Ich wurde mehr als unsanft von einem lauten Knall geweckt.
Im Halbschlaf blinzelte ich mein Lacken an.
Keine Sekunde später ertönte die schrille Stimme meiner 13-jährigen, im Moment unausstehlichen, Teenie- Schwester, die mal wieder lautstark ihren Unmut verkündete: „Warum muss ich diesen Scheiß immer machen?“ „Achte auf deinen Tonfall Fräulein…“, kam die etwas leisere Erwiderung meiner Mutter. Die Ruhe vor dem Sturm!
„Nina hat ein böses Wort gesagt!“, mischte sich nun die fröhliche Stimme meiner kleinsten Schwester ein. „Halt die Klappe, Lea!“, giftete Nina die 8-jährige an. „Ich habe dir schon tausend Mal gesagt, du sollst nicht so mit deiner kleinen Schwester reden… Und außerdem, hat sie recht!“, kam es nun von meiner Mutter.
„Jetzt hat sie schon zwei gesagt… Du musst ‘nen Euro in Arnold werfen!“, freute sich Lea. „Aaaarnoooold…“, hörte ich eine andere hohe Stimme begeistert quietschen und wusste, das sich auch mein 3-jähriger Bruder Elias im Flur genau vor meinem Zimmer befand.
Wo auch sonst…
Seufzend und noch nicht bereit meinem Bett zu entsteigen drehte ich mich auf den Rücken und kramte noch ziemlich verschlafen nach meinem Handy. Halb zehn….
Stöhnend strich ich mir die mahagonifarbenen Haare aus dem Gesicht und gähnte.
Warum musste das Schlachtfeld ihrer Streitereien immer vor meinem Zimmer sein?
Dieses Haus war das was man weitestgehend als weitläufig bezeichnen könnte, also…
Ich gähnte erneut und renkte mir fast den Kiefer aus.
Kurz wägte ich meine Chancen ab, den Lärm im Haus ignorieren zu können und wieder einzuschlafen, oder doch schon aufzustehen.
Keine Sekunde später wurde mir diese Entscheidung abgenommen. Meine Zimmertür wurde aufgerissen und Lea kam in mein Zimmer gestürmt. Ihre langen, gelockten Haare, welche die gleiche Farbe hatten wie meine, wehten in zwei dicken Zöpfen hinter ihr her als sie schwungvoll aufs Bett, und damit auch leider Gottes auch auf mich, sprang. „Chrissi!“, lachte sie gutgelaunt und strahlte mich breit grinsend mit ihrem unwiderstehlichem Zahnlückenlächeln an. „Guten Morgen, Prinzessin!“, lächelte ich gequält und schmerzverzerrt zurück, ihre Knie bohrten sich in meine Magenkuhle.
„Nina muss in Arnold schon 2 Euro reinstecken!“, sie schüttelte energisch mit dem riesigen bunten Sparschwein vor meiner Nase herum, in welchem die schon verschluckten Münzen klirrten und klapperten. „Arnold hat Hunger!“, kam es inbrünstig von der Tür und mit Latzhose und wirren ebenfalls rotbraunen Locken tapste Elias in mein Zimmer.
Arnold Anstand war der Titel des dicken und auch schon recht mitgenommenen Porzellanschweins in Leas kleinen Händen. Eine der vielen merkwürdigen Erziehungsmethoden meiner Mutter.
In das Sparschwein musste jeder, der etwas Böses getan oder gesagt hatte, 50 Cent werfen. Jedes Jahr zum Sommerurlaub wurde Arnold dann geknackt und wir gingen von dem „Erlös“ Eis essen. Bis jetzt war es noch nie vorgekommen, dass nicht jeder einen riesen Eisbecher essen, sowie meine Eltern noch einen Kaffee dazu trinken konnten…
Die Effektivität war zweifelnd, aber Elias und Lea liebten dieses schon steinalte Schwein, in das meine über zehn Jahre älteren Geschwister schon 50 Cent Stücke gestopft hatten. Besonders voll wurde das Ding, wenn einer von uns im Teeniealter war, wie gerade meine so nervige Schwester Nina und mein noch nervigerer Bruder Simon mit seinen stolzen 16 Jahren, oder aber mein Vater sich versuchte handwerklich zu betätigen. Immer ein Erlebnis…
Das Telefon schrillte und ich hörte meine Mutter das Gespräch mit Nina barsch beenden, fraglich war es ob meine Mutter jemals ein Gespräch mit Nina anders beendet hatte, während sie an den Hörer ging.
Kritisch beäugte Elias die hohe Kante meines Bettes und ergeben half ich ihm schließlich aufs Bett zu krabbeln. Lea neben, hinter und auf mir hatte beschlossen, dass mein Bett sich sehr gut als Trampolin eignen würde und sprang wild umher, was Elias, natürlich, gleich nach ahmte.
Während die beiden anscheinend ihren Spaß hatten, saß ich immer noch müde auf meinem wackelnden Bett und sah meine Mutter mit dem Telefon am Ohr in mein Zimmer kommen.
Ohne mich groß zu beachten zog sie die halb durchsichtigen Vorhänge vom Fenster, ließ damit das strahlende Sonnenlicht in mein Zimmer, bevor sie die Fenster dann auch noch weit aufriss. Sie drehte sich zu mir um und runzelte angesichts meiner beiden Geschwister die Stirn.
Ihre grünen mandelförmigen Augen (Ich hatte diese als einziger von ihr vererbt bekommen von meinen Geschwistern. Ganz im Gegensatz zu ihren braunen Haaren mit rotem Schimmer, das von uns allen das Haupt schmückte…) bekamen einen fragenden Ausdruck, als sie dem Anrufer anscheinend aufmerksam zuhört und dabei in meinem Zimmer emsig Dreckwäsche zusammen sammelte. Immer wieder warf sie missbilligende Blicke zu den beiden Akrobaten neben mir.
„Jetzt hört aber endlich auf mit dem Blödsinn!“, herrschte sie die beiden an, die sich wackelnd an mir festhielten um nicht um zu fallen, „Und hier ist dein Bruder, er will dich sprechen!“ Damit drückte sie mir den Hörer in die Hand und wand sich einem neuen Berg Wäsche zu. „Ein Glück für ihn das Dornröschen schon ausgeschlafen hat!“ „Dornröschen…“, kam es spöttisch vom anderen Ende der Leitung und ich sah förmlich das breite Grinsen meines 29-jährigen Bruders Aaron vor mir. „Am Apparat…“, gähnte ich jedoch schlicht in den Hörer und kratzte mich verschlafen über meine noch entblößte Brust. „Na, genießt du die Ruhe der Sommerferien?“, fragte er. „Wie man‘s nimmt…“, antwortete ich träge, kurz überlegte ich ob ich über diesen offensichtlich schlechten Witz doch lachen sollte, und wurde schon wieder von meinen beiden Geschwistern auf meinem Bett durchgeschüttelt.
„Aaron!“, quietschte Lea vergnügt und zerrte mir den Hörer vom Ohr, „Nina muss heute schon 2 Euro in Arnold werfen! Kannst du dir das vorstellen?“ „Ich auch!“, meinte Elias und zupfte nun an Leas Arm. „Jaaaa… Sie ist unmöglich!“, bestätigte das 8-jährige Aas, sie und Aaron waren die geborenen Lästerschwestern, „Ich geb dir mal Elias, der will dir was sagen…“
Freudig nahm Elias den Hörer und hielt ihn ziemlich professionell an sein Ohr, wahrscheinlich, weil er nicht stehen, reden und zuhören auf einmal konnte, setzte er sich kurzer Hand auf meinen Schoß und plapperte drauf los. „Nina war böse und deshalb kriegt Arnold jetzt was zu essen und Arnold ist schon ganz schwer….“ „Wie oft soll ich eigentlich eurer Hoheit erklären, dass die frische Wäsche sofort in den Schrank gehört… und die dreckige in die Waschkammer! Wenn du so damit umgehst, wasch ich dir bald keine Wäsche mehr, mal sehen wie dir das gefällt!“, pflaumte mich meine Mutter an und ging in Richtung Küche davon.
Lautstark dröhnte es als sie in dieser ankam und feststellte: „Nina! Du sollst die Spülmaschine ausräumen! Aber sofort!“ „Ich hab dir doch gesagt, dass ich keinen Bock auf den Scheiß hab!“, brüllte die Angesprochene zurück und ich dachte sehnsüchtig dran, dass es angeblich auch 13-jährige gab, die nicht völlig geisteskrank waren.
Warum musste unbedingt meine Schwester zu so einem Teenie-Monster mutieren?
Freudig sprang Lea von meinem Bett und rannte mit dem unter den Arm geklemmten Arnold in den Flur. „Und du musst noch mal zahlen!“ Elias sah seiner großen Schwester nach und brach mitten im Satz ab und meinte zu Aaron nur schlicht: „ Ich kann jetzt gar nicht weiter reden! Arnold kriegt schon wieder was zu essen!“, und damit packte er das Telefon hin und flitzte so schnell seine kurzen Beine ihn trugen hinter Lea her zu meiner Mutter, die in die nächste Runde mit Nina trat.
„Noch dran…“, fragte ich meinen Bruder und ließ mich wieder nach hinten fallen auf mein nun Gott sei Dank leeres Bett. „Nina macht richtig Stimmung, was?“, lachte er und ich verzog das Gesicht. „Ich vermiss die Kleinen!“, fügte er jedoch seufzend hin zu, „Elias ist bestimmt schon riesig!“ „Ungefähr zwei Meter zehn…“, meinte ich sarkastisch und mein Bruder lachte. „Ja, ja… Sobald du erst mal ausgezogen bist wirst du jede Sekunde, die du mit ihnen verbringen kannst schätzen, und damit sind wir beim Thema, warum ich mit dir sprechen wollte.“ Ich konnte meinem Bruder zwar nicht ganz glauben, was er da behauptete, doch wurde ich nun hellhörig. „Mein alter Doktorvater Professor Weiland hat gemeint, wenn du in deinen Herbstferien ein einwöchiges Praktikum machst und du dich da nicht dämlich anstellst…“ Er machte eine sehr eindeutige und fast beleidigende Pause. „…Könntest du deine Zivizeit bei ihm auf der Station absitzen!“ Überrascht richtete ich mich auf. „Ich hab gedacht, er nimmt nur Studenten für Praktika?“ „Tja, ich habe halt erwähnt, wie unglaublich ehrgeizig du bist und du unbedingt Chirurg werden willst und gemeint, dass ich ihm bei einer Studie über alternative Behandlungen bei Leukämie behilflich sein könnte!“ Wenn er einen Schnurrbart hätte würde er ihn jetzt wahrscheinlich verschlagen zwirbeln. „Da ja unser lieber Vater gerade in seinem Krankenhaus Gelder locker getreten hat um genau daran zu forschen.“ „Danke“, meinte ich schlicht und schickte zu Gott eine Lobeshymne darauf, dass mein Vater und meine beiden älteren Geschwister beide anerkannte und gut studierte Mediziner, mit einem ausgeprägten Gespür für persönliche Vorteile waren. „Kein Thema, Kleiner.“, beteuerte nur mein Bruder, „Du kannst die Woche dann bei mir in der Wohnung schlafen und hast tatsächlich deine komplette Ruhe. Ich bin die Woche in Shanghai an unserer Partner-Uni und halte einen Vortrag über die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit in der Medizin und Pharmazieforschung bla bla bla…“
Mal wieder war es mehr als beeindruckend, welche unglaublich steile Karriere Aaron mit seinen gerade mal 29 Jahren anstrebte und dabei war sie auch noch brillant auszuführen. Auch meine große Schwester Johanna stand ihm mit ihren 32 Jahren in nichts nach. Sie war gerade in Amerika und leitete dort eine Forschungsgruppe, die sich auf die Fahne geschrieben hatte MS zu heilen, mit tatsächlich schon unglaublichen Ergebnissen und sehr vielen mutierten Mäusen. „Klingt perfekt… Übrigens Internationale Zusammenarbeit- Müsstest du nicht auf einem Kongress in Kopenhagen sein? So wie Paps? “, fragte ich beiläufig, auch wenn mein Bruder ein hochangesehener Mediziner war, war er doch unberechenbar und sprunghaft. Jedes Mal, wenn er anrief, fürchteten meine Eltern, er hatte sich überlegt Straßenmusiker zu werden oder eine professionelle Karriere als Aktmodell zu versuchen. (So hatte er sich nebenbei erwähnt das Studium mitfinanziert!)
Kurz nach dem Abi zum Beispiel, hatte er Partout nicht eingesehen gleich zu studieren, er war lieber als Rucksacktourist einmal durch Europa getrampt. Ich glaub, so ganz hat meine Mutter ihm das noch nicht verziehen.
„Oh, ich fliege erst heute Abend. Die Arbeit in der Uni hatte mich fast erschlagen, und ich komme einfach nicht früher weg.“, sein Ton klang beiläufig und so als wäre er schon mit den Gedanken ganz wo anders, „Deswegen entschuldige mich bitte auch. Ich sage Professor Weiland, dass du einverstanden bist und du grüßt bitte alle noch mal ganz lieb von mir.“ Papiere raschelten im Hintergurnd. „Wir sprechen uns in zwei Wochen. Ich komme mit Paps zusammen erst mal für ein, zwei Tage nach Hause nach der Konferenz.“ „Sicher.“, antwortete ich, „Mach’s gut, und Danke noch mal!“ „Schon klar Kleiner, bis bald!“, und er hatte aufgelegt.
Kurz sah ich aus dem Fenster und ließ die positive Nachricht auf mich wirken und stand schließlich gut gelaunt auf, der Morgen war vielleicht doch nicht so scheußlich wie gedacht.
Den Rest des Vormittags verbrachte ich mit einem ausgedehnten Duschen, Memory spielen mit Elias und mit Lea zusammen Winxx- Club schauend, wobei ich leicht weg döste.
Gerade als meine Mutter meinte, wir könnten doch was nützliches machen und den Tisch decken, kam mein 16-jähriger Bruder Simon völlig verschwitzt vom Fußballtraining.
Er musterte mein müdes Gesicht am Essenstisch fragend mit seinen braunen Augen und ich sah ihn auffordernd an. Seine kurzen Haare standen im gewollt zerwühlt vom Kopf ab. Ansonsten ähnelten wir uns am stärksten von unseren Geschwistern, nur das ich ein Stück größer war als er. „Hast du den ganzen Vormittag verpennt?“, fragte er mich schließlich zwischen zwei Bissen und ich grummelte über die merkwürdige Frühaufsteher-Eigenschaft der restlichen Familie.
„Nein…“, meinte ich knapp als Antwort, „Arnold kam mir in den Weg.“ „Aaaarnooold“, freute sich Elias und warf die Arme hoch. „Ich weiß nicht, wieso du so müde bist? Du warst doch schon um elf oder so von der Party von Ramon verschwunden… Und du hast echt was verpasst…“ Er grinste. „Ich war erst halb vier zu Hause.“ Unwillkürlich verglich ich ihn mit Magnus, den Kapitän der Fußballmannschaft unserer Schule.
Magnus und ich gingen in einen Jahrgang… und… Er war ein oberflächlicher Vollidiot… Der, oh welch Wunder, auch noch das große Fußball-Vorbild meines einfältigen kleines Bruders war. Tatsächlich war Simon der felsenfesten Überzeugung, Magnus würde eine unglaubliche Karriere als Fußballer starten, so wie Lukas Podolsky.
Die einzigen Gemeinsamkeiten, die Magnus mit dem hatte, waren die verdammt langsame Art zu denken und der leere Gesichtsausdruck. Ich musste an diesen Trottel nur denke und ich schmeckte Galle… Obwohl das eher andere Gründe hatte als…
Seufzend nahm ich einen Schluck Sprite.
„Für mich war das einfach nur ein großes Saufgelage…“, meinte ich dann endlich und schnitt mein Schnitzeln in gleich große Stücke, „Ich bin mit Sandra und Phillip lieber zu einer Spätvorstellung von Prometheus gegangen.“ „Du bist so ein Kauz…“, meinte Simon resigniert und wand sich ebenfalls seinem Schnitzel zu, am liebsten hätte er es wohl im Ganzen verschlungen.
„Simon, du wirst nach dem Essen die Wäsche aufhängen und wenn du willst, dass ich deine stinkenden Trainingsklamotten wasche, pack sie aus. In diesen Untiefen, die du Sporttasche nennst, grabe ich nicht noch mal rum.“, mischte sich nun meine Mutter ein, die für Elias sein Schnitzel zerschnitt, „Außerdem will ich, das ihr alle duschen geht und vernünftige Sachen anzieht.“, dabei fixierte sie Nina kurz, „Damit wir hier pünktlich um 18 Uhr los kommen zu Tante Anjas Geburtstag.“
„Ist das heute…“, stöhnte Simon. „Ja, und ihr werdet alle dort hingehen, ohne Murren und Meckern! Verstanden!“, kanzelte ihn meine Mutter ab. „Ich hab aber keinen Bock auf diese endlose Familienfeier…“, knatschte Nina und zeigte ihre Zahnspange. „Heute ist Samstag…“, maulte Simon.
„Du kannst ja später am Abend noch weg, doch du gehst da erst mal hin!“, meinte Mutti und beobachtete Elias beim Versuch, sich zwei Stücke Schnitzel in den Mund zu schieben. „Das ist so unfair, dass er dann einfach weg kann…“, knurrte Nina und stocherte im Rosenkohl umher, „Und mein Highlight heute wird Onkel Bernds besoffene Versuche zu demonstrieren, dass er noch nicht so alt und klapprig ist, wie man glaubt…“ „Vielleicht kannst du ihm ja assistieren…“, lachte Simon und streckte ihr die Zunge raus. „Halt die Fresse!“, kochte Nina sofort hoch. „Nina hat schon wieder ein böses Wort gesagt!“, platzte Lea mit vollem Mund los. „Nina, pass auf deinen Tonfall auf! Simon, wehe du streckst deiner Schwester noch mal die Zunge raus und Lea, wir sprechen nicht mit vollem Mund!“, fauchte nun unser Muttertier und half Elias, die Schnitzelreste aus dem Mund zu pullen, „Ihr werdet alle 50 Cent in Arnold stecken!“ „Aaarnoold!“, meinte ich gut gelaunt und hob die Hände.
Nach dem Mittagessen meldete ich mich freiwillig mit Elias Mittagsschlaf zu machen, um der Hausarbeit zu entkommen, vielleicht sogar selbst noch mal die Augen zu machen zu können, und stand so mit dem leicht bockenden 3-jährigen im Bad zum Zähneputzen. „Warum muss ich schlafen gehen?“, sah er mich mit einem riesen Schmollmund an. „Na damit du heute Abend richtig feiern kannst auf Tantchens Geburtstag.“, erklärte ich ihm ruhig und sah ihm dabei zu wie er die Zahnbürste in seinem kleinen Mund hin und her schob, „Und Morgen musst du keinen machen. Morgen kannst du nach dem Mittag wieder spielen, ja?“
Immer noch nicht wirklich überzeugt nickte er, und wir gingen in mein Zimmer, wo ich die Vorhänge zu zog und Elias sich auf meinem Bett mit seinem Teddy, Herr Plüsch, zusammenrollte. „Ich bin gar nicht müde, ganz, ganz doll nicht.“, seine riesigen braunen Augen sahen mich aufmerksam an und ich legte mich neben ihn und kraulte ihm beruhigend den Rücken, es dauerte nicht lange, und trotz allem Protests schloss er die Augen und seine Atemzüge wurden tief und ruhig.
Gerade als ich mich zurechtgemauschelt hatte um selbst einschlafen zu können, und die Nordlage meines Zimmers stumm bejubelte, weshalb ich nicht in einer Sauna schlafen musste, vibrierte mein Handy. Ich spielte mit dem Gedanken, es schlicht zu ignorieren, doch die Neugier war zu groß, als noch eine SMS ankam, wer denn da so dringend was von mir wollte. Umsichtig, um Elias nicht zu wecken, kramte ich das Handy vor und öffnete die Nachrichten. Von Phillip, ein Lächeln schlich auf meine Lippen:
Hey, angeblich steigt heute irgendwo eine Party bei einem aus der Oberstufe, vielleicht haben wir Glück und es ist tatsächlich mal gut. Lust?
Die nächste Nachricht war ebenfalls von Phillip:
Sandra und ich hätten schon ziemlich Bock drauf….
Schläfst du noch????
Kaum hatte ich die Nachrichten gelesen vibrierte mein Telefon erneut, diesmal mit einer Nachricht von Sandra:
Steh endlich auf, du Penntüte und komm heute Abend ja mit!
Wir glühen bei mir vor, sturmfrei!
Stumm seufzte ich und begann eine Antwort zu tippen.
Ihr stört meinen und Elias Mittagsschlaf. Bei wem soll denn diese Party sein?
Vorglühen sieht bei mir schlecht aus, muss noch auf ‘n Familiengeburtstag…
Es dauerte nicht lang und Phillip hatte eine Antwort geschrieben:
Angeblich bei Jenny oder Lina, noch nicht genau raus.
Aber du kommst mit, wie lang geht denn die Feier?
Ich hoffte es würde bei Jenny sein, sie war im Vergleich zu Pferdegebiss Lina halbwegs angenehm. Irritiert sah ich auch eine Nachricht von Sandra, die mich breit zum Grinsen brachte:
Du solltest deinen kleinen Bruder nicht immer als Alibi nehmen, der hat sich doch nur aus Mitleid zu dir gelegt.
Immer noch grinsend schrieb ich meinem besten Freund:
Mal sehen… Ich quatsch erst mal mit dem Muttertier, wie der Geburtstag läuft und wie lange das ne Pflichtveranstaltung ist. Und sag Sandra, dass ich Wert leg auf meinen Schönheitsschlaf, sollte sie auch mal machen.
Es dauerte kurz bis eine Nachricht vom Philip kam:
Sag uns dann Bescheid, ob du kommst… Und ich bin bestimmt nicht so blöd,
dass Sandra zu sagen… mach das mal schön selbst….
Grinsend tippte ich noch eine Nachricht und legte dann mein Handy weg:
Feigling! Ich schreib dann nach her….
Anstatt zu schlafen, überlegte ich auf diese Party zu gehen. Wahrscheinlich würden Phillip und Sandra, meine besten Freunde, die nun schon über ein Jahr zusammen waren, sich einen anpicheln und dann mit einander rum machen. Die Vorstellung, dann mit diesem knutschenden Knäuel irgendwo zu sitzen gefiel mir gar nicht. Viel zu schnell war ich der Nüchterne auf solchen Partys. Was in der Hinsicht problematisch war, das diese Art Partys konzipiert waren blitzeblau genossen zu werden.
Nicht, dass ich nicht trinken würde, doch ich hatte oft genug gesehen, was so alles Besoffene anstellen, und so trank ich maximal zwei Bier. Außerdem hasste ich dieses Gefühl die Kontrolle über mich zu verlieren. Nicht mehr Herr über mich selbst zu sein war nichts, was ich nochmal durchleben wollte...
Wenn ich wenigstens noch jemand anderes zum Reden da hätte, überlegte ich, würde das alles noch halbwegs angenehm werden. Jemand vernünftiges, jemand der auch nicht viel trank. Jemand wie… Niklas…
Ja, wenn Niklas kommen würde, dann…
Ich seufzte viel zu eindeutig und drehte mich zur Seite. So oft ich es auch probiert hatte in der Vergangenheit, es half alles nichts. Ich sah in diesem zierlichen, nerdigen Computergenie was in meinen Jahrgang ging schon lange nicht einfach nur einen Freund. Mein Geschmack war schon verkorkst…
Vom Regen in die Traufe…
Den es war ganz klar, das Niklas mich zwar mochte, aber eindeutig nicht in mich verknallt war, ganz im Gegensatz zu diesem Vollidioten von Fußballer Magnus aka Poldi. Prinz Peng wäre für diesen Schwachkopf genau der richtige Spitzname, welcher Leider Gottes Niklas bester Freund war. So bemüht wie er auch war es zu verbergen, seine Augen wurden zu riesigen, neongrell leuchtenden Herzen, wenn Magnus nur in der Nähe war. Das Problem an der Sache war nur, das Magnus den guten Niklas ganz genauso ansah. Nur die beiden schienen das irgendwie nicht so zu checken. Was mich sehr oft sehr amüsierte, denn Magnus schien jedes Mal groß und grün zu werden, wenn ich Niklas auch nur eine Sekunde lang berührte.
Der verzerrte Gesichtsausdruck ging natürlich runter wie Öl, doch war es frustrierend, da es eigentlich keinen Grund gab für Magnus´ Eifersucht, absolut keinen!
Deprimiert starrte ich an meine Decke und wartete darauf, das Elias von wütenden Familienmitgliedern im Flur aus seinem Schlaf gerissen wurde.
„Nina, hab ich nicht gesagt, du sollst was vernünftiges anziehen?“, schimpfte meine Mutter mal wieder. „Ich hab was vernünftiges an!“, brüllte der Teenie zurück.
Elias saß bei mir auf dem Bett und spielt mit einem riesigen Plastikauto, während ich mir mein dunkelgrünes Hemd zuknöpfte. Lea rannte von meinem Zimmer in ihrs und wieder zurück mit ihrer komischen Feen-Barbie.
Das ganz normale Chaos.
Gerade als ich mir einen Klecks Haargel in die Hand getupft hatte und meiner Frisur versuchte den letzten Schliff zu geben, stapfte meine Mutter immer noch geladen von der Auseinandersetzung mit Nina in mein Zimmer. „Du bist ja immer noch nicht fertig!“, fauchte sie mich an, „Ich will, dass du extra mit dem Auto fährst. Einer von Simons Freunden aus der Fußballmannschaft feiert heute Geburtstag, du wirst ihn da gegen halb Zehn hinfahren.“ Und sie war wieder raus. „Ich wollte eigentlich schon so gegen Neun los, heute Abend ist…“, doch weiter kam ich nicht. „Du wirst deinen Bruder dort hinfahren und dann kannst du von mir aus machen was du willst!“, fertig war diese engelsgleiche Frau mit mir. Grummelnd setzte ich mich aufs Bett und sah Lea kurz nach, die gerade einen Halbkreis in meinem Zimmer gerannt war und wieder hinaus flitzte. Elias begann mit dem Auto über mein Bein zu fahren und ich schnappte mir schließlich meinen Laptop, um noch kurz auf dem so beliebten Internetportal, auf dem eigentlich jeder angemeldet war, zu surfen.
Sofort sprang mir ein Post ins Auge, die Party heute Abend war also bei Lina. Sofort überlegte ich noch mal, ob ich tatsächlich hinwollte, als mir ein Name auffiel. Magnus schien ein riesiges Interesse an diesem Gelage zu haben und schien es verdammt auf eine Alkoholvergiftung anzulegen. Obwohl Magnus sich unglaublich gern abschoss, kam mir das doch etwas komisch vor. Er erwähnte nicht mit einem Wort Niklas, meistens lud er sie beide einfach zu etwas ein, ob Niklas nun Lust hatte oder nicht…
Magnus Glück war nur, das der Kleine nie zu etwas nein sagen würde, was er vorschlagen würde…
Bestimmt war also auch Niklas heute Abend auf der Party, vielleicht könnte der Abend doch ganz lustig werden. Vielleicht.
Und wenn er noch nichts davon wusste, könnte ich ihn ja fragen. Schon traurig wie verzweifelt ich eigentlich bin, dachte ich, als ich auf das Chatfenster klickte und ihn doch tatsächlich online fand.
Ich: Schon geschmolzen?
Niklas: Noch nicht… -.-“
Grinsend stellte ich ihn mir in seinen immer viel zu großen Klamotten in seinem so kleinen Dachzimmer vor, wie die Schweißperlen über sein so feines Gesicht liefen und seine schwarzen Haare sich durch die Hitze anfingen leicht zu locken.
Räuspernd konzentrierte ich mich wieder auf mein Anliegen.
Prioritäten, Chris!
Ich: Erstaunlich… Und heute auch bei der so „krassen“ Party am Start?
Hoffnungsvoll biss ich mir auf die Unterlippe.
Niklas: ….neee… Und du?
Ich: Vielleicht, Phillip und Sandra wollen unbedingt hin… Sie meinen das wird ganz grandios da… Wenn man jedoch deinem besten Freund Magnus so glauben darf, was er so schreibt, ist das nur ein riesiges Saufgelage und er ist, bevor die Party überhaupt los geht, mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus… Klingt irgendwie als hätte er es nötig…
Lange kam keine Antwort, und mein Gefühl, das was nicht stimmte wuchs, also fragte ich schließlich nach.
Ich: Habt ihr gestritten…???
Wieder kam keine Antwort und ich dachte schon, dass er einfach off gehen würde:
Niklas: Ja… und er ist nicht mehr mein bester Freund…
Verdutzt sah ich auf den Bildschirm. So was hatte ich schon geahnt, doch dass Niklas mal meinen würde, sie wären keine besten Freunde mehr?
Meistens schien es doch so, er würde nur für Magnus atmen.
Ich: Okay… Das erklärt einiges… Was ist passiert?
Wenn Prinz Peng ihm wehgetan hatte, würde der mich aber kennenlernen.
Niklas: War doch alles nur ne Frage der Zeit…
Oh je… Was ist denn bei denen abgegangen…
Niklas: Magnus und ich haben doch seit der 6. Klasse nichts mehr gemeinsam. Ich behindere
ihn doch nur bei seinen coolen Freunden. Immer bin ich der Klotz am Bein. Immer bin
ich der Dumme… Der dumme kleine Nerd. Der ertragen wird, weil Magnus ihn warum
auch immer mitgeschliffen hat…
Verwirrt hielt ich inne. Den Gedanken, dass Magnus so etwas zu Niklas gesagt hatte, dass er ihn so von sich gestoßen hatte, konnte ich nicht glauben. Ich meine Magnus übertrifft in seiner vernarrt hat sogar noch Niklas in seiner für eben jenen Spinner. Vielleicht hatte ja einer der Typen, die Magnus Freunde schimpfte, etwas zu Niklas gesagt. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie verzweifelt der Arme gerade war. Niklas nahm sich immer alles viel zu schnell zu Herzen.
Ich: Hat Magnus dir das gesagt?
Niklas: Nein, das muss er gar nicht… Das weiß ich auch so…
Nur schwer konnte ich ein Augenverdrehen unterdrücken, ich hatte es mal wieder gewusst.
Ich: Idiot.
Niklas: Ja, das ist er…
Ich: Ich meinte dich…
Niklas: Ich?
Wer weiß, was dieser kleine Nerd schon wieder in den falschen Hals bekommen hat. Ich wusste, dass ich jetzt eigentlich weiter auf Magnus rumreiten sollte, dass dies eine Chance war, Niklas Magnus madig zu machen… Doch… Wahrscheinlich weinte er sogar… Und, ich bin zu sehr großer Bruder, als dass ich jetzt nicht für ihn da sein könnte, auch wenn ich ihn liebe.
Ich: Ja, du! Ich bin ja auch nicht gerade ein Fan von diesem Ball-Tretenden Spätchecker…
Nun ja… ganz kann ich es auch nicht lassen….
Ich: …und ich bin auch der Meinung, dass ihr absolut nichts gemeinsam habt, weil du nicht nur zehn Mal intelligenter und niveauvoller bist als er und seine ganzen, ach so coolen und ebenfalls leicht beschränkten Freunde, sondern ihr vom charakterlichen wie Feuer und Wasser seid. Aber genau das war ja gerade eure ganz eigene, wenn auch etwas merkwürdige und schrullige Dynamik.
Ich starrte auf meinen Laptop… Warum ist es immer so beschissen, das Richtige zu tun?
Ich: Gegensätze ziehen sich an und bei euch hat das auch völlig zugetroffen… und… Du weißt, ich mag dich sehr, und eigentlich würde ich alles daran setzen, dass du und die Fußballerflachzange weiter getrennte Wege gehen, aber was du ihm da vorwirfst, ist nicht fair… Jedes Mal, wenn jemand aus dem Club der Holzköpfe, etwas Schlechtes oder so über dich verlauten ließ, hat Magnus dich wie ein aggressiver Kampfhund verteidigt. Er hat nie nur ein schlechtes Wort über dich gesagt und auch nie nur ansatzweise etwas von sich gegeben, was in die Richtung deuten würde, dass er findet, du würdest ihm lästig sein… Eher hat er immer mit deinem grandiosen Computerwissen geprahlt und gemeint, du wirst bestimmt mal so reich wie der Gründer von Apple mit dem Köpfchen…
Es ist ja nur die Wahrheit, versuchte ich mir einzureden, ich würde eh nicht wollen, das Niklas nur mit mir zusammen ist, weil ich ihn über Magnus angelogen hatte. Nein, so etwas würde ich nicht wollen. Obwohl ich wirklich ihn so sehr wollte…
Niklas: Jaaa… siehst du… seine Freunde hassen mich…
Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn, gerade war der Bengel nicht zurechnungsfähig. Verliebt sein macht wohl wirklich bescheuert!
Ich: Oh Gott, Niklas… Na und? Wir sind auch befreundet und Magnus und ich würden uns auch am liebsten permanent an die Gurgel springen? Trotzdem hättest du nie aufgehört mit Magnus befreundet zu sein…
Das wäre niemals passiert.
Ich: Oder mit mir… Nicht wahr?
Das war zumindest das, was ich hoffte.
Niklas: Tja… Das ändert nichts…
Ich: Ach, hör auf… Wenn du mit Magnus sprichst, wird sich das wieder einrenken… Er kann dir doch eh nie böse sein.
Wenn Niklas wüsste, wie sehr Magnus ihn anbetete…
Niklas: Nein wird es nicht! Ich habs verbockt…
Ich: Das glaub ich nicht. Komm mit mir und Sandra und Phillip mit zur Party. Du kannst mit Magnus quatschen und verhindern, dass er an Alkoholvergiftung stirbt…
Niklas: Es ist vorbei! Ich habs verbockt! Und ich gehe ganz bestimmt nicht auf diese dämliche Party von dieser noch dämlicheren Lina… mit dir und deinem besten Freundepärchen…
Ich: Du musst nicht gleich sauer werden…
Noch nie hatte ich Niklas so erlebt, ich verstand einfach nicht, was zwischen den beiden abgegangen war. Magnus tut so, als würde er sich am liebsten zu Tode saufen und für Niklas scheint die Freundschaft zu Magnus gestorben… Irgendetwas ist doch da unglaublich faul…
Niklas: Und du hast keine Ahnung, was los ist… Nichts wird wieder gut zwischen mir und Magnus… nie wieder… Und vor allen Dingen nicht, wenn ich auf diese beschissene Party geh!
Langsam dämmerte es mir. Wahrscheinlich hatte Niklas sich nun doch gegenüber seinem besten Freund verplappert, er hatte irgendwas gesagt, was zeigte, dass er Magnus nicht nur als besten Freund sah und der Hornochse von einem Fußballer hatte Panik bekommen und Niklas abgekanzelt, oder vielleicht einfach nur die Flucht ergriffen…. Das Bild eines vor Liebeskummer kranken Niklas schwamm vor meinen Augen…
Was wäre ich für ein Freund, wenn ich jetzt nicht für ihn da wäre…
Vollkommen uneigennützig versteht sich….
Ich: Okay… Soll ich vorbei kommen? Ich bringe auch nen sechser Bier mit und wir reden ganz in Ruhe darüber… oder auch nicht… was dir lieber ist…
Niklas: Nein… Danke… aber nein, geh lieber auf die Party und amüsiere dich da… Ich brauch heute einfach meine Ruhe…Und außerdem seh ich aus wie Kraut und Rüben
Ich: Das war eigentlich keine Frage. Ich muss jetzt noch auf den Geburtstag meiner Tante, aber um spätestens zehn bin ich bei dir. Bis dahin biste wohl salonfähig?
Doch bevor ich noch eine Antwort von Niklas bekommen konnte, krachte ein rotes Spielzeugauto auf meinen Laptop nieder.
Wütend sah ich zu Elias rüber. „Nicht auf den Laptop!“, meinte ich etwas barscher im Ton als sonst, der Internetbrowser hatte sich geschlossen, doch Elias sah mich völlig ungerührt an. „Das ist mein Parkplatz!“, erklärte mein kleiner Bruder und grinste scheinheilig. „Wir fahren jetzt los! Kommt gefälligst endlich her.“, brüllte meine Mutter in den Flur. Seufzend fuhr ich den Computer runter und hievte das dreijährige Aas von meinem Bett.
Die Fahrt zu meiner Tante verlief ziemlich ruhig. Ich saß schweigend mit Simon und Lea, die unbedingt bei mir hatte mitfahren wollen und immer noch mit ihrer Puppe spielte, im Auto und dachte an mein Treffen mit Niklas.
Was würde mich erwarten?
Die Familienfeier rauschte an mir vorbei und ich schrieb nur kurz an Phillip eine Nachricht, dass ich nicht wusste, ob ich es zur Party schaffen würde. Er und Sandra verstanden nicht so ganz, woran mein Interesse an Niklas lag, was vielleicht nicht so schlecht war… Irgendwie, wenn man die Vergangenheit betrachtete, ich war froh wenigstens das überstanden zu haben…
Während ich also zwischen den ganzen Juristen, Akademikern, Ärzten und sonst was stand wurde mir mal wieder bewusst, wie berechnend mein Leben war. Schließlich wollte ich auch Medizin studieren, hatte auch einen Einser-Durchschnitt… Eigentlich frustrierend, dass das in dieser Familie nichts Besonderes, sondern etwas selbstverständliches war… Ich meine selbst meine kleinen Geschwister waren Klassenbeste…
Tatsächlich war ich mit meinen drei zweien nur Mittelmaß im Vergleich zum Rest.
Als ich endlich Simon um kurz vor halb Zehn zu seinem Kumpel fahren konnte, stieg die Aufregung in mir. Nachdem ich ihn abgesetzt hatte, fuhr ich noch zum Spätmarkt und kaufte ein Sixer Bibop, stellte das Auto zu Hause ab und machte mich auf den zehnminütigen Fußweg zu Niklas.
Ich wusste, ich konnte nichts erwarten, ich wusste, ich sollte nichts erwarten… Doch eine Freude, sein Gesicht zu sehen, Niklas zu sehen, ließ in mir ein so merkwürdiges Gefühl brodeln…
Bevor ich an der Haustür läutete fuhr ich noch kurz durch meine Haare und zog mein Hemd zu Recht.
Warum musste mein Herz so laut schlagen?
Ich klingelte, doch nicht passierte. Gerade als ich noch einmal klingeln wollte, wurde die Tür grob aufgerissen. „Verpiss Dich!“, blaffte mich ein sehr böse guckender Magnus an. Breite Schulter, dunkelblonde Haare und sehr, sehr wütende blaue Augen. Prinz Peng!
„Magnus!“, entrüstet versuchte sich Niklas an ihm vorbei zu schieben, doch Magnus hielt ihn fest und drückte ihn auch noch mehr als besitzergreifend an sich. Entschuldigend sahen mich die großen, eindeutig verweinten, braunen Augen von Niklas an. „Eigentlich wollte ich zu Niklas…“, meinte ich schlicht und versuchte Niklas ins Gesicht zu sehen, an Magnus bulligen Kreuz vorbei, da dieser ihn schlicht hinter sich geschoben hatte, als hätte er panisch Angst, ich würde ihm Niklas wegnehmen.
Wenn ich nur könnte….
„Wie du siehst hat Niklas bereits Besuch, also kannst du in deinem feinen Fummel gleich wieder abziehen!“, die Worte klangen eher wie ein Knurren. Ich konnte mir ein spöttisches Lächeln nicht verkneifen, als ich an mir runter sah auf mein neues Hemd und meine schwarze Hose. „Feiner Fummel, huh?“, meine Stimme tropfte vor Sarkasmus, „Wo hast du denn das aufgeschnappt? Ist das aus der Bravo, Süßer?“
Magnus Gesicht wurde dunkelrot vor Wut und er fletschte die Zähne, ich konnte beim besten Willen nicht verstehen, was Niklas von ihm wollte. Das waren Welten!
„Müsstest du doch besser wissen als ich! Für deine Klamotten war doch auch das neue Poster von Justin Bieber das Vorbild, du Scheiß Hipster!“, fauchte Magnus und ballte die Faust. „Es reicht…“, versuchte Niklas unsere Kabbelei zu beenden, was Magnus wieder gekonnt verhindert, in dem er ihn schon wieder an sich presste, wie gern hätte ich den zierlich Körper im Arm gehalten. „Tut mir Leid, Chris… Magnus ist betrunken!“, meinte Niklas schuldbewusst zu mir und verzog das Gesicht, während er einen wirklich durchschaubar müden Versuch startete, sich aus Magnus Gorillaarmen zu befreien. „Mir ging‘s nie besser!“, meinte Magnus und schnürte Niklas fast die Luft ab, „Und du verziehst dich jetzt endlich!“
Resigniert stieg ich die Stufen des Tritts wieder hinunter und sah Magnus seufzend an. „Sag‘s ihm endlich und hör auf dich so peinlich zu benehmen, so machst du das alles nicht besser!“, grob fuhr ich mir durch die Haare, wenn ich schon nicht glücklich werden kann mit ihm, dann sollte Niklas wenigstens allein glücklich werden, und wenn es mit Prinz Peng war.
„Wenn du Lust hast, Darksiders 2 zu zocken, ruf an Niklas. Bis demnächst!“, drehte ich mich noch einmal kurz zu den beiden erstarrten Gestalten in der Tür um grinste leicht angesichts des erschrockenen Anblicks Magnus.
Hoffentlich bekam Niklas sein Happy End, ich wusste ganz genau wie schmerzhaft es war, es nicht zu bekommen…
„Wie kommt es eigentlich, dass du nun doch da bist?“, fragte mich Sandra von der Seite und schaute sich im lauten Getümmel um. Ihre Straßenköter-blonden Haare hingen ihr glatt auf die Schultern, und umrahmten ihr bebrilltes, recht rundes Gesicht, „Naja, auf jeden Fall hast du ein perfektes Timing.“, plapperte sie weiter.
Ich wusste, warum ich mir die Mühe für eine Antwort erst gar nicht machte, sie wollte eh keine hören.
„Dein Erzfeind ist schon von dannen gewankt!“, dabei wackelte sie mit ihren Fingern vor meinem Gesicht umher, „Eigentlich ganz schön peinlich, das Magnus sich nach zwei Stunden schon komplett abgeschossen hatte!“ „Tja, wer weiß…“, nuschelte ich und ließ meinen Blick ebenfalls durch die Menge gleiten. „Aber du hast echt was verpasst…“, plötzlich kam ein eindeutiges Glimmen in Sandras Augen, „Magnus hat, bevor er das Weite gesucht hat, mit der lieben Lina geknutscht!“ Anscheinend war mein Gesichtsausdruck nicht euphorisch genug nach dieser Nachricht, den Sandra zog eine leichte Schippe. Ich konnte nur daran denken, dass Magnus wahrscheinlich jetzt jemand ganz anderes küssen würde…
„Ich hab deinen kleinen Bruder übrigens heute Abend noch gar nicht gesehen…“, labberte Sandra nun wieder. „Er ist wahrscheinlich im Bett, der Sandmann ist schon vorbei!“, antworte ich nüchtern. „Ha, ha…Ich meinte Simon.“, verdrehte sie nun die Augen. „Ich auch!“, ich grinste sie an.
In dem Moment trat Phillip zu uns. Seine Hände waren voll mit zwei Bier und einem riesen Plastikbecher mit irgendeiner grünen Flüssigkeit. „Hier Schatz!“, reichte er den Becher Sandra und mir dann das eine Bier. „Danke, Hase.“, nahm ich ihm das Bier ab und nahm gleich einen großen Schluck.
Zum ersten Mal in meinem Leben überlegte ich ernsthaft mich abzuschießen, vielleicht würde dann dieses kalte, so unangenehme Gefühl verschwinden.
„Chris ist heute besonders lustig!“, kommentierte Sandra meine Antwort und lehnte sich an Phillip an. Seine braunen Augen, halb versteckt hinter der schmalen Brille, musterten mich kurz. „Ist er das nicht immer…“, lachte er nun mit seiner kratzigen Stimme und fuhr sich durch die eh völlig zerzausten dunkelbraunen Haare.
Ein sehr alter Drang, selbst mit der Hand durch diesen Haarschopf zu fahren erklomm mein Herz. Hastig nahm ich noch einen Schluck Bier.
Warum musste ich mich nach dem erneuten Bruch meines Herzens den alten vergegenwärtigen?
„Ich glaub, ich schau mich mal um…“, ich kratzte mich leicht im Nacken und Phillip nickte mir zu, als er weiter dem Geplapper Sandras lauschte.
Immer wieder versuchte ich mir bewusst zu machen, das ich aus Liebe zu Niklas gehandelt hatte, und wenn er nun mit Magnus zusammen kommt, es das ist, was er will!
Und ich halt niemals das war, was er wollte…
Verdammt, ich rieb mir über die Augen, ich sollte nach Hause gehen.
Gerade als ich mich umdrehte, um mich von Phillip und Sandra zu verabschieden stieß ich mit Lina zusammen.
„Chris…“, quietschte sie eindeutig betrunken, „Wie schön, dass du hier bist!“ „Yeah!“, war meine nicht gerade euphorische Erwiderung, doch sie schlang ihre Arme um meinen Hals und zog mich zu einer kleinen Gruppe Leute. Ich versuchte mich von Linas Klammergriff zu befreien, ihre monumentalen Zähne waren wahrscheinlich auch noch rasiermesserscharf und waren eindeutig zu nah an meiner Kehle. Eine falsche Bewegung und ich würde hier elendig verbluten.
Super, ich war richtig fertig, wenn ich mir jetzt schon meinen qualvollen Tod vorstellte.
Hipster, hatte mich Magnus genannt, Emo passte eindeutig besser…
„Und du bist echt vom Zirkus…?“, fragte Daniel, einer dieser Fußballidioten, einen Typen, den ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte.
Im Allgemeinen hatte ich noch nie jemanden wie ihn gesehen!
Ich musterte ihn von seinem, in alle möglichen Längen geschnittenen platinblonden Haar, runter zu seinem ebenmäßigen, schon fast exotisch geschnittenen Gesicht mit den mandelförmigen, fast schwarz wirkenden Augen, der leicht platten Nase und den wahrscheinlich vollsten Lippen, die ich je in meinem Leben gesehen hatte, welche von zwei Piercings geziert wurden, weiter zu seinem androgynen, schmalen Körper, welcher in zwei dünnen, langen Beinen endete.
Doch was ihn so ungewöhnlich, fast unwirklich erschienen ließ, war sein so gesund wirkender, honigbraun schimmernder Hautteint in Kombination zu seinen aschblonden Haaren. Erstaunt merkte ich, dass das tatsächlich seine Naturhaarfarbe zu sein schien, angesichts der ebenfalls so hellen Wimpern und Augenbrauen. Ging so was überhaupt…
„Ich bin vom Rummel!“, verbesserte er ihn lächelnd, wobei er ganz leicht seine weißen, ebenmäßigen Zähne zeigte, „Das ist ein Unterschied…“
Vom Rummel, schon klar! Er schien wie ein fleischgewordener Jahrmarkt, leuchtend und blinkend, mit viel zu vielen Versuchungen.
Kopfschüttelnd nahm ich noch einen großen Schluck Bier. Langsam gings wirklich mit mir zu ende!
„Deine Familie ist hier auf dieser Jahreskirmes, nicht? Es soll doch ein Jahr lang durchgehend Jahrmarkt sein, oder so?“, warf nun Tino ein. „Genau…“, stimmte der Fremde gutgelaunt zu.
Es gab tatsächlich noch Menschen dir perlend lachen konnten. Das Bier war eindeutig nicht stark genug!
„Meine Eltern bleiben zwar nicht gern so lang an einem Ort, aber es schien der perfekte Gelegenheit, damit ich während des Jahres, wo ich Abi mache, nicht die Schule wechseln muss…“, er zuckte fast beiläufig mit den schmalen Schultern.
Er war das also, der noch in der Zwölften bei uns rein gerutscht kam.
„Also ich finde das total spannend, Janosch.“, gurrte Jenny neben ihm und verschränkte die Arme so unter ihre Brust, das sie fast rausfiel, aus ihrem viel zu engen Tank Top, „Dieses Leben als Vagabund“ Der mit Janosch betitelte lachte darüber, „Ich hab schon gedacht, du würdest Zigeuner sagen…“
Nun lachten auch die anderen verhalten und ich unterdrückte mal wieder ein Augen verdrehen. Ich hob die Flasche und wollte noch nen tiefen Schluck nehmen, nur gab‘ nicht mehr zum Schlucken. Empört sah ich zuerst die Flaschen an bevor ich mich unschlüssig umsah, stand hier irgendwo was Härteres rum…
„Ihr müsst gar nicht fragen, ich hab kein Tamburin dabei…“, scherzte er weiter und die anderen lachten nun richtig. Ich visierte den Wodka zwei Tische weiter an.
„Das heißt aber, dass du bis jetzt noch nie ein Jahr durchweg in einer Klasse warst, oder?“, fragte Josi und der Blonde nickte. „Oh keine Sorge, wir werden uns schon gut um dich kümmern.“, mehr als eindeutig zweideutig strich Jenny nun eine längere Strähne der zerwühlten Mähne des Exoten hinter eines der ebenfalls gepiercten Ohren.
Entschieden schob dieser ihre Hand weg. „Sorry, ich weiß was du hier gerade versuchst, aber du bist nicht mein Typ, Süße!“, meinte Janosch gutgelaunt und ziemlich ungeniert. Pikiert sah Jenny ihn an und verschränkte nun die Arme vor ihrem hochgeschnallten Vorbau. Die andern lachten positiv überrascht auf, Jenny war schließlich eine der beliebtesten Matratzen in der Oberstufe. „Und wer ist dann dein Typ?“, fragte sie giftig. Nur schwer konnte ich mir ein Grinsen verkneifen. Wenn man kein nein gewöhnt war!
Genug gehört wollte ich mich davon schleichen und mir den Wodka angeln, doch leider lenkte ich damit die Aufmerksamkeit des dreisten Blondschopfes auf mich, fast schon forsch bleiben seine dunkelgrauen Augen an mir kleben. Bei diesem ungewöhnlich intensiven Blick kribbelte es fürchterlich merkwürdig in meinem Magen. Schließlich grinste er und antwortete ihr mit einem eindeutigen Kopfrucken in meine Richtung: „Er ist mein Typ!“
Die Art und Weise, wie sein Lächeln sich veränderte konnte, man durchaus als lasziv bezeichnen.
Verdattert sah ich ihn an, damit hatte ich nicht gerechnet!
Alle Blicke waren entweder auf mich oder ihn gerichtet, welcher nun, angesichts meiner überraschten Miene, nur noch breiter grinste.
Ich fing mich als erster wieder und gewann schnell meine alte Überheblichkeit zurück. „Wirklich witzig…“, lachte ich kurz auf, „Aber ich muss dich leider enttäuschen… Ich steh nicht so auf Blondinen!“
Schlagartig lockerte sich die Stimmung und ich verzog mich schnell aus der Reichweite dieses kauzigen Rummelkindes. Das letzte was ich jetzt gebrauchen konnte, waren solche flachen Witze.
Ich lief durch die trinkende und lachende Meute auf der Suche nach meinen beiden besten Freunden, die Wodkaflasche war in ihrer Priorität nach unten gesunken, als ich eine schon fast kribbelig machende Stimme vernahm: „Flüchtest du etwa vor mir?“ Entnervt drehte ich mich um und sah diesen Teufel mit Engelsgesicht, Janosch, einen Meter entfernt von mir stehen, in seinen Augen glitzerte der Schalk, in seinen Hände schwabte die Wodkaflasche und er biss sich verspielt auf seine Lippen.
Es gibt Menschen, von denen man von Anfang an weiß, dass sie einem gefährlich werden würden, dieser Blondschopf gehörte dazu! Nur war mir noch nicht klar, auf welche Art… und wenn ich ehrlich war, wollte ich es auch nicht herausfinden!
Manchmal war ich wirklich sehr froh darüber, zu zynisch für Neugierde zu sein.
„Erwischt…“, meinte ich trocken, drehte mich zur Seite und suchte weiter nach meinen anscheinend verschollenen Freunden. „Ich hab vorhin keinen Scherz gemacht.“, meinte er frei heraus, „Du bist wirklich mein Typ.“ Er kam zwei Schritte näher und stand nun genau neben mir.
Ungerührt drehte ich mich zur Seite und sah ihm direkt in die Augen. „Ich auch nicht“, seine Wimpern waren wirklich blond, „Ich steh nicht auf Blondinen. Tut mir leid, das mit uns beiden wird nichts werden…“ „Oh, das sagen sie am Anfang immer alle…“ Seine schlanken Finger umschlossen denn Flaschenhals der Wodkapulle und wanderten viel zu eindeutig hoch und runter. „Doch widerstehen konnte mir bis jetzt noch keiner!“, sein Lächeln bekam etwas Süffisantes.
Sie mal einer an, nicht nur dreist sondern auch noch selbstgefällig!
Wo zum Henker waren nur Phillip und Sandra, ich wollte hier weg… Vor allen Dingen von dieser nervigen Pheromonschleuder.
„Echt Kleiner, du beißt bei mir auf Granit! Such dir wen anderes zum auf die Nerven gehen!“, unwirsch wand ich mich ab und ging weiter. „Schon klar!“, gemütlich schlenderte er mir hinter, „Du bist Stock-Hete…“ Unwirsch wedelte er mit der Hand durch die Luft. „Und du würdest nie was mit ‘nem Kerl anfangen. Darauf steh ich besonders…“ Siegessicher wackelte er mit den Augenbrauen. „…Einen Hetero umpolen!“
„Ich hab nie gesagt, Hete zu sein, nur dass du nicht mein Typ bist…“, platzte ich raus ohne groß nach zu denken. Erschrocken blieb ich stehen als mir klar wurde, was ich gesagt hatte.
Schnell sah ich zu ihm zurück, um es mit einem spöttischen Lächeln als Scherz ab zu tun, doch ich erstarrte bei seinem schon fast verdutzten und auch erfreuten Lächeln. „Das ändert natürlich einiges…“, meinte Janosch und plötzlich wechselte der verspielte Ausdruck in seinen Augen zu einer beunruhigenden Intensität. „Chris…“, Phillip stand plötzlich neben mir. Erleichtert drehte ich mich zu ihm um. „Hey, ich will los… Ich bin heute Abend nicht so in Feierlaune…“, erklärte ich kurz und drückte seine Schulter. Verwirrt sah mein bester Freund mich an, bevor seine Augen zu Janoschs auffälliger Gestallt huschten und sie fragend musterte. „Alles okay…“, besorgt richtete sich sein Blick wieder auf mich. „Klar…“, schnell rang ich mir ein Lächeln ab und wollte los, doch Janosch schien einen anderen Plan zu haben. „Chris also…“, wiederholte er und ließ meinen Namen über seine Zunge rollen, als wollte er seinen Klang testen. Ein Schauder lief über meinen Rücken.
Was zum Henker war dieser Bengel?
Sodom und Gomorra?
„Phillip, hier bist du…“, mischte sich nun auch noch Sandra ein und sah kurz zu Janosch und dann zu mir, „Willst du etwa schon los…? Du bist so ne Spaßbremse….“ „Wollen wir nicht noch einen zusammen trinken, Chris?“, schob sich Janosch wieder an mich ran und musterte Phillip genauso interessiert, wie dieser zuvor ihn. Sandra ignorierte er schlicht, aber durch aus gekonnt.
Schließlich platzte mir der Kragen, ich war eh schon völlig mit den Nerven am Ende und nun das noch. „Ja, ich geh nach Hause… Denkst du ich habe Lust, dir dabei zuzusehen, wie du in ungefähr ner halben Stunde blau, Phillip abknutschst und du, Esmeralda…“, wand ich mich Janosch zu, welcher noch immer grinste, „…lässt mich in Ruhe. Such dir ein Tamburin, aber hör auf zu nerven!“
„Ich steh auf temperamentvolle Typen, Chris!“, flötete der angesprochene nur schlicht und ich war selbst zum Augen verdrehen zu genervt und ging einfach. „Wir sehen uns Phillip…“, murmelte ich noch kurz und rannte fast aus Linas Garten.
Beruhigend stellte ich fest, dass mir Janosch nicht folgte.
Den kompletten Heimweg lang fluchte ich über Sandra und warum Phillip mit ihr zusammen war, -Warum ich sie ihm überhaupt vorgestellt hatte?- über Niklas und darüber, dass ich ihm geholfen hatte mit Magnus zusammen zu kommen, über diesen fürchterlich nervigen Typen Janosch und über mich, weil ich mir immer nehmen ließ, was ich so sehr wollte…
Niklas braune Augen sahen mich fragend an. Leicht hatte er den Kopf zur Seite geneigt. Ich konnte nicht anders, konnte ihm nicht wiederstehen.
Vorsichtig lehnte ich mich nach vorne und kostete von seinen Lippen. Er wich nicht zurück, nur eine leichte Röte schoss in seine Wangen.
Wie sollte ich so jemandem widerstehen?
Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und zog ihn nah an mich. Wieder berührten sich unsere Lippen. Sein zarter Körper schmiegte sich an meinen, schon fast fragend hielten sich seine zittrigen Hände an meinem Shirt fest.
Ungestüm fielen wir nach hinten, während der Kuss immer intensiver wurde, neugierig fuhr ich mit der Hand über seinen bebenden Körper, vergrub meine andere Hand in seinen schwarzen Haaren. Ich wollte ihn, ich wollte ihn so unbedingt…
„Chris…“, seufzend schlangen sich Arme um meinen Hals. Verwirrt richtete ich mich auf, dort unter mir, mit glasigen Augen und vom Küssen ganz feuchten Lippen, lag Phillip.
„Chris…“, flüsterte er noch einmal und schlang nochmals seine Arme um meinen Hals und presste seine Lippen auf meine. Ich konnte nicht anders als ihn ebenfalls mit meinen Armen zu umschlingen. Die vertraute Wärme, der vertraute Geruch berauschten mich auf eine Weise, die ich solange nicht wahr haben wollte, und dann nicht mehr leugnen konnte…
Rau schlug sein Atem gegen mein Ohr, als ich begann, leicht in seinen schlanken Hals zu beißen. Viele kleine Beweise, dass er nun doch mir gehören sollte.
„Du stehst also tatsächlich nicht so auf Blonde, wenn ich das hier so sehe…“
Ruckartig sah ich zur Seite.
An der Wand, in ein paar Meter Entfernung stand dieser Janosch und musterte mich mit diesen so unergründlichen Augen. „Aber ich krieg dich trotzdem rum…Ich krieg sie immer alle rum, Chris…“
Keuchend wachte ich auf. Mein Herz raste in meiner Brust und ich brauchte einen Moment, um wieder klar zu werden. Ich lag in meinem Bett, die Decke nur noch halb auf mir. Ächzend richtete ich mich auf und fuhr mir durch die leicht feuchten Haare.
Das war gerade eindeutig viel zu real gewesen, noch immer schien ich die Hitze zu spüren, die weiche Haut unter meinen Fingern…
Was sonst?
Seufzend sah ich an mir runter und war nicht wirklich überrascht über die drängende Bescherung meiner Körpermitte.
Schnell warf ich einen Blick zum Nachtschrank, es war dreiviertel sechs am Morgen…
Müde rieb ich mir die Augen und stand auf. Nach dem Duschen hätte es eh keinen Sinn sich wieder hinzulegen, heute ging die Schule wieder los.
Barfuß und vorsichtshalber die Hände über meine Peinlichkeit gelegt huschte ich ins Bad und stieg umsichtig in die Dusche.
Ich weiß gar nicht, wie oft ich mich in dieser Stolper/Todesfalle halb das Genick gebrochen hatte, aufgrund von etwas länger anhaltenden Müdigkeitssymptomen.
Während das warme Wasser über meinen langsam erwachenden Körper lief und ich mich um mein Problem kümmerte, versuchte ich angestrengt nicht an Janosch zu denken… Ich stand wirklich nicht auf Blondinen!
„Du siehst aus als hätte man dich auf den Weg zur Schule mit dem Auto überfahren…“, war der unglaublich charmante Morgengruß Sandras während sie sich neben mich auf die morsche Bank auf dem Schulhof fallen ließ. „Du bist echt nicht so der Frühaufsteher…“, lachte Phillip und sah zu mir rüber. Ich grummelte nur als Antwort und vermied es zu meinem besten Freund zu sehen.
Noch immer spuckten die Bilder des Traums durch mein von der Uhrzeit bedingt ziemlich langsam arbeitendes Gehirn.
„Wo haben wir jetzt eigentlich?“, fragte Sandra und tippte auf ihrem Handy herum. „Haus drei, Raum 218.“, gähnte ich und stupste mit dem Fuß einen Stein an, welcher ein Stück über den Boden kullerte. „Ich hasse Haus drei…“, Sandra sah nun zu einer Gruppe Zehntklässlerinnen, mit gerunzelter Stirn begutachtete sie deren Klamotten, „Da riecht‘s immer so muffig…“
„Ich bin gespannt was für eine spannende Rede der Degenhardt für uns bereit hält…“, warf Phillip von der Seite ein und ich grinste schwach. „Vielleicht hat er mal wieder einen Motivationskurs oder so mitgemacht…“
Herr Degenhardt, unser Klassenlehrer mit den Unterrichtsfächern Deutsch und Englisch, war erst 32 mit recht ausgeprägten Geheimratsecken und versuchte zweifelt den Unterricht und die Schule für junge Menschen attraktiver zu gestalten. Er war der felsenfesten Überzeugung, dass mit der richtigen Einstellung jeder Schüler das Beste aus sich herausholen konnte. An sich kein falscher Gedanke, doch leider schoss er meist bei diesen Dingen gehörig übers Ziel hinaus.
Entweder verfiel er in eine ganz merkwürdige, eindeutige Fantasiejugendsprache, das man kein Wort verstand oder aber er sprach mit einem als wäre man gefüllte fünf und ließ einem Bilder über seine Wünsche und Träume malen. Einmal hatte er auch versucht Vertrauen zu uns auf zu bauen in dem er uns selber persönliche Erlebnisse aus seiner Jugend erzählte. Wir musste uns darauf 45 Minuten die unmöglichsten und peinlichsten Geschichten von ihm anhören, besonders verstörend waren die über seine ersten sexuellen Erfahrungen…
Wenn ich nur dran dachte hatte ich das Bedürfnis meinen Kopf hart gegen eine Wand zu schlagen.
„Wir können auf jeden Fall gespannt sein…“, seufzte Sandra und streckte sich genüsslich. „Hey Chris!“, ertönte es hinter mir schüchterner Stimme. Ich konnte ein breites Lächeln auf meinem Gesicht nicht unterdrücken als ich mich um drehte und Niklas in einem mal wieder so riesig wirkenden T- Shirt und einer schwarzen Shorts sah. „Hey…“, antwortete ich so gutgelaunt, wie ich es am frühen Morgen sein konnte. „Hi“, schon fast drohend stand Magnus hinter Niklas, sein Blick schien eindeutig von Mord und Todschlag dominiert, doch das ignorierte ich schlicht. Ich ignorierte ich immer, meine Form freundlich zu ihm zu sein!
„Bereit für das letzte Schuljahr?“, fragte ich natürlich nur Niklas. „Nicht so richtig…“, gähnte Niklas halb und schob seine Nerdbrille nach oben, die er sonst nie in der Schule trug. Noch so etwas, was ich an Niklas mochte, er war auch ein Langschläfer…
Natürlich konnte ich an nichts anderes Denken, als dass ich gerne mit ihm Schlafen würde, aber das stand auf einem anderen Blatt.
„Na ihr beiden…“, mischte sich Sandra natürlich ein und fixierte ganz im Gegensatz zu mir nur Magnus, „Ich hab dich das letzte Mal auf Linas Party gesehen… Warum warst du nicht bei der von Tino?“ Ich war auf dieser Party auch nicht, halb aus Angst vor dieser blonden Pheromonschleuder und weil ich es nicht ertragen hätte Magnus und Niklas zusammen auf dieser Party zu sehen. Liebeskummer zu kurieren ist so ätzend.
„Keinen Bock drauf…“, meinte Magnus schlicht schulterzuckend warf jedoch einen Seitenblick auf Niklas. Schon klar…
„Ich hab Darksiders zwei jetzt durch…“, meinte ich um mich auch selber abzulenken und stand von der Bank auf. „Und…“, Niklas Augen leuchteten auf. „Ich muss ehrlich sagen ich fand besser als den ersten… Besonders die Grafik ist so um Längen besser…“, ich bückte mich nach meinem Rucksack. „Hast du es jetzt auf der Xbox oder PS3 gezockt…“, runzelte Niklas die Stirn, „Auf der PS3 ist die Grafik ja eh immer besser…“
„Boah, könnt ihr über den Mist nicht wann anderes quatschen? Ist doch eh totale Zeitverschwendung…“, verdrehte Sandra genervt die Augen. „Das ist keine Zeitverschwendung“, ich sah zu Gebäude drei als die Schulklingel läutete, „Ich rette da die Welt! Und Welten retten sich nun mal nicht von allein!“
Wir gingen zum Unterricht und Niklas grinste mich breit von der Seite an.
Warum konnte er nicht in mich verliebt sein?
Im Gebäude trennten sich unsere Wege Niklas und sein Pitbull eines Freundes verzogen sich in den ersten Stock, während wir die Treppe hoch zu Raum 218 stapften.
Im Klassenzimmer war noch wirres Treiben als wir hinein kamen und trotz der offenen Fenster schien die Luft etwas Modriges zu haben, wie überall in diesem steinalten Backsteinbau.
Ich ging wie immer in die erste Reihe und rutschte bis nach ganz Links ans Fenster. Sandra und Phillip setzten eine Reihe hinter mir ebenfalls ans Fenster. Ich setzte mich seitlich auf den Stuhl und spürte die kalte, schon fast feuchte Wand am Rücken und packte lustlos meine Federtasche und meinen Hausaufgabenplaner aus. Kurz sah ich ihn an und seufzte als mir Bob der Baumeister zu winkte. Meine Mutter, die Schnäppchenjägerin, hatte sich mal wieder selbst übertroffen.
Als das zweite Klingeln ertönte, was den offiziellen Stundenbeginn ankündigte war der Degenhardt noch nicht zu sehen und so wurden überall die Gespräche munter fortgeführt. Wenn man aber ehrlich war würde auch die Anwesenheit unseres Klassenlehrers nichts am Geräuschpegel ändern.
Ich ließ meinen Blick durchs Klassenzimmer schweifen, nirgends war Janosch zu sehen. Vielleicht hatte ich Glück und er war doch schon weg. Vielleicht hatte sich seine Familie es sich anderes überlegt und sie waren doch wo anderes hingegangen. Vielleicht…
Unser Klassenlehrer kam gutgelaunt und beschwingt wie immer in den Klassenraum und strahlte in die Runde. Meine zuerst neutrale Miene verzog sich als ich sah wer mit unserem Pauker den Raum betreten hatte.
Das helle Haar wieder verwegen zerzaust, blitzten seine Augen unter einer schwarzen Sonnenbrille hervor. Er trug ein weißes ziemlich weites ärmelloses Shirt mit einem bunten Aufdruck, was ein eigenwilliges Schmetterlingstatoo entblößte auf seinem Oberarm, was sich wohl auf seinem Schulterblatt fortsetzte.
Seine schlanken Beine steckten in hautengen kurzen Hosen, dazu trug er schwarze Chucks. Als er seine Sonnenbrille ab nahm grinste er breit seine neuen Klassenkameraden an und ließ seine Augen durch den Raum gleiten.
Ungewöhnlich schnell fanden seine dunklen Augen mich und er grinste mich süffisant an wobei er auch noch eine Augenbraue hob als er schon fast genüsslich meine Erscheinung musterte. Ich versuchte wieder ein gleichgültiges Gesicht zu machen und sah stur zu Herr Degenhardt.
„Hallo mein Lieben!“, er klatschte Tatenreich in die Hände und zeigte dann ausladend auf Janosch, so als hätte ihn noch keiner bemerkt, „Das ist Janosch Roppel!“ Janosch hob die Hand und winkte fröhlich in die Klasse. „Er wird mit euch zusammen sein Abitur machen und ihr wisst, wie wichtig ein gutes Klima in der Gruppe ist um sein Potenzial zu entfalten und deshalb will ich das ihr euch auf Janosch einlasst und ihn in eurer Mitte Willkommen heißt!“, energisch ballte Herr Degenhardt eine Faust und Janosch beobachtet ihn eindeutig belustigt. War klar, dass jetzt so was kommt…
„Am besten wäre es, wenn sich jemand bereit erklären würde Janosch ein bisschen unter seine Fittiche zunehmen! Jemand der ihm zeigt, was bei uns so abgeht!“, und da war die ulkige Jugendsprache, „Jemand der unseren Geist von Zusammenhalt und Teamwork verkörpert und ihn mitreißt!“ Verhaltendes Gekicher füllte den Raum. „Wir alle können uns vorstellen wie schwer ein Neuanfang sein muss wenn man niemanden kennt!“, beinah theatralisch bebte die Stimme Herr Degenharst als er auf Janosch blickte, so als wäre er der einzige überlebende einer tragischen Schlacht. „Ich kenn schon Chris“, meinte der jedoch nur vollkommen trocken und zeigte grinsend auf mich. Ein paar lachten in der Klasse. „Tatsächlich!“, die Miene meines Klassenlehrers hellte sich auf und er strahlte mich an, „Wenn ihr beide euch schon angefreundet habt…“
Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein…
„Du musst wissen Janosch, Chris ist auch unser Klassensprecher und sogar Schulsprecher… Am besten ist es wirklich, du hältst dich an ihn. Er wird dir alles wichtige Erklären und zeigen, aber natürlich steht die mein Ohr auch immer offen“, er legte mit todernster Miene seine Hand auf Janoschs Schulter, „Egal was für ein Problem du hast, ich bin für dich da!“ „Danke…“, meinte Janosch schon fast überzeugend grinsend. Herr Degenharst nickte ihm zu und zeigte dann auf den freien Platz neben mir während er weiter redete. „Ich denke wir sollten aus Fairness Gründen uns alle noch einmal vorstellen, damit Janosch…“
Wieso zum Henker musste mir so etwas immer passieren? Wie hatte ich das verdient?
Janosch rutschte neben mir auf den Stuhl. „Schulsprecher also…“, meinte er leise und packte seine Sachen aus, „Ich steh auf Männer die Verantwortung tragen können. Die gerne die …Führungsposition…übernehmen“ Wie schaffte dieser Typ es aber auch wirklich alles was er sagte zweideutig klingen zu lassen. „So eine große Verantwortung ist das hier nicht… Wie wohnen in ner Kleinstadt! Hier gibt’s keine Bandenkriege…“, schnarrte ich ebenso leise zurück. „Auch noch bescheiden oder kannst du mit Komplimenten nicht umgehen…“, er hatte seinen Ellbogen auf den Tisch gestemmt und so sein Kinn auf der Hand abgestützt um mich in den Wahnsinn zu treiben und dabei auch noch anzustarren. „Ich bin nicht bescheiden, offensichtliche Dinge sind keine Komplimente.“, dieser Bengel saß zwei Minuten neben mir und sofort hatte ich das Bedürfnis in zu erschlagen. „Noch besser…“, gurrte er halb, „Arrogant!“
„Also Chris, willst du nicht Mal Anfangen dich vorzustellen? Wir können das gleich damit verbinden, was ihr den Sommer so gemacht hab.“, aufmunternd sah mich mein Lehrer an und ich hatte mal wieder das Gefühl fünf zu sein, „Ich weiß das dich Janosch schon kennt, dennoch solltest du die Reihe beginnen und Janosch ist dann der Nächste, so muss er nicht als erster etwas Preisgeben und du bist in dieser Umgebung vertraut“ „Ich finde das ist ne super Idee…“, meinte Janosch strahlend an Herr Degenhardt, welcher so aus sah als würde er diesen gerne adoptieren wollen, „Bis jetzt weiß ich ja nur das du eine Schwäche für Brünette hast!“ Mit unschuldiger Miene drehte er sich wieder zu mir und ich lächelte leicht gequält. „Gut… Ich bin Christopher Dreher, 18 Jahre alt. Mein Vater ist Arzt und meine Mutter Hausfrau. Ich habe zwei ältere und vier jüngere Geschwister, und in den Sommerferien war ich im Urlaub mit meinen Eltern und meinen Geschwistern an der polnischen Ostsee…“, jedes Mal nach den Ferien mussten wie erzählen was wir in den Ferien erlebt hatten… Wie gesagt, man kam sich vor wie fünf. „Noch ein bisschen persönlicher Chris, etwas mehr Offenheit!“, nickte mir der Hobbypsychologe zu und ich kämpfte den Drang nieder ihn zu erwürgen. „Und ich habe was gegen anhängliche und aufdringliche Leute, die nicht wissen, wann sie den Bogen überspannt haben“, fügte ich also hinzu mit einem eindeutigen Lächeln an Janosch. „Gut Chris, das war ein eigenwilliger Schluss, aber ehrlich!“, kam es etwas irritiert von Herr Degenhardt, „Ehrlichkeit ist wichtig!“ Und dann hatte Janosch das Wort. „Alsooo…“, begann er und drehte sich zur Klasse, „Ich bin Janosch Roppel und 17 Jahre alt. Ich werde erst nächstes Jahr im Frühjahr 18. Meine Eltern sind beide Schausteller, so wie eigentlich alle aus meiner Familie Väterlicherseits und ich bin das erste Mal länger in einer Schule als 2 Wochen. Deshalb hab ich die Sommerferien auch nichts Besonderes gemacht außer mit meinen Eltern durchs Land zu kutschen von einer Kirmes zur nächsten.“, er legte einen seiner schlanken Finger ans Kinn und dachte nach, „Ah ja, ich geh gern ins Kino und treibe gern Sport...“, kurz überlegte er noch, „Oh ach ja, das hätte ich fast vergessen. Ich bin schwul!“
Ich glaube so still wie in diesem Moment war es noch nie bei Herr Degenhardt im Unterricht, alle Augen waren starr auf Janosch gerichtet der vollkommen unbeeindruckt wirkte. „Das war vielleicht zu persönlich…“, meinte ich zu Janosch, der mich fragend an sah und nur mit den Schultern zuckte. „Okay…“, meinte Herr Degenhardt der eindeutig mit sich rang, „Das war super Janosch. Du hast dich geöffnet, uns vertrauen geschenkt! Großartig… also wer ist der nächste!“
Janosch hört allen anderen aufmerksam zu und lächelt ab und an bei dem einen oder anderen Hobby.
Immer wieder warf man ihm verwirrt Blicke zu, hier ist schwul sein ein Schimpfwort. Niemand würde sich freiwillig outen, zumindest nicht in der Schule, vielleicht bei Freunden, aber das traute ich mir selbst noch nicht mal. Ich konnte nicht anders als ein Stück weit Beeindruckt zu sein wie leicht er damit umging, er schien so vollkommen im Reinen mit sich zu sein.
Nach der Vorstellungsrunde und einer schier ewig dauernde Motivationsrede bekamen wir endlich unseren Stundenplan und ich stellte sehr erfreut fest, dass ich heute Physik hatte und damit Niklas 90 Minuten für mich allein hatte.
