vor mir, der noch immer so wirkte als würde er gleich einschlafen und erinnerte mich dann an die Stunde, wo wir das richtige Verhalten bei einem Vorstellungsgespräch besprochen hatten in Deutsch. Die Arme verschränken war ein Zeichen für Ablehnung.

 

    Langsam nahm ich die Arme runter. Ich durfte das nicht versauen, er musste mich für normal genug einstufen das mich keiner wegsperrt, aber ich durfte auch nicht so tun als wäre nichts gewesen. Meine Geschwister mu   Ich seufzte und legte die Arme in den Schoss, wie wirkt man nochmal offen?

„Stört‘s dich wenn ich am Fenster eine rauche?“, fragte mein Therapeut und ich schüttelte den Kopf. Streckend und noch mehr gehend erhob er sich und zog eine Schachtel Kippen aus der Tasche. „Wenn Sie wollen…“, versuchte ich nicht total verstört zu klingen. „Bitte siez mich nicht… dann komm ich mir gleich noch älter vor als ich bin…“ „Oh…“ „Tobi, nenn mich einfach Tobi…“, sein Feuerzeug glimmt kurz auf und fast genießerisch zog er an der Fluppe. „Ich will eigentlich auf hören…“, sagte er und hob die Kippe leidend, als würde ich verstehen, „Aber...“ Er zog eine Grimasse. „Gute Angewohnheiten wird man leichter los…“ Ich nickte.

   Sollte er nicht eigentlich ein Gutachten von mir erstellen?

Oder hatte er das längst… Vielleicht erstellte er auch gerade eins.

 

  Er hat mich aus der Polizei abgeholt, nach dem ich meinem besten Freund eine verpasst hatte und dann in einer Panikattacke zusammengebrochen war. Wahrscheinlich wurde ich morgen ein geliefert, vielleicht… „Ich darf mich zu Hause so nicht erwischen lassen… Dann kann ich was erleben…“

Ich nickte wieder, grinste schlapp. Tobi zog noch einmal an der Kippe und warf sie dann ohne viel Federlesen aus dem Fenster bevor er wieder vor mir platt nahm.

   Er schlug die Beine über einander, lächelte milde und sah mich mit dem gleichen lässigen Blick wie zuvor an. „Sollten…“, ich räusperte mich unschlüssig, „Sollten wir nicht über etwas reden?“ „Über was willst du den reden?“

  

„Sollten Sie… ähm… Du mir das nicht sagen…“, ich atmete konzentriert aus, ich schaffte es doch bei den Drehers auch nicht vollkommen bekloppt rüber zu kommen. „Nein, eigentlich nicht…“, sagte Tobi und kratzte sie mal wieder die Nase. „Aber…“, ich versuchte nicht meine Hände ineinander zu verschlingen, „Aber Sie…“, ich räusperte mich, „Du sollst ein Gutachten von mir erstellen!“ „Schon…“, nickte er. Ich sah ihn auffordernd an, er sah auffordern zurück. „Müssen S… Du keine Fragen stellen?“ „Was für Fragen sollte ich deiner Meinung nach stellen?“, fragte er nun zurück, irgendwie nervt mich das. „Na…“, ich ballte kurz die Hände zu Fäusten, „Na… Ob ich wirklich von meinem Vater verprügelt wurde, zum Beispiel…“

   Wie von selbst verschränkte ich meine Arme vor der Brust, mein Unterkiefer schob sich vor.

 

„Willst du mit mir über deinen Vater reden?“ „Nein!“

   Wieder sahen wir uns einfach nur an.

 

  „Dacht ich mir…“, sagte er dann schließlich leicht dahin und betrachtet kurz seinen Handrücken, „Aber leider hast du recht, über irgendwas müssen wir wohl reden… Fürs nichts tun kriege ich ja nun mal auch kein Geld…“

   Irritiert nahm ich die Arme runter. „Also, irgendwelche anderen Ideen?“

       Wollte der Typ mich verarschen? Oder war das ein Test, oder…

 

„Ich weiß nicht…“, sagte ich. „Hm…“, Tobi sah sich schmatzend im Raum, „Hm… Du hättest heute noch Sport gehabt?“, blieb sein Blick schließlich an meiner zweiten Tasche hängen neben meiner Mappe. „Oh.. nein…“, sagte ich irritiert, „Fußball Training, hab sie heute Morgen automatisch gegriffen, obwohl ich ja hier bin…“ „Du spielst richtig im Verein?“ „Ja, im Verein der Schule…“, ich nickte. „Welche Position?“ „Mittelfeld…“ Er nickte. „Ich war Verteidigung, links außen…“ Jetzt nickte ich. „Cool…“ „War es eigentlich nicht, ich hab zu früh angefangen zu rauchen.“ Nun musste ich wirklich grinsen. „Kondition ist die Halbemiete…“

