Cover

Prolog- A Song to say Goodbye!


„You are one of God's mistakes,
You crying, tragic waste of skin,
I'm well aware of how it aches,
And you still won't let me in.
Now I'm breaking down your door,
To try and save your swollen face,
Though I don't like you anymore,
You lying, trying waste of space.

Before our innocence was lost,
You were always one of those,
Blessed with lucky sevens,
And the voice that made me cry.
My Oh My.

You were mother nature's son,
Someone to whom I could relate,
Your needle and your damage done,
Remains a sordid twist of fate.
Now I'm trying to wake you up,
To pull you from the liquid sky,
'Cause if I don't we'll both end up,
With just your song to say goodbye.
My Oh My.

A song to say goodbye,
A song to say goodbye,
A song to say...

Before our innocence was lost,
You were always one of those,
Blessed with lucky sevens,
And the voice that made me cry.

It's a song to say goodbye…”

(Placebo, Song to Say Goodbye)

Ich sah auf den flimmernden Bildschirm meines Laptops. Die Kopfhörer schnitten ganz leicht in meine Schläfen. Das Rollo neben mir war halb heruntergelassen, ein dunkler Blauton schlich über den Himmel und ließ das Orange der Straßenlaterne nur noch kräftiger scheinen.

Noch immer halte der Klang der Worte, die ich gerade gehört hatte in mir wieder, obwohl das Lied, die Melodie, längst verstummt war.

              “You are one of God's mistakes,

                You crying, tragic waste of skin”

War ich das?

     War ich einer von Gottes Fehlern?

                War ich eine weinende, tragische Verschwendung von Haut?

 

                   “Your needle and your damage done,

                      Remains a sordid twist of fate”

War all das, was er mit mir tat Schicksal?

                   Eine Verschwendung des Schicksals?

                               Was bedeutete das?

Hieß es, sie taten nicht das, was das Schicksal ihnen befahl? Und wenn, was war ihr Schicksal?

Gab es überhaupt so etwas wie Schicksal? Es war sehr schwer für mich das überhaupt zu glauben, im Moment.

   Im Moment war irgendwie alles für mich schwer.

Wann hatte das Leben seine Leichtigkeit verloren, und hatte es jemals welche besessen? 

Zitternd ausatmend nahm ich mir die Kopfhörer vom Kopf. Ich wischte mir kurz über die Wange, spürte beschämt eine bestätigende Träne und sah zur Seite in den großen Spiegel an meinem noch so schrecklich neu aussehenden haselnussfarbenen Schrank.   

      Ich sah mich selbst und dennoch konnte ich den Menschen, den ich dort sah nicht erkennen, ich will nicht dieser Mensch sein, der mich dort mit diesen leeren Augen ansah.

            “Though I don't like you anymore,

              You lying,trying waste of space.”

  Ich wünschte mir, ich würde ihn nicht mehr mögen. Wünschte mir so sehr das diese ganzen Lügen aufhören würden. Unsicher ging ich zum Spiegel und berührt vorsichtig die kalte, glatte Oberfläche. Mein kaltes, glattes Ich…

   Fast ängstlich strich ich mir über meine noch immer leicht geschwollen Lippen, die noch nicht ganz verschwundenen Blutergüsse und ballte bebend die Hand zu Faust.

              “I'm well aware of how it aches”

   Wusste er wirklich wie sehr es schmerzte? Ich sah mir selbst einen Augenblick in die braunen Augen, hatte er auch nur einmal innegehalten um sich zu fragen was er mir da eigentlich angetan hatte.

              “And the voice that made me cry.”

Nicht nur mit seinen Schlägen sondern auch mit seinen Worten?

 Ich bezweifelte es. Hart kochte die Wut in mir hoch und ich sah weiter in das Gesicht vor mir, das Gesicht von dem ich mir mehr als nur wünschte, dass es nicht meins war…

          “ You are one of God's mistakes,

              You crying, tragic waste of skin

  …und ich schlug zu… Schlug ein auf das Gesicht vor mir, auf die bleiche Gestalt vor mir, wie er es vor mir immer und immer wieder getan hatte. Schlug auf mich ein, wie der, der mich so hasste.  

  Dabei konnte er mich gar nicht so sehr hassen wie ich mich selbst hasste! Kartziger Schluchzer presste sich aus meiner Kehle und ich schlug und schlug und schlug bis meine Hand ganz taub war vor Schmerzen und der Spiegel dreckig von meinem Blut.