Wahrscheinlich wäre es gesünder, wenn ich mich nicht darüber freuen würde…
Es klingelte und danach hatten wir noch eine Stunde bei unserem ach so optimistischen Klassenlehrer. Janosch hatte keinen andere Wahl als sich den stürmischen Belagerungen von einer Meute Mädchen ergehen zu lassen, angeführt von Sandra. Warum fanden Mädchen Schwule eigentlich immer so zum Quietschen anregend?
Der so unglaublich männliche Teil der Klasse beratschlagte, wie man damit wohl umgehen sollte, ich verschränkte schlicht die Arme auf dem Tisch und vergrub meinen Kopf in ihnen, schon fast verzweifelt versuchte ich das Gekicher und Gefiepe neben mir zu ignorieren.
„Und…Hast du einen Freund?“, es schien das alle Mädchen die Luft an hielten. „Nein…“, ich konnte das teuflische Schmunzeln auf diesen perfekten Lippen förmlich sehen. Ein enttäuschtes Geräusch ging durch seinen neuen Fan- Club. „Aber es gibt da jemanden den ich wirklich gut finde…“, seufzte er gespielt. „Und…?“, unglaublich wie schon fast gruselig die klingen.
Ich wusste, warum ich auf Kerle stand, Mädchen sind Geisteskrank!
„Naja, wir haben uns letztens auf einer Party kennen gelernt…“, begann er zu erzählen, ich hoffte er würde mit diesem Vollidioten zusammen kommen und mich in Ruhe lassen, „Ich habe gleich gemerkt das er mich toll findet.“ Ja, bestimmt so wie bei mir, grummelte ich in Gedanken. „Aber er meinte ich wäre nicht sein Typ, aber dann hat er mich so angesehen und dann bevor er losgegangen ist hat er mir diesen total niedlichen Spitznamen gegeben…“, wieder seufzte er und mit ihm alle Mädchen. „Was für einen Spitznamen hat er dir gegeben?“, natürlich mussten sie es wissen. „Esmeralda…“, lachte er und ich richtete mich ruckartig auf. „Esmeralda…“, fragend hallte der Name nach. Empört sah ich ihn an, der Schalk wank mir aus seinen grauen Augen und er nickte. „Esmeralda, wie die wunderschöne Zigeunerprinzessin… Die aus dem Glöckner von Notre Dame!“, erklärte er und sah zu mir rüber. Das konnte doch nicht sein ernst sein…
„Das ist ja so romantisch!“, seufzten sie nun, diese dummen Hühner. „Was zum Henker ist den daran romantisch?“, platzte es wütend aus mir heraus als es wieder zum Unterricht klingelte.
Ich bekam noch ein paar empörte Blicke zu geworfen von der pinken Meute und Janosch lachte. „Es ist der erste Kosename von dir für mich, ich finde das schon irgendwie romantisch…“, er legte sein Kopf auf seinen ausgestreckten Arm und sah zu mir auf. „Vielleicht schreibt jemand ja auch mal eine Geschichte über unsere außergewöhnliche Liebe… So episch wie bei der Glöckner von Notre Dame und so leidenschaftlich wie bei Romeo und Julia… Nur ohne das Sterben und so…“, meinte er schlicht. Ich sah ihn einfach nur entnervt an und richtete meinen Blick nach vorn. „Oh Chris, warum bist du nur Chris…“, säuselte er und ich konnte tatsächlich nicht anders als leise zu lachen.
Die nächste Stunde verging nur schleppend und ich war froh als es endlich zur Frühstückspause läutete. Leider hielt der Gedanke nur so lange, bis Janosch mich anstrahlte und meinte: „Und was machen wir jetzt?“ Wie er das „wir“ betont… Mir lief ein kalter Schauer den Rücken lang runter. „Kannst du nicht endlich mit dem Getue aufhören…?“, fragte ich halb genervt und halb hoffnungsvoll. „Welches Getue?“, fragte Janosch so zuckersüß unschuldig zurück und legte doch tatsächlich noch den Kopf zur Seite. Mistaas.
Ich seufzte resigniert und verließ mit meinem neuen übergestylten Schatten das Klassenzimmer. „Die Schule ist recht hübsch…“, meinte Janosch ungezwungen, „Nur riecht sie nicht so gut…“ „Da hast du Recht!“, kam es laut von hinten und zum ersten Mal in meinem Leben war ich froh Sandras Stimme zu hören. Nur ein Blick in ihre Augen und ich wusste wie scharf sie darauf war, Janosch als ihren neuen „schwulen“ besten Freund vorzuführen. Gott sei Dank wusste sie nicht, dass sie an sich ja schon einen hatte…
Janosch wand sich nun Sandra und Phillip zu. Fragend sah mich mein bester Freund an, während ich mich mit einer Grimasse zu Janosch ziehend klammheimlich aus dem Staub machte. „Geh mal aufs Klo…“, nuschelte ich halb Laut und suchte das Weite, doch Janosch schien auch Augen im Hinterkopf zu haben, denn kaum war ich drei Schritte entfernt lief er mir schon wieder hinter her. „Uh, du zeigst mir jetzt also, wo die Klos sind…“, tief vergrub er die Hände in den Taschen. „Sieht wohl danach aus…“, murrte ich. Auf dem Weg in den Keller zur Erleichterungsstelle überlegte ich mir verschiedene Möglichkeiten Janosch los zu werden. Am umsetzbarsten war die, ihn in einer Kloschüssel zu ertränken, nur das Problem mit den Zeugen machte mich nachdenklich. „Hey Chris…“, kicherten mir ein paar Elftklässlerinnen entgegen. Ich nickte kurz und Janosch sah den Mädchen nach. „Du bist ganz schön beliebt…“, er schien eher mit sich selbst als mit mir zu reden, „Aber wegen denen muss ich mir ja keine Sorge machen“, fügte er noch schlicht hinzu. Ich überhörte das gekonnt und bog ab als Niklas vor mir an einem der Schließfächer stand. „Oh hey…“, meinte er fröhlich und grinste mich unbefangen an. Mein Innerstes zog sich schmerzhaft zusammen, trotzdem schaffte ich ein Lachen. „Doppelstunde Physik nachher…Freust du dich schon auf die Braun?“, ich fuhr mir durch die Haare. Niklas blick schweifte kurz zu Janosch und dann wieder zu mir. „Naja, ich freu mich eher auf dich…“, gestand er und gab seiner Brille einen Stups die Nase hoch.
Wie kann er nur so was sagen…?!
„Hey…“, mischte Janosch sich plötzlich ein, berührte mich leicht am Arm. Auffordernd sah er mich an, „Ich hab gedacht du willst mir zeigen, wo die Klos sind…“
Seine schlanken, warmen Finger auf meiner Haut fühlten sich fremd an und ich sah ihn irritiert an, lag da etwa etwas Schmollendes in seinem Gesicht. „Oh, ich wollte euch nicht aufhalten…“, entschuldigte sich Niklas sofort, „Du musst der Neue sein, Freut mich dich kennenzulernen, ich bin Niklas!“ Unsicher hielt nun dieser Janosch die zierliche Hand hin. Janosch musterte Niklas schon fast kühl und meinte nur schlicht „Hi…“, ich hätte von dem Sonnenkäfer etwas mehr Lebenskraft erwartet, „Ich bin Janosch…“
„Niklas!“, hallte es Laut durch den Flur. Ah, da war auch schon der Pittbull.
Magnus trat zu uns mit zwei Cola Flaschen in der Hand. Seine Miene verfinsterte dich als er mich sah und ging dann gleichgültig zu Janosch. Auf einmal weiteten sich seine Augen. „Hey Janosch…“, meinte er überrascht, jedoch nicht verstimmt.
Verdutzt sah ich zwischen den beiden hin und her. Als wäre in Janosch plötzlich der Groschen gefallen strahlte er Niklas an. „Ach du bist das…“, meinte Janosch nun doch etwas begeisterter zu Niklas. Dieser schien genauso verwirrt wie ich. „Schön dich wieder zusehen“, freute sich Janosch nun und umarmte Magnus wie einen alten Freund zur Begrüßung, „Anscheinend hat ja alles geklappt!“
Zwinkerte er ihm nun zu und lachte verschmitzt zu Niklas. „Ähm...Ihr kennt euch?“, fragend sah Niklas zu Magnus, und spitzte leicht die Lippen. „Ähm…“, begann Magnus wie immer so wortgewandt und Janosch sprang ein. „ Wir haben uns auf Linas Party kennengelernt“, erläuterte Janosch nun sehr fröhlich und liebenswürdig zu dem kleinen Brillenträger, „Magnus und ich hatten da eine kleine Unterhaltung…“, Niklas schien das gar nichts zu sagen und auch ich konnte mit all dem nichts anfangen, „Und anscheinend hat Magnus ja dich jetzt doch rumgekriegt!“, fügte er noch hinzu und wippte auf der Stelle.
Es war schon fast niedlich wie synchronrot Magnus und Niklas an liefen. Fast panisch öffnete Magnus den Mund, schloss ihn jedoch ohne einen Ton zusagen wieder und sah sich panisch um. „Oh darf das keiner wissen?“, flüsterte Janosch und sah mich kurz an. „Ich weiß es schon…“, meinte ich seufzend und versuchte den bitteren Ton in meiner Stimme zu verbergen. Wenn es ging, wurden die beiden sogar noch dunkler im Gesicht. „Freut mich auf jeden Fall für euch beide!“, strahlte Janosch nun wieder und sah mich kurz von der Seite an, „Und mit Magnus hast du dir ne ganz schöne Schnitte geangelt!“, meinte er zu Niklas direkt und zwinkerte ihm eindeutig und übertrieben zu. Ein fast panisches Lächeln huschte auf dessen Gesicht und er schob verlegen seine Brille hoch. „Aber keine Sorge,“, beschwichtigend hob er die Hände, „Ich will nichts von ihm… Ich hab was mit Chris am Laufen…“ „Bei uns läuft gar nichts…“, empörte ich mich schnell. „Ach nun hör aber auf…“, lachte Janosch, „Wir wissen über die beiden doch auch Bescheid, dann ist es nur fair…“ „Bei uns gibt’s nicht zu wissen!“, fauchte ich und fuhr mir durch die Haare. „Natürlich…“, beschwichtigend tätschelte er meine Schulter und verdrehte an Magnus Gewand die Augen. Niklas sah mich groß und fragend an.
Verdammt ich musste Janosch von den beiden wegkriegen. Das machte der doch alles mit Absicht.
„Wir waren gerade auf dem Weg zum Klo… Und danach muss ich dir noch deinen Raum zur nächsten Stunde zeigen…“, versuchte ich ihn panisch abzulenken. „Stimmt ja, du hast ja kein Französisch…“,er legte einen seiner schlanken Finger auf seine vollen Lippen. „Ich hab auch hier nach Französisch…“, meinte Magnus nur platt. Sofort strahlte Janosch wieder wie eine geplatzte Tüte Atommüll. „Super... Und du hast Physik zusammen mit Niklas. Dann warte ich mit den beiden hier bis du wieder vom Klo da bist und Magnus zeigt mir nach her wo ich hin muss…“, mit funkelnden Augen sah er Niklas an, „Ich bin mir sicher, wir vier werden noch unzertrennlich!“
Versteinert sah ich Janosch an. Wie konnte ein Mensch so unglaublich dreist sein?
„Oder…“, er blickte in mein wütendes Gesicht und schnurrte seine nächsten Wort förmlich, „Willst du etwa, dass ich unbedingt mitkomme?“
Ich machte ohne ein Wort zu sagen auf dem Absatz kehrt und flüchtete förmlich in den Raum mit den gekachelten Wänden. Janosch fröhliche und für mich unerträgliche Stimme klang mir nach: „Er ist so niedlich…“
Doch anstatt Pinkeln zu gehen, ging ich ans Waschbecken und klatschte mir einen Schwall kaltes Wasser ins Gesicht. Wütend sah ich in den Spiegel, dieser Ausbund von einem Menschen…
Dieser Verdammter…
Argh! Es gab nichts was meine Wut gerade auch nur ansatzweise Ausdrücken konnte!
Und das alles auch noch vor Niklas! Ausgerechnet vor Niklas… und dieser Flachzange Magnus… Der ihn nun doch noch rumbekommen hatte!
Meine Handknöchel traten weiß hervor, so fest umfasste ich das Waschbecken.
Nach dem ich mir das Gesicht abgetrocknet hatte und tief durch geatmet hatte ging ich zurück zu diesem so ungleichen Trio, welches noch immer schwatzend dar stand. „Also hast du jeden Montag, Donnerstag und Samstag Training?“, fragte Janosch interessiert und kaute auf seiner gepiercten Lippe rum. „Wenn du willst kannst du heute nach der Schule gleich mit zum Training kommen…“, zuckte Magnus mit den Schultern. Niklas sah mir mit immer noch leicht geröteten Wangen entgegen und lächelte leicht.
Das Janosch Fußball spielte war zwar eine Überraschung, aber irgendwie passte es, denn ich konnte niemanden wirklich leiden, der Fußball spielte. Selbst meinen Bruder tolerierte ich schlicht einfach nur. „Ja, ich glaub das mach ich…“, entschied Janosch schließlich und wand sich dann mir wieder zu, doch zu meinem Glück klingelte es in genau dem Moment. „Tja, dann werden wir mal zu Physik…“, und ich ging los und hoffte Niklas würde mir folgen. „Bis in zwei Stunden!“, gurrte das blonde Übel mir nach. Als ich im ersten Stock war hatte mich Niklas eingeholt und er keuchte leicht. „Ganz schön eigen, der Janosch…“, nuschelte der Nerd und ich sah zur Seite während wir langsamer durch den Gang zum Raum gingen. Ich schnaubte verächtlich, eigen traf es noch nicht mal annährend. „Und du bist jetzt mit Magnus zusammen…“, fragte ich leise, dennoch gerade heraus. Ich war es Leid um den heißen Brei herum zu reden. „Ja…“, nuschelte er und wurde wieder rot. „Wie…“, setzte er an, doch ich unterbrach ihn. „Ich bitte dich!“, ich verdehte die Augen, „Das hat ein blinder mit nem Krückstock sofort durchschaut…“ „Oh…“, war sein einziger Kommentar dazu als wir unsere Stammplätze ganz vorne im Raum einnahmen. Frau Braun war noch nicht da. „Ist es…“, er stockte, „Für dich okay…“, ich erstarrte kurz, er konnte doch nicht wissen das ich… oder? „Ich mein, ist es für dich in Ordnung das ich auf Kerle stehe…?“, vollendete Niklas den Satz und ich entspannte augenblicklich. „Warum sollte es ein Problem sein?“, entgegnete ich schlicht, „Du bist doch der gleiche Niklas… Jetzt mit oder ohne Freund…“, ich kramte nach meiner Federtasche und warf sie neben mein Bob der Baumeister Haushaufgabenheft auf den Tisch. Niklas sah mich tatsächlich beruhigt an. „Tja…und wie ist es so mit Prinz Peng…?!“, fragte ich unbestimmt und war mir nicht sicher, ob ich es wirklich wissen wollte. Etwas Träumerisches fuhr in Niklas Blick und mir drehte sich der Magen um. „Es ist echt schön…Ich mein…“, unsicher rang er nach Worten, „ Ich hatte ja noch nie einen Freund… oder ne Freundin oder so was… deshalb weiß ich nicht, ob ich alles richtig mach… aber ich finde es einfach toll… mit ihm zusammen zu sein…“, einerseits schien dem schwarzhaarigen das sehr wichtig anderseits aber auch sehr peinlich zu sein es jemanden zu sein. Der Gedanke das er mir so vertraute freute, aber deprimierte mich auch. Ich wollte nicht der sein, der mit ihm über seine Beziehung redete, ich wollte der sein, mit dem er eine Beziehung führte. „Was solltest du den Falsch machen…?“, noch immer vermied ich den direkten Blick zu meinem Banknachbarn. „Ich weiß nicht…“, seufzte Niklas nur, „Ich hab einfach Angst das er irgendwas findet, was ihn stört… das ich irgendwas blödes mache…“ „So lange du dir selber treu bleibst ist das doch eine sehr unbegründete Angst…“, nun konnte ich doch nicht anders als ihm in die braunen verunsicherten Augen zu schauen,
„Magnus ist mehr als nur verschossen in dich! Und das meine ich so, wie ich es sage…“ „Aber…“, setzte er so typisch an und wieder schnitt ich ihm das Wort ab. „Nun hör auf mit deinem ewigen „Aber“. Du und Magnus kennt euch schon ewig, er weiß ganz genau auf wenn er sich da eingelassen hat. Er weiß, dass das alles für dich ganz neu ist, außerdem gibt es nichts bestimmtes, was eine Beziehung als gut oder schlecht in idealerweise auszeichnet… Jeder hat da seine eigen Art…“, erklärte ich dem kleineren und kam mir vor die Doktor Sommer, „Außerdem ist das doch auch Magnus erste richtige Beziehung… und vor allen Dingen seine erste Beziehung mit einem Jungen, also mach dich nicht wegen irgendwelchen Nichtigkeiten wie immer verrückt…“ Dankend grinste mich dieser jetzt verlegen an. „Entschuldige…“, seufzte er. „Ja, ja… Schon klar…“, ich kratzte mich leicht am Ohr.
„Janosch schient dich zu mögen…“, begann Niklas geschickt nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung ein neues Thema. Wieder verdrehte ich verächtlich die Augen. „Er geht mir einfach nur auf die Nerven…“,meinte ich bestimmt und beobachtet Frau Braun dabei wie sie in den Raum hinein kam, „Er macht das nur um mich zu ärgern… Wie im Kindergarten…“ „Ich finde ihn an sich ganz nett…“, wand Niklas ein, „Er ist halt sehr…“, er suchte nach einem passenden Wort, „Offen… Mit allem!“
Ich unterdrückte ein verächtliches Schnauben da der Unterricht nun anfing. Wie immer verging die Zeit mit Niklas angenehm und viel zu schnell…
Als wir gemeinsam die Treppe runter gingen um zu nächsten Unterricht zu kommen standen vor der Treppe Magnus und Janosch und unterhielten sich gut gelaunt, lärmend kam eine Gruppe Zehntklässler herein und ich erkannte meinen Bruder der Schwungvoll Magnus begrüßte, welcher mit einem kurzen Kopfrucken zu Janosch zeigte. Dieser hatte jedoch Niklas und mich auf der Treppe entdeckt und rannte ohne Vorwarnung auf mich zu und sprang in meine Arme als ich meinen Fuß gerade von der letzten Stufe genommen hatte. Laut polternd fielen wir nach hinten um.
„Ich hab dich so vermisst, Chrissiiiiiii!“, seufzte Janosch theatralisch und die umstehenden fingen an zu kichern, während er seine Arme um meinen Hals schlang. „Geh von mir runter…“, würgte ich hervor, während ich versuchte mich aus dem Würgegriff zu befreien und mir nicht sicher war ob ich mir nicht den Steys gebrochen hatte. „ Geht’s dir gut, Chris…“, kam es leise von Niklas der neben uns stand und etwas hilflos auf uns beide sah. Simon lachte ziemlich laut und sah leicht hämisch zu mir rüber, mit einem ebenfalls grinsenden Magnus neben ihm. „Sorry, Magnus… Ich dachte zuerst das wäre nen Kerl… Und nicht die neu Freundin meines Bruders“, Simon kratzte sich den Kopf und kam einen Schritt auf uns zu. Janosch löste endlich seine Umklammerung und grinste zu Simon: „Ich bin auch ein Kerl…“ Simon starrte ihn verwirrt an und schien nicht im Geringsten zu registrieren was das bedeutete. Ich kämpfte mich unter Janosch frei und stand schwerfällig auf. Leichtfüßig sprang meine angebliche neue Freundin Esmeralda neben mir auf und hakte sich bei mir unter. „Und ich bin sein neuer Freund!“, korrigierte Janosch nun auch noch meinen kleinen Bruder. Der uns mit offenem Mund anstarrte. Magnus bekam sich schon fast nicht mehr ein vor stummen lachen und ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Endlich schien der Groschen auch bei dem langsam Denker Simon unten angekommen zu sein den erschrocken trat er einen Schritt zurück und polterte: „Altaaaahhh… Echt jetzt!?“
Entnervt zog ich meinen Arm von Janosch. „Nein, du Flachzange…“, fuhr ich ihn an, „Der verarscht dich nur, Simon…“ „Ihr seid Geschwister?“, freute sich Janosch nun und blickte mich kurz schmollend an. „Wie unhöflich mich nicht gleich ihm vor zu stehlen…“
„Oh Gott…“, ich zerrte Janosch am Handgelenk weiter, „Hör endlich auf mit dem Mist wir müssen zu Mathe!“ „Bis gleich in der großen Pause…“, winkte Janosch den zurück geblieben noch zu und ich würde meine Hand jetzt sehr gern um seinen Hals zusammen drücken.
Kurz vor dem Raum ließ ich das schmale Handgelenk wieder los und stapfte in den Raum. Etwas energischer als sonst warf ich denn Rucksack auf den Tisch und ließ mich auf den Stuhl fallen. „Ich erkläre es dir jetzt ein letztes Mal, lass diese dummen Witze!“, knurrte ich Janosch an, dieser lächelte jedoch wieder nur völlig unbeeindruckt. „Streit im Paradies…“, kam es glucksend von Sandra hinter uns und ich funkelte sie wütend an. „Sehr witzig…“, grinste ich sie gequält an. „Du hattest ganz klar recht Sandra…“, seufzte nun Janosch und fuhr sich durch sein Blondhaar, „Er hat echt ein Problem mit Nähe…“
Konnte dieser Tag nicht einfach endlich enden?
Hallooooo, *wink*
Ich hoffe eure Woche war leichter als meine. xD Fünf Tage Uni und ich puste schon wieder aus dem letzten Loch… Das war echt eine Garstigkeit an Woche, besonderen danke einer ganz tollen *hust* Kommilitonin! Ich bin eigentlich ein sehr geduldiger Mensch und… gnaaa… >_<
Danke hier noch mal an meine liebste Mitbewohnerin, dass sie zur Stelle mit Rat und Tat war … <3
Wie immer hoffe ich, dass euch die neusten Ereignisse in HeartBeat gefallen und ihr zufrieden mit meinen geliebten Klappspaten seid. Im nächsten Kapitel kommt dann auch der liebe Aaron vor, der mein Herz jetzt schon höher schlagen lässt!
Außerdem ist dieses Kapitel Shinobi gewidmet, weil sie mich letztens mit ihrem erste Kapitel von „My Pet Boss“ so zum Lachen gebracht hat, dass ich nach einem wirklich sehr frustrierenden Uni Tag mit einem breiten und durchaus dreckigem Grinsen ins Bett gegangen bin, ebenfalls ist dies Kapitel für die liebe Nightimeangel, die immer von all meinem Murks den ich hochlade so wundervoll begeistert ist, obwohl er so viel Nettigkeit gar nicht verdient und natürlich auch für alle die diese Geschichte Lesen und sie tatsächlich mögen… Ein riesiges Dankeschön vor allen Dingen dafür! Ich habe das Bedürfnis jeden einzeln von euch zu schnappen und zu drücken! >///
Noch nie in meinem Leben war ich so froh nach einem Schultag nach Hause zu kommen.
Ich war so zu sagen fast panisch aus dem Raum nach der achten Stunde geflüchtet um meinem persönlichen Verderben zu entkommen.
Alleine bei der Erwähnung des Namens Janosch wurde mir ganz kalt und ein Schauder lief mir den Rücken lang runter. Dieser kleine Mistkerl schien beschlossen zu haben seinen neuen Lebensinhalt darin zu sehen mich verfrüht in den Selbstmord zu treiben.
Grummelnd lief ich die mit Kies gefüllte Auffahrt hoch und drückte die wie immer nicht verschlossene Vordertür auf. Ich zog meine Turnschuhe aus und sah sofort das zusätzliche Paar Schuhe, welche in ihrer eigenwilligen Verarbeitung nur einem gehören konnten.
Grinsend ging ich zu meinem Zimmer und hörte nur Elias vergnügt quietschen aus dem Wohnzimmer „Chrissiiiiiii!“
Ich zuckte leicht zusammen bei dem Klang meines verstümmelten Namens und dachte bei meinem immer noch schmerzenden Hintern an Janosch… Und ärgerte mich noch mehr, weil dieser Gedanke so zweideutig war und dieses Esmeralda zum Grinsen gebracht hätte.
Mein kleiner Bruder rannte mir nun hinter her in mein Zimmer, wo ich meinen Rucksack abstellte.
Freudig lachend klammerte er sich an meinem Bein fest und setzte sich auf meinen Fuß. „Haaallooooo…“, grinste er nach oben und ich konnte nicht anders als zurück zu grinsen. „Na du…“, ich ging mit meinem neuen Klotz am Bein aus meinem Zimmer.
Ich schlürfte ins Wohnzimmer und sah als erstes meinen Vater in dem großen geräumigen Raum neben meiner Mutter auf der Couch sitzen, welche sich Postkarten und andere kleinere Flyer ansah.
Er hatte sich in den zwei Wochen Abwesenheit nicht verändert. Seine große, dünne Gestalt, die langsam aber sicher einen Bierbauch bekam war die selbe, seine schwarzen dicken Locken mit dem immer deutlicher werdenden grau Schimmer waren wie immer leicht nach hinten gekämmt und seine dunklen braunen Augen musterten mich aus einem Netzt aus Lachfältchen, was sich in seinem Gesicht in den 56 Jahren auf dieser Erde gesponnen hatte. Sein Blick ging runter vorbei an seiner leicht krummen Nase zu Elias an meinem Bein und er grinste mich schräg an zur Begrüßung: „Zusammen seit ihr ja schon fast ein ganzer Kerl…“ Ich lächelte müde zurück.
Nina lachte verächtlich, sie hatte die Arme verschränkt und die Beine überschlagen und thront nun halb auf dem großen Sesel am Fenster. Es war klar, dass sie absolut keinen Bock auf diese Familientreffen hatte. „Nun lass aber mal den armen Chris in Ruhe“, kam es nun vom Fußboden vorm Fernseher, wo mein großer Bruder zwischen sehr viel pink kniete und anscheinend fröhlich mit Lea und ihren Barbies spielte, „Irgendwann wird der Gute noch nen Bartwuchs bekommen!“
„Danke Bruderherz…“, nickte ich Aaron zu der mich nun breit angrinste und an sich nur eine jünger und braunhaarige Version unseres Erzeugers war, neben den ich mich nun auf der Couch nieder ließ.
„Schicke Frisur“, fügte ich noch hinzu und sah den beiden Zöpfen in seiner Lockenpracht an, die ihm genau an der Stirn, wahrscheinlich von Lea, (bei ihm konnte man sich nie sicher sein) gemacht worden waren und wie Teufelshörner in den Himmel ragten und ihn wirklich gut in seinem Wesen unterstützten.
Natürlich nahm er das Kompliment an und fuhr sich durch die restlichen runterhängenden Haare und warf den Kopf leicht in den Nacken. „Bei denen nur noch spärlich vorhandenen Fuseln kann sich Lea ja nicht kreativ austoben und Nina…“, bei dem Wort schwangt sein Blick theatralisch zu seiner kleinen Schwester, „Ja niemanden an ihre Pracht lässt und eh wahrscheinlich nicht zu bewegen ist da sie ein Haarspray mit der Basis von Zement benutz, habe ich das Glück gehabt die tadellose Frisur Kunst von Miss…“ „Lady!“, warf Lea dazwischen. „Verzeihung, Lady Lea, was übrigens noch lieblicher klingt, zu kommen!“, beendete er seine Rede und nahm eine der Feenbarbies und zupfte ihren Rock zu Recht. „Ich finde deine große Schwester hat Recht…“, mischte sich mein Vater ein und Aaron sah ihn kurz gehässig an, „Deine Frisur ist furchtbar!“
„Danke…“, meinte ich schlicht und fuhr mir durch meine eben noch kritisierten Haare. Ich wusste nicht wie oft ich diese Diskussion mit meinen Eltern geführt hatte, besonders mit meinem Vater. Punk, hatte er zu mir gesagt.
Mein Erzeuger erhob sich nun seufzend, und Elias hing sich an sein Bein in der Hoffnung eine weitere Reise antreten zu können. „Ich hab die übrigens was mit gebracht…“, nuschelte mein Vater und stampft mit dem lachenden Elias und dem bösen Blick seiner Frau aus dem Wohnzimmer.
„Ich hab ne neue Barbie bekommen…“, zeigte Lea stolz und wackelte wild mit ihr um her. „Cool!“, versuchte ich so viel Begeisterung wie möglich auf zu bringen. „Cool…“, kam es mit hochgezogenen Augenbrauen von Aaron, „Die ist wirklich entzückend!“ Lea und Aaron nickten sich wissend zu.
Kaum zu glauben das dieser Kerl Operationen am Herzen vornahm.
Mein Blick ging zu Nina und sie zeigte tatsächlich erfreut anscheinend über ihr Mitbringsel eine Kette mit einem wirrverschnörkeltem Anhänger. „Sie ist ziemlich cool…“, zuckte sie mit den Schultern und tat unberührt. „Klar ist die cool…“, meinte schon wieder Aaron und inspizierte ein Oberteil und eine Hose die er seiner Barbie anziehen wollte, „Ich hab dem alten Herren auch gesagt er soll das nehmen was er am unschönsten findet und… Sie gefällt…“ „Haha…“, fauchte Nina sofort, warf einen Blick zu der Erzeugerin die alles ohne auch nur mit der Wimper zu zucken und von ihrer Lektüre aufzuschauen zur Kenntnis nahm und streckte ihm die Zunge raus. Gespielt entsetzt weiteten sich Aarons Augen über diese Dreistigkeit. Bevor es zu weiterem Gezanke kommen konnte kam der männliche Part der Erziehungsfraktion mit einem lautlachenden Elias zurück, welcher verkehrt herum unter seinem Arm geklemmt war. Ein dünnes etwas in einer Plastiktüte wurde mir gereicht und Paps drehte Elias rum und überlegte wie er wohl richtig rum gehörte. Elias lachte schon Tränen und ich sah aus den Augenwinkeln den kritischen Blick der Frau neben mir. Ich wog mein Mitbringsel leicht in der Hand und meinte vielleicht ein Buch darin. Kurz schaute ich zu Aaron der nicht zu mir sah jedoch breit grinste.
Stirnrunzelnd griff ich in die Tüte und bekam einen halbe Herzaussetzer als ich den Gegenstand erkannte.
Völlig sprachlos sah ich zu meinem Vater welcher Elias nun abgesetzt hatte unter den Blicken seiner Göttergattin und mich nun schelmisch höchst zufrieden angrinste. „Das ist ein iPad!“, ich war mir nicht sicher ob mein Vater mir nicht die Falsche Tüte gegeben hat, vielleicht auf dem Flughafen oder so vertauscht hatte. „Ich weiß…“, lachte er rau. „Das ist ein iPad…“, wiederholte ich immer noch völlig geschockt, „Du kannst mir doch kein iPad mitbringen aus Kopenhagen?“
Hatte der alte Mann plötzlich den Verstand verloren?
„Ich war einer der Hauptredner auf der Tagung und da Apple einer der Sponsoren dieses Events war habe ich eins bekommen in denen alle wichtigen Termine und sonstiges eingespeichert waren… Und naja… Ich dachte mir… Du könntest tatsächlich damit etwas anfangen…“, nuschelte er vor sich her und ließ sich wieder neben meiner Mutter nieder, die ihn kopfschüttelnd ansah. „Und da wundert sich noch mal einer, warum unsere Kinder angeblich verzogen wären…“, seufzte die sieben Fache Mutter ergeben.
Noch immer völlig überwältig strich über das schlichte schwarze Design des A4 großen Rechners in meinen Händen. „Danke…“, meinte ich schließlich schlicht und sah meinen Vater überwältigt an, welcher mir nur kurz auf die Schulter klopfte und meinte: „Ich hoffe dein Praktikum im Herbst läuft gut…“
Ich wusste, was er mir damit sagen wollte und ich musste schlucken. Ich besaß ein iPad.
Der Rest des Nachmittags verging ohne weitere zwischen Fälle und wir redeten über die ersten Schultage und die Tagung in Kopenhagen. Und darüber das mein Vater unbedingt ein deftiges Abendbrot haben wollte, zu dem er ein gutes deutsches Bier trinken konnte und meine Mutter ihn ausschimpfte, weil er wahrscheinlich in Kopenhagen genug getrunken hatte und Aaron ziemlich eindeutig hinter dem Rücken unseres Vaters nickte.
Gerade als diese Diskussion den Höhepunkt erreicht hatte und Lea mit Arnold hibbelnd vor den Eltern stand stapfte ein ziemlich erschöpft aussehender Simon ins Wohnzimmer.
„Wat den hier los…?“, schnaufte Simon und grinste der immer noch exzentrischen Frisur Aarons entgegen während sie sich die Hände reichten. Er lächelte meinen Vater entgegen und ließ sich auf einem der Stühle am Esstisch nieder.
„Du kommst ganz schön spät…“, fragte Aaron und zupfte schon wieder an einer Barbie rum.
„Fußballtraining…“, meinte dieser nur schlicht und verstaute seinen iPod umsichtig in seiner Tasche.
„Wie war dein erster Schultag…“, kam es gelangweilt von Nina. Sie hatte tatsächlich eine Stunde lang über ihren Reden müssen und wirkte so, als würde sie den nächsten der sie Ansprach erwürgen.
„Cool… Mein Stundenplan ist ganz chillig…“, plapperte er so dahin und ich strich über mein iPad in Gedanken ganz woanders, „Fußballtraining war heute echt krass…“
Er strich seine eh schon kurzen Haare nach oben und bekam ein leuchten in dem Augen, wie immer wenn es um diesen nervigen Sport ging. „Da ist jetzt ein neuer dabei“, mein Kopf ruckte zu Simon, was hatte Janosch den jetzt verzapft, „Und…“, er lachte kurz kopfschüttelnd und ungläubig, „Ich hab so was noch nicht gesehen“
Er schien wirklich beeindruckt. „Ich hab noch nie jemanden so gut Fußball spielen sehen, selbst Magnus sah gegen den alt aus!“, er schien damit an zu nehmen das dieser Fakt bedeutete das es wohl keinen besseren Fußballer geben könnte auf der Welt. „Ich hab gedacht dieser Magnus wäre so unglaublich…“, meinte Aaron und ich schnaubte verächtlich. „ ja es war so krass…Ich mein, wenn du den Typen siehst denkst du erst das wäre ein Mädchen, so wie der immer rum rennt, doch dann…“,er machte weitausschweifende Gesten und sah mich dann wissend an. „Er ist jetzt erst hergezogen. Kommt vom Rummel, macht jetzt hier Abi…“, Simon sah mich immer noch an und ich verzog mein Gesicht entnervt. „Ist das nicht der Schwule!?“, kam es nun doch interessiert von Nina. „Schwul…“, verwirrt legte Lea den Kopf schräg. „Schwul?, echote auch Aaron. „Jaaaa… Der Typ heißt Janosch oder so, und ist wohl schwul und hat das ganz laut rum erzählt und soll wohl auch mit einem aus seiner Klasse zusammen sein…“, Ninas Augen leuchteten gierig angesichts des Tratsches. „Das ist doch Blödsinn…“, murrte ich wütend. „ich hab gedacht ihr wird nicht zusammen…“, meinte mein Lieblingsbruder nur stumpf. Schlagartig wurde es sehr still im Zimmer und ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Bin ich auch nicht…“, presste ich hervor, „Er tut nur immer zu so und will mich in den Wahnsinn treiben…“ „Also ist er nich…“, fing Nina an, doch ich unterbrach sie unwirsch. „Keine Ahnung… Ist mir auch egal!“, erklärte ich gereizt.
„Naja, ich glaub schon, dass er dich mag…“, zuckte Simon mit den Schultern und ich hatte das Bedürfnis ihn zu erwürgen, „Er hat bei Training nach dir gefragt!“, fügte er erklärend nach.
„Und du erzählst ihm auch noch alles fröhlich was du weißt, ne?“, fauchte ich ihn in aller Nina Manier an, „Du hast doch keine Ahnung wer der Typ ist! Vielleicht ist er irgendein verrückter Psycho und steht irgendwann mit Clownsmaske in unserem Haus!“
„Oh jeh, da ist aber jemand verknallt…“, Aaron lachte. Ungnädig verdrehte ich die Augen in seine Richtung. „Naja, Chris hat ja auch noch keine Freundin mit nach Hause gebracht!“, fügte Nina nun noch hinzu. Simon lachte. „Sehr witzig, wirklich…“, knurrte ich und strich Fuseln von meinem Mitbringsel. „Genug jetzt!“, mischte sich mein Vater ein und ich hatte schon die Hoffnung, dass er sich vielleicht auf die Seite seines zweit ältesten Sohns stellte, „Hatten wir nicht gerade das wichtige Thema Abendessen!?“
Ich verdrehte mal wieder die Augen und fragte mich wirklich wie meine Eltern sich über Aarons sprunghaftes Verhalten wundern konnten, wenn mein Vater nicht anders war.
„Na von mir aus…“, geschlagen verdrehte meine Mutter die Augen, da hatte ich das also her, „Aber ihr werdet mir alle in der Küche helfen!“
Die Versammlung löste sich damit und mein Vater polterte noch schnell los um Simons Mitbringsel zu holen.
Ich trug mein neu errungenes Spielzeug in mein Zimmer. Vorsichtig legte ich es auf meinen Schreibtisch und freute mich auf nach her, wo ich es ausprobieren würde.
„Janosch also…“, kam es von der Tür und erschrocken drehte ich mich zu meinem großen Bruder um. Er hatte die Haargummis endlich raus genommen, seine Haare standen jedoch noch etwas ab.
Ich sah ihn misstrauisch an. „Er geht dir also auf den Kecks und du bist total genervt…“, er wedelte unbestimmt mit der Hand. „Genau…“, ich fuhr mir durch die eh völlig jetzt schon zerzausten Haare, „Er ist einfach nur fürchterlich penetrant! Sein aussehen wie seine ganze Art! Permanent klammert er sich an mich und sagt meinen Namen und tut so als wäre ich seine große Liebe… und… ach… er geht mir einfach nur auf den Kecks!“, schimpfte ich einfach los, „Ich mein, die ganze Zeit sieht er mich an oder freut sich wenn wir uns kurz berühren oder so und, ach…“
Ich sehe wütend zu Aaron der mich angrinst. „Was?“, frage ich ihn verwirrt. „Nichts,“, antwortet dieser schlicht und immer noch grinsend, „Es klingt einfach nur schrecklich niedlich, wie du über ihn redest!“
Und damit ging mein großer Bruder schlicht in Richtung Küche davon und ließ mich sprachlos zurück.
Überraschung! :D
Tatsächlich schon das nächste Kapitel, obwohl ich so viel für die Uni hätte tun müssen… aber naja… ^^“
Es hat sau viel Spaß gemacht, die ganze Familiendynamik zu schreiben und ich hoffe Aaron gefällt, der alte Lump! xD
Also ich mag ihn, und will ihm demnächst noch nen One- Shot geben, der Aaron hatte nämlich auch noch nie ne Freundin! *Muhahahahahahaha*
Apropos One- Shots, ich hab mir überlegt, wenn einer von euch eine tolle Idee zu einem Chara hat, oder zu einer Szene, die vielleicht nicht richtig vorkommt oder doch nur aus ner anderen Sicht toll wäre, schreibt mir einfach… Ich werde dann versuchen sie umzusetzten…
Ist bestimmt lustig zu sehen, wer eure Favos sind! xD
So ich mag das Kapi noch gern der lieben legonie widmen, die immer so fleißig Kommentiert und die Jungs sehr mag. Natürlich auch wieder für meine wundervolle böse zwiete hälfte Shinobi! <3 Außerdem ist es für Bepoisthebest, weil wir beide One- Piece Fangirls sind! xD
… Und für sasunarulover und cypisek, weil ich immer rot werde wenn die beiden mir schreiben und den ganzen Blödsinn von mir mögen! Natürlich bin ich auch mehr als Dankbar für alle eure Kommis und Herzen, ihr seid so super! >///
Die erste Schulwoche verging in einem Strudel aus Peinlichkeit und Penetranz seitens Janosch.
Ich genoss die Ruhe des Wochenendes, naja, zumindest so viel Ruhe wie man bei mir zu Hause haben konnte.
Als der Sonntag sich dem Ende neigte und die Uhr halb zwölf anzeigte fuhr ich schließlich gähnend mein so wundervolles neues iPad runter.
Mich streckend und in Gedanken schon bei dem schrecklichen Montagmorgen, der mich erwarten würde, mit der nervigsten Blondine auf der Gottverdammten Erde, die sich wahrscheinlich und meinem riesen Glück im Moment eine nagelneue Methode überlegt hatte meine schon strapazierten Nerven zu zersägen, tapste ich ins Bad um noch schnell die Zähne zu putzen.
Auf dem Weg zurück zu meinem Zimmer stand plötzlich eine kleine verschlafene Gestalt vor mir. In einem Bärchenschlafanzug und seinem Lieblingskuscheltier an sich gepresst sah mich Elias schmollend an. „Was machst du denn hier, Kleiner?“, frage ich verdutzt doch Elias hob nur seine kurzen Arme und sah mich fordernd an. Ergeben nahm ich ihn auf den Arm und er kuschelte sich an mich. „Ein Böser Traum?“, fragte ich leise und trug ihn in mein Zimmer. Ein leises Schniefen verriet mir, dass ich Recht hatte.
Als ich schließlich in mein Zimmer kam und dort Lea auf meinem Bett zusammen gerollt mit ihrer neuen Barbie lag, wusste ich was los war. Heute nach dem Mittagessen hatte sich Aaron verabschiedet.
Da er es leider nur sehr selten nach Hause schaffte versuchte er in der Zeit so viel wie möglich mit uns, seinen kleinen Geschwistern, zu verbringen, besonders mit Elias und Lea.
Die beiden waren jedoch dann jedes Mal wenn er wieder ging zu Tode betrübt und weinten immer bittere Tränen.
Ich machte schlicht das Licht in meinem Zimmer aus und legte Elias in mein Bett zu Lea, schlüpfte etwas umständlich dann selbst unter die Decke und meine beiden kleinen Geschwister kuschelten sich an mich.
Obwohl ich oft nur müde lächeln konnte, über all die verrückten Äußerungen Aarons, verstand ich vielleicht, was er damit meinte, als er sagte, ich würde meine Geschwister vermissen sobald ich nicht mehr mit ihnen unter einem Dach leben würde. Und so schlief ich mit den ruhigen und tiefen Atemzügen Elias und Leas ein.
Mit einem dumpfen Schlag wurde ich geweckt. Verdutzt richtete ich mich auf und sah mich erschrocken um. Lea grinste mich immer noch im Nachthemd an und zog eine Grimasse bevor sie lachend aus dem Zimmer rannte. Elias war nirgends zu sehen. Grummelnd ließ ich mich wieder aufs Bett fallen und sah zu meinem Wecker. Fünf Minuten vor halb sieben.
„Du musst dich erst gar nicht wieder hinlegen!“, kam es barsch von meiner Mutter, welche mit dem auch noch ganz zerknautscht aussehenden Elias rein kam, „Geh duschen, Frühstück ist gleich fertig!“ Sie riss mal wieder meine Fenster weit auf um die so mühsam in der Nacht gesammelte schlechte Luft hinaus zu scheuchen. Erstaunt bemerkte ich den nassen Schleier der die Welt bedeckt.
„Du kannst euch dann mit dem KIA zur Schule fahren“, rief meine Mutter mir noch zu als sie schon wieder aus meinem Zimmer stürmte.
Missmutig wie immer lief ich ins Bad und stellte mich unter den heißen Strom, ich hatte jetzt schon keine Lust mehr auf den Tag.
Nach dem ich meine Geschwister und mich in die Schule gefahren hatte flüchtete ich vor dem Regen in das schon voll besetzte Klassenzimmer. Die meisten meiner Klassenkameraden waren ziemlich durchweit. Beruhigt stellte ich fest, dass meine persönliche Plage noch nicht da war und ließ mich seufzend auf meinem Platz nieder und sah den Regentropfen dabei zu, wie sie wirre Linien auf die Fensterscheiben malten.
Als ich noch kleiner war hatte ich mit Aaron zusammen immer versteckte Bilder und Formen in diesen Linien gesucht. „Hoffentlich hat es bis wir Sport haben wieder aufgehört zu regnen….“, begrüßte mich Phillip und zog seine nasse Jacke aus. Ich lächelte ihm müde entgegen und sah ihm dabei zu wie er seine Sachen auspackte, als die ersten Blitze über den Himmel zuckten. Sandra stand noch an der Tür und redete laut mit einer Freundin. „Ich habe auch nicht sonderlich Lust in der Halle zu versauern…“, meinte ich weiter und er grinste.
„Guten Morgen Chrissie…“, kam es müder als erwartet von der Seite und ich zuckte zusammen, „Ich hab dich so vermisst übers Wochenende!“ „Tatsächlich…“, meinte ich seufzend und rutschte aus der Reichweite Janoschs so gieriger Hände.
Doch Esmeralda machte heute keine Anstalten mich zu begrabbeln, misstrauisch sah ich zu ihm rüber.
Er trug eine mintgrüne Jacke über einem gelben T- Shirt und eine schlichte schwarze Hose. Er rieb sich müde die großen Augen und wirkte etwas schlaffer als sonst. Vielleicht wirkte es auch so, weil seine sonst so kunstvollzerzausten Haare nass vom Regen hinab hingen.
Ich erinnerte mich, dass am Wochenende die große Eröffnungsfeier der Jahreskirmis gewesen war und er wahrscheinlich dort das Wochenende voll eingespannt gewesen war und deshalb bestimmt keinen Schlaf bekommen hatte.
Tatsächlich legte Janosch seinen Kopf auf die verschränkten Arme und ließ mich in Ruhe. Der Himmel draußen verdunkelte sich immer mehr und das Gewitter begann nun richtig zu toben.
Ich war froh über die stille Janoschs und wand mich wieder Phillip zu, obwohl es schon merkwürdig war nicht permanent diesen sonst so dreisten Bengel neben sich lärmen zu lassen.
Unser Klassenlehrer betrat den Raum und der Lärm in der Klasse ging etwas zurück. Draußen konnte man nun schon fast glauben, dass die Welt untergehen würde.
„Ich hoffe ihr hatte alle ein ganz tolles Wochenende…“, begann nun der Degenhardt seine so typisch beschwingte Motivationsrede.
Janosch hob seufzend den Kopf. Ich musterte ihn kurz von der Seite, müsste er nicht anstrengende und lange Nächte gewohnt sein?
„Wenn ihr jetzt bitte eure Hausaufgaben vor holt…“
Obwohl ich mich wie immer auf den Unterricht konzentrieren wollte konnte ich nicht anders als immer wieder zu dem so merkwürdig ruhigen Jungen neben mir zu schauen.
Die zwei Stunden vergingen wie im Flug. Als es zur Pause klingelte und das Gewitter immer noch tobte, bat mich meine Klassenlehrer zu einem kurzen Gespräch nach vorn.
Seufzend ließ ich mir seine Fragerei zu der Planung des Abiballs über mich ergehen. Ich warf einen Blick zur Tür. Janosch wartet im Flur auf mich, doch sah er erschöpft zu Boden. Kein strahlendes Lächeln in meine Richtung.
Als es vorklingelte zum Unterricht wank Janosch kurz in meine Richtung bevor zum Französisch Unterricht davon zog.
Gerade noch pünktlich schaffte ich es selbst zu meiner Physikstunde. Flüsternd werteten Niklas und ich die neuesten Games aus, die für den Herbst angekündigt waren und freuten uns diebisch auf das neue One Piece Spiel, was für die PS3 raus kommen sollte. Ich konnte nicht vermeiden, obwohl ich doch mit Niklas zusammen hatte immer wieder an Janosch und seine so untypische Müdigkeit zu denken, bestimmt ist er in Mathe wieder munterer.
Fast erwartete ich ihn wieder am Ende der Treppe mit Magnus stehen zu sehen, vielleicht würde er wieder versuchen mir in die Arme zu springen.
Doch dort stand nur Magnus, der Niklas entgegen lächelte und mir einen kurzen Blick zu warf. „Janosch musste noch mal aufs Klo…“, meinte er als würde es mich interessieren.
Als ob ich enttäuscht wäre den blonden Nervensack nicht zu sehen. Natürlich lässt es mich vollkommen kalt das er nicht auf mich gewartet hat und es ist mir auch scheiß egal das er nicht wie immer versucht so viel wie möglich mich an zufassen.
Ich bin nur ehrleichtert das er anscheinend vernünftig geworden ist und bin vorsichtig das es nicht wieder so weit kommt, genau… Ich bin halt ein misstrauischer Mensch…
Seufzend lief ich allein zu Mathe und setzte mich mal wieder in die erste Reihe. „Wo ist den Janosch?“, fragte mich Sandra überrascht. „Auf Klo…“, zuckte ich unbestimmt mit den Schultern und packte meine Utensilien für den Unterricht aus. Janosch kam aufs Klingelzeichen in den Raum gehuscht und setzte sich ohne großes Getue neben mich.
Er sah sogar noch Müder als zuvor aus und er sah matt und teilnahmslos zur Tafel.
Was war denn bloß mit ihm los?
Es fiel mir nun noch schwerer mich auf den Unterricht zu konzentrieren, was es wirklich nur Müdigkeit, das er so abwesend war, oder mochte er mich einfach nicht mehr? Hatte er erkannt, dass er mit seiner Penetranz bei mir nichts erreichte? Was natürlich super wäre, doch er konnte dann ja wenigstens Bescheid sagen, oder normal mit mir reden…
An sich hab ich ja nichts gegen ihn…
Nach einer Stunde Mathe klingelte es zur großen Pause, die wir im Raum verbrachten, da der Regen immer noch Monsunartig tobte. Wieder verschwand Janosch aufs Klo ohne ein Wort zu sagen und winkte schlicht zum Abschied.
„Er ist heute irgendwie anders, oder?“, kam es von Sandra perfekt erfasst. „Ich finde ihn eher angenehm Ruhig!“, antwortete ich steif darauf und begann eine Unterhaltung mit Phillip über den bevorstehenden Mathetest. Als die Pause schon fast vorbei war, kam Janosch endlich wieder und setzte sich wieder still auf seinen Platz neben mich. Wieder legte er den Kopf auf seine verschränkten Arme. „Alles okay, Janosch?“, fragte Sandra laut und bekam nur einen ausgestreckten Daumen nach oben als Antwort. „Müde?“, fügte sie hinzu und Janosch deutete ein Nicken an.
Wenn er lieber Pennen wollte, warum war er dann nicht gleich zu Hause geblieben, dachte ich wütend und wusste selbst nicht, was mich gerade so störte an Janosch.
Doch sein benehmen heute regte mich noch mehr auf als sonst.
Nach Mathe hatten wir Sport und zügig patschten wir durch den Regen zur Turnhalle.
Ich schälte mich aus den nassen Klamotten und versuchte sie so auf zu hängen und hin zu legen, dass sie nach der Doppelstunde halbwegs wieder trocken sein würden. Während ich so meine Turnschuh zu band sah ich kurz zu Janosch, er zog sich gerade sein weißes riesen Shirt für Sport an. Schnell wand ich den Blick wieder von seiner glatten Brust.
Ich fand ihn einfach uninteressant.
Ich verließ als erstes die Umkleide und half Herr Vogt, unserem etwas schon altersschwachen Lehrer, beim Aufbau der Turngeräte. Langsam füllte sich die Halle und ich lehnte mich an die Hallenwand.
Janosch blieb genau an der Tür stehen. Wir sollten als erstes ein paar Runden rennen als Aufwärmung und dann in Gruppen an die verschiedenen Stationen des Boden- und Geräteturnens gehen. Bevor ich los lief blickte ich noch kurz zu Janosch er stand noch immer da, ich dachte er wäre doch so sportbegeistert.
Natürlich lief ich als erstes und am schnellsten.
Als ich meine erste Runde schon hinter mir hatte lief die ach so sportliche Esmeralda gerade mal los, ich überholte ihn gekonnt und streifte dabei seinen Arm. Er war unglaublich warm. Ich lief etwas langsamer. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Arm.
Warum war diese kleine Berührung so kribbelnd, ich blickte mich wieder zu ihm um und stutzte. Er war kreidebleich nur seine Wangen glühten rot und seine großen Augen waren ganz glasig. Sein arm war so warm gewesen, so viel wärmer als seine Haut sonst war…
„Janosch…“, ich blieb stehen und sah ihn erschrocken an. Er war auch stehen geblieben und blickte mich groß an.
Verwirrt schaute uns die anderen an, während sie vorbei liefen, doch ich beachtete sie nicht. Zügig schritt ich auf den Blonden zu und legte meine Hand auf seine kochend heiße Stirn. „Du hast Fieber…“, ich konnte nicht anders als vorwurfsvoll zu klingen.
„Mir geht’s gut…“, nuschelte er leise, „Ich bin nur müde…“
Er drehte sich von mir weg und wollte an mir vorbei rennen, doch ich hielt ihn fest. „Lass mich los…“, wollte er sich von mir los machen und strauchelte, knapp fing ich ihn auf, bevor er völlig den haltverlieren konnte. Erschrocken sah er mich an.
„Wenn du denkst ich lass dich jetzt so gehen hast du dich geschnitten…“, meinte ich schlicht und zog seinen warmen Körper fest an meinen.
Na Ihr? ;)
Ich hoffe ihr alle hattet ein tolles WE bei mir zu Hause war leider nicht viel mit Ruhe und ein bisschen Erholung tanken, da bei uns im Ort ein Feuerteufel sein Unwesen treibt… O_O
Die große Scheune in der ich als Knirps immer Sailor Moon mit Freunden gespielt hab ist in Flammen aufgegangen, das war wirklich ein abartiger Anblick…
Aber genug von diesen Düsteren Sachen!
Der Kapitel ist für die ganzen Elias- Fangirls! xD
Unglaublich wie der kleine Pupser ankommt, ich bin echt am Überlegen ob ich ihm seinen eigenen One- Shot gönne! :D
Der geplante One- Shot „Nur in Haut“ über Aaron hat, wie sollte es anders bei mir sein, ein perfides Eigenleben entwickelt und wird nun so gute fünf Kapitel umfassen… ^^“ Ich denke morgen ist mit dem ersten Kapitel zu rechnen oder sogar noch heute Abend. Mal schauen! ;)
Ich werde ihn parallel zu HeartBeat laufen lassen und werde versuchen also jeden Sonntag ein Kapitel von beidem hoch zu laden. :D (Ich werde wirklich mein bestes Versuchen… *hust*)
Ansonsten muss ich noch ganz kurz angeben! Ich geh am 10. 11. Aufs AN CAFE Konzert in Dortmund! *___*
Ich bin voll am Ausrasten und schon ganz hibbelig! Würde mich mal interessieren wer von euch noch auf J- Rock und so steht… ;)
Mega Krass wäre es ja, wenn ich jemanden von euch dort treffen würde?! :O
Okay, das war es erst Mal wieder von mir und noch eine ganz tolle Woche, Usagi <3
„Alles okay…?“, trabte Herr Vogt zu uns und sah von mir zu Janosch, den er eindeutig unsicher musterte. „Janosch hat Fieber…“, erklärte ich schnell und schlicht, „Außerdem ist ihm schwindlig…“ Bevor der Kleinere und Herr Vogt auch nur ein weiteres Wort sagen konnten hatte ich den Kranken auf eine der Holzbänke am Hallenrand bugsiert. „Oh…“, kam es dumpf von Herr Vogt. „Mir geht’s gut…“, meinte Janosch nun wieder und sah mich fast wütend an, doch die Wirkung verpuffte weitestgehend durch seine großen, glasigen Augen, „Ich brauch nur etwas schlaf… Das ist alles…“ „Hm…“, kam es von unserem leicht senilen Lehrer, der so aus sah, als wäre er geschockt davon, das Janosch ein Junge sein sollte, „Mit Fiber kannst du keinen Sport mit machen…“ „Dann geh ich halt nach Hause…“, seufzte Janosch erschöpft. „Alleine kann ich dich nicht nach Hause gehen lassen….“, kratzte sich Herr Vogt an seiner Halbglatze, „Ich hol mal das Telefon aus der Lehrerumkleide und dann fragst du zu Hause ob dich jemand abholen kann…“
Ich sah Herr Vogt nach wie er davon schlürfte. „Dann bleib ich ja doch hier…“, entnervt strich der Blonde sich übers Gesicht, „Bei mir zu Hause sind alle Arbeiten… Da kann nicht einfach einer los, nur weil ich ein bisschen Fieber hab… Ich brauch einfach nur schlaf und Ruhe, das ist alles…“ „Warum bist du nicht sofort im Bett geblieben und hast dich vernünftig ausgeschlafen…“, meinte ich und hockte mich vor ihm hin. Seine fiebrig glänzenden Augen sahen trotzig in meine. Ich legte meine Hand noch Mals auf seine heiße Stirn und die glühenden Wangen. „Ich wohn mit meinen Eltern auf dem Rummelgelände in nem Wohnwagen… Da ist nie besonders viel Ruhe…“, nuschelte er. „Verstehe…“, kurz sah ich ihm noch einmal in die dunklen Augen, es war seltsam das sie mir obwohl ich Janosch erst so kurz kannte, so vertraut vorkamen, und stand wieder auf. Als Herr Vogt endlich mit dem Telefon an geschlürft kam nahm ich es ihm ab und begann die vertraute Nummer zu wählen. „Was soll denn das werden, wenns fertig ist…“, verwirrt wollte Janosch nach dem Telefon greifen doch ich hielt den Hörer an mein Ohr und lauschte dem prophetischem Tuten. Nach kurzer Zeit ging meine Mutter an ihr Handy. „Dreher?“, kam es gestresst vom anderen Ende der Leitung. „Hey Mutter…“, begann ich doch die angesprochene Unterbrach mir hastig. „Hast du nicht Schule? Ist was passiert?“, kam es scharf und ich hätte fast gelächelt. „Mir geht’s gut…“, beruhigte ich sie schnell und warf einen Blick auf den völlig verdatterten Janosch, „Aber einer meiner Klassenkameraden hat Fieber und bei ihm zu Hause ist keiner und da habe ich gedacht ich könnte ihn zu uns nach Hause bringen, bis abends seine Eltern wieder Zeit haben…“ Ich unterdrückte ein Lachen angesichts des Karpfenartigen Gesichtsausdruckes Janoschs. „An sich ist das kein Problem, nur ich bin nicht zu Hause. Heute ist der Tag wo ich mit deinen kleinen Geschwistern zu euren Großeltern fahre…“, kam es langsam von meiner Mutter. „Ich weiß… Er braucht einfach ruhe…“, meinte ich schlicht. „Okay…“, seufzte sie, „Falls es ihm sehr schlecht geht rufst du deinen Vater an…“ „Danke, kannst du bitte noch Herr Vogt sagen, dass das klar geht?“, ohne eine Antwort ab zu warten reichte ich das Telefon an den ziemlich unbrauchbaren Lehrkörper. Noch immer starte Janosch mich mit offenen Mund an. „Ich fahr dich zu mir, da kannst du dich hinlegen bis heute Abend und dann, wenn deine Eltern wieder zu erreichen sind bringen wir dich nach Hause…“, ich fuhr mir kurz durch die noch leicht vom Regen feuchten Haare. „Okay, ihr seid dann entschuldigt…“, meinte der Senior und wand sich der neugierigen Meute unserer Mitschüler zu.
Fast vorsichtig stand Janosch auf, als würde er seinen Beinen noch nicht ganz trauen, und lief zur Umkleide. Ich legte vorsichtshalber meine Hand auf seinen schmalen Rücken, nicht, dass er wieder das Gleichgewicht verlor. Es war erschrecken wie viel Hitze sein Körper ausstrahlte.
„Ich werde schon nicht gleich um fallen…“, grummelte Janosch als er vor mir die Umkleide betrat, „Und auf dein Asyl bin ich auch nicht angewiesen… Deine Mutter muss sich nicht um mich kümmern“, schon fast gehässig kam der letzte Satz und er setzte sich mit verschränkten Armen auf die Bank. „Meine Mutter wird sich auch nicht kümmern…“, meinte ich schlicht und schlüpfte aus meinen Turnschuhen. Widersprechend machte Janosch den Mund auf doch ich unterbrach ihn. „Wenn meine Mutter und meine kleinen Geschwister daheim wären, würdest du wahrscheinlich mehr Ruhe auf dem Rummel finden“, ich zog mir mein Sportshirt über den Kopf und legte es gewissenhaft zusammen um es in meiner Tasche verstauen zu können, „Wir sind bei mir allein zu Hause…“ Als würde Janosch zuerst gar nicht verstehen, was ich von ihm wollte blinzelte er ein paar Mal, bis er schließ fast sein altes Lächeln in sein fiebriges Gesicht zauberte und meinte: „Chrissi… Dir ist schon klar wie böse es von dir wäre meinen Geschwächten zustand auszunutzen… Ich hoffe doch das du böse bist?“ „Ich lass dich gleich hier und jetzt zieh dich endlich um…“, augenverdrehend schlüpfte ich in meine leider noch ganz leicht feuchten Straßenklamotten. „Für dich schlüpfe ich doch immer gern aus meinen Klamotten…“, nuschelte er noch leise, zog sich jedoch tatsächlich endlich um. Ich beobachtet, natürlich nur um sicher zu gehen, das ihm nicht wieder schwindlig wurde, wie er sich schon fast angestrengt aus dem weißen riesen Shirt schälte und seine wirklich schon fast unwirklich schöne Brust präsentierte, die mich natürlich vollkommen kalt ließ. Ich fuhr den Konturen seiner angedeuteten Bauchmuskeln nach und sah dann den feinen Lienen nach, die wegweisend in seine Lendengegend zeigten…
Ich räusperte mich kurz und sah aus dem Fenster, noch immer Klatschte der Regen auf die Welt. Ein wirklich widerwärtiges Wetter.
Als ich wieder zu Janosch blickte war dieser gerade in seine Turnschuhe geschlüpft und sah mich nun erwartungsvoll an. Er wirkte zittrig und angespannt, als sein Blick Kurs zu den feuchten Bedingungen draußen schwankte. Ohne weiteres Federn lesen zog ich wieder meine Jacke aus und reichte sie ihm. „Du übertreibst maßlos, ja?“, keine Anstalten machend die Jacke zu nehmen zog er seine verwegen geschwungenen Augenbraun hoch. „Und du stellst dich fürchterlich kindisch an…“, gab ich zurück und trat nah an ihn, um ihm schließlich einfach die Jacke über die Schultern zu legen.
Vielleicht lag es an dem Regen, an seinem so erhitztem Körper oder das ich seine Nähe zum ersten Mal nicht als aufdringlich empfand, doch mir stieg zum ersten Mal sein feiner Duft in die Nase, den ich zuvor nur erahnen konnte. Nicht das ich das getan hätte….
Aber ein angenehmer und durch aus auch irgendwie bekannter Geruch ging von ihm aus. Wie… Pfefferminz… und Kirsche…
Ja, er roch noch Pfefferminz und Kirsche. Unglaublich wie gut dieser Duft zu ihm passte, wie er ihn gar verkörperte… Scharf und irgendwie süß…
Oh Gott, was denke ich hier bloß… Ich mein…
„Wir sollten dann los…“, ich drehte mich von ihm weg und ging zügig voran.
Wir hasteten zu meinem glücklicherweise nah geparkten Auto und krochen erleichterte in die Trockenheit des Wagens.
Ich schaltete das Radio aus und Janosch lehnte sich tief in den Sitz zurück. Er sah so erschöpft aus. Auf dem etwas längerem Weg nach Hause, bedingt durch die ach so prallen Wetter Umstände, sprachen wir nicht. Ich war froh durch die erschwerte Sicht mich voll und ganz auf die Straße konzentrieren zu müssen.
Warum zog sein Gesicht meine Augen magisch an?
Endlich angekommen fuhr ich unter das erst vor zwei Monaten aufgestellte Carport und sah zu Janosch der Blinzelnd die Augen öffnete, als das Geräusch des Motors erstarb. Wir stiegen aus und Janosch stolperte um das Auto herum. Schnell stützte ich ihn in dem ich meinen Arm um seine Taille schlang und ihn ins Haus bugsierte. Umständlich schlüpften wir aus unseren Turnschuhen und ich schob ihn in mein Zimmer. Trotz allem sah er sich noch neugierig um. „Das ist ein ganz schön großes Haus…“, meinte er verschlafen. „Wir sind ja auch ganz schön viele…“, antwortete ich und steuerte auf mein Bett zu. Tiefdurchatmend ließ sich Janosch auf diesem nieder und sah mich nun doch tatsächlich etwas verlegen an. Ich machte nur die Schreibtischlampe in meinem immer etwas dunkleren Zimmer an und ging zu ihm rüber. Wieder strich ich über sein Gesicht und spürte die heiße, aber auch sehr zarte Haut. „Ich hol ein Fieberthermometer und mach dir einen Tee. Machs dir schon mal bequem…“, ich deutete einladend auf mein Bett und wie nötig Janosch ruhe brauchte merkte ich daran, das er darüber keinen zweideutigen Witz riss.
In der Küche fühlte ich den Wasserkocher mit Wasser und kramte aus einem der langen Schränke eine unserer zig Wärmflaschen, einer dieser vielen Sammelticks meiner Mutter. Während das Wasser erhitze huschte ich noch schnell ins Badezimmer und kramte nach dem Fieberthermometer sowie nach einer Packung Aspirin und vor allen Dingen Fibrex.
Während ich das Medizinschränkchen durchkämmte vielen mir ein paar Fiebersenkende Zäpfen für Elias in die Hand, ich grinste kurz und stopfte sie zurück in die Schublade. Ich konnte förmlich hören was für versaute Sachen Janosch dazu sagen würde…
Endlich alles zusammenhabend ging ich zurück in die Küche und goss erst etwas Wasser in eine große Tasse, sofort färbte sich der dampfende Inhalt in eine helles grüngelb und der Geruch der frischen Kräuter stieg mir in die Nase. Den Restwasser kippte ich vorsichtig um mich nicht zu verbrühen in die hellblaue, fischförmige Wärmflasche. Eine Aspirin Tablette löste ich noch in einem Glaswasser auf, bevor ich all meine Verarztungsuntensilien auf ein Tablett stellte und zurück in mein als Lazarett umfunktioniertes Zimmer ging.
Janosch schwarze Hose, sowie seine Türkisfarbende Jacke hing über meinen Drehstuhl und er lag die Decke bis zum Kinn gezogen in meinem Bett und starrte mich wie eine Eule mit großen Augen an. Er richtete sich leicht auf als er mich sah und blickte neugierig auf meine Last. „Ich kann dir auch was zu essen machen…“, meinte ich leise als ich das Tablett auf dem Schreibtisch abstellte und die Wärmflasche unter die Bettdecke in der Nähe seiner Füße stopfte er lächelte mich kurz an und schüttelte den Kopf. Er biss sich auf die gepiercte Unterlippe als er sich das Fieberthermometer unter den Arm klemmte und ich ihm das aufgelöste Aspirin reichte. Er roch kurz dran und schien zuerkenne, was ich ihm da andrehte bevor er es in einem Zug leer trank. Ich sah auf ihn runter während wir auf das so typische Piepsen der Thermometers warteten. „Am besten stell ich dir den Tee auf den Nachtschrank, ist „Neun Kräuter“. Meine Mutter meint das hilft am besten…“, wieder hatte ich das Bedürfnis ihm über die heiße Stirn zu streichen, irgendwie war ich mir nicht sicher ob es nur daran lag um die Temperatur selbst zu testen.
Nach dem es endlich piepte reichte mir Janosch den kleinen Messer nach dem er selbst kurz draufgeschaut hatte. 38,9 °!
„Schon ganz ordentlich…“, meinte ich und reichte ihm die Fibrex und eine kleine Wasserflasche, die bei mir noch verschlossen auf dem Schreibtisch gestanden hatte. „Ich krieg immer schnell Fieber…“, zuckte er schon fast unbeteiligt mit den Schulter und schluckte den Fiebersenker. Gähnend lehnte er sich wieder in mein Kissen und sah mich unschlüssig an. „Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt, wenn ich zum ersten Mal in deinem Bett liegen würde“, grinste er halb, „Ich komm mir vor wie so ein kleines unfähiges Girly…“ „Tja Esmeralda, wenn du gleich zu Hause geblieben wärst um dich zu schonen wäre das nicht passiert…“, grinste ich und setzte mich auf den Rand meines Bettes. „Jaaa…“, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt legte er seinen Kopf in meinen Schoss und sah zu mir auf, „Aber dann hättest du nie bemerkt, wie doll du mich eigentlich magst und dich so entzückend um mich gesorgt…“ „Oh jeh… Du fabulierst im Fieberwahn…“, meinte ich theatralisch und sah aus meinem Fenster, „Du brauchst ganz dringend schlaf!“
Janosch kicherte, rutschte jedoch tatsächlich wieder runter von meinem Schoss und kuschelte sich in die Decke und ins Kissen. „Erzählst du mir etwas von dir?“, fragte der Blonde und atmete tief ein. „Was willst du den hören…“, unsicher sah ich zu ihm runter. „Irgendwas… Bis ich eingeschlafen bin…“, nuschelte er in mein Kissen, „ Ich mag deine Stimme so…“ „Du gibst wohl nie auf, was?“, ich verdrehte die Augen lehnte mich jedoch an meinen Bettpfosten und konnte nicht anders als leicht zu grinsen.
Was war denn nur mit mir los?
„Ich mag Regenwetter eigentlich ganz gern…“, fing ich an zu erzählen und ein zu friedendes Lächeln schlich sie auf Janoschs volle Lippen, „Als ich noch kleiner war hatte ich nicht sonderlich viele Freunde. Auch mit meinen Geschwistern hatte ich immer nicht so viel gemeinsam. Ich war gern Drinne und habe gemalt oder gelesen, ich war ganz schön viel allein“, wieder sah ich aus dem Fenster und fuhr den Linien der Regentropfen nach, „Außer wenns geregnet hat, dann waren meine Geschwister auch immer bei mir hier drin… Mein großer Bruder Aaron hat sich dann immer mit mir zusammen vor die Fensterscheiben gesetzt und wir haben zusammen versucht irgendwelche Figuren und Formen in den verschlungenen Linien der Regentropfen auf dem Glas zu finden“ „Du hängst sehr an deinem Bruder, oder?“, fragte Janosch leise. „Ja…“, lachte ich, „Aaron ist irgendwie der einzige in dieser Familie mit dem ich mich wirklich verbunden fühle... Ich meine, er ist der einzige der mich so akzeptiert wie ich nun mal bin… Obwohl ich mit ihm genauso wenig gemein hab, wie mit dem Rest meiner Geschwister. Sie sind alle von ihrem ganzen Wesen… Simon und Nina halten mich für einen riesigen Kauz…“, ich strich Janosch ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht, steckte sie sanft hinter sein Ohr und fuhr mit den Fingerspitzen durch die feinen Härchen in seinem Nacken.
Er seufzte wohlig. „Wieso halten sie dich für kauzig?“, fragte Janosch wieder genuschelt.
„Weißt du, mit 6 anderen Geschwistern gibt es immer einen mit dem du verglichen wirst und vor allen Dingen gibt es immer einen der besser ist als du…“, ich kraulte sanft Janosch im Nacken und er rutscht rutschte näher an mich ran, „Und irgendwie bin ich halt immer in den Dingen, in denen meine Geschwister oder früher meine Eltern glänzten, nicht der Bessere… Und der einzige dem das egal ist, ist Aaron, naja und Elias, aber ich bin mir nicht sicher wie weit das zählt, weil Elias erst drei ist…“ „Das zählt…“, warf Janosch ein. „Wenn du das sagst… Naja, es ist halt nicht immer leicht mit 6 unglaublich extrovertierten Geschwistern, wenn du selbst etwas ruhiger bist… Aaron hat immer gesagt ich müsse mir mein Recht erkämpfen, oder ich würde untergehen… Er meinte ich sollte ruhig meine Meinung kundtun, auch wenn sie von der der anderen abweicht… Ohne ihn würde ich wahrscheinlich immer noch alleine in meinem Zimmer hocken und in den Regen starren… Er ist wirklich der beste große Bruder den man haben kann und er ist mein großes Vorbild…“, mit meiner freien Hand kratzte ich mich kurz am Hals, ich konnte mich nicht erinnern jemand anders das alles schon mal erzählt zu haben, „Du musst wissen er ist Herzchirurg… Ein wirkliches Ass auf dem Gebiet und er Unterricht mit noch nicht mal dreißig Jahren an einer der renommiertesten Universitäten Deutschlands… Er hat die Karriere, die ich mir wünsche…“ „Ist dein Vater nicht auch Arzt?“, hakte Janosch wieder nach. „Ja, mein Vater ist Chefarzt hier im Krankenhaus und meine Mutter hat früher als Krankenschwester gearbeitet, meine große Schwester Johanna ist auch Medizinerin, so wie ein riesiger Haufen meiner Verwandtschaft...“ „Wollen deine kleinen Geschwister auch Medizinstudieren?“, Janosch schien halb beeindruckt. „Ich glaub schon, dass sie in die Richtung wollen… Oder zumindest in den Bereich Pharmazie…. Das ist eigentlich auch die einzige Gemeinsamkeit, die ich mit meinen Geschwistern habe, unsere Vorstellung von der Zukunft, obwohl das bei Elias und Lea noch schwer zu sagen ist… Es ist aber trotzdem so etwas wie das Verbindungsglied zwischen mir und dem Rest meiner Familie… Glaub ich…“, ich rieb mir Kurz die Stirn, „Entschuldige, ich erzähl hier Quatsch und halt dich vom Schlafen ab…“
Doch als ich runter zu Janosch sah waren seine so verführerischen Lippen leicht geöffnet und sein Atem ging tief und gleichmäßig. Ich blieb neben ihm sitzen und versuchte mir ein zu reden, das es mehr gab, was mich und meine Geschwister miteinander verband während der Regen weiter gegen mein Fenster fiel…
Hallo… ~ween! *muhahahahaha*
Ich weiß es ist noch ein bisschen früh dafür, aber Halloween ist wirklich mein allerliebster Tag im Jahr! Hö hö xD
Das Kapitel hatte einen etwas anderen Ausklang, aber ich hoffe es gefällt trotzdem… :3
Ich denke es wird Sonntag das übliche Kapitel geben und hoffentlich auch das erste zu der Geschichte von Aaron, ich komme da mal wieder nicht zu Rande… -.-“
Okay… Ich geh jetzt mit meinem Bruder ins Kino… *tüdelüüüü*
Bis Sonntag und ein paar wundertolle Tage, eure Usagi <3
Ich saß in der Wohnstube auf dem Sofa mit meinem iPad und surfte im Internet als die Haustür auf ging und ich die fröhlich kreischenden Stimmen meiner Geschwister hörte. Ich stand auf und folgte den hochhakigen Schritten meiner Mutter in die Küche.