 

   „Oh je, Herr Jahn trainiert die Mannschaft immer noch, was?“, lachte Tobi und ich nickte belustigt. „Den Spruch hat er damals dauernd hören lassen… Er hatte gerade als Lehrer angefangen als ich in die Mannschaft kam…“, er seufzte, „Und jetzt komm ich mir wieder alt vor…“ „Aber er hat recht…“, ich lehnte mich zurück, „Wenn du nach 10 Minuten anfängst zu schnaufen bringt dir deine ganze Technik nichts…“ „Na länger als 10 Minuten hab ich schon ausgehalten…“

 

   „15 machen es nicht besser“, ich fuhr mir durch die Haare und seufzte, „Das sage ich zu Aamun auch immer…“ „Aamun ist auch in der Mannschaft?“, fragte Tobi. „Jup, Stürmer…“, ich nickte, „Sowie Timo, der ist im Tor. Aamun ist gut ohne Frage und schnell. Aber wenn er nicht bald wieder richtig Ausdauer trainiert bringt ihm das nichts…“ „Du trainierst also regelmäßig?“ „Ich würde am liebsten jeden Tag laufen gehen!“ „Vorbildhaft…“ Ich zuckte mit den Schultern, „Man kriegt mal den Kopf frei… Ich sag ja Aamun immer er kann mit, aber jetzt wo er ne Freundin hat…“ „Weiber…“, Tobi nickte weise und ich verdrehte bei der Erinnerung an Sarah die Augen. „Sie würde am liebsten bei allem was er tut dabei sein. Jedes Mal beim Training wartete sie am Rand und…“ Mein gegenüber grunzte mitfühlend. „Er muss sich aufs Training konzentrieren, wir sind echt gut… Und jetzt wenn wir den neuen Captain wählen…“ „Ihr braucht nen neuen Captain?“ „Ja und…“ „Du willst Aamun vorschlagen?“ „Eigentlich schon…“ „Eigentlich?“ „Naja… Irgendwie ist es jetzt anders, früher…“ „Früher?“ „Früher konnte man sich immer auf ihn verlassen…“ „Warum kannst du dich jetzt nicht mehr auf ihn verlassen?“

 

   Nachdenklich strich ich wieder über die Lehne. „Seit dem ich mich nicht mehr hundertprozentig auf ihn verlassen muss, ist er überhaupt nicht mehr da…“ „Warum musst du nicht mehr auf ihn verlassen?“

 

„Es ist doch jetzt alles gut…“, ich konnte nicht verhindern spöttisch zu klingen. „Was ist gut?“ „Mein Leben… Ich werde doch nicht mehr verprügelt also… Alles super! Ich brauch jetzt niemanden mehr…“ „Für was brauchst du niemanden mehr?“ „Ich will darüber nicht reden.“, unsicher rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her, warum hatte ich das gesagt?

 

  „Aamun will also Captain werden?“, sagte Tobi sofort als hätte ich nichts gesagt. „Nein… er will nicht!“, beruhigend holte ich Luft. „Und wer steht sonst zur Wahl?“ „Ich…“, ich seufzte. „Und du willst?“, er schien milde beindruckt. „Nein!“, ich verdrehte die Augen, „Ich will erst recht nicht! Timo und Aamun wollen das!“ „Warum willst du nicht?“

 

   „Warum sollte ich es wollen?“ „Also kannst du es nicht?“ „Das hab ich nicht gesagt!“ „Also könntest du Captain sein?“ „Ja, aber… ich sollte keiner sein!“ „Warum solltest du das nicht?“, er zuckte irritiert mit den Schultern. „Weil ich ich bin…“, sagte ich schlicht. „Und was bist du?“ „Nichts wert!“, ich sprach bevor ich dachte. Es war bitter und ehrlich. Erschrocken sah ich auf. „Ich…“, grob fuhr ich mir durch die Haare, „Ich komm gerade selber nicht mit klar… Das wäre behindert…“

   Tobi sagte nichts, sondern legte einen Moment den Kopf nachdenklich schräg. „Was machst du wenn du trotzdem gewählt wirst?“

„Ablehenen!“ „Und wer wird es dann?“ Ich sagt nichts. Ich hatte zu viel gesagt.