Heiß liefen die Tränen aus meinen Augen und der ich rutschte verzagt zu Boden presste die Stirn gegen das kalte Glas vor mir. Wenn ich nur durch dies Gals fallen könnte, wenn ich einfach nicht mehr sein könnte.

   Stockend fiel nur noch der Atem über meine Lippen… Ob das Lied wohl für mich auch der Abschied sein könnte?

                      “You were always one of those”

Ich wusste, ich würde immer dieser Eine sein.

 Also, warum nicht? 

                        “It's a song to say goodbye…

Zittrig stand ich auf und ging zu meinem Computer zog die Kopfhörer raus, ließ das Lied vom Abschied erneut erklingen.  Schließlich zog ich die Schublade des Schreibtischs auf, holte tief Luft und nahm das Cutermesser in die vor Schmerzen taube Hand.

Neu

Alles war schrecklich neu.

   Mein Zimmer, meine Möbel… selbst die Luft um mich herum war geschwängert von den Düften der neuen Farbe an der Wand.

   Seufzend saß ich auf meinem Bett und sah mich um. Mein Fenster führte zur Straße, ein Fliederbaum vorm Baum verdeckte die untere Ecke.

„Und was sagst du?“, fragte Frederick und streckte die langen Arme mitten im Raum aus. Obwohl er mein großer Bruder war hatten wir nicht mehr als die Augen und Haarfarbe gemeinsam, braun. Nicht nur das Frederick schon 25 war und Selbstständiger Versicherungskaufmann, er war fast zwei Meter groß, gute gebaut und Muskelbepackt. Ein Charmeur durch und durch, der einem mit seinem Lächeln anstecken konnte. „Die Farbe des Holzes ist Haselnuss…“, erklärte der Fitnessjunkie , strich über die glatte Oberfläche meines Kleiderschranks und ich nickte, „Ich hab gedacht Haselnuss… Das passt zu dir…“ „Ich bin also eine Haselnuss?“, fragte ich und Frederick lachte. „Eine Nuss definitiv…“ „Liegt wohl in der Familie…“, meinte ich scheinheilig und der Ältere zerstrubbelte mir die kurzen Haare. „Haselnuss…“, wiederholte ich und er setzte sich neben mich, „Haselnuss passt wirklich…“ „Na dann bin ich erleichtert…“ „Welche Nuss bist du? Walnuss?“, fragte ich ihn und er grübelte kurz. „Wie heißt, die die so schwer zu knacken ist?“  „Kokosnuss?“, grinste ich ihn an. „Du legst es heute drauf an, oder?“, fragte er und sah mich gespielt finster an, bevor er meinen Kopf schnappte und mir erneut die Haare wild zerwühlte. Ich musste lachen, das letzte Mal hatten Frederick und ich so rumgeblödelt als ich 9 war. „Tut mir Leid, tut mir Leid…“, keuchte ich lachend und er ließ von mir ab. Ich holte Luft und seufzte dann schließlich. „Das wird schon alles, Kleiner…“, sagte mein großer Bruder und sah mich ernst an, „Bald ist das hier zu Hause…“ Ich nickte wieder, doch mein Gesichtsausdruck schien ihn nicht zu überzeugen. „Morgen ist dein erster Schultag, nicht?“ Ich nicht wieder. „Das wird schon… In nem Monat hast du nen ganzen Arsch voll Freunde…“ Ungläubig sah ich zu ihm hoch. „Du wirst schon sehen, bald willst du gar nicht mehr weg!“ „Ich war noch nie auf ner ganz normalen Schule…“, nervös biss ich mir auf die Unterlippe, „Ich kann nicht gut mit fremden…“ „Sei einfach du selbst!“, meinte Frederick und kniff mir fürsorglich in die Nase, „Dann kann dir niemand wiederstehen! Niemand!“ Ich lächelte Frederick an, nicht weil ich ihm glaubte, nur weil er irgendwie der einzige zu sein schien der sich freute, dass ich hier war, ich freute mich wahrscheinlich am wenigsten.