„Und…“, sie sah kurz zu mir bevor sie den Wasserkocher füllte. „Er schläft…“, meinte ich schlicht und kramte ihre Lieblingsteetasse aus dem Schrank. „Wahrscheinlich jetzt nicht mehr lange…“, seufzte meine Mutter und wir beide lauschten der lautstarken Auseinandersetzung von Nina und Lea. „Wo ist eigentlich Elias?“, fragte ich und fuhr mir durch die schon verstrubelten Haare. Verwirrt drehte meine Mutter sich um. „Elias?“, fragte sie laut lief in den Flur, ich lief hinter her und sah meine offene Zimmertür. Halbschuldbewusst ging in mein Zimmer und sah Elias auf Janosch Schoss sitzen. „Ich hab dich gesucht!“, erklärte Elias als er mich sah und griente mit Janosch um die Wette. „Wie fühlst du dich?“, fragte ich und setzte mich wieder auf den Rand des Bettes. Elias spielte mit den schlanken Fingern von Janosch. Ich legte meine Hand auf die Stirn des Blonden und merkte beruhig das die Hitze eindeutig gewichen war. „Ich fühle mich gut, nur noch ein bisschen Müde… obwohl ich so niedlich geweckt wurde…“, grinste Janosch, in seine Dunklen Augen war dieses so eigenwillige Funkeln zurückgekehrt. „Du bist auf jeden Fall nicht mehr so heiß, wie vorhin...“, meinte ich zu frieden. „Ich denke du findest mich immer noch so heiß wie vorhin!“, streckte Janosch schon fast anzüglich seine Zunge raus. Elias sah fragend von mir zu Janosch und legte dann seine beiden kleinen Hände auf Janoschs Gesicht. „Ich finde dich ganz entzückend heiß!“, erklärte Elias in bester Aaron Manier. „Oh mein Gott…“, seufzte Janosch und legte seine Hände über die von Elias und lehnte seine Stirn gegen die Kleine seines Gegenübers, „Ich hab noch niemanden je so süß sagen hören, das er mich heiß findet!“
Ich konnte nicht anders als zu lachen und warf mal wieder einen prüfenden Blick aus dem Fenster. Der Regen hatte sich endlich in ein leichtes Nieseln verwandelt.
Es klopfte leise an der Tür. „Du bist also Janosch…“, meine Mutter kam leicht Lächelnd in den Raum und Elias lief ihr glücklich entgegen. „Janosch ist mein neuer Freund!“, lachte Elias und drückte sich kurz an unsere Mutter bevor er aus dem Zimmer lief, wahrscheinlich um die frohe Kunde Lea und Nina zu überbringen, das er nun mit Janosch befreundet war. „Genau, freut mich Sie kennen zu lernen…“, lächelte Janosch meiner Mutter entgegen. Sie trat ans Bett und legte schlicht ihre Hand auf seine Stirn. Etwas irritiert sah der Blonde zu mir rüber. „Fieber scheinst du keins mehr zu haben, aber du siehst noch ganz schön an gematscht aus…“, erklärte sie in ihrer so ganz eigenen liebevollen Art und stapfte schon wieder aus meinem Zimmer. „Ich mach Bauerntopf zum Abendessen… Du bleibst noch zum Essen, dann fährt Chris dich nach Hause…“, und sie war weg.
„Das war meine Mutter…“, lachte ich leise. „Ganz schön Taff…“, nickte Janosch anerkennend. „Musst du wohl bei sieben Kindern sein…“, meinte ich schulterzuckend. „Halloooo…“, kam es von der Tür und Lea grinste halbschüchtern in den Raum. „Hallo!“, grinste Janosch zurück. Elias erschien nun ebenfalls in der Tür mit seinem riesigen Teddybären. „Du hast geschwindelt, Elias!“, meinte Lea nun und zog eine Schippe, „Das ist nicht Chris Freund sondern seine Freundin!“
„Gar nicht!“, maulte der drei Jährige entrüstet zurück. „Ich bin wirklich ein Junge…“, meinte meine Freundin Janosch schräg grinsend, „Ich heiß Janosch…“
Kritisch sah Lea zu dem Blonden und schien das nicht so ganz glauben zu können. „Ich will Winx- Club gucken! Chris du musst mit gucken!“, entschied sich schließlich, dass das Geschlecht wohl Angesicht dieser Tatsache erst einmal egal sei. „Ich liebe Winx- Club!“, freute sich der noch immer im Bett liegende. „Na dann kommt endlich!“, rief Lea als sie schon halb ins Wohnzimmer gerannt war.
Schnell schlüpfte Janosch ins seine Hose.
Wir gingen schließlich ins Wohnzimmer, wo der Fernseher schon dudelte und setzten uns aufs Sofa. Lea quetschte sich mit ihrer total tollen Feenbarbie zwischen mich und Janosch. Mir war gar nicht aufgefallen, wie nah wie bei einander gesessen hatten.
Verwundert stellte ich fest das Janosch sich wirklich bei Winx- Club auskannte und mit Lea heiße Diskussionen führte. Ich lehnte mich zurück und würde schließlich von Elias als Sitzkissen missbraucht als dieser mit der Tageszeitung anmarschiert kam und laut so tat als würde er sie lesen können und mir seine selbst ausgedachten Nachrichten erzählte, über die er sich, wie unser Vater mürrisch beschwerte.
Gerade als iCarly auf Nick startete kam Simon vom Fußballtraining nach Hause und sah etwas überrascht angesichts unseres Gastes ins Wohnzimmer. „Wo warste den, Alter?“, kam es wie immer fürchterlich Ghetto von meinem kleinen Bruder, „Magnus meinte du wärst angeblich in Sport abgeklappt?“ „Ah, es war nichts weiter…“, werte Janosch schnell ab und lächelte. „Ich war einfach nur richtig alle und Chris war so nett mir Asyl zu gewähren“ „Okay…“, nickte Simon unbestimmt und fläzte sich in den großen Sessel, „Cool“
Natürlich begann Simon Janosch sofort mit allen belanglosen Informationen übers Training zu zutüten. Ich gähnte demonstrativ, Janosch grinste mich schadenfroh an.
„Das Essen ist gleich fertig!“, kam es aus der Küche und Simon sprang auf. „Ich sterb vor Hunger…“, meinte der 16 Jährige und Lea hüpfte ihm hinter her während Elias sich schnell an Simons Bein hing um bequem in die Küche zu kommen.
„Ich mag deine Familie…“, verriet mir Janosch leise als wir uns ebenfalls auf den Weg in die Küche machten. „Das fatale ist, die scheinen dich auch zu mögen…“, seufzte ich und er lachte: „Du magst mich ja auch.…“
Gekonnt ignorierte ich diesen Satz.
Lea bestand natürlich darauf das Janosch neben ihr saß, schließlich war er ihre neue Freundin. Sie hatte partout nicht glauben wollen, dass er ein Junge sei.
Nina kam missmutig in die Küche und stutzte bei Janoschs Anblick und setzte sich dann übertrieben überheblich und cool an den bereits von Simon gedeckten Tisch.
Gerade als wir anfangen wollte zu essen klappt die Haustür und kaum einen Augenblick später kann mein Vater müde und zerzaust in die Küche. „Hallo Familie…“, seufzte er und ließ sich auf einen freien Stuhl fallen während meine Mutter für ihn einen Teller und Besteck hervor holte. „Simon hol mir mal ein Bier… und das sieht ja wirklich köstlich aus, Schatz!“, redete mein Vater munter drauf los und gab Janosch noch nicht mal die Gelegenheit sich bemerkbar zu machen. Er sah mich fragend an, doch ich winkte ab. Er würde ihn schon irgendwann bemerken.
Tatsächlich waren wir schon fast fertig mit essen als der Hausherr endlich mal aufhörte über die Arbeit zu meckern und von seinem Teller auf sah, wobei den leicht schüchtern lächelnden Janosch zwischen Nina und Lea bemerkte. „Du bist neu, oder?“, fragte mein Vater charmant und Janosch gluckste. „Schön eine Freundin von Nina hier zu haben…“, lächelte mein Vater sie gutmütig an. „Das ist keine Freundin von Nina…“, meinet meine Mutter schlicht. „Oh, bist du etwa die neue Freundin von Simon?“, zwinkerte mein Vater Janosch nun zu, dieser konnte sich ein süffisantes Lächeln kaum noch verkneifen, „Oder etwa die von Chris?“ „Nein, das ist Chris neuer Freund Janosch!“, meinte Nina spitz und verdutz sah mein Vater zu dem Blonden. „Ach du Schreck… Entschuldige…“, meinte er nun ehrlich etwas bestürzt. „Kein Problem…“, lachte Janosch, „Das passiert mir irgendwie öfter!“ „Tatsächlich…“, meinte ich trocken. „Ah du bist also Janosch… Chris hatte von dir erzählt…“, versuchte mein Vater sich zu erinnern. „Tatsächlich!“, meinte Janosch feixend und ich hatte das Bedürfnis ihn in ihm seinem Teller zu ertränken.
Nach dem doch sehr peinlichen Essen fuhr ich Janosch schließlich nach Hause. Nur noch leicht viel der Regen auf die Fensterscheiben des weißen KIAs und ich schaltete die Scheinwerfer des Wagens an. „Dein Vater ist wirklich witzig…“, lachte Janosch immer noch. Ich brummte nur unbestimmt.
„Deine Eltern machen sich bestimmt schon sorgen, wo du bleibst…“, mutmaßte ich um elegant einen Themenwechsel zu erzwingen. „Ich hab meiner Cousine vorhin ne SMS geschickt, die hat Bescheid gesagt, dass ich erst später komm…“, er sah aus dem Fenster während wir weiter Richtung Innenstad fuhren. „Wir müssen jetzt gleich in die Tulpenstraße… Du musst von hinten ans Gelände ran fahren, da gibt es einen Extraeingang“, erklärte Janosch mir und ich bog rechts ab. „Du kennst dich hier schon ganz schön gut aus…“, bemerkte ich beiläufig und sah kurz in den Rückspiegel. „Ich war schon vor zwei Jahren im Sommer hier in der Stadt auf einem Rummel… Damals ging ich aber noch zur Realschule und war nur ne Woche hier…“, zuckte Janosch mit den Schultern.
Eine nicht so schöne Erinnerung kam in mir hoch an die Kirmes vor zwei Jahren und ich fuhr wieder Links auf das große leuchtende Gelände zu. „Wir sind da…“, schlicht machte ich den Motor aus und sah zu ihm rüber.
Er schnallte sich ab und zog den Reisverschluss seiner Jacke hoch. „Ich denke, wir sehen uns dann morgen in der Schule…“, ich wusste nicht recht wie wir uns nach dem Tag verabschieden sollten. Unsicher zückte ich mein Handy und tat als würde ich eine SMS schreiben. „Danke für deine Hilfe vorhin…“, leise erklang Janoschs Stimme und ich konnte nicht anders als aufzusehen.
Er lehnte sich zu mir vor. Sein Gesicht war kaum eine Handbreite von meinem entfernt. Wieder stieg dieser so unbestimmte Geruch von Pfefferminz und Kirsch in meine Nase… Sein Geruch…
„Keine Ursache…“, wie so musste ich jetzt auch flüstern?
Und dann… Plötzlich… Waren seine Lippen auf meinen… Der harte Kontrast des Metalls der Piercings und der so verlockenden Zartheit seiner Lippen pustete meinen Kopf auf eine schrecklich schöne Art frei.
Als er den Kuss so schnell beendete, wie er ihn begonnen hatte sah ich völlig überrumpelt in diese mir so vertraut gewordenen schwarzen Augen. „Bis morgen in der Schule…“, mit seinem so unmöglichen Lächeln, auf seinen noch unmöglicheren Mund stieg er schließlich aus dem Wagen aus und ließ nichts weiter als ein Kribbeln auf meinen Lippen zurück…
Cheers! ^_^
Irgendwie wollte ich eigentlich ins Bett gehen, aber ich komm gerade vom Kino… Hab Resident Evil geschaut, finde ihn übrigens echt voll genial, und bin davon so aufgekratzt das ich nicht anders konnte, als das 10. Kapitel fertig zu schreiben…
Gibt’s unter euch auch ein paar Resi- Fans? Viele die Resident Evil gezockt haben meinten der Film wäre Mist, aber ich muss ehrlich sagen ein Film in dem ein roter Armee Zombie mit einer Kettensäge los stürmt kann nur grandios sein… XD
Ich liebe Zombies ja über alles, ich würde die am liebsten in alle meine Geschichten auch ein Bauen… Stellt euch mal vor Chris rettet Janosch aus den Klauen eines meuchelnden Kettensägen- Zombie… *_* Das ist Romantik pur! xD
~Damit wären wir auch schon beim Thema und meiner obligatorischen Frage: Ich hoffe das neue Kapitel hat gefallen…
Ich weiß, das Ende ist recht fies… Aber ich kann hier im nächsten Kapitel schon mal etwas Fanservice versprechen! ;D Besonders für mein Fangirl Bepoisthebest! <3
Ich weiß nicht, ob ich heute noch das elfte Kapitel hochladen werde, aber ich denke, dass ihr auf es nicht bis nächste Woche Sonntag warten müsst! ;)
Mich hat gerade die Schreibwut gepackt! xD
Nur das Beste wünscht eure Usagi <3
Ich lag in meinem Bett und lauschte dem noch immer anhaltenden Regen. Meine Uhr zeigte halb drei an. Seufzend drehte ich mich zur Seite, ich konnte natürlich nicht einschlafen. Mein Bett roch nach ihm. Meine Lippen schmeckten nach ihm.
Was hatte er nur mit mir gemacht?
Nachdem er aus dem Auto gestiegen war hatte ich geschlagene fünf Minuten in Schreckstarre verbracht bis ich es endlich geschafft hatte das Auto zu starten, bis ich dann endlich losgefahren bin, weil mir dieser blöde wagen immer zu absoffen ist hat es eine gefühlte Ewigkeit gedauert.
Wie konnte er mich einfach küssen… Ich mein… Oh verdammt, ich klang wie eine blöde verschüchterte Jungfer…
Das Problem war nur, das ich genau das, im Bereich Junge mal Junge noch war. Ich hatte bis jetzt nur einen Jungen einmal geküsst… und das war Phillip beim Flaschendrehen… danach wusste ich, ich steh auf Jungs… zumindest habe ich die Vermutung aufgestellt, den jedes Mal, wenn ich danach ein Mädchen küsste dachte ich an Phillips schon fast schüchterne Lippen…
Und jetzt, jetzt war da auf einmal dieser Kuss von Janosch… Plumps… Einfach so bin ich Hormongesteuert…. Und verlier mich halb in diesem so fucking tiefen schwarzen Augen…
Wütend und verwirrt raufte ich mir die kurzen Haare.
Ich wusste nicht was ich wollte, ich wusste nicht ob ich ihn wollte?
Scheiße verdammte, der Bengel kommt einfach so in mein Leben gesprungen und nach einer Woche seiner Penetranz fall ich halb in Ohnmacht wenn er mich küsst… Und dieser blonde Satansbraten lacht sich fröhlich ins Fäustchen…
Wahrscheinlich hatte er sich diebisch danach die Hände gerieben und schläft jetzt mutterseelenruhig mit einem verschlagenen Grinsen das er mich um den Schlaf heute Nacht gebracht hat…
Ich mein, er kann doch nicht wirklich was von mir wollen, er kennt mich doch gar nicht… Und außerdem will ich gar nicht das er von mir was will…
Seufzend rieb ich mir die Nasenwurzel… Schon traurig wenn ich mir schon selbst nichts mehr vormachen konnte…
Ich konnte nicht leugnen, dieses Gefühl endlich mehr der zu sein der gewollt wurde, nicht nur der zu sein der Wollte war ein wirklich schönes Gefühl… Die Vorstellung einmal an erster Stelle zu kommen war einfach zu schön um wahr zu sein… Aber war es so?
Wie viel von dem was Janosch den lieben langen Tag so von sich gab konnte man für wahre Münze nehmen?
Und selbst wenn es stimmte, war ich mir nicht sicher ob Janosch, der war, den ich wollte oder ob ich einfach nur gewollt werden wollte….
Jetzt verwirrte ich mich schon selbst…. Entschlossen kniff ich die Augen zu und versuchte an nichts zu denken um endlich zu schlafen…
Mir war unglaublich warm und als ich die Augen auf machte lag Janosch ganz nah bei mir. Seine schlanken warmen Finger glitten sanft über mein Gesicht, sein schon fast betörender Geruch war überall… Vernebelt mir die Sinne…
„Ja…“, doch er legte mir einen seiner zarten Finger auf die Lippen und lehnte sich noch weiter zu mir herab. Ich konnte jede seiner hellen Wimpern sehen. Jedes so feine Härchen in seinem Gesicht. Schon kriminell huschten seine Lippen über meine.
Wie konnte man nur so verführerisch sein?
Fast grob nahm ich sein Gesicht in meine Hände und zog ihn an mich ran. Er seufzte wohlig in unseren Kuss und legte seine Hände auf meine bebende Brust. Ich schlang meine Hände um seinen androgynen Körper. Keuchend lösten wir uns voneinander. „Willst du mich…?“, fragte er und verteilte viele kleine Küsse auf meinem Hals. „Willst du mich?“, fragte ich zurück und erschrak, wie rau meine Stimme klang. Doch Jansoch lächelte nur, so perfide, wie er nur Lächeln konnte und wieder begannen wir uns zu küssen. Ich versank in dem Gefühl seiner Lippen und leckte über seine Piercings.
Wir drehten uns und Janosch lag unter mir, fuhr mit seinen Händen über meinen nackten Rücken während ich nicht anders konnte als seine flache Brust zu küssen. Immer weiter wanderten meine Lippen bis ich …
RUMMS
Ein lauter Knall holte mich in die Realität zurück… völlig verwirrt sah ich in die Stockfinstere Nacht. Mein Herz raste und ich atmete schwer. Den Schlaf aus den Augen blinzelnd sah ich zu meinem Wecker halb fünf.
Verdammt… Im Flur hörte ich die dumpfen Schritte, die nur Simon gehören konnten, wahrscheinlich war er mal wieder im Halbschlaf auf dem Weg zum Klo irgendwo gegen gerannt…
Ich dachte an meinen Traum zurück…
Erinnerte mich an das heiße Gefühl und sah mal wieder seufzend zu meiner Körpermitte die mich fröhlich winkend begrüßte…
Ich biss mir auf die Unterlippe und beendete was in meinem Traum begonnen wurde und konnte den Gedanken nicht vermeiden, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn Janoschs Hand sich dem annehmen würde…
„… Und geht’s dir wirklich wieder gut…“ Wir haben uns alle Sorgen um dich gemacht…“
Seit einer viertel Stunde konnte ich mir dieses Gesülze anhören. Seit dem Janosch den Raum betreten hatte bestürmten ihn alle und taten so als wäre ein tragischer Held aus einer epische Schlacht zurückgekehrt. Ich sollte aufhören so viel Herr der Ringe zu schauen…
Müde sah ich mal wieder aus dem Fenster und versuchte die Meute neben mir zu ignorieren. Gott sei Dank musste ich mich noch nicht mit Esmeralda auseinander allein auseinandersetzten, ich war mir absolut nichts sicher, was ihn betraf und ich hasste es, mit mir selbst nicht im reinen zu sein.
„…Und wie Chris sich dann um dich gesorgt hat…“ „… Da hätte man ja neidisch werden können…“
Ist denen eigentlich klar, dass ich daneben sitze und jedes Wort verstehe?
„Eigentlich war das alles ein Strategie…“, lachte Janosch und ich spürte eine Gänsehaut meine Rücken langrunter kribbeln. Lautes Gekicher und zwölf Blicke bohrten sich in meinen Nacken. Es klingelte zum Unterricht und unsere Geschichtslehrerin in ihrem Country Klamotten kramte noch in ihren Unterlagen nach den richtigen Folien für den Overheadprojektor.
„Ich hab noch was für dich… und deine Familie…“, grinste mich Janosch an und Kramte in seiner Tasche, „Als Dankeschön von meinen Eltern, das ich gestern bei euch Unterschlupf gewährt bekam…“
„Schon okay…“, währte ich ab und tat völlig gleichgültig. Doch Janosch klatschte mir zehn dünne rote Klebebändchen vor die Nase. „Was…“, fragend zog ich die Brauen hoch. „Das sind Jahreseintrittskarten für die Kirmes…“, Janosch spielte mit seiner Zunge kurz an seinem rechten Piercing rum und ich schluckte schwer. „Das wäre nicht nötig gewesen…“, schüttelte ich den Kopf und besah eines dieser Dinge. „Nur eine kleine Aufmerksamkeit… uns kosten die ja nichts…“, flötete Janosch. Umsichtig verstaute ich die Bändchen in meinem Hasuaufgabenheft und sah nach vorn. „Danke…“, fügte ich noch hinzu, „Elias und Lea werden ganz begeistert sein…“ „Eigentlich hatte ich gehofft, dass du ganz begeistert bist…“, flüsterte er halb laut, da Frau Pelchen nun zu sprechen begonnen hatte. „Ich mag Jahrmarkt nicht so sonderlich…“, gab ich an und notierte mir eine Jahreszahl. „Aber du magst mich…“, leicht zog er einen Schmollmund und seine Augen schienen mich förmlich zu verschlingen. Ich sah wieder nach vorne. „Wie gesagt, Jahrmarkt ist eher was für Elias und Lea…“, noch immer sah er mich von der Seite an, und ein eigenwilliger Ausdruck legte sich leicht um seine Lippen, die ich nicht länger als nötig anschauen sollte. „Vielleicht gehe ich am Wochenende mit ihnen dahin…“, ich sah kurz zu ihm rüber und versuchte keine Miene zu verziehen, doch das breite glückliche Lächeln auf seinem Gesicht war verdammt ansteckend.
„Ach Chrissi… Ich könnte dich schon wieder küssen…“, schnurrte Janosch und lehnte sich leicht seitlich gegen mich. Ich buffte ihn sanft mit dem Elenbogen und zischte: „Halt die Klappe, Esmeralda…“
Warum war sein leises Lachen, wie Musik in meinen Ohren?
Palimpalim! ^w^
Und hier ist auch schon das nächste Kapi zu HeartBeat! :)
Ging mir diesmal sehr schnell und leicht von der Hand, ist auch mal wieder etwas kürzer, dafür gibts aber das nächste in Extralarge, versprochen... :3
Ich hoffe, das bisschen Fanservice, was ich leifer gefällt soweit... Bis die beiden in Realität soweit sind, dauert noch ein weilchen... ^^"
Aber Gott sei Dank träumt Chris immer so real! xD
Werde mich dann mal wieder ans erste Kapi von der Geschichte zu Aaron setzten und versuchen, die endlich vernünftig hin zu bekommen...
Ich wollte mich auch noch mal für eure total niedlichen Kommis bedanken! Ihr seit besser als jedes Anti- Depressiva! ernsthaft, alle Pinnwandeinträge, Kommis, Herzen und PNs machen mein im momnet stressiges Leben ganz wundervoll rosaplüschig... <3
Achja, im nächsten Kapitel werdet ihr dann einen Teil von Janoschs Familie kennenlernen und ein paar Freunde von unserer Lieblingsblondine... xD
Ich wünsche eine grandiose und geniale Woche,
eure heute mal ganz schön produktive Usagi <3
„Ich will Karussell fahren…“ „Ich will einen Teddy…“ „Zuckerwatte!“
Seit stolzen zehn Minuten waren wir auf diesem blöden Rummel und Elias und Lea waren jetzt schon völlig überdreht angesichts der ganzen bunten Lichter.
Meine Mutter hatte Lea an die Hand genommen und mein Vater Elias auf die Schultern gesetzt um die beiden Flöhe ja nicht zu verlieren. Nina und Simon sahen sich interessiert um.
Beide hielten grienend die Hände auf, als unser Vater die Geldbörse zückte und jedem einen schein gab. Simon verzog sich sofort, er war mit irgendwelchen Freunden verabredet. „Wir fahren um 18 Uhr wieder los…“, rief meine Mutter noch hinter her und Simon hob unbestimmt die Hand, den würden wir heute nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Wir schlenderten unbestimmt umher. Es war wirklich beeindruckend, wie viele Möglichkeiten dieser Rummel bot. Er sollte wohl auch immer wieder themengerecht umgestaltet werden, um die ganze bunte Vielfalt dieses Phänomens zu zeigen.
Es blinkte und leuchtete von jeder Ecke, alle zwei Meter strömte ein anderes Lied und ein anderer verführerischer Geruch einem in die Nase. Es war ein Abenteuertrip für die Sinne und ich hasste es.
Ich hasste alles daran. Immer wieder erinnerte es mich an diesen einen Tag, an dem ich am liebsten gestorben wär. Dieser Tag, der mich dazu braucht mich selbst zu hassen…
„Ich will Autoskooter fahren!“ , kam es links von mir. Ich zuckte zusammen und ich sah meine kleine Schwester an. Nina sah mich auffordernd an. Ich sah nach unseren Eltern meine Mutter hatte die Kamera gezückt, während mein Vater sich doch tatsächlich mit Lea und Elias in so ein Kinderkarussell quetschte. „Ja…“, meinte ich kopfschüttelnd, „Lass und Autoskooter fahren…“ Wir ergreifen also vor dieser Peinlichkeit die Flucht, nach dem ich unserer Erzeugerin ein Zeichen gegeben hab, wo wir hin sind, sie nickt nun und schießt ein Foto nach dem anderen.
Ich steige die Raue Metallplattform der typischen Autoskooterplattform hoch und geh an den Schalter zum Bezahlen. „Zwei Chips bitte…“, sag ich zu der Kassiererin und krame nach meiner Brieftasche. „Für dich immer, Süßer…“, kommt es frech von der anderen Seite der Glasscheibe und ich sehe unbeeindruckt hoch und Nina neben mir verdreht die Augen.
Mich blicken zwei hellbraune, dreist funkelnde und sehr indezent geschminkte Augen an. Ihr kleiner, pink schimmernder Mund ist zu einem kecken Grinsen gezogen. Die ungewöhnlich geschnittenen Korkenzieherlocken erstrahlen in einem hellen, satten augenverätzendem Türkis. „Danke...“, meinte ich schlicht und nahm die roten Fahrchips entgegen.
Mit Nina zusammen ging ich auf die Fahrbahn und wartete auf den Beginn der nächsten Fahrt.
Ich saß gelangweilt in einem dunkelrotem Auto und sah mich um als ich eine platinblonde gestallt auf der anderen Seite der Plattform sah. Zuerst dachte ich Janosch würde dort stehen, doch die Haare waren kürzer und leicht gewellt, an sich war der Typ größer und schlaksiger, außerdem trug er normale, sehr schlichte Kleidung die eindeutig zeigten er ist ein Junge war. Was Janosch nie tat, aber wirklich nie!
Der Typ ging erst zu Nina und dann zu mir und sah ob wir die Chips hatten bevor er ein Zeichen zu der türkisen Haarschopf machte die gut gelaunt danach im Lautsprecher zu hören war und die nächste Runde ankündigte, bevor die Musik laut dröhnend auf uns niederprasselte.
Die paar Minuten fahrt vergingen schnell und ich stellte zufrieden fest das ich mit Nina immer noch Spaß haben konnte und sie sich diebisch freute als sie mir hinten rein donnerte. Im Allgemeinen war sie die dominanteste Person auf der Bahn, die meisten Jungs schauten nicht schlecht als Nina schon fast kunstvoll sie in Grund und Boden rahmte.
Wir gingen beide grinsen zum Getränke stand daneben, wo ich meiner kleinen Schwester für ihre halsbrecherische Fahrweise einen Smoothy spendierte und schwor nie bei ihr ins Auto ein zu steigen, wenn sie mit 18 den Führerschein hat.
Der Rest der Familie kam zu uns und Lea wollte natürlich auch sofort eine dieser so fürchterlich ungesunden und süßen Drinks.
„Wie wärs mit noch ner runde Zuckerwatte?“, rieb mein Vater ganz in seinem Element die Hände. Kurz ließen wir die Blicke kreisen. Als uns der kleine versteckte Stand bei der Autoskooterbahn auffiel. Ich erkannte gleich die leuchtende Gestalt, die lässig an der Ecke des Standes lehnt. Die Kassiererin von eben. Wahrscheinlich hatte sie Pause. „So wer will alles eine?“; fragte mein Vater und Lea und Elias rissen die Hände hoch. Mal wieder kritisch bedahcte meine Mutter das Unterfangen, doch auch Nina wollte eine. Der Stand war jedoch gerade leer. „Geht gleich los mit der Zuckerwatte…“, meinte das Mädchen und griente breit. Ich wusste nicht wieso, aber das grienen erinnert mich stark an Janosch. „Also dann, Schatz du willst keine, nicht wahr…?“, redete mein Vater weiter und schaute nur mal kurz auf die fragwürdige Haarfarbe, „Dann 5 mal Zuckerwatte“
Dankend nahm die Jungfrau das Geld entgegen und begann die Zuckergebilde zu formen. „Einmal…“, zählte sie und gab den schon vollen Stab Elias, der bei all dem Zucker, den er heute konsumiert hatte niemals im Leben einschlafen würde. „Oh, Jezzy…“, kam es schließlich von hinten, mit einer allzu vertrauten Stimme, „Du bist ja schon hier…“ Die mit Jezzy betitelte reichte nun Nina die dritte Portion und ich drehte meiner ach so geliebten Blondine entgegen. „Tante Magda meinet es soll einer ganz schnell zum Zuckerwatte stand, deswegen bin ich gesprintet…Machst du heute gar nicht den Autoskooter?“, er fuhr sich grinsend durch die Haare. Er war ganz in hellblau und schwarz gekleidet. Als er mich und meine Familie erkannte bekamen seine Augen dieses so bestimmte Funkeln. Doch bevor er oder ich was sagen konnte stürmte Elias los. „Janosch!!!“, freute sich mein kleiner Bruder und hüpfte in die Arme des Blonden. Lachend kam Janosch mit der dem wild Zuckerwatte schwingenden Elias zu uns. Meine Eltern lächelten ihm freundlich zu. „Danke für die Eintrittskarten!“, bedankte sich mein Vater grinsend. Diese Rummelflatrate war tatsächlich eher ein Geschenk als für meine kleinen Geschwister, der alte Kindskopf.
„Kein Problem…“, meinte Janosch achselzuckend und setzte Elias wieder auf den Boden, bevor er zu der anderen hinter den Stand ging. „Wie viele noch?“, fragte er und blickte mich einmal ziemlich eindeutig an. „Noch zwei!“, meinte die andere und Janosch zog kritisch die Augen zusammen. „Da kriegst du nur noch eine raus… Die letzte dauert dann noch ein bisschen…“ Erklärte Janosch und mein Vater nahm die vierte Portion entgegen. „Kein Problem, Chris will bestimmt eh lieber mit dir um her ziehen, also wartete er noch und wir schauen schon weiter…“, freute mein Vater, dieser miese Verräter sich, „Falls du mit uns zurück willst, wir hauen gegen 18 Uhr ab…“
Und bevor ich noch ein Wort sagen konnte, ließen meine Eltern mich, ihr armes Kind, einfach im Stich, während sie winkend und lächelnd von dannen zogen.
Mit Grabesmiene drehte ich mich zu Janosch, der mich schon fast hibbelig musterte. „Das ist also Chrissi, ja…“, meinte diese Jezzy und musterte mich mehr als süffisant, „Nicht schlecht!“
„Ja, das ist mein Chrissi!“, erklärte Janosch und meine Miene verfinsterte sich noch ein Stück, „Und das ist meine Cousine Jezzy!“, stellte Janosch uns gegenseitig vor und sah wie der verdammt glücklichste Mensch der Welt aus.
„Super…“, antwortete ich schlicht und Jezzy lacht. „Ihr passt echt wie Arsch auf Eimer!“
„Ja, nicht wahr?“, freute sich Janosch und kippte Zucker in die Maschine.
Während ich überlegte, ob es schnell gehen würde, wenn ich versuchen würde mich darin zu ertränken.
Das konnte ja heute noch heiter werden!
Hiermit ein riesiges HAPPY BIRTHDAY, SESE01!!! <3
Ich hoffe du hattest einen grandiosen Tag und hast ganz viele Geschenke gekriegt! :3
So, leider ist das Kapitel nicht ganz so lang, wie erhofft, aber ich bin heute etwas in Zeitnot und da ich sonst gar nichts hoch geladen hätte, gibts das etwas kürzere Kapitel und das nächste gibt’s noch vor Sonntag! Denn das ist auch schon angefangen! ;3
Nur hier konnte ich einfach am besten Splitten… ^w^
So eine wundertolle Woche und ich hoffe ihr hattet ein nices WE, ach ja, und ein riesiges Dankeschön für all die Herzen und Kommis bei „Herr Plüsch“, ich freu mich riesig, dass Elias so super ankommt! :3
Ciao Usagi <3
Ich hatte eine extra große Portion Zuckerwatte in der Hand und hörte mir gerade eine Wütende schimpf Triade einer ungefähr Mittvierzigerin an, die in schlichter Straßenkleidung wieder den Zuckerwattestand übernahm und sich als Tante von Esmeralda und ihrer Cousine vorstelle. „Könnt euch das vorstellen, als ob ich den ganzen Tag nichts anderes zu tun hätte…“, schüttelte sie über ein Organisationschaos der Stadt, „Und wer bist du?“ Ihr müdes Gesicht nahm mich kurz in den Blick. Doch Janosch ließ es sich mal wieder nicht nehmen mich als Eigentum an zu preisen. „Das ist mein neuer…“ „Und super heißer!“, warf das Türkise Aas neben ihm ein, „ …Freund Chrissi!“, er wuschelte mir doch tatsächlich liebevoll durch die Haare, entnervt sah ich ihn an. „Er ist ein bisschen schüchtern, wah?“, meinte die Tante der beiden und reichte mir unwirsch die Hand, „Ich bin Marianne, lass dich bloß nicht von Janosch unterkriegen…“, irritiert schüttelte ich ihr die Hand.
„Marianne…“, kam es von hinten und ein ebenfalls schon etwas älter Mann kam auf uns zu und verdutz stellte ich bei ihm die gleiche Haarfarbe wie bei Janosch und dem Autoskooterhelfer fest, „Ich hab gerade gehört was die Typen von der Stadt verzapft haben… Ich glaub es ja mal wieder nicht!“, schimpfe auch dieser in einer doch recht angenehmen Bassstimme. „Torben…“, lachte Marianne freudlos auf, „Du kennst doch diese Beamten…“
„Ich kenn die besser als ich will…“, seufzte der Mann namens Torben und Janosch nahm dich ein Stück meiner Zuckerwatte, während er verhalten über das Kommentar dieses eindeutig ebenfalls mit ihm verwandten Mann kicherte. „Na, Jezzy und Janosch“, wand er sich den beiden, und leider auch mir, zu, „Wenn haben wir denn da?“ „Das ist Janoschs neuer Freund“, erklärte Marianne und kippt neuen Zucker in die Maschine, „Ein ruhiger, ein bisschen schüchterner…“, fügte sie mit aufmunternd Lächelnd hinzu.
„Ach, der so sagenumwogende Chrissi?“, lachte der Typ und tätschelte mir väterlich die Schulter.
Was zum Henker war hier eigentlich gerade los?
„Naja, passt vielleicht ganz gut, wenn du ein ruhiger typ bist, der Janosch hört sich schon ganz gerne selber reden!“, lachte der Typ nun laut und zog mich kumpelmäßig an sich ran.
„So schüchtern ist Chrissi gar nicht, er ist nur ein echter Gentleman mit super Manieren…“ „Im Gegensatz zu dir…“; warf Jezzy wieder ein. „Er ist außerdem Klassensprecher und Klassenbester… Chrissi will Chirurg werden!“, Janosch schnurrte die letzten Worte förmlich und ich überlegte panisch wie ich mich von hier verdrücken konnte.
„Na das nenne ich mal nen dicken Fisch, den du dir geangelt hast!“, fast übertrieben feierlich wurde ich angesehen, „Willkommen in der Familie Chrissi! Ich bin Onkel Torben!“
Endlich wurde ich losgelassen und ich konnte nicht anders als wie ein in die Ecke gedrängtes Tier böse zu dieser blöden, ach so verliebt tuenden, Pheromonschleuder zu schauen. „Und meine Frau Marianne kennste schon, was?“
„Sehr nett Sie beide kennenzulernen.“, versuchte ich zu Lächeln. „Du meine Güte, was den das für ein putziger Musterknabe?“, ertönte eine Stimme hinter uns und der Typ vom Autoskooter schlüpfte hinter den Stand und holte eine Flasche Wasser hervor. „Das ist Janoschs neuer Freund und er ist wirklich ein richtiger netter Junge und auch gutaussehend!“, lobte mich Marianne.
Verfluchte scheiße, wenn die nicht bald damit aufhörten war ich morgen früh verheiratet. „Also eigentlich…“, setzte ich an, wurde jedoch eiskalt übergangen.
„Der wirkt tatsächlich mal ganz vernünftig…“, meinte der ebenfalls Hellblonde, „Ich bin Alex, Janoschs und Jezzys Cousin, und der Sohn von den beiden Alten hier…“, er zog lachend den Kopf ein als seine Mutter ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf verpasste. „Wer ist hier alt?“, fixierte sie ihn böse und mein neuer Onkel Torben lachte schallend.
„Lass uns dann mal los, Janosch…“, meinte Jezzy plötzlich hier rein und zog ihren Cousin und auch mich ein Stück mit, „Melli hat gleich Schluss und ich hab Hunger wie sau…“ „Oh, ja… Las uns…“, schien sich auch Esmeralda wieder zu erinnern und wank seinen Verwandten zum Abschied zu. „Komm mal wieder vorbei Chrissi, für die Familie ist Zuckerwatte immer umsonst!“, zwinkerte mir Marianne zu und Alex sah fast sehnsüchtig zu Jezzy und fragte halb träumerisch: „Melinda?“ „Genau, die bezaubernde, rehäugige Melinda Maruska… Bei der du zu feige bist zu landen…“, streckte die türkisfarbene ihre Zunge heraus und unter dem schallenden Lachen Alex Vaters verzogen wir uns.
„Könntest du mal bitte aufhören, hier überall rum zu erzählen, dass ich dein neuer Freund wär? Das geht mir nämlich verdammt auf den Kecks!“, pflaumte ich Janosch an und stopfte mir missmutig einen fetzten Zuckerwatte in den Mund. „Krass, du hast echt Manieren, selbst beim Pöbeln sagst du bitte…“, beeindruckt nickte Jezzy vor sich her und nahm sich ebenfalls ein Stück Zuckerwatte. „Ja, er ist wirklich ein Gentleman, auch richtig fürsorglich…“, nickte Janosch und bediente sich auch noch mal an der Zuckerwatte. „Es ist egal was ich sage oder tue, nicht wahr?“, seufzte ich. Janosch griente mich an und ich verdrehte die Augen, mal wieder. „Lass uns Melli abholen von der Losbude abholen und dann zu Dirk an den Bratwurstgrill!“, drängelte Jezzy. „Ist das auch Verwandtschaft?“, fragte ich bang bei der Aussicht auf noch so eine Vorstellungsrunde. „Ne, einfach nur ne befreundete Familie, haben unsere Kindheit aber zusammen praktisch wie Geschwister verbrachte…“, meinte Janosch und fügte noch hinzu, „Ich glaub sie ist heute beim Schießstand…“
Wir liefen durch das rege Treiben und ich lauschte den Blödeleien meiner beiden Begleiter.
Es war merkwürdig ihn in seinem vertrauten Umfeld zusehen, wie er ganz natürlich und fröhlich mit dieser hektischen, lauten und manchmal auch etwas rauen Welt umging. Kaum einer grüßte die beiden bunten Vögel nicht aus ihrem Stand und an dem einen oder andern Stand bekamen sie sogar etwas Süßes zu gesteckt. Auch ich bekam Schokobananen und noch ganz warme Mandeln zu geschoben und wurde überall ohne jeglichen Vorurteil oder irgendein befangen herzlich aufgenommen.
Ich versuchte mich über die schon fast aufdringliche Art zu ärgern, mit der janosch mich jedes Mal in einen neuen Pulk Freunde oder Verwandte warf, aber seine leuchtenden Augen wenn er von mir sprach verschlossen mir immer wieder die Lippen, was war denn bloß los mit mir. Als ich jedoch der achten männlichen Person mit platinblonden Haarschopf sah konnte ich nicht anders als schon fast ungläubig nach zu fragen: „Sag mal, gibt’s eigentlich keine andere Haarfarbe für die Männer in eurer Verwandtschaft… Oder ist das so ein Zeichen eures Zigeunerclans?“
Der Kleiner kicherte hell auf und Jezzy, die sich eine ein Meter lange Gummitierschlange auf einmal in den Mund gestopft hatte, lachte verdruckst. „So was in der Art stimmt schon…“, fing er an zu erklären und bis in seine Schokobanane, es fiel mir schwer auf das zu achten, was er sagte und nicht auf den Tropfenschokolade, der nun schon fast verführerisch an seiner Unterlippe hing.
Chris du Idiot, reiß dich zusammen!
„Mein Urgroßvater hatte wohl als erstes solche Haare und es ist wohl ein Gendefekt der sich aufs Y- Chromosom gelegt hat und immer weiter gegeben wird. Selbst die Vietnamesischen Gene meiner Mutter konnten sich da nicht gegen behaupten und meine Haare sind blond!“, kurz fuhr er sich durch besagten Haarschopf. „Das Blond passt wirklich besser zu dir…“, schmatzte Jezzy, „Passt zu deiner grellen Art… In schwarz wärst du zu trist…“
Schließlich kamen wir bei einer Reihe größere Stände an und die beiden schauten sich suchend um. „Doch am Schießstand…“, deutet Jezzy zur besagten Bude und ich seufzte bei dem Gedanken an noch so eine Nervensäge mehr an der Backe zu haben. Denn ein schwarz haariges Mädchen mit einer dunklen ebenmäßigen Hautfarbe und unglaublich sanften und schönen Gesichtszügen kam auf uns zu, schüchtern lächelte sie mich an. „Hi“, nuschelte sich und sah leicht zur Seite, angesichts der riesigen Reh Augen musste das Melli sein. „Chrissi, das ist Melinda, aber alle nenne sie nur Melli!“, stellte mich Janosch vor. „Das hab ich mir fast Gedacht“, entgegnete ich, „Und ich heiße Chris und man nennt mich eigentlich nicht Chrissi…“, fügte ich hinzu und sah Janosch ungnädig an. Der nur mit seinen schlanken Schultern zuckte und stur behauptete: „Elias und Lea nennen dich auch so…“ „Das sind meine mindestens 10 Jahre jüngeren Geschwister!“, versuchte ich zu erklären, doch ich wurde mal wieder ignoriert. „Alex hat schon wieder halb gesabbert, als wir ihm gesagt haben, wir treffen uns mit dir…“, freute sich Jezzy schadenfroh und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, als sich Mellis Wangen rot färbten. Ziemlich krass das so eine schambehaftete Person mit Sodom und Gomorra befreundet war. „Wenn er sich nicht traut den erste Schritt zu machen, musst du ihn machen…“, munterte Blondi sie auf, „So wie ich bei Chrissi…“, zeigte er fast selbstverständlich auf mich. „Du hast mich umgerannt!“, meinte ich augenverdrehend. „Na gut,“, gestand Janosch, „Ich bin vielleicht etwas stürmisch an die Sache rangegangen, aber es hat funktioniert als ich die Initiative ergriffen hab…“ „Moment mal…“, ich blieb empört stehen, als der Groschen endlich gefallen war, „Was heißt denn hier es hat funktioniert… Ich mein, wir sind nicht zusammen… Hör auf das permanent zu behaupten!“ „Aber natürlich…“, verdrehte nun Janosch die Augen. „Ich weiß nicht…“, nuschelte Melli wieder etwas leiser. „So wird das nie was…“, prophezeite Jezzy und ich grummelte immer noch wütend über Janosch vor mir her.
„Hm, vielleicht…“, meinte Melli und entschied dann wohl das Thema zu wechseln wäre weniger peinlich, „Heute hatte fast einer deinen Rekord an der Schießbude geknackt…“
Janosch sah sie groß an. „Aber nur fast…“, lachte sie schnell und hob die Hände. „Rekord?“, fragte ich verwirrt. „Ja, jede Bude hat so einen geheimen Rekord, also von den Leuten, die gut sind… Natürlich wissen die Kunden nix, aber es ist so ganz Lust unter den Schaustellern…“, lachte Jezzy, während wir immer weiter ins Zentrums der Rummels liefen, „Und bei so gut wie jeder Spielbude hält im Moment das Monchichi hier den Rekord… Das alte Glücksluder…“ sie ruckte kurz und gespielt verächtlich in Janoschs Richtung der stolz sein kurzes Haar zurück warf und sich ehrenvoll an die Brust griff. „Ich bin unschlagbar….“
„Aber natürlich…“, zitierte ich ihn und streckte ihm bei der seiner empörten Miene die Zunge raus. Melli kicherte ruhig. „Du bist eine wahre Spielernatur, Janosch…“, fügte sie jedoch noch hinzu.
„wie gefällt dir eigentlich der Rummel bis jetzt?“, fragte janosch neugierig und sah mich von der Seite an. Ich wusste, das er an unser Gespräch in der Schule dachte, in dem ich erklärt hatte, dass ich den Rummel nicht besonders mochte. „Geht so…“, zuckte ich unbestimmt mit den Schultern. „Was heißt denn hier geht so…“, entrüstete sich Jezzy. „Ich bin kein Fan von all dem hier…“, meinte ich halt schlicht. „Wann warst du denn das letzte Mal auf einem?“, fragte Melli. „Vor zwei Jahren…“, erinnerte ich mich düster und spürte wieder dieses so erniedrigende Gefühl in mir hochkommen. „Waren wir nicht vor zwei Jahren auch zum ersten Mal hier in der Stadt…“, überlegte Melli. „Jaaa… das war Saulustig…“, griente Jezzy erinnerungsselig, „Damals hattest du doch auch diesen komischen Typen an der Backe, oder?“ Nun lachte auch Janosch, „Oh ja… Das war einer der besten Idioten…“
„Was für ein Typ?“, fragend sah ich vom einem zum anderen. „Ach, der Gute Janosch hat das feine Hobby sich irgendwelche Idioten zu angeln und sie flachzulegen und dann eine Woche später, wenn wir in die nächste Stadt müssen abzuservieren…“, kicherte Jezzy dreckig, „Du willst gar nicht wissen wie viele Kerben er in seinem Bettpfosten hat“
„Ich bin halt in allem eine Spielernatur…“, lachte Janosch unbedarft doch ich sah ihn nur mit hochgezogenen Brauen an.
Ich hatte es wissen müssen. Natürlich war das, was er alles so von sich gab nur Schwachsinn.
Wie hätte es auch anders sein können, ich war nichts weiter als das höher Level…
Ich fuhr mir durch die Haar und blieb stehen. Einen Moment lang… ja tatsächlich einen Moment lang hatte ich ihm doch tatsächlich fast geglaubt… Ich Vollidiot…
„Chrissi…“, immer noch mit einem Grinsen im Gesicht sah sich Janosch nach mir um. „Ich werde dann mal zurück zu meinen Eltern…“ , meinte ich kalt und ein verwirrter Ausdruck legte sich in seine Augen. „Aber deine Eltern wollte doch erst um 6 los…“, lächelte er verschüchtert. „Ich denke wir sehen uns dann wohl in der Schule…“, ich zog mein Handy und suchte die Nummer meines Vaters um zu fragen, wo sie waren. Ich drehte mich um und wollte schon los laufen als mich Janosch festhielt. „Was…?“, er verstand nicht was passiert war.
„Keine Sorge“, ich schüttelte so arrogant wie ich konnte seine Hand ab, „Du hast doch ein ganzes Jahr Zeit mich rum zu kriegen und dann abzuschießen… Das wird schon noch!“
Und mit diesen Worten ging ich los und hielt mir das Handy ans Ohr.
Ich wusste, warum ich den Rummel hasste…
Dam dam dam…
So das wars erst mal bis Sonntag von HaertBeat! ^w^
Ich hoffe es hat gefallen und ihr seid angesichts des Endes nicht allzu Böse auf mich… *hust*
Was den nun so genau schlimmes auf dem ominösen Rummel vor zwei Jahren passiert ist klärt sich im nächsten Kapitel und auch, ob Janosch und Chrissi sich wieder vertragen… Man weiß es nicht… xD
Außerdem, habe ich mal ein bisschen rum überlegt, was noch alles passieren soll und wird… und ich kann stolz verkünden wir haben ungefähr von der Story ein viertel hinter uns…:D
Ich weiß… es ist wirklich eine Unendliche Geschichte…. X_x
So natürlich freu ich mich wieder auf Kommis eurer Saits und ich bin ziemlich geflasht, das der OS aus der Sicht von Elias so gut angekommen ist, Danke noch mal dafür!!!! >///
„Kannst du mir mal verraten, was dein Problem ist?“, meine Mutter stand neben mir an der Spüle und sah mich wütend aber auch mitleidig an. „Ich weiß nicht was du von mir willst!“, patzte ich zurück was ich sofort angesichts ihres des Blickes bereute, „Entschuldige…“
Seit über einer Woche, eigentlich seit letzte Woche Samstag war ich maulig und recht angespannt. Ich hatte die darauf folgende Woche damit verbracht Janosch zu ignorieren. Was manchmal mehr und manchmal weniger gute geklappt hatte.
Doch auch ihn schien das alles ziemlich zu wurmen, immer wieder versuchte er mir zu erklären, dass das bei mir etwas vollkommen anderes sei, dass er mich nicht bloß rumkriegen wollte…
Das Problem war, das ich mir noch nicht mal selber glauben konnte, das es bei mir anders sein sollte, also wie konnte ich ihm glauben?
„Ich hab gedacht, aus der Phase wärst du raus?“, fragte meine Erzeugerin vorsichtig und ich sah schuldbewusst auf den Fußboden. Ich wusste von welcher Phase in meinem Leben sie sprach und ich erinnerte mich nicht wirklich gern an sie. „Kann ich nicht auch mal ein bisschen schlecht gelaunt sein…oder gereizt?“, fragte ich schließlich zurück und kramte nach einer Teetasse. „Natürlich kannst du das, aber … lass es nicht wieder zum Dauerzustand werden, ja?“, sanft wuschelte sie mir durchs Haar und ließ mich allein.
Ich hasste es wenn sie so war, wenn sie liebevoll und sanft war…
Dann machte sie sich wirklich sorgen, ich wurde tausend Mal lieber von ihr zusammen geschrien als umsorgt.
Genervt strich ich mir über die Augenlieder und wartete darauf das der Wasserkocher fertig wurde.
Damals, als ich ein aggressives Nervenbündel war, das hier war nichts dagegen, und ich jeden und alles am liebsten zerschlagen hätte war schon eine Weile her.
Zu dem Zeitpunkt war ich ein ziemlich verzweifelter 15 Jähriger der dazu gezwungen war beim Flaschendrehen spielen seinen besten Freund zu küssen und sich dann in ihn verliebt hatte, und er wusste, dass das niemals etwas werden würde. Ein wütender Teenager der jedes Mädchen an grub, was ihm vor die Nase kam, dem es egal war mit wem er sich anlegte, solange es einfach nur Ärger gab. Ich will eigentlich gar nicht wissen, wie viel Kummer meine Eltern in der Zeit mit mir hatten…
Aber ich war meine eigenen Gefühle einfach so leid, ich war alles so leid…
Ich weiß, dass Phillip dafür nichts konnte, das er ja nicht wusste, was er mit mir machte, wenn er mich an lachte, wenn er mich kurz berührte… Doch manchmal, wenn er mich angelächelt hat, manchmal wenn seine Hand länger auf meinem Arm lag, als bei den anderen, keimte diese unbestimmte Hoffnung in mir auf das er doch mehr als nur Freundschaft für mich empfand.
Und dann… traf ich Sandra wieder… die neu in die Stadt gezogen war… mit der ich im Urlaub in Spanien verdammt ziemlich viel Körperkontakt hatte… vielleicht, redet ich mir ein… vielleicht würde es ja weggehen, dieses Gefühl… vielleicht könnte ich mich ja in Sandra verlieben!
Nur verliebte ich mich einfach nicht in sie, aber dafür Phillip…
Wenn ich nur daran dachte, an diesen Tag, wurde mir so fürchterlich schlecht!
Ich wusste einfach, es konnte nicht so weiter gehen, ich wusste ich musste etwas machen! Und dann war da dieser Rummel in der Stadt… Und als es Dunkel war erstrahlte er in schillernden, unendlichen Farben… und ich nahm mir so fest vor es ihm zu sagen. Ich wollte es Phillip, meinem besten Freund seit der Grundschule, gestehen, wollte ihm beschreiben, wie ich mich fühlte wenn ich ihn sah, oder gar berührte, wie ich kaum atmen konnte wenn er mir eins sein so schrägen Lächeln schenkte. All das nahm ich mir vor ihm zu sagen!
Als ich ihn dann fragte, ob wir zusammen auf den Rummel abends gehen würden,
ich werde wohl nie vergessen, wie er damals geguckt hat, wie ein leichtes rot sich auf seine Wangen geschlichen hatte und einfach nur nickte bevor er nuschelte, ich wollte dich auch fragen, ich muss dir was erzählen.
Damals dachte ich, vielleicht, ja vielleicht konnte es sein.
Ich war tatsächlich s Hoffnungsvoll an diesem Abend, sollte alles gut werden?
Bekam ich etwa ein Happy End?
Der Wasserkocher klickte und ich goss die dampfende Flüssigkeit über meinen Teebeutel.
Natürlich hatte ich es nicht bekommen, natürlich wollte er mir nicht seine Liebe gestehen.
Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er wusste ich hätte irgendwie was mit Sandra und er hätte sich in sie verliebt, Hals über Kopf…
Und ich habe ganz schlicht geantwortet: Schon okay… Ich will nichts von Sandra…
Das war zumindest die Wahrheit… Aber es war auch die Wahrheit, dass in dem Moment mein Herz auseinander gebrochen war…
„Hallo!“, kam es von weiter unten und ich zuckte zusammen. Elias grinste zu mir auf und hatte sein großes Märchenbuch in der Hand. Ich lächelte ihn zerknautscht an. „Magst du mir Vorlesen?“, fragte der Kleine und ich nickte schlicht. „Immer doch, was solls den heute sein?“, wir gingen in sein so vollgestopftes Kinderzimmer und ich fläzte mich auf den Teppichboden.
Vorsichtig stellte ich die Teetasse neben mir ab und Elias machte es sich auf meinem Schoß bequem. „Der gestiefelte Kater…“, überlegte Elias, „Ja, ich mag den Kater hören…“
„Okay, dann den gestiefelten Kater…“, umsichtig blätterte ich die dicken Seiten um bis ich an der gewünschten Stelle war und begann zu lesen. Als Elias begann eines der Bilder zu beschreiben sah ich kurz aus den Fenstern, es nieselte mal wieder, der September schien diesmal mehr Herbst als Sommer sein zu wollen.
Als ich weiter las und der König mit seiner Tochter gerade durch die Landschaft fuhr um die Besitztürmer des ominösen Grafen zu begutachten kam Nina durch die offene Zimmertür und blieb mit verschränkten Armen vor ihr stehen.
Ich sah fragend zu ihr doch sie sagte nichts und so las ich weiter. Sie setzte sich schließlich auf die Bettkante und lauschte dem Märchen fast so gespannt wie Elias.
„…Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!“, endete ich und mein kleiner Bruder klatschte in die Hände. Es klapperte im Flur und die tiefe Stimme unseres Vaters ertönte. „Papa!“, quietschte Elias und spurtete in den Flur. Ich lächelte ihm nach und sah dann zu Nina, die noch immer auf dem Bett hockte.
„Mir hast du nie vorgelesen…“, meinte sie schließlich. „Liegt vielleicht daran, das als du in dem Alter für Märchen warst ich noch nicht so wirklich lesen konnte…“, erwiderte ich schlicht und wischte mir ein paar Haare aus den Augen. Sie knetete ihre dünnen Finger und ich blätterte gespielt desinteressiert in dem Märchenbuch. „Sag mal… warst du schon verliebt…also so richtig?“, kam es schließlich unsicher von meiner 13 jährigen Schwester.
Mit so einem Gespräch hätte ich ja nun nicht gerechnet.
„Schon, ja…“, meinte ich und blätterte immer noch durchs zerschlissene Buch.
„Wie ist das so?“, fragte sie und seufzte Tonnenschwer. Ich sah sie nun direkt an und sie sah halb trotzig halb verzweifelt zurück. „Kommt drauf an…“, antwortete ich langsam. „Worauf?“, sie zog die perfekt gezupften Augenbrauen zusammen. „Ob die andere Person dich auch liebt…“, gestand ich und lachte etwas freudlos. „Verstehe…“, sie biss sich auf die Lippe und zeigte ein Stückzahnspange. Ich sah sie auffordernd an, doch es kam nichts weiter. „Nina, bist du dir sicher, dass du dieses Gespräch mit mir führen willst?“, hackte ich leicht schmunzelnd nach. „Ja… irgendwie ja, aber auch eigentlich nicht… du bist der einzige der das glaub ich versteht…“, sie verzog wieder das Gesicht. Ich hob die Brauen.
„Stimmt es, das du in Sandra verliebt warst, bevor sie mit Phillip zusammen war?“, sagte sie es schließlich und ich wusste nicht, was das damit zu tun haben sollte nickte jedoch. „Nun wir hatten da schon irgendwie was am Laufen…“, stimmte ich ihr zu. „An der Schule meinen alle, du und Phillip hättet um Sandra so halb gestritten, bis sie sich für Phillip entschieden hat…“, erklärte sie überflüssig stark gestikulierend, „Und, naja…. Ihr seid aber trotzdem alle drei noch mit einander befreundet… Ich mein, du bist mit den beiden noch befreundet?“
Ich fragte mich still wer solche komischen Gerüchte in die Welt setzte und wand mich dann nachdenklich meiner kleinen Schwester zu. „Ich vermute mal das ich verstehe, was du für ein Problem ist, ist nicht der einzige Grund warum du nicht mit Felicia hierrüber redest, oder?“, Felicia war ihre beste Freundin.
„Kennst Mattis Schäfer aus der 10 b?“; fragte sie mich nun wieder seufzend und ließ sich rücklings auf Elias Bett fallen. „Ist das nicht auch so ein Fußballhonk…“, überlegte ich langsam. „Ja, und er ist mit Feli seit Ende Juni zusammen…“, seufzte Nina nun wieder. „Und jedes Mal wenn ich ihn nun sehe, naja, am Anfang fand ich ihn einfach nur richtig super cool und echt nett… Er ist nicht so ein Idiot wie die meisten anderen Jungs… Er verascht Mädchen nicht einfach nur…“ Ich konnte ihr nicht wiedersprechen, dass es verdammt viele Idioten gab. „Und er lächelt jetzt immer wenn wir uns sehen und scherzt mit mir rum… und manchmal glaub ich halt, naja, das er mich schon irgendwie mehr mag als nur als kleine Freundin von Feli… aber, ich mein, er ist mit meiner besten Freundin zusammen, das geht gar nicht…“, sie richtete sich wieder auf und sah mich wehleidig an, „Wie hast du das gemacht?“ „Ich habe eine Entscheidung getroffen…“, sagte ich schlicht und sie sah mich verwirrt an, „Ohne oder mit…“ „Sandra…?“, unterbrach sie mich. Doch ich schüttelte den Kopf. „Ohne oder mit meinem besten Freund… Was ist dir wichtiger? Deine Freundschaft zu Feli oder die vielleicht Gefühle von Mattis…“, ich fuhr mir durch die Haare. „Das ist mies…“, sagte sie und sah mich entsetzt an. „Ich hab nicht gesagt, dass es leicht ist…“, ich stand lächelnd auf und sah sie an. „Du hast dich für Phillip entschieden…“, meinte Nina und stand ebenfalls auf. „Ich habe mich für meinen besten Freund entschieden!“, erklärte ich.
Den Unterschied musste ich ihr heute nicht erklären.
Es polterte mal wieder im Flur und diesmal kam mit feuchten Haaren Simon angelaufen.
„Hey…“, begrüßte er uns grinsend und hängte seine Jacke auf, „Ich hab gerade Janosch getroffen…“
„Super…“, verdrehte ich die Augen und wollte ins Wohnzimmer gehen. „Hat er dir schon geschrieben?“; hängte mein kleiner Bruder dran und ich sah ihn verdutzt an. „Was?“, fragte ich perplex. „Ob er dir schon geschrieben hat“, wiederholte Simon, „Ich habe ihm nämlich vor hin deine Handynummer gegeben, weil er meinte er hätte sie verlegt und müsste dich was wichtiges wegen Deutsch fragen…“ „Du gibst ihm einfach meine Handynummer?“, wütend schlug ich die Hand gegen die Stirn. „Klar, du hattest sie ihm doch schon gegeben… also…“, etwas irritiert zuckte die Flachzange von gleichem genetischem Zeug die Schultern. „Schon mal drauf gekommen, das ich sie ihm noch nicht gegeben hatte… Und das aus gutem Grund?“, ich brodelte vor Wut. Nina kicherte verhalten. „Aber er hat gesagt, er hätte sie verlegt…“, wieder holte Simon immer noch völlig überzeugt seiner Hilfsbereitschaft. „Schon mal drüber nach gedacht, das er gelogen hat… um an meine Handynummer zu kommen?“, fragte ich ihn langsam. „Echt… das wäre ja mies…“, meinte Simon und began zu grübeln bis er anfing zu lachen, „Janosch ist schon ein ganz schön cleveres Aas, was?“
Kopfschüttelnd wand ich mich von ihm ab und ging in mein Zimmer und sah auf mein Handy, auf dem natürlich eine SMS blinkte:
Chrissi, Du bist wirklich der erste Typ, den ich nicht einfach flachlegen will, wirklich!
Genervt starrte ich auf die SMS und spielte mit dem Gedanken sie zu löschen. Doch es kam noch eine:
Ich vermisse Dich, Chrissi! Sei bitte nicht mehr sauer auf mich…
Deine Esmeralda!
Ich wusste selbst nicht warum ich ihm schrieb, aber ich konnte es einfach nicht lassen:
Hör auf so zu tun, als wäre Esmeralda irgend so ein blöder Kosename, das ist ne Beleidigung, klar!
Es dauerte nicht lang und eine Antwort blinkte auf meinem Display, ich ließ mich aufs Bett fallen und las seine natürlich freche Antwort:
Ich wusste du würdest mir nicht lange böse sein können!
Ich verdrehte die Augen und tippte wieder eine Antwort:
Wieso sollte ich gegen jemanden, der mir vollkommen egal ist irgendwelche Antisympathien bilden, das wäre kindisch. So wie Handynummern von dummen kleinen Brüdern stellen in dem man sie anlügt…
Das trippeln vor dem Fenster wurde wieder etwas stärker und ich wartete auf eine Antwort:
Und schon wieder drückst du dich so gewählt aus, selbst wenn du knatschig bist! Wie süß! Außerdem sind in der Liebe alle mittel erlaubt! :P
Ich schnaubte verächtlich und schrieb wieder eine Antwort.
Liebe, bestimmt… Wie viele Typen hast du denn schon geliebt! Du warst doch noch nie verliebt, du weißt doch gar nicht, was das ist…
Warum konnte er es nicht einfach lassen, warum musste er ausgerechnet mir auf die Nerven gehen?
Ich bin gerade dabei mich zu verlieben, zum ersten Mal…
Verdattert sah ich aufs Telefon, glaubte er etwa, er könnte mich damit rum bekommen, glaubte er etwa mich so dazu zu bringen, ihm zu verfallen? Grummelnd schrieb ich eine Antwort, wenn hielt er sich eigentlich:
Tatsächlich…
Mir wurde seufzend bewusste, als ich meine Antwort lass, das ich auch schon mal schlagfertig gewesen war, wieder blinkte eine Nachricht auf.
Wenn du mich nur lässt! Wenn du mich lässt Chrissi, verliebe ich mich in dich… und du dich in mich!
Zum Henker noch mal mit dir Janosch! Was soll der ganze Mist eigentlich? Hatte das Universum es irgendwie auf mich abgesehen? Dachte es sich, nun ja, Chris hat sich zwei Mal in genau die verliebt, die er niemals haben könnte, also schicken wir ihm jemanden, der sich in ihn verliebt, den er partout nicht will… Denn ich wollte ihn nicht! Ich würde diese aufdringliche Blondine niemals wollen…
Warum konnte ich dann aber diese verdammten Lippen nicht vergessen? Warum konnte ich diese weiche Haut nicht vergessen? Und warum… schlug mein Herz gerade so viel schneller, bei seinen dummen, kindischen SMS… Ich antwortete schlicht.
Du kannst es ja versuchen!
Die Antwort kam schnell und ich lass sie nur kurz bevor ich mein Handy zur Seite warf und in die Küche ging, weil meine Mutter zum Abendessen rief. Ich wusste nicht, ob ich es hoffe oder befürchten sollte:
Das werde ich, verlass dich drauf!
Huhu,
sitze gerade im Uni- Rechenzentrum und hatte irgendwie nix zu tun, also habe ich einfach mal das nächste Kapi geschrieben! xD
Muss jetzt auch schnell los zum nächsten Block! ;)
Am Sonntag texte ich euch wieder länger zu…Ich hoffe es gefällt! :3
Allerliebste Grüße, Usagi <3
Der Donnerstag kam verregnet daher, was jedoch nicht lange anhielt. Ich fuhr mal wieder mit dem kleinen weißen Auto mich und meine beiden Pubertät geplagten Geschwistern zur Schule. Ich hatte heute Nachmittag ein treffen des Abiballkomitees, von dem ich den Vorsitz inne hielt, und sollte Simon danach mit nach Hause nehmen, der natürlich Fußballtraining hatte. Nur sehr unmotiviert stimmte ich dem zu und erklärte etwas mürrisch, das Simon sich gefälligst in der Umkleide beeilen sollte, ich hätte nicht den ganzen Tag Zeit um auf ihn zu warten, natürlich wollte ich damit auch der Nervenbacke Janosch entgehen, der dort natürlich rumspringen würde.
Den gesamten Schultag wich eben jene Blondine mir nicht von der Seite. Ich wusste immer noch nicht, was ich so richtig von ihm halten sollte, konnte aber auch nicht leugnen, dass ich den Klang seiner Stimme mochte, die Art wie er lachte wenn ich die Augenverdrehte anziehend fand und… ich jedes Mal ein eigenwilliges fallendes Gefühl im Bauch hatte, wenn seine schlanken Finger mich berührten… Allem in allem war das mehr als erbärmlich, was mir durch aus bewusste war… Aber verfluchte Scheiße… Ich… Ich weiß nicht, wie ich diesen Satz beenden soll….
In der großen Pause entkam ich meiner Klette nur, weil er, wie er sagte, eine Konfirmandenblase hätte und aufs Klo huschte. Ich stand mit Sandra und Phillip im kühlen Tag auf dem Schulhof. „Sag mal, irgendwie ist es echt komisch zwischen dir und Janosch…“, meinte Sandra und biss von ihrem Brötchen ab. „Was meinst du?“, fragte ich ausweichend und trank einen Schluck Wasser. „Naja, irgendwie anders…“, sie wedelte unbestimmt mit dem Brötchen, „So als wäre da echt was am Laufen… Irgendwie…“ Ich sah sie kurz verdutz an, doch Phillip war es der sich meldete. „Chris ist einfach nur von ihm genervt…. Was vollkommen verständlich ist!“, er schob seine Brille ein Stück die Nase hoch und ich und Sandra sahen ihn überrascht an. „Also ich würde zumindest genervt sein, wenn ein Typ sich an mich dranhängen würde und permanent so verliebt tun würde…Dann will ich gar nicht wissen, wie dich das nervt…“, zuckte er unbestimmt mit den Schultern. „Stimmt…“, meinte Sandra erinnernd, „… Du stehst ja echt nicht auf dieses ganze rumgeflausche… Also, wenn du was mit nem Mädel am Start hast… dann wird dich das echt anfressen…“ Danke für die Zusammenfassung meines Gefühlslebens“, gab ich trocken zurück.
Ich mochte es tatsächlich nicht bei Mädels, Dinge unnötig romantisch zu machen, was aber daran lag, dass ich in Mädchen kein Potenzial für die Zukunft sah… War das bei Janosch genauso?
Die letzten Unterrichtsstunden vergingen und ich freute mich nur mäßig auf das Komiteetreffen, in dem Sandra und Niklas, Nach dem ich ihn überredet hatte, ebenfalls Mitglied war. Wir redeten über die immer noch recht knappen Finanzen und die Möglichkeiten wieder eine dieser Partys zu schmeißen, wo der Eintritt und ein Teil des Getränkegeldes in unsere Kasse flossen.
Wir diskutierten hin und her, über die Deko, das Programm beim Abiball, den letzten Schultag. Es war wirklich nicht leicht alle Meinungen unter einen Hut zu bringen und am Ende vereinbarten wir nur bindend, dass wir uns in zwei Wochen wieder treffen wollten.
Sandra verabschiedete sich schnell von uns, da sie nach zwei Stunden Entzug unbedingt zu Phillip musste und ich lief so mit Niklas langsam zur Sporthalle. Er würde auf Magnus warten, damit sie zusammen nach Hause gehen könnten und ich musste auf den Idioten, der sich mein Bruder schimpfte, warten.
An der Turnhalle angekommen merkten wir schnell das sie noch trainierten und so stellten wir uns an den Rand des Sportplatzes und ich sah gelangweilt fast erwachsenen Menschen dabei zu, wie sie einem Ball nach rannten.
Magnus und mein kleiner Bruder spielten in einer Mannschaft.
Prinz Peng hatte den Ball und stürmte nach vorn, Niklas neben mir lehnte sich hoffnungsvoll nach vorne, wenn sein Freund ein Tor schießen würde, würde ich mich übergeben und er sich vor Freude wahrscheinlich nass machen. Doch kaum war Magnus weiter in die Hälfte des Gegners vorgedrungen war da plötzlich ein blonder Blitz und nahm Magnus so schnell den Ball ab das dieser halb über seine eigenen Füße stolperte.
Er hatte seine blonde Mähne mit einem lächerlichen weißen band aus dem Gesicht gebahnt und trug natürlich pinke Shorts und ein Türkisfarbenes Shirt sowie weiß und neonpink leuchtende Schuhe. Es schien, als wäre der Ball an seinen Fuß angeklebt, als er mit rasendem Tempo übers Spielfeld huschte und auch ziemlich geschickt meinem kleinen Bruder auswich und schließlich freie Bahn aufs Tor bekam und…. Treffer!
Der Ball knallte ins Tor rechts unter die Ecke, der Torwart hatte noch nicht einmal den Hauch einer Chance gehabt. Breitgrinsend und gut gelaunt hüpfte Janosch fit wie ein Turnschuh zu seinen schon ziemlich schnaufenden Teamkollegen mit denen er freimütig abklatschte. Er sah kurz zur Seite und entdeckte mich und Niklas. Er winkte uns übermütig zu und warf mir einen Luftkuss zu, den ich gekonnt ignorierte.
„Er ist verdammt schnell…“, meinte nun Niklas neben mir und grinste mich kurz an. Ich wartete wie sonst auf das kribbelige Gefühl, was ich bekam, wenn sein Lächeln mich traf, doch es blieb aus und ich sah stirnrunzelnd aufs Feld. „Kann sein…“, zuckte ich mit den Schultern. „Magnus kann meistens nicht mit ihm mithalten, und der kriegt dich ja fast ein…“, überlegte er weiter. „Prinz Peng kriegt mich nicht fast ein!“, meinte ich arrogant, „Er versucht es zwar immer wieder, aber ich bin immer trotzdem immer mindestens zwei Längen voraus…“ „Schon klar, du bist der Schnellste…“, lachte Niklas und hob gespielt entschuldigend die Hände. „Mindestens…“, grinste ich zurück. „Letzter Angriff!“, brüllte Herr Jahn über den Platz und Magnus und Simon stürmten los. Janosch schoss mal wieder auf Prinz Peng zu, der diesmal schnell genug zu meinem kleinen Bruder passte und Janosch ins Leere rutschte er rappelte sich sofort wieder auf und rannte den beiden hinter her.
Doch Simon und Magnus wollten sich die Chance nicht neben lassen und spielten sich den Ball so schnell immer wieder zu das Janosch nicht dazwischen kam und Magnus nach einer Steilvorlage von Simon den Ball ins Tor brachte.
Herr Jahn pfiff ab und Magnus klatschte mit Simon ab, bevor er Janosch den Arm um die Schulter legte, gespielt wütend boxte Esmeralda ihm in die Seite und sie scharrten sich um Herr Jahn um eine Teambesprechung zu hören, bevor sie in die Turnhalle zum Umziehen liefen. Magnus lächelte Niklas von der Ferne zu.
„In 5 Minuten sind sie raus…“, erklärte Niklas und wir gingen zum Eingang der Halle zurück. „Gehen sie nicht Duschen…?“, fragte ich und kratzte mich an der Stirn. „Nein, die Duschen sind widerwärtig, da fährt man lieber stinkend nach Hause…“, schmunzelte der kleinere und ich nickte abwegig.
Einer nach den anderen kam heraus und Herr Jahn kam auf uns. „Na Chris, hast dus dir doch überlegt und willst bei uns mitmachen?“, griente der Mittdreißiger mich an und ich schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich… Ich hol nur Simon ab, der Kleine darf noch nicht alleine so spät nach Hause gehen…“, grinste ich scheinheilig und Herr Jahn gluckste. „Echt ne Schande Chris, deine Schnelligkeit im Sturm und du würdest sie mit Janosch und Magnus alle überrennen…“, seufzte der Trainer. „Was würden wir?“, Magnus stand mit Janosch im ein Eingang und schulterte seinen Rucksack. „Hallo Chrissi!“, schnurrte Janosch und ich verzog leicht das Gesicht. „Kannst du damit mal aufhören…“, seufzte ich und er streckte mir die Zunge raus. „Ich hab gerade gesagt, das unser Sprinttalent sich genauso gut machen würde wie Janosch und damit wir mit euch drei einen unschlagbaren Sturm hätten…“, erklärte Herr Jahn und drehte sich zu eine paar anderen Jungs die sich verabschiedeten um. „Dazu gehört aber auch, dass man den Ball trifft…“, meinte Prinz Peng und ich lachte. „So lange wie du brauchst, bis du bei mir bist, habe ich schon mindestens drei Versuche Zeit das Ding ins Tor zu kicken…“, gab ich abfällig an. „Sag mal, können Chris und ich mit, wenn ihr am Samstag ins Kino geht?“, platzte Janosch von der Seite rein. Verdattert sahen Magnus und ich zu Janosch, bevor Magnus zu seinem Freund ansah, der entschuldigend lächelte. „Er hat mich vorhin auf dem Klo gefragt, was ich am Wochenende mache…“ „Ich würde das voll toll finden so ein Doppeldate!“, faltete Janosch mit großen Augen blinzelnd die Hände. „Hast du da nicht was vergessen…“, meinte ich nüchtern. „Ach Magnus hat damit kein Problem, nicht wahr?“, fragend legte Janosch den Kopf schief. „Ich meinte ja auch, dass ich damit ein Problem hab!“, ich zog die Brauen entschieden hoch. „Ach nun komm, eigentlich magst du Magnus!“, macht Esmeralda eine wegwerfende Handbewegung. „Eigentlich nicht, aber es geht mir eher um dich!“, ich verschränkte die Arme vor der Brust und Niklas sah zu mir und dann zu Janosch. Der seine Hände nun in die Hüpfte stemmte.