   Dieser Typ war merkwürdig, er war…

 

   „Ich dachte solche Dinger gehen immer nur ne Stunde…“ „Ja, die Zeit ist gleich um…“, nickte Tobi wieder. „Gehen… gehen meine Geschwister auch zu dir?“, irgendwie gefiel mir der Gedanke nicht. „Nein, es ist besser wenn ihr nicht den gleichen Psychologen habt. Man ist nun mal auch nur ein Mensch und man soll keinen von euch in eine bestimmte bahn lenken, um den anderen zu beeinflussen…“ „Das versteh ich nicht…“

 

   „Hmm…“, nachdenklich lehnte er sich nach vorn, „Wenn ich zum Beispiel mit deiner kleinen Schwester reden würde, würde sie mir Sachen über dich sagen… Und dann könnte ich das benutzen um dich in eine bestimmte Situation zu bringen. Oder gar sie so beeinflussen, dass du darauf irgendwie reagierst…“ Ich runzelte bestürzt die Stirn. „Aber ich könnte deine Geschwister auch plump über dich aushorchen, das soll einfach nicht passieren… Wir beide reden hier, es geht nur um dich! Du erzählst, was du erzählen willst…“

  

   „Und wenn ich nichts erzählen will…“, zuckte ich mit den Schultern. „Reden wir halt wieder über Fußball…“, grinste der Blonde und er hob sich, „Ich denke, wir machen Schluss für heute…“

Ich erhob mich schlicht. Er reichte mir die Hand und ich schüttelte sie, sein Händedruck war fest, dann begleitete er mich zur Tür.

 

Frau Dreher wartete bereits auf mich, gemeinsam mit Aaron und dem schwarzhaarige Typen der von sich selbst gesagt hatte mein Anwalt zu sein. „Paartherapie?“, sah er die beiden Männer an und Frau Dreher schmunzelte verhalten als sie sich mir zu wand. „Wir sollten dann nach Hause…“ Ich zuckte mit den Schultern und versuchte zu lächeln. „Ich will nächste Woche Klage einreichen!“, sagte mein Anwalt hinter mir und sofort wurde mir schlecht, „Schaffst du es bis dahin mit dem Gutachten?“ „Nein!“, sagte Tobi schlicht und ich drehte mich ruckartig um. „Wie nein?“, sagte mein Anwalt und Aaron neben ihm runzelte die Stirn. „Nein, ich werde kein Gutachten nach einer Sitzung schreiben!“ „Nach wie vielen dann?“ „So viele wie es dauert…“, unbeeindruckt ging Tobi an uns vorbei. „Dir ist klar, dass die Gegenseite Druck macht?“ „Und dir ist klar, dass ich meinen Job richtig mache?“

 

   „Vielleicht klären wir das, beim Abendessen?“, fragte Aaron gut gelaunt. „Ein neuer Italiener hat um die Ecke auf gemacht…“ „Na los, wir sollten wirklich ge…“

   „Von meinen Geschwistern gibt’s bis nächste Woche ein Gutachten?“

 

Tobi erstarrte in der Bewegung und der Anwalt, mein Anwalt, mit den schwarzen Locken runzelte die Stirn. „Ja… Ich denke ja…“ „Warum? Wenn ein richtiges Gutachten mehr als eine Sitzung braucht… Warum?“ „Basti…“, sagte Frau Dreher leise. „Haben sie nen schlechteren Psycho- Onkel als ich, oder…“ „Du bist älter…“, sagte Tobi schlicht, „Und wenn ich wollte könnte ich auch jetzt ne Diagnose stellen, nur ist es einfach auch für dich besser, wenn ich das nicht tue!“ „Was meinst du damit?“, meine Hände zitterten. „Ihr alle drei musstet viel mitmachen. Aber…“, Tobi überlegte kurz und sagte dann jedoch klar, „… aber du am meisten! Das sollte man einfach nicht Pauschalisieren!“

 

Ich sagte nichts, stumm sahen mich alle an. Tobi seufzte, lächelte dann milde und sagte: „Also dann… bis nächste Woche!“

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Ratet mal wer noch lebt? :D

Ich war lange weg, aber ich bin wieder da... definitiv! Gab in letzter Zeit ein bisschen viel auf einmal in meinem Leben, aber jetzt gibt es wieder das Schreiben! Also hoffentlich wollt ihr noch wissen, wie es ausgeht! <3

Ich hab Bock wie nichts auf die Idioten hier! Und hab ,mir ganz viel blödsin überlegt, der euch wahnsinnig machen wird... MUHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAH... ich mein... tihi...

 

Mehr im nächsten Kapi... he he... als nächstes gehts überigens bei Virtouse Love weiter! Har har....

Eure euch immer noch liebende Usagi ~<3

 

 

Impressum

Bildmaterialien: Danke an Shino für das Cover!
Tag der Veröffentlichung: 14.11.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle die das lesen!

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