          Seit meinem vierten Lebensjahr war ich mit meiner Mutter durch ganz Europa gereizt, sie war Kunsthistorikern und verteufelt gut in ihrem Job. Weil mein Dad gerade auch auf einem aufsteigenden Ast im Arbeitsbereich war und Frederick auf ein Sportinternat ging nahm mich meine Mutter einfach mit auf reisen und ich bekam Privatunterricht oder wurde kurzzeitig in internationalen Schulen untergebracht. Ich war also in meiner eigentlichen Heimatstadt nicht mehr als Urlauber und kam selten öfter als einmal im Jahr hier vorbei. Schließlich vor drei Monaten wurde meine Mutter von ihrem Museum aus Kürzungsgründen gefeuert, außerdem waren wohl ihre Ergebnisse nicht mehr so zufriedenstellend. Zum ersten Mal würde ich in meinem Zimmer was ich im Haus meiner Eltern hatte wohnen... Würde zum ersten Mal hier zur Schule gehen und würde zum ersten Mal mit meinem Vater und mit meiner Mutter wie eine Familie zusammen wohnen.

    Das konnte nur schief gehen.

          „Was hälst du davon wenn wir am Freitag zusammen ins Kino gehen…? Wir gucken uns irgendein doofen Film an. Und danach gehen wir irgendwo was futtern und du erzählst mir wie deine erste Schulwoche war! Okay?“ „Das klingt gut!“, sagte ich und konnte meinen großen Bruder nur dafür lieben, dass er sich so bemühte. „Sehr gut!“, Frederick sah auf sein Handy, „Ich muss los, ich hab noch ne Termin!“ Er zerwuschelte mir ein letztes Mal die Haare und hob die Hand als er aus dem, nein, aus meinem Zimmer ging. „Wir telefonieren morgen wie es gelaufen ist, okay?“  Ich nickte und lächelte nochmal.

   Die Tür schnappte hinter ihm zu und ich vergrub seufzend das Gesicht in den Händen. Ich hatte fürchterliche Angst vor Morgen. Was ist, wenn die mich nicht mögen? Was ist, wenn die mich mögen? Was ist wenn…

            Ich Zwang mich ruhig zu atmen, eine Panikattacke war nicht Hilfreich, nie…

  Ich stand auf vom Bett und ging zu meinem Schrank, kritisch blickte ich in mein Spiegelbild. Mausbraune Haare und dunkle, braune Augen, dazu Bilderbuchmäßig helle Haut. Ich war ein tristes Stubenhockerklischee…

  Deprimiert wand ich meinem Selbst den Rücken zu und ging zu meinem PC, das einzige was ich schon ausgepackt hatte. Surren fuhr der Computer hoch und ich hoffte auf ein paar ermutigende Mails meiner wenigen Freunde die ich hatte. Leute die mich verstanden und als Diplomatenkinder oder einfach nur Kindern von geschäftigen Eltern genauso Nomadisch wie ich gelebt hatten.

        Tatsächlich blickten mir gleich drei neue Mails entgegen.

   Mein Herz machte einen Sprung, eine von Flo war auch dabei. Florian hatte ich in Frankreich kennengelernt, wir kamen gleichzeitig in die Klasse der Internationalen Schule. Er war wohl gerade in Japan, entnahm ich seiner neusten Mail.

   Ich merkte wie schwärmerisch ich wurde, wenn ich an seine blauen Augen dachte und die Grübchen die er bekam beim Grinsen und seine blonden, verwuschelten Haare und sein Geruch, der immer etwas zitroniges hatte und dann seine Lippen....

   Ich verbarg mein rotes Gesicht in den Händen. Ich erinnerte mich nur zu gern daran wie er mich zum Abschied geküsst hatte als es hieß ich ginge zurück nach Deutschland. Es war mein erster Kuss gewesen und selbst obwohl er nur ganz sanft seine  Lippen auf meine gelegt hatte kribbelte mein ganzer Körper. Ich wusste nicht ob ich nur Junge mochte, oder nur Mädchen oder Mädchen und Jungen oder einfach nur Flo…