„Du spielst doch nicht etwa immer noch die beleidigte Leberwurst?“, fixierten mich seine grauen Augen. „Nein, ich habe aber einfach keine Lust mehr auf dein Getue! Was ich dir mehr als einmal gesagt habe!“, meinte ich nicht minder ernst. „Magnus und Janosch…“, meinte Herr Jahn, der von der Unterhaltung davor nichts mitgekriegt hatte und legte den beiden eine Hand auf die Schulter, „Überredet den Chris doch mal bei uns mit zu machen, er ist wirklich der schnellste Läufer den ich je gesehen habe… Er wäre wirklich gut bei uns mitreinpassen…“ „Du bist ein schneller Läufer?“, überlegte Janosch und ich sah ihn misstrauisch an. „Er ist Speedy Gonzales...“, kam es von hinten und Simon erschien endlich. „Ich wette, ich bin schneller als du…“, meinte Janosch und alle sahen ihn verdutz an. „Die Wette kannst du nur verlieren…“, lachte ich spötisch und wollte schon losgehen, als er noch einwarf: „Wenn du gewinnst, lass ich dich ein für alle Mal in Ruhe!“
„Wie du willst Esmeralda…“, grinste ich süffisant und drückte meine Tasche Simon in die Hand. „Aber wenn du nicht gewinnst, kommst du am Samstag mit und es ist ein Date! Ein richtiges!“, sagte er und ich nickte spöttisch. „Ich hoffe du kannst mit Enttäuschungen umgehen…“, erklärte ich und wir gingen zur Laufbahn am Sportplatz, eine Traube Schaulustiger angeführt von Herr Jahn folgte uns.
Wir gingen in Position an den Startblöcken und Herr Jahn stellte sich neben uns auf. „Ich geh zum Ziel…“, bot Niklas an und lief zur hundert Meterlinie.
„Auf die Plätze…“, ertönte die laute Stimme des geübten Schiedsrichters. Ich durfte jetzt nicht verlieren. Janosch neben mir schien genauso konzentriert wie ich. „…Fertig…“
Wenn ich gewinne bin ich ihn für alle Zeit los!
„…Los!“
Servus ^w^
Sitze nun im Zug nach Bielefeld. Hatte gerader auf dem Weg nach Braunschweig eine wirklich amüsante Fahrt. :D Habe mir mit einer ziemlich coolen Styleroma (sie hatte einen Leopardenmusterschal) den vierer geteilt und mich sehr lange und sehr tiefsinnig über das Schlampenlook- Problem der Jugend heutzutage mit ihr unterhalten! Es war sehr amüsant, besonders als sie mit dem schimpfen über die Unart, dass man sich mit Ringen die Ohrlöcher vergrößere anfing, sie fände das unästhetisch. Ringe gehören an die manikürten Finger! xD Und wir haben uns über die Namen der Dörfer durch die wir durch gefahren sind lustig gemacht. Ich musste mir teilweise so das Lachen verkneifen… Ich frage mich, warum sie mit mir über Schlampen gesprochen hat und mich nicht für eine gehalten hat…. *grübel* Oder vielleicht hat sie ja genau deswegen mit mir gesprochen, weil sie dachte ich wäre eine…. :D Schön war auch, als der etwas betagte Schaffner kam und meine neue Oma ihre weißen Haare zurück warf und ihn eindeutig musterte und der Typ doch ernsthaft fragt, ob zwei Schwestern auf einem Wochenende Trip sind. Mir ist fast der Kiefer ausgerenkt. O_O
Jetzt mal ehrlich, die Frau sieht vielleicht nicht aus, wie ihre 75 Jahre aber wie mindestens 60 auf jeden… Natürlich fand meine „Schwester“ das mehr als köstlich… brrrr… Alte Leute und Pheromone gehen gar nicht… Sie hat später auch gefragt was ich den so auf meine Maschine einhacke (also der Laptop) , ich meinte ich würde ein Buch schreiben, eine Liebesgeschichte. Das fand sie gut, sie hätte auch auf Anraten ihrer Enkelin Twillight gelesen und fände Jackob an sich attraktiver, aber Edward hat eindeutig bessere Manieren und Geld… :D Ich kann mir vorstellen das das bei ihr ein ganzschön entscheidender Punkt ist, die alte schwarze Witwe… ;3 Wir musste beide auf dem Brauschweiger Bahnhof auf den Anschlusszug warten und so sind wir zusammen einen Kaffee noch trinken gegangen, sie hat mich eingeladen… Eindeutig eine der coolsten Zugbekanntschaften, die ich bis jetzt in meinem Leben hatte!
Gerade sitze ich zwischen einer ziemlich großen, eindeutig Russischen Familie, die mich gekonnt in ihre Familie integriert hat. Entweder haben sie vergessen das sie nur 58 anstatt 59 Kinder haben, oder sie dachten ich sehe einsam aus. Auf jeden Fall bekomme ich permanent Keckse, Gummibären und Schoki angeboten und mir werden Bilder von irgendwelchen Leuten gezeigt…. Mal sehen ob die mich mit nach Hause nehmen wollen… *Kecks ess* xD
Hoffe das neue Kapitel gefällt! :3 Ich denke ich werde mindestens noch eins schaffen! ;D
Ob Chrissi wohl gewonnen hat, eigentlich müsste er… Er ist Speedy Gonzales… xD
Und wie krass lang dieses Nachgequatsche schon wieder von mir ist! ^^“
Ganz viel Flausch! Usagi <3
Ich fuhr langsam durch die Innenstadt. Leichter Indirock schallte aus dem Radio und ich bog umsichtig auf den Parkplatz. Als das Motorgeräusch meines weißen fahrbaren Untersatzes erstarb seufzte ich tief und stieg aus. Es wurde schon langsam dunkel und ich zog den Reißverschluss meiner Jacke bis ans Kinn um die frische Luft fern zu halten.
Ich ging den gepflasterten Fußweg vom Parkplatz hoch zurück auf die Straße und bog nach Links, wo mir schon der große leuchtende Schriftzug entgegen schien: Union Kino!
Mir war immer noch Schleierhaft, wie es dazu hatte kommen können…
Vor dem Kino in ein leichtes Gespräch verstrickt standen Magnus, die Flachzange, und Niklas, der Verräter! Dieser lächelte mich mit einer immer noch halb schuldbewussten Miene an, und sein toller Stecher grient mir doch tatsächlich gehässig entgegen.
„Hey…“, meinte ich düster. „Na dann hol du dich Tickets und ich hol den Süßkram…“, seufzte Magnus und schien eindeutig eine Diskussion leid zu sein. „Ist Esmeralda noch nicht da?“, unterbrach ich die Turteltauben. „Nein… aber wir haben ja auch noch Zeit!“, entgegnete Niklas mit einem Blick zu Uhr. „Muss schön sein vor Janosch mal ans Ziel zu gelangen…“, grinste Magnus breit und seine Augen funkelten vor Bodenloser Schadenfreude. „Muss schön sein, von seinem Boyfriend ins Kino eingeladen zu werden?“, dessen Miene sich sofort verfinsterte. „Das fängt ja schon mal heiter an“, seufzte Niklas. „Beschwer dich mal noch!“, knatschte ich den Kleineren an, „Wegen dir bin ich überhaupt hier…“ „Wettschulden sind Ehrenschulden…“, lachte Magnus nun wieder. „Er war nicht schneller als ich!“, blaffte ich nun. „Aber er war auch nicht langsamer als du!“, freute sich Magnus immer noch. „Ich bin mir hundertprozentig sicher einen Fuß vor ihm über die Linie getreten zu sein!“, verschränkte ich die Arme. „Ihr wart gleichzeitig drüber…“, erklärte Niklas ruhig zum tausendsten Mal. „Er hat nicht gewonnen und trotzdem bin ich hier…“, entnervt sah ich zur Seite. „Ja, du hast aber auch nicht gewonnen!“, klugscheißte Prinz Peng, „Und das war die Bedingung der Wette, das du gewinnst!“ „Das ist eine Verschwörung gegen mich!“, warf ich vor allen Dingen Niklas vor. „Wo er Recht hat, hat er Recht“, schon fast entschuldigend, aber auch etwas belustigt Klang die Stimme das schwarzhaarigen, „Du hast nur gesagt, du kommst nicht mit ins Kino, wenn du gewinnst… Und du hast nicht gewonnen… “ „Ja, ja! Schon klar!“, grummelte ich und war felsenfest überzeugt, dass die Welt mich hasste. „Welchen Film gucken wir jetzt überhaupt?“, fragte ich und sah auf die vielen Plakate. „Resident Evil!“, freute sich Niklas, mit der Inbrunst eines Gamers in der Stimme. „Der soll richtig mies für alle sein, die die Spiele kennen…“, erklärte ich sachlich, obwohl ich mir sicher war, das es hätte schlimmer kommen können, fügte jedoch noch hinzu, „Und dir ist schon klar, das da Zombies rum rennen, das könnte gruselig werden!“ Ich kannte Niklas Abscheu gegen Horrorfilme und Schreckmomente. „Das ist eigentlich nur noch ein Actionfilm… Der ist gar nicht gruselig… Haben viele gemeint!“, erklärte sein Blonder Stecher und ich zog noch nicht überzeugt davon die Brauen hoch. „Na wenn du das sagst… Prinz Peng!“, spöttisch sah ich zur Seite und der angesprochene fletschte die Zähne. „Na ihr Lieben!“, kam es fröhlich von der Seite und Janosch kam auf uns zu gestürmt. Er schlang seine Arme um mich, bevor ich auch nur die Chance zur Gegenwehr hatte und drückte mir seine vollen Lippen auf die Wange. „Lass das…“, versuchte ich mich zu befreien. Janosch ließ sich von meiner schlechten Laune, wie immer eigentlich, nicht beirren und wand sich nun Niklas und Magnus zu, welche er auch überschwänglich an sich zog.
„Ich bin ganz aufgeregt!“, zwitscherte Janosch und hing sich an meinen Arm, bevor er mich Richtung Kinoeingang zog. Wir stellten uns an der Kasse an und ich kramte in meiner Jackentasche nach meiner Geldbörse, schließlich durfte ich den ganzen Spaß bezahlen! Dieses blöde Date!
Nachdem wir unsere Karten geholt hatten und Janosch Niklas eine tiefsinnige Unterhaltung über Resident Evil gebunden hatte gingen wir zu dem Stand für die Snacks. Magnus nahm eine Riesenportion Popcorn und Nachos, mit extra Käse und Salza, sowie zwei Maxibecher Cola. Ich sah janosch auffordernd an. „Ich hätte gern eine Packung M&Ms und eine Sprit“, lächelte er erst die Verkäuferin und dann mich an. „… Und noch eine Sprit und eine kleine Packung Popcorn“, fügte ich hin zu und bezahlte.
Wir gingen in den noch immer leeren Kinosaal und setzten uns auf die uns ganz oben zugeteilten Plätze. Ich saß ganz außen Rechts und stellte mein Handy lautlos. Als Janosch gähnte. „Du siehst ganz schön Müde aus“, stellte Magnus fest und Janosch seufzte nur grinsend: „Diesen Freitag war ganz schön was los, ich war glaub ich erst um fünf im Bett…“,
„Warum kommst du den her, wenn du halb vorm Einschlafen bist?“, fragte ich und dachte an den Tag, wo er trotz Fieber in die Schule gekommen war. „Denkst du etwa, ich lass mir ein Date mit dir entgehen?“, fragte er fast ungläubig und ich verdrehte mal wieder die Augen. Langsam füllte sich das Kino, doch wir blieben in der obersten Reihe zum Glück allein.
Als die Werbung schließlich einsetzte und das Licht ausging ließ ich mich in den Sitz zurück fallen und nahm einen Schluck Sprite, während sich Magnus Popcorn abwechselnd mit Nachos in den Mundschaufelte und Janosch langsam an seinen M&Ms knabberte.
Die neuen Trailer warne Recht amüsant und besonders bei der ziemlich ulkigen Version von Hänsel und Gretel musste ich lachen. Janosch neben kicherte ebenfalls und meinte: „Denn muss ich sehen!“
Der Film begann nun endlich und ich verfolgte minder gespannt das geschehen. Natürlich zuckte Niklas beim ersten Zombie so zusammen, dsas selbst ich zwei Plätze entfernt es merkte. Nach einer halben Stunde hörte ich Niklas leise Stimme: „Hattest du nicht gemeint, das wäre nicht so gruselig…“ und ich sah etwas belustigt zu dem Nerd der sich nun Magnus Schulter versteckte, welcher ihm behutsam den Rücken tätschelte. Wahrscheinlich würden sie gleich anfangen zu knutschen, damit Niklas den Film ohne bleibende Schäden überstand.
Ich sah kurz zu Janosch, seine Sprite war gefährlich schief in seiner Hand und ich griff zur Seite und flüsterte leise: „Pass auf was du machst!“, als mir auffiel, dass er doch tatsächlich eingeschlafen war. Ich unterdrückte ein Lächeln und nahm ihm die Sprite, so wie die Süßigkeiten Packung ab und stelle sie neben mich auf den freien Platz. Der Hellblonde schmatze leicht im Schlaf und ließ sich dann zur Seit auf mich fallen.
Augenverdrehend legte ich, natürlich um es auch nur irgendwie bequem zu haben, den Arm um ihn und Widerstand der Versuchung seinen Nacken zu kraulen.
Bei einer besonders Lauten Action Szene wachte er erschrocken auf und sah sich um. Verdutz sah er zu mir hoch und richtete sich verschlafen auf. Er sah zu dem knutschenden Knäul neben uns und verdrehte doch tatsächlich milde lächelnd die Augen.
„Der Film geht noch eine halbestunde“, erklärte ich sachlich. Er grinste entschuldigend und sah mich kurz an. Ich sah wieder nach vorne auf die Leinwand. Alice lieferte sich wirklich gerade einen epischen Endkampf.
Seufzend lehnte er sich wieder an mich. Ich leget wieder den Arm um ihn und er sah erstaunt auf. „Ich glaub ich muss den Film noch mal gucken um was mit zubekommen…“, sagte er. „Ich hab nächsten Samstag noch nichts vor!“, antwortete ich leise und Janosch seufzte. „Chrissi, du bist mit Abstand die niedlichste Person auf dieser Welt…“
Huhu!!! :D
Das An Cafe Konzert war der absolute Wahnsinn!!! Ich bin total fertig aber unglaublich glücklich und ich bin immer noch ganz verschrubelt im Kopf, das wir die live gesehen haben!!! *_*
Sitze jetzt im Zug nach Braunschweig und habe noch 4 Stunden Zugfahrt vor mir, in denen ich, so lange das Akku meines Lapis es mitmacht, weiter schreiben werde! ;D
Ich hoffe das Date und die kleine Kuschelaktion haben gefallen… und… ich kann es nicht anders sagen, aber das Kapitel was jetzt kommt ist mein absolutes Lieblingskapi! Ich fiebere seit Anfang der Story darauf, das Kapi zu schreiben, was jetzt kommt! Ich hoffe ihr seid dann auch so begeistert davon wie ich! xD
So werde dann jetzt weiter schreiben!
Cheers, Usagi <3
„…Und dann muss du nach X umstellen…“, erklärte ich und Janosch knabberte an dem Ende seines Bleistiftes umher. „Das ist wirklich doof…“, nuschelte er und zog seine dünnen Brauen zusammen. Ich konnte ein süffisantes Lächeln nicht unterdrücken und beobachtete, wie er mit seinen schlanken Fingern eine Strähne seines Haares zwirbelte. Schnell schrieb ich die nächste Aufgabe auf als er mich ansah und machte mich daran sie zu lösen. Es war Mittwoch, wir hatten zwei Stunden Geschichte Ausfall und so saßen Janosch und ich in dem leeren Klassenzimmer, wo wir danach Deutsch haben würden und wollten die angefallenen Mathehausaufgaben erledigen. Seit unserem Date, ich war deswegen immer noch irgendwie verstimmt, waren einigen Tage vergangen. Es gab keinen Tag, wo wir nicht so lange wie es in der Schule ging aufeinander hockten. Ehrlich musste ich sagen, dass es mich nicht mehr störte, manchmal konnte ich gar nicht anders als zu grinsen, wenn ich nachmittags nach Hause ging und Janoschs geschnurrtes „Ich vermiss dich schon jetzt, Chrissi!“ in den Ohren hatte. Doch trotzdem schreckte mich der Gedanke mich in ihn zu verlieben immer noch ab. Ich wusste selbst nicht genau was ich wollte, doch ich wusste, dass ich im Moment ziemlich zufrieden war mit ihm in diesem Klassenzimmer allein zu sein. Ich konnte in Ruhe auf sein Schlüsselbein schauen, was das dunkelblaue Long- Shirt was er trug nicht verbarg.
Manchmal war ich aber auch ein Idiot!
„Sag mal… Kannst du eigentlich alles?“, fragte Janosch und ich sah auf. Er sah mich direkt an und ich erwiderte den Blick seiner tiefen dunklen Augen. „Ich habe bis jetzt noch nicht das Gegenteil festgestellt!“, gab ich arrogant zurück und er lachte. „Hm… Ich weiß nicht so recht…“, überlegte er laut und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, „Bei einer Sache bin ich mir nicht sicher…Ob du da wirklich so gut bist?“ Ich sah ihn lächelnd an und wartete.
„Ich konnte dein Talent da einfach noch nicht richtig…“, kurz überlegte der blonde Satansbraten, „…erfahren!“
„Tatsächlich?“, fragte ich nüchtern und tippte kurz eine Zahl in meinem Taschenrechner ein. „Mhm“, war seine Antwort, „Weißt du, ich bin mir nicht sicher wie gut du küssen kannst“ Ich konnte nur mit großer Mühe ein Grinsen verbergen.
„Da ist was dran…“, sinnierte ich und sah ihm Arbeitsbuch nach der nächsten Aufgabe, „Du hattest tatsächlich noch nicht das Glück, in Genuss dieses Talents von mir zu kommen…“
„Genuss, ja?“, Janosch lehnte sich über den Tisch zu mir rüber, seine Hand hatte er in seinen Nacken geschoben. „Genuss, genau!“, bestätigte ich und lehnte mich ihm ebenfalls ein Stück entgegen. „Ich denke das glaube ich dir nicht so ohne weiteres….“, entgegnete Janosch und kam noch ein Stück weiter auf mich zu. „Dann…“, warf ich ein und unsere Münder waren nur noch 5 Zentimeter voneinander entfernt, „Musst du wohl mkit der Ungewissheit leben…“, und ich lehnte mich wieder zurück. „Chrissi!“, mit Grabesstimme fixierte mich Janosch und ich konnte mir wirklich nur noch mit Müh und Not ein Lachen verkneifen, „Du bist der Teufel persönlich!“
„Wieso denn das?“, fragte ich scheinheilig und genoss es zu tiefst, mal der zu sein, der den anderen an den Rand der Verzweiflung trieb. „Ich dachte wir wollten Mathe zumachen machen, außerdem hast du die Aufgabe b falsch abgeschrieben. Du wirkst richtig unkonzentriert!“, lachte ich selbstgefällig und Esmeralda verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hab gedacht so krieg ich dich…“, gestand er schließlich, „Mit dem Wettrennen habe ich dich schließlich auch mit deinem Stolz gekriegt!“ „Denkst du wirklich ich würde dich aus verletzten stolz küssen?“, ich zog gespielt bestürzt die Brauen hoch. „Ich hol mir ne Sprite zu trinken! Ich brauche Zucker gegen den Frust!“, seufzte die Pheromonschleuder und stand auf. Lachend ging ich ihn hinter und hielt ihm am Arm fest. Verdutz sah er mich an und ich drückte ihn gegen den breiten Türrahmen. Kaum noch ein Atemzug trennte uns voneinander. „Ich würde dich nie nur aus verletzter Eitelkeit küssen…“, wiederholte ich und Janosch sah mich auffordernd an, „Ich würde doch nur küssen, weil ich es nicht länger aushalten würde, es nicht zu tun…“ „Also von mir aus, musst du dich nicht zurück halten!“, seufzte der Kleinere. „Das hab ich mir schon gedacht!“, gestand ich und hielt mich dann schließlich auch nicht mehr zurück.
Als unsere Lippen sich berührten spürte ich zu aller erst wieder diesen wundervollen harten Kontrast seiner warmen Lippen und des kalten Metalls der Piercings. Zuerst war alles ganz sanft, fast fragend, doch von Sekunde zu Sekunde von Herzschlag zu Herzschlag drängten sich meine Lippen fordernder an seine. Kurz nach dem seine Lieder zu vielen schloss auch ich die Augen um mich nur noch auf das Gefühl zu konzentrieren. Seine schlanken Finger verkrallten in einer wohligen Mischung aus haltsuchend aber auch besitzergreifend an mir fest. Ich fuhr mit meiner Zungen spitze seine Lippenkonturen nach und mit einem wohligen Seufzer öffnete er seine frechen Lippen.
Bereitwillig tauschten unsere Zungen alles was sie hatten mit dem jeweils anderen, völlig versetzten dem anderen ganz und gar zu verschlingen. Ich trat schließlich ziemlich selbstgefällig einen Schritt zurück und leckte mir über die immer noch nach Janosch schmeckenden Lippen. Er sah mich mit glasigen Augen an. Seine Hände hielten mich immer noch fest und er schien die Distanz zwischen uns mehr als störend zu finden. „Okay…“, hauchte er etwas rauer als sonst, „ Das war für den Anfang nicht schlecht…“ Ich lachte.
„Tatsächlich?“, wieder lehnte ich mich zu ihm und unsere Münder nahmen den Tanz von davor wieder auf. Ich strich ihm sanft die Seiten lang hoch und schob schließlich meine Rechte Hand in seinen Nacken.
Das Gefühl ihm so nah zu sein, war wirklich berauschend. Ich konnte mich nicht daran erinnern jemals so geküsst zu haben, wenn ich gewusst hätte, dass Küsse sich so anfühlen können, hätte ich niemals jemand anderen geküsst!
Fast glückselig schlang Janosch seine Arme nun gänzlich um meinen Hals und ich musste mich stark zusammen reißen nicht mein Bein zwischen seine zu schieben. Wir waren hier immer noch in der Schule.
Wieder war ich es der sich zuerst löste und ich sah in diese so verboten tiefen Augen.
Diesmal ging ich zwei Schritte zurück und spürte das kalte Holz des Türrahmens im Rücken. Der Blonde lehnt an der anderen Seite. Keiner sagte ein Wort.
Fast ängstlich hob Janosch seine rechte Hand und strich mit seinen Fingerspitzen sanft über meine Brust. „Dich ist schon klar, dass wir immer noch in der Schule sind, ja?“, fragte ich ihn leise lachend. „Mhm…“, machte er schlicht und kam auf mich zu, „Noch ein Kuss und du hast vergessen wo wir sind!“
Er stand direkt vor mir, hatte die Hände auf meine Brust gelegt, spürte meinen verräterischen Herzschlag und wanderte kühn immer höher bis sie schließlich mein Gesicht umrahmten. „Das letzte Mal als ich mit dir eine Wette am Laufen hatte, musste ich danach auf ein Doppeldate mit Prinz Peng und habe knapp 30 Euro im Kino gelassen…“, erinnerte ich ihn und mich. „Ich verspreche dir, diesmal kommen wir beide auf unsere kosten!“, griente er und seine Lippen waren nur einen Atemzug entfernt, ich legte meine Hände an seine Hüften und nuschelte: „Das hoffe ich doch…“ Als die Tür aufgerissen wurde und wir einer ziemlich verdutz schauenden Sandra und einem noch verdutzteren Phillip gegenüberstanden.
Naaaaa- Wie findet ihr es???? >///
„Was zum Henker macht ihr beide da?“, fragte Sandra und konnte sich nicht entscheiden Janosch oder mich an zu starren, ganz im Gegensatz zu Phillip, der mich ziemlich irritiert, ja gar geschockt, ansah.
„Wir…“, begann ich und blickte schnell zu Janosch, welcher mich schlicht unterbrach. Lachend trat er ein Stück zurück und wuschelte sich durch die blonden Haare. „Ich habe mal wieder versucht Chrissi zu ärgern…“, kicherte er und ich nickte schlicht. „Du lässt dem Armen aber auch gar keine Ruhe!“, lachte Sandra kopfschüttelnd, warf mir aber noch einen nicht so ganz überzeugten Blick zu. „Wir haben eigentlich gerade versucht Mathe zu machen, also die Hausaufgaben…“, zeigte Janosch auf die verstreuten Utensilien. „Bah, wenn ich an den Mist denke…“, seufzte Sandra und ließ sich neben Janosch nieder. Phillip ging mit gerunzelter Stirn in den Klassenraum und ich folgte ihm.
Das war wirklich knapp gewesen. Janosch unterhielt sich mehr als laut und überschwänglich mit der lachenden Sandra und ich riss mich zusammen nicht auf seine vollen Lippen zu starren. Phillip setzte sich neben mich und packte sein Mathezeug aus. Immer wieder warf er mir Blicke von der Seite zu, welche ich versuchte zu ignorieren.
Von neuem ging die Tür auf und eine ganze Meute unserer Klassenkameraden betrat den Raum und ich schickte ein Stoßgebet gen Himmel das ich und janosch nicht vergessen hatte, das wir in der Schule waren. Natürlich ließ es sich Esmeralda es sich nicht nehmen den allein Unterhalter zu spielen und schnell drehte sich alles im Raum nur um ihn.
Ich sah extra nicht zu dem Blonden, weil ich wusste, dass Phillip mich noch immer beobachte. Als ich gerade die letzte Aufgabe abschrieb fragte er mich schließlich leise: „Läuft da jetzt was zwischen dir… und ihm?“ Wie er „Ihm“ sagte ließ mich die Brauen hoch ziehen.
Phillip sah schon fast missmutig zu Janosch. „Nein…“, gab ich flüsternd zurück, „Natürlich nicht…“
Ich fuhr mir kurz durch die Haare und sah zu Phillip, welcher mich misstrauisch beäugte. „Und selbst wenn, wäre es schlimm…“, fügte ich hin zu und konzentrierte mich stark auf Mathebuch. „Nein… Also es wäre nicht schlimm… Nur irgendwie komisch halt so…“, meinte Phillip und sah genauso angestrengt in sein eigenes Buch, „Ich mein, ich hab nichts gegen schwule oder so… Aber es war halt schon komisch wenn du auf Janosch stehen würdest… also wenn du auf Kerle stehen würdest…“
Ich spürte wie ich meinen Stift unnötig fest umklammerte. „Aber was du ja nicht tust… also ist es ja egal…“, redete Phillip schnell weiter und ich nickte stumpf. „Ja, ist vollkommen egal…“, stimmte ich Phillip zu und wusste zum ersten Mal, was passiert wäre wenn ich ihm gesagt hätte, das ich ihn Liebe.
Er hätte mich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel.
Die Erkenntnis traf mich wie ein Faustschlag und tat so als würde ich unter dem Tisch etwas in meiner Tasche suchen um kurz mein Gesicht verbergen zu können. Als ich mit meiner Wasserflasche wieder auftauchte lächelte Janosch mir zu und ich konnte nicht anders als ihn mit Phillip zu vergleichen. Die Blonde Pheromonschleuder hatte sich sogar mehr als gefreut, als er bemerkt hatte, ich würde auf Kerle stehen. Ich lächelte ihn zurück an und machte schließlich meine Mathehausaufgaben zu ende. Und konnte doch den Stich, den Phillips Worte hinterlassen hatten nicht ignorieren.
Ich wusste was passieren würde und ich würde es nicht verhindern können, wollte es auch gar nicht.
Janosch saß auf mir und wir lagen in meinem Bett. Sanft fuhr er mit den Finger spitzen um meine Augen, strich die Form meiner Nase nach und schließlich die Konturen meiner Lippen. Ich küsste seine Finger und biss ihm leicht in die Fingerspitzen. Dreckig und herrlich vorhersehbar biss er sich lächelnd auf die vollen Lippen, bevor er sich zu mir runter beugte und wir uns küssten. Obwohl verschlingen besser passte.
Besitzergreifend legte ich meine Hände fest auf seine Hüfte und zog seinen Unterkörper näher an meinen, während er meine Gesicht mit den Händen umschloss als hätte er Angst es würde unter seinen Fingern zerfließen. „Mehr!“, seufzte Janosch gegen meine Lippen und ich richtete mich schlicht auf und schlang meine Arme fest um ihn. Fuhr mit den Händen unter sein T- Shirt. Erkundete die heiße, zarte Haut. Er hob die Arme und ich zog ihm das störenden Stückstoff aus. Küsste endlich sein mich so verzauberndes Schlüsselbein und tupfte noch viele Küsse mehr auf die perfekte, flache Brust vor mir. Die leichten Andeutungen der Muskeln ließen ihn stärker wirken, als er im Moment unter meinen forschenden Händen war. Er schien wie Wachs unter meiner Hitze zu zerschmelzen und ich genoss es zu tiefst ihm diese wohligen Schauer zu bereiten.
Er küsste meinen Hals, leckte mit seiner heißen Zunge über mein Ohr und flüsterte wieder: „Mehr!“
Schon fast grob warf ich Janosch auf mein Bett und kniete mich über ihn. Küsste, küsste und küsste ihn… Verlor mich in seinem Geschmack von Pfefferminz und Kirsch. Ich legte über sein Schlüsselbein fuhr hinab zu seinen Brustwarzen und stellte grinsen fest, dass die rechte gepierct war bevor ich mit der Zunge über sie strich. Er vergrub die Finger in meinen Haaren und ich lächelte diebisch zu ihm hoch als ich mit den Lippen immer weiter abwärts wanderte. „Tu es!“, seuzte er und biss sich wieder auf die vollen Lippen als ich den Knopf seiner Jeans öffnete. Und ich…
„Chris… Die Erzeugerin meinte du sollst endlich aus dem Bett rauskommen es gibt Mittag!“, platzte Ninas laute Stimme dazwischen und ich schlug die Augen auf.
Es war Samstag und ich hatte doch tatsächlich schon wieder von ihm geträumt. Ich richtete mich haareraufend auf und verfluchte Esmeralda. Immer und immer wieder suchte der Blonde mich in meinem Träumen heim und ich wachte nur noch mit wenig Blut im Kopf und umso mehr in der Lendengegend auf.
Es half alles nichts, ich musste mit jemanden reden. Ich musste mit irgendwem über diese elendige Blondine reden und darüber, dass sie mich langsam aber sicher um den Verstand brachte.
Halb spielte ich mit den Gedanken Aaron anzurufen, aber ich würde seine selbstgefällige Stimme und sein Chrissi Getue nicht ertragen können. Mir wurde schlagartig bewusst wie ähnlich Janosch und Aaron sich waren… Na toll, jetzt hatte ich auch noch nen großen Bruder komplex…
Gott sei Dank ernüchterte mich dieser Gedanke so, dass ich Problemlos in die Küche zum Essen gehen konnte. Verschlafen und mürrisch setzte ich mich an den bereits gedeckten Tisch.
„Und was hast du heute noch so vor?“, blickte meine Mutter mich schon fast böse von der anderen Seite des Tisches an. „Ich glaub ich geh heute zu Niklas…“, antwortete ich und wusste ich brauchte ganz dringend einen besten Freund, der nichts gegen Schwule hatte.
Hallo! ^w^
Zwei wirklich kurze Kapitel, aber ich dachte die gibt’s heute schon, morgen erfahrt ihr dann wie Chris mit Niklas über Janosch quatscht! :D
Ich bin gerade voll im Yaoi Modus, was man vielleicht im 19 Kapitel merkt… XD
Liegt daran, dass ich noch voll in Gedanken beim zweiten Kapitel von „Palasttime“ bin, meiner neuen BL Story, wer noch nicht rein geschaut hat, würde mich über Kritik und so freuen! (dezente Werbung *hust* xD )
Hoffe die Kapitel haben gefallen, was haltet ihr den jetzt von Phillip, das würde mich ja doch ziemlich interessieren! :O
Liebste Grüße und noch ein tolles WE, Usagi <3
Ich klopfte laut und deutlich bei Niklas an die Zimmertür als ich ein ersticktes „Was ist?“ hörte und ahnte, was er und Prinz Peng darin verzapften. „Hier ist Chris…“, meinte ich schlicht und machte mit dem ziemlich misstrauischen Blick von Niklas Mutter im Nacken die Tür auf. Ich ging schnell ins Zimmer und schloss die Tür sacht hinter mir. „Was zum Henker…“, wollte mich Prinz Peng voll maulen, der ohne T- Shirt auf Niklas Bett über Niklas kniete, welcher mir mit ziemlich zerwuschelten Haaren und hochrotem Gesicht entgegen blickte. Seufzend verdrehte ich die Augen, wie die Karnickel die beiden...
„Halt die Klappe!“, zischte ich und zeigte mit dem Daumen auf die Tür, „Deine Mutter steht da unten auf der Lauer…“ „Ich hab dir doch gesagt sie ahnt was…“, meinte der Nerd und griff hastig nach seinem T- Shirt. „Hmpf…“, kam es dumpf von Prinz Peng der sich jetzt aufs Bett setzte ich sah kurz zu ihm um gleich wieder weg zu sehen. „Könntest du vielleicht deine Hose zu machen… und kalt duschen?“, frage ich und finde plötzlich die Star Wars Lego Sammlung in dem Regal hinter mir mehr als interessant. „Warum bist du überhaupt hier…“, kam es gereizt, aber auch peinlich berührt von dem Balltreter. „Ich wollte eigentlich nicht zu dir!“, lachte ich abschätzig bei der Vorstellung mit Prinz Peng ein seriöses Gespräch zu führen, der konnte das wahrscheinlich noch nicht mal Buchstabieren, „Ich wollte zu Niklas, ich habe ihm auch ne SMS geschrieben“ „Das muss ich wohl überhört haben…“, kam es entschuldigend von dem immer noch puterrotem schwarzhaarigen, welcher nun vollständig bekleidet war und seine Riesenbrille auf die Nase setzte und Magnus Kommentar los sein T- Shirt hin hielt, welches er grummelnd über den Kopf zog.
Da ich nun gefahrlos ohne bleibendes Trauma wieder zu den beiden schauen konnte setzte ich mich auf den Schreibtischstuhl und konzentrierte mich auf Niklas Gesicht. Ich fand ihn noch immer schön, wirklich schön, doch gab es plötzlich ein Gesicht was ich schöner fand. Ich blinzelte und sah auf seinen Nachtschrank.
„Ich brauch ganz dringend wenn zum Reden…“, meinte ich schlicht und auch etwas verkrampft, das alles war wirklich mehr als peinlich. Außerdem kotzte es mich mehr als nur an den Pit Bull, welchen er seinen festen Freund schimpfte, ebenfalls hier zu haben. „Was ist los?“, fragte Niklas und klang dabei absolut nicht penetrant neugierig, einer der vielen Gründe warum man ihn nur mögen konnte. „Also…“, fing ich an und war nicht so richtig wie ich es erklären sollte, „Jaaa….“ „Kommst du noch zum Punkt?“, fragte Magnus und Niklas haute ihm tatsächlich auf die Schulter. „Au…“, beschwerte sich der Blonde und ich seufzte. „Ich hab Janosch geküsst“, sagte ich schließlich. „Der Arme!“, kam es sofort von Prinz peng und Niklas verpasste ihm noch ne Schlag. Ich sah nur auf Niklas, dessen Gesicht wieder einen halbwegs normale Farbe angenommen hatte. „Kannst du mal was zu trinken holen?“, fragte dieser schließlich Magnus und dieser verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und ging sich den Arm reibend hinaus. „Du hast Janosch geküsst…“, wiederholte Niklas nüchtern und ich nickte. „Ja… also, das ist das erste Mal das ich ihn geküsst hab…“, meinet ich und raufte mir mal wieder die Haare. „Das heißt ihr habt euch schon mal geküsst?“, fragte Niklas nach. „Naja, als er krank war hab ich ihn nach Hause gefahren und da hat er mich geküsst… aber das war eher… naja, ein Schmatzer…“, erklärte ich umständlich, „Doch da in der Schule… Das war…“ „Mehr als ein Schmatzer!“, vollendete Niklas den Satz und ich nickte schwach. „Ja… und es kam von mir aus… Alles… Also er hat dann schon zurück geküsst, aber so an sich… verstehst du?“, sah ich ihn wehleidig an. „Und jetzt weißt du nicht, was du machen sollst?“, fragte er ruhig. „Ja, so ungefähr… und naja, uns hätten beinah Sandra und Phillip gesehen… und die wissen halt nicht…“, ich sah den Kleineren kurz an, „Die wissen halt nicht das ich auf Kerle stehe…“ „Deswegen kommst du auch zu mir um darüber zu reden…“, lächelte er verständnisvoll und natürlich nicht anklagend, obwohl eine kleine Überraschung in seinen braunen Augen lag. „Ja… Aber auch…“, wenn ich schon mal ehrlich war, warum dann nicht gleich mit allem, naja, fast allem, „Und weil ich früher in Phillip verknallt war…“ Niklas sah mich verdutz an. Damit hatte er wohl nun wirklich nicht gerechnet. „Du warst in den besten Freund verknallt?“ „Du warst in wenn verknallt?“, kam es von der Tür und Magnus stand mit einer Cola und drei Gläsern in der Hand dort und sah mich und Niklas mahnend an. „Chris trinkt lieber Sprite“, meinte Niklas nur und Chris stellte grummeln die Gläser und die Cola ab und ging wieder aus dem Raum. Ich sah Niklas überrascht an, hätte nicht gedacht, dass er sein Hündchen so gut dressiert hätte.
„Du warst in deinen Besten Freund verliebt….“, wiederholte Niklas schlicht. „Ja, nur hatte ich kein Happy End…“, ein bitterer Klang schlich sich in meine Stimme. „Das Tut mir Leid…“, gab er mitfühlend zurück und ich glaubte ihm, „Aber warum lässt du denn dann keins bei dir und Janosch zu?“
Ich sah ihn ernst an. „Kann es den das geben?“, fragte ich zurück, „Kann ich den das was Esmeralda da immer so von sich gibt ernst nehmen?“ „Ich glaube, du solltest ihm eine Chance geben…“, kam es etwas energischer von Niklas als ich es von ihm erwartet hätte. „Bis jetzt hatte ich noch nie sehr viel Glück wer sagt mir den, das ich diesmal mit dieser verdammten Blondine welches habe?“, ich raufte mir die Haare und verbarg das Gesicht in den Händen, ich war meine eigenen Gedanken leid.
„Hey…“, kam es von dem Nerd und ich spürte seine warme Hand auf meinem Knie. Ich sah ihn entnervt an. „Verratet ihr mir mal, was ihr hier macht?“, fragte Magnus ziemlich verwirrt mit einer Sprite Flasche in der Hand als er Niklas vor mir auf dem Boden hocken sah mit einer Hand auf meinem Bein. „Ich bin der Meinung du solltest Janosch besser kennen lernen, dann wirst du schon merken, dass du es durch aus ernst nehmen kannst, was er sagt!“, seufzte Niklas und stand vom Boden auf und nahm Magnus die Sprite ab und Goss mir etwas in ein Glas, was ich dankend entgegen nahm. „Ich weiß zwar nicht, was Janosch an dir findet…“, meinte schließlich Prinz peng und nahm nen großen Schluck Cola, „Aber ich bin mir sicher, er will echt was von dir… Beim Training horcht er Simon auch permanent nach dir aus…“
„Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man meinen ihr wollt mich mit ihm verkuppeln…“, meinte ich seufzend und grinste schief. Magnus schnaufte, doch Niklas lachte zittrig und wurde rot.
Niklas hatte noch nie lügen können. „Niklas?“, ich sah meinen besten Freund scharf an und auch Magnus sah ungläubig zu seinem Freund. „Ja…“, seine Stimme war drei Oktave höher. „Du willst mich mit ihm verkuppeln!“, meinte ich entrüstet. „Was?“, kam es nicht gerade überzeugend schockiert von dem Verdächtigen, „Quatsch, da bildest du dir was ein…“ „Niklas…“, wiederholte ich und sah ihn fordernd an. „Ich…“, begann er und sein wiederstand bröckelte in eine Entschuldigung, „Ich… ach…“ Er seufzte und begann zu erzählen. „Bei dem Wettrennen…“ Ich ahnte was jetzt kommen würde. „Naja, du warst schneller…“, gestand er und ich meinte gereizt: „Ich wusste es!“ „Ja, dein Fuß war eine Sekunde früher drüber als der von Janosch… Aber… ach er war so verzweifelt auf der Toilette, als wir geredet haben, er mag dich wirklich!“ „Ich fass es nicht, dass du gelogen hast und ich wegen dir auf dieses Date musste!“, wütend sah ich den Verräter an. „Auf unser Date!“, echauffierte sich nun auch Magnus. „Ich finde einfach ihr passt beide gut zusammen!“, verschränkte der Schwarzhaarige trotzig die Arme vor der Brust. „Ich glaub einfach nicht, dass du mich angelogen hast… und dass er schneller war…“, grummelte Magnus vor sich her.
Ich stand auf und stellte mein Glas auf den Tisch. „Bist du jetzt sauer?“, fragte Niklas und sah mich etwas unentschlossen an. „Nein…“, meinte ich schlicht. „Wo willst du denn dann jetzt hin?“, sahen die Beiden mir verdutz nach als ich die Tür öffnete. „Ich geh auf den Rummel… Ich hab plötzlich Lust Autoskooter zu fahren…“, lächelte ich und geh die steile Treppe die zu Niklas Zimmer führte hinab.
Ahoi!
Tut mir schrecklich Leid, das es jetzt erst das neue Kapi gibt, aber ich bin einfach nicht aus denn Puschen gekommen! ^^“ Aber als Entschuldigung kann ich nur bringen, dass mich das neuen Buch von Carless „Heidi mal anders“ ziemlich abgelenkt hat… also lasst doch einfach eine Beschwerde in Form eines Kommis oder Herzens unter dem feinen Werk… ;D
Ich mochte das Kapi unglaublich doll, weil Magnus da so putzig war… xD
Das nächste Kapitel gibt es dann wieder Sonntag, denke ich und da versucht Chris dann Janosch etwas näher zu kommen, mal sehen ob das klappt! ;)
Aporpos, hier noch mal ein riesiges Danke für 500 Herzen, die ich von euch bekommen hab! Ich bin völlig geflascht! *_*
Besonders für die vielen Herzen meiner neuen Sachen „Palasttime“ und „Nur in Haut“, falls ihr noch nicht rein geschaut habt, würde mich freuen, wenn ihr es noch tut! :D
Und… Tadam… Ich habe eine Webseite auf der ich fleißig schreiben werde, was ich alles so tue und Plane schreibtechnisch… also würde mich freuen wenn ihr da mal vorbei schauen würdet, den Link findet ihr auf meiner Seite. ;)
Beste Grüße, Usagi :3
Es hätte mir klar sein müssen, wie voll es an einem Samstagnachmittag auf diesem verfluchten Festplatz sein würde, doch überraschten mich die Menschenmassen doch etwas. Suchend ließ ich meinen Blick über das Gelände schweifen und entschied mich dazu erst einmal zum Autoskooter zu gehen, vielleicht hatte ich ja beim Zuckerwattestand Glück.
Mein Handy, in dem Janoschs Handynummer gespeichert war wog Tonnen in meiner Tasche, doch ich konnte mich nicht wirklich dazu durch raufen ihm zu schreiben oder ihn gar anzurufen, es wäre für mich viel einfacher so zu tun ihn zufällig hier zu treffen.
Also steuerte ich die riesige leuchtende Bahn an, leider hatte ich die Person hinter der Scheibe noch nie in meinem Leben gesehen und auch der Zuckerwatte stand war von einer Frau besetz, die mich zwar freundlich anlächelt, jedoch eindeutig nicht Marianne war.
Unsicher wo jetzt hin, lief ich durch das Getümmel und überlegte krampfhaft, wo die Losbuden gewesen waren, wo Melli gearbeitet hatte, vielleicht fand ich Esmeralda ja da.
Ich seufzte Tonlos, als mir klar war, wie verfallen ich dem blonden Aas eigentlich schon war und wie peinlich ich mich verhielt hier durch die gegen zu latschen nur in der Hoffnung ihm zu begegnen. Wahrscheinlich waren bei ihm nur Uralte Zigeunergene am Werk und er hatte mich schlicht verhext.
„Wenn das mal nicht der Chris ist“, kam es dröhnend hinter mir und ich sah mich Onkel Torben gegenüber. „Hallo“, meinte ich schlicht und höfflich als ich die Hand hob. „Suchst du Janosch?“, fragte der Mittvierziger mich und zog mich natürlich sofort wieder zu sich ran an den Stand. Ich bekam eine Stange Schokoladenerdbeeren in die Hand gedrückt und Marianne lächelte mich munter an. „Janosch ist wohl im Wohnwagen, oder?“, fragte Torben und seine Frau nickte nur, „Ja, Janosch ist bei sich im Wohnwagen…“ Ich nickte unbestimmt. „Du hast keine Ahnung wo das ist, ne?“, lachte nun der Blonde Mann und ich nickte wieder, leicht entschuldigend Lächelnd. „Na komm, ich muss eh die Einkäufe zu unserem Wohnmobil bringen, dann kann ich dir den weg auch zeigen!“, lachte Torben wieder. „Ähm, sehr freundlich…“, lächelte ich und biss in die Schokoerdbeeren. Ich sah die beiden prallgefüllten Einkauftüten und nahm eine automatisch in die freie Hand. „Ein wirklich höflicher Junge...“, nickte Marianne und ich zog mit Torben von dannen. „Bist du mit Janosch verabredet?“, fragte dieser mich als wir uns doch die Menschen schlängelten. „Ähm, nein, also ich war einfach nur in der Nähe und dachte… naja… Dachte ich könnte mal vorbei schauen….“, gestand ich etwas peinlich berührt, doch Torben schien sich nicht daran zu stören und begann mir munter von den Problemen mit der Stromversorgung zu erzählen und wie fürchterlich anstrengend die Bürokratie selbst in diesem noch recht überschaubaren Städtchen war. „Da hatten wir ja in Berlin weniger aufwand…“, schloss Janosch Onkel seine Rede und ich hatte meine Erdbeeren aufgegessen. „So, ich muss in das Prachtstück hier…“, er deutete auf ein wirkliches Schlachtschiff an Wohnmobil in edlem Silber ich musterte es beeindruckt, „Du musst noch ein kleines Stück dahinter, der weiße mit den lila Vorhängen vor den Fenstern. Ich hob Dankend zum Abschied die Hand und ging in die gewiesene Richtung. Kaum hundert Meter weiter stand besagter Wohnwagen, es brannte dämmrig Licht im inneren, was leicht durch die dunklen Vorhänge leuchtete. Ich trat ein Stück drauf zu um zu klopfen als ein riesiger schwarzer Schatten vor mir auftauchte und wild anfing zu Kläffen. Ich zuckte erschrocken zurück als mich ein stattlicher Rottweiler anknurrte. „Braver Hund!“, hob ich beschwichtigend die Hände. Die Tür des Wohnwagens wurde aufgerissen und Janosch meinte genervt: „Wenn ihr kleinen Gören endlich mal den Hund in Ruhe lassen würdet, er beißt euch noch die Finger ab!“ Verdutz weiteten seine Augen sich als er mich erkannte. „Chrissi?“, fragte er erschrocken und fuhr sich durch seine völlig zerzausten Haare. Er trug ein schwarzes Schlabber- Shirt und eine schlichte, ebenfalls schwarze Jogginghose. „Ich häng an meinen Fingern“, meinte ich als Gruß. „Sparky kom her!“, meinte der Blonde schnell und das Knurrende Monstrum verwandelte sich in ein schwanzwedelndes, sabberndes Schoßhündchen was sich zufrieden von Janosch kraulen ließ. „Sparky…?“, wiederholte ich trocken und sah ihn nicht wirklich überzeugt an. Doch Esmeralda griente zurück und ich trat unsicher einen Schritt auf die beiden zu. Unsicher hielt ich dem Hund eine Hand hin, an der er neugierig schnupperte. „Du und ein Rottweiler…“, es war eine eigenwillige Kombi, aber auch passend. „Ja…“, seufzte der stolze Hundebesitzer, „Ich liebe Rottweiler! Rottweiler sind die besseren Menschen…“ Ich lachte leise. „Weißt du wer schlechte Menschen sind?“, fragte mich Janosch nun und ließ endlich von dem Bärenartigen Hund vor ihm ab und richtete sich auf. „Will ich es wissen…“, fragte ich schlicht dagegen und Janosch ging mir voran in den kleinen Wohnwagen.
Ich schloss die Tür hinter mir, zog meine Jacke aus und war über das gemütliche und warm gestaltete innere Janoschs Wohnsitzes überrascht. Ich sah mich neugierig um und Janosch setze sich Barfuß im Schneidersitz auf sein breites Bett, welches ein Drittel seines Wohnraumes einnahm. „Und…“, meinte er und blickte mich ganz hibbelig an, „Welcher glücklichen Fügung verdank ich deinen Besuch?“ „Ich war gerade in der Nähe… und hab mir gedacht…“, begann ich und ging auf Janosch zu und setzte mich neben ihn aufs Bett. „Also du hast es echt nett hier…“, versuchte ich schließlich das Thema zu wechseln und sah mich wieder begeistert nickend um. Janosch kicherte verhalten. „Danke…“, antwortete er und fixierte mich gespannt, wobei er sich auf die vollen Lippen biss. „Und du wolltest einen ruhigen Abend verbringen…hier so?“, versuchte ich weiter irgendwie mit dem immer noch so fürchterlich breit grinsenden Janosch ins Gespräch zu kommen, verdammt, sonst tütete er mich doch immer zu…
„Naja, eigentlich wollte ich noch ein bisschen Lesen und dann muss ich um neun meine Mutter an ihrem Stand ablösen…“, erklärte die Pheromonschleuder ruhig und ich sah kurz aus dem Fenster, in einem kleinen Spalt sah ich wie der Himmel draußen immer Dunkler wurde. „Chrissi…“, meinte Janosch und lehnte sich zu mir vor. Ich sah in seine grauen Augen und konnte kaum noch einen klaren Satz bilden, wie sollte ich das Aas näher kennenlernen, wenn ich eigentlich gar nicht mit ihm reden will sondern ihn am liebsten in die Besinnungslosigkeit knutschen würde?
„Ja…“, räusperte ich mich verhalten. „Du hast da Schokolade…“, er leckte mir kurz über die Unterlippe und lehnte sich dann wieder nach hinten und sah mich frech an.
Das machte dieser Mistkerl doch mit Absicht!
Ich konnte natürlich nicht anders und lehnte mich nun meiner Saits nach vorne und legte meine Hand in seinen Nacken. „Ich weiß einfach nicht was du mit mir machst…“nuschelte ich ergeben und presste meine Lippen auf seine. Er erwiderte den Kuss mit einem Lächeln und ich zog ihn näher an mich ran.
Janosch schlang die Arme um meinen Hals und kniete und saß halb vor mir während ich versuchte die Luft die zwischen uns war irgendwie zu verdrängen, schließlich zog ich ihn auf meinen Schoss und legte meine nicht in seinem Nacken verkrallte Hand auf seinen Hintern, wobei ich sein Becken angenehm nah an meins zog. Janosch keuchte zufrieden und eindeutig erregt gegen meine Lippen und wir küssten uns wieder, schon fast verzehrend.
Beide lösten wir uns schwer Atmend voneinander und er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Seine Augen haben einen glasigen Glanz der perfekt zu seinen rot und feucht geküssten Lippen passte und mir noch mehr Blut in die Lendengegend pumpte als zu vor. „Und das obwohl ich heute so fürchterlich aussehe…“, kicherte der Kleinerer und kraulte meinen Nacken während ich meine Hand auf seinem Hintern langsam unter sein schwarzes, zu großes Shirt wandern ließ und die heiße Haut seines Rücken erforschte. „Ich weiß gerade nicht was du meinst…“, gestand ich ehrlich, den ich fand es gerade sogar schwer mich an den korrekten Ausdruck meines Namen zu erinnern, es gab nur noch zwei Sachen in meinem Kopf und das war Janosch und küssen. „Ich mein, meine Klamotten… Ich seh fürchterlich aus…“, kicherte der Blonde und stupste leicht meine Nase mit seiner an. „Wenn’s dir um die Klamotten geht…“, nuschelte ich an seinen Hals als ich darauf tausend kleine Küsse tupfte und nun auch meine andere Hand unter sein Shirt schob. Er schauderte unter meinen Händen, was mir verdammt gut gefiel. „Für mich muss du die nicht anlassen…“, erklärte ich nüchtern und er sah mich fast verdutz aber auch halt versaut an. Ohne weitere Worte hob er die Arme und ich befreite ihn von dem so unerwünschten Kleidungsstück. Mit einem überraschten Grinsen nahm ich zur Kenntnis, dass er tatsächlich ein Brustwarzen Piercing hatte und dachte an den einen meiner vielen Träume… Ich fuhr sanft mit der Zunge über den metallbesetzten Nippel und er keuchte mit einer verboten schönen Stimme auf. Wir ließen uns nach hinten fallen und Janosch lag unter mir. Ich richtete mich auf und zog mir meinen Pulli samt Shirt aus und warf es achtlos hinter mich.
Er strich sanft über meine Brust und meinen Bauch, die Haut kribbelte wo er mich berührte und ich lehnte mich sehnsüchtig nach unten um ihm erneut zu küssen. Janoschs Hände fuhren fast grob durch meine Haare und vergruben sich dann in meinen Schulterblättern während ich begann seinen Hals und seine so verlockende Brust mit der Zunge zu erkunden. Endlich konnte ich in Wirklichkeit die sanfte Kontur seines Schlüsselbeins nach fahren und dabei das wohlige Stöhnen seiner langsam kehlig werdenden Stimme vernehmen.
„Chris…“, seufzte er als ich spielerisch in seinen Nippel biss. Ich lehnte mich wieder hoch und tupfte wieder und wieder küsse auf seine schon fast wundgeküssten Lippen. Er lachte als ich mich ihm jedes Mal wieder entzog wenn er den Kuss vertiefen wollte. Bis er mir schließlich sanft in die Unterlippe biss und mich so am Flüchten hinderte. „Du bist unmöglich…“, seufzte er und ich lachte und zeichnete mit der Zunge seine Kinnlinie nach und ließ meine Hand langsam seinen Körper langrunter wandern. Ich fuhr unter den Saum seiner schwarzen Trainingshose und beobachtete ganz genau jede Regung in seinem Gesicht. Auf fordernd sah er mich an und ich umschloss schließlich seine schon ziemlich eindeutig zu zuordnende Erregung.
Ich schluckte etwas unsicher doch begann meine Hand schließlich eindeutige Bewegungen machen. Janosch rutschte etwas hoch und ich begriff und half ihm schließlich seine Hose etwas herunter zu ziehen. Wohlig seufzte er und ließ seine flinken Finger ebenfalls zum Saum meiner Hose wandern, er öffnete geschickt meine Hose und begann nun mir die gleiche Behandlung zuteilwerden zu lassen, die ich auch ihm zukommen ließ. Sein Atem wurde immer rauer an meinem Ohr und auch ich konnte meine Atemzüge kaum noch kontrollieren. Immer und immer wieder küssten wir uns und es schien mir völlig unmöglich eine Zeit in meinem Leben gehabt zu haben ohne diese so verteufelt süßen Lippen. Ich lehnte meine Stirn gegen seine und schließlich spülte es mich hinfort, auch Janosch kam keinen Augenblick später.
Schwer keuchend sahen wir uns an. Ich schluckte und rollte mich zur Seite.
Verdammt, so war das alles nicht geplant gewesen…
„Es gibt tatsächlich nichts, indem du nicht gut bist… oder?“, durch brach Janosch schließlich die Stille und klang dabei schon fast so vorwurfsvoll, dass ich begann zu lachen. „Du wusstest aber auch, was du machen musstest…“, meinte ich schlicht und sah zur Seite bevor ich mich immer noch schwer atmend aufrichtete. Janosch zog seine Hose wieder hoch und griff zu einem kleinen Nachtschränkchen, bevor er mir ein Klinexx reichte. Wir beseitigten schließlich die Beweise unserer Tat und ich strich mir immer noch nicht ganz klar durch die zerzausten Haare.
Der Blonde rutschte ganz nah neben mich und drückt seine Lippen sacht gegen meine Schultern. „Wie spät ist das?“, fragte ich und diese fleischgewordene Versuchung sah mich etwas erschrocken an. „Musst du los?“, fragte er enttäuscht und ich sah kurz zu ihm bevor ich den Kopfschüttelte. „Wir sollten nicht zu spät kommen, wenn wir um 9 Uhr deine Mutter am Stand ablösen sollen…“, antwortete ich milde und Janosch klappte der Mund auf. „Oh Chrissi…“, schnurrte er und warf die Arme um meinen Hals und übersäte mein Gesicht mit vielen kleinen Küssen als wir wieder nach hinten umfielen und ich meine Arme erneut um ihn schlang.
Hundert Herzen für Chris und Janosch! <3
Danke, Danke, Danke! Ihr seid die Besten! >///
„Ich hatte gerne eine kleine Tüte gebrannte Mandeln“, lächelte mich der höchstens 10 Jährige Junge schüchtern an. Ich nickte und griff nach einer der fertigen Tüten. „2,50…“, sagte ich und nahm die passenden Münzen entgegen und warf sie in die offene Kasse in der Janosch umher wühlte nach passendem Wechselgeld. Er sah kurz zu mir hoch und wackelte lasziv mit den Augenbrauen, das Aas.
Natürlich dachte ich sofort an die Stunden zu vor, in denen wir einfach nicht die Finger voneinander hatten lassen können, obwohl es nicht bis zu dem einen gekommen war. Ich wusste nicht, ob es mich frustrieren oder freuen sollte.
Sollte ich wirklich mit Janosch schlafen?
Es war mir absolut und überdeutlich klar, dass ich mehr als scharf auf dieses Nervenzerstörer war, aber war ich verliebt? Ich mochte ihn, natürlich, mochte ihn vielleicht mehr als zum Beispiel Sandra, aber war ich in ihn verliebt? Also so richtig…
„Na, wie macht sich die neue Aushilfe?“, kam es halb belustig halb ernst von der Seite und ich stand einem mir unbekannten Mann mit aschblonden Haaren gegenüber, welcher mit seinen graublauen Augen und den leicht verschmitzten Zug um den und Janosch wie keiner seiner Verwandten ähnelte. Natürlich sah Janosch seiner Mutter, welche ich vorhin als wir zum Stand gekommen waren getroffen hatte und von der Janosch eindeutig sein unverschämt gutes Aussehen her hatte. Sie sah mit ihren langen schwarzen Haaren, den riesigen dunklen Augen und den vollen Lippen in dem schönen, ebenmäßigen Gesicht aus wie eine Puppe. Sie war wundervoll herzlich und doch tatsächlich etwas zurückhaltend, was Esmeralda nicht war. Sie hatte mir mit leichtem Akzent erklärt, wie sehr es sie freut mich kennenzulernen und Janosch nochmals ermahnt sehr gutaufzupassen, bei der Arbeit, bevor sie gegangen war.
„Hey Paps!, kam es munter von dem Blonden und ich strafte mich kurz bevor ich also Janoschs Vater die Hand leicht Lächelnd hinstreckte. „Nabend Herr Roppel, es freut mich Sie kennenzulernen, ich bin Chris!“, ich sah ihm direkt ins Gesicht, welches mich misstrauisch zurück anblickte, bevor er eine Handergriff und sie kurz jedoch energisch drückte. „So“, begann er und trat hinter den Stand und blieb mit verschränkten Armen neben mir stehen, „Du bist also dieser mysteriöse Chris!“
Ich nickte schlicht, hatte das ja auch gerade gesagt und zog skeptisch die Brauen leicht hoch. „Mein Bruder ist ja hellauf begeistert von dir, auch wenn du angeblich den Mund nicht aufkriegst, aber ist ja nix neues, das Janosch Typen anschlebt, die noch nicht mal einen vernünftigen Satz bilden können“
„Paps…“, kam es scharf von eben jenem, „Ich hab dir gesagt, ich geh mit Chris zusammen zur Schule“ „Ja, das heißt noch lange nichts…“, meinte dieser nur und wand sich seinen Sohn, welcher neue Mandeltüten vorbereitete und seinen Vater dabei entnervt an sah, „ich habe dir nicht nur einmal gesagt, dass du dich nicht auf diese so coole Dorfjugend einlassen! Du sollst dich auf die Schule konzentrieren und einen vernünftigen Abschluss machen und nicht mit diesen Idioten aus der Region rummachen!“, unbeeindruckt wog Janosch eine Tüte ab und wand sich mit in die Hüfte gestemmten Händen seinen anscheinend wütenden Erzeuger zu. „Denk an meine Worte“, setzte er an, doch Janosch fuhr dazwischen. „Der Rummel bietet keine Perspektiven! Ich weiß, ich weiß…“, seufzte Esmeralda theatralisch auf, „Ich werde mein Abi schon vernünftig machen! Und Chris ist der letzte, der mich vom Lernen abhält, er ist Klassenbester und Schulsprecher! Er will Medizinstudieren wie alle vor ihm in der Familie und jetzt hör auf so zu tun als wäre er ein Dorftrottel. Er ist nämlich nicht beschränkt, sondern höfflich!“, fast drohend hielt Janosch seinem Erzeuger nun die Schöpfkelle unter die Nase und ich verkniff mir ein Grinsen und bediente die nächste Kundin. „Außerdem Herr Roppel“, fügte ich scheinheilig hinzu und verstaute das Geld in der Kasse, „Sind Janosch und ich einfach nur gute Freunde!“ „Vielleicht ist er ja doch ein Idiot!“, fixierte mich nun Janosch böse und ich lachte. „Du bist also Klassenbester…“, überlegte Herr Roppel und ignorierte meinen und Janoschs Schlagabtausch, „Und du willst Medizin studieren, weil deine Eltern das auch getan haben“ Ich nickte schlicht.
In plötzlich sehr herzlicher Manier zog mich Esmeraldas Vater an sich und flüsterte mir Vertrau zu. „Ich hoffe du bist mir nicht böse, Chris! Aber jeder Vater will ja nur das beste für seine Tochter, und so ein junger, engagierter Mann wie du, ist genau das, was der Flatterfee etwas Bodenständigkeit geben würde… Außerdem, musst du nicht Herr Roppel sagen, ich bin der Mathias“ Verdutz sah ich ihn an und meinte nun zu Mathias: „Sie haben nen Sohn…“ „Wir wissen beide, dass er eher ne Tochter ist…“, wir sahen beide zu der Flatterfee die die sich gerade die pinkblau lackierten Fingernägel besah und uns beide anlächelte. Ich nickte zustimmend und er ließ mich los und haute mir aufmunternd auf die Schulter. „So Kinder, dann verzeiht euch mal… Ich mach den Rest heute Abend, aber hol mla bitte von hinten vom Laster noch zwei packen Zucker…“, Janosch seufzte erfreut und hüpfte die Stufen hinunter und ich hob kurz die Hand zum Abschied, als ich vor dem Stand auf ihn wartete.
Eine Traube Jugendlicher kam und Jansochs Vater ließ seinen ganzen Charm spielen, während er den Teens das Geld aus den Taschen leierte, ich lachte in mich hinein.
„Hey…“, kam es kicherig von der Seite und ich blickte einem Mädchen mit rotem Haar entgegen.
Sie hatte eine fürchterliche Stimme, die mich an das Kreischen einer Säge erinnerte. Ich lächelte schlicht und sie warf die gefärbte Mähne zur Seite. „Arbeitest du hier auf dem Rummel? Ich find das hier alles total cool und aufregend“ Ich nickte nur und hoffte Janosch würde bald antanzen. „Ich bin übrigens Pauline, aber meine Freunde nennen mich Püppi!“, lachte dieses ekelhafte Weib und legte eine Hand auf meinen Arm. „Püppi ist echt passend“, kam es höhnisch von der Seite, Janosch fixierte sie kurz, „Da stehen die 3 P wohl für die Penetranz deiner Person. Der Geruch deines billig Parfüms, deine quietsche Stimme und dein Aussehen!“,
Völlig schockiert sah das Mädchen zu Janosch, „Und jetzt verzieh dich!“ Ich unterdrückte ein Lachen.
„Musste das sein…“, schmunzelte ich, „Es hätte nur noch gefällt das du mit deiner Hand eine wegwerfende Geste vollführst und dabei geschnipst hättest…“, kopfschüttelnd ging ich los und der Blonde folgte mir.
„Ach gib doch zu du bist froh das Weib los zu sein, hoffen wir einfach nur sie stellt sich gegen den Wind…“, meinte Esmeralda selbstgefällig. Ich lachte und ging grinsend weiter. „Was grinst du so?“, fragte er neugierig und ich antwortete ehrlich: „Ich überlege, wann du eigentlich ein Teil meines Lebens geworden bist…“
Sofort schlang er seine Arme um mich. „Hach, ich bin erst zufrieden, wenn ich dein Leben bin…“, ich verdrehte die Augen, „Und ich hasse es wenn andere dich anfassen, dann würde ich mich am liebsten nackt an dich reiben um mein Revier zu markieren!“
„Und… es ist auch schon wieder zu viel…“, grinsend schob ich ihn weg und steckte die Hände in die Tasche als ich weiter ging. „Du bist gemein!“, klagt Janosch hinter mir und ich drehe mich breit grinsend zu ihm um. Er stand gestreckt da und sah mir mit Schmollmund nach. „Ich weiß“, antworte ich nüchtern, „Darauf stehst du doch aber!“ Lachend lief er zu mir bis wir wieder auf einer Höhe waren und wir schlenderten weiter über das Jahrmarktgelände. Ich greife nach seiner schlanken Hand und verschränkte meine Finger sanft mit seinen. Er erwiderte den leichten Druck und ich fragte mich, ob er wohl tatsächlich zu meinem Leben werden könnte?
„Entschuldige bitte übrigens, dass mein Vater dich gleich mit mir verheiraten wollte…“, meinte Esmeralda und sah zufrieden auf unsere verschränkten Hände.
„Wäre ja das nicht das erste Mal, dass ich an deine Familie verramscht wurde…“, gab ich zurück und fixierte ihn kurz böse. Er lachte entschuldigend auf. „Manchmal bin ich halt etwas überschwänglich!“, gestand er, „Übertreiben liegt mir mehr als untertreiben…“ „Damit hast du gerade untertrieben…“, murmelte ich.
„Janosch!“, kam es laut hinter uns und verdutz drehten wir uns um. Jezzy kam leicht keuchend auf uns zu. „Was ist los?“, fragte Janosch und ich sah von einem zum anderen. „Irgendwelche tollen Kids von hier haben Melli angemacht und Alex wird gerade groß und grün vor Wut!“, erklärte die grell gekleidete schnell und Janosch verdrehte die Augen, „Ich glaub einer von den Typen trug einen Pulli vom Fußballverein in dem du auch spielst, kannst du mit hinkommen, du kennst die Idioten ja vielleicht…“
„Klar…“, wir eilten mit Jezzy durch das Gewimmel und ich hoffte sehr, dass keiner der Idioten mahagoniefarbende Haare hatte.
Nabend,
entschuldigt mal wieder das verspätete Kapi, aber ich war das WE in der Heimat und bin nur zum Plätzchen backen gekommen… :D
Ich mag Janoschs Paps, er ist fast ein bisschen wie der von Chrissi… ;) Wieder einmal muss ich meinem Sempai für die Infos Danken, es ist sehr so cool einen Schausteller Insider zu kennen… he he… xD
Der Titel Nervenzerstörer für Janosch ist übrigens von der Lieben Careless! :D Habt ihr noch Titel oder Ideen, was Chris zu Janosch sagen könnte, immer raus damit, vielleicht lassen sie sich ja einbauen! xD
Das nächste Kapi, wird denke ich mal nicht bis Sonnatg auf sich warten lassen, da ich im Moment sehr wenig zu tun hab in der Uni, also ich tu mein bestes… :P
Übrigens auch Danke an alle fürs Lesen meiner neuen Story „Just Love“! Habe mich echt irre gefreut über alle Herzen und Kommis! ;3
Allerliebste Grüße, Usagi <3
Wir liefen zügig durch die Gassen zum Autoskooter. Und ich hörte nur halb zu, wie Jezzy über die so überhebliche einheimische Jugend schimpfte. „Immer halten die sich für die Größten, die Spaten…“
Beim Laufen hatte ich Janoschs Hand losgelassen und spürte nun eine sehnsüchtige leere in der Handfläche kribbeln.
Beim Autoskooter angekommen erkannte man die beiden Lager sofort. Der helle Haarschopf Esmeraldas Cousin leuchtete hervor. Er schien mehr als nur wütend zu sein und neben ihm stand Melli, welche ihn anscheinend vergeblich zu beruhigen zu versuchte. Auf der anderen Seite stand ein Haufen 10. Klässler unserer Schule. Ich erkannte sie alle sofort. Natürlich waren es Freunde meines kleinen Bruders, welcher, natürlich, der Wortführer dieses dämlichen Haufens war.
Es sollte mich an sich nicht wundern, dass der Dümmste unter den Dummen den Anführer spielen durfte.
Ich blieb am Rand des Geschehens mit Janosch stehen, Jezzy zischte sofort zu Melli, welche den Tränen nah war und legte beruhigend einen Arm um sie. „Was ist dein Problem, Altha?“, fragte Simon Alex und baute sich breit mit ernster Miene mit seinen Freunden im Rücken auf. „Der Vollidiot hinter dir ist das Problem!“, zischte Alex, „Wenn er noch mal seine dreckigen Finger an Melli legt hack ich sie ihm ab!“ „Ist das so üblich bei euch Zigeunerpack?“, pöbelte der angesprochene Vollidiot und wollte aggressiv auf Alex losstürmen, doch Simon hielt ihn zurück. „Ich zeig dir gleich was hier üblich ist!“, knurrte der Blonde und die anderen Typen vom Rummel murrten zustimmend. Ich ahnte nichts Gutes. „Denkste wir hätten Angst vor so ein paar Tamburin spielenden Flachzangen? Leg lieber ein paar Karten, nicht das dir ne Schelle abfällt…“, konterte nun der Freund meines Bruders großmäulig und die anderen lachten gehässig während sie prahlerisch die Fäuste ballten. Noch immer hielt Simon die Meute in Schach und mir wurde schlecht bei dem Gedanken mein kleiner Bruder zwischen den Streithammeln zu sehen. „Ich polier dir dein Scheißmaul, das selbst deine Mutter dich nicht mehr wieder erkennt!“, Alex ging mit wütendem Glimmen einen Schritt auf die Jungs zu, eine Gruppe älterer und eindeutig auch kräftiger gebauten Schaustellern im Nacken. „Dann musst du erst einmal an uns vorbei!“, erklärte Simon entschieden und ich seufzte Tonnenschwer, bevor ich mich entschieden vor meinen kleinen Bruder stellte und Alex mit steinernen Miene an sah und beschwichtigend die Hände hob. Er stockte als er mich erkannte und ließ die Faust sinken. „Was soll das?“, zischte Simon hinter mir. „Halt die Klappe!“, meinte knurrend zu meinem Bruder und fixierte immer noch Alex, „Wie bescheuert kann man sein, die zerfleischen euch zu Gulasch!“ „Zigeuner Art!“, fügte Janosch hinzu und stellte sich zu Alex der nun trotzig seinen jüngeren Cousin ansah. „Das geht dich nichts an…“, meinte Prinz Peng Junior und sein Kumpel hinter ihm sah mich giftig an. „Die Spasten rauchen wir locker auf!“, schrie er mir fast entgegen und ich hob nur schlicht die Brauen und verschränkte die Arme. „Ich werdet nichts dergleichen tun! Ihr werdet von hier verschwinden und euch auch in Zukunft vom Autoskooter fernhalten! Verstanden?“, erklärte ich ruhig aber auch eiskalt. „Ach ja, und warum sollten wir das tun… Schulsprecherlein? Verpetzt du uns sonst in der Schule?“, die anderen lachten blöd doch ich blieb vollkommen gelassen. Ich wusste was ich tun musste um diese Typen in die Schranken zu weisen, auch wenn es ein Schlag unter die Gürtellinie. Ich zückte mein Telefon und das Lachen wurde noch Lauter. „Wat den los, rufste die Bullen?“, kicherten sie lahm. Ich sah Simons schockierte Mine und mir war klar, dass er ahnte, was ich vorhatte. „Ich werde euch nicht in der Schule verpfeifen, oder die Bullen rufen… Ich rufe Simons und meine Mutter an….“, ich hatte es getan, mein Finger lag auf dem roten Knopf, schwebte über der absoluten atomaren Zerstörung. Die Gesichter aller gefroren auf einen Schlag und Simon sah so schockiert aus, als hätte ich ihm gerade erklärt, wo die Babys herkommen. „Da… das wagst du nicht…“, krähte mein Bruder und seine Freunde sahen ängstlich zu ihm. „Und ob ich das wage“, erklärte ich schlicht, „Ihr werdet von ihr abhauen und euch auch sonst vom Autoskooter in Zukunft fernhalten, verstanden? Oder ich rufe sie an, mal sehen, was sie mit euch macht wenn sie hier von spitz kriegt…“, überlegte ich laut und die Halbstarken schluckten schwer. „Altah… das ist nicht lustig…“, versuchte Simon mir ängstlich zu erklären ich nickt und lächelte diabolisch ich weiß. „Also… bei drei drück ich auf den grünen Knopf…“
Sie warfen sich unsichere Blicke zu, Simon sah nur auf mich ich hob das Handy ans Ohr und begann zu zählen. „Eins…“ „Vielleicht sollten wir einfach abhauen… Ich mein die sinds eh nicht wert…“, überlegten die Unruhestifter. „Zwei…“ Sie wanken Simon zu und nahmen schließlich die Beine in die Hand und verzogen sich. Mein kleiner Bruder sah mich fassungslos von der Seite an und ich nahm das Handy vom Ohr und wand mich Alex und Janosch zu. Melli und Jezzy standen nun neben ihnen, auf allen Gesichtern war pures verblüffen zu sehen und ich grinste leicht. „Ist deine Mutter der leibhaftige Teufel, oder was war das hier gerade?“, fragte mich Alex völlig überrumpelt. „Ich glaub selbst der hat vor ihr Angst!“, nuschelte Simon am Rand und ich sah ihn streng an „Ich fass es nicht, dass du mit ihr gedroht hast!“ „Ich hatte keine andere Wahl… Du und dein Verein Halbstarker hätte ordentlich Sänge kassiert!“, unnachgiebig schüttelte ich den Kopf und Simon vergrub die Hände tief in den Taschen. „Ich bring den Idioten jetzt nach Hause…“, seufzte ich und reichte Alex schließlich die Hand, welcher sie immer noch verwirrt ergriff, „Entschuldige was hier gerade abgelaufen ist, nicht wahr Simon?“, fügte ich wieder streng hinzu. „Ich hab nichts gegen euch, nur ich musste meinen Kumpel verteidigen…“, zuckte Simon mit den Schultern, sah aber vor allen Dingen Janosch entschuldigend an, welcher ihn anlächelte. „Schon klar….“, erwiderte der Blonde verstehend und wand sich dann mir zu. „Ich fand deine Mutter gar nicht so beängstigend…“Ich lachte. „Du hast sie nur noch nie Pech und Schwefel speiend gesehen… Sie ist berüchtigt…“, ich verzog leicht das Gesicht bei der Erinnerung an diese Moment und Esmeralda kicherte. „Na gut, wir sehen uns dann wohl in der Schule…“, erklärte ich, fuhr mir durch die Haare und wusste nicht so recht, wie ich mich verabschieden sollte. Natürlich nahm Janosch mir die Entscheidung ab, denn er stellte sich leicht auf die Zehenspitzen und drückte mir sanft die Lippen auf meinen linken Mundwinkel. „Bis Montag!“, hauchte er hinter her und ging Simon breit grinsend winkend mit den anderen zum Autoskooter.
Einen Augenblick blieb ich verdutz stehen, und drehte mich dann zu Simon der mich mit zusammen gekniffenen Augenbrauen und Lippen musterte. Unwirsch ging ich an ihm vorbei und er folgte mir. „Altha…“, meinte er neben mir, „Du und das Blondchen?“ „Keine Ahnung…“, gestand ich ehrlich und wollte einfach nur noch schnell nach Hause.
„Du hättest nich wirklich Mutti angerufen, oder?“, fragte Simon mich nun etwas klein Laut. „Wer weiß…“, grinste ich scheinheilig. „Das wäre echt absolut gegen jegliche Fairness… Man kann ihr nichts entgegensetzten… sie ist Gorzilla… In ihrer Wut nicht auf zu halten, alles wird zerstört…“, schauderte mein kleiner Bruder und ich lachte. „So schlimm ist sie ja nun auch nicht…“, warf ich ein und der Fußballer schnaubte nur ungläubig. Eine Zeitlang schwiegen wir und ließen schließlich das laute Rummle treiben hinter uns
„Weißt du…“, fing Simon wieder an und ich sah ihn von der Seite an, „Ich würde es gar nicht so Uncool finden… Also wenn du und Janosch zusammen kommen würdest…“
Verdutz sah ich ihn an und lachte dann. „Du bist ein kleiner Vollidiot!“, seufzte ich und wuschelte ihm durch die Haare. „Ey…“, meinte er knatschig und schob meine Hand weg, „Ich bin kein Vollidiot…“
Und schon wieder ich… :D
Da ich heute nicht zur Uni musste habe ich die Zeit mal etwas effektiver genutzt und hab weiter geschrieben, bin gerade voll drin, vielleicht schaff ich noch ein Kapi… :3
Ich fands lustig so über Chrissis Mutter zu schrieben, die rau ist ja wirklich ein ziemlicher Teufel… xD
Danke übrigens an euch alle für über 600 Herzen, ihr seid doch verrückt und grandios! *_*
Die aller liebsten Grüße und vielleicht bis später, Usagi <3
Ich wusste selber nicht, was ich da tat, doch ich konnte es einfach nicht lassen.
Die nächste Woche verbrachte ich in der Schule mit nichts anderem, als Janosch in den Pausen in irgendeiner Ecke, in der man uns nicht sah, schon fast Nötigungsgleich um den Verstand zu knutschen. Mehr als einmal kamen wir zehn Minuten zu spät in den Unterrichten.
Als wir bei unserem ach so tollen Klassenlehrer am Freitag in der letzten Stunde unsere aufregenden Pläne für die nächste Woche einsetzenden Herbstferien darlegen sollten und ich mal wieder die lustige Runde starten sollten überschlug sich der Pauker fast vor Freude als ich von meinem Praktikum erzählte. Janosch Hand lag auf meinem Oberschenkel und er erzählte lächelnd, dass er die Ferien bei seinen Großeltern verbringen würde. „Wir sind beide nicht da, die Ferien…“, meinte ich leise. „Sieht wohl so aus…“, flüsterte Esmeralda zurück und ich legte meine Hand auf seine. Nach dem alle ihre Geschichte erzählt hatte, und sich natürlich Herr Degenhardt über alles und jeden mehr als nur gefreut hatte gab er uns die tolle und spannende Aufgabe auf „Die Physiker“ von Dürrenmatt zu lesen. In seinen ausschweifenden Reden darüber was dieses Buch so außergewöhnlich machte fragte mich Janosch leise: „Kennst du denn Schund?“ „Ja… Habs schon drei Mal gelesen, ist eigentlich wirklich gut…“, erklärte ich ehrlich und Esmeralda biss sich kurz auf die vollen Lippen. „Wenn du willst, kann ich es dir ausleihen, dann musst du es dir nicht kaufen…“, zuckte ich unbestimmt mit den Schultern. „Dann kann ich ja heute nach der Schule mit zu dir kommen, um es gleich mit zunehmen…“, fragte er und grinste mehr als eindeutig. „Das klingt logisch…“, antwortete ich schlicht und Janosch kicherte, seine warme Hand in meiner war wirklich angenehm.
„Das ist es“, meinte ich und zog eine etwas staubige und zerflederte Version des Dramas aus meinem Schrank. Das Haus war vollkommen still, da meine kleinen Geschwister noch nicht aus der Schule wieder da waren und auch meine Gorgonenmutter nirgends zu sehen war.
Janosch stand mitten in meinem Zimmer und hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Ich ging zu ihm, legte die Hände auf seine Hüften.
„ist das jetzt ein Abschied für die nächste Woche?“, fragte Esmeralda und ich lehnte mich vor und küsste seinen Hals er schlang die Arme um mich. „Leider…“, nuschelte ich und er lächelte leicht als ich ihm die blonden Haare aus den hart glühenden Augen strich. Wir küssten uns wieder und das mir langsam vertraute Gefühl komplett zu sein kroch meine Brust lang hoch und wir liefen fest an einander gepresst auf mein Bett zu. Lachend ließen wir uns darauf fallen und ich zog Janosch schon fast zu schnell aus seinen cremefarbenen Pulli. „Dafür das du am Anfang partout nicht wolltest…“, lachte Esmeralda als ich begann Küsse auf seiner entblößten Brust verteilte und er mir liebevoll durch die Haare strich. „Beschwer dich mal noch!“, ich pinnte seine Hände fest über seinen Kopf auf der Matratze und strich mit den Lippen sanft über seine Kinnlinie, er schauderte. „Würde mir im Traum nicht einfallen…“, keuchte er als ich neckend in seine gepiercte Brustwarze biss.
Fordernd zog er an meinem Shirt und ich zog es mir schnell über den Kopf, genießerisch fuhr er mit den Händen meine Brust und meinen Bauch langrunter. Er richtete sich leicht auf und fuhr mit seinen Lippen die blassen Konturen meiner Bauchmuskeln nach, biss leicht in die empfindliche Haut.
Schließlich gingen seine schlanken Finger zu dem Bund meiner Hose, geschickt öffnete er sie und drückte einen Kuss auf den nun sichtbaren Stoff meiner schwarzen Shorts.
Sacht drückte er mich nun nach hinten und zog meine Hose ein Stück runter, samt der Shorts.
Nur mit größer Mühe konnte ich ein lautes aufstöhnen unterdrücken als Janosch seine vollen Lippen um meine schon recht ordentliche Erregung schloss.
Beinah diabolisch grinsend linste er zu mir hoch, während ich mit der Fassung rang. Mit war wirklich nicht bewusst wie zum Henker er so was mit seinen Lippen und seiner Zunge anstellen konnte.
Ich fuhr durch die blonde Mähne vor mir und fragte mich, wann, wenn nicht jetzt?
„Warte…“, flüsterte ich rau und Janosch richtete sich fragend schauend und mich feuchten Lippen auf. Etwas umständlich richtete ich mich auf und zog ihn zu mir rann. Sofort fanden unsere Lippen zueinander und Janosch rutschte näher zu mir, so dass er über mir kniete, doch unsere entblößten Oberkörper gegeneinander rieben. Ich öffnete seine Hose und fuhr den schmalen Rücken lang runter unter den Saum seiner Hose über die straffe Haut seines Hinterns. „Janosch…“, flüsterte ich leise und er sah mich auffordernd an.
Die Haustür knallte und wir zuckten Schuldbewusst zusammen als die lauten Stimmen meiner Geschwister den Hausflur erhellten. „Verdammt…“, fluchte ich und schob Esmeralda der mich empörte an sah von meinem Schoss. Schnell zog ich meine Hose hoch und machte sie zu. „Das ist jetzt nicht dein Ernst!“, der Blonde klang schon fast entsetzt als ich mir auch das Shirt wieder über den Kopf zog. „Wir können das hier nicht machen, wenn meine Geschwister durch Haus hüpfen!“, meinte ich entschieden und gluckste bei seinem empörten gehabe. „Warum zum Henker konnten wir nicht ein Buch von mir zu Hause holen… da hätten wir Sparky einfach vor die Tür setzten können…“, grummelte der Blonde ganz untypisch für sich und zog sich ebenfalls wieder vernünftig an. Keine Sekunde zu spät, denn Elias riss die Tür auf und stürmte fröhlich auf uns beide zu. „Halloooooo!“, freute er sich und schmiegte sich sofort an Janoschs Beine. „Chris…“, kam nun auch meine Mutter ins Zimmer geschritten und sah kurz zu Janosch, „Dein Bruder, er will mit dir noch wegen morgen etwas klären… Elias ich hab dir gesagt, du sollst deinen Rucksack in dein Zimmer räumen und nicht in den Flur werfen, wir sind hier nicht bei Hempels“ Der dreijährige rannte kichernd wieder aus dem Raum und ich nahm das Telefon entgegen. „Hey…“, kam es vom anderen Ende der Leitung. „Hallo…“, antwortete ich schnell und räusperte mich schnell. „Mutti meinte du hast Besuch von Janosch…“, kam es gedehnt von meinem elendigen großen Bruder. „Er hat sich nur ein Buch ausgeliehen….“, erwiderte ich schnell und Janosch kicherte doch tatsächlich synchron mit Aaron am Telefon.
Ich verfluchte meinen elendigen großen Bruder- Komplex. „Nun ja… Ich rufe eiugentlich an um dir zu sagen wie du jetzt am besten mit dem Zug…“, doch ich bekam schon nicht mehr mit, was Aaron sagte, den Janosch küsste mich, küsste mich verflucht Puls in die Höhe treibend. Ich sah ihn etwas überrumpelt an. „Wir sehen uns in einer Woche…“, und damit huschte das Blonde Elend aus meinem Zimmer, zum erste Mal kam mir das Praktikum wie eine schlechte Idee vor.
Und wieder Ich…. :D
Ich hoffe, dass der Abschied von Janosch war euch intensiv genug, den in den nächsten Kapis kommt er leider erst Mal nicht mehr vor, dafür gibt es wieder was vom feinen Aaron! ;D
Vielleicht lade ich heute noch was up, aber nur vielleicht, doch zu vor hüpfe ich in die Wanne… ;)
Danke für die Kommis, ihr seit immer alle so süß! >///
„Und? Wie läuft alles so?“, fragte Aaron während er in den Rückspiegel sah und sich bei den Rechtsabbiegern einordnete. Ich war vor 15 Minuten am Hauptbahnhof gelandet nach stolzen zwei Stunden Verspätung. Wie ich die Bahn liebte.,,
„Alles bestens… wirklich… wie sollte es sonst sein?“, murmelte ich und sah den Menschenstrom dabei zu die Straße zu überqueren. „Also bist du jetzt mit Janosch zusammen?“, freute sich Aaron und die Ampel sprang endlich auf grün. „Was? Wie… wie zum Henker kommst du den darauf`?“, entsetzt sah ich meinen großen Bruder, „Wenn Simon dir irgendwas am Telefon erzählt hat, das ist alles Schwachsinn! Purer Schwachsinn, also wir verstehen uns nur gut, also ziemlich gut… aber wir sind nicht zusammen, ich mein… nein, also wir sind nicht zusammen, das ist lächerlich!“ „Simon hat nichts gesagt, ich hab geraten!“, er griente mich kurz von der Seite an und ich wollte ihn erwürgen, „Aber ich schein nen Nerv getroffen zu haben!“ „Du gehst mir höchstens auf die Nerven!“, grummelte ich und spürte wie mir leicht das Blut ins Gesicht schoss. „Chrissi, du wirst doch nicht wirklich gerade rot, oder?“, freut sich das Monster neben mir. „Halt die Klappe!“, giftete ich ihn an. „Also läuft es gut zwischen euch beiden, ja?“, vollkommen unbeeindruckt sah er mich auffordernd an. „Irgendwie schon, ja…“, gab ich seufzend zu. „Also stehst du auf ihn…“, meinte Aaron und bog wieder ab. Ich sah kurz zu meinem Bruder, er war der einzige bis vor kurzen, der überhaupt wusste, dass ich auf Phillip stand, also das ich wirklich in ihn verknallt war, auch das mit Niklas hatte ich ihm erzählt, warum sträubt sich bloß alles in mir ihm das von janosch zu erzählen?
Weil es diesmal anders war? Weil ich diesmal nicht nur schwärmte?
„Vielleicht, ich weiß nicht… Ja, ich glaub schon, irgendwie…“, meinte ich schließlich und wartete. „Du meintest er steh auch auf dich, also wo ist das Problem?“, natürlich hatte Aaron mich sofort durchschaut, „Hast du Angst das er es doch nicht so ernst meint, wie er tut?“ „Er ist jetzt nicht gerade der durchsichtigste Mensch…“, erklärte ich seufzend und ließ mich tief in den Sitz sinken, „Eigentlich ähnelt er ziemlich dir…“ „Ach Chrissi, ich weiß ja das ich die geprägt hab…“ „Eher gestört…“, nuschelte ich unterbrechend. „Aber, wenn du es nicht ausprobierst mit Janosch, dann wirst du es nie heraus finden, man muss manchmal einfach Sachen riskieren, vielleicht geht’s ihm ja genauso, wahrscheinlich weiß er bei der Miene die du immer aufsetzt auch nicht so recht woran er ist…“
„Vielleicht hast du recht…“, überlegte ich laut, „Aber was ist, wenn es nun wirklich schief geht…“ „Dann geht es nun mal schief, nicht alles im Leben verläuft so, wie man es gerne hätte. Vertrau mir, ich spreche da aus Erfahrung, aber du würdest es dir ewig vorhalten, das du es nicht gewagt hast!“ Ich fragte mich still was wohl bei Aaron im Leben mal nicht geklappt hatte…
Wir schwiegen den Rest der Autofahrt und als wir endlich vor dem Block in dem Aaron wohnte anhielten hatte sich ein gemeines Hungergefühl in mir breit gemacht.
Wir stiegen die Treppen hoch in den zweiten Stock und bevor Aaron aufschloss sah er mich noch kurz an und meinte: „Ach ja… Nicht wundern, ich hab seit kurzem einen neuen Mitbewohner!“
Verwirrt sah ich ihn an. Die Tür ging auf und ein halbwüchsiger, weißer Wuschelhund kam uns entgegen. „Hallo meine Süße!“, kraulte Aaron dem Teddy die Ohren und strahlte mich wie die Sonne höchstpersönlich an. „Na was bist du den für eine!“, lachte ich und kniete ich hin um das flauschige Monster zu streicheln. „Sie ist ein weißer Schäferhund, gerade mal 6 Monate alt, sie sieht noch aus wie ein halber Eisbär…“, lachte Aaron und trug meine Tasche in die Wohnung während ich in seinem riesigen Wohnzimmer, mit intrigierten Flur und Wohnküche, welche nur von einem Tresen leicht abgetrennt wurde, auf den Boden hockte und mich von der kleinen Hündin ablecken ließ.
„Wie heißt sie?“, fragte ich laut in die Wohnung. Aaron kam mit zwei Gläsern und einer Sprit zurück ins Wohnzimmer. „Zoey“, die wandelnde Plüschfigur hörte ihren Namen und wuselte zu ihrem Herrchen als er sich auf dem Sofa nieder ließ und sabberte ihm fleißig auf den Schoß. „Sie stört dich hoffentlich nicht, aber da sie eine Blondine ist, naja, wisst du wohl keine Probleme haben, du kannst dir ja vorstellen, sie wäre Jansoch, wenn sie Nahcts zum Kuscheln kommt….“, meinte Aaron scheinheilig und ich lachte ihm gespielt entgegen: „Sehr witzig…“,
Ich stand auf und schlüpfte aus meinen Schuhen und der Jacke. „Ich denke wir bestellen was zu essen, was magst du lieber Thailändisch oder Indisch?“, meinte Aaron und hatte zwei Flyer vor sich zu liegen als ich mich neben ihn aufs große graue Sofa warf. Thailänder…“, meinte ich und nahm den Flyer in die Hand, „Ich will die zwölf mit Nudeln und Erdnusssoße!“ „Gute Wahl“, er angelte das Handy aus seiner Hosentasche und bestellte unser Essen. Aaron wohnte erst seit einem dreiviertel Jahr in der Wohnung und ich sah mich neugierig um, sie war modern und verspielt, in hellen grau und weiß Tönen gehalten. Der einzige farbige Tupfer war ein riesiges Ölgemälde, an der rechten Wand. Ich erkannte sofort Aaron, auch wenn ich den Gesichtsausdruck, den er dort hatte noch nie bei ihm gesehen hatte, es war atemberaubend schön und ehrlich zu gleich, so wie er. „Du alter Egomane!“, lachte ich und deutete auf das Bild als er auf gelegt hatte. „Essen kommt in ner Stunde!“, sein Blick folgte meinem und er grinste schwach, „Das ist ein Mahnmal an die Vergänglichkeit, an meine Vergänglichkeit!“ Verdutz sah ich ihn an. „Machst du jetzt einen auf Dorian Gray, verkaufst du deine Seele an den Teufel, damit das Bild und nicht du Alterst?“, fragte ich gespielt entrüstet und Aaron lachte laut. „Es gab eine Zeit, da hätte ich das durch ausgemacht, wenn ich gekonnt hätte! Aber aus dem Alter bin ich raus…“, erklärte er und eigenwilliger Ausdruck trat in sein Gesicht, „Aber genug über mich abgehalfterten Akademiker getratscht, kommen wir zu deiner glorreichen Zukunft!“ Ich schnaubte, er sah besser aus, als ich es jemals tun würde. „Du fängst Morgen um halb zehn an. Ich bring dich auf die Station und stell dich meinem Prof vor, du kriegst dann für die Woche einen Dienstplan und eine der Schwestern wird dich einweisen, klar?“, meinte Aaron nun ernst und ich nickte. „Ich fahre von dort dann zum Flughafen und komme erst nächste Woche Samstag wieder aus China, wegen Zoey musst du dir keine Sorgen machen, ein bekannter geht den Tag über mit ihr raus und du musst sie nur morgens und abends füttern…“
Ich nickte wieder und Aaron wuschelte mir durch die Haare. „Hach, Chrissi wird erwachsen, wir sind alle so stolz auf dich!“
Augenverdrehend nahm ich nen Schluck Sprite, ich hoffte wirklich, dass das alles so klappte wie sich das alle vorstellten.
Ahoi! ^w^
Zwar etwas kurz, aber wichtig… auch für „Nur in Haut“! ;P Ich hoffe ihr mochtete Aaron und Chris in Aktion, und das Aaron sich vollkommen bewusst scheint, dass Chris sozusagen komplexe auf ihn aht! :D
Erst mal ihr müsst unbedingt bei google Bilder weißer Schäferhund Welpe eingeben, ihr werdet so geflasht sein von den Wollknäulen und dann „Das Bildnis des Dorian Gray“ ist eins meiner Lieblingsbücher, gibt es auch nen brillanten Film zu, mit einem sehr heißem Schauspieler (sehr viele Gaymoments! xD)
Mal sehen, ob ich schon das neue Kapi, was sehr viel Länger als das jetzige werden wird vor Sonntag on krieg… hm… Naja, bis dahin, erst einmal ein feine nächste Woche mit einem hoffentlich fleißigen Nikolaus! ;3 Ich denke Dienstag oder Mittwoch gibt’s das neue Kapi bei Palasttime und, wers noch nicht gesehen hat, ich hab ein neues Extra on, ein OS aus der Sicht von Simon, mit dem Titel: „Wanna be“ spielt drei Jahre vor HB! :3
Ganz viel Plüsch und Wärme gegen die Kälte da draußen, Usagi :3
„Christopher, wenn du da drüben fertig bist kannst du hier weiter machen, ja?“, kommt es nett von Schwester Anke an. Ich blicke kurz von meinem Stapel Formularen auf und nicke ihr zu. Sie ist Anfang dreißig, obwohl sie mir versicherte nie älter als 28 geworden zu sein, warum auch immer. Ihre dunkelblonden Haare sind streng nach hinten gebunden und betonen ihre hohen Wangenknochen, sie lächelt leicht und verlässt wieder das Kämmerchen in dem ich monoton meine Arbeit verrichte.
Heute war mein erster Tag im Krankenhaus als Praktikant und natürlich musste ich sehr klischeehaft alle Arbeiten erledigen auf die die anderen keinen Bock hatten, so sortierte ich einen riesigen Haufen Anmeldeformulare seit geschlagenen zwei Stunden, nach dem Oberschwester Ramona, eine verdammt monumentale Frau, mir die Einweisung erteilt hatte und ich auch den Chefarzt Doktor Weiland kennen gelernt hatte.
Aaron hatte mich wie eine Mutti am ersten Schultag ihres Kindes hergefahren und dann seinen ehemaligen Prof und Doktorvater vorgestellt. Tatsächlich hätte nur noch gefällt, dass er meinen Rucksack trägt und meine Hand hält. Stolz wie ein Schneekönig hatte mich mein großer Bruder dann vorgeführt. Ich war ziemlich aufgeregt gewesen als ich Doktor Weiland traf, aus Aarons Geschichten und dem, was mein Vater erzählte, wusste ich, dass er einer der brillantesten Köpfe war, die im Moment in der Chirurgie zu finden waren und er schien sich dem durchausbewusst. Er war fürchterlich arrogant, von sich völlig eingenommen und unfreundlich noch dazu. Mir fiel es sehr schwer zu glauben, dass er in seinen Patienten wirklich Menschen sah und nicht einfach nur Resultate seiner Eingriffe, wahrscheinlich machte ihn aber genau das so unglaublich gut, alles menschliche verklärende außen vorlassen.
Ich seufzte tonlos und räumte einen riesigen Haufen Papier zur Seite und wand mich dann an den nächsten. Sehnsüchtig schweiften meine Gedanken an mein Dienstende, was ich leider erst um sechs haben würde, worauf ich dann zu Aaron in die Wohnung gehen würde, in der Zoey auf mich warten würde und natürlich, oder leider, dachte ich auch an eine andere Blondine Sehnsüchtig.
Gestern Abend hatte mir Janosch eine Nachricht geschrieben in der er mir erklärte wie Öde es doch bei seinen Großeltern sei und er „die Physiker“ auf einen Rutsch durchgelesen hatte und natürlich, dass er mich schrecklich vermisst. Schmunzelnd hatte ich ihm zurück geschrieben, dass er die Zeit effektiv zum Mathe lernen nutzen könnte, da wir ja schließlich in der Woche nach den Ferien da Klausur schreiben würden…. Und das er mich nach zwei Tagen doch wohl noch nicht vermissen könnte, obwohl ich auch irgendwie immer zu an ihn denken muss. Seine Antwort, dass es so süß ist, das ich immer noch so unnahbar tue obwohl doch alles andere längst klar wäre, habe ich gekonnt ignoriert.
„Christopher?“, kam die Oberschwester laut um die Ecke. „Ja?“, ich sah sie neutral freundlich an und hoffte sie brauchte keinen zum abreagieren, ich hatte vorhin gesehen, wie sie einen anderen Pfleger zur Schnecke gemacht hatte für eine Nichtigkeit. „Du bist ja schon fertig…“, stellte sie beeindruckt fest, ich nickte nur schlicht und räumte den letzten Stapel weg. „Ich würde dich gern dafür nehmen bei einem Patienten dabei zu sein, wenn er einen Fragebogen ausfüllt, falls er irgendwas nicht versteht, er ist gerade mal vierzehn, seine Eltern arbeiten viel, so wie sein großer Bruder. Vielleicht kannst du ihm auch gleich ein bisschen Gesellschaft leisten…“, seufzte die Mittfünfzigerin und sah mich auffordern und eindeutig keine wiederworte duldend an. „Natürlich…“, gab ich schlicht an und folgte ihr aus dem Kabuff. Ich strafte unsicher die Schultern, ich war nicht gerade der beste Gesellschafter, Smalltalk und all das war nicht so wirklich meins. „Sein Name ist Dustin und er ist öfter hier bei uns auf der Station“, erklärte die routinierte Krankenschwester und verzog leicht das Gesicht. „Ist es ein chronisches Leiden?“, fragte ich leise und sie schüttelte den Kopf meinte jedoch leise als sie an eine Zimmertür klopfte. „Es ist schon irgendwie ein chronisches Leiden, aber wir können dagegen nichts verschreiben“, sie drückte die Klinke nachunten und wir betraten ein typisches Krankenhaus Zweibettzimmer. In einem von eben jenen Betten lag ein Junge, der mit traurigen, braunen Augen zu uns sah. Ich hielt kurz die Luft an. Seine junges, eigentlich recht hübsches und blasses Gesicht war voller Schrammen und Flecken, sein eines Augen war so geschwollen, das er kaum daraus hervor schauen konnte. Auch der Rest seines Körpers war eingepackt in Schienen und Verbänden.
„Hallo Dustin!“, der sonst so gehetzte, ja fast grobe Ton in der Stimme der Oberschwester verflog und wich einer mütterlichen Sanftheit, die ich ihr nicht zugetraut hätte, „Du musst noch ein paar Zettel ausfüllen! Christopher wird sie mit dir durchgehen und dir helfen, falls du was nicht verstehst…“, sie legte ein paar Blätter auf das kleine Nachtschränkchen, „Aber zuerst schauen wir uns mal deinen Arm an und machen einen neuen Verband rum!“
Ich lächelte ihn leicht an als er mich scheu musterte und schon fast peinlich berührt zu Boden sah. „Ich kann das mit den Zetteln auch allein, ist ja nicht das erste Mal…“, nuschelte er leise und sah nach unten auf die weißen Lacken, ein paar Strähnen seines hellbraunen Haares fiel ihm leicht in die Stirn. „Es sind noch ein paar neue Zettel dabei, Christopher kennt sich da aus…“, beschwingt löste die Schwester die Verbände und ich reichte ihr die noch steril verpackte neue.
Nur mit Müh und Not konnte ich ein Keuchen unterdrücken. Fleischig und rot glühend, in dicken, fetten Lettern war auf seinen dünnen Ärmchen „SCHWUCHTEL“ eingescharpt. Es war nicht geritzt oder geschnitten, es sah aus als hätte man den erst besten Stein genommen, den man gefunden hatte und hätte mit ihm so lange auf der bleichen Haut herum gescharrt bis man den Knochen gesehen hat. Wie sadistisch und krank konnte man sein, umso etwas zu tun?
Ich atmete tief ein und biss die Zähne zusammen. Sofort kochte die Wut in mir hoch und ich wusste warum er sich so vor mir so genierte. Stur sah Dustin an die Decke, während die Oberschwester mir einen ebenso wütenden Blick über dieses unrecht zuwarf und sanft einen braune Paste auf die Wunden strich, bevor sie sie wieder unter dem Verband versteckte. „So, fertig… Ich muss dann weiter, Christopher hilft dir dann beim Ausfüllen…“, und damit ließ sie uns beiden allein im Raum. Noch immer sah Dustin an die Decke und ich setzte mich an einen der Plastikstühle. „Du kannst übrigens Chris zu mir sagen…“, meinte ich schließlich schlicht um überhaupt was zu sagen und starrte immer noch auf den Arm, „Christopher sagt eigentlich niemand zu mir…“
„Du musst wirklich nicht hier bleiben, Chris…“, meinte er nuschelnd und sah mich kurz schief grinsend an, als würde er glauben ich würde ihn genauso verurteilen, wie die, die ihm das auf den Arm verpasst hatten, „Ich komm ganz gut allein zu recht…“ „Stell dich nicht so an!“, meinte ich schließlich und zog die Brauen hoch, „Denkst du wirklich ich halt dich für nen schlechten Menschen, nur weil irgendwelche Vollidioten an dir zeigen mussten wie stark sie sich fühlen!?“
Verdutz blinzelnd sieht der Kleine mich an und ich sehe ernst zurück. „Es stimmt aber…“, meinte er schließlich leise, „Ich bin eine… also ich steh auf Jungs…“ „Das ist noch lange keine Rechtfertigung für das, was man da mit deinem Arm gemacht hat!“, erkläre ich schlicht und balle meine Hände zu Fäusten. Seine großen Augen fühlen sich mit Tränen und ich schlucke. „Das sehen die meisten aber anders…“, erstickt klingt seine hohe Stimme und ich krame in meiner Hosentasche nach ner Packung Taschentücher. „“Das ist es aber nicht und jeder der der Meinung ist sollte mal seinen Arm für so was hinhalten!“, ich reiche ihm ein Taschentuch. „Manchmal wünsche ich mir einfach nur auch auf Mädchen stehen zu können wie die anderen… aber ich mein, ich habs mir doch nicht ausgesucht… Ich wollte doch nicht anders sein!“, erklärte er nun schniefend und schnäuzt lautstark ins Taschentuch, der Kleine ist echt niedlich. „Du bist normal!“, meine ich entschieden, „Wer hat den entschieden wer normal ist? Wer hat das Recht zu entscheiden was normal ist?“ „Du hast ja auch gut reden… du bist ja auch nicht…“ „Schwul?“, unterbreche ich ihn und lache leicht auf, „Doch bin ich… Und das so was von… Also weiß ich ganz genau wovon du redest!“
Guten Abend! ^w^
Entschuldigt die verspätung und das nicht anwesend sein am WE, aber es liegt so viel Schnee! *_* Ich hab mit meinen Mitbewohnern einen Schneemann gebaut und alles… hach… ich kann mich dann jedes Mal nicht beherrschen, wenn das weiße Fuselzeug vom Himmel fällt! :D
Wie siehst bei euch aus?
Das Kapitel ist jetzt etwas anders vom Thema und eigentlich war das alles etwas anders geplant, aber ich hoffe ihr seit trotzdem aufs nächste gespannt, in dem nun aber wirklich wieder Janosch präsent ist, am Telefon! ;)
Wie findet ihr Dustin?
Er ist ein bisschen verzweifelt und zynisch, aber auch fürchterlich schüchtern…
Ich weiß nicht, ob ich vor Sonntag was on krieg, habe jetzt noch zwei große Vorträge vor mir… -.-“
Ich wollte mich auch noch für die 35 Herzen bei meinem neuen OS zu HeartBeat „Kräutertee und Zitrone“ bedanken, freut mich sehr, das Janosch Sicht so gut ankommt. Auch wollte ich mich für über 120 Herzen bei HeartBeat und insgesamt schon über 700 Herzen bedanken! Ihr seit der absolute Wahnsinn! *_*
Allen noch ne tolle Woche, Usagi <3
Eine leise Gitarre begann zu spielen und ich seufzte mürrisch.
Ich lag im Bett, ein gedimmtes, orangenes Licht viel durchs Fenster in den schlichten Raum. Im Halbschlaf drehte ich mich auf die Seite und kramte ich nach meinem Handy, dem Ursprung meines Lieblingsgitarrensolos, drückte schließlich einfach den grünen Hörer und legte mir das Telefon mit geschlossenen Augen aufs Ohr. „Hallo…“, meinte ich rau und auch etwas angematscht. „Chrissi?“, kam es gutgelaunt aber auch etwas irritiert von der anderen Seite der Leitung und ich verzog meinen Mund zu einem leichten Lächeln. „Hey Esmeralda…“, entgegnete ich und konnte mich nicht dazu durchringen die Augen auf zu machen. „Schläfst du schon? Es ist erst halb zehn?“, fragte der Blonde ungläubig. „Ich bin den ganzen Tag im Krankenhaus umhergesprungen und hab Patienten aus Betten gestemmt… Ich bin fertig…“, erklärte ich schlicht und gähnte demonstrativ. „Oh, du Armer…“, kam es nicht wirklich überzeugend von Janosch und ich stellte mir vor wie er sich durch die blonde Mähne fuhr, „Ich wollte eigentlich ganz romantisch mit dir...“ „Reden“, haute ich ungläubig dazwischen, doch er kicherte nur. „Eigentlich wollte ich sagen Telefonsex haben…“ „Ich glaub ich leg auf…“, meinte ich und drehte mich auf den Rücken wobei ich nun doch die Augen öffnete und der Decke entgegen blinzelte. Wieder lachte Janosch und eine vertraute Gänsehaut krabbelte meine Arme lang hoch. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du jemals prüde gewesen warst…“, gespielt entsetzt veränderte sich seine Stimme und ich konnte mir förmlich vorstellen wie seine vollen Lippen sich zu einem perfekten Rund formten. „Ich dachte das hätte ich eindeutig klar gemacht!“, meinte ich in dem gleichen spielerischen Ton ernst. „Ich hab wohl eher dich klar gemacht!“, freute sich das blonde Aas und ich verzog leicht die Mundwinkel, leider Gottes hatte er recht. „Zigeunertricks…“, grummelte ich und er lachte nun richtig laut.
Ich höret tapsige Schritte und rappelte mich leicht hoch als Zoey auch schon recht unelegant auf mein Bett krabbelte und beschwingt und freudig mein Gesicht ableckte. „Lass das Zoey…“, ich versuchte ihrer warmen Zunge zu entkommen. „Zoey?“, kam es mehr als fragend von Esmeralda und ich erlaubte mir frech zu sein, „Ja Zoey… Eine wirklich sehr niedliche Blondine, die ihre Zunge nicht im Zaun hat…“ „Christopher Dreher, zwing mich nicht dich zu erschießen! Wer zum Henker ist da noch in deinem Bett!?“, kam es scharf vom anderen Ende. „Keine Sorge ich bin nur Aaronersatz…“, erklärte ich breit grinsend und streichelte Zoeys plüschigen Kopf. „Willst du sie mal sprechen?“ „Was zum…“, setzte er an, doch ich machte den Lautsprecher vom Handy an und gab dem Eisbärenverschnitt das Zeichen für Laut. Sofort begann die Schneekugel an zu fiepen, bellen würde ich das wirklich nicht nennen. „Ohhhh…“, kam es nur noch aus dem Lautsprecher und Zoey stupste das Handy neugierig an, „Wo hast du die Babyrobbe auf einmal her?!“ „Babyrobbe?“, fragte ich empört, „Das ist ein wunderschöner weißer Schäferhund Welpe…“ „Du solltest dazu sagen, dass das ein Bellen war!“, kam es entschieden, aber auch eindeutig beruhigt von Esmeralda. „Schon klar, du bist doch nur neidisch das dieser kleine Plüsch hier ist und du nicht…“, konterte ich und kraulte nun Zoeys Bauch. „Ich muss ehrlich zugeben, ich hatte einen Moment Angst, ich dachte ich wäre die einzige Blondine auf die du stehst!“, gestand die Pheromonschleuder und ich lachte seufzend, „Wenn sie gerade mit dir im Bett liegt, würde ich mehr als nur gern mit ihr tauschen… ich würde meine Zunge auch nicht im zum Halten können, versprochen…“ „Ich wünschte, du könntest dein Mundwerk im Zaun halten…“, grummelte ich und merkte doch tatsächlich wie mir die Röte ins Gesicht schoss, Gott sei Dank sah das verruchte Elend mich nicht. Natürlich war seine Zunge ein durchtriebenes Lachen. „Ich hoffe du machst nicht einfach nur versprechen, die du später nicht einhältst…“, konterte ich und nun dachte mir das Angriff wohl die besten Verteidigung wäre. Tatsächlich war es am anderen Ende kurz still. „Oh Gott, ich vermisse dich wirklich schrecklich…“, erklärte Janosch mit Grabesstimme. „Es ist ja schon Mittwoch…“, gab ich darauf schließlich an. „Noch bis Montag…“, schniefte er herzerweichend, „Und dann auch noch in der Schule…“ „Eigentlich wollte ich am Sonntagabend zu dir… „Die Physiker“ holen…“, erklärte ich weiter und er schimpfte auf einmal, so dass ich verdutz das Telefon ansah: „Oh Chris, du verfluchter Mistkerl!“, kam es schon fast böse vom Telefon, „Wie kannst du nur so was zu mir sagen, wenn ich dich dafür nicht abküssen kann… Das ist purer Sadismus! Du Lump!“
Ich lachte und Zoey sah entrüstet das Handy an. „Und wie ist es so bei deinen Großeltern…“, wechselte ich galant das Thema. „Langweilig wie immer, ich versiffe in der Bude hier… aber da ich mich in den Sommerferien schon immer drum drücke hier zu sein…“, er endete mit einem Seufzend, „Dein Praktikum scheint aber hingegen ganzschön in sich zu haben, wah?“ Nun seufzte ich.
„Die Arbeit an sich, ist das, was ich mir schon gedacht hab… Ich lerne etwas, keine Frage, aber ich mach natürlich auch die ganze Drecks Arbeit, auf die kein anderer Bock hat…“, fing ich an zu erzählen. „Darfst du Omis und Opis Waschen?“, fragt er gehässig und ich verdrehe die Augen. „Mit Patienten habe ich in der Hinsicht eher wenig zu tun… Ich darf sie nicht anfassen oder so…. aber ihre Bettpfannen leeren…“, fuhr ich fort. Janosch giggelte am Hörer, was klar war.
„Meine Kollegen sind aber alle ziemlich kompetent und auch recht nett…“, fuhr ich ungerührt fort und Tat sehr erwachsen, „Ich kann mir durchaus vorstellen dort ein Jahr zu arbeiten, dann nach dem Abi…“ „Aber keine heißen Pfleger da… oder?“, meinte er nun und ich grinste. „Nein nur gestresst und schon etwas in die Jahre gekommene Schwestern und grantige Oberärzte…“, schmunzelte ich in den Hörer. „Das hört man gern… Niemand besonderes also!“, sein süffisantes Lächeln tropfte durch die Leitung. „Naja…”, fing ich an. „Chrissi…”, fing Janosch mahnend an, doch ich unterbrach ihn. „Nicht so wie du hier denkst…Er ist ein Patient… Und…”, ich setzte mich nun ganz auf und fuhr mir grob durch Haar, „Sein Name ist Dustin… Er ist 14 und…“ „Wehe du kommst jetzt an das er braune Haare und braune Augen hat, dann tret ich dich…“, mauzte mein Klotz am Bein und ich hätte am liebsten laut gelacht, den es stimmte. „Er ist 14…“, wiederholte ich deutlich. „Noch schlimmer, da kannst du deinen ulkigen Beschützerinstinkt so richtig raus kloppen…“, meinte Janosch. „Ha, ha…”, war meine Erwiderung und redete weiter, „Er ist schwul“, Janosch setzte an doch ich redete weiter, „Er wurde deswegen zusammengeschlagen und man kann fast sagen gebrannt Markt, man hat ihm Schwuchtel in den Arm geritzt…“ „Mistschweine!“, fluchte das Blondchen von neuem, „Erzähl!“
Also erzählte ich. Ich erzählt von Dustin und seinem etwas Vagabundenartigen Lebensstil mit seiner Mutter zusammen, das er durch Europa mit ihr gereist ist und seinen Vater uns einen großen Bruder sehr selten sah, das er seit einem Jahr wieder richtig in Deutschland lebt, weil sein Vater seiner Mutter ein Ultimatum gestellt hatte, das er in eine neue Klasse kam, in der er niemanden kannte, das der eine Typ am Anfang so nett zu ihm gewesen war und dann einfach vor den Kopf gestoßen hat, ihn seit dem regelrecht quält mir ein paar andere Typen zusammen, das er sich dagegen nicht wehren kann, das er auch niemanden das erzählen kann, den eigentlich mag er den Typen wirklich… also so wie man nur wenige Leute mag, auch wenn er ein Mistkerl ist und das er sich manchmal fragt ob es überhaupt wenn stören würde, wenn er morgens nicht mehr aufwachen würde…
All das erzähle ich Janosch, all das was Dustin mir erzählt hat, während ich jeden Tag nach meiner Schicht mich an sein Bett gesetzt hab und das ich ihm so gern helfen würde, wenn ich nur wüsste wie….
Naaa~
Ein Bisschen Janosch und ein bisschen Dustin… :3
Ich hoffe es gefällt, das nächste wird dann hoffentlich das etwas längere, was ich versprochen hatte! :D
Übrigens noch Danke für eure rege Beteiligung und Kentnissnahme der Gruppe Such.In.Love.! Freut mich, das euch die Charas, die ich rein gestellt ahb euch so gefallen und alles… :P
Wer noch nicht rein geschaut hat, das ist die Gruppe zu HeartBeat und Co, also ein Blick lohnt sich! :DDDD
Wundertollen Tag noch, wir lesen uns! Usagi <3
Ohne großen Appetit stocherte ich in meinen Nudeln herum. Ich saß in der Kantine des Krankenhauses und genoss nicht wirklich meine halbe Stunde Mittagspause. Noch immer schwirrte mir das Gespräch mit Janosch durch den Kopf und seine wütende Reaktion auf Dustins Geschichte.
„Du musst ihm helfen!“, hatte Janosch immer wieder gesagt. Aber das war leichter gesagt als getan, ich konnte den Kleinen ja schlecht adoptieren. Besonders geschockt, schon richtig angewidert, war Esmeralda von dem Gedanken, dass der Typ, der ihm das alles an tat, der war, in den er sich verschossen hatte. „Wie kann man jemanden lieben, der einem das antut!?“, hatte er sich entsetzt, ich hatte dazu auch keine Antwort parat, „Das ist keine Liebe, das ist was weiß ich … aber keine Liebe!“ Natürlich hatte der vernünftige Teil in meinem Kopf eingeschalten und ich meinte, dass er ja erst 14 sei und naja, wie viele misshandelte Ehefrauen gab es zum Beispiel allein in Deutschland, die trotzdem ihren Mann deckten, aus Liebe. „Weil er ja erst 14 ist, ist das ja so schrecklich!“, erklärte mir Janosch streng, „Außerdem empfinden diese Frauen keine Liebe mehr, sondern Abhängigkeit und Angst... Der Bengel glaubt das das was der Typ mit ihm macht normal ist, dass er es verdient, hast du selbst gesagt… Er erniedrigt sich für ihn… Wenn da jetzt nichts unternommen wird, wird er sich sein Leben lang solche Typen suchen… Die ihn nicht achten und wie Dreck behandeln… Ich versteh eh nicht, wie kann man das jemanden überhaupt antun, und dann noch jemanden, der offensichtlich auch noch Gefühle für einen hat, bei dem Arschloch läuft doch ganz schrecklich was falsch…“ Ich stimmte Janosch durch aus zu, aber man konnte Dustin ja schlecht befehlen sich in jemand anderen zu verlieben. „ Der Bengel hat bestimmt zu viele Yaoistorys gelesen, da wird der eine auch immer halb vergewaltigt oder schikaniert… obwohl sie sich ja beide Lieben… Da kann so ein halbes Kind ja nur auf falsche Gedanken kommen… deshalb sind die ja auch eingeschweißt… Penisse und Gewalt sind doch noch nichts für unter 18 Jährige…“, hatte Janosch danach weiter geschimpft und ich hatte nur noch Bahnhof verstanden. „Von was zum Henker redest du? Ya- was?“, hatte ich verwirrt gefragt und Janosch hatte mir tatsächlich nicht geglaubt, das ich nicht weiß wovon er redet. Hätte ich es einfach ignoriert, mir wäre eine Peinlichkeit erspart geblieben. Erinnerte ich mich und selbst jetzt wurden meine Wangen noch heiß. „Du willst mir doch nicht erzählen, dass du als schwuler Teenager noch nie einen Yaoi in der Hand hattest?“, hatte sich der Blonde fast schlapp gelacht. „Klingt als hätte ich ne Trendgeschlechtskrankheit verpasst…“, war meine grimmige Antwort gewesen, was Janosch nur noch mehr hatte lachen lassen. „Also weißt du auch nichts mit den Begriffen wie Uke und Seme was anzufangen…“, natürlich hatte ich das verneint und gefragt was das darstellen sollte. „Naja, der Uke… ist der… der sich halt etwas zurück nimmt in seiner Person… der Passive in der Beziehung zwischen Mann und Mann…also bei uns wäre das dann…“, hatte Janosch mir versucht zu erklären, natürlich war mein müdes Hirn noch nicht in der Verfassung gewesen und so hatte ich ganz trocken, und den Doppelsinn dahinter nicht erkennend, gesagt: „Das wäre dann ich…“
Esmeralda war danach eine Viertelstunde zu nichts vernünftigen mehr in der Verfassung vor Lachen und ich googelte den Scheiß…
Ich schob meine Nudeln von mir, ich war definitiv nicht der Uke.
Nach dem Janosch sich schließlich von dem Schreck erholt hatte und ich mir meiner Peinlichkeit bewusst geworden war hatten wir weiter über das Dustin Problem geredet. Wieder hatte Janosch gemeint, das ich ihm doch irgendwie helfen müsste, man müsste verhindern, dass er sich für diesen Mistkerl von Typen regelrecht opferte, damit er nicht sein Leben an solche Männer vergeudete. Schließlich hatte ich nur entnervt nach dem tausensten Mal gesagt, „Wie soll ich denn das bitteschön machen, ich kann ihn ja schlecht heiraten um ihn vor allen bösen da draußen zu schützen…“
Der Satz war der Anfang vom Ende- von meinem Ende!
„Das ist es Chrissi!“, ich hatte das einrasten von Janoschs Gedanken regelrecht gehört. „Was?“, hatte ich argwöhnisch nachgefragt, ich war mir nicht sicher mehr Informationen ertragen zu können.
„Na das du ihn heiratest!“, war es schwungvoll, aber auch vollkommen ernst von Janosch gekommen, ich hatte ihn daraufhin genauso ernst gefragt ob er noch alle Tassen im Schrank hat. „Chrissi… Du sollst ihn ja gar nicht wirklich heiraten…“, als würde Blondi mit einem kleinen Kind rette hatte er mir danach seinen abstrusen Plan erklärt, „Du musst ihm nur zeigen, was das richtige Gefühl ist… Also welches Gefühl man haben sollte, wenn man verliebt ist, wie es sich anfühlt, wenn man von jemanden sanft und liebevoll berührt wird…“ „Ich kann dir irgendwie nicht folgen…“, war mein Beitrag dazu gewesen. Schon fast entnervt kam es vom anderen, „Was ist wohl besser, wenn er sich in jemanden, zwar im Moment auch unerreichbaren, verknallt und sich später Typen sucht, welche ebenfalls wie dieser Typ verständnisvoll, clever und liebevoll sind oder sich weiter an seinen Sadistenpenner hält, der ihn alle paar Monate ins Krankenhaus schickt und sich dann Typen wie ihn sucht…“ „Natürlich das erste Janosch, aber was soll der Mist, solche Leute rennen nicht einfach so mit nem Schild durch die Gegend: Verkuppelt mich mit nem 14 jährigen Suizidgefährdeten Teenie!“, entnervt hatte ich die Augen verdreht. „Mensch Chrissi stehle dich nicht dümmer an, als du bist! Du bist wahrscheinlich der erste offene Schwule der ihm begegnet ist, dazu bist du auch noch intelligent, verständnisvoll, liebevoll… und verdammt heiß… wahrscheinlich schwärmt er eh schon ein bisschen für dich…“ „Ich…“, wollte ich ihn unterbrechen. „Jeder normale 14 jährige Hormongesteuerte schwule Teenibengel würde mindestens einen feuchten Traum wegen dir kriegen…“, fast nüchtern hatte Esmeraldas Stimme geklungen. „Du bist richtig gut im Komplimente verteilen…“, hatte ich darauf geseufzt, „Aber jetzt mal ehrlich, selbst wenn es so ist, wie du sagst und er mich irgendwie toll findet… was soll das bringen, ich will nichts von dem Kleinen, ich hab Mitleid mit ihm, ja… und ich will ihm helfen… aber…“ „Ich sag ja gar nicht, das du mit ihm zusammen kommen sollst… ich meine nur, das du ihm zeigst, das das ganze schwul sein auch anders sein kann… das man nicht auf Titten stehen muss für Romantik und Sanftheit und einfach das ganze Kribbelzeugs…“ Ich hatte nicht anders gekonnt, als abwertend zu lachen, „Und wie stellst du dir das vor… soll ich ihm was vorgaugelten, das ist sogar noch mieser als…“. Doch die wahnsinnige Blondine unterbrach mich: „Du sollst ihn küssen, was sonst!“
Danach war es sehr lange sehr still am Telefon gewesen.
Seufzend nahm ich einen Schluck Sprite und sah auf die Uhr, in 10 Minuten war meine Mittagspause vorbei. In diesem Moment gestern Abend war ich mir ziemlich sicher gewesen Janosch sei verrückt, aber jetzt im Nachhinein… Der Schwachsinn hatte Sinn ergeben, den er danach gesagt hatte, auf ne merkwürdige Art und Weise.
„Ich weiß das klingt merkwürdig und du musst mir glauben, bei dem Gedanken du küsst nen anderen würde ich am liebsten Pech und Schwefel spucken, aber der Junge hat ein vollkommen verdrehtes Bild von Liebe. Absolut kaputt!“, schwer hatte er ausgeatmet, „Wenn du ihm nun zeigst, wie sich so was anfühlen kann, ohne diesen ganzen Gewaltscheiß, ohne Angst und so… Ich mein, klar, ist es für ihn auch nicht leicht, wenn er sich danach in dich verguckt, aber es ist immer noch einfacherer für ihn, wenn er dir hinter her rennt als diesem Irren. Du sollst ihm ja auch nicht sagen, dass du ihn liebst oder sonst was, einfach ein Kuss… Ich bin mir sicher, wenn er merkt, wie das auch sein kann, wie normal das sein kann, wie bei einem Pärchen von Junge und Mädchen, dann überlegt er sich das zweimal… Ich mein, wenn er merkt, dass jemand Interesse an ihm hat, so als Person… Interesse eben an ihm hat, weil er auf Jungs steht… dann wird er vielleicht erkennen, dass er diesen Typen ganz schnell vergessen muss… Verstehst du was ich meine?“
„Das ist wahrscheinlich sein erster Kuss… Er ist erst 14…“, hatte ich immer noch nicht ganz überzeugt angefangen, „Sollte er nicht seinen erste Kuss von jemanden haben, der ihn… liebt? Und ihn nicht aus Mitleid küsst, reine Hilfsbereitschaft?“ „Er ist doch schon jetzt irgendwie, wie ein kleiner Bruder für dich, oder?“, hatte der Blonde gemeint. „Der Gedanke macht die Vorstellung ihn zu küssen nicht besser…“, hatte ich darauf gemeint, „Ach komm schon, sobald du seine großen Bambi Augen gesehen hast ist bei dir der Helfer- Schrägstrich- Bruderkomplex angesprungen…“, es war gruselig, wie gut er mich nach so kurzer Zeit kannte, „Und deine kleinen Geschwister liebst du doch auch, und jetzt maul ja nicht rum, ich weiß das es so ist und naja… das ist Liebe, Geschwisterliebe, Nächstenliebe… Liebe ist Liebe!“ So viel Tiefgang hatte ich dem Blondie gar nicht zu getraut, doch trotzdem hatte ich wiedersprechen wollen. „Das ist alles deine Entscheidung Chrissi“, hatte Janosch die Diskussion schließlich beendet, „Du willst Dustin helfen, aber weiß nicht wie, das wäre mein Vorschlag, mach es oder lass es… Und jetzt lass uns eine andere wichtige Frage klären, warum ich überhaupt angerufen hab…“
„Und das wäre?“, hatte ich gähnend zurück gefragt. „Was hast du an?“, kam es daraufhin schnurrend aus dem Telefon, welches ich verdutz angesehen hatte, „Ich kann dir ja sagen, was ich nicht an hab…“ Danach war die Erinnerung an das Telefonat….
Etwas ungelenk und mich räuspernd brachte ich mein Tablett zurück. Meine Mittagspause war nun endgültig vorbei und ich wusste immer noch nicht so recht, was ich mit Dustin machen sollte. Ich wusste, was Janosch mit seinem Vorschlag erreichen wollte, doch ich war mir ziemlich sicher, dass das auch sehr arg nach hinten losgehen konnte, wenn es um Liebeskummer ging kannte ich mich leider besser aus als mir lieb war.
Aber es stimmte, dass ich etwas tun musste. Ich musste Dustin irgendwie helfen…
Seufzend ging ich wieder ans sortieren von Anmeldeformularen.
„Du kannst dann für heute Schluss machen Christopher…“, kam die Oberschwester zu mir ins Schwesternzimmer und ich nickte lächelnd, wie immer. Ich legte den Stapel Papiere ordentlich ins Fach und stand auf. „Gehst du wieder zu Dustin?“, fragte schließlich die Schwester und musterte mich durchdringend. „Ja, ich denke schon…“, unschlüssig fuhr ich mir durchs Haar. „Das ist sehr anständig von dir!“, meinte meine Vorgesetzte und legte kurz ihre Hand auf meine Schulter, bevor sie sich dem klingelnden Telefon zu wand.
Ich verließ schweigend das Zimmer und ging gewohnt den Weg nach links.
Noch immer wusste ich nicht, was ich tun sollte, gerade als ich um die Ecke bog zu Dustins Zimmer stieß ich mit einem Jungen zusammen. Er schien nicht älter als 15 und hatte die typisch schlaksige Figur, die auch Simon noch immer sein eigen nannte. „Tschuldigung!“, nuschelte der Typ und suchte fast fluchtartig das Weite, ich sah nur kurz etwas verzweifelt aussehende braungrüne Augen und einen verstrubelten dunklen Haarschopf. Wahrscheinlich der Sohn oder Enkel eines Patienten, Krankenbesuche waren nie etwas angenehmes, wie gern hätte ich Dustin mit der Gewissheit besucht, dass wenn seine Schrammen verheilt sind, alles wieder in Ordnung bei ihm wäre…
Ich klopfte leicht an der Tür und trat dann die Schultern munter gestraft ins Krankenzimmer.
„Hey…“, kam es halblächelnd von dem Kleinen, die Schwellung um sein Augen ging langsam zurück und auch seine leicht aufgeplatzte Lippe sah schon nur noch halb so schmerzhaft aus. „wie geht’s dir heut?“, fragte ich und setzte mich auf meinem Stammplatz rechts von seinem Bett. „Mein großer Bruder hat angerufen, er kommt mich morgen besuchen!“, ein Hauch Fröhlichkeit, der sehr selten war kehrte in den so ruhigen Jungen vor mir, „Er hat glaub ich ein ganz schön großes schlechtes Gewissen, das er nicht früher kommen konnte… aber er Arbeit nun mal einfach… Ich versteh das…“ „Klar tust du das!“, meinte ich milde und er lächelte, aber nur so halb. „Er kann ja nichts dafür…“, rechtfertigte er sich sofort. „Das war kein Vorwurf…“, hob ich leicht die Hände. „Ich weiß ja…“, er strich sich ein paar Haare aus dem Gesicht. „Ich finde einfach nur, du könntest ein bisschen Egoistischer sein“, ich goss Tee in seine Tasse nach und nahm eine Schluck bevor ich sie ihm reichte, er nahm sie in die nicht verbundene Hand. „Ich will einfach keine Umstände machen…“, nuschelte er bevor er einen Schluck trank. Nur schwer konnte ich mich zusammen reißen, es half ja nichts, wenn ich jetzt wütend wurde.
Wir redeten über meinen Tag, was ich ach so spannendes erledigt hatte und erzählte ihm, das ich Samstag meinen letzten Tag hier haben würde, was ihn eindeutig trauriger wirken ließ und ich erzählte ihm davon, das ich im Moment bei meinem großen Bruder wohnte, der einen kleinen Hund hat. „…Und dann kommt das kleine Monster mitten in der Nacht an und leckt mir das Gesicht ab“, beendete ich eine meiner Erzählungen, ich hätte nie gedacht, dass ich mal der aktive erzählende Part mit irgendwem werden würde. „Das ist wirklich niedlich…“, meinte er schmunzelnd und ich mochte dieses leichte Lächeln auf seinem zarten Gesicht.
Wie konnte man so jemanden nur schlagen?
„Ich werd dich echt vermissen… wenn du ab Sonntag nicht mehr da bist…“, sagte er schließlich leise und sah mich sofort entschuldigend an, als wäre es sträflich auch mal seine Meinung zu sagen. „Ich dich auch Kleiner, aber so wie ich das verstanden hab, bist du doch auch nur noch bis Sonntag im Krankenhaus… Du bist dann zwar noch Krankgeschrieben, aber kannst schon nach Hause…“, versuchte ich damit seine Laune zu heben, was irgendwie nicht klappte. „Ja, meine Eltern sind halt nur einfach viel Arbeiten…“, seufzte er uns schien die Last der ganzen Welt auf seinen dünnen Schultern zu haben.
„Weißt du, ich würde dir gern was zum Abschied da lassen, etwas was dich an mich erinnert…“, fing ich an und atmete tief durch, was konnte ich schon verlieren. „Du musst mir nichts…“, fing er natürlich sofort an doch ich legte sanft zwei Finger auf seine warmen Lippen. „Ich weiß, aber ich will dir trotzdem was geben, was kleines und leichtes…“, meinte ich leise und sah ihm fest in die Augen, ganz leicht rot färbten sich seine sonst so blassen Wangen.
Ich lehnte mich zu ihm vor und zog sanft die Finger zur Seite, legte meine Hand zart gegen seine zerschrammte Wange, ich hörte das leise Geräusch, als er die Luft an hielt, bevor ich schließlich meine Lippen federleicht auf seine legte. Drei Herzschläge später lehnte ich mich ein Stück zurück und sah ihm noch immer tief in die nun riesigen Augen, mein Hand ruhte noch immer auf seiner Wange, sanft fuhr ich mit den Fingerspitzen hinab zu seiner Kennlinie, ganz leise atmete er keuchend aus, als hätte er vergessen, das er das tun müsste. „Ich hoffe dir gefällt dein Geschenk, wir sehen uns morgen!“, und damit erhob ich mich, lächelte ihn ein letztes Mal an und verließ den Raum, bevor ich die Tür schloss, sah ich noch einmal zu ihm, seine Wangen glühten so rot, das ich sie selbst aus der Entfernung sehen konnte und er strich sich fast ungläubig über seine frisch geküssten Lippen.
Zügig und mir die Haare raufend lief ich den nun leeren Krankenhausflur entlang und kramte in meiner Tasche nach meinem Handy.
Ich sah zwei Nachrichten und ein verpasster Anruf von Phillip, das konnte warten, schnell durch forstete ich mein Telefonbuch und drückte schließlich energischer als beabsichtigt auf den grünen Hörer, es tutet nur zwei Mal bevor Janosch ans Telefon ging. „Hoffentlich katapultiert mich das nicht direkt in die Hölle!“, sagte ich ohne Umschweife, bevor er auch nur ein Wort sagen konnte. „Hoffentlich hast du ihn aber in den Himmel katapultiert…“, war die geschmunzelte Antwort der Pheromonschleuder.
Guten Abend, Gute Nacht und auch Guten Morgen für alle sehr früh aufstehenden! XD
Da ich heute meinen monumentalen Vortrag in Geschichte (Thema: Die Emanzipation der bürgerlichen Frau im 19. Jahrhundert) endlich hinter mir habe und mein Leben wieder einen Sinn hat, dachte ich mir schreib ich einfach ein neues Kapi von HeartBeat… :P
Ich war mir bei allem zuerst nicht ganz so sicher… Ich hoffe wirklich, das was Janosch da vor sich hin brabbelt ist verständlich, auch warum er zu Chrissi sagt, er soll Dustin küssen… *grübel*
Außerdem hoff ich ja, das euch das weiter führende Telefonat der beiden erfreut hat… also ich hatte schon ein bisschen Spaß beim schreiben… :D
Mein eigentlicher Plan war es, wenn ich das fertig geschrieben hab, geh ich ins Bett… aber jetzt sitze ich hier und hibbel rum… also schreib ich bei Palasttime weiter oder schreib eine Kurzgeschichte aus meinem Yaoisammelbeckenhefter ab für Just Love oder schreib nen One- Shot aus der Sicht von Janosch oder aus der Sicht von Simon oder… Ich bin mir noch nicht ganz sicher… :D
Außerdem muss ich jetzt einfach mal sagen, es ist unglaublich aber HeartBeat hat die 200 Marke an der Seitenzahl geknackt! *_*
Und ich hab auf Compi- Chan echt schon 91 Seiten dazu… ich hab noch nie so viel am Stück zu einer Geschichte geschrieben… Ich hoffe euch ist bewusst, dass nur ihr dafür verantwortlich seid… für diese unendliche Geschichte! XDDD
Entschuldigt bitte mein übermüdeten Gedanken, vielleicht geh ich doch schlafen… ^^“
Bis demnächst, Usagi <3
Morgen ist mein letzter Tag, morgen hast du das alles hinter dir…
Etwas kläglich betete ich mir das immer wieder vor, doch so recht hob sich meine Laune nicht. Ich hatte mich bis jetzt noch nicht wieder ins Zimmer von Dustin getraut, ich hoffte einfach nur, alles nicht noch schlimmer gemacht zu haben, auch wenn Janosch mir am Telefon versichert hatte ich hätte das einzig möglich getan…
Vielleicht hätte ich ihn doch adoptieren sollen! Mist verfluchter, ich raufte mir die Haare unkonzentrierte mich auf die Arbeit. Ich konnte mir bei nichts auch nur einen kleinen Fehler erlauben.
Ich lief durch den Flur und sah eine Gestalt an der Ecke lehnen zu dem Gang der zu Dustins Zimmer führte.
Es war der gleiche Junge von gestern. Seine Miene war wie versteinert, seine Hände waren zu Fäusten geballt, so dass seine Knöchel weiß hervor traten und sein Blick ging starr auf den typisch grauen Linoleumboden, allem im allem keine gerade entspannte Haltung.
„Alles okay?”, fragte ich den Jungen, welcher mich erschrocken ansah, als hätte ich ihm ins Ohr geschrien. „Weißt du nicht in welches Zimmer du musst?“, versuchte ich meine Stimme so freundlich wie möglich klingen zu lassen. „Doch… Ich will da nur nicht rein…“, meinte er brüchig und drehte sich um und ging davon.
Ich sah ihm mit einem unschönen Gefühl nach.
Es war wohl nie leicht, mit ansehen zu müssen wie ein geliebter Mensch dahin sichte.
Ich lief weiter und beendete meinen Botengang so gewissenhaft, wie sich der gehörte.
Meine Schicht war zu Ende und ich strafte meine Schultern als ich mich auf den Weg zu Dustins Zimmer machte. Ich war eindeutig noch nicht bereit dem Kleinen wieder entgegen zu treten. Ganz in Gedanken versunken viel mir zu spät die große Person auf, die sich vor mir aufbaute und mich mit verschränkten und ziemlich durchtrainierten Armen musterte.
„Gibst ein Problem?“, fragte ich ganz ruhig. Ich hatte mich zu oft mit Typen angelegt, die doppelt so breit und auch fast dopplet so groß waren, so schnell hatte ich keine Angst.
„Bist du Chris?“, seine braunen Augen brannten sich hart in meine. „Ja“, meinte ich schlicht, „Und wer bist du?“ „Frederik“, kam es ziemlich aggressiv, „Ich bin Dustins großer Bruder!“
Fuck, fuck, fuck und hatte ich schon fuck erwähnt…
„Freut mich dich kennenzulernen…“, versuchte ich es mit einem gutmütigen Lächeln, während sein Kiefer knackte.
Verdammt noch mal, mussten den alle großen Brüder irgendwie Komplexe auf ihre kleinen Brüder haben? Ich hatte sogar einen auf meinen Großen, verdammte Mistkacke.
„Dustin hat mir gerade von dir erzählt…“, fing er an und ging einen Schritt auf mich zu, ich ging einen zurück.
Janosch, wenn ich wegen dir jetzt verprügelt werde kannst du was erleben.
„Was zum Henker bildest du dir eigentlich ein, meinen kleinen Bruder zu küssen?“, er zischte die letzten Worte regelrecht und ich hob beschwichtigend die Hände, „Für wen hältst du dich eigentlich, du Schönling?“ „Du hast Dustin geküsst?!“, kam es entsetzt von der Seite und der Junge von vorhin sah mich vollkommen geschockt an. „Wer zum Henker bist den du jetzt?“, meinte ich völlig verwirrt. "Genau, wer bist du überhaupt und woher kennst du Dustin?“, meinte der Frederik nun nicht minder pampig zu dem Kleinen, kaum zu glauben, dass die beiden wirklich Geschwister waren, alleine vom Körperbau her, vom Wesen mal ganz abgesehen. Frederik glich halb ‘nem aktivem Gewichtheber…
„Ich geh mit Dustin zur Schule… Und wieso hast du ihn geküsst?“, meinte der Junge nur und sah mich schon richtig wütend an, „Du bist doch mindestens schon 25!“
„Altah…“, um Simon zu zitieren, ich seh doch nicht aus wie 25?! „Du bist schon 25? Mein Bruder ist erst 14 du mieser…“, setzte Dustins großer Bruder an und ich unterbrach ihn strickt. „Ich weiß, dass er erst 14 ist! Gott was denkst du denn, hab ich mit ihm gemacht!? Würde dem Kleinen doch nie, also wirklich nie… Und du…”, wand ich mich an den dreisten Bengel von dem ich langsam ahnte, wer davor mir stand, „Ich bin erst 18, okay? Die Arbeit ist hier verdammt stressig…. Bin einfach nur ein bisschen Müde… Ich seh nicht aus wie 25… höchstens wie zwanzig…“
„Was sollte das trotzdem? Du kannst doch nicht einfach…“, setzte Frederik wieder an und ich strafte mein Schultern. „Ich hab das auch nicht so einfach gemacht, ich mag deinen Bruder… und ich wollte, dass er einmal ein gutes Gefühl hat, das er einmal merkt, dass ihn jemand so mag wie er ist!“, gab ich streng zurück und verschränkte nun die Arme. Der Junge sah mich mit großen Augen an. "Ich mag ihn so wie er ist…“, patzte nun Frederik los, doch ich zog nur kalt die Brauen hoch. „Deswegen hast du ihn auch jeden Tag so lieb besucht, was?“, ich wusste, das er sehr viel arbeitete, Dustin hatte es erzählt, ich war trotzdem wütend auf ihn, wie sehr hätte der Kleine ihn gebraucht, wenn mein kleiner Bruder im Krankenhaus liegen würde, könnte mich nichts davon abhalten bei ihm zu sein. Tatsächlich schien dieser Satz Frederik ziemlich den Wind aus den Segeln zu nehmen.
„Wusstest du eigentlich, das er überlegt hat sich das Leben zu nehmen?“, fragte ich gerade raus, und beide sahen mich völlig fassungslos an, „Er glaubt, es würde ja eh niemanden kümmern, wenn er morgens mal nicht mehr aufwachen würde!“ Ich atmete tiefdurch um meine Wut im Zaum zu halten.
„Deshalb hab ich ihn geküsst! Ich wollte, dass er jemanden hat, der traurig wäre, wenn er nicht mehr da wäre, jemand, der in ihm etwas sieht!“
„Herr Jost, könnten Sie bitte ins Schwesternzimmer kommen, wir brauchen noch ein paar Unterschriften wegen Dustins Entlassung…“, kam es laut aus der anderen Ecke des Flurs und Frederik ging, mir noch einen nachdenklichen Blick zuwerfend, zu der Schwester.
Ich sah ihm kurz nach bis ich mich an den angeblichen Mitschüler Dustins wand.
„Ich weiß wer du bist!“, meinte ich gerade heraus, und der Junge zuckte schuldbewusst zusammen, „Was willst du hier? In Dustins Tropf spucken, oder dafür sorgen, dass er doch erst in zwei Wochen aus dem Krankenhaus kommt!“
Der Typ sagte nichts, er sah mich nur mit verkniffenem Mund an. „Du hast ihn geküsst…", meinte er schließlich dumpf und ich lachte hol auf. „Und das stört dich, weil du ihn küssen willst? Stimmts?“, ich sah mich kurz im Flur um, niemand zu sehen, panisch sah der Bengel mich nun an. „Nein…”, kam es krampfig von meinem gegenüber. „Schon klar, Schwule sind eklig… bla bla…Bengel, ich müsste dich eigentlich anzeigen, oder selber so verprügeln das du hier liegen müsstest!“, meinte ich wütend.
Als er den Mund auf machen wollte, überfuhr ich ihn schlicht. „Er hat euch nämlich nicht angezeigt, er hat gesagt, er wüsste nicht wer das war… Verdammt nochmal, der Kleine ist über beide Ohren in dich verknallt!“, hatte es dieser Vollidiot noch immer nicht geschnallt.
„Aber wir sind beide Jungs… das…“, setzte er an und ich verlor die Beherrschung und ohne weiter darüber nachzudenken pinnte ich den Bengel an die nächste Wand und drückte meine Lippen auf seine. Sie waren weich und einen Spalt vor Verwunderung offen, sofort schoss ihm das Blut in die Wangen und er sah mich an, als wäre ich der Weihnachtsmann als ich mich von ihm löste.
„Und jetzt sag mal noch mal, dass das zwischen zwei Jungs nicht geht!“, ich drehte mich zur Tür und ging endlich zu Dustin ins Zimmer, welcher mich erwartungsvoll anlächelte.
„Hey…”, meinte ich gut gelaunt und ging auf meinen Stammplatz zu. Dustins Wangen waren ganz leicht rot als er mich ansah.
Janosch hatte Recht, es war das richtige gewesen, Dustin zu küssen.
Huhu! ^^
Entschuldigt die Uhrzeit, mal wieder! *hust* Aber es wieder nur jemand anderes dran schuld, also beschwert euch in Form von Kommis und Herzen in Careless grandiosen Adventskalender dafür… :D
Sowie bei Shinobie für ihr neues Kapi bei „My Pet Boss“ und Yuzuru für ihr gruselige Geschichte „Drak Sea“! Da ist die beschwerde genau richtig! :D
Ich bin verdammt gespannt, was ihr zu dem Kapi sagt! :P
Natürlich folgen zwei neue Steckbriefe in der Gruppe Such.In.Love. und ich hüpfe jetzt mal demnächst ins Bett!
Aller liebste Grüße, Usagi <3
„Ich bin ja Sonntagmorgen wieder da….“, seufzte ich ins Telefon, „Ich vermiss dich auch, du müsst wirklich nicht weinen und ich mag ihn auch nicht lieber als dich…“ „Aber du… du…“, kam es hoch und schluchzend vom anderen Ende der Leitung, so dass ich mir natürlich vorkam wie der Teufel persönlich. „Bitte nicht weinen, Kleiner… Ich hab dich lieb, wirklich und wenn ich am Sonntag nach Hause komme dann…“, versuchte ich ihn wenigstens halb zu beruhigen. „Ich will aber, dass du jetzt nach Hause kommst!“, kam es laut und trotzig von Elias, „Ich will das du mir was vorließt!“ „Sonntag les ich dir ganz bestimmt was vor, ich kann jetzt nicht nach Hause kommen!“, versuchte ich ihm zu erklären und tigerte durch Aarons Wohnung, Zoey war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich war sie mit Aarons Ominösen Bekannten gassi. „Du magst Aaron viel lieber und bist jetzt für immer bei Aaron…“, schluchzte mein kleiner Bruder nochmals Herzerweichend auf und ich kämpfte mit dem Drang sofort nach Hause zu fahren und den Satansbraten in die Arme zu ziehen. „Ich hab Aaron nicht lieber als dich, Elias! Ich muss noch bis morgen bei Aaron bleiben, ich vermiss dich auch ganz doll, aber Sonntag bin ich wieder da! Verspreche ich dir, Kleiner! Sonntag bin ich wieder da und dann lese ich dir dein Märchenbuch dreimal vor, ja?“, ich wollte erst gar nicht wissen was das werden sollte, wenn ich nächsten Sommer tatsächlich auszog, wahrscheinlich müsste ich Elias mitnehmen. „Versprichst dus, Chrissi!“, hickste er nun erstickt und ich versicherte es ihm schnell noch einmal: „Ja, ich verspreche es hoch und heilig! Riesengroßer Indianerhäuptlingsehrenwort!“ Tatsächlich schien das Elias zu beruhigen, den seine nächste Frage war eindeutig pragmatischer: „Bringst du mir auch was mit?“ „Ich will auch was mitgebracht haben!“, hörte ich von hinten Lea rufen.
Diese verwöhnten kleinen Gören. „Natürlich bring ich euch was mit…“, etwas wehleidig dachte ich an mein dahin siechendes Ersparte. „Na gut Chrissi, Mama will dir noch was sagen und du kommst auch ganz wirklich Sonntag wieder, ja? Ich mag nicht mehr das du nicht da bist!“, meinte Elias noch mal schniefend und ich lächelte leicht, „Ganz, ganz wirklich Elias und jetzt gib mir bitte Mama!“
Es raschelte kurz am Telefon, bevor meine Mutter am Hörer war. „Kannst du dir vorstellen da ein einjähriges Praktikum zu machen?“, fragte sie schlicht und hielt sich erst gar nicht mit irgendwelchen Begrüßungsfloskeln auf, wie du fehlst mir auch oder schön von dir zu hören. „Ich denke schon, auch wenn Aarons Doktorvater ziemlich von sich eingenommen ist ….“, zuckte ich mit den Schultern und versuchte die Sprite Flasche mit einer Hand auf zu drehen. „Ja, dein Vater meinte schon, dass er ein Widerling wäre, auch besonders Rachsüchtig und Aufbrausend… Er soll mal bei einem Assistentsarzt, welcher ihm den falschen Kaffee gebracht hatte, die Abschlussarbeit mit Absicht als ungültig erklärt haben...“, kam es mal wieder vollkommen unbeeindruckt von meiner Mutter. „Super, das macht mir den letzten Arbeitstag echt leichter! Danke Mutter!“, ich verdrehte die Augen, von wem hatte Simon wohl seine nicht vorhandenes Feingefühl. „Hab dich nicht so, wir sehen uns dann ja Sonntag!“, meinte sie nun kurz angebunden, wahrscheinlich tobten Lea und Elias wieder durchs Haus, „Ich sag deinem Vater, das dir der Praktikumsplatz gefällt… Bis Sonntag!“ Klack.
Sie hatte aufgelegt seufzend ließ ich das Telefon sinken, als es schon von neuem klingelte.
Ich sah kurz auf den Display und lächelte dann etwas gequält, als ich auf den grünen Hörer drückte. „Na, wie geht’s Dustin?“, war die Begrüßung und ich wappnete mich für das Kussgeständnis.
„Dustin geht’s ganz gut… Ich glaub der Kuss, also, ich denke, es hat echt was gebracht…Irgendwie….“, meinte ich umständlich und nahm nen Schluck Sprite. „Hab ich doch gesagt und du wolltest mir nicht glauben…“, flötete der Blonde fröhlich und auch ziemlich selbstgefällig am anderen Ende. „Ja, ja… Doch zuerst sah es wirklich nicht gut aus… Dustins großer Bruder fand das alles absolut nicht lustig….“, murrte ich und dachte seufzend an diesen Muskelberg, „Er ist so ein Fitnessstudioopfer und wollte mich ziemlich ungespitzt in den Boden rammen….“ „Oha… Bist wohl nicht der einzige mit komplexen…“, kam es frech vom anderen Ende der Leitung und ich hätte ihm gern den Hals umgedreht. „Ha ha, nun ja… Ich hab ihm aber schnell den Wind aus den Segeln nehmen können, als ich ihn dran erinnert hat, wie sehr er doch für seinen kleinen Bruder da war…“, redete ich weiter, einzustimmendes Geräusch kam vom anderen und ich entschied mich es schlicht hinter mich zu bringen, „Außerdem hab ich Dustins Peiniger getroffen, so ein Möchtegern Cooler hormongebeutelter schule sind eklig Pfosten, man hat ihm förmlich angesehen, wie sehr er auf Dustin steht und wie sehr er sich deswegen nicht leiden kann… und naja…“, holte ich kurz Luft. „Ich hoffe du hast ihm welche verpasst, diesem kleinen Wixer, nur weil er nicht klar kommt muss er doch nicht gleich seinen Frust an dem Kleinen aus lassen“, schimpfte Janosch und ich räusperte mich verhalten. „Ich hab ihm nicht so eine verpasst, aber ich glaub er wird mich nicht so schnell vergessen…“, ich verzog kurz das Gesicht als es bei Janosch still blieb. „Was hast du gemacht?“, kam es lauernd und ich schluckte als ich mir den Kopf kratzte, „Ich hab ihn vielleicht geküsst…“
Wieder war es ganz ruhig am anderen Ende der Leitung und ich dachte schon gleich würde ich was erleben können, doch…
„Dir ist schon klar, dass du zwar gut küsst, aber deine Lippen kein Wunderheilmittel ist, ja?“, Janosch klang höchst belustigt. „Sehr witzig!“, meinte ich, atmete jedoch beruhigt aus, „Ich wollte dem Bengel nur zeigen, dass es nichts ekliges hat, wenn man einen Jungen küsst“ „Schon klar Chrissi…“, kicherte Janosch, fügte jedoch hinzu, „Dir ist schon klar, dass wenn du wieder da bist, ich mit dir schimpfen muss, und du Wiedergutmachung leisten musst, ja?“ „Du kannst mir glauben, ich hatte eigentlich nicht vor gehabt, wenn anderes außer dich zu küssen also…“, ich stockte, mir würde plötzlich selber klar was ich da sagte, „Ich meine…“, setzte ich wieder an doch ich wusste nich was ich sagen sollte, als die Tür aufgeschlossen wurde und Zoey in die Wohnung wuschelte und doch tatsächlich Aaron vor mir stand und mich angrinste. „Überraschung!“, trällerte er gut gelaunt und ich räusperte mich kurz. „Ähm hör mal, wir sehen uns dann Sonntag, Aaron ist gerade wieder heimgekommen… also…“, versuchte ich mich irgendwie aus der Schlinge zu finden. „Ich will das du am Sonntag den Satz beendest Chrissi, also überleg dir was du sagen willst!“, kam es schlicht von Janosch und er hatte aufgelegt, verfluchte Kacke.
„Was machst du denn schon hier?“, fragte ich meinen großen Bruder verdutz der sich erschöpft auf die Couch fallen ließ. „Ich konnte schon einen Tag früher abreisen und denke es ist ne gute Idee, wenn ich an deinem letzten Arbeitstag noch mit im Krankenhaus bin…“, grinste er mich schief an und gähnte ausgiebig. „Wo hast du Zoey jetzt plötzlich her…?“, fragte ich dumpf und ließ mich neben ihm nieder, den Kopf immer noch bei dem, was ich Janosch sagen sollte. „Ich hab mich mit meinem Bekannten getroffen, der war gerade mit Zoey unterwegs…“, erklärte er und rieb sich die müden Augen, „Und wie geht’s Janosch?“ Er griente mich schief an und ich sah ihn verdutz an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Super…“,grummelte ich und richtete mich auf, „Ich muss dir was erzählen…“, ich strich mir entschieden die Haare aus dem Gesicht und sah meinen Bruder der nun hellhörig geworden war direkt an, „Es geht um einen Patienten…“
Und dann begann ich auch Aaron die Geschichte von Dustin zu erzählen, ich war vielleicht morgen weg, aber Aaron war hier, und wenn es jemanden gab, der einem Selbstbewusstsein eintrichtern konnte dann war es Aaron, vielleicht konnte ich so doch noch mehr für Dustin tun, als ihn bloß zu küssen.
Mein letzter Praktikumstag war schlimmer als alle anderen zuvor, nur verging er Gott sei Dank schneller als die anderen. Da Aaron nun wieder da war und sein Doctorvater sich wohl nun daran erinnerte, dass ich ein kleiner Bruder war, durfte ich den ganzen Tag den beiden bei ihrer Visite hinter herrennen und mir Aarons und Doktor Weilands schlechte Witze anhören, ich wusste nicht wieso Aaron diesen Mann so mochte, er war mehr als widerlich. Er hatte nicht nur gegen Menschen allgemein was, nein, neben bei war er auch nichts ehr gut sie in einzelne Schubladen zu stecken und zu verurteilen…
Als wir schließlich in den Flur kamen von Dustins Zimmer lungerte natürlich sein Peiniger wieder im Gang rum, als er mich erkannte wurden sein Gesicht Feuerrot und er suchte schleunigst das Weite. Aaron warf mir einen vielsagenden Blick zu und ich nickte.
„ Ah, schon wieder der Junge…“, seufzte Herr Weiland, als er eindeutig Dustins Krankenblatt studierte, ich wusste gar nicht wie oft ich den Jungen schon zusammen geflickt habe…“ Ich konnte mir nur schwer eine Erwiderung verkneifen und Aaron warf mir einen Mahnenden Blick zu.
„Tja, ich muss ehrlich sagen manchmal würde ich mich am liebsten weigern ihm zu helfen, wenn sich jemand selbst immer wieder in solche Situationen manövriert, hat er es ja fast nicht anders verdient…“, kam es abschätzig von dem Arzt und ich sah ihn ungläubig an. „Was soll den das heißen, selbstverschuldet?“, fragte ich völlig geschockt. „Na diese Perversion!“, meinte dieser angebliche brillante Mediziner, „Ich kann verstehen, das die anderen Jungs ihn verprügeln… aber wenn s nur was bringen würde, aber der Bengel versteh es einfach nicht…“
„Chris!“, mahnte mich Aaron, doch ich konnte einfach nicht glauben, was dieser Mann da sagte. „Sie meinen, der Junge hat es verdient, dass man ihn so misshandelt, weil er nun mal schwul ist…“, das konnte doch nicht sein beschießender Ernst sein. „Natürlich, für mich sind das alle Perverse und…“, doch ich würde nie erfahren, was die noch für iohn waren, denn all meinen Wut und Nervosität und meinen im Moment einfach nicht zurechnungsfähigen Gefühlen entluden sich auf einen Schlag. Eigentlich eher in einem Schlag, in einem Schlag mitten ins Gesicht von Aarons Doktorvater und dem Mann, der über meinen Zukunft entscheiden würde…
Hallo meine Lieben,
Entschuldigt bitte, dass ich bis jetzt noch nicht auf alle Kommis und Pinnwandeinträge geantwortet hab, aber ich bin gerade etwas im Stress und war auch gestern Abend nicht zu Hause! ;P
Ich werde heute Nacht, wenn ich von der Weihnachtsfeier komme, mich da gleich ran setzten, aber jetzt erst mal so noch mal Danke für euer vieles Feedback. ^^
Für alle die es noch nicht in der Gruppe zu HeartBeat gelesen haben, ein nächstes Kapitel wird es wahrscheinlich erst im neuen Jahr geben, da ich über Weihnachten kein Internet haben werde, also wünsche ich allen hier schon mal ein tolles Weihnachten und einen guten Rutsch ins nächste Jahr, und am Freitag nen tollen Weltuntergang! xD
Ich hoffe ihr mögt das neue Kapi und ihr freut auf euch nächste, in dem HeartBeat in die nächste große Runde gegen wird, ich habe so einige Überraschungen geplant! :D
Ich muss jetzt ganz schnell zu Uni… -.-
Man liest und schreibt sich vielleicht noch kurz morgen, die aller besten Grüße und wünsche, Usagi! <3
Es war halb neun als ich die Auffahrt zu meinem zu Hause hoch lief, die schwere Tasche über die Schulter gehängt. Helles Licht strahlte aus dem Wohnzimmer, ich ahnte was auf mich zukommen würde.
Bevor ich meinen Schlüssel heraus kramte schossen meine Gedanken kurz zu den letzten Stunden zurück, in denen ich wahrscheinlich meine Zukunft komplett verbaut hatte.
Obwohl ich wusste, was für einen Ruf Doktor Weiland hatte, was er für ein Mensch war und was es bedeuten würde ihm gegen den Strich zu gehen, nicht nur für mich sondern auch für meinen Vater und vor allen Dingen für Aaron konnte ich nicht anders als diesem miesen, arroganten Sack seine gerechte Strafe zu kommen zu lassen. Ich hatte ihm ein verdammt deutliches Veilchen verpasst.
Noch immer wurde mir schlecht wenn ich an Aarons entsetzten Blick dachte, der erst mich und dann zu seinem Doktorvater wanderte. Ohne eine Minute länger ab zu warten oder die Konsequenzen, die ich bekommen würde, drehte ich mich um und flüchtete halb aus dem Krankenhaus.
Ohne weiteres Federlesen war ich in die nächste Straßenbahn gesprungen und hatte auf dem Weg nach Aarons Wohnung nur geflucht.
Ich hatte seit einer Ewigkeit nicht mehr die Beherrschung verloren und zu geschlagen, wie ich es früher immer getan hatte, aber jetzt, gerade…
Meine Hände zitterten immer noch vor kalter Wut wenn ich nur an diesen Typen dachte.
Ich wusste, dass es nicht gerade edel war einfach zu türmen, aber ich wusste nicht was ich gemacht hätte, wenn ich dort geblieben wäre, wenn ich die Beherrschung verloren hätte, vollkommen…
In Aarons Wohnung hatte ich mein Zeug zusammen gesucht, alles in meine Tasche gestopft und war wieder aus der Wohnung gestürmt. Bevor ich an der Haltestelle war, um nach der nächsten Bahn zu gucken, die mich zum Bahnhof bringen würde, kam ein Auto quietschend neben mir zu stehen.
„Kannst du mir mal erklären was du hier gerade machst!?“, noch nie hatte ich so eine Schärfe in Aarons Stimme gehört und plötzlich war es sehr deutlich, dass er mehr von unserer Erzeugerin hatte, als er sonst zeigte. „Es tut mir Leid!“, war alles, was ich hatte her raus bringen können und versuchte mich endlich wieder zu beruhigen. „Chris, du hast ihm nicht nur welche verpasst, du bist auch einfach abgehauen… Verdammt noch mal!“, Aaron hatte ausgesehen als würde er sich sehr bemühen müssen nicht mir auch welche zu verpassen. „Ich musste da einfach weg Aaron… Ich…“, tiefdurchatmend hatte ich die Finger auf die Augen gelegt, „Wenn ich nicht gegangen wäre, wusste ich nicht, was ich gemacht hätte…. Ich… Ich hab seit Ewigkeiten nicht mehr so meine Beherrschung verloren…“ Aaron musterte mich kurz und strafte die Schultern bevor er mir doch tatsächlich durch die Haare strubelte und meinte: „Steig ein ich bring dich zum Bahnhof… Danach versuche ich Professor Weiland davon zu überzeugen dich nicht anzuzeigen…“
Ich schluckte noch immer, wenn ich daran dachte, was vielleicht noch auf mich zukam, doch Aaron hatte mich danach schlicht zum Bahnhof gefahren und mir dann das Geld fürs Zugticket gegeben.
Mein Schlüssel raschelte im Schloss und ich trat in unseren Hausflur. Zog meine Jacke und Schuhe aus, warf meine Tasche in mein Zimmer und stellte mich dann meinen Eltern, welche schon auf mich warteten.
Mein Vater stand gegenüber der Tür am Fenster und sah mich an. Seine braunen Augen fixierten mich scharf unter der Brille, aber auch enttäuscht. Meine Mutter saß auf der Couch ihre Hände im Schoß verschränkt und auch sie sah mich an, mit diesem Blick, den sie vor drei, zwei Jahren jeden Abend hatte, den, der mir zeigte, dass ich mich plötzlich wieder nicht unter Kontrolle hatte.
„Ich hoffe für dich du hast eine verdammt gute Erklärung dafür, dass du nicht nur dir, sondern auch deinem Bruder gerade fast die Zukunft versaut hast!?“, schimpfte mein Vater eher, als das er fragte und kam mir ein Stück entgegen.
„Es tut mir Leid!“, begann ich und hob schlicht die Hände doch er fuhr fort zu schimpfen: „Was zum Henker hat dich geritten den Chefarzt des Krankenhauses ein blaues Auge zu schlagen?“ ,ich versuchte den Blick meines Vaters standzuhalten und ballte die Hände zu Fäusten, „Du weißt ganz genau, wie wichtig dieser Mann ist und das er nicht gerade umgänglich ist haben Aaron und ich dir permanent verklickert! Du bist doch sonst immer ach so clever! Wieso hat dein Hirn genau da einen Aussetzer!?“ „Es tut mir Leid, aber dieser Typ… Er hats nicht anders verdient, er….“, presste ich zwischen den Zähnen durch, „Du hättest ihn mal…“ „Ich bitte dich Chris!“, fauchte mein Vater dazwischen, „Konntest du es noch nicht mal drei Minuten ertragen ihn schimpfen zu hören… Denkst du mir gefällt der Scheiß, der der Mensch von sich gibt? Oder was ich mir jeden Tag im Krankenhaus anhören darf?“ „Nein…Ich…“, versuchte ich einzulenken und sah kurz zu meiner Mutter, die mich fest fixierte. „Chris, du konntest bis jetzt jedes Mal froh sein, dass du nicht angezeigt wurdest… doch jetzt… Aaron, weiß nicht, ob Weiland sich beruhigen lässt…“, meinte sie kopfschüttelnd, „Er ist nicht nur im Krankenhaus Aarons Vorgesetzter… Auch an der Uni ist Aaron auch wegen Weilands Unterstützung und Förderung so weit gekommen“ Ich hasste es wenn sie so war… wenn sie nicht tobte und wütete, dann wusste ich, war sie enttäuscht, eine enttäuschte Mutter war tausendmal schlimmer als eine wütende…
„Es tut mir leid, ich hab nicht daran gedacht, was das für Aaron bedeuten würde…“, ich schluckte schwer. „Anscheinend hast du gar nicht gedacht…“, fing mein Vater von neuem an, „Und dann… Ich kann es immer noch nicht fassen! Bist du auch noch einfach abgehauen und hast deinen Bruder da alleine stehen lassen!“ „Ich…“, versuchte ich zu erklären, das ich Angst gehabt habe wieder vollkommen meine Beherrschung zu verlieren, das ich noch etwas schlimmeres hätte tun können, wie damals als ich diesem Typen die Nase gebrochen hatte. „Wir haben dir doch damals immer wieder erklärt, Chris, du musst deine Gefühle unter Kontrolle kriegen! Du musst lernen, dass nicht alles im Leben so läuft, wie man es sich vorstellt… Und man nicht immer alles mit der Faust regeln kann!“, stand nun auch meine Mutter auf, „Warum Chris, es war doch endlich alles gut? Warum fängst du mit alten Gewohnheiten an, die du versprochen hattest nie wieder hochkommen zu lassen?“ „Wie konntest du deinen Bruder da einfach alleine stehen lassen? Wie konntest du einfach abhauen und deinen Bruder deinen Fehler ausbaden lassen?“, fragte mich mein Vater, noch nie hatte er mich so angesehen. „Es tut mir Leid…“, sagte ich zu beiden, wie oft hatte ich es heute schon gesagt? „Aber, du musst mir glaube ich wollte Aaron das alles niemals kaputt machen, aber dieser Weiland, wenn du gehört hättest was der…“ „Mir ist egal was er gesagt hat, trotzdem hättest du deinen Bruder da nicht allein lassen dürfen… Du kannst doch nicht einfach abhauen, wenn es kompliziert wird!“, fuhr sich nun der gestandene Arzt vor mir durch die leicht ergrauten Haare, „Wie soll man sich auf dich verlassen, wenn du jedes Mal das Weite suchst, wenn es anfängt gefährlich oder schwierig zu werden… Wie soll man dir vertrauen?“
Hart schlug ich die Zähne zusammen, ich war alles, aber kein Feigling!
„Ich…“, versuchte ich nochmals zu erklären wieso ich das getan hatte, warum ich nicht geblieben war, doch mein Vater wollte nichts hören, wollte keine Erklärungen. Er hob die Hand und fuhr sich dann leicht über den Mund.
„Ich bin unglaublich enttäuscht von dir…“, er drehte sich zum Fenster und verschränkte die Arme vor der Brust, „Ich hätte mir nie träumen lassen das du werden würdest wie er!“
Verwirrt sah ich den Rücken meines Vaters an. „Was?“, ich sah in die entsetzten grünen Augen meiner Mutter und den sich plötzlich verkrampfenden Rücken meines Vaters, „Das ich wie wer sein würde?“
Als wäre meinem Vater erst jetzt klar, was er gesagt hatte schoss sein Blick erschrocken zu meiner Mutter. „Ich…“, setzte er an, doch nun unterbrach ich ihn. „Ich bin wie wer?“
„Niemand Chris… Dein Vater hat sich versprochen!“, hob meine Mutter beschwichtigend die Arme, doch ich ließ mich nicht beirren und sah in die nun schuldbewussten Augen meines Erzeugers. „Von wem redest du?“, fragte ich noch mal und ging einen Schritt auf ihn zu, doch sie sahen mich nur an. „Von wem sprichst du?“, schrie ich ihn nun fast und sah von einem zum anderen. Nichts.
„Ich will wissen von wem du redest!“, wiederholte ich laut, „Ich bin wie wer?“ Mein Vater sah zu meiner Mutter, die den Kopf schüttelte. „Von wem redest du?“, fragte ich nochmals und glaubte, hoffte, dass es nicht so sein konnte, das es alles nicht so…
„Von deinem Vater…“, atmete der Mann vor mir tief aus und warf seiner Frau noch einen entschuldigenden Blick zu, „Von deinem Leiblichen Vater…“
Meine Mutter schloss die Augen und faltete die Hände zusammen, das konnte nicht wahr sein!?
„Der du nicht bist?“, fragte ich leer und der mir plötzlich fremde Mann nickte. Ich schüttelte den Kopf, das konnte nicht stimmen, das….
Ich taumelte ein Stück zurück, das konnte nicht wahr sein!
„Du bist nicht mein…aber… wer…“, auf einmal viel mir das Atmen so schwer. „Chris…“, kam der Mann vor mir auf mich zu, der Mann den ich mein ganzes Leben lang als meinen Vater angesehen hatte. Kopf schüttelnd ging ich noch weiter zurück. Verzagt blieb er stehen.
„Ich wollte nicht das du es so…“, er schloss kurz die Augen und ich sah ihn an, „Es tut mir leid…“ „Das ändert gar nichts Chris… Du…“, meinte meine Mutter und faste mich fest am Arm. Doch ich schüttelte nur wieder den Kopf und befreite mich von ihrem Griff. „Das ändert alles… Ich…“, das Gefühl nie wirklich dazu gehört zu haben, immer irgendwie anders gewesen zu sein, es fraß mein Innerstes und ließ nur den Schmerz zurück, das meine Kindheit eine Lüge war, dass ich… ja, was war ich den auf einmal nur noch?
Ein piepen ließ uns drei Zusammen schrecken, der Pager meines… des Ehemannes meiner Mutter, erklärte einen Notfall im Krankenhaus. Hin und hergerissen sah er von mir zu seinem Ruf. „Ich muss los, wir reden, wenn ich wieder da bin…“, seufzte er und ging an mir vorbei ich konnte ihn nicht ansehen.
Als ich die Haustür klappen hörte sah ich zu meiner Mutter, die mich ihrer Saits verzweifelt ansah. „Du hättest das alles nie erfahren sollen und besonders nicht so…“, begann sie, doch ich unterbrach sie. „Wer ist mein Vater und wieso, bin ich wie er?“, ich lehnte mich an die Wohnzimmerwand und wünschte mir nichts sehnlicher, als mit ihr zu verschmelzen, als ich darauf wartete, das meine Mutter mir erklärte, wer ich den wirklich war.
Sooooo~
Das Kapi war für mich echt nicht leicht… und ich hoffe ich konnte wenigstens etwas authentisch beschreiben, wie Chris sich fühlt. Im nächsten erfahrt ihr dann mehr über Chris biologischen Vater…
Es ist der 22. 12 gerade… die Welt ist nicht untergegangen… xD Und bei uns hat es geschneit! *_*
Ich hoffe der Schnee bleibt liegen… :D
Okay, ich hör auf hier rum zu labern und schreib weiter, bestimmt schaff ich heute mindestens noch ein Kapi! ^_^
„Du musst mir glauben Chris, wir wollten dir nie wehtun, in dem wir das verheimlichten… Ich, wir, fanden einfach, das es leichter für dich ist, wenn du… Naja, wenn du glaubst dein Vater ist auch dein biologischer Vater!“, begann meine Mutter, doch ich sah sie einfach nur an und sie rieb sich kurz die Schläfe bevor sie begann zu erzählen, das, was die Wahrheit war...
„Zwei Jahre bevor du zur Welt gekommen bist war dein Vater gerade zum Stationsarzt ernannt wurden, er hat praktisch in der Klinik gewohnt… Und ich, ich saß mit 32 Jahren und zwei Kindern zu Hause. Ich hatte aufgehört zu Arbeiten nach Aarons Geburt und, es kommt mir jetzt so lächerlich vor, aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen so den Rest meines Lebens zu verbringen!“, sie sah aus dem Fenster als wäre sie ganz weit weg, „Ich ließ deine beiden Geschwister abends also bei eurer Großmutter und ging Tanzen und in Clubs trinken…Wo ich dann schließlich deinen leiblichen Vater kennenlernte, er war Barkeeper, zumindest zu dem Zeitpunkt… Anton, sein Name war Anton Rebe. Er hatte schon die ganze Welt gesehen, er reiste von Stadt zu Stadt und arbeite wo es ihm gefiel und als das, was er gerade fand… Es, er, war so lächerlich abenteuerlich und wundervoll leichtsinnig…“, seufzte sie leicht, ich konnte mir nur sehr schwer meine Mutter als eine Frau vorstellen, die sich nach Abenteuer sehnte, sie war für mich immer die Beständigkeit in Person gewesen. „Ich fing mit ihm ein Verhältnis an… Die Geschichten, die er mir erzählte klangen so unglaublich und ich wollte so gern selbst all das was er beschrieb mit eigenen Augen sehen. Also sagte ich meinem Mann, und dem Vater meiner zwei Kinder, dass ich nicht länger sein kleines Frauchen spielen wollen würde und dass ich mit meinem neuen Freund eine Rucksackreise durch Indien machen würde. Ich wusste, dass ich ihm damit das Herz brach, aber ich wollte unbedingt die Welt sehen. Doch dann, tja, kam alles anders!“, sie sah nun wieder mich an und ich wusste was ihre Pläne vereitelt hatte, nämlich ich. „Ich war jeden Abend in der Bar, in der er jobbte und half ihm beim kellnern und ausschenken… Einen Abend wurde ich dann schließlich mit starken Unterleibsschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. In das Krankenhaus, in dem mein immer noch Ehemann arbeite. Man sagte mir ich wäre in der 18. Schwangerschaftswoche und wieso ich es nicht früher gemerkt hätte. Ich hatte es gemerkt, doch hatte ich es nicht wahr haben wollen… Mir war klar gewesen, dass ich schwanger oder mit einem Säugling niemals mit ihm hätte mir riesen können… Mein Traum, die Wlt zu sehen, sollte wahr werden! Die Schwestern erklärten mir, ich hätte mich überanstrengt und man erklärte mir, wenn ich mich jetzt nicht schonen würde, würd ich das Kind verlieren… Es wäre wichtig, dass ich jetzt absolute Ruhe bekam, dass ich mich jede Woche untersuchen lassen würde…“, sie sah mich an, „Sie haben mir ein Ultraschallbild von dir gezeigt und da wusste ich, das ich nichts tun würde um dich zu gefährden… das ich alles tun würde um dich gesund zur Welt zu bekommen, nur sah Anton das anders… Für ihn warst du nur ein Ballast und ich somit auch… Er hat sich noch nicht einmal das Ultraschallbild von dir angesehen…“, eine Träne rollte ihr von der Wange, „Plötzlich war ich ganz allein, mit einer Problemschwangerschaft und zwei Kindern, die ich einfach hatte im Stich lassen wollen bei meiner Mutter und einem Ehemann und guten Vater, den ich für ein Bisschen Nervenkitzel hat abserviert… Und dann, als er erfuhr, das ich bei ihm im Krankenhaus lag, hat er die Kinder in seiner Pause geholt und hat mit ihnen mich im Krankenhaus besucht, er hat gesagt, dass er mir helfen würde, er könnte die Mutter seiner Kinder nicht einfach im Stich lassen, auch wenn sie ein Kind von einem anderen bekam… Und dann… naja, es war mir klar, dass er mich niemals wieder lieben könnte, das er mir nie verzeihen könnte, was ich getan habe, aber dann, als du zur Welt kamst und er dich in den Armen hielt, hat er mich gefragt ob er dein Vater dein sein dürfte…“, sie wischte mir über die nassen Wangen, mir war gar nicht aufgefallen, das ich begonnen hatte zu weinen, „Er liebt dich und er ist dein Vater, auch wenn nicht dein biologischer… du hast unsere Familie wieder zusammen geführt… Chris, außerdem hat er es nicht so gemeint, du bist nicht wie er, wie der Mann der eine schwangere Frau im Stich lässt, du bist der, der ihr wieder hilft ihr Leben in die Reihe zu bekommen…“, energisch sah meine Mutter mich wieder an, doch noch immer halte das Gefühl nicht mehr Teil all dessen zu sein durch meinen Kopf, „Und das was dein Vater da gerade gesagt hat, das war nur aus Affekt, nur aus Wut, er macht sich nur Sorgen um deine Zukunft, wirklich…“
Wieder löste ich mich von ihrem Griff und ging an ihr vorbei in den Flur und zog meine Jacke an. „Chris, wo willst du hin?“, fragte sie mich und sah mir traurig nach. „Ich muss… Ich muss einfach weg, raus hier… Ich muss das alles erst einmal irgendwie verdauen, weg von alle dem…“, ich schüttelte nochmals den Kopf, doch es änderte sich nicht, noch immer schwirrte mir mein Leben in Scherben durch den Sinn. Nichts machte mehr irgendwie Sinn…
„Ich brauch jetzt einfach abstand!“, und mit diesen Worten schloss ich die Haustür hinter mir und ging in die kalte Oktober Nacht.
Ja, das war die Geschichte von Chris Mutter… ~
Ich weiß ja, dass die meisten von euch sie nicht sonderlich leiden können und sie für ein ganzschönes Biest halten, aber auch sie hat ihre Geschichte… *schulterzuck*
Chris läuft jetzt erst mal durch die Nacht und weiß nicht wohin mit sich und seinen wirren Gedanken, wer ihn wohl auf nimmt und wann er wieder nach Hause geht? Hm…..
Da es immer noch Samstag ist… eigentlich genau eine Stunde später als der Text davor, schreib ich gleich noch ein Kapitel… Ich hab hier gerade nen mächtigen Lauf… Und bin ganz Kirre, weil ich so gern wissen würde, was ihr alle davon haltet, aber kein Internet hab um das hoch zu stellen… Oh man, ich habs auch echt nicht leicht… XD
Und auch noch so ein kurzer update über mein so herrliches random Life, ich hab heute unglaublich viele Märchen mit meiner Mutti im TV gesehen, ich liebe ja Märchen… hab die als Kind schon am liebsten vorgelesen gekriegt, wie sieht’s bei euch aus? Steht ihr auf die alten Schinken… oder gar nicht euers? :D
So jetzt hör ich auf zu quatschen und schreib weiter… :3
PS: Ab jetzt kann ich die Kapis von „Nur in Haut“ hochstellen, weil Aaron nämlich sich an die Geschichte erinnert, dass Chrissi und er nur Halbgeschwister sind und so… xD Das war der große Spoiler… ^^“ *hust*
Ich konnte es nicht fassen, mein Vater war eigentlich nicht mein Vater… oder doch… Meinen biologischen Vater hatte ich nie zu Gesicht bekommen, aber… Verfluchter Mist! Ich verstand mich selber nicht mehr und mein Leben erst recht nicht!
War es den das überhaupt noch?
Mein Leben?
Am liebsten würde ich um mich schlagen und weinen zu gleich, ich sehnte mich danach in den Arm genommen zu werden und gleichzeitig wollte ich nie wieder jemanden sehen…
Warum, warum, warum, warum, warum, warum?
Verdammt, verdammt, verdammt, verdammt, verdammt, verdammt, verdammt, verdammt!
Warum verdammt noch mal, warum?
Ich… Ich hatte nicht gewollt, ich hatte nicht beabsichtigt, ich… ich… ich wusste plötzlich nicht mehr wer ich war… War ich noch der, für den man mich hielt oder war ich das noch nie gewesen… Waren meine Eltern noch die, für die ich sie hielt, immer gehalten habe, oder waren auch sie, sie nie gewesen?
Ich stampfte durch die Nacht und versuchte erst einmal so viel wie möglich Abstand zwischen mir und meinem zu Hause zu bringen! Mein zu Hause… Wie lächerlich das plötzlich Klang und wie weh es tat, das es plötzlich so lächerlich Klang…
Als ich an einer der wenigen Ampeln stand, die um die Uhrzeit tatsächlich in unsere Kuhbläcke von klein Stadt noch an waren, überlegte ich mir, wo ich überhaupt hin wollte. Gab es den ein Ziel, hatte ich noch ein Ziel?
Unsicher, aber hastig zugleich griff ich in meine Hosentasche und stellte erleichtert fest, dass ich mein Handy bei hatte, doch wenn sollte ich anrufen, zu wem sollte ich gehen?
Schließlich rieb ich mir die Augen und atmete erst einmal tief durch!
Es bringt jetzt nicht vollkommen panisch durch die Stadt zu laufen, versuchte ich mich selbst zu ermahnen!
Konzentriert atmete ich aus und ein, bis ich schließlich wusste, wenn ich jetzt sehen wollte… Schnell suchte ich in meinem Telefonbuch und wählte Janoschs Handynummer. Das Freizeichen ertönte und doch ging er nicht ran…
Ich fluchte leise, wahrscheinlich war er eh noch bei seinen Großeltern in sonst wo und konnte mir jetzt eh nicht helfen.
Ganz ruhig, sprach ich mir selbst Mut zu, wenn gab es noch?
Natürlich Niklas, ich machte auf dem Absatz kehrt und scrollte in meinem Telefonbuch bis ich seine Nummer fand, doch ich hielt inne… Verdammt!
Bei Niklas würde ich keinen finden, wahrscheinlich war er schon längst mit Prinz Peng und dem Rest seiner Klasse auf dem Weg nach Spanien auf Abschlussfahrt, ich würde mit meiner ja die übernächste Woche nach Weimar fahren… Scheiße verdammte…
Unschlüssig stand ich auf der Straße, zu wem sollte ich jetzt gehen, wenn…
Doch dann viel es mir wie Schuppen von den Augen: Phillip!
Vielleicht verstand er nicht, was ich an Janosch fand, wo bei ich mir da meistens noch selber nicht sicher war, was ich so toll an dem fand, oder Kerlen im Allgemeinen fand, aber das mein Vater plötzlich nicht mehr mein Vater war, würde er wohl sehr gut verstehen können, oder auch nicht, aber er würde Verständnis zeigen, dass ich es auch nicht verstand. Schließlich kannte er mich auch am längsten, sowie meine Familie…
Ja, ich würde zu Phillip gehen, er war immer noch einer meiner besten Freunde, daran hatte sich ja nichts geändert!
Ich drehte wieder um und wählte nun seine Nummer und betete er wäre nicht bei Sandra. Nach dem zweiten Tuten kam ein gut gelauntes: „Hallo?“, und ich hätte heulen können vor Erleichterung. „Hey Phillip, hier ist Chris! Kann ich bei dir vorbeikommen, jetzt sofort?“, meine Stimme klang für mir fürchterlich und falsch. „Alles okay? Du klingst fürchterlich!“, fragte Philipp schnell und sie klang wohl nicht nur für mich so, „Sag, müsstest du nicht noch bei Aaron sein?“ „Kann ich vorbei kommen?“, wiederholte ich und ging weiter in die Richtung, in der Phillip wohnte, „Ja, ja klar… Sandra kommt auch in ner Stunde oder so, wann bist du hier?“, meinte Phillip und ich biss mir auf die Lippe bei dem besorgten Ton seiner Stimme, war aber auch gleichzeitig froh, dass ich Sandra erst mal entgangen war, ich brauchte jetzt einfach nur Phillip. „In 15 oder 20 Minuten?“, schätzte ich grob und legte einen Gang zu beim Laufen zu, ich musste fast quer durch die Stadt. „Okay, gut…. Kannst du mir mal sagen, was los ist? Ist alles okay bei dir?“, wieder dieser besorgte Ton, am Telefon konnte ich das wirklich nicht. „Ich erklär dir alles, sobald ich bei dir bin, okay? Bis gleich…“, seufzte ich und legte auf.
Ich war mir ehrlich gesagt noch nicht mal sicher, ob ich das alles richtig erklären konnte, wenn ich vor Phillip saß.
17 Minuten später stand ich schließlich ziemlich außer Atem vor Phillips Haustür. Kurz nach meinem ziemlich energischen Klingeln öffnet Phillip selbst die Tür und ich sah ihn schief lächelnd an als ich an ihm vorbei in den Flur ging. Nur kurz sah er mir ins Gesicht und seine Miene verzog sich besorgt, aber auch verwirrt.
Doch sagte er nichts, wartete bis ich selbst redete, schon früher war Phillip der Typ und etwas, der wusste, wann man reden wollte und wann nicht.
Wir gingen die Treppe hoch in sein Zimmer und er setzte sich auf sein Bett, was natürlich nicht gemacht war und sah mich unschlüssig an, während ich mich auf den Drehstuhl setzte.
Ich war mir selbst nicht sicher, was ich jetzt sagen sollte, wie ich es sagen sollte, wie ich beginnen sollte…
„Ich bin echt froh, dass ich dich erreicht hab…“, begann ich schließlich mit etwas nicht so einschneidenden und erleichternd ausatmend, „Ich brauch gerade wirklich wenn zum reden... Ich habe erst bei Janosch angerufen und der ist nicht rangegangen…“ „Bei Janosch?“, fragte er und die sonst so sanfte Stimme meines besten Freundes bekam einen merkwürdigen Klang. „Ja, wie gesagt, ich brauch so dringend wenn zum Reden und…“, wollte ich weiter reden, doch Phillip überfuhr mich fast wütend. „Und dein bester Freund ist nur die zweite Person, die dir einfällt… nach der Zigeunerblondine!?“, Phillip fixierte mich hart und ich richtete mich verdutz auf meinem Stuhl auf. „Was?“, ungläubig strich ich mir über den Oberarm. „Ich glaub es einfach nicht, dass du mehr auf die Meinung eines Typen gibst, dem ich noch nicht mal glauben würde, wenn er mir sagen würde wie spät es ist, als auf meine!“, hitzig wanderte in seine sonst so blassen Wangen und ich verstand nicht was sein Problem war. „Was soll das denn das jetzt auf einmal?“, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen, klar hatte ich gemerkt, das Phillip nicht gut aus Janosch zu sprechen war, irgendwie… aber das? „Ich fasse es einfach nicht, dass du ihm glaubst!“, plötzlich war Phillip auf den Beinen und mein Brauen wanderten noch ein Stück höher, „Ich fasse es einfach nicht, dass du ihm den Schwachsinn glaubst, dass er sich in dich verliebt hat und…!“ „Ich hab keine Ahnung, was du meinst!“, ich presste meine Lippen fest zusammen, für so etwas war ich nicht hergekommen. „Sandra hat euch gesehn… Sandra hat gesagt das ihr…“, kurz blickte Phillip zur Seite. Ich schluckte und stand auf.
Natürlich, jetzt war alles klar! Einen schwulen besten Freund konnte man nicht zu hören.
„Du hast ja keine Ahnung…“, meinte ich und wollte gehen als sich Phillips Hand um mein Handgelenk schloss. „Warum?“, fragte er und seine braunen Augen brannten sich förmlich in meine, „Warum er? Warum hast du dich damals nicht in mich verliebt?“
Und plötzlich, spürte ich zum zweiten Mal in meinem Leben die Lippen meines besten Freundes auf meinen.
Doch diesmal waren sie nicht schüchtern und ängstlich, diesmal waren sie drängend, heiß und fordernd. Seine Arme schlangen sich um meinen Hals und ich vergaß für einen kurzen Augenblick, das ich nicht mehr fünfzehn war und erwiderte den Kuss mit dem Menschen, nach dem ich mir mehr als zwei Jahre lang gesehnt hatte.
Die Sehnsucht, der ich niemals hatte nachgeben dürfen, die Sehnsucht, die ich dachte niemals erfüllt zu bekommen, stand plötzlich wieder vor mir und ließ mein Herz höher schlagen.
Keuchend löste er sich von mir und ich verstand nicht was hier überhaupt geschehen war, ich trat einen Schritt zurück und stieß an den Schreibtisch, an welchen ich mich halte suchend lehnte, fast ungläubig strich ich mir über die noch leicht feuchten Lippen. „Was soll der Mist?“, fragte ich vollkommen überrumpelt, „Kannst du mir das mal erklären? Ich dachte du wärst mit Sandra…?“, ich schüttelte kurz den Kopf, wahrscheinlich brach ich jeden Moment an Reizüberflutung zusammen, „Ich mein… Damals… Als… Auf dem Rummel…Du…“, ich räusperte mich und sah in das noch immer erhitzte Gesicht meines besten Freundes, „Du hast gesagt, du liebst Sandra… Du hast gesagt, du wärst in Sandra verliebt… Du bist mit Sandra zusammen!“ „Ich wollte es dir damals sagen, auf dem Rummel, das ich… dass ich mich in dich verliebt hab, aber ich konnte nicht, ich hatte so fürchterliche Angst, das du mich… Naja… das du mich nicht liebst… und dann… Jetzt auf einmal, wo ich dich aufgegeben hab… weil ich mir endlich eingestanden hab du würdest nie etwas für mich oder Kerle finden… da kommt dieser blonde Bengel und du, du…“, Phillip rang mit der Fassung.
Ich konnte es nicht glauben, ich musste träumen oder verrückt sein… Es konnte nicht stimmen, das Phillip in mich verliebt war und… Nein, nein, nein… Nicht jetzt… Nicht…
„Phillip…”, und wieder war das Luft holen so schwer, „Verdammt Phillip!“
Ich raufte mir die Haare. Das konnte doch alles verdammt noch mal nicht wahr sein, musste den heute alles was ich für die Wahrheit gehalten hatte sich als Lüge heraus stellen?
„Es tut mir Leid, Chris…“, auch Phillip raufte sich die kurzen braunen Haare, durch die ich so oft hatte mit den Finger fahren wollte, „Ich hab gedacht du stehst nicht auf Kerle und da war das alles auch viel, viel einfacher, aber jetzt… wo ich weiß, dass es nicht das Geschlecht war, das dich von mir abgeschreckt hat, da… Es ist so verdammt schwer zu sehen, wie du ihn an lächelst und ich frag mich die ganze Zeit, warum nicht ich? Ich…“ „Verdammt Phillip, was glaubst du wollte ich dir auf dem Rummel sagen, warum glaubst du wollte ich mit dir zusammen, alleine, dort hingehen…“, erschrocken sah Phillip mich angesichts meiner hitzigen Worte an, „Ich wollte dir sagen, dass ich dich liebe!“ Wenn Phillip zu vor leicht rot gewesen war schien nun alles Blut seines Körpers einen ziemlichen Turbogang in seine Wangen gefunden haben. „Und du blöde Idiot musst mir sagen, du liebst Sandra… Gott, denkst du wirklich nach so einem Liebesgeständnis traut man sich was dagegen zu sagen…Ich… Gott, ich bin so wütend!“ Ich raufte mir noch mal die Haare und lief schimpfend durch das kleine Zimmer des Kleineren, der wie angewurzelt da stand und mich einfach nur ansah.
„Aber dann…“, fing Phillip und hob leicht die Hand, legte sich sacht auf meine Schulter. „Aber was?“, gab ich zurück und sah in diese braunen Augen, die für mich mal die schönsten auf der Welt gewesen waren, „Was glaubst du passiert jetzt? Du bist Sandra zusammen und ich…“ „Mit Janosch!“, flüsterte er erstick und lehnte sich leicht gegen mich, die Augen voller Tränen. „Nein…“, setzte ich unbeholfen an und Hoffnung flackerte auf, in dem Gesicht was mir mal das vertrauteste war, „Ich… Irgendwie ist es schon ziemlich ernst…“
„Chris“, flüsterte Phillip und legte sanft seine Hände auf meine Wangen, „Ich…“
Was sollte ich tun? Diese verfluchten Lippen, die ich so oft in meinen Träumen geküsst hatte verlangten plötzlich wirklich nach mir, der Junge vor mir, den ich so oft in meiner Vorstellung gehalten hatte, stand nun bebend mit Tränen nassen Augen vor mir… Phillip, den ich so lange geliebt hatte… Was sollte ich tun?
Mein Handy klingelte und ich kramte es hektisch hervor. Janoschs Name blinkte auf.
„Geh nicht ran…“, flüsterte Phillip gegen meine Lippen doch es klingelte auch an der Tür und ich wusste Sandra war hier.
Wir waren wieder in der Gegenwart und ich löste mich von Phillip der mich traurig an sah als ich mich umdrehte und schnell ans Telefon ging und die Treppe an der Verdutzten Sandra vorbei durch die noch nicht wieder verschlossenen Haustür stürmte.
Ja, ja… schon klar.. Ihr habt es natürlich alle schon geahnt! XD
Doch ich muss ehrlich sagen, von Anfang an war das noch nicht geplant, also wirklich nicht! :3
Aber dann, naja, keine Ahnung, auf einmal schien mir die Idee Chris mit dem Phillip etwas zu locken doch ganz logisch… so als Gegenpart zu Janosch… Ich wollte ungern noch nen Charakter einführen und noch weniger irgendwie an der Beziehung von Niklas und Magnus rum sägen… also, PENG, überfall aus der Vergangenheit… Wenn die einen einholt! :D
Ich bin verdammt gespannt was ihr dazu sagen werdet, also… wenn ich den das alles hochstelle… ^w^ Wahrscheinlich werde ich bis dahin alles noch mal drei mal umgeschrieben haben im Kapi… es hat mir nämlich, wie auch die zuvor ganz schönes Kopf zerbrechen beschert… Im Moment passiert einfach so viel, ich sollte vielleicht aufpassen das der gute Chrissi nicht unter all dem doch noch zusammen klappt… ei ei… ( Nein, war nur Spaß! :P)
Im nächsten Kapitel gibt’s dann endlich das heiß ersehnte wiedersehen von Janosch und Chris, so viel verrate ich hier schon mal, doch das werde ich in diesem Moment zumindest nicht weiter schreiben, da es gerade kurz vor drei Uhr Nachts ist…~.~ Ich bin echt müde… *gähn*
Mal sehen, wie viel Kapi ich Morgen schaff, heute war der Schnitt drei, da geht doch noch mehr! :D
„Naaaa… Was gibt’s mein Guter?“, Janoschs Stimme klang gelöst und fröhlich. Ich schien meine Stimme verloren zu haben auf dem Weg oder eher auf der Flucht vor Phillip, vor meinen Gefühlen, vor meiner Vergangenheit… vor allem!
„Chrissi?“, fragte der andere und seine Stimme wurde lauter im immer noch heiteren Singsang. Es wollte einfach kein Ton über meine Lippen können, sie kribbelten nur einfach noch, sie schmeckten sogar noch nach ihm. Hektisch holte ich Luft als ich weiter durch die Dunklen Straßen rannte und nahm das Handy in die linke Hand, als ob das etwas ändern würde… Irgendwie.
„Chris?“, nun klang Janosch doch etwas ernster, “Ich hoffe dir ist klar wie gruselig das gerade ist, ja?“
Ich räusperte mich. „Entschuldige“, belegt, rau, kratzig. All das hörte sich gar nicht nach mir an, aber ich fühlte mich auch nicht sonderlich wie ich selbst, also passte es vielleicht doch ganz gut.
„Ist alles okay, du klingst so…“, verzagt hielt er inne, „Ist irgendwas passiert?“
„Ja, irgendwie schon…“, unschlüssig blieb ich stehen, die riesige Uhr des Bahnhofs schlug die nächste Volle Stunde an und in der Ferne sah ich die bunten Lichter des Rummels, eine fürchterliche Sehnsucht nach dem Blonden überschwappte mich und floss über meine Lippen, „Du bist zufälligerweise nicht schon wieder zu Hause?“ „Ich bin gerade aus dem Zug gestiegen, deswegen konnte ich vorhin auch nicht ans Telefon gehen ich war eingequetscht zwischen…“, doch mehr musste ich nicht hören. „Bleib wo du bist, ich bin gleich bei dir!“, damit legte ich auf und sprintete die paar hundert Meter zu unserem kleinen Bahnhof.
Tatsächlich stand unter dieser schrecklich Lauten Uhr eine schlanke Gestallt mit zwei großen Taschen. „Chris, was…?“, vollkommen verblüffte sah Janosch mir entgegen als ich auf ihn zugestürmt kam doch ich ließ ihn wieder nicht aussprechen. Schon fast gierig zog ich ihn in meine Arme und vergrub mein Gesicht in seinem Hals, sofort umschloss mich der frische Hauch von Pfefferminz und Kirsch, augenblicklich fühlte ich mich wieder ein Stück mehr wie ich selbst.
Auch Esmeralda musste mich vermisst haben, denn auch er schlang seine Arme um mich und atmete Zufrieden ein. Leicht löste er sich etwas von mir, doch nur damit er seine so verheißungsvollen Lippen auf meine legen konnte. Zuerst erstarrte ich, dachte an Phillips, doch dann spürte ich diesen einzigartigen Kontrast seiner vollen, weichen Wärme der Lippen mit dem kalten Metall der Piercings und vergaß alles andere auf der Welt. Besitzergreifend umschloss ich mit den Händen das Gesicht des Kleineren und er begann in den Kuss zu grinsen, der von Herzschlag zu Herzschlag inniger wurde.
Ich verlor jegliches Zeitgefühl, ich merkte erst wieder wo wir uns befanden als ich das widerliche Läuten der Bahnhofsuhr vernahm, welches tatsächlich die halbe Stunde anzeigte. Glucksend löste sich Janosch von mir, seine Wangen waren glühten, seine Lippen waren ganz feucht und seine grauen Augen glasig, nie war er mir hübscher vorgekommen. „Wie wäre es, wenn wir das woanders fortsetzten würden?“, fragte er mich und sah zu mir auf, doch das Lächeln gefror ihm als er mir in die Augen sah. Ich wusste nicht was er sah, doch es schien ihn verdammt zu beunruhigen.
„Was ist den passiert?“, sanft strich mir Janosch eine rotbraune Strähne aus dem Gesicht und ich räusperte mich bevor ich nach der größeren seiner beiden Taschen griff.
„Vielleicht sollten wir wirklich woanders hingehen“, entschieden sah ich in die grauen Augen vor mir und Janosch nahm die kleinere Tasche und hing sie sich um die Schulter. „Meine Eltern wissen noch gar nicht, dass ich wieder da bin, also haben wir vollkommende Ruhe…“, meinte Janosch und wir machten uns auf den Weg zum Rummelplatz. Er nahm meine Hand und sah mich leicht von der Seite an. Ich erwiderte den Druck seiner schlanken Finger.
Schweigend gingen wir weiter und ich war Janosch Dankbar, das er mir die Zeit und Ruhe gab meine Gedanken zu ordnen. Was sollte ich ihm sagen, was musste ich ihm wegen Phillip sagen?
An sich waren wir noch nicht zusammen, es gab keinen Grund irgendetwas vor ihm zurecht fertigen, doch auch als ich den Jungen im Krankenhaus einfach geküsst hatte stach er Schuldbewusst in meiner Brust und das hier war viel tragweiter. Das war kein Kuss mit irgendwem, das war ein Kuss mit Phillip… Mit Phillip, der mir gesagt hatte, das er in mich verliebt gewesen war oder es immer noch war? Ich wusste nicht was sein Benehmen zu bedeuten hatte, was das war, was dar zwischen uns plötzlich aufgekommen war…
Auf dem Rummelgelände ging Janosch strickt auf seinen Wohnwagen zu, zog die nicht abgesperrte Tür und wuchtete seine Tasche ins Innere. „Hast du keine Angst, das man dir was klaut, wenn du nicht absperrst?“, fragte ich verdutz doch plötzlich stand der Rottweiler in der Tür und sah mich misstrauisch an, „Oh, ich hab die Alarmanlage vergessen!“
Janosch grinste mich an und ließ sich von Sparky voll schlabbern, der glücklich sein Herrchen wieder zu haben mit dem Schwanz wackelte, während ich mich an den beiden mit der verflucht schweren Tasche vorbei quetschte.
Ich stellte die Tasche auf den Boden und setzte mich erschöpft aufs Bett. Janosch schloss die Tür und setzte sich neben mich im Schneidersitz während Sparky wie eine Klette an ihm dran blieb und sich zwischen uns zwängte und halb den Blonden unter sich begrub. Ich lachte und kraulte diese liebenswerte Sabbermaschine hinter den Ohren, er sah mich treu aus braunen Augen an und schloss dann genießerisch die Augen.
„Also…”, meinte Janosch und fixierte mich, „Was ist los?“
Kurz schloss ich die Augen und begann dann ohne den Blonden an zu sehen immer weiter Sparky streichelnd zu erzählen was passiert war.
Janosch ließ mich erzählen, hörte sich ganz ruhig an wie ich den Doktorvater meines großen Bruders niedergeschlagen hatte, wie ich danach einfach getürmt war und wie ich danach nach Hause gekommen war und den Streit mit meinen Eltern gehabt hatte, wie ich erfahren hatte, das mein Vater nicht mein Vater war und wie ich dann wieder die Flucht ergriffen hatte und zu Phillip gegangen war als ich niemand anderen erreicht hatte.
Ich stockte bei dem Teil von Phillip, doch plötzlich schloss Janosch mich eh in seine Arme und verdutz merkte ich wie er mir über die nassen Wangen strich, ich hatte wieder nicht bemerkt, wie die Tränen mir die Wangen hinunterliefen.
Nochmals vergrub ich das Gesicht an Janoschs Hals und ließ den Tränen ihren Lauf, während die schlanken Finger des anderen mir sanft den Nacken und Rücken kraulte. Seine Umarmung sagte mir mehr, als tausend Worte die er hätte sagen können. Dieses Gefühl, das er für mich da war, das er mich nicht einfach loslassen würde… am liebsten hätte ich ihn nie wieder losgelassen.
Wir redeten die Nacht kein Wort mehr miteinander, jedes Wort wäre zu viel gewesen und ich wusste auch so, was Janosch sagen wollte, jede seiner Berührungen gab mir den Trost den ich jetzt brauchte.
Arm im Arm lagen wir schließlich in seinem Bett und ich lauschte Janoschs sanften Atemzügen, während ich darauf wartete das meine Tränen versiegten.
Die bunten Lichter des Rummels flackerten durch den Raum und ich sah in die dunklen Augen meines Gegenübers, vielleicht war Phillip wirklich die Person gewesen, die ich mehr als alles andere geliebt hatte, vielleicht hatte er noch immer Gefühle für mich, doch jetzt, wo ich Janoschs schönes Gesicht sah, fragte ich mich wirklich ob ich überhaupt noch wollte, dass meine Vergangenheit meine Zukunft ersetzte.
Joa… :3
Ich mag das kapi, auch wenn ich mich etwas schwer mitgetan hab, ich war mir nicht sicher, wie die Reaktion von Janosch aussehen sollte auf all das und wie viel Chris ihm erzählt… :/ Hmmm…
Weihnachten ist nun so gut wie vorbei, es ist der zweite Weihnachtstag und ich wiege wahrscheinlich 100 Kilo mehr, soviel Zeug hab ich gefuttert! :D
Bei mir zu Hause war alles sehr gemütlich, gestern waren meine Großeltern bei uns und ich liebe es wenn die beiden sich ärgern, es gibt nichts tolleres als wenn mein Opa erzählt was für ein „Heißer Feger“ (seine Worte, nicht meine! XD) Oma doch war und sie ihm dann Augenverdrehen nen Vogel zeigt… Ich hau mich dann immer halb weg! :D
Apropos, wie saß den Geschenketechnisch bei euch aus? Ich bin zwar auch keine zwanzig mehr! xD Aber ich liebe es zu Weihnachten Geschenke zu kriegen und hibbel den ganzen Tag bevor es los geht nach dem Abendbrot rum… :D
Ich hab ein Chinesisch Wörtbuch gekriegt, ein Krimiroman über das alte China, ganz viele bunte und coole Socken (ich verlier immer einen von den Scheißdingern.… -.- XD) ein schwarzes Lederportmonee, was meine goldenen Initialen hat, (meine Mutti hat für jeden aus der Familie eins machen lassen, ich finde das verdammt edel! *___* xD) und nen elektrischen Dosenöffner, weil ich mich jedes Mal mit diesem komischen Hebelding fast selbst töte! :D
Was lag den bei euch so unterm Baum? :3
Ich denke ich schaff wenigstens noch ein Kapitel… Mal sehen, ich bin aber gerade so herrlich faul! :D Und kleines Info, bei HeartBeat trennen uns nur noch 12 Kapitel vom Finale! :P
Bald hab ichs geschaft!! *___* Muhahhahahahahahahaha xD
Bis bald! ~Usagi <3
Ich bekam den Sonntag Asyl bei Janosch und wir verbrachten die meiste Zeit in seinem Wohnwagen wo wir auf seinem Laptop irgendwelche schlecht gemachten Fantasyfilme aus den 80igern sahen.
Sparky thronte am Ende des Bettes und wachte wie ein kleiner Drache über uns beide und verengte jedes Mal die Augen zu schlitzen, wenn jemand draußen am Wohnwagen vorbei ging.
Ich wollte nicht über das reden, was passiert war und Janosch schien zu verstehen, dass er mich darauf nicht an sprechen musste, oder sogar sollte. Ich hörte mir schließlich ulkige Geschichten an, wie Esmeralda fast vor Langeweile bei seinen Großeltern gestorben wär.
Doch ich wusste, dass dieser Tag sein Ende finden würde und ich alleine schon um mein Zeug für die Schule zu holen nach Hause musste und so verabschiedete ich mich um halb sechs schließlich von dem Blonden, welcher mich noch mal ganz fest an sich presste bevor ich von dannen zog.
Unsicher und langsamer als ich normalerweise gehen würde schlich ich nach Hause, ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Noch immer war alles ganz wirr in meinem Kopf. Ich wusste nur eins, irgendwas in mir, ich wusste nicht was, war zerbrochen…
Der Riss der Ungewissheit, das ich mich eh immer anders gefühlt hatte als meine Geschwister war zu einem glatten Bruch geworden, welcher mich nun schlicht trennte vom all dem, was ich als Unumstößlich gehalten hatte.
Zum erste Mal heute sah ich auf mein Handy und stellte verdutz 18 verpasste Anrufe fest. Angefangen bei meiner Mutter bis zu Phillip und Sandra waren alle dabei sogar Simon und Aaron hatten versucht mich zu erreichen. Gerade als ich mein Telefon zurück in die Tasche stecken wollte vibrierte es und ich sah eine Nachricht von Simon: Wann kommst du endlich nach Hause, Elias besitz bald keine Körperflüssigkeit mehr vor lauter weinen.
Ich schluckte schwer… Elias…
Das Gefühl der Zuneigung zu meinen Geschwistern hatte sich nicht geändert. Ich spürte wie eh und je den Stich, wenn ich daran dachte das mein kleiner Bruder weinte, egal welcher von den beiden es nun wäre…
Nun beschleunigte ich schließlich doch meine Schritte und kam eine viertel Stunde später zu Hause an. Mit einem verdammt mulmigen Gefühl schloss ich die Haustür auf und bevor ich überhaupt drei Schritte in den Flur gegangen war kam mir der drei jährige Wuschelkopf entgegen und umklammerte meine Beine. „Chrissi…“, hörte ich erstickt und schluchzend seine hohe Stimme.
Ich kniete mich hin und Elias schlang die Arme um meinen Hals, auch ich zog meinen kleinen Bruder fest an mich ran als sich plötzlich noch zwei Arme um mich schlangen. Lea hatte sich ebenfalls an mich ran gekuschelt und griente mich glücklich an. Mit Elias in Arm und Lea am anderen hängend stapfte ich ins Wohnzimmer, wo meine Mutter mir unsicher entgegen sah. „Wo warst du die Nacht?“, fragte sie und ich zuckte unbestimmt mit den Schultern. „Bei nem Freund…“, ich überlegte kurz, irgendwie war es nicht genug Janosch so zu nen, doch bevor ich was anders sagen konnte schlug mir jemand hart auf den Rücken. „Hättest ja mal auf die SMS antworten können, Altah!“, kam es grummelig aber mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck von Simon. „Ich hätte voll den Anschiss bekommen, wenn ich mitten in der Nacht einfach los wäre…“, noch eine grummeligere Stimme ertönte an der Wohnzimmertür und Nina stand dort mit verschränkten Armen. „Du bist ja auch erst 13!“, fauchte meine Mutter so herrlich normal. „Anschiss… Ist das ein böses Wort?“, überlegte Lea. „Es kommt glaub ich schon von Scheiße…“, überlegte Simon und Lea sah ihn mit leuchtenden Augen an. „DAS war auf jeden Fall ein böses Wort!“, und mit einem fröhlichen, „Arnold!“, auf den Lippen flitze Lea in die Küche. „Arnoooold!“, freute sich nun auch Elias und wackelte in meinen Armen, bis ich ihn runter ließ und Lea hinter her rennen konnte. „Das zählt nicht!“, meinte nun Simon entsetzt und ging nun ebenfalls in Richtung Küche davon, „Dann muss Nina auch was zahlen!“ „Was?“, prustete die 13- jährige los und zischte in Richtung Küche davon.
Verdattert und etwas verwirrt sah ich meinen jüngeren Geschwistern nach. Es war alles wie immer, das üblich Chaos und ich egal was sich geändert plötzlich geändert hatten, ein Teil davon!
„Ich finde auch das Simon und Nina zahlen müssen…“, rief hinter her und lief ebenfalls in die Küche, den lauten Protestrufen entgegen.
Ahoi! ^w^
Endlich geht es weiter! *arme hoch werf*
Ich muss gleich zu Anfang sagen, an sich war das Kapitel genau anders herum geplant, nämlich das Chris sich nicht mehr wie ein Teil fühlt… aber… es passt einfach nicht…. Absolut nicht… also zu Chris Chara und so weiter… Als Simon die SMS an Chris geschrieben hat, wusste ich einfach, er könnte den Pupser niemals weinen lassen, NIEMALS!!! :3
Was eigentlich ulkig ist, da ich beim ertse mal schrieben, die SMS nicht drin hatte und naja… jetzt ist es so!
- Und ich hoffe es gefällt euch so, wie es geworden ist. :D
Was mit Chris und seinem Vater ist… nun dazu gibt es dann noch später noch was… doch so ganz ist die Sache erst mal nicht ausgestanden… aber nur nicht so ganz… :P
Ich setzte mich gleich an noch ein Kapi, ist doch etwas kürzer geworden, als gedacht! ^^“
Noch einen wundertollen Sonntag und noch mals hier ganz riesigen Dank für 149 Herzen zu HeartBeat und unglaublichen 914 insgesamt! Ihr seit der Kracher! *_*
Usagi <3
Die Woche nach den Ferien verging fürchterlich schleppend und war mehr als schrecklich so im Nachhinein betrachtet. Mir hätte von Anfang an klar sein müssen, dass nach all dem Drama am Wochenende es trotzalle dem noch lange nicht vorbei war…
Noch immer hatte ich es nicht geschafft mit meinem Vater darüber zu reden, über… über mein Abtstammungsproblem…
Manchmal glaubte ich er kam absichtlich so spät oder früh nach Hause damit wir nicht auf einander trafen.
Phillip verhielt sich mir gegen über wie immer, auch wenn er Janosch schon fast kalt ignorierte und dieses Verhalten half mir nicht, all das unausgesprochene zwischen uns irgendwie vernünftig zu betrachten und eigentlich war in meinen immer noch ganz verwirrten Gedanken dafür auch absolut kein Platz…
Aaron hatte mit meiner Mutter telefoniert und erklärt, dass der Weiland sich immer noch nicht beruhigt, und wohl tatsächlich zur Polizei gehen wird um anzeige zu erstatten.
Außerdem nervte Sandra mich fürchterlich mit ihrer Fragerei, was den am Wochenende los gewesen war und warum ich von Phillip so los gestürmt wäre… doch ich zuckte nur unbestimmt mit den Schultern… Es wunderte mich, also nicht, dass er ihr das mit dem Kuss nicht gesagt hat, dass er anscheinend beharrlich schwieg, warum ich bei ihm war… Auch er hatte mich nicht noch mal drauf angesprochen, was den mein eigenes Problem an dem Abend gewesen war.
All das machte mich fast verrückt, wahrscheinlich wäre ich vollkommen durchgedreht, wenn ich nicht Janosch gehabt hätte, der mich mit seinem herrlich nervigen Geplapper über Gott und die Welt von all dem Mist ablenkte. Ich war mir ziemlich sicher, dass er viel von dem was er so erzählt tatsächlich nur dazu diente mich auf andere Gedanken zu bringen und auch Sandra davon abzuhalten mich mit Fragen zu löchern, ich konnte meine Dankbarkeit dafür kaum in Worte ausdrücken.
Trotz Esmeraldas Ritterlichkeit war ich schon fast erleichtert, als endlich Freitag anbrach und ich danach die Woche auf Klassenfahrt für eine Woche fahren würde. Weg von irgendwie all diesem ganzen Chaos.
Ich erwischte mich bei den Gedanken, wie es wohl sein wird, wenn ich mir mit der Blondine ein Zimmer teilen würde… und was wir da so machen würden…
Den, ich fühlte mich, und es ist irgendwie verdammt merkwürdig das zu denken, Janosch tatsächlich gefühlsmäßig unglaublich nah und ich … ich… ich… Verdammt!
Das Problem war wirklich, dass es im Moment aber wirklich nur auf der Ebene war… Körperlich ließ absolut gar nichts… wir kamen dank Sandras Penetranz noch nicht ein Mal mehr in den Pausen dazu zu knutschen…
Aber anscheinend wollte mir das Universum auch absolut nicht gönnen, das Janosch und ich noch irgendwann zum Fummeln kamen, den der Degenhardt erklärte uns in der Stunde vor der Mittagspause mit sehr schwerer Miene, das er leider keinen Platzt für Janosch auf der Klassenfahrt nach Buchen konnte und er daher nicht kommen konnte…
Ein lautes Murren ging durch die Klasse. Die blonde Grinsebacke wollte niemand mehr so wirklich missen, ich persönlich hätte Herr Degenhardt vor hinter seinem Lehrertisch gern erwürgt, doch Janosch zuckte nur leicht mit den Schultern und meinte laut das jeder im was als Entschädigung mit zu bringen hätte.
„Das ist doch voll der Mist!“, knurrte ich halb und schnaufte entnervt. „Von dir erwarte ich ein besonders großes Mitbringsel…“, grinste der Blonde mich an und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel, am liebsten hätte ich ihn sofort hier und jetzt abgeknutscht.
Den Rest der Stunde verbrachte ich dann damit eben jenen Drang nieder zu kämpfen und meinen Klassenlehrer, den ich persönlich für diese miesere verantwortlich machte böse an zu schauen.
Als es endlich zur Mittagspause läutete und ich mit dem Kleineren aus dem Raum stürmen wollte um auf ein Jungen Klo zu flüchten vor Sandra um endlich wieder seine Lippen auf meinen zu spüren versaute mir mein elendiger Pauker das auch noch in dem er mich und Sandra, die stellvertretende Klassensprecherin zu sich rief um Sachen für die Abschlussfahrt, auf die ich nun doch absolut keinen Bock mehr hatte, zu besprechen.
Ich hörte nur mit halbem Ohr zu und versuchte auch jegliche Diskussion, auf die Sandra mehr als Stand sofort im Keim zu ersticken in dem ich schlicht einfach allem zustimmte. Tatsächlich verließ ich nach 8 Minuten endlich mit Sandra im Schlepptau den Raum und machte mich auf die Suche nach Esmeralda. „Kannst du mir jetzt eigentlich endlich mal sagen, was am Wochenende bei dir los war?“, nutze Sandra natürlich die Gelegenheit um sehr subtil heraus zu bekommen was eigentlich los war. „Nein kann ich nicht…“, meinte ich halb laut und fuhr mir durch halblangen Haare, „Das ist nur ne Sache zwischen mir und Phillip… okay? Also lass…“, doch ich kam nicht mehr dazu ihr zu sagen, dass sie es einfach hinnehmen sollte, den Phillips laute Stimme halte durch Treppenhaus. Er war um ringt von einer Traube Schüler die alle gespannt auf etwas tratsch würdiges warteten „Du bist verlogen und Falsch!“, brüllt er und ich sah verwirrt das es Janosch war, welcher die Hände zu Fäusten geballt hatte und nicht minder wütend aussah, den er da so anfuhr, „Glaubst du auch nur ansatzweise, das das was anderes als ein Notnagel ist was…“
Und RUMMS!
Janosch Hand klatschte mit einen eigenwilligen wiederhall im alten Treppenhaus des Gebäudes drei auf Phillips Wange.
„Was zum…“, setzte Sandra neben mir an und ging zum völlig verdatterten Phillip der die Hand schon fast mechanisch an seine rot leuchtende Wange legte.
Janosch stand schweratmend da, raufte sich kurz die Haare sah zu mir und stürmte dann wütend die Treppe in den Keller runter. Ich drängte mich an der immer noch neugierigen da stehenden Meute vorbei und hetzte Esmeralda den Stufen nach unten nach.
„Janosch…“, rief ich dem Blonden nach der auf halben Weg zu den Klos stehen blieb, sich zu mir umdrehte. Seine grauen Augen sah aus als würden sie Funken sprühen, wütend arbeite sein Kiefer und seine Hände waren immer noch zu Fäusten geballt.
„Würdest du mir bitte erklären was das gerade war?“, ungläubig musterte ich den Kleineren vor mir, noch nie hatte ich ihn so gesehen. „Er… Er…“, Janosch schloss kurz die Augen als müsste er sich wirklich sehr zusammen nehmen, „Er ist ein mieses Arschloch! Er hat diese Ohrfeige mehr als verdient!“ „Könntest du mir auch erklären, warum mein bester Freund es verdient hat eine Ohrfeige von dir vor der versammelten Schule zu kassieren?“, ich hob immer noch vollkommen verwirrt die Hände. „Wie wär’s wenn du mir mal erklärst, warum ich nichts von dem Kuss zwischen euch beiden erfahren habe?“, fragte Janosch zurück und ich nahm sehr langsam die Hände wieder runter.
Verdammt…
„Es stimmt also…“, meinte Janosch und stemmte die Hände in die Hüfte und lachte angefressen, „Du hast mit ihm rum gemacht am Wochenende!“
„Ich hab nicht mir ihm rum gemacht…“, meinte ich entschieden und ging einen Schritt auf Janosch zu, „Wir… Er… Es war ein Kuss… und dann …“ „Ein Kuss… Bevor wir uns geküsst haben? Hast du dir das, was du von Phillip nicht bekommen hast bei mir geholt?“, Janosch Stimme bebte vor Zorn und erschrocken sah ich wie sich ganz langsam die Tränen in seine schönen Augen schlichen.
„Das ist Schwachsinn… Ich und Phillip das ist…“, setzte ich an, doch ich wusste selbst nicht so genau, was das war, doch Janosch schien das als Antwort zu genügen.
„Du willst mir doch nicht Ernsthaft sagen, dass das nichts ist?“, brauste der Blonde auf. „Das es nichts zwischen dir und ihm bedeutet?“, wütend schüttelte er den blonden Kopf, „Ich bitte dich, denkst ich hab die Gerüchte über dich nicht gehört? Über euch drei? Denkst du wirklich, ich hätte nicht geschnallt was da abging?“, jetzt machte er einen Schritt auf mich zu, „Hältst du mich wirklich für so blöd? Also glaubst du wirklich du könntest mir hier erzählen ein Kuss zwischen dir und deinem besten Freund in den du verknallt warst bedeutet nichts?“
„Hör mir doch mal zu…“, brauste ich jetzt auch auf, „Ich weiß gar nicht was gerade dein Problem ist, das ist Vergangenheit! Phillip ist mit Sandra zusammen! Zusammen! Was wir übrigens nicht…“
„Was wir nicht sind!“, beendete Janosch den Satz, den ich schon jetzt bereute. „Sind wir überhaupt was?“, fragte Janosch und ging mit dem Klingeln der Schulglocke an mir vorbei.
„Janosch…“, ich drehte mich um und sah verdutz einer Gruppe von 7 Klässlerinnen entgegen in deren Mitte Nina stand welche mich an sah wie den Herr Gott persönlich. Ihnen allen stand der Mund weit offen.
Konnte dieser Tag eigentlich noch beschießender werden?
Noch mal ich!
Und ich hoffe das kriegt heute Abend irgendwer noch zu lesen…. Den Bookrix spinnt hier gerade fröhlich rum! -.-
Ich muss ehrlich sagen ich bin ein bisschen dolle gespannt auf die Reaktionen zu dem Kapi…. Es ist mir sehr schwergefallen, die beiden sich so ankeifen zu lassen…. ^^“
Und Chris fährt jetzt auch noch auf Klassenfahrt… also schon wieder kein Janosch… ^^“
Manchmal bin ich echt froh, das ihr nicht wisst, wo ich wohne… :D
Einen tollen Start in die Woche, Usagi <3
„Hast du alles?”, fragte meine Mutter zum Tausendsten Mal, „Zahnpasta, Unterwäsche, Fibrex, Shampoo…“ Ich verdrehte überdeutlich die Augen als ich meine Tasche nahm. „Ja, und selbst wenn… Ich wandere nicht nach Neuguinea aus… In Weimar gibst bestimmt nen Rossmann oder ne Apotheke!“
Sie sah mich miesmuffig an. Es war gerade mal kurz nach fünf, in einer knappen halben Stunde würde mein Zug ins beschauliche Thüringen abgehen. „Schreib nen Text, wenn ihr angekommen seid…“, seufzte sie schließlich auch nur noch und drückte mich kurz an sich bevor sie mich zur Haustür hinaus schob und wahrscheinlich noch mal ins Bett steigen würde.
Ich grinste so halb, zu einem vernünftigen Lächeln war ich zu so einer Uhrzeit absolut nicht in der Lage.
Schwer beladen stampfte ich die Auffahrt hinauf. Kurz schweiften meine Gedanken zu Janosch, der jetzt wahrscheinlich noch warm und behaglich mit Sparky bei sich im Bett lag und mich immer noch im Traum verwünschte. Ich hatte es nicht geschafft mich von ihm zu verabschieden, er wollte noch nicht mal mit mir reden, als ich versucht hatte ihn anzurufen…
Zuerst hatte ich ja mit dem Gedanken gespielt zu ihm auf den Rummel zu gehen, doch dann… Naja… Ich hang an all meinen Körperteilen und Sparkys Zähne waren wirklich nicht zu verachten!
Ohne selbst wirklich daran zu glauben versuchte ich mir einzureden, das die Woche Trennung uns gut tun würde, das sich Esmeraldas in der Woche beruhigen würde und ... wenn ich wieder komme er am Bahnhof steht und…. Ich bin so scheiße peinlich…
Seufzend lief ich durch den noch frischen Oktobermorgen als ein Auto die Straße entlang fuhr und neben mir zum Halten kam. Verdutz sah mein Vater, für mich war es irgendwie noch immer, mich an und bekam einen fast erschrockenen Ausdruck, als er meine große Tasche sah. Surrend ging die Fensterscheibe runter und bevor er seinen verdacht äußern konnte brachte ich als Morgengruß ein gemurmeltes: „Klassenfahrt“ zustande.
Schlagartig änderte sich seine Miene, wendete in der nächsten Einfahrt und ich vernahm das Klicken des Kofferraums als unnatürlich laut. Ich zögerte kurz, hievte meine Koffer dann ins Auto und ließ mich schließlich vorne auf den Beifahrersitz gleiten. Es war angenehm warm im Auto. „Ich muss zum Bahnhof“, meinte ich und schnallte mich an. Mit einem leichten surren setzte sich der schwarze BMW in Bewegung und ich sah unschlüssig aus dem Fenster.
„Ihr bleibt bis Freitag in Weimar?“, fragte mein Vater schließlich und er klang verdammt müde. „Ja… Irgendwann Freitagnachmittag sind wir wieder in der Heimat…“, erklärte ich und schielte kurz zu dem Mann neben mir, er sah stur auf die Straße.
„Wenn ich dich abholen soll, musst du nur deiner Mutter eine dieser SMSsen schreiben…“, murmelte mein Vater und ich vergaß eine Augenblick, was da zwischen uns unausgesprochen lag und lachte leise. „Wenn man dich hört könnte man meinen, die hätten das Rad neu erfunden… Das ist nichts andres als ne Email… nur per Handy…“, grinste ich und auch die Mundwinkel meines Vater zuckten. „Teufelszeug…“, hörte ich ihn murmeln und ich schüttelte amüsiert den Kopf.
Der Rest der Fahrt verlief Schweigend.
Und natürlich schweiften meine Gedanken zu Janosch… an unseren Streit… wie er jetzt noch nicht einmal mehr mit mir reden wollte…
Aber, kam nun der Trotz in mir hoch, wir waren ja auch nicht zusammen, also nicht so richtig… Ich weiß ja selber nicht, was wir waren, und jetzt gab er mir ja noch nicht mal die Chance irgendetwas zu erklären. Er war einfach abgehauen und hatte mich dort im Keller stehen lassen, wie einen begossenen Pudel… mit nem Rudel Siebtklässlerinnen.
Nina hatte zu dem Vorfall nichts gesagt, ich hatte nur ihren argwöhnischen Blick auf mir gespürt. Ehrlich gesagt habe ich auch nicht sonderlich viel Interesse an einem Gespräch über das, was sie gehört oder was sie hoffentlich nicht gehört hatte.
Wenn sie zu mir ins Zimmer gekommen wäre um mit mir zureden, eigentlich peinlich, das ich mich dort vergraben hatte vor… vor… was auch immer… Naja, auf jeden Fall hätte ich wahrscheinlich angefangen zu heulen oder sonst was, wenn sie mich hätte zur Rede stellen wollen.
Seufzend sah ich nach vorne und sah das modrige Bahnhofsgebäude, vor dem ich mit Janosch geknutscht hatte. Mein Vater parkte geschickt mit seinem Schlachtschiff von Auto ein und sah mich kurz an bevor er sein Portmonee zückte und mir zwei Scheine in die Hand drückt. „Viel Spaß…“
„Danke!“, wir sahen uns an. Ich wusste nicht was ich noch sagen sollte und so stieg ich schlicht aus, nahm meine Tasche aus dem Kofferraum und ging zu dem schon kleinen Grüppchen unter der so scheußlich klingenden Bahnhofsuhr.
Leise hörte ich das surren als mein Vater wieder losfuhr. Ich musste mit ihm reden, unbedingt.
Auch wenn ich keine rechte Ahnung hatte, was ich ihm überhaupt sagen wollte… Im Moment hatte ich dieses Problem bei vielen Sachen…
Wo war nur mein beschießendes Selbstvertrauen und meine ach so tolle Zielstrebigkeit hin?
Ich hatte angefangen bei Phillip, von dem ich dachte, ich könnte endlich akzeptieren, dass wir nur Freunde sind, über meinen Vater, von dem ich doch mein Y- Chromosom nicht hatte, bis hin zu Janosch, bei dem im Moment komplett Hopfen und Malz verloren waren keine Ahnung… Absolut keine…
Urplötzlich sehnte ich mich nach Niklas, mit dem ich im Moment nicht vollkommen verquer stand, und seiner ruhigen Art. Ich merkte, wie ich mich danach sehnte jemanden dieses ganze Chaos zu schildern, dafür würde ich sogar Prinz Peng in Kauf nehmen.
„Guten Morgen, Chris!“, kam es mehr als schwungvoll von Herr Degenhardt und ich schob meine wirren Gedanken gekonnt in eine Ecke meines Kopfes, jetzt konnte ich eh nichts ändern, jetzt fuhr ich auf Klassenfahrt.
Ich hob die Hand und sah in die Runde, die meisten meine Mitschüler sahen genauso müde aus wie ich, doch lag eine freudige Aufregung in ihrem Blick, die am Freitagvormittag auch noch meine gewesen war.
Phillip kam mit einer Tasche über die Straße geschlürft und gähnte uns entgegen, seine linke Wange war noch ganz leicht dunkler als die andere. Er stellte sich neben mich und lächelte schief, fast schuldbewusst. Unentschlossen lächelte ich zurück. Ich musste mit ihm reden, das war mir klar… Irgendwie musste ich das klären, was da gerade schief lief…
„Ah Phillip…“, freute sich der Pauker nun wieder und rieb sich die Hände. Ich musterte ihn kurz und hatte sofort das Bild eines typischen Touris vor Augen, er trug ernsthaft ne Bauchtasche.
„Wir sind zwar noch nicht alle da, aber ich denke, ich kann das eine schon jetzt klären.“, etwas Ernstes schlich sich in die Minne unseres Klassenlehrers und er sah kurz zu Phillip, „Phillip weiß es schon, Sandra wird leider nicht mit auf Klassenfahrt mit kommen können, sie liegt mit Angina im Bett“, ein leichtes Murren ging durch die Reihen und ich sah kurz zu Phillip, „Sie wünscht uns allen ganz viel Spaß und ich habe ihr im Namen unsere Klassenverbandes gute Besserung gewünscht!“
Ohne Sandra auf Klassenfahrt… Das klang in meinen Ohren irgendwie, viel zu prophetisch.
„Aber dafür, habe ich eine Überraschung für euch!“, lächelte der Lehrer nun und ich war mir nicht sicher, ob ich noch eine Überraschung gut finden würde.
„Da ja nun Sandra ihren Platz bei uns nicht ein nehmen kann habe ich am Wochenende mit ihren Eltern telefoniert, und mit denen von Janosch…“, entsetzt sah ich meinen Klassenlehrer an, das konnte nicht sein verfluchter ernst sein, „… Und Janosch kann nun also doch bei uns an der Klassenfahrt teilnehmen, anstatt für Sandra!“ Zustimmendes Nuscheln rauschte gegen meine Ohren als ich mich umdrehte und eben jener Blondine entgegensah.
Nur sah Esmeralda nicht mehr aus wie am Freitag, sein Haar war sehr viel Kurzer und zerwühlt zur Seite gegellt und anstatt den zwei Ringen hatte er nun zwei Kugeln als Piercings. Unweigerlich überlegte ich, wie es sich jetzt wohl anfühlen würde ihn zu küssen.
Er sah mich kurz an, seine grauen Augen waren unergründlich. „Die neue Frisur sieht Hammer aus!“, kam es sofort von Andrea und Jenny rechts von mir und Janosch griente gewohnt breit. „Ich brauchte mal was anderes…“, flötete er ungerührt. „Ich habe mir gedacht“, redete der der Degenhardt weiter und ich war mir ziemlich sicher, dass es nichts Gutes werden konnte, wenn dieser Mann mal dachte, „Die Zimmer Aufteilung ändern wir dann einfach so weit, dass Anna und Jenny, die mit Sandra erst das dreier Zimmer nehmen wollten in das zweier für Phillip und Chris gehen und Chris, Phillip und Janosch dann in das dreier Zimmer gehen…“
Janosch sah kurz zu mir und dann zu Phillip und sein Blick wurde eiskalt. Auch Phillip sah nicht im mindestens erfreut aus.
Nun, es gab eindeutig wieder etwas, was ich mir sicher war: Ich hasste Überraschungen…
Huhu! ^w^
Entschuldigt bitte, dass es erst jetzt hier weiter geht! Aber ich hatte am Wochenende so etwas, wie ein kleines Tief und war zu nichts eigentlich in der Lage, und dann hat meine Katze auch noch ein Glaswasser über meinem Laptop verschüttet und die Tastatur hatte erst nen Knacks weg… *seufz*
Die Tastatur funktioniert wieder, ich bin absolut raus aus dem Tief und sehr motiviert, also kann ich nun wirklich versprechen, dass es nun endlich wieder schneller weiter geht! :3
Ich weiß, das Kapitel ist nicht das längste, aber ich dachte mir ich lade das hoch um auch erst mal wieder zu zeigen, es geht weiter! :D
Ich schriebe heute gleich weiter am nächsten Kapi sowie an einem One- Shot, den ich Yuzuru vor tausend Jahren versprochen hab, so wie einem von vielen Seiten gewünschten One- Shot aus Phillips Sicht. :P
Natürlich hoffe ich, wie immer, dass auch das Kapi gefällt, trotz der Kürze und ihr immer noch gespannt seid, wie es ausgeht! ^^“
Das Finale rückt nun wirklich immer näher… :D
Bis zum nächsten Mal, was diesmal hoffentlich schneller kommt, als das mal davor… xD
Ach ja, Dankeschön für 170 Herzen bei HeartBeat! *_*
Und auch für die vielen Herzchen beim Anfang von Dustins Story „reflektion“! <3
Eure etwas verspätete Usagi! :3
Umständlich und langsam stapfte ich mit meiner schweren Tasche durch den vollen Zug auf der Suche nach einem freien Platz ich hörte Phillip hinter mir und wusste nicht, wo Janosch abgeblieben war.
Endlich kam ich an einem leeren Vierer vorbei und quetschte meinen Koffer unter den Sitz und ließ mich schnaufend auf ihm nieder als Phillip es mir gleich tat und sich dann neben mich setzte.
Seine Nähe war nicht ungewohnt, aber plötzlich fühlte ich mich nicht mehr so wohl wie ich es früher getan hatte, und bei all dem, was gerade passiert war, schien sie mir nicht förderlich.
Doch mein eigentlich bester Freund sah nicht aus, als ob er etwas klären wollte sondern kramte in seiner Umhängetasche herum und zog schlicht seinen Ipod hervor und meinte mit einem kurzen Seiten Blick zu mir: „So wie ich dich kenne willst du pennen?“
Einen überraschten Augenblick registrierte ich gar nicht, was er gesagt hatte und nickte dann mechanisch. „Ja… Ich glaub schon…“, zerstreut fuhr ich mir durch die Haare und sah dann der vorbei rasenden Landschaft hinter her. „Schade das mit Sandra, geht’s ihr so schlecht…?“, fragte ich und sah wieder zu Phillip der schon wieder ganz schuldbewusst das Gesicht verzog. „Was?“, fragte ich irritiert als er sich leicht räuspernd sagte: „Ich schätze mal, sie hat keine Angina…“
„Sondern?“, und ich ahnte die Antwort. „Ich hab ihr am Freitag gesagt was los ist… also zwischen uns…“, Phillip sah mich an. In seinen braunen Augen lag diese unbestimmte Angst vor Zurückweisung, die Schuldgefühle gegen Sandra, aber auch Trotz… Er würde nicht kampflos aufgeben.
Nur langsam sickerte die Tragweite seiner Worte in mein noch müdes Hirn. „Du hast ihr was gesagt, über uns?“, die Worte fielen langsam über meine Lippen, ich war nicht sicher, ob ich die Antwort wissen wollte. „Die Wahrheit!“, meinte der Brünette unverblümt und nun schwang auch trotz in seiner Stimme mit, „Dass wir…“
„Darf ich mal bitte!“, kam es laut und auch recht unfreundlich von der Seite und Janosch ließ sich ohne auch nur ein Widerwort abzuwarten mir gegen über nieder. Er verschränkte die Arme vor der Brust, hob arrogant das Kinn und sah Phillip auffordernd an.
Oh weh…
„Hier ist nichts mehr frei!“, fauchte der Junge neben mir fast, doch Janosch ließ sich davon nicht einschüchtern. „Seh ich anders!“, Esmeraldas Stimme klang wie splitterndes Eis und dreist hob er sein Bein und lehnte seinen Fuß an die Strebe zwischen meinem und Phillips sitz, so dass wir uns nicht mehr zufällig berühren konnten. „Du störst!“, verschränkte nun auch Phillip die Arme und sein Unterkiefer arbeite vor unterdrückter Wut. „Ich finde eher, dass du störst!“, meinte Janosch und lächelte absolut nicht freundlich.
Ich überflog kurz meine Chancen mich von hier zu verziehen, bevor die beiden sich an die Gurgel sprangen, oder mir, vielleicht könnte ich über die Rückenlehne meines Sitzes klettern ohne, dass sie es merkten. „Ich denke nicht“, verengten sich Phillips Augen zu Schlitzen, „Dass es etwas gibt, wischen euch beiden, was ich stören könnte!“ Janosch atmete aggressiv durch die Nase aus und ich war mir sicher, dass er sehr mit sich kämpfte Phillip nicht noch eine zu Scheuern. „Komisch, das gleiche wollte ich gerade zu dir sagen!“, konterte der Blonde nun, der es entschieden vermied, ebenso wie Phillip, mich an zu sehen. „Du hast keine Ahnung was zwischen uns ist!“, presste Phillip hervor, „Du hast keine Ahnung was uns…“ „Uns!“, schnaubte Janosch verächtlich, „Es gibt kein uns zwischen euch beiden! Du hattest deine Chance bei Chris und hast sie nicht genutzt, also hör auf dieser peinlichen Nummer!“
„Wie wäre es, wenn wir Chris entscheiden lassen, wer hier peinlich ist!“, fauchte Phillip und beide sahen mich aus wütenden Augen an.
Doch bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte ließ sich Herr Degenhardt auf den letzten freien Platz fallen und strahlte in die Runde. „Na Jungs seit ihr genauso aufgeregt wie ich?“, rieb er sich freudig die Hände und ich konnte mal wieder nicht fassen was für ein Timing dieser Mann hatte. Phillip und Janosch während dessen lieferten sich ein Stummes Blickduell.
Wie zum Henker sollte ich fünf Tage mit den beiden in einem Raum überleben? Verfluchte Mistkacke, das konnte hier doch gerade alles nicht schlimmer werden?
„In zwei Stunden müssen wir umsteigen, und dann können wir bis Weimar durchfahren…“, erklärte unser Klassenlehrer und warf einen prüfenden Blick auf seinen Ausdruck des Fahrplans. „Also“, er strahlte uns von neuem an, „Wie wäre es in der Zeit mit nem kleinen Kartenspiel? Mau mau, oder ich hab auch Unokarten dabei, aber wenn ihr wollt können wir natürlich auch Stadt, Land, Fluss spielen!“
Ich hatte mich geirrt, das konnte noch schlimmer werden.
Huhu! ^w^
So sieht gerade die Stimmung bei Chrissi und Co. aus! :D
Ich schriebe nicht viel mehr, da dies ja nur ein kurzes Kapi ist, und ich eh gerade weiter schreibe und es in spätestens zwei oder drei Stunden das nächste On stelle…
Hoffe einfach nur es gefällt und im nächsten kann ich schon mal so viel verraten, dass Alkohol eine entscheidende Rolle spielen wird! :D
Bis nach her, Usagi <3
Das merkwürdige war, ich war mir absolut sicher gewesen das nach diesem fast Super- Gau im Zug es erst richtig Knallen würde sobald wir zu dritt in einem Zimmer waren, doch es passierte nichts.
Und mit nichts, meine ich nichts.
Wir gingen in unser uns zu geteilte wirklich recht schöne Zimmer mit den drei Einzelbetten und es herrschte eisernes Schweigen.
Und so war es auch den Rest der Woche. Morgens oder spät abends, wenn wir drei allein im Zimmer waren wurde kein Wort gesprochen, es war wie die Ruhe vor dem Sturm.
Ich war mir vollkommen sicher, dass sich Janosch und Phillip noch nicht alles gesagt hatten, doch beide nicht wussten, wie sie erneut beginnen sollten. Und umso länger das Schweigen dauerte umso sicherer war ich mir das wenn das Gespräch kam, es wahrscheinlich blutig enden würde.
Immer wieder versuchte ich etwas zu sagen, doch ich wusste selber nicht, was ich sagen wollte. Wollte ich mit beiden gleich zeitig sprechen? Nicht wirklich.
Ich wusste ja kaum, was ich einem allein sagen sollte, geschweige denn, wie ich mit beiden fertig werden sollte. Trotzdem… Irgendwas musste ich doch machen…
Vor allen Dingen merkte ich von Tag zu Tag, wie abartig stark ich Janosch vermisste, obwohl wir im gleichen Raum waren. Ging das? Konnte man den Menschen neben einem vermissen?
Tagsüber lief er mit Andrea und ein paar anderen Mädchen aus Sandras Clique umher und ich war umgeben von Phillip und ein paar anderen Jungs und auch abends hingen wir in verschiedenen Grüppchen rum.
Dabei wollte ich ihn so gern umarmen, ich wollte ihn fragen warum er sich die Haare geschnitten hatte und mit den Fingern hindurch fahren, wollte wissen wie es sich anfühlte ihn jetzt zu küssen mit den neuen Piercings… aber… Stattdessen starte ich ihm Löcher in den Rücken und tat nachts kein Auge zu, während ich seinen leisen Atemzügen lauschte.
Phillips Verhalten half mir auch nicht gerade die Situation erträglicher zu gestalten, wenn wir allein waren oder auch mit anderen verhielte r sich wie immer, Schnitt noch nicht einmal das Thema Sandra an, doch sobald janosch auch nur in der Nähe war spürte ich seine Hand auf der Schulter oder den Arm, als ob seine Revier markieren wollen würde, obwohl es da eigentlich nichts zu markieren gab, oder?
Ich wusste, das der Kuss mit Phillip mich nicht kalt gelassen hatte, ein längst vergessener Teil in mir schrie förmlich nach ihm, aber war es nur ein Echo, ein nach klang oder war es wirklich das, was ich wirklich wollte?
So verging meine eigentlich sehnsüchtig gewünschte Klassenfahrt in meinen persönlichen Irrungen und Wirrung ohne, dass ich auch nur ein Schritt weiter war, als vor der Fahrt.
Als wir Donnerstag kurz vor 18 Uhr wieder in die Jugendherberge nach einem Tagesausflug nach Erfurt wieder kamen, herrschte also mal wieder Funkstille in unsere so kuschligen Gemeinschaft und ich machte mir nichts mehr vor, vielelicht irgendwas klären zu können, als Phillip schnell im Bad verschwand und Janosch sein T- Shirt wechselte, ich wiederstand nur schwer den Drang ihn zu packen und aufs Bett nieder zu knutschen. Er ging zu dem alten Kleiderschrank um seinen Koffer von diesem runter zu zerren um das durchgeschwitzte Shirt hinein zuwerfen als seiner und auch die Koffer von mir und Phillip in einem Ruck herunter vielen und ihn beinah erschlugen.
Verdutz hörte ich den Knall und sah erschrocken in das Kreidebleiche Gesicht des Blonden, der nach hinten auf mein Bett gefallen war um sich noch zu retten.
„Alles okay?“, fragte ich hastig und ging schnell zu Esmeralda. „Das war knapp…“, schluckte er etwas verdutz und ich leichte erleichtert auf. „Ich denke, das war ein gemeiner Mordanschlag… Was hast du dem Schrank getan?“, ich hielt ihm meine Hand hin um ihm auf zu helfen.Janoschs volle Lippen formten ein Lächeln und er nahm vorsichtig meine Hand. Ein Kribbeln durchschoss mich sofort und ich zog den kleineren nach oben, ließ seine Hand nicht los, wollte ihn am liebsten nie wieder gehen lassen.
Seine großen Augen blickten auf unsere verschränkten Hände und dann hoch zu mir. Ich genoss es ihn endlich wieder frei heraus ansehen zu können, seine mandelförmigen schiefergrauen Augen mit den hellen Wimpern, die Stupsnase und die vollen Lippen, vor Erwartung eine Spalt weit geöffnet.
„Janosch…“, ich drückte seine Finger und er sah mich unsicher an, biss sich leicht auf die Lippen, die mich förmlich hypnotisierten, „Ich…“
„Was war denn das für ein Lärm?“, kam Phillip verwirrt fragend aus dem Bad und erstarrte als er uns beide sah. Ich löste meine Finger von Janoschs und ging einen Schritt zurück, ich konnte das nicht vor Phillip…
„Die Koffer sind runter gefallen…“, meinte ich schlicht und sah aus dem Augenwinkel zu Janosch der schon fast entnervt die Augengeschlossen hatte. Ohne ein weiteres Wort ging er hinaus und knallte Laut die Tür hinter sich. Phillip kratzte sich leicht hinterm Ohr und ich hatte das Bedürfnis mich vom nächst besten Bus überfahren zu lassen.
„Na los komm schon, es gibt Abendessen…“, meinte Phillip eine Spur zu gutgelaunt um natürlich zu klingen und ich folgte ihm seufzend in den Flur.
Lustlos lief ich die Treppe lang runter als wir auf Sören und Dennis stießen. „Hey…“, kam es gut gelaunt und ich überlegte ob drei Stockwerke reichten um sich das Leben zu nehmen?
„Habt ihr Lust heute Abend bei uns im Zimmer vor zu glühen und dann ins Uhrenwerk zu gehen, das soll die Disko hier sein!“, lud uns Sören ein und ich überlegte nicht lang. „Auf jeden Fall, ich bin dabei…“, ich wusste nicht wieso, doch zum ersten Mal kam mir die Idee mir völlig die Kante zugeben gar nicht mehr so blöd vor. „Cool… Wir wollen jetzt Fusel kaufen gehen für nach her, wir teilen den Betrag dann durch alle die mit machen wollen…“, meinte Dennis. „Ich komm mit!“, meinte ich und dachte an die Scheine, die ich von meinem Vater bekommen hatte, davon ließ sich doch bestimmt was vernünftiges Besorgen.
„Willst du kein Abendbrot?“, fragte Phillip irritiert, doch ich schüttelte nur den Kopf und folgte meine beiden anderen Klassenkameraden. „Ich hab keinen Hunger… Bis nach her!“, und schon waren wir davon.
Ich machte nicht oft mit den beiden was, doch ihre gutgelaunte Art und der Vorteil, dass ich auf keinen der beiden jemals stehen würde machte die Gesellschaft von Sören und Dennis verflucht angenehm. Wir kauften sehr viel Alk und ich zahlte den Mist erst einmal.
Kopfschüttelnd sah uns die Verkäuferin an der Kasse hinter her, als wir laut rumblödelnd zurück zur Jugendherberge liefen.
Zum ersten Mal vergas ich so halb den ganzen Ärger und freute mich richtig auf den Abend und noch mehr vergessen in Form von klarer Flüssigkeit.
Eine gute Stunde später versammelten wir uns zu zehnt, Phillip war natürlich mit dabei, bei Sören, Dennis und Tom im Zimmer und lärmten herum während wir hochprozentiges aus Plastikbechern und Zahnputzbechern tranken.
Aus Gründen das Jahre langem wenig Trinkens war ich schon nach kurzer Zeit sehr angeheitert und freute mich doppelt über alles.
Mein Gesicht war angenehm war und wahrscheinlich gerötet, doch das störte mich nicht. Im Moment störte mich tatsächlich nur, das mein Becher schon wieder leer war und mit sehr viel Konzentration fühlte ich mir wieder nach. „Alter Chris, du hast ja richtig einen zu sitzen, was?“, lachte Yvonne mich von gegenüber aus. Abgelenkt sah ich auf und goss mir einen Teil des Schnapses über Hosenbein. „Ey…“, nuschelte ich und fixierte sie böse, „Hör auf mit diesen hinterlistigen Ablenkungsmanövern…“
Es wurde gelacht. „Du machst richtig Laune, wenn du Blau bist!“, lachte jetzt Sören, „Du solltest öfter trinken…“ „Vielleicht hast du recht, deine Witze sind dann auch echt erträglich…“, nuschelte ich in mein Glas und wieder wurde um mich herum gelacht. „Lasst uns mal noch irgendwas spielen…“, meinte plötzlich Verena und schmierte sich noch mehr Lipgloss auf die eh schon drei Meter dicken Lippen. „Frag doch mal Herr Degenhardt ob du seine Unokarten kriegst!“, meinte Phillip rechts neben mir gerade als er ein Schluck Bier nahm und wieder folgte lautes Gelächter.
„Ihr lacht, ich hab ein Trauma…“, seufzte ich Tonnenschwer und Yvonne verschluckte sich an ihrer Pinacoladabowle vor Lachen.
„Echt jetzt Leute, last mal was spielen…“, wiederholte Verena und Yvonne hustete: „Flaschendrehen…“
Die vier Mädchen im Raum kicherten synchron und musste an das letzte Mal denken, wo ich Flaschendrehen gespielt hatte, danach war ich für zwei Jahre in unsterblich in meinen besten Freund verliebt… das ulkige war, er auch in mich…
Ich lehnte mich leicht zurück und stützte mich mit der Hand ab, leicht streifte mein Arm von Phillip, er lächelte mich an. Was zum Henker machte ich eigentlich gerade?
„Na von mir aus können wir Flaschendrehen spielen…“, kam es von irgendwo links von mir und Yvonne packte gut gelaunt einen der drei leeren Sektflaschen in die Mitte.
„Lasst mal so spielen, das man sagt, was die Person machen muss, bevor man weiß wer es ist!“, warf Julia ein und wieder ging zu stimmendes Murmeln um her.
Die erste Aufgabe wurde verkündet und ich leerte mal wieder meinen Becher. Eine Zeit lang kreiselte die Falsche ohne, dass ich dran glauben musste, Phillip neben mir musste dafür aus Verenas Bauchnabel nen Kurzen trinken. Als ich mein nächstes Glas leerte wurde mir langsam wirklich schummerig und Phillips nähe viel zu bewusst. Immer wieder berührten sich unsere Arme. Yvonne war dran die Flasche zu drehen und verkündete laut als ich mich schwankend erhob. „Auf wenn die Flasche zeigt muss den Rechts von sich küssen…“
Ich hatte kaum einen Schritt gemacht, als der Flaschen Hals auf meinen noch am Ort befindlichen Fuß zeigte. „Wo willst du denn hin Chris?“, kicherte Verena. „Ich brauch mal frische Luft…“, gestand ich und ging zur Tür. „Dabei solltest du gerade Phillip küssen…“, kicherte Yvonne.
„Schade…“, nuschelte ich und trat in den Flur das Gelächter folgte mir und ein, „Versuch beim Kotzen das Klo zu treffen“. Ich schloss die Tür, die kaum einen Augenblick später wieder auf ging und Phillip offenbarte.
„Vergiss den Kuss nicht!“, brüllte jemand als Phillip die Tür gespielt lachen hinter uns schloss.
„Alles okay?“, fragte er und zog leicht die Stirn in Falten ich schwanket leicht den Flur weiter entlang, wohin, wusste ich selber nicht, „Du trinkst sonst nie so viel…“
„Ich bin auf Abschlussfahrt…“, meinte ich und warf die Arme hoch, „Das muss so!“
Phillip lachte. „Du schuldest mir nen Kuss…“, sagte er plötzlich und trat nah an mich heran. „Tatsächlich…“, fragte ich, warum schlug mein Herz so schnell?
„Ja, das sind bindende internationale Flaschendrehregeln…“, nickte Phillip und ich lachte leise.
Das war damals einer der Gründe, warum ich mich in Phillip verliebte, weil er mich zum Lachen brachte. „Das klingt als hättest du es dir ausgedacht…“, konterte ich und legte eine Hand auf seine schmale Hüfte. „Ich mache die Regeln nicht…“, tat er bestürzt und ich musste wieder lachen.
Er lehnte sich zu mir vor, legte seine warmen Hände auf die Schultern, sie zitterten leicht. „Wie beim ersten Mal…“, flüsterte ich und uns trennte kaum noch ein Hauch, „Da haben wir uns auch beim Flaschendrehen geküsst…“
Er überbrückte den Abstand zwischen uns und unsere Lippen fielen auf einander.
Ich legte meine freie Hand in seinen Nacken und presste ihn fest an mich.
Wann hatte ich aufgehört davon zu Träumen?
Hey… ^^“
Irgendwie habe ich gerade ein richtig schlechtes Gewissen das On zu stellen… *Kopf einzieh*
Ich trau mich auch gar nicht zu fragen, ob das Kapi gefällt… *hust*
Zu meines Verteidigung, es gibt denke ich mal spätestens Morgen ein neues Kapi und und an all dem ist nur der Alkohol schuld… Chrissi trinkt sonst nie… :D
Ich hab noch mal durchgezählt und ich komme jetzt (wirklich) auf elf Kapitel, die noch bis zum Ende fehlen! ^w^
Ich denke mal bis morgen, eure vor Demut niederkniende Usagi <3
Warm und ungestüm bewegten sich seine Lippen gegen meine. Alles drehte sich, wir taumelten zurück. Plötzlich hatte ich die kalte Wand im Rücken.
Und… Ich dachte an Janosch… an Janoschs warme Lippen mit den kalten Pircings, die sich langsam unter unseren hitzigen Küssen erwärmten.
Schwer atmend löste ich mich von Phillip, welcher mich mit glasigen Augen hoffnungsvoll ansah.
Es tat weh… Doch ich wusste was ich jetzt sagen musste, alles war plötzlich klar… Irgendwie…
Ich seufzte und legte eine Hand seitlich auf sein erhitztes Gesicht.
Verzagt schüttelte er den Kopf, als wüsste er schon was ich sagen würde.
„Es tut mir Leid…“, meine Stimme brach, „Es fällt mir unglaublich schwer dir weh zu tun…“
Verzagt holte er Luft und ich sah die Tränen noch bevor sie fielen. „Du warst meine erste große Liebe und das wirst du immer bleiben… aber…“, setzte ich an, er ging einen Schritt zurück und heiße Tropfen fielen schwer Richtung Erde. „Aber ich bin nicht mehr der den du liebst!“, vollendete er den Satz. „Nicht mehr…“ flüsterte ich und schloss kurz die Augen, „Vor einem Jahr hätte ich alles dafür gegeben, alles für dich gegeben…“, ich wollte das er verstand, das ich nicht wollte das er litt, aber das ich aber auch nicht der sein konnte, der ihn zum Lächeln bringen würde, „Wahrscheinlich sollte es einfach nicht sein, wir sollten nicht sein…“ „Es ist wegen Janosch…“, schluchzte er und kämpfte verzweifelt mit dem letzten bisschen Haltung was er hatte. „Nein, es ist wegen unserer Feigheit!“, ich presste hart die Lippen auf einander, „Wenn wir es geschafft hätten uns zusagen was wir fühlten, damals…“, ich dachte an den Tag auf dem Rummel und wusste plötzlich, was man mit dem Spruch meinte, das die Zeit alle Wunden heilt…
Das hier war bloß Phantomschmerz, eine Narbe, von der man plötzlich glaubt dass sie wieder blutet obwohl man sich nur daran erinnerte, wie sehr sie schmerzte damals.
„Dann…“, er atmete schwer und ich wollte ihn so gern umarmen und wusste doch, dass es nur noch schlimmer dadurch werden würde. „Ich werde dann mal frische Luft schnappen gehen…“, seine Stimme brach und mit dem Blick nach unten floh Phillip vor mir und der Gewissheit, dass wir nur noch Vergangenheit waren.
Ich atmete kurz tief ein mit geschlossenen Augen.
„Du bist der kleine Dreher, oder?“, kam es plötzlich von der Seite von einer Stimme die ich noch nie gehört hatte. Verdutz riss ich die Augen auf und sah lässig ein Stück entfernt von mir einen Typen an der Wand lehnen. Er hatte ein Klemmbrett in den Händen und ein Band um den Hals mit einem Kärtchen, das ihn als sonst was auswies.
Einen kurzen Augenblick war ich mir ziemlich sicher einfach nur im Alkoholisierten Zustand zu fantasieren als der Typ ein Stück näher kam. Seien Haare hatten einen eigenwilligen Blond Ton. Er trug ein weißes Hemd, dessen Ärmel er leger zurück gekrempelt hatte und musterte mich aus braungrünen Augen. „Du bist der kleine Bruder von Aaron Dreher, nicht wahr?“, präzisierte er seine Frage und ich nickte verwirrt, was zum Henker wollte der von mir. „Wusste ichs doch, solche Augen vergisst man nicht…“, lächelte er und ich wusste nicht ob es verschmitzt oder verstimmt war, „Naja, du scheinst dich nicht an mich zu erinnern...“ „Ich hab keine Ahnung wer du bist…“, meinte ich und versuchte das lallen in meiner Stimme zu verbergen, wahrscheinlich ziemlich vergebens.
„Ich bin mit Aaron zusammen zur Schule gegangen“, meinte der Typ, doch bei mir klingelte noch immer nichts, „Du siehst ihm verdammt ähnlich, abgesehen von den Augen“, wog er nachdenklich ab und ging an mir vorbei zur Treppe, „ Aber charakterlich schient ihr euch nicht sehr zu ähneln, den dein großer Bruder hatte nicht so viel Anstand als er mich damals abserviert hat…“, und mit diesen ominösen Worten ließ dieser Typ mich ziemlich verdutz stehen.
Wahrscheinlich hatte ich ihn mir doch nur eingebildet… Kopfschüttelnd fuhr ich mir durch die Haare und versuchte mich zu sammeln.
Ich musste mit Janosch reden. Entschieden tapste ich den Flur entlang und klopfte an der Tür des Zweierzimmers von Andrea und Jenny. „Es kam ein fröhliches herein!“, und ich sah entschuldigend lächelnd in die vierer Mädchenrunde. „Ich suche Janosch…“, meinte ich schlicht und Andrea lächelte einen Tick zu verständnisvoll. „Ich glaub er ist bei euch auf Zimmer, ihm war heute absolut nicht nach feiern…“
„Alles klar… Danke…“, meinte ich und schloss die Tür sofort wieder, hörte sie aber trotzdem noch kichern, Mistkacke verdammte.
Immer noch leicht schwankend lief ich zu unserem gemeinsamen Zimmer und trat mit hochschlagenden Herzen ein.
Janosch lag auf seinem Bett mit überkreuzten Beinen und las ein Buch, er sah kurz auf als ich rein kam und sah dann, vielleicht etwas grimmiger als zuvor, wieder auf seine Lektüre.
„Hey…“, meinte ich und hob unsicher die Hand. Mit gerunzelter Stirn sah ich Janosch wieder an, ich schwankte zu ihm rüber und ließ mich ungelenk auf der Kante seines Bettes nieder.
Er richtete sich auf und musterte mich misstrauisch. Ich grinste probehalber, kam mir aber blöd bei vor und ließ es deswegen wieder bleiben. „Bist du besoffen?“, fragte er gnatschig und ich hob abwehrend die Hände. „Angetrunken!“
„Du riechst wie ein Schnapsladen!“, motzte der Blonde und ich genoss es fürchterlich seien Stimme wieder zu hören. „Ich hab mich vorhin bekippt…“, nuschelte ich und dachte an mein noch immer leicht feuchtes Hosenbein. „Super… Wenn du mir nicht mehr zu sagen hast, dann verzieh dich wieder oder stinke deine Hälfte des Zimmers voll, ich will lesen!“, er drehte sich wieder zur Seite und schien wirklich wütend, ich konnte nicht auf hören sein Schlüsselbein anzustarren, was ganz leicht zu sehen war.
„Ich hab Phillip geküsst.“, erklärte ich als mir plötzlich wieder einfiel, warum ich ja mit ihm reden musste. „Weiß ich schon…“, sagte Janosch giftig und blätterte schon fast aggressiv auf die nächste Seite ins einem Buch. „Nein… Ich hab ihn noch mal geküsst… gerade eben…“, erklärte ich, wie konnte man so einen schönen Nacken haben?
Janosch versteifte und drehte sich zu mir um. „Tatsächlich…“, meinte er und seine Stimme klang ganz fremd. Ich nickte. „Ich musste aber an dich denken…“, erklärte ich und Esmeralda zog seine schmalen Brauen zusammen, „Ich musste daran denken, dass ich viel lieber dich küssen würde…“
„Und du glaubst das macht es jetzt besser?“, wenn es ging sah Janosch noch wütender aus. „Nein…“, ich schüttelte den Kopf, „Es tut mir Leid, beide küsse… Es ist nicht richtig… Gegenüber dir nicht, und auch über Phillip… weil ich ihn nicht mehr liebe… Ich hab ihm das auch gesagt… und ich weiß das ich gesagt hab wir sind nicht zusammen, aber ich…“, haspelte ich schnell und lallend zurecht als der Blonde mich grob unterbrach. „Kein Wort mehr!“, seine Stimme war rasiermesserscharf und er sah mich streng aus seinen grauen Augen an.
Was es eigentlich normal, das mich das irgendwie scharf machte?
„Aber…“, setzte ich an, doch er legte einen schlanken Finger auf meinen Mund und hielt mich so vom weiter sprechen ab. „ Du wirst dich besoffen nicht bei mir entschuldigen, für Sachen, die du nüchtern verbockt hast! Hast du das verstanden, zum Schluss kannst du dich noch nicht mal mehr morgenfrüh dran erinnern! Ich kenne dich Christopher Dreher!“ , sein Finger kribbelte auf meinen Lippen, „Du wirst dich schön morgen früh und nüchtern bei mir entschuldigen und dann werde ich dir vielleicht verzeihen!“, funkelte er mich böse an, auch wenn seine Mundwinkel leicht zuckten, „Vielleicht kannst du mich ja erweichen, wenn du auf die Knie gehst…“, doch weiter sprach er nicht, den ich umschloss sanft sein Handgelenk und biss sanft in seinen schlanken Finger. „Chris…“, mahnte mich Janosch noch, doch ich zog ihn zu mir ran und presste meine Lippen auf seine.
Seliges versinken.
Zuerst versteifte der Blonde doch ich schlang die Arme um seinen heißen Körper und schließlich schmolz er in meine Umarmung. Ich schob eine Hand in seinen jetzt nicht mehr von Haaren verdeckten Nacken und die andere unter sein Shirt. Er keuchte gegen meine Lippen.
„Chrissi was…?“, er sah mich etwas außer Atem an als wir uns kurz voneinander lösten. Mich umfing der herrliche Geruch von Pfefferminz und Kirsch, der Klang meines verhunzten Namens aus seinen Mund war wahrscheinlich das schönste was ich je gehört hatte und war mir sogar ziemlich sicher, dass dieser Gedanke nicht am Alkohol lag.
„Ich fang schon mal mit der Wiedergutmachung an, morgen früh werden wir für so was keine Zeit mehr haben…“, nuschelte ich gegen die weiche Haut an seinem Hals und er schauderte kurz in meinen Armen. „Na gut…“, kicherte Esmeralda, „Aber nur weil ich gerade gnädig gestimmt bin!“
Wir fanden unsere Lippen zueinander und wir ließen uns engumschlungen nach hinten fallen.
Soooo~
Ich hoffe ich kann mich mit dem Kapitel wieder offiziell bei allen die sich vom letzten Kapitel persönlich angegriffen gefüllt haben entschuldigen! :D
Chrissi macht betrunken wirklich Spaß und Janosch endlich wieder in Aktion zu haben ist gleich doppelt toll… auch wenn mir der Liebe Phillip Leid tut… Ich habe übrigens vor auch ihm einen anderen OS zu widmen, in dem er wieder etwas mehr lächeln kann…. :P
Wie fandet ihr übrigens Chrissis Erscheinung? Den Verflossenen von Aaron?
Er wird auch noch mal in einem OS eine Rollen spielen…
Wer jetzt eins und eins zusammen zählen kann, erntet ein Grinsen und ich setzte mich jetzt an das nächste Kapi zu „Nur in Haut“! ;D
Übrigens nehme ich auch an dem Boyslove Wettbewerb in der gleichnamigen Gruppe Teil… Das bedeutet ich werde auch Schreibzeit dafür opfern… xD
Ich versuche natürlich auch bei HB so schnell wie möglichweiter zu schreiben…
Bis demnächst, Usagi :3
„Kann das Prinzesschen sich jetzt mal endlich aus meinem Bett erheben?“, kam es etwas amüsiert aber auch sehr genervt irgendwo neben mir her.
Ich grummelte unbestimmt und wollte alles, aber nicht die Augen auf machen. „Chrissi!“, kam es im lauten Singsang und jemand kniff mir in die Wange.
Blinzelnd schluck ich die Augen auf und in das süffisant lächelnde Gesicht von Esmeralda. Das Sonnenlicht war viel zu hell und ich kniff die Augen wieder zu und öffnete sich wieder mit dröhnendem Schädel. „Du hast das Frühstück verpasst…“, kam es schlicht von dem Blonden und ich sah erst jetzt, das er bereits vollständig angezogen auf dem Rand seines Bettes saß und auf mich runter sah. „Wenn du deinen Koffer mal bald nicht packst, lassen wir dich hier…“, tadelte er mich und grinste während er mir nochmal in die Wange kniff und ich stöhnend den Kopf zurück in die Kissen fallen ließ.
Es dauerte einen Moment in meinem wohl vom Kater geplagten Schädel, bis mir die Szene hier klar wurde. Warum lag ich bei Janosch im Bett und hatte nur noch eine Unterhose an…
Ich hatte mir gestern auf jeden Fall die Birne zu gekippt und dann…
Esmeralda strich mir eine Strähne aus den Augen als wir uns beide musterten. Er hob gespannt die Augenbrauen, als würde er auf irgendeine Reaktion von mir warten.
Nur sehr langsam sickerte durch, was ich gestern Abend gemacht hatte. Ich hatte der Pheromon Schleuder im Suff meine Liebe… Oh mein Gott…
„Chrissi du wirst grad knall rot, ist das niedlich!“, freute sich das Blonde Aas vor mir und ich rappelte mich mit brummenden Schädel auf. Etwas unschlüssig sah ich den anderen an.
„Ich hab nicht vergessen was du mir letzte Nacht versprochen hast, Chrissi!“, sagte er schlicht und legte einer seiner Finger auf meinen Mund, „Und ich hoffe für dich ganz stark, dass du es auch nicht vergessen hast.“ Ich schluckte schwach, diesmal würde ich wohl nicht mehr so einfach davon kommen… „Aber jetzt haben wir dafür keine Zeit, du musst nämlich Koffer packen… und noch sehr viel dringender musst du duschen!“
Mit diesen Worten erhob sich das blonde Elend und ich hielt ihn am Handgelenk fest, ich musste wissen ob ich doch nicht alles nur geträumt hatte und zog ihn zu mir ran.
Schnell fanden unsere Lippen zu einander. Er löste sich grinsend von mir. „Du musst auch ganz dringend Zähne putzen, du riechst nicht nur wie ein Schnappsladen…“, kicherte er und ging zum großen Kleiderschrank.
Grummelnd sah ich ihm nach und richtete mich vollends auf. Grob fuhr ich mir über die Augen und raufte mir die Haare. Ich sah kurz zu Phillips Bett und stellte verdutz fest, dass es genauso verweist war wie meins. „Wo ist Phillip?“, fragte ich erschrocken und das schlechte Gewissen brannte sich durch meine Eingeweide. „Keine Ahnung…“, gestand Janosch und besah sich im großen Spiegel, erschien zu Frieden mit dem was er sah, „Er ist die Nacht nicht ins Zimmer gekommen und auch heute Morgen beim Frühstück hab ich ihn nicht gesehn…“ Entsetzt sah ich auf.
„Er ist bestimmt bei irgendwem anders untergekrochen gekommen…“, fügte Janosch schnell hinzu, „Andrea oder Sara müsstest du mal hören, die sind richtig glücklich, das Phillip Sandra abgeschossen hat…“, seine Stimme hatte den Klang, als könnte er das Interesse wirklich nicht verstehen, „Bestimmt hätte eine von denen ihn nur zu gern getröstet!“
„Hm…“, meinte ich schlicht. Nahm meine wirklich fürchterlich nach Alk stinkende Hose und zog mein Handy hervor, ein paar verpasste Anrufe von Dennis. „Was hast du vor?“, fragte Esmeralda verdutzt. „Phillip anrufen, was sonst?“, nuschelte ich und hielt das Telefon ans Ohr. „Ernsthaft?“, kam es etwas in sehr ungehaltenem Ton und ich sah den Blonden an. „Er ist immer noch mein bester Freund!“, sagte ich kompromisslos, kurz sahen wir uns hart an, als ich darauf wartete, dass Phillip ans Telefon ging. „Entschuldige…“, seufzte Janosch und wand sich wieder seinem Spiegelbild zu, „Du hast Recht…“
„Wirklich?“, fragte ich einen Augenblick überrascht, bevor ich mich wieder fang und räuspernd meinte, „Natürlich hab ich recht!“
Janosch lachte. Und die Tür ging auf und ein fürchterlich zerwuschelt aussehender Phillip trat ein und sah uns mit viel zu unscheinbarer Miene an.
„Ich hab dich gerade versucht anzurufen…“, meinte ich und sah meinen besten Freund besorgt an, der noch immer die gleichen Klamotten vom Abend trug, nur das er sein T- Shirt falsch rum anhatte. „Mein Akku ist leer…“, erklärte der Brünette und warf seine Jacke aufs Bett und ging zum Kleiderschrank. „Du riechst nach Zigaretten…“, warf Janosch ein und setzte sich neben mich aufs Bett um Phillip Platz zu machen. „Ta… tasächlich…“, kam es nervös vom anderen und er zog frische Klamotten aus dem Schrank, „Keine Ahnung wie das kommt, ich will aber eh noch schnell duschen…“
„Du musst auch noch duschen!“, meinte plötzlich Janosch und schubste mich hoch, „Trödel hier nicht rum!“ „Was?“, ich sah den Blonden verdutz an.
Phillip nahm gerade sein Handtuch von der Heizung. „I… ich geh schon mal vor dann…“, und schon war der andere wieder aus dem Raum. „Oh man… Ich glaub er…“, setzte ich an um mein Bedauern auszudrücken, als Janosch dazwischen quakte, „Jup, er hatte eindeutig ne spaßige Nacht gehabt! Und jetzt geh gefälligst auch duschen!“, scheuchte der andere mich und ich erhob mich verwirrt, wahrscheinlich war der Alkohol schuld daran das ich so langsam dachte.
Als ich den Gemeinschaftsduschen ankam, die so fürchterlich Typisch für Jugendherbergen waren stellte ich fest, das sich Phillip längst unter eine gestellt hatte. Das Wasser rauschte laut. Ich zog mich aus und stellte mich unter die rechts neben ihn, ich fand es angenehm, das die einzelnen Duschen noch durch dünne Wände getrennt waren und man nicht ganz das Gefühl von Knast hatte.
Ich seufzte und ging noch mal die letzte Nacht in Gedanken durch während das warme Wasser über meinen Körper glitt.
Die Sache mit Phillip hatte ich beendet, verstohlen warf ich einen Blick rüber. Er hatte sein Gesicht in mit geschlossenen Augen in den harten Strahl gehalten. Als im vom Kinn die Wassertropfen fielen dachte ich unweigerlich an die Tränen von gestern Abend, aber es war das richtige…
Und dann, mein Gesicht wurde wieder heiß, die Sache mit Esmeralda! Es gab keinen Zweifel, was ich gestern zu ihm im Suff sagen wollte, doch er hatte mich aufgehalten… Ich rieb mir frustriert die Nasenwurzel. Einerseits war ich froh darüber, dass wir wieder mit einander redeten, das ich ihn wieder küssen und berühren durfte, aber… War ich wirklich in ihn verliebt, wie ich gestern in meinem Übermut behauptet hatte? Ich war eindeutig scharf auf ihn, daran gab es nun wirklich keinen Zweifel und ich mochte seine Nähe, Mochte den klang seiner Stimme, seinen Geruch, sein helles Lachen und… Oh man, ich sollte nicht weiter denken, oder ich bekam hier noch in der Dusche ein Problem… Neben Phillip wäre das vielleicht etwas unangebracht…
Ich stellte das Wasser aus und nahm mein Handtuch, was ich neben die Wandgehängt hatte und wickelte es mir leicht um die Hüpften, als ich das kleinere Handtuch, was ich noch mit genommen hatte, nahm um meine Haare trocken zu rubbeln.
Phillip trug schon Shorts und kämpfte ebenfalls gerade mit der Nässe seiner Haare. Er lächelte mich leicht an, als ich mich neben ihn stellte und ich lächelte zurück.
Als mir plötzlich ein roter Fleck an seinem Hals auf fiel. Das konnte nicht wahr sein?
„Was?“, fragte er verwirrt, als er meinen Blick spürte. „Hast du da nen Knutschfleck?“, ich konnte nicht anders als meine Stimme pikiert klingen zu lassen. Sofort wurde Phillip Feuerrot und stürmte zum nächsten Spiegel. Mit offenem Mund besah er sich die dunkle Stelle und wirkte mehr als peinlich berührt. „Kannst du mir verraten wo du den…“, setzte ich an doch der Braunhaarige schüttelte schnell den Kopf. „Das ist kein Knutschfleck das ist…“, er überlegte etwas zu lange und meinte dann Lahm, „Das ist ein blauer Fleck!“ „Na klar!“, sagte ich in dem selber lahmen Ton und wir sahen uns an. „Bist auf der Treppe gestolpert und auf den Hals gefallen, oder was?“, fragte ich und zog schlicht nur eine Braue hoch. „So ungefähr…“, meinte er zuckte unbestimmt mit den Schultern. Das leicht panische Grinsen im Gesicht machte mich stutzig, doch wenn Phillip nicht wollte, dass ich wusste wo der Fleck herkam, dann würde ich das so hinnehmen, das war ich ihm mindestens schuldig. „Na gut, aber ich hatte dich gar nicht so tollpatschig in Erinnerung!“, ich drehte mich um und schlüpfte ebenfalls in eine frische Shorts und dann in ein Shirt. „Ich hatte gestern ja auch ein bisschen mehr getrunken….“, lachte er erleichtert und ich nickte unbestimmt. Schweigend zogen wir uns neben einander an und liefen zusammen zu unserem Zimmer.
Bevor wir reingingen legte ich unsicher eine Hand auf seine Schulter. „Phillip, ich…“, fing ich an. Doch er schüttelte den Kopf. „Schon okay!“, tat er es leicht lächelnd ab, auch wenn seine Augen noch immer traurig aussahen, „Du hattest Abend schon recht, das kommt alles einfach zu spät…“
„Okay…“, sagte ich und öffnete die Tür Janosch lag auf seinem Bett und blätterte durch ein Zeitschrift, als wir rein kamen sah er kurz auf. „Und wieder sauber?“, fragte er schmunzelnd und ich nickte. „Riecht man doch…“, meinte Phillip und er und Janosch sahen sich kurz an. „Also auf dem Abstand kann ich dir da zu stimmen, den Rest wird man… naja… eigentlich nicht sehen…“, überlegte er. „Riechen?“, half ich nach und fing an meine Sachen in meinen Koffer zu werfen.
„Du bist so Wortgewandt!“, meinte Phillip darauf und packte ebenfalls seine Tasche. „Ja er ist ein ganz Pfiffiger!“, seufzte Janosch und machte es sich im Schneidersitz bequem. „Ja, deswegen haben wir ihn auch zum Klassensprecher gewählt…“, warf nun wieder Phillip ein. „Eine wirklich kluge Wahl!“, kicherte Janosch und ich sah die beiden grummelnd an. „Was soll denn das hier jetzt werden?“, fragte ich und versuchte noch was in meine bereit volle Tasche zu zwängen, „Verbrüdert ihr euch jetzt gegen mich?“ „Klar!“, meinte Blondi grienen, „Du kannst dir aussuchen, entweder springen wir uns wieder an die Kehle oder lassen unsere Aggressionen an dir aus!“ „Super, ich kann also zwischen Pest und Cholera entscheiden?“, war mein Kommentar dazu und Phillip lachte. „Jedem was ihm gebührt, Chrissi!“, sagte er. Und ich sah ihn wütend an: „Nicht du auch noch!“
Phillip lachte uns strich sich ein paar Haare zur Seite als Janosch plötzlich meinte. „Hast du da nen Knutschfleck am Hals!“, der Blonde lehnte sich zur genaueren Betrachtung vor und ich sagte fast gleichzeitig mit Phillip. „Das ein blauer Fleck!“
Ungläubig zog Janosch die Brauen hoch, wie ich es sonst immer tat und schnaubte verächtlich, während er mich kurz fixierte. „Er ist auf der Treppe hingefallen…“, sagte ich und hob die Hände zur Verteidigung. „…Und auf den Hals gefallen?“, der Ton den Janosch anschlug machte ein „Ja klar!“ überflüssig.
„Bei wem hast du die Nacht verbracht?“, fragte Esmeralda schließlich ohne mit der Wimper zu zucken und Phillip wurde puterrot, mal wieder. „Bei niemanden!“, meinte er rasch und ich tauschte einen kurzen Blick mit Esmeralda. „Ich bitte dich, du hattest dein T- Shirt falsch rum an, als du heute Morgen wieder gekommen, warst ganz verwuschelt auf dem Kopf und nen Blick drauf das man glauben könnte man hätte ne Jungfrau geopfert!“ , Janosch verschränkte süffisant die Arme, er konnte aber auch ein Aas sein. Phillip wurde schlicht weg noch roter im Gesicht und blieb jedoch standhaft. „Ich hab bei keinem die Nacht verbracht… also nicht so…“, er räusperte sich und Janosch lachte. „Aber natürlich…“, kicherte die Pheromon Schleuder. „Wie gesagt, er ist auf der Treppe hin gefallen!“, versuchte ich nun Phillip zu unterstützen und war froh nicht mehr Zielscheibe zu sein.
„Ich hoffe die Treppe hat dir wenigstens ihre Handynummer gegeben?“, flötete der Blonde und streckte sich entspannt. Ich musste mir stark das Lachen verkneifen und Phillip boxte mir grummelnd gegen die Schulter, nuschelte aber: „Das hat er…“
„Ach, du bist auf ne männliche Treppe gefallen!“, freute sich Esmeralda und wütend auf sich selbst maulte der Brünette: „Kannst du nicht endlich die Klappe halten?“
„Hey ich hab das hier nicht angefangen!“, tat der blonde Teufel scheinheilig. „Mir wärs jetzt aber lieb, wenn das Gespräch zu einem Ende kommen würde!“, fauchte der Brillenträger.
Doch Janosch wäre nicht Janosch, wenn er das so einfach tun würde und deshalb war mir schon in etwa klar, was kommen würde, als Janosch wieder den Mund auf machte: „So wie du gestern gekommen bist?“
„Altha!“, das Shirt in Phillips Hand flog auf Janosch, der sich dreckig grinsend ins Fäustchen lachte. Auch ich konnte nicht mehr an mich halten und lachte laut prustend los.
„Ihr seid so bescheuert!“, knatschte Phillip und stampft zu seinem Bett. „Sagt gerade der Junge, der auf der Treppe auf den Hals fiel!“, meinte ich gespielt entsetzt und nun musste auch Phillip lachen.
Ahoi meine Freunde! :3
Hier ist endlich das nächste Kapi von HeartBeat! Ich hoffe es gefällt, auch wenn Inhaltlich nicht so viel neues kommt, und es ehr um einen kleinen Nachschlag von der Nacht zu vor handelt. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht das alles zu schreiben… :3 Janosch würde mir richtig aufn Kranz gehen… :D
Meine Mitbewohnerin meinte übrigens zu dem letzten Abschnitt: Wie gemein! He he… XD
Im nächsten Kapi gibt’s dann wieder was von Aaron und Chrissis anderen Geschwistern um die Augen! :D
Als ich heute mit meiner Mitbewohnerin in die Innenstadt gefahren bin hats auf einmal richtig krass angefangen zu schneien… da haben wir beide nicht schlecht geguckt! :D Wie sahs bei euch aus mit der weißen Pracht? :3
So, bis demnächst, ich hoffe ich schaff heute Abend oder morgen Nachmittag noch was on zu stellen, und ein riesen fettes Dankeschön für 175 Herzen bei HeartBeat! *_*
Tüdelüüü~
Eure heute wieder sehr fleißige Usagi :3
Als wir am Bahnhof bei strahlendem Sonnenschein ankamen in unseren kleinen beschaulichen Heimatkaff schaute ich nicht schlecht als nicht wie gedacht mein Vater, sondern Aaron dastand mit Lea und Elias.
Bevor Herr Degenhardt ein Wort des Abschieds an uns richten konnte wurde ich von den beiden kleinen Monstern umgerannt. Es fiel mir sehr schwer meine coole Fassade aufrecht zu halten als Elias sich schluchzend um meinen Hals hing und meinte das ich böse wäre, weil ich ihn schon wieder so lang allein gelassen hatte, während dessen Lea an dem Saum meiner Jacke zog und die ganze Zeit fragte, was ich ihr mitgebracht hatte. Meine Klassenkameraden lachten leise hinter uns und Herr Degenhardt verabschiedete sich, in dem er sich Tausendmal dafür bedankte, dass diese fahrt ja so toll gewesen wäre und entschuldigte sich, seine UNO Karten plötzlich nicht mehr finden zu können….
Mir winkten die anderen schließlich breit grinsend zu und langsam lichtete sich die Gruppe als alle zu ihren Eltern liefen. Aaron kam nun zu mir und sah in seinem schwarzen Mantel und mit der Fliegersonnenbrille wie ein Calvinklein Model aus. Breitgrinsend wuschelte er mir durch die Haare. „Na Kleiner, hattest du Spaß auf Klassenfahrt?“ Ich warf ihm nur einen ungnädigen Blick zu und versuchte Elias davon abzuhalten mich zu erwürgen. „Hallo Phillip!“, wand sich mein großer Bruder nun an meinen besten Freund, „Lang nicht gesehen…“Aaron hatte Phillip schon immer fürchterlich eingeschüchtert, ich wusste gar nicht so recht wieso, sonst waren meine und die Freunde meiner Geschwister sofort entzückt von dem ach so tollen großen Bruder. „Ja, wirklich schon ne Weile her…“, lächelte Phillip wacker und hob leicht die Hand. „Du hattest eindeutig Spaß auf der Fahrt, was?“, lachte Aaron immer noch gleich perfekt, kratzte sich jedoch leicht am Hals, an der Stelle, wo Phillip seinen Knutschfleck hatte, natürlich war der ihm aufgefallen. Sofort schoss wieder das Blut in Phillips blasse Wangen und er zog den Kragen seiner Jacke hoch. „Also ich werde dann mal auch, dahinten kommt meine Mom…“, und er flüchtete bevor er kurz die Hand zum Abschied hob. „Tschüss Phillip…“, meinte Aaron und hob zum Abschied ebenfalls die Hand. „Tschü-üss!“, kam es nun laut von Lea als sie ihm hinter her wank und dann Aaron an griente, vom gleichen Schlag dieses Pack.
„Und du bist Janosch…“, meinte nun Aaron und nahm sogar die Sonnenbrille ab. „Genau, und du musst Aaron sein…“, lächelte der Blonde in der vollkommen identischen Weise zurück. Sie musterten sich kurz, abschätzend und einschätzend zu gleich.
Es war ein merkwürdiges zusammentreffen, als stünde der Osterhase auf einmal vor der Zahnfee.
„Das ist die Person, über die wir geredet haben…“, hing sich nun Lea an Aarons Arm, sie senkte verschwörerisch die Stimme, „Du weißt schon was!“ Zu allem Überfluss zwinkerte Aaron ihr mehr als offensichtlich wissend zu.
Boden tue dich auf und verschling mich, bitte!
Janosch sah mich mit schief gelegtem Kopf fragend an und ich verdrehte die Augen so, als wüsste ich nicht, was die peinliche Nummer sollte. Ehrlich gesagt, wusste ich wirklich nicht, was die Nummer hier sollte! „Naja… Mich würde das Klimbim stören…“, unbestimmt zeigte mein großer Bruder auf diese elendige, metallbesetzte Versuchung, die Janosch seine Lippen nannte. „Aber sonst…“, meinte Aaron und kam wieder einen Schritt auf mich zu und stieß übertrieben männlich den Ellenbogen in meine Seite, „Nicht schlecht!“ Janosch kicherte. „Gut, da wir das geklärt haben und du mich blamiert hast, können wir dann bitte gehen?“, ich vermied es den Blonden anzusehen. „Oh, ja… wir haben nämlich einen sehr strengen Zeitplan…“, Aarons braune Augen fuhren zu seiner Armaniarmbanduhr. „Zeitplan…“, wiederholte ich nichts Gutes ahnend. „Oh ja… wir sind spät dran!“, bestätigte nun Lea und schob den Ärmle ihres pinken Windbreakers hoch und entblößte eine knallige Armbanduhr in der gleichen Farbe über und über mit Strasssteinchen besetzt.
„Das ist ne verdammt schicke Uhr…“, meinte plötzlich Janosch und trat näher an Lea die natürlich ihren Arm entzückt über das Kompliment hob. „Die hab ich von meinem Lieblingsbruder bekommen!“, schwärmte die Selbsternannte Prinzessin. „Das bin übrigens ich!“, Mister Lieblingsbruder zeigte unnötigerweise auf sich und warf sich die Prachtlocken aus der Stirn, „Und die Uhr ist von Swarowsky… Die HelloKitty! Edition“ “Wirklich edel… und kitschig!“, nickte Esmeralda und sah fast neidisch auf das dünne Ärmchen von meiner kleinen Schwester, während Elias sich in meine Arme schmiegte und mir von glorreichen Abenteuern mit Ti aus dem Kindergarten erzählte. „Die würde dir durchausstehen!“, kam es fröhlich hinter uns und plötzlich hüpfte der türkise Lockenkopf namens Jezzy hervor und drückte Janosch ungestüm. Ein Aschblonder Kerl folgte ihr, den ich als Janoschs Cousin Alex erkannte. Wir nickten uns kurz zu. „Du hast ja ulkige Haare…“, meinte Lea schlicht und fixierte Esmeraldas beste Freundin mit offenem Mund. „Danke!“, lächelte Jezzy. „Ist das Chrissis großer Bruder, verdammter Mist, was denn das füpr ein Genpool? Die glitzern doch alle in der Sonne…“, musternd liefen Jezzy Augen über Aarons Gestalt, natürlich gefiel dem Selbstverliebtem Sack das.
„Wenn du willst kann ich Chris mal nen Link schicken zu dem Sortiment, er kriegt ganz gut Taschengeld, da muss was für dich drin sein zu Weihnachten…“, überlegte nun Aaron. „Hattest du nicht irgendwas von nem Zeitplan gelabert?“, fragte ich nun Laut und mein großer Bruder wedelte lässig mit der Hand. „Ich tu damit auch dir einen gefallen… Wenn du weißt was ihm gefällt dann…“
„Mir würde es gerade gefallen wenn wir endlich nach Hause fahren würden!“, fauchte ich nun halb und unterbrach einen der vielen Gründe meines Komplexreichen Lebens. „Wir müssen wirklich los, du weißt schon…“, zwinkerte Lea nun so, dass man meinen könnte sie würde ihren Augapfel am herausspringen hindern. Indessen ruckte Jezzy mit dem Kopf in meine Richtung und sah den sehr amüsierten Blonden sehr eindringlich an. Die Pheromonschleuder nickte kurz, aber eindeutig und beide grinsten dreckig und stießen kurz ihre Fäuste gegeneinander.
Hatte sich die ganze Welt gegen mich verschworen?
„Na gut, ja…“, zerstreut wand sich Aaron um und fischte den Autoschlüssel aus der Manteltasche, „Aber ich regele das mit der Uhrensache…“ Beruhigend nickte er Janosch zu und hob schließlich die Hand kurz zum Abschied. „Ich sitz vorne!“, brüllte Lea und rannte zum Auto Elias wand sich aus meinen Armen und taperte Lea hinter her. „Verabschiede dich noch anständig Chrissi und dann hopp, hopp!“, meinte Aaron und lief den beiden kleinen mit meinem Koffer hinter her.
„Na los, Alex…”, schubste Jezzy den größeren und die beiden gingen auch ein Stück zur Seite, „Mach dich nützlich und bring die Tasche zum Auto!“
Janosch kam mit hinter dem Rücken verschränkten Händen auf mich zu. „Du kannst einem ja fast leidtun!“, sagte er schadenfroh. „Reine Gewohnheitssache…“, erwiderte ich schlicht. Er legte die Lippen auf meine und ich wollte ihn an mich ziehen doch er trat wieder ein Stück zurück. „Mehr gibt’s erst wieder, wenn du dein versprochen gehalten hast!“, sadistisch strich er mit seinen vollen Lippen über meine Kinnlinie und hüpfte dann zu Alex und Jezzy.
„Bewegst du endlich deinen dürren Hintern!?“, kam es ungeduldig von Aaron hinter mir und seufzend ging ich zu meinen Geschwistern und nahm hinten neben Elias Platz, der meine Hand in seine beiden kleine Patschhände nahm.
Das konnte verflucht heiter werden… Was zum Henker sollte ich sagen?
Lea und Aaron sangen vorne inbrünstig zu irgendeinem Hannah Montana Song mit und ich nickte zu Elias weiteren Gebrabbel.
Wir kamen schnell zu Hause an und ich schnallte Elias ab und wurde dann ausgelassen lachend ins Haus geschubst. Ich hatte kaum meine Schuhe richtig ausgezogen als Lea und Elias schon in die Küche rannten. „Wir sind wieder da!“ „War nicht zu überhören!“, erklärte meine Mutter so mürrisch wie eh und je, sie sah mich kurz an und tätschelte mir kurz die Wange, bevor sie wieder in die Küche zurück stapfte und meinte. „Ich mach dein Lieblingsessen, dein Vater ist auch in ner guten halben Stunde hier, also rennt erst gar nicht so weit weg…“ „Alles klar…“, meinte Aaron und lief in Richtung meines Zimmers. Bevor ich noch ein weiteres Wort sagen konnte wurde ich von Lea und Elias ebenfalls in mein Zimmer gezerrt, wo Nina und Simon schon warteten. Sie saßen vor meinem Schreibtisch. Mein Laptop war an. „Was?!“, verwirrt sah ich sie an, als ich aufs Bett geschubst wurde, um sicher zu gehen, das ich nicht wieder abhaue setzte sich Elias auf meinen Schoss und Aaron schloss die Tür hinter sich.
„Du hattest recht mit Chris Password für den Laptop, es war wirklich das Wort „Familie“ in Großbuchstaben…“, meinte Simon gutgelaunt zu Aaron. „Ich kenn doch meinen Chrissi!“, seufzte Aaron und ich verengte die Augen. „Kann mir mal einer verklickern was das ganze hier werden soll?“
„Wir halten Kriegsrat!“, meinte Lea und klatschte in die Hände vor Aufregung. „Was?“, ich sah wahrscheinlich genauso verwirrt aus, wie ich mich fühlte. „Wir halten Kriegsrat!“, wiederholte Aaron. „Die Drehers halten immer zusammen, egal was passiert… und die jetzige Lage erfordert nun mal… Das wir alle zusammen sitzen um zu entscheiden, was wir tun!“ „Welche Lage…?“, argwöhnisch sah ich von einem zum anderen. „Also, eigentlich deine Lage!“, präzisierte eine Stimme, die ich nicht in diesem Raum erwartet hatte. „Johanna?“, ungläubig sah ich zu meinem Laptop den Simon und Nina nun nicht mehr verbargen und meine große Schwester lächelte mir entgegen. Mir klappte der Unterkiefer runter. „Hallo!“, hüpfte nun Lea vor dem Laptop auf und ab. „Lea, du siehst jedes Mal, wenn ich dich sehe entzückender aus!“, seufzte Johanna und Lea kicherte, an Ego fehlte es der Kleinen nicht.
„Dafür haben wir später noch Zeit!“, tadelte Aaron sanft seine Prinzessin und wand sich nun an mich. Mit den Armen hinterm Rücke wirkte er wie ein General vor seinen Offizieren.
„Zuerst…“, Aaron strich sich eine Locke zurück, „…der Weiland!“ Ernst sah ich meinen großen Bruder an. „Du wirst deine Zivizeit nicht bei uns im Krankenhaus machen können…“, erklärte er nun weiter und ich nickte, das war mir schon klar gewesen, „Doch eine Anzeige wird der gute Professor nicht starten!“ „Was?“, verwirrt aber auch erleichtert atmete ich aus. „Was ein verdammt großes Glück ist!“, warf Johanna ein. „Erinnerst du dich noch an den Patienten, wegen dem du dem Guten erst eine verpasst hast?“, ich nickt, natürlich hatte ich Dustin nicht vergessen, „Nun, der Junge wollte den Weiland wegen seiner rüden Behandlung und beleidigenden Art ihm gegenüber melden, aber war bereit es sich anders zu überlegen, wenn der Weiland sich die Anzeige noch mal überlegte….“
„Wirklich?“, ich konnte mir ernsthaft nicht vorstellen, dass Dustin so etwas bringen würde. „Das hat zumindest sein großer Bruder mir gegenüber behauptet…“, zuckte Aaron gespielt unwissend mit den Schultern. „Danke…“, meinte ich schlicht und Aarons Mundwinkel zuckten leicht.
„Der Typ muss ja echt von dir angetan gewesen sein…“, legte Simon nachdenklich den Kopf schief. „Und damit kommen wir auch zum nächsten…“, meinte nun Johanna wieder und schob sich ihre Brille die schmale Nase hoch. „Wie du wahrscheinlich schon weist, ist deine Beziehung zu dem Janosch…“, Aaron überlegte kurz nach den passenden Worten. „Es ist Gesprächsthema Nummer eins an der Schule!“, erklärte schließlich Nina, „Ich hab meinen Freundinnen gesagt, dass sie es nicht weiter tratschen sollen… Aber…“ Ich schloss entnervt die Augen. „Den Streit mit Phillip haben eh so gut wie alle mitbekommen…“, fügte nun Simon hinzu.
„Aha…“, mehr konnte ich nicht sagen. „Da nun die ganze Schule weiß, dass du und Janosch…“, setzte nun Aaron wieder ein. „Wir sind nicht zusammen!“, sagte ich entschieden und öffnete wieder die Augen. „Natürlich…“, verdrehte Aaron die Augen, „Wir sind deine Geschwister, vor uns musst du dich nicht rechtfertigen, wir haben damit kein Problem das du dich am eigenen Ufer umschaust!“
Sie lächelnd mir alle verständnisvoll zu und ich kämpfte mit den beiden Drängen sie alle raus zu werfen und zu brüllen: Kümmert euch um euren eigenen Kram! Oder einfach nur anzufangen zu heulen, vor Freude, dass ich so eine Familie hatte.
Ich entschied mich zu keinem der beiden Sachen sondern schwieg. „Außerdem, haben die meisten eh nichts dagegen…“, meinte plötzlich Nina, „Irgendwie haben Janosch eh nicht viele jemals als irgendwas männliches gesehen…“ „Sogar die Kerle beim Fußball haben nichts dämliches gesagt, außer zwei… und die hat Magnus ziemlich zusammen gestaucht, bevor ich was sagen konnte! Wegen Teamgeist und so… und nur weil Janosch auf Kerle steht, ist er immer noch der gleiche… sowie du…“, erzählte nun Simon. Ich war milde beeindruckt, obwohl es auch mehr als lächerlich gewesen wäre, wenn Prinz Peng jemanden fürs Schwänze mögen verurteilen würde.
„Natürlich sind alle trotzdem ziemlich neugierig was zwischen euch läuft…“, warf Nina wieder ein. „Das wahrscheinlich erste schwule Pärchen in dem Kaff…“, kam es nun von Johanna. „Was ist schwul?“, fragte plötzlich Lea. „Wenn ein Junge einen Jungen mag!“, erklärte Aaron sofort und ohne mit der Wimper zu zucken. „Aber Chrissi mag doch Janosch vom Bahnhof!“, sagte nun Lea und runzelte ihre kleine Stirn. „Der ist ein Junge!“, sagte Simon. Skeptisch zog Lea die Augenbrauen hoch, davon war sie eindeutig nicht überzeugt. „Er ist wirklich ein Junge, und der Freund von Chrissi!“, nickte Aaron. „Er ist nicht mein Freund!“, setzte ich wieder entschieden an. „Chris, du musst wirklich nicht so tun als…“, sagte Johanna. „Ich tu nicht so, ich sag ja gar nichts dagegen, das ich auf Jungs stehe“, das Blut schoss mir blöderweise in die Wangen, „Aber ich und Janosch sind nicht zusammen…“ „Und was seid ihr dann?“, frage Aaron rundheraus. „Das… Weiß ich so genau auch nicht…“, nuschelte ich und fuhr mir durch die Haare. „Er ist dein Herr Plüsch…“, kam es plötzlich von Elias der meine Finger miteinander verknotete, „Er ist der, den du lieb haben kannst und mit niemanden teilen musst!“ Es war kurz sehr still im Raum und alle sahen den kleinen Knott auf meinem Schoss an, als Johanna auf einmal anfing zu Quietschen: „Das ist so niedlich…Man möchte Elias knuddeln und nie wieder loslassen!“ „Schaff dir endlich Kinder an!“, sagte Aaron dazu und Johanna fauchte zurück: „Du bist ja auch nicht gerade näher dran als ich!“
„Ich hab wenigstens schon mal wenn zum…“, er sah kurz zu Lea die ihn neugierig ansah, „… malern…“ Nina kicherte und Johanna schnaubte verächtlich. „Und damit wären wir auch wieder bei dir…“, drehte sich Aaron wieder zu mir, „Du kannst mir nicht erzählen, das du und Janosch nicht… also… es sah auf dem Bahnhof gerade so aus, als würdest du ihn gleich… anmalen…“
„Auf dem Rummel haben die auch ziemlich… rumgemalt!“, lachte nun auch Simon. „Ha ha…“, war mein Kommentar dazu. „Siehst du, du kannst… Eure Pinselschwingerei nicht leugnen!“, griente Aaron dreckig und Nina verfiel in einen stummen Kicheranfall.
„Das ist nicht so einfach wie du das hier gerade darstellst!“, knurrte ich mit glühenden Wangen und Simon schüttelte den Kopf als würde er entweder das Bild in seinem Kopf oder Wasser aus in den Ohren loswerden wollen.
„Wieso, das ist immer das gleiche Prinzip!“, zuckte Aaron mit den Schultern, „Pinsel in Farbtopf!“ „Pahahahaha…“, konnte Nina nun nicht mehr an sich halten und hielt sich den Bauch vorlachen. „Nur das ihr halt auslosen könnt, wer der Pinsel und wer der Farbtopf ist…“, gab nun Johanna an und Aaron musste glucksen, während Simon sich die Finger in die Ohren steckte und mit geschlossenen Augen „Nanananananananan“, sang. Nina krümmte sich vor Lachen auf dem Boden und Lea sah verwirrt von einem zum anderen, schließlich warf Elias noch ein: „Ich mal gerne…“
„Ich fass es einfach nicht, dass ich diese Unterhaltung führe!“, ich schwankte zwischen lachen und heulen und tatschließlich beides so halb. „Wir wollen dir nur helfen!“, gab Aaron an und meine Zimmertür wurde grob aufgerissen.
„Ich rufe jetzt zum dritten Mal ihr sollt zum Tischdecken kommen!“, kam meine Mutter Feuerspuckend in den Raum. „Wir haben hier gerade Kriegsrat!“, meinte Lea und zog eine Schippe. „Von mir aus könntet ihr der Bundestag sein, ihr bewegt euch sofort in die Küche!“, fauchte unsere liebevolle Erzeugerin. „Das ist hier gerade wirklich wichtig, Mom!“, kam es winkend aus dem Laptop von Johanna, natürlich erlaubte sie sich die wiederworte, weil sie einen Ozean zwischen sich und Momzilla wusste. „Ich hab gedacht, du betreibst wichtige Forschungen da drüben, aber wenn du für solchen Schwachsinn Zeit hast, kannst du auch mal gefälligst langsam einen Schwiegersohn ran bringen!“, die Augen unsere Mutter waren wie Eiskristalle. „Ich muss dann auch ins Labor, hab euch alle lieb!“, flüchtete Johanna und kappte die Verbindung. „Und ihr bewegt euch sofort alle in die Küche! Los!“, ohne weitere Diskussion zwängten wir uns aus meiner Zimmertür.
Aaron stellte die Teller auf den Tisch und ich legte jedem Messer und Gabel daneben. Es war wirklich irgendwie nett von meiner verqueren Familie, dass sie mich unterstützen… auf ihre so sonderbare Art… aber… Das die ganze Schule jetzt wusste, was zwischen mir und Janosch abging, oder zumindest glaubte, zu wissen was war, machte alles irgendwie noch komplizierter…
Gerade als ich die letzte Gabel auf den Tisch legte vibrierte mein Handy. Eine Nachricht von Janosch:
Ich will morgen eine große Runde mit Sparky drehen, willst du mit… So gegen halb drei?
Vielleicht war es gut mit Esmeralda zu reden bevor der ganze Mist am Montag in der Schule auf uns zukam. Also schrieb ich ein „Ja“ zurück.
„Ein Date?“, wackelte Aaron mit den Augenbrauen. „Halt die Klappe!“, nuschelte ich. „Du hast ein böses Wort gesagt!“, brüllte sofort Lea und ich sah empört die kleine Petze an. „Gar nicht wahr!“, ich warf wütend die Arme hoch. „Ohh doch… du musst 50 Cent zahlen!“, sie rieb sich die kleinen Hände.
„Aaaaarnooold!“, freute sich Elias während klirrend mein Kleingeld in die alte Spardose fiel.
Huhu! ^3^
Das erste Aufeinandertreffen von Aaron und Janosch ist hiermit geschafft! xD
Mir hat das Kapi verflucht viel Spaß gemacht, ich liebe es die Familiendynamik von Chrissi und seinen Geschwistern zu beschreiben… hach… :3
Besonders Elias war herrlich schmausig und so… he he… :D
Ich hoffe es gefällt euch, und ich kann nun ehrlich sagen, es geht immer weiter auf Ende hinaus! *hibbel* Ich kann noch ziemliches Drama versprechen… xDDD Sogar schon im nächsten Kapitel…:D
Ich bin sehr gespannt, was ihr zu den nächsten Ereignissen noch sagen werdet. ^^“
Uns trennen echt nur noch, außer ich mauschel wieder Irgendwas dazwischen, nur noch neun Kapitel vom Schluss! Der Countdown läuft! :D
Da ich noch immer bei meinen Eltern in der Einöde sitze gibts das Kapi ja leider erst on, wenn ich wieder in meiner Bude sitz, bis dahin schaffe ich denke ich noch das nächste, doch jetzt geh ich angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit ins Bett. :3
Ach ja, ich wollte mich hier schon mal für all das positive Feedback bedanken, dass ich für meinen Wettbewerbsbeitrag „Mohnblumenpoesie“ bekommen hab! Ihr seit so toll~ <3
Bis demnächst, eure im Moment sehr glückliche Usagi :3
„Ich mag deinen großen Bruder!“, lachte Janosch. Wir gingen dicht nebeneinander durch die recht leeren Straßen. Sparky hechelte gut gelaunt vor uns.
„Ja, so was in der Art habe ich schon befürchtet…“, nuschelte ich und vergrub die Hände tief in den Taschen meines Mantels. „Und er scheint mich ja auch ganz gut zu finden…“, wiegelte der Blonde ab und nahm die pinke Lederleine in die rechte Hand. „Ja, davon ist wohl auch auszugehen…“, brummte ich weiter und Janosch lachte.
„Jezzy hat die ganze Zeit von ihm geschwärmt, sie meint er sieht aus wie ein Model!“, Esmeralda zog Sparky etwas zu uns ran, da auf der anderen Straßenseite ebenfalls zwei Leute mit Hund erschienen, „Sie sagt er sieht sogar noch besser aus wie du…“ Ich lachte kurz, da hatte sie wohl recht. „Ich muss ehrlich sagen, er wäre mir zu gut aussehend“, ein entschiedener Ton lag in Janoschs Stimme, ich zog ungläubig die Brauen hoch, „Er ist einfach zu perfekt, es gibt keinen Fehler… Das ist… Gruselig… Ich mag Ecken und Kanten…“ „Laber nicht…“, ich verdrehte die Augen. „Ohne Scheiß… Ich finde dich heißer…“, er sah mich anzüglich an und haute mir aufs Hinterteil. „…Dich mit deinem dürren Hintern!“, zitterte er Aaron und ich sah ihn böse an. „Danke für die Blumen…“
„Eigentlich hatte ich mit Blumen gerechnet…“, seufzte nun der andere plötzlich, verdutz sah ich ihn an. „Für was?“, ich zog nur eine, anstatt zwei Brauen wie sonst hoch. „Als Entschuldigung vielleicht?“, tat Esmeralda gespielt überlegend. Ich schluckte deutlich. „Ah…“
„Ich denke das wäre das mindeste…“, fuhr Janosch fort, „Obwohl eigentlich sind Blumen nicht so mein Stil…“ „Ich klau nicht Leas HelloKittty! -Uhr…“, nuschelte ich und hustete leicht. Der blonde lachte leise. „Das meinte ich nicht, auch wenn es verlockend klingt…“, gab Janosch zurück. Wir bogen auf die Hauptstraße ab und ich konnte in der Ferne den Bahnhof sehen. „Nein, ich glaub ich würde eher was haben wollen, was mehr ich bin… Vielleicht ein bisschen was mit Rummeltouch…“, unschlüssig kratzte Janosch sich am Kinn. „Wie wär es mit nem Lebkuchenherz…“, warf ich sarkastisch ein, doch er nickte entzückt von der Idee. „Ohhhh, das wäre mehr als Stilecht!“, er nahm nun Sparky wieder etwas enger an der Leine, aus Sorge wahrscheinlich er könnte auf die hier doch recht gut befahrene Straße laufen. „Und drauf stehen würde dann Esmeralda…“, verdrehte ich abschätzig über diesen Kitsch die Augen. „Ich hatte eher an "Ich liebe dich" gedacht…“, fast vorwurfsvoll sah mich Janosch an, „Das wäre angemessen als Entschuldigung…“
Ich sagte nichts und wir liefen weiter.
„Aber darum geht es mir eigentlich gar nicht, um das Entschuldigen…“, sagte Janosch schließlich, in die Stille. „Um was dann?“, ich sah einem vorbei fahrenden Auto hinter her. „Mir geht’s nicht um eine Entschuldigung…“, wiederholte der Kleinere und stellte sich vor mich, sodass wir uns gegenüber standen, „Ich will eine Entscheidung!“ Seine grauen Augen waren fest in meine gebohrt. „Ich will, dass du dich entscheidest, was wir sind! Entweder ganz oder gar nicht, was anderes lass ich nicht mehr durchgehen. Ich will von dir wissen, wo wir beide stehen!“, er legte eine Hand auf meine Brust, dort wo mein Herz wie verrückt schlug, bestimmt spürte er es unter seinen zarten Fingern.
„So wie die ganze Schule…“, gab ich an sah wieder zur Seite, „Wusstest du, dass wir Gesprächsthema Nummer eins sind?“ „Lenk nicht ab!“, schon fast wütend trafen Janoschs Worte mein Ohr, unentschlossen sah ich wieder zu dem Blonden, „Mir ist egal was alle sagen, ich will wissen, was du denkst! Was sind wir deiner Meinung nach?“
Ich wusste keine Antwort, seine Finger krallten sich in meine Jacke. „Chris, ich brauch eine Antwort, dieses ganze hin und her macht mich völlig irre!“, er trat ganz nah an mich heran und ich legte eine Hand auf seine schlanke Hüfte, „Bitte!“
Warum? Warum konnte ich nicht einfach sagen, was ich dachte? Warum wusste ich nicht, was ich dachte, was ich empfand? Ich öffnete den Mund, doch kein Wort wollte hinaus, also schloss ich ihn seufzend.
„Das ist wohl deine Antwort…“, verzagt senkte Janosch den Kopf und wollte sich abwenden. Ich hielt ihn fest, legte eine Hand unter sein Kinn. „Janosch…“, ich räusperte mich kurz.
„CHRISSIIIIIIIIII!!!“
Erschrocken zuckten wir beide zusammen und sahen auf der anderen Straßenseite meine Mutter, mit Lea und Elias stehen. Lea winkte mir begeistert. Doch bevor ich eine Antwort rufen konnte oder sonst jemand etwas sagen konnte rannte Elias los, mit einem fröhlichen Lachen im Gesicht und ausgestreckten Ärmchen in meine Richtung.
Er lief auf die Straße ohne das Auto zusehen, was rechts auf ihn zu gebrettert kam.
„ELIAS“, kam der entsetzte Schrei gleichzeitig aus meiner Kehle und der meiner Mutter.
Und ich lief auch auf die Straße und hoffte einfach nur noch meinen kleinen Bruder vor dem Auto zu erreichen.
DAMDAMDAAAAAAAAAAAM!
Dramatisch, ich weiß… ^^“ Ich halte es echt fast selbst nicht aus, so ekelhaft wie das hier endet… :O
Deshalb gibts ja auch schon das nächste Kapitel! *Kopf ein zieh*
Also bitte lasst mich ganz! >___
Als ich aufwachte spürte ich zuerst nur einen ziehenden Schmerz an der linken Schläfe. Ich verzog das Gesicht und öffnete blinzelnd die Augen. Grelle Neonröhren strahlten mir entgegen und ich drehte geblendet den Kopf zur Seite, was sich schwere als gedacht heraus stellte, da mein Hals mit irgendetwas fixierte worden war. Verwirrt wollte ich mich au8frichten und nachsehen, was dort um meinen Hals geschnallt war, als ich merkte das in ganzer Körper festgeschnallt war. Ich zog im ersten Moment in Panik an den Gurten, als eine beruhigende Frauenstimme ertönte. „Ganz ruhig, es ist alles gut. Sie sind im Krankenhaus…“
Erschrocken sah ich zur Seite und sah eine Mittdreißigerin in weißer Kleidung entgegen, die mich mit einem müden Gesicht, jedoch aus sehr wachen Augen musterte. „Wissen Sie ihren Namen?“, fragte die Frau und legte mir eine Hand auf die Schulter bevor sie eine kleine Taschenlampe zückte und mir in die Augen leuchtete. „Chris… Also Christopher Dreher…“, sagte ich entschieden und räusperte mich. Das Geräusch ließ meinen Schädel fast zerspringen. „Genau, Chris. Können Sie sich erinnern, warum sie hier sind?“, fragte die Ärztin weiter und notierte etwas auf einem Klemmbrett. Nur langsam sackte ihre Frage in mein Gehirn und die Erinnerung an Elias auf der Straße versetzte mir einen Schlag, sofort versuchte ich mich wieder aufzurichten. „Elias… Elias ist auf die Straße gerannt, da kam ein Auto, wie…“ „Ganz ruhig!“, meinte die Frau wieder entschieden und drückte mich sanft an der Schulter nieder, „Ihrem kleinen Bruder geht es gut, Sie waren rechtzeitig bei ihm. Nur sind Sie bei der Rettungsaktion gestürzt und haben sich am Bordstein hart den Kopf angeschlagen. Sie waren eine Zeitlang bewusstlos…“ „Elias ist nichts passiert?“, fragte ich erleichtert und seufzte auf, worauf hin ich das Gesicht verzog, weil sofort wieder ein Stich in meiner Schläfe einsetzte. „Ihm geht es ausgezeichnet, er und Ihre Mutter, so wie ihre kleine Schwester sind gerade im Krankenhaus eingetroffen, soweit ich weiß...“, erklärte die Ärztin weiter freundlich und löste meine Gurte. „Sie müssen erst mal noch liegen bleiben. Wir warten darauf, dass wir sie Röntgen können. Die Blutung haben wir fürs erste gestillt… Obwohl es nicht so aussieht, als hätten Sie sich ernsthaft verletzt, aber wir wollen doch auf Nummer sicher gehen!“
Ich nickte unschlüssig, bereute es jedoch sofort, denn es tat höllisch weh.
Also wartete ich darauf endlich unter den Röntgenapparat geschoben werden zu können und spürte wie das Gefühl der Angst von mir abfiel. Elias ging es gut, ihm war nichts passiert...
Nach einigen weiteren Minuten wurde ich schließlich endlich geröntgt. Mein Kopf, mein Hals, so wie mein linker Arm sowie die Schulter auf die ich gefallen war wurden bestrahlt.
Man schob mich zurück ins Behandlungszimmer und eine mir bekannt vorkommende Schwester trat ein, die begann die Schürfwunden an meinem Kopf zu säubern und dann Fachmännisch zu verbinden, als meine Ärztin auch wieder in den Raum, mit meinen Aufnahmen, trat.
„So, Herr Dreher…“, sich lächelte beruhigend, „Wie schon zuerst vermutet, haben Sie keine ernsthaften Schäden am Schädel, oder an der Wirbelsäule. Ich denke auch, dass wir eine Gehirnerschütterung ebenfalls ausschließen können, jedoch haben sie sich die Schulter leicht geprellt und einige Hämatome am Unterarm, sowie Schürfwunden… Und natürlich…“, sie deutet auf meine Stirn, „Denke ich, wir sollten Ihre Platzwunde nähen, wenn ich mir Ihren Verband so ansehe, hat das Kleben nicht viel gebracht…“
Ich nickte zu all dem schlicht und ließ mich wiederzusammen flicken, mit zwei Stichen.
Kurz musste ich noch sitzen bleiben, als mir noch eine Freistellung von der Schule für den Rest der Woche ausgestellt wurde und ich noch ein paar Schmerzmittel in die Handgedrückt bekam.
„Also dann sehen wir uns, wenn alles so bleibt nächste Woche Montag“, wir schüttelten uns kurz die Hände und meine Ärztin zeigte freundlich zur Tür, „Ihre Familie wartet draußen auf Sie!“
Ich ließ leicht und vorsichtig den Kopf kreisen, froh darüber endlich diese dämliche Halskrause los zu sein als ich in den in Mintgrün gehaltenen Krankenhausflur trat.
Verdutz stellte ich fest, das nicht nur meine Mutter sondern alle meine Geschwister auf mich warteten. Meine Erzeugerin trat auf mich zu und legte mit bleicher und besorgter Miene die Hand auf meine Wange. „Mir geht’s gut…“, erklärte ich schlicht, „Alles noch dran…“
Ich reichte ihr meine Krankschreibung und sie atmete erleichtert aus. Auch der Rest meiner Familie schien beruhigt. Ich sah mich nach Elias um. Ungläubig sah ich, dass er auf dem Schoß von niemand anderem als Janosch saß. Beide sahen mich mit großen Augen an.
Elias streckte die Arme nach mir aus und ich hob meinen kleinen Bruder mit leichtem ziehen in der Schulter hoch. Sofort schluchzte er erstickt eine Entschuldigung und sah mich mit einer breiten Schippe an. „Alles gut, Eli!“, ich wusste, dass jeder Schmerz der Welt es wert gewesen war auf die Straße zu sprinten, wenn ich in diese großen Teddyaugen sah, „Du musst mir nur versprechen nie wieder einfach auf die Straße zu rennen, ja?“ Mein kleiner Bruder nickte schniefend und zeigte dann auf meine Stirn. „Ja, ich hab ne Beule…“, lächelte ich schräg und Elias drückte ganz leicht seine Lippen auf mein Pflaster unter dem die Naht versteckt war. „Damit das Aua schneller weg geht…“
„Na komm Elias…“, meine Mutter nahm ihn nun in den Arm und er schmiegte sich an sie, „Ich werde mal den ganzen Papierkram erledigen gehen und dann lass uns nach Hause…“
Bevor ich einen Schritt weiter gehen konnte hatte mich auch schon Lea umarmt und ich tätschelte kurz ihren Lockenkopf. „Du hast uns ganzschön erschreckt…“, meinte schließlich Aaron und sah mich aus einer Mischung aus liebevoll und vorwurfsvoll an. „Du kennst mich doch…“, ich zuckte unbestimmt mit den Schultern und sah zu Janosch, er war ganz ruhig und war ganz bleich unter der Nase aus. Er stand auf und runzelte seine sonst glatte Stirn.
„Chris!“, kam es schneidend hinter mir und ich sah meinen Vater auf uns zu gestürmt kommen, „Was ist passiert?“
„Lasst uns mal noch am Imbiss jeder ein Eis holen auf den Schock!“, meinte Aaron sehr schnell und etwas zu beschwingt, „Janosch kommst du mit? Ich gebe einen aus!“
Meine Geschwister setzten sich schnatternd in Bewegung, während Aaron mit dem Mann vor mir und Janosch mit mir einen tiefen Blick tauschte.
„Was ist passiert?“, wiederholte der müde Mann vor mir nun seine Frage, „Ich hab nur gehört Elias wäre auf die Straße gerannt und du hättest ihn zur Seite gestoßen…“
„Elias geht es gut, ihm ist Gott sei Dank nichts passiert!“, sagte ich schnell und lächelte schräg. „Und was ist mit dir?“, er besah mein Pflaster an der Stirn. „Nichts Tragisches…“, wollte ich gerade erklären als die Tür zum Behandlungszimmer aufging und meine Ärztin heraus lugte. „Er wurde mit zwei Stichen genäht, Thomas…“ „Hast du ihn behandelt, Ramona?“, wendete sich mein Vater um, sie nickte lächelnd und schloss die Tür hinter sich. „Seine Schulter ist leicht geprellt, aber er hatte verdammtes Glück, das hätte alles sehr viel schlimmer ausgehen können…“, sie klopfte meinen Vater kurz beruhigend auf den Arm und ging dann den Flur entlang zur Anmeldung. „Ich fass es einfach nicht, das mein Sohn einfach so auf die Straße springt“, fuhr er sich nun durch die dunklen Locken. „Ich denke nicht, dass Elias das noch mal tun wird…“, erklärte ich matt. „Ich rede von dir!“, sagte er entschieden, „Ich hab gedacht mein Herz bleibt stehen, als es hieß du wärst nach einem Unfall bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert wurden…“, er schauderte. „Mach das nie wieder… Ich weiß, dass du Elias damit wahrscheinlich das Leben gerettet hast, aber… Riskiere nicht so einfach deins…“, ich sah meinen Vater an, der beide Hände auf meine Schultern gelegt hatte und nickte schlicht, „Ich würde es nicht ertragen dich zu verlieren!“ Er zog mich in eine Umarmung und ich holte überrascht Luft. Und legte dann die Arme um ihn, Tränen brannten in meinen Augen.
Wir lösten uns wieder und er sah mich ebenfalls mit merkwürdig glasigen Augen an. „Jetzt Abmarsch nach Hause mit dir, leg dich hin“, er ruckte mit dem Kopf Richtung Ausgang an dem schon meine Mutter stand und uns Lächelnd beobachtete. Ich nickte. „Sag deiner Mutter ich bin zum Abendessen zu Hause…“, er kramte in seiner Tasche nach seinem piependen Pager, „Und wahrscheinlich kannst du dir auf den Schreck was zum Abendessen wünschen…“, ich wusste was jetzt kommen würde und verkniff mir ein Lächeln, „Kannst du dafür sorgen, dass es irgendwas vernünftiges mit Fleisch ist?“
Ich nickte noch einmal. „Ich denke das krieg ich hin!“
Er lächelte mich noch einmal kurz an und rauschte dann den Flur wieder runter. Ich lief zu meinen Geschwistern und bekam von Aaron ein Haselnusseis in die Hand gedrückt. „Ich fahr mit meinem Rad nach Hause…“, erklärte Simon und zeigte auf sein schon ziemlich altes Mountenbike ein Stück weiter. „Gut, dann fährst du Chris und die Kids nach Hause und ich setzte Janosch zu Hause ab!“, meinte Aaron und biss ein Stück von seinem Orangenwassereis ab. „Was heißt denn hier Kids?“, maulte Nina. „Oh, ich muss nicht nach Hause gefahren werden!“, hob Janosch abwehrend die Hände. „Ich fahr dich!“, sagte Aaron entschieden. „Gut, dann kannst du gleich noch bei Kaufland ran fahren, Chris darf sich was zu essen wünschen heute Abend!“, seufzte meine Mutter. „Irgendwas mit Fleisch…“, meinte ich unbestimmt und gab meinen Auftrag weiter. „Du kannst dir was wünschen, nicht dein Vater!“, verdrehte die siebenfache Mutter die Augen. „Irgendwas mit Fleisch…“, wiederholte ich scheinheilig und die Frau vor mit nickte ergeben. „Ich kauf Schnitzel… Krieg ich noch den Einkaufskorb aus deinem Auto?“, meinte Aaron schlicht. „Gut dann los…“, meine Geschwister liefen zum Auto und Aaron holte den Korb. Ich blieb mit Janosch vor dem Krankenhauseingang stehen.
„Wo ist Sparky?“, fragte ich unsicher und sah in die immer noch ganz verzagt wirkenden grauen Augen vor mir. „Jezzy hat ihn geholt, ich wollte hier warten um zu wissen, wie es dir geht…“, meinte er. Unsicher umarmte mich der Blonde, als hätte er Angst ich würde zerbrechen unter seinen Berührungen, dann stellte er sich auf die Zehenspitzen und küsste wie zuvor Elias mein Pflaster an der Stirn. „Vielleicht heilt es dann noch schneller…“
„Können wir dann?“, fragte Aaron und sah uns beide unterdrückt lächelnd an. Janosch nickte und wollte meinem großen Bruder zu seinem Auto folgen, als ich ihn festhielt. „Janosch“, der kleinere drehte sich fragend um. „Ja?“ „Ganz!“, sagte ich schlicht und seine Augen weiteten sich, „Ich will dich ganz!“ Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht. „Wirklich?“, seine Finger verschränkten sich zitternd mit meinen. „Ja…Wie sagt man immer, Schläge auf den Hinterköpfe erweitern das Denkvermögen…“, ich schüttelte kurz den Kopf, „Bei mir wars ein Bordstein auf die Schläfe, aber… Ja, wirklich!“
„Ich will ja nicht stören, aber Chris wenn du nicht sofort bei unserem Muttertier ins Auto steigst glaub ich überfährt sie dich und ich bezweifle das du dem zweiten Auto genauso gut ausweichen wirst, wie dem ersten!“, scheuchte mich Aaron davon und Janosch kicherte.
„Ich mach nen Krankenbesuch!“, rief Janosch mir nach und ich reif zurück: „Ich will Blumen!“
So weit so gut erst mal! ^w^
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ihr mögt diese Wendung der Geschehnisse… :3
Nun gibt es noch ganze 7 Kapitel, und ihr fragt euch zu Recht, was den noch alles kommen wird… he he… Es bleibt spannend! :D
Ich hab mich übrigens gerade dazu entschlossen, diese Woche noch bis Sonntag 4 weitere Kapitel online zu stellen und dann am 1. März die drei letzten Kapitel zu Chris und Janosch hoch zustellen! ^^
Damit ist HeartBeat genau in 11 Tagen zu Ende! Doch da ich ein alter Fuchs bin, gibt es davor noch eine kleine Überraschung, die wie ich hoffe auf sehr viel Zustimmung bei euch trifft und euch HeartBeat und Co. noch ein bisschen Schmackhafter macht! :D
Mehr dazu gibs in der Gruppe zu den Jungs Such.In.Love.! ;3
Beste Grüße, eure sich nun an die Arbeit für ein schönes Ende machende Usagi <3
„Ich lieg ja nicht im Sterben!“, maulte ich meine Mutter knatschig an und fixierte sie böse mit verschränkten Händen vor der Brust. „Du bist krankgeschrieben, da kannst du schlecht da draußen rumturnen!“, erklärte meine Mutter kalt und legte weiter Wäsche zusammen.
Es war Mittwoch, seit Samstag hatte ich das Haus nicht mehr verlassen und langsam, aber sicher wurde ich wahnsinnig in dieser Bude. Janosch war mich zwar jeden Tag besuchen gekommen, doch mehr als ein kleiner Kuss zur Begrüßung war nicht drin, denn meine Nervbacken von kleinen Geschwistern, angeführt von dem elendigen Übel namens Aaron, ließen uns keine ruhige Minute. „Mir fällt die Decke auf den Kopf!“, warf ich aufgebracht die Hände hoch, die Frau schaffte mich, „Außerdem tut frische Luft gut, ich will nur nen kleinen Spazier…“ „Du warst sonst nie scharf auf frische Luft!“, zog die Frau, die mich zur Welt gebracht hatte, eine Braue hoch. „Und wie oft sagst du mir, ich soll das ändern…“, ich zeigte anklagend auf sie, „Und jetzt wo ich das will, ist es auch nicht richtig?“
Meine Mutter stand auf mit einem großen Berg sauberer T- Shirts im Arm und trug sie zu Lea ins Zimmer, ich tigerte ihr hinter her. „Mir geht’s doch super, am liebsten würde ich sogar wieder zur Schule gehen…“, meine Mutter lief an mir vorbei in die Küche und ich lief ihr wieder hinter her. Lea und Aaron machten sich gerade warme Milch mit Honig als wir rein kamen.
Mein großer Bruder sah auf, und lauschte neugierig unserer Unterhaltung. Lea währenddessen quetschte alles was in der kleinen Honigflasche war unbemerkt in Aarons Becher. „Du willst also wirklich Spazierengehen um mal etwas frische Luft zu schnappen!“, entnervt von meiner Anhänglichkeit strich sie sich eine rotbraune Haarsträhne aus den Augen. „Genau… Ein bisschen Bewegung und frische Luft…“, ich witterte tatsächliche eine Chance mich von hier zu verziehen. „Ich glaube nicht, dass du viel frische Luft tankst wenn du die ganze Zeit mit dem blonden Rummelkind knutschst!“, warf Aaron ein und lächelte mich durchtrieben an. „Halt die…“, setzte ich schon als Lea an mir vorbei zu Arnold filzte und ich die Lippen fest zusammen presste. Ich räusperte mich kurz und meinte dann: „Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du dich da raus halten würdest!“
Enttäuscht stellte Lea Arnold wieder auf den Schrank. Die Stirn unserer Mutter lag nun in tiefen Falten, auch wenn ihr einer Mundwinkel leicht zuckte. „Triffst du dich in der Zeit mit Janosch?“, fragte sie schlicht. „Naja, ich wollte mir kurz die Hausaufgaben von ihm holen, und vielleicht kann er mir noch kurz was zeigen, was wir im Unterricht gerade dran nehmen…“, tat ich gespielt belanglos. Es war eindeutig nicht die richtige Sache ihr zu sagen, dass ich nur hier raus wollte um Janosch endlich vernünftig Knutschen zu können. „Von wegen zeigen was im Unterricht passiert ist, du lässt dir doch ganz andere Sachen zeigen…“, kicherte Aaron verhalten und pustete betont unschuldig über seine heiße Milch. „Du bist nicht gerade hilfreich!“, knurrte ich meinen großen Bruder an. „Oh gut, dann schein ich ja alles richtig gemacht zu haben!“, lächelte er so perfekt, das jeder Zahnpasta-Hersteller, wenn er es denn gesehen hätte, ihn als Model hätte buchen wollen.
„Eine Stunde…“, seufzte schlicht meine Erzeugerin und ich sah sie verdutzt an. „Was?“, fragte ich verwirrt. „Eine Stunde, dann bist du wieder da!“, wiederholte sie und begann die Spülmaschine auszuräumen. „Nur eine Stunde…“, setzte ich an, doch die Worte bleiben mir im Halse stecken als mich der eiskalte Blick Momzillas traf. „Eine Stunde! Und wenn du nur einen Sekunde später kommst, bleibst du bis zum Abi mit deinem Hintern in deinem Zimmer!“, präzisierte sie und stellte das nun saubere Frühstücksgeschirr in den langen Schrank neben der Spüle. „Wir sehen uns in einer Stunde!“, ich hob leicht die Hand und machte auf dem Absatz kehrt. „Jedem, was ihm gebührt!“, flötete Aaron und nahm einen Schluck seiner mit viel zu viel Honig angereicherten Milch. Er würgte entsetzt über den Geschmack und sah schockiert die Tasse an. „Da hast du wohl recht, großer Bruder!“, lächelte ich beschwingt zurück und hüpfte halb in den Flur, während ich schnell eine Nachricht an Janosch vom Handy schrieb. Er hatte gleich Schulschluss.
Gerade als ich meine Schlüssel vom Hacken nahm, tapste Elias in den Flur mit seinem Teddy im Arm und sah mich fragend an. „Wo willst du hin?“, ein ängstlicher Ton lag ins einer hohen Stimme, seit dem Unfall war er noch anhänglicher als zuvor. „Ich geh kurz spazieren, in ner Stunde bin ich wieder da!“, lächelte ich ihm zu und band den Schnürsenkel meines linken Schuhs neu. „Ich komm mit!“, sagte er entschieden und schnappte sich seine Wasserdichten Stiefel. Aaron und meine Mutter kamen in den Flur. „Elias du kannst nicht mitgehen mit Chris!“, erklärte unsere Mutter ruhig, doch der Dreijährige sah sie trotzig an. „Ich kann doch mit Lea auch mitkommen, dann muss Chris nicht die ganze Zeit auf Elias aufpassen und die Kids kommen auch mal an die frische Luft!“, warf nun Aaron ein und lächelte mich wieder durchtrieben an. „Ich wollte mit Lea und Elias Muffins backen, Oma kommt morgen zum Kaffee vorbei!“, sagte meine Erzeugerin und warf Aaron einen schiefen Blick zu von der Seite. „Ich darf die Schüssel auslecken!“, rief natürlich sofort Lea und Aaron ging zurück in die Küche. „Das durftest du schon das letzte Mal!“ „Ich will auch Muffins machen!“, sagte Elias und tapste in die Küche. „Lauf!“, sagte meine Mutter zwinkernd zu mir und ich schlüpfte grinsend durch die Haustür.
Ich lief durch den frischen Oktober-Nachmittag und schwappte mit den Gedanken sofort wieder zu Janosch, meinem Freund! Gott sei Dank sah mich niemand, den meine Wangen fingen sofort an Blut im Überschuss zu sammeln.
Wie fürchterlich peinlich es doch war, das mich tatsächlich diese einfachen Gedanken so euphorisch werden ließen, aber… Es fühlte sich so verdammt gut an zu wissen, dass er einem gehörte! Was hatte Elias gesagt, mit niemanden teilen, ja, ich wollte alles, aber nicht die Blondine mit irgendwem teilen!
„Na, da ist ja mein krankes Huhn!“, kam es gut gelaunt und mich grinste eben jener Blonde an. Er schlang sofort stürmisch die Arme um mich und schmiegte sich dann seufzend an mich. Ich legte ebenfalls die Arme um ihn und zog seinen vertrauten Geruch ein. „Du hast also ne Stunde Ausgang?“, fragte Esmeralda und löste sich ein Stück von mir, wartete jedoch keine Antwort ab und legte seine warmen, vollen Lippen auf meine.
„Genau…“, räusperte ich mich, als wir uns wieder voneinander lösten, „Und wenn ich dann nicht wieder zu Hause bin, krieg ich welche auf den Deckel!“
Janosch nahm meine Hand in seine und wir liefen gemeinsam weiter. „Hm, das ist ja nicht gerade lang…“, er zog ganz leicht einen Fluntsch, „Wir können uns ja ins Rathaus-Cafe setzen…“
Ich nickte und wir begaben uns langsam in die Richtung. „Damit ist wohl die Möglichkeit, dass du am Samstag zur Abi-Feier kommst auch Nicht-Existent, oder?“, fragte Janosch. „Ja, ich denke, die böse Hexe wird mich im Turm gefangen halten…“, nickte ich düster und Janosch kicherte. „Mein armes Prinzesschen...“
Während wir zum Cafe liefen, erzählte mir Janosch alles wichtige und auch unwichtige, was in der Schule passiert war und ich lächelte milde angesichts seiner diebischen Freude über den neuesten Klatsch und Tratsch über uns beide. „Wir müssen unbedingt auf dem Schulhof knutschen Chrissi, in der nächsten Deutschstunde hält der Degenhardt dann nen ewig langen Vortrag über Toleranz und die Gleichberechtigung von Homosexuellen oder so was… Manchmal glaub ich, unserer Klassenlehrer fischt selbst am eigenen Ufer…“ „Ich will absolut nicht wissen, nach was dieser Typ fischt“, meinte ich und verzog leicht das Gesicht.
Gerade als wir die Abkürzung über den Edeka-Parkplatz nahmen rief jemand gut gelaunt: „Uhhh, guck mal! Da halten zwei Jungs Händchen!“
Ich drehte mich mit hochgezogenen Brauen um und musste leicht schmunzeln, als ich Jezzy und Melli an einem alten Golf stehen sah. „Pikiert sich gerade da das Mädchen, dessen Haare aussehen als würden sie schimmeln?“, fragte Janosch und steckte ihr die Zunge raus. „Ihr seht wirklich entzückend aus, ihr beiden!“, seufzte nun die Türkishaarige und pustete sich eine Locke aus den Augen.
„Was macht ihr hier?“, fragte der Blonde nun und sah durch die Heckscheibe in den zugekramten Wagen. „Wocheneinkauf… Ich hatte die Wahl den Wohnwagen aufzuräumen oder einkaufen zu fahren… Die Wahl fiel mir nicht schwer!“, zuckte Jezzy unbestimmt mit den Schultern und sah mich grinsend an, „Apropos… Neue Pärchen… Rate mal, wer endlich die Klappe aufgekriegt hat und jetzt mit Melli zusammen ist?“ Janosch riss freudig den Mund auf. „Hat mein Spaten von Cousin dich echt endlich gefragt?“ Melli wurde rot um die Nase und nickte. „Du Luder!“, lachend boxte Janosch der schwarzhaarigen gegen die Schulter.
„Wenn jetzt nächste Woche Jens kommt, können wir alle zusammen was als Pärchen machen!“, rieb Jezzy sich gut gelaunt die Hände. Doch Janosch verzog das Gesicht. „Oh Gott, Jezzy! Wie kitschig ist denn das bitte!“ „Ich hatte noch nie ein Pärchen im gleichen Alter in meiner Nähe, gönn mir den Spaß!“, schmollte die beste Freundin der Pheromonschleuder. „Jens ist ihr Freund….“, vermutete ich einfach ganz stark und sah fragend zu Melli, die nickte: „Sie sind schon zwei Jahre zusammen, Jens´ Familie ist auch beim Rummel. Sie kommen nächste Woche mit ihrem Stand her.“
„Er sieht umwerfend aus!“, reckte Jezzy ihr Kinn, „Sogar noch besser als dein großer Bruder…“, sie biss sich leicht auf die Unterlippe, „Und der ist wirklich ein verflucht heißer Bengel!“
„Ja, ein verfluchter Bengel passt!“, verdrehte ich entnervt die Augen und Janosch neben mir lachte leise. „Wo du verfluchter Bengel sagst…“, Melli runzelte die Stirn, „Adrian war heute schon wieder bei unserem Stand, Alex hat ihn weggeschickt!“ „Schon wieder?“, entnervt raufte sich der Blonde die kurzen Haare. „Wer ist Adrian?“, fragte ich und hob eine Augenbraue. „Mein einer Ex-Stecher… von hier, als ich vor drei Jahren schon mal hier war…“, seufzte Esmeralda, „Er war schon am Montag da und hat rumgestresst…“ „Am Montag? Warum hast du es mir nichts erzählt?“, fragte ich und verzog leicht den Mund. „Keine Ahnung, hat sich nicht ergeben… Der Typ nervt mich auch immer per SMS und Anrufen… Ich versuch, so wenig wie möglich an ihn zu denken… Vielleicht sollte ich wirklich meine Nummer ändern…“, unbestimmt zuckte er mit den Schultern, doch ich ließ mich nicht so leicht abspeisen: „Wie, hat sich nicht ergeben? Du erzählst mir doch sonst jeden Mist?“
„Ich habs halt vergessen…“, meinte Janosch. „Du hast vergessen, dass du mit deinem einen Ex schreibst?“, fragte ich. „Oho…“, kam es leise von Jezzy, doch ich ignorierte sie. „Ich schreibe nicht mit ihm! Er textet mich zu!“, rechtfertigte sich der Blonde. „Das heißt, du schreibst nicht mit deinen anderen Ehemaligen sonst…“, ich atmete wütend aus. „Naja, mit manchen schon…“, als er meinen Blick sah fügte er jedoch schnell hinzu, „Ich bin aber auch mit den meisten befreundet! Es reagieren ja auch nicht alle so patzig wie Adrian auf die Tatsache, dass ich nur etwas Spaß mit ihnen haben wollte…“ „Du bist also mit irgendwelchen Kerlen befreundet, die was von dir wollten und mit denen du auch rumgemacht hast?“, ich konnte nicht fassen, dass er mir so was einfach locker mal nebenbei erzählte. „Du bist doch nicht gerade deswegen sauer?“, fragte Janosch spöttisch lachend. „Denkst du, ich freu mich drüber?“, fragte ich schneidend zurück. „Ich mach dir doch auch keine Szene, weil du noch mit Phillip und Niklas befreundet bist!“, ungestüm stemmte der blonde die Fäuste an die Hüfte. „Das ist was vollkommen anderes!“, ich verschränkte nicht minder wütend die Arme vor der Brust. „Ja, da hast du recht!“, spitze er kurz die Lippen, „Das ist eigentlich viel schlimmer!“ „Wie bitte, ich hatte mit keinem der beiden was am laufen!“, sagte ich pikiert. „Nein, aber du hättest gern was mit ihnen gehabt! Diese Typen wollten vielleicht mal was von mir, aber ich nicht von ihnen. Du hingegen warst in beide Jahre lang verschossen! Und du hast mit Phillip rumgeknutscht, falls du es vergessen hast!“, die grauen Augen, denen ich mich sonst kaum entziehen konnte, sprühten Funken. „Rumgeknutscht, das war wahrscheinlich tausendmal jugendfreier zwischen uns, als du es jemals mit deinem Haufen Kerle warst!“, lachte ich spöttisch, ein bitterer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus. Wenn ich nur an Janosch mit einem anderen Kerl dachte, rauschte mir wütend das Blut durch die Ohren.
„Willst du damit gerade sagen, ich wäre so was wie ein Flittchen!?“, seine Worte waren wie ein Knurren. „Oho…“, kam es nun sehr viel lauter von Jezzy, doch ich ignorierte sie weiter. „Das habe ICH nicht gesagt!“, ich sah Janosch mit steinerner Miene an, „Aber wie ne Nonne hast du nun wirklich nicht gerade gelebt!“ Seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Ein ganz schön starkes Stück, das aus deinem Mund zu hören! Wenn du auch nur mit der Hälfte aller Mädchen geschlafen hast, die sagen, sie hätten mit dir in der Kiste gelegen, sind das immer noch doppelt so viele wie Justin Bieber Likes auf Facebook hat!“, verschränkte Janosch nun ebenfalls seine Arme, unnachgiebig sahen wir uns an.
„Ich fasse es nicht, dass du eifersüchtig auf meine Verflossenen bist!“, schüttelte Janosch schon fast entsetzt den Kopf. „Das hat überhaupt nichts mit Eifersucht zu tun!“, sagte ich kalt, „Es geht darum, dass du mir etwas verschwiegen hast!“ „Es ist doch gar nichts zwischen mir und Adrian…“, setzte Janosch an, doch ich wollte nichts hören, so wie er damals. „Genau das gleiche hab ich dir damals wegen Phillip gesagt!“, er wollte den Mund auf machen um zu widersprechen, doch ich redete weiter, „ Ich hab dir damals etwas nicht gesagt, dem ich keine Bedeutung zugewiesen habe, aber du hast mich deswegen fast lebendig gefressen und jetzt… jetzt machst du den gleichen Mist mit mir, aber da ist es okay!?“ Er öffnete den Mund, aber schloss ihn wieder ohne ein Wort zu sagen.
„Ich finde, für uns beide sollten die gleichen Regeln gelten!“, ich sah auf mein Handy, meine Zeit war fast rum, „Ich muss nach Hause, oder meine Mutter reißt mir den Kopf ab!“
Ohne mich weiter zu verabschieden lief ich in die Richtung, aus der ich gekommen war.
Guten Morgen,
ja ich weiß, es ist schon um eins… Aber da ich nach einer langen Nacht in der ich geschrieben haben jetzt erst aufgestanden bin passt mir dieser Gruß ganz gut! :P
Es geht schon weiter bei den Jungs, schließlich muss ich mein Pensum halten um am 1. März fertig zu sein! :3 (Und es tut mir Leid, das sie sich gestritten haben… aber Chrissi ist nun mal eifersüchtig, und ein bisschen recht hat er auch… also Janosch hätte ihm das ruhig sagen können… ^^“)
Und für alle, die selber gerne Schreiben und aber auch an alle die gerne viel Lesen, schaut doch mal beim Wettbewerb zu den Jungs in der Gruppe Such.In.Love. vorbei, Juroren wie Teilnehmer sind noch gesucht! ;) Teilnahme Schluss ist ebenfalls der erste März! *_*
Ich hab mir übrigens was fürchterliches angewöhnt… rüher habe ich zum Schlafen immer Musik gehört. Ich hasse es bei vollkommender Stille zu schlafen, ich bin da einfach viel zu lauernd auf alle Geräusche um mich herum. Aber seit kurzem höre ich keine Musik, sondern mach mir Filme an, bei denen ich dann einschlafe… -.- Dass ist fürchterlich… Wie als würde ich mir ne Gute Nacht Geschichte vorlesen lassen… -.- XD Aber so ist es, meistens werde ich dann ja noch von irgendwelchen krass flackernden Bildern und Lauten Spezialeffekts. Deshalb hab ich mir jetzt das erste mal im Internet ein Hörbuch runter geladen. Shades of Grey, der erste Teil…
Ich muss ehrlich sagen, bei Hörbüchern schlafe ich definitv ein und ich bin noch nicht wirklich überzeugt von Shades of Grey… Kennt ihr das? Dieses Erotik ding, ich bin ja erst bei Kapitel 4, da bin ich irgendwo eingeschlafen, aber auch ohne es davor irgendwo gelesen zu haben, wäre mir die Ähnlichkeit zu twillight aufgefallen. Vom Charakter Design der Figuren, man merkt stark, dass das mal ne Fanfic zu Bella und Edward war… :D Hab hier Shades of Grey gelesen, oder wie ich als Gute Nacht Geschichte gehört? Und wie siehts allgemein mit Hörbüchern bei euch aus? :D
Ich habe jetzt eindeutig lange genug gequatscht, seht bei der Gruppe bei Wettbewerb vorbei,
eure jetzt erst mal frühstücken gehende Usagi <3
Ich schloss die Haustür auf und stampfte noch immer mehr als schlecht gelaunt in den warmen Flur, in dem es verführerisch nach frischen Muffins roch. „Du bist zu spät!“, kam es sofort schneidend aus der Küche. „Sorry…“, murmelte ich und hängte meine Jacke auf und platzierte den Schlüssel an seinem angestammten Platz. Einen kurzen Augenblick hätte ich am liebsten dieses dämliche Ikea- Schlüsselbrett genommen und gegen die Wand geschlagen. Ich war so wütend und wusste einfach nicht, wohin mit all diesen aufgestauten Gefühlen.
Vielleicht sollte ich kalt duschen gehen… Am liebsten wäre ich ja Joggen gegangen, aber das würde der Hausdrache nicht zu lassen. „Denkst du es ist mit einem einfachen Sorry getan?“, meine Mutter hob leicht eine schmale Braue, als sie mir entgegen in den Flur kam, „Du solltest vor zehn Minuten zu Hause sein!“ „Da ich keine Zeitmaschine habe, wird das wohl alles sein, was ich tun kann!“, sagte ich schlicht und wir sahen uns beide ohne eine Miene zu verziehen an. „Ich glaube nicht, dass es dir hilft, wenn du patzig wirst!“, erklärte meine Mutter nun und nahm die Kampfansage milde lächelnd an, es war schon eine Weile her, das ich mich offen mit meiner Mutter angelegt hatte. Mein sonst gesunder Menschenverstand verhinderte sonst solche Aktionen, die ich eh nie gewinnen konnte, aber ich war gerade so verflucht geladen, das ich selbst wagte, Momzilla auf die Füße zu treten. „Keine Ahnung, ich weiß nur, dass ich alle Patzigkeit, die ich stolz mein eigen nenne, von der Frau vor mir habe!“, ich tat unbeeindruckt von den Blitze schleudernden Augen vor mir und betrachtete herablassend meine Finger. „Soll ich schon mal Arnold holen?“, fragte Lea leise Aaron, die beide in der Tür standen und uns ansahen. „Ja, ich glaub das ist ne gute Idee…“, flüsterte Aaron zurück. „Bist du dir sicher, dass du so mit mir reden darfst?“, ein mildes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie mit sanfter Stimme sprach. Mom war nie gefährlicher, wenn die ruhige Stimme kam.
„Ich glaube, du hast dir den Kopf härter gestoßen als zuerst angenommen…“, sie überlegte gespielt, „Ich glaube, die nächsten zwei Wochen…“ „Was? Werde ich Hausarrest haben?“, ich legte extra eine große Portion Hohn in meine Stimme, eine Sekunde später fiel mir wieder ein, das Mom immer ganz genau wusste, wie sie uns am meisten wehtun konnte und so spürte ich einen tiefen Stich, als sie mich seufzend anblickte. „Das und ich denke, du wirst die Zeit in Ruhe verbringen, also ohne Fernseher, und Konsolen und deinem Computer… Und, dein Handy gibst du mir am besten auch noch, ja?“ Einen ganz kurzen Moment überlegte ich einfach wieder zu widersprechen.
Aaron währenddessen zog gespielt schmerzvoll die Luft ein. „Uh, das tut weh!“, er konnte einen belustigten Ton jedoch nicht unterdrücken, „Da wären wir wieder bei dem was man verdient…“
„Wenn das ist alles ist!“, sagte ich kalt und zog mein Handy aus der Hosentasche und warf es grob aufs Sideboard. Ohne einen weiter anzusehen, ging ich vorbei in mein Zimmer. „Ich stelle dir gleich einen Wäschekorb vor die Tür, da kannst du alles rein tun, und vergiss nicht dein Stromkabel für den Fernseher.“, rief sie mir nach. „Du warst auch schon mal kreativer!“, konnte ich mir nicht verkneifen und bekam natürlich sofort die Konsequenz dafür. „Ich denke wir machen vier Wochen draus…“, ich ballte wütend die Hand zur Faust, „Und wenn du jetzt die Tür knallst, dann verlängern wir das bis Weihnachten!“
Natürlich knallte ich nun erst recht meine Zimmertür zu und raufte mir leise fluchend die Haare. Aggressiv atmete ich durch die Nase ein und aus und hätte am liebsten auf die Zimmerwand eingeschlagen. Es klopfte leise an der Tür und ich wusste auch ohne hinzusehen, dass es Aaron war, der eintrat. „Du wirkst ein bisschen verstimmt, Chrissi!“, mein großer Bruder ging an mir vorbei und lehnte sich gegen meinen Schreibtisch, er sieht noch immer so aus, als würde er sich nur mit Müh und Not ein Lachen verkneifen können. „Solche Schotten sind im Moment von Nina zu erwarten und nicht mehr von dir, Kleiner!“, er sah mich fragend an und seine ganze Art zu sprechen, meinen Namen zusagen, erinnerte mich fürchterlich an Janosch. „Kannst du bitte wieder gehen“, fragte ich gepresst. „Ach komm schon Chrissi, du bist doch etwa nicht sauer wegen der Sache von vorhin, das war nur ein kleiner Spaß…“, er lachte und legte die Hände neben sich auf die Tischplatte.
Wenn er noch einmal Chrissi sagt spring ich ihm an die Kehle!
„Und keine Sorge, das Muttertier kriegt sich wieder ein, ich rede mit ihr. Obwohl du die Nummer echt nicht hättest bringen sollen, auch wenn es wirklich lustig war…“, er lachte verhalten, und ich schloss die Augen. „Geh raus!“, sagte ich nochmals und diesmal etwas lauter. „Nun hab dich nicht so Chrissi, ich…“, doch weiter kam ich nicht, den ich brüllte ihn an. „Verschwinde aus meinem Zimmer! Ich will dich nicht sehen!“, erzürnt zeigte ich auf die Tür und holte unkontrolliert Luft.
Doch Aaron ging nicht, er bleib wo er war und der erst unbeschwerte Ausdruck in seinem Gesicht wich einem besorgten Stirnrunzeln.
Ich senkte den ausgestreckten Arm wieder, raufte mir die Haare und setzte mich aufs Bett und vergrub mein Gesicht in den Händen. „Entschuldige!“, nuschelte ich verlegen. Noch nie hatte ich mich so gegenüber Aaron verhalten, selbst zu meinen besten Zeiten nicht!
„Verrätst du mir, was los ist?“ er legte mir sanft eine Hand auf die Schulter und ich sah verzagt auf. Er hatte sich vor mir hingekniet und sah mich ernst an.
Ich seufzte tonnenschwer und tat dann etwas, was ich schon sehr lange nicht mehr getan hatte. Ich glaub das letzte Mal mit zehn, wo ich ihm Sportunterricht vergessen wurde in eine Mannschaft gewählt zu werden, weil ich so ruhig war hat überhaupt niemand mehr daran gedacht, dass ich noch da bin.
Ich legte die Arme um meinen großen Bruder und vergrub das Gesicht an seinem Hals. Er schien einen Augenblick überrascht, doch dann legte er ebenfalls die Arme um mich und fragte leise. „Was ist passiert?“
Die Erinnerung an dieses so vertraute Gefühl löste leicht den Knoten, der sich in meiner Brust festgesetzt hatte. „Ich hab gedacht, dass jetzt alles gut wäre…“, sagte ich leise, „Aber irgendwie kann es irgendwie nicht gut zwischen uns sein…“ „Was hat Janosch gemacht?“, Aarons Stimme war ganz ruhig, auch wenn ich spürte, wie sich sein Körper ganz leicht anspannte. „Ich weiß es nicht, und das ist es was mich so stört!“, antwortete ich immer noch leise und wünschte mir sehnlichst, ich wäre wieder 10 und die Umarmung von meinem großen Bruder macht jedes schlechte Gefühl was ich habe weg, doch es klappte nicht mehr… Wann hatte der Zauber aufgehört und die Realität zu geschlagen?
Wahrscheinlich ab der Zeit, wo ich angefangen habe zu zuschlagen…
„Ich komme mir so unfähig vor…“, sprach ich schließlich das aus, was ich die ganze Zeit schon dachte. Meine Zimmertür ging auf und ich sah Elias herein treten. „Tut dir was weh?“, fragte der Kleine und kam zu mir und Aaron. Ich strich dem Dreijährigen durch die Locken und half ihm dabei, sich bei mir auf den Schoß zu setzen. Aaron setzte sich neben mir aufs Bett. „Warum unfähig?“, fragte er und Elias nahm Aarons schlanke Hände in seine und verglich die unterschiedlichen Größen.
„Weil ich zu unfähig bin, eine Beziehung zu führen!“, ich sah meinen großen Bruder nicht an, sondern blickte auf meinen alten dunkelblauen Teppichboden, „Entweder wir fallen uns um den Hals oder wir springen uns an die Gurgel… Es gibt nichts anderes… Dabei…“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
„Dann ist er vielleicht nicht der Richtige…“, sagte Aaron leise und nun sah ich ihn doch an. „Was?“, ich spürte ein kaltes Gefühl irgendwo dort, wo es eigentlich sehr viel wärmer sonst war. „Liebst du ihn?“, fragte Aaron schließlich. Ich nickte. „Ich glaub schon…“, sagte ich heiser. „Da haben wirs…“, lächelte Aaron und fuhr sich durch die dunklen Haaren. „Du glaubst… So lange du nicht weißt, das du ihn liebst, kann das auch nichts werden!“ „Und wann weiß ich es?“, fragte ich leise.
„Wann wird Glaube zur Gewissheit…“, eine Nachdenklichkeit fiel in Aarons Stimme, „Vielleicht wenn man begreift…“ „Begreift?“, ich legte die Stirn in Falten. „Ja, wenn du begreifst, dass dein Leben ohne Janosch nicht mehr vollständig ist…“, Aaron stupste leicht gegen Elias Nase der kicherte, „Zum Beispiel liebst du Elias, das ist Gewissheit, deshalb bist du auch einfach auf die Straße gesprungen um ihn vor dem Auto zu retten, weil du wusstest, das dein Leben ohne ihn nicht mehr dein Leben ist...“, schließlich sah mein großer Bruder mir in die Augen und sagte die Frage, die alles nur noch schlimmer machte, „Was ist dein Leben ohne Janosch?“
Na meine Lieben? ^w^
Ich hoffe, da ich euch mit Lieben an spreche euch auch dazu zu animieren lieb zu bleiben und mir nicht bös fürs Kapi zu sein! ^^“ Ich mochte es sehr Elias und Aaron in dem Moment bei Chris zu haben… Sozusagen seine Lieblinge! xD Und ja, wann ist sich Chris endlich sicher? :/
Noch zwei Kapitel, dann kommen die letzten drei am erste März, das sind jetzt noch neun Tage! O_O
Es sieht tatsächlich ganz gut aus, das ich das bis dahin schaffe… XD Ich bin hochmotiviert… :P
Außerdem müsst ihr noch hochmotiviert sein, denn bis dahin läuft auch noch der Schreibwettbewerb zu Such.In.Love. :P
Am schlimmsten wird bestimmt das letzte Kapitel zu schreiben… ah… -.- Aber, ich habe da heute die letzte Szene, sozusagen, geschrieben… :3 Also, das letzte bisschen, was passieren wird… Ist mir spontan eingefallen und weils gar nicht so verkehrt klang hab ich s eingebaut, das letzte Wort, was in HeartBeat stehen wird ist übrigens „… wollte!“ xD Damit könnt ihr nichts anfangen ich weiß… aber es ist toll es schon zu wissen… also, das ich weiß, wie es heißt… XD
Ich hab übrigens Shades of Grey weiter gehört… Und, ich hab mir noch nie nen Porno vorlesen lassen! X°DDD Die Tante, die das vorließt macht das alles so ulkig überbetont das ich anstatt Erotik eiegntlich nur Comedy hab! Echt wenn die das Wort „Penis“ sagt hört sie sich an als würde sie Leberwurst sagen… und dann pahahahahah… (Wenn ich dran denke schüttle ich mich wieder sofort vor Lachen) … dann ließt sie echt mit ihrer Pfiebsstimme den Grey flüsternd vor der sagt: „Lass dich fallen, Baby!“ Und die Antwort von der ist dann eigentlich so ein „ahh“ also so ein erotisches Gestöhne und sie macht daraus „ÄeH!“ Da hat ne Ente nen Stock in Arsch gerammt gekriegt! :D
Aber ich muss sagen, irgendwie ist es schon alles ganz unterhaltsam, und ich werde auf jeden Fall die Sache weiter hören, aber mir fällt mal wieder auf, dass ich an sich für Erotik nicht geschaffen bin… Ich bin eher so der Blümchensexleser, sobald mehr als zwei Mal „Penis“ kommt kracht der 14 jährige Teil in meinem Gehirn durch und ich bin nur noch am Kichern! ^///^
Allerliebste Grüße, eure weiter schreibende Usagi <3
Den nächsten Tag wache ich schlecht gelaunt gegen Mittag auf, als Lea unüberhörbar aus der Schule kommt. Sie stürmt in mein Zimmer, hält mir irgendeinen Test unter die noch ganz müden Augen und meint stolz, sie hätte die einzige Eins und dann war sie auch schon wieder raus, noch bevor ich ein weiteres Wort sagen konnte.
Grummelnd ließ ich mich zurück in die Kissen fallen und hoffte vielleicht wieder einschlafen zu können. Natürlich hoffte ich mal wieder umsonst…
„Willst du heute dich auch mal aus diesem Bett bewegen?“, kam ein rauer Gruß von der Tür und meine Mutter kam rein ohne mich weiter zu beachten, riss die Vorhänge zur Seite und öffnete weit die Fenster.
„Ich glaube eher weniger…“, knatschte ich ungnädig, ich hatte unseren Streit nicht vergessen, auch wenn ich wusste, dass ich eigentlich der Schuldige war, purzelten noch immer genug Teenie-Hormone durch meinen Körper, als das ich jetzt einknicken würde. „Tja, dann wirst du wohl mit Telepathie die Wäsche aufhängen dürfen und den Spüler ausräumen, bis wir wieder da sind.“, sie nahm zwei T- Shirts von mir, welche ich nach dem Tragen achtlos ins Zimmer geworfen hatte und sah mich finster an. „Bis ihr wieder kommt…“, wiederholte ich und hob leicht misstrauisch den Kopf. „Eigentlich wollte heute eure Oma Emma kommen, wenn Aaron schon mal Urlaub hat, und er den auch noch tatsächlich zu Hause verbringt… Aber ihr Auto hat den Geist aufgegeben und deshalb hole ich gleich Simon und Nina von der Schule ab und fahren dann alle zusammen zu ihr…“, sie musterte sehr kritisch meine abstehenden Haare. Ich musste wirklich dringend duschen.
„Familienausflug…“, nuschelte ich und wollte es eigentlich sarkastisch meinen, als sich die Stirn meiner Mutter ernst und auch fast traurig in Falten legte. Sie hatte es mehr als falsch verstanden…
„Du hast Hausarrest!“, sagte sie dünnlippig. Einen Augenblick sahen wir uns unschlüssig an.
Mit flauem Gefühl im Magen richtete ich mich auf und verzog leicht das Gesicht als meine noch geprellte Schulter belastete. Sie kam zu meinem Bett und wuschelte mir leicht durch die Haare. „Außerdem bist du Krankgeschrieben. Du kannst den Tag Ruhe hier im Haus vertragen…“
Nicht wirklich belustigt lachte ich auf. „Wie kommst du darauf, dass ich hier keine Ruhe hätte?“
Wahrscheinlich hörte Johanna in Amerika den Streit von Aaron, Lea und Elias über die Packung Gummibären im Wohnzimmer. „Ich lege dir einen Zettel auf den Küchentisch, damit du nichts vergisst zu erledigen…“, und sie war wieder raus und ging mit einem Fauchen zwischen die Streithähne. Keine Minute später kam Aaron in mein Zimmer geschlendert, natürlich mit Gummibärchentüte. Er sah kurz aus dem offenen Fenster bevor er es schloss und sah mich dann schmatzend an. „Mach lieber das, was sie dir aufgibt und sehe heute Abend ein bisschen wehleidig aus, ich denke, dann hast du zumindest am Montag dein Handy wieder…“, er kratze sich kurz am Ohr und hielt mir dann die Gummibärchentüte hin. Ich streckte mich und langte eine Handvoll raus. Schnell sortierte ich die gelben raus und gab sie Aaron wieder, der sich alle auf einmal in den Mund stopfte. Gähnend nickte ich nun zu seinem Kommentar. „Im Moment ist sie eher flauschig auf dich eingestellt, mit der Lebensretter Sache und…“, er sah mich kurz überlegend an, „Mit der Tatsache, dass du dein Y-Chromosom von nem anderen hast als ich zum Beispiel…“
Sofort kaute ich nur noch mäßig begeistert auf den Gummitieren herum, während mein großer Bruder sich noch eine sehr volle Hand in den Mund stopfte. „Mama sagt, wir sollen uns jetzt anziehen, es geht los!“, lugte Lea in den Raum und fixierte Aaron böse, der schnell die Tüte hinter dem Rücken versteckte und ihr mit dicken Hamsterbacken scheinheilig zulächelte. Ihre verengten Augen fixierten auch kurz mich und ich schob mir ungerührt einen Gummibär in den Mund. „Na warte…“, drohte sie Aaron, der unüberhörbar schluckte. „Ich bin des Todes…“, seufzte der Ältere verzagt und ich musste lachen, als er sich noch ne Hand der Süßigkeiten einverleibte und mir die zu ein Drittel leere Tüte zu warf. „Bis heute Abend!“
Als Aaron den Raum verließ flitze Elias, schon in Stiefel und Jacke, in den Raum. Er krabbelte zu mir ins Bett und drückte mir eine Schmatzer auf. Ich gab ihm zwinkernd die Tüte des begehrten Süßkrams und er lächelte mich breit an, als er auch schon wieder aus dem Zimmer flitze.
Eine Minute später klappte die Haustür.
Ich seufzte laut und horchte eine Augenblick in die ungewohnte Stille des Hauses. Dann stand ich auf, streckte mich gähnend und stellte grummelnd fest, dass ich noch immer Schmerzen hatte in meiner Schulter, sobald ich sie zu sehr beanspruchte.
Barfuss stapfte ich ins Bad und stellte mich leicht fröstelnd unter den warmen Strahl der Dusche. Ich entspannte augenblicklich unter dem heißen Wasser und dachte verzagt an mein Gespräch gestern mit Aaron. Ich hatte ihm keine Antwort geben können.
Vielleicht war das ja die Antwort, flüsterte ein dumpfer Teil meines Gehirns. Energisch schüttelte ich den Kopf. Ich war mit Janosch zusammen und nur weil wir uns in die Haare gekriegt hatten, musste ich nicht gleich alles übern Haufen werfen.
Nur weil nicht alles glatt lief, konnte ich nicht einfach davon laufen, das war ich nicht nur mir, sondern auch vor allem Janosch schuldig. Janosch…
Ein Schauder lief mir gleichzeitig mit dem Wasser den nackten Rücken entlang.
Er müsste gerade noch in der Schule sitzen, die nun ganz kurzen Haare in seinem Nacken standen wahrscheinlich gerade ab, wir hatten jetzt eine Doppelstunde Mathe. Sofort stellte ich mir vor mit den Fingern durch seine weichen Haare zu fahren, die samtige Haut seines Halses zu küssen, wie es wohl wäre ihn nicht nur zu riechen sondern auch zu schmecken.
Mein Atem wurde schneller und ich biss mir kurz auf die Lippen, bevor ich meinen Gedanken freien Lauf ließ, was ich jetzt alles gerne mit dem blonden Elend unter der Dusche anstellen könnte.
War es eigentlich gesund einen Menschen zu vermissen, obwohl man gerade wütend auf ihn war?
Wieder trocken und nun sehr hungrig stand ich in der Küche und las die nicht gerade kurze Liste meiner Mutter, was ich den alles zu erledigen hätte. Ich schmunzelte milde als ich sah, dass daneben zwei Muffins standen. Sie wurde doch langsam weich…
Ich vertilgte die Muffins und räumte nebenbei den Spüler aus, danach hing ich die Wäsche auf. Gerade als der letzte Schlüpfer hing, klingelte es an der Tür.
In Gedanken mit der Frage beschäftigt, ob ich mir ein Sandwich machen oder lieber Cornflakes essen sollte, ging ich zur Tür und sah dann verdutz Niklas mit Prinz peng im Schlepptau entgegen. „Hey…“, kam es gutgelaunt von dem kleinen Nerd, während sein Pinscher von Freund mich nur an brummte. „Was machst du denn hier?“, ich fuhr mich erstaunt durch die noch nassen Haare und trat eine Schritt zur Seite um den beiden, ich muss ehrlich zugeben, mir wäre es lieber gewesen, Niklas würde Prinz Peng draußen an ne Laterne an binden, Platz zu machen.
„Ich hab gehört, du hattest nen Unfall?“, fragte Niklas ernst und musterte mich mit besorgter Miene. „Dich hätte ein Auto angefahren…“, Magnus versuchte nur sehr schlecht seinen hoffnungsvollen Ton zu verbergen. „Das Auto hat mich nicht erwischt, dafür der Bordstein…“, ich zuckte unbestimmt mit den Schultern und bereute es angesichts das ziehenden Schmerzes sofort wieder. Mistige Prellung…
„Wollt ihr was trinken?“, fragte ich und sah meinen überraschenden Besuch an, „Für dich Cola… und du Wasser aus nem Napf?“, ich lächelte den Fußballgott bittersüß an und erntete finstere Blicke.
„Cola für uns beide…“, sagte Niklas schlicht und ich ging die Küche. „Geht schon mal vor, ich komm gleich nach… Du weißt ja wohin…“, ich wusste es würde Magnus fuchsteufelswild machen, wenn ich so vertraute mit Niklas tat.
Meine Gefühle für den kleinen Lockenkopf waren zwar nur noch rein freundschaftlich, aber Magnus zu triezen war noch immer so ein wundervoller Zeitvertreib. Ich nahm ein kleines Tablett und stelle drei Gläser drauf, bevor ich eine Cola und eine Sprite aus dem Kühlschrank nehme.
Gerade als ich wieder in mein Zimmer will klingelt es erneut an der Tür, nicht sicher, welchen Überraschungsgast ich jetzt erwarten darf lauf ich zur Tür und stehe eine Minute später vor Phillip. „Du lebst also wirklich noch!“, nickt er anerkennend und ich muss lachen, während er an mir vorbei ins Haus geht. „Niklas… mit seinem Fußballspielenden Idioten-Schatten… ist auch da!“, erkläre ich und der Brünette nickt. „Willst du was trinken?“, frage ich auch ihn und zeige auf die bereits geholten Gläser. „Sprite, aber ich hole mir mein Glas selber…“, er lächelte und ging an mir vorbei in die Küche und ich ging ins Zimmer zu meinem bereits vorhandenen Krankenbesuch. „Wer ist gekommen?“, fragte Niklas der auf meinem Bett neben Prinz Peng saß, der sich misstrauisch umsah. „Phillip…“, sagte ich und goss die Cola in zwei Gläser als eben jener ins Zimmer gehuscht kam.
„Wo ist denn deine Familie abgeblieben?“, fragte Phillip und nahm sich die Sprite. „Kühltruhe…“, meinte ich düster und fuhr mit dem Zeigefinger über meine Kehle. „Da kriegst du die gar nicht alle rein…“, lachte Phillip und auch Niklas kicherte verhalten.
Phillip ließ sich schließlich auf meinen Drehstuhl nieder und ich lehnte mich gegen die Schreibtischplatte, als wir alle ein Glas hatten. „Ich hab dir die Physikunterlagen mitgebracht…“, erklärte Niklas schließlich und zog einen blauen Hefter hervor. Ich nahm ihn dankend entgegen und warf einen schnellen Blick rein. „Stimmt es, dass du vom Auto angefahren wurdest, weil du Elias von der Straße gerissen hast?“, Phillip nippte an seinem Glas und ich schüttelte den Kopf. „Elias ist einfach auf die Straße gerannt und ein Auto kam, doch ich hab ihn noch schnell genug runter gezogen, nur dann war da auf einmal ein Bordstein…“ „Du bist ein Held…“, meinte Niklas ernst und ich zog milde lächelnd eine Braue. „Nicht wirklich…“
„Stimmt es…“, fing nun Magnus an, „Das du mit Janosch zusammen bist?“ Niklas und Phillip sahen Prinz Peng mit gerunzelter Stirn an, doch dieser hob nur die Arme, als würde er meinen: „Ach kommt schon… Ihr wollt es doch auch wissen…“
Ich nehme belustig einen Schluck meiner Sprite und Niklas meint schnell: „Das geht uns gar…“ „Ja, bin ich!“, meine ich schließlich schlicht und vermeide es Phillip an zusehen. „Und?“, fragt Magnus weiter und Niklas boxt ihn in die Seite. „Das ist echt cool für euch… Ihr seid ein richtig…“, setzt Niklas wieder an, doch ich unterbreche ihn wieder. „Wir haben uns gestern gestritten…“
„Oh…“,sagt er darauf und ich stelle mein Glas auf den Tisch . „Warum?“, fragte Magnus wieder ohne jegliches Taktgefühl. „Warum nicht?“, lächele ich spöttisch und Prinz Peng verzieht das Gesicht. „Deswegen hat er mich gefragt, ob ich dich auf dem Handy erreicht hab…“, nuschelte Phillip, „Was ich nicht habe…“ „Mir hast du auch nicht geantwortet… Du willst bestimmt deine Ruhe…“, überlegte Niklas nun laut. „Meine Mutter hat mein Handy einkassiert, ihr könnt mich anbimmeln wie ihr wollt…“ „Was?“, belustig kratzt Magnus sich am Oberarm. „Ja, ich hab auch Hausarrest und ich wurde auch nicht ausgeraubt…“, ich nickte eindeutig zu der kahlen Stelle in meinem Schrank, wo meine Konsolen standen. „Mein Beileid…“, verzog Niklas mitleidig das Gesicht, wahrscheinlich würde sich der Nerd vorn Zug werfen, wenn ihm das passieren würde. „Das letzte Mal hat deine Erzeugerin alles eingezogen, als du diesem Typen die Nase gebrochen hast…“, sagte Phillip leise und ich presse leicht die Lippen zusammen. „Diesmal hat nicht viel gefehlt…“ sage ich genauso leise. „Du wolltest doch nicht Janosch…“, Magnus Stimme nimmt einen Ton an, den ich bis jetzt nur bei ihm gehört habe, wenn er über Niklas oder seine kleinen Geschwister redet. „Nein, meinem großen Bruder, der Nervensäge…“, sagte ich trocken und Philip macht ein Geräusch, das stark nach einem unterdrückten Lacher klingt. „ich versteh nicht, wie man eine Vernünftige Unterhaltung führen soll…“, knurrte Magnus und sah mich böse an. „Du weißt doch noch nicht mal, was ne vernünftige Unterhaltung ist, Prinz Peng!“, erwidere ich. „Willst du mit Janosch drüber reden?“, fragt nun Niklas laut in unser Gezanke.“ „Im Moment ist das schlecht… Ich darf das Haus nicht verlassen und hab weder Handy noch Internet…“, ich verschränke die Arme vor der Brust und sehe meinen Teppich an. „Warum habt ihr euch gestritten…?“, fragte nun auch noch mal Phillip und ich sah ihn kurz von der Seite an. Hatte er einen neuen Knutschfleck am Hals?
„Janosch hat mit seinen Ex-Stechern noch immer Kontakt, am Montag hat er wohl auch einen von denen getroffen und hat mir nichts gesagt…“, sage ich zögerlich, aber warum sollte ich es für mich behalten. Ich merkte, wie ich mit Leuten in meinem Alter darüber reden wollte, mit Freunden, dir mir keine Predigten hielten, sondern mir einfach mal Recht gaben. Doch bevor Niklas oder Phillip was sagen konnten, hatte Prinz Peng wieder den Mund aufgemacht, jedoch kam diesmal kein riesiger Schwachsinn wie sonst raus: „Da wäre ich auch sauer geworden…“
Na toll, war ich genauso besitzergreifend und aggressiv gegenüber Janosch wie Magnus gegenüber Niklas…. Plötzlich überlegte ich, vielleicht doch nicht überreagiert zu haben…
„Wenn er mit denen schreibt, ist das zwar seine Sache, aber ich finde auch, dass er es dir hätte zumindest sagen sollen…“, warf nun auch Phillip ein und ich runzelte leicht die Stirn. „Du willst also, dass er jeglichen Kontakt zu diesen Typen abbricht…“, in fragenden Ton verließen diese Worte Niklas Mund und ich wusste sofort, das Janosch mit Niklas geredet hatte. „Nein…Wenn er mit ihnen befreundet ist, dann ist das so…“, ich wusste, ich konnte ihm das nicht vorhalten, wenn ich weiter mit Phillip und auch mit Niklas befreundet war, „Ich würde es nur gerne wissen… Besonders, wenn er einen von denen trifft… Schließlich waren diese Typen allemal heiß auf ihn…“
„Klingt fair…“, zuckte Magnus mit der Schulter und Niklas sah mich mit gerunzelter Stirn an. „Naja…“, lenkte ich schließlich seufzend ein, „Gefallen tut mir der Mist nicht… aber ich könnte mit Leben…“ „Du solltest es ihm sagen…“, warf Niklas ein. „Im Moment ist es schlecht…“, wiederholte ich seufzend. „Wenn du willst…“, Niklas griff in seine Hosentasche um sein Handy zu zücken, doch das wollte ich nicht. „Ich mach das schon… Nur nicht jetzt!“, meine Stimme klang schärfer als beabsichtigt. „Willst du ihn wirklich schmoren lassen?“, Niklas verzog den Mund. „Ich brauch gerade einfach ein bisschen Abstand…“, sagte ich kalt. „Wenn du das sagst…“, meinte Phillip. „Also was gibt es neues in der Schule…“, fragte ich mit einem abschließenden Ton in der Stimme und sah die drei auffordernd an.
„Du bist nicht so dämlich und servierst ihn wegen dem Schwachsinn ab, oder?“, war es nun wieder Magnus, der das Talent hatte auszusprechen, was alle dachten, „Jeder Vollidiot sieht, dass da was zwischen euch ist!“ „Das will ich nicht!“, sagte ich entschieden. „Was willst du dann?“, fragte Prinz Peng und wir sahen uns hart an. Ich lachte leise und nahm einen Schluck aus meinem noch halb vollen Glas. Ich wollte Janosch… Nur wie, war die Frage…
Guten Morgen meine Lieben! :3
Ich mag ja immer Kapitel wo Magnus und Niklas drin vorkommen… die sind immer so schön grumpelig! :3
Ich fand das Kapitel in dem wichtig… weil es nochmal klar macht, das Chrissi zwar irgendwie schon wieder nicht weiß was Sache ist, aber er will noch immer Janosch… :D
Im Moment werde ich gerade übrigens von meiner Mitbewohnerin als Frisur Kopf missbraucht… Ihre Perücke für ihr Cosplay ist endlich da… Erst kam sie mit Karacho in mein Zimmer gestürzt und hat mir den Karton halb an die Ome geworfen, da ich noch ganz fein im Schlafland lag… und jetzt sitzen wir beide in meinem Bett und ich habe diese ewig lange blonde Mähne auf damit sie die richtig Frisieren und Schneiden kann… Teilweise fühle ich mich wie eine Prinzesin… und dann wieder wie Cousin It aus Adams Family… xD
Sie cosplayed Asuna von SwortArt Online… Ihr Freund, also mein Mitbewohner, macht Kirito… :3
Das Cosplay ist für die Buchmesse.. Ich freu mich mega darauf, findet man euch auch dort? :)
Macht ihr vielleicht sogar auch Cosplay? Ich mach das ja net… Also ich finds echt cool… aber dat ist irgendwie nicht so meins… XD
All right, jetzt gibt’s am Sonntag denke ich mal noch ein Kapi und dann ist bis zum 1. März sense! *_*
Bald, bald ist es zu Ende… TT^TT
Denkt an den Wettbewerb! ;)
Beste Grüße von einer gerade sehr langhaarigen Usagi :3
Es ist wirklich erniedrigend, was man alles schon machen muss um ins Internet zu kommen. Ich zum Beispiel musste in der Fan Hölle zu Prinz Peng und irgendwelchen anderen Leuten, die einem Ball hinter her rennen, hocken, welche Simon sein Zimmer schimpfte.
Es war Samstagabend, kurz vor zehn. Simon zog sich gerade für die Abifete an und ich durfte an seinen Computer, da mein kleiner Bruder seine Zeit lieber mit anderen Menschen und draußen verbrachte hatte er keine große Sorgfalt an seinem Computer auf gebracht und ich murrte über die veralteten Programme und den Schildkrötenschnellen Prozessor.
„Wen Mom dich hier erwischt, bin ich dann für Beihilfe dran?“, fragte Simon und tauchte sich in eine Wolke Deo. „No Risk, no Fun!“, nuschelte ich und checkte meine Mails, „Außerdem ist unsere Erzeugerin vor ner guten halben Stunde ins Bett gegangen, wahrscheinlich liest sie wieder irgendwelche gruseligen Thriller…“ „Hm…“, kam es nachdenklich vom anderen und ich sah kurz zur Seite als er zwei T- Shirts mit einander verglich. „Ich würde was Blaues nehmen…“, sagte ich und richtete meine Blick weiter auf den Bildschirm. „Was?“, fragte er verdutzt und ich stopfte mir ein paar Gummibären in den Mund. „Was blaues!“, wiederholte ich gelangweilt, „Den eine Gewisse Victoria Sec Ret, ulkiger Name, von der du aber auch wirklich alles likest und kommentierst trägt heute ein blaues Kleid…“ „Altha…“, verdutz kam Simon zu mir und sah erschrocken, das ich seine Seite auf dem Lieblingssozialnetwork offen hatte. „Spionierst du mich aus…“, maulte er doch ich sah in sein leicht rot werdendes Gesicht und konnte ein selbstgefälliges Lachen nicht verkneifen. „Nein, aber du solltest dich vielleicht ausloggen bevor du mich an deinen Computer lässt…“, sagte ich schlicht. „Blau also…“, meinte er fragend und ich nickte und öffnete das Bild zu dem besagten Party Outfit. Ein sehnsüchtiger Blick purzelte in die braunen Augen meines kleines Bruders und ich kämpfte den Drang nieder ihm die Haare zu zerwuschlen. Das Mädchen auf dem Bild war wirklich sehr niedlich mit ihren langen schwarzen Haaren und den hellblauen Augen, aber dem Namen und dem Blick, den sie auf dem Bild drauf hat, auch verflucht überzeugt von sich.
Simon lief zurück zu seinem Kleiderschrank und kramte nach einem blauen Shirt, während ich das Bild für ihn likete. „Hast du kein hellblaues Hemd?“, fragte ich und er sah mich verwirrt an, „Ein Hemd würde besser zu dem Kleid passen…“ „Ich trage nie Hemden… Ich hab nur ein weißes…“, er zog die Brauen zusammen. „Ich hab ein kurzärmliches blaues, das kannst du nehmen…“, ich schaute mir die Kommentare unter dem Bild an. „Sie trägt das Kleid auch zum ersten Mal, wenn du dann mit ihr redest: Wir haben beide heute was Neues an… Auch noch in blau… bla bla… Verstehste?“, fragte ich und Simon sah aus als würde er jetzt den Drang nieder kämpfen mich zu umarmen. „Ich… ich hol mal das Hemd…