  Ich seufzte und begann seine Nachricht zu lesen. Als ich seine lieben Worten, die kleinen Witze lass ging es mir gleich viel besser. Es wäre wahrscheinlich gesünder ihm nicht so nach zu träumen, die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns wieder sahen war so hoch wie die das ich morgen zum Klassensprecher gewählt wurde, aber…  Seine Lippen waren so weich… Und haben so gut geschmeckt… Ich hätte nie gedacht, dass etwas besser als Apfelstrudel schmecken konnte. Ich räusperte mich kurz um die peinlichen Gedanken los zu werden, ich könnte küssen doch nicht mit Apfelstrudel vergleichen… Wenn ich Peinlichkeit und mega Unreife cool wären, wäre ich der coolste Mensch auf der Welt… Natürlich war man so nicht cool und ich damit, tragischer Weise, auch nicht… Ich erinnerte mich an die Worte meines großen Bruders, dass ich einfach nur ich selbst sein sollte, nur… das Problem dabei war, das ich ehrlich gesagt noch nicht so recht wusste wer ich war… oder wie… Ich scheitere tatsächlich an meinem ersten Schultag bevor er überhaupt anfängt. Ich las noch einmal die Nachricht von Flo durch. Er hatte solche Probleme nicht, wenn er kam ging die Sonne auf und wenn ich kam schrumpelten Wolken vor sich her…  Ich klopfte mir mit dem Mittelfinger auf die Stirn.

      Warum war Mom bloß raus geworfen wurden?

Wenn sie ihren Job behalten hätte könnte ich jetzt in Italien sein oder in Spanien… Aber nein ich sitze in Deutschland fest, irgendeiner Stadt die ich nicht kannte und fürchterlich hässlich war und versuchte mich an ein Zimmer voller haselnussfarbener Möbel zu gewöhnen. Das wa doch einfach nicht fair…

  Nachdenklich strich ich mit meinen Fingerspitzen über meine Lippen und dachte an Flo und seine. Alles Jammern half ja nun doch nichts. Hier saß ich nun und schrieb mit dem Jung der mir meinen ersten Kuss geklaut hatte, es könnte Streckenweiser schlimmer.               

        Und in Gedanken immer noch beim küssen und verliebt sein tippte ich eine Antwort und vergaß für eine Weile das nicht nur mein Zimmer neu war, sondern auch ich in diesem Leben.

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Na meine Lieben Freunde, wisst ihr noch wer das ist?

Das der kleine Typ im Krankenhaus aus HeartBeat, der denn Chris einfach küsst und dann fast von seinem Schrank von Bruder nieder gemäht wird! XD Hier ist ja wirklich tausend Jahre lang nichts passiert und das tut mir auch mehr als Leid besonders da ihr ihm trotzdem so viele Herzchen und Kommis und so da gelassen habt (TT^TT),  aber irgendwie haben die anderen Sachen lauter gebrüllt… ^^“ Doch jetzt steht der Plot und die Tasten säuseln den Namen des Ultimate Uke Dustin! XD

      Wie wahrscheinlich ein paar von euch aufgefallen ist, ist der Prolog umgeschrieben in den Ich- Erzähler. Zuerst wollte ich die Geschichte wirklich im Er- Erzähler schreiben, die eindeutig etwas düstere Stimmung die noch kommen wird wie alle wissen die schon HeartBeat gelesen haben würde durch den distanzierteren Erzähler ganz anders wirken und mir wäre auch mal ein Perspektivwechsel möglich gewesen, doch diese Geschichte gehört zu der Reihe von Deep.True. Love. Und damit muss es einfach in Ich- Form sein. Jedes Buch aus dieser Reihe sind die Gedanken einer bestimmten Person, ich kann das nicht einfach übern Haufen werfen, dann hauen mich die anderen noch… Nein, nein…“reflektion“ wird ein klassiches Deep.True.Love. Buch… :3 Außerdem kann ich richtig schön auf die Tränendrüse später drücken wenn‘s an Dustins Gedanken geht… muhahahahahahahahaha… XD Ich ahne jetzt schon die Steine die nach mir geworfen werden… ö_Ö Aber was solls… YOLO! X°DDDDDD (Ja, ich find das immer noch witzig! Hö hö…)

Ich habe auch jetzt eindeutig genug zu getütet, wir lesen uns hier bald wieder und hoffe natürlich sehr das das Kapi euch gefallen hat.Ach ja eins noch, wie viele ja in HB gelsen haben und vermutet haben das Chris Dustins erster Kuss sei sind ja nun schockiert das es nicht so ist, aber mal ehrlich war doch klar, dass das Schnuffie sich schon wer krallen wollte, oder? :D

Aber jetzt wirklich bis zum nächsten Mal, eure euch liebende und heiß und innig zu Tode drückende  Usagi :3

Impressum

Texte: Alle Rechte bei mir! ^^
Bildmaterialien: Ich besitze keinerlei Rechte am Cover.
Tag der Veröffentlichung: 24.01.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für jeden, der diese Geschichte liest!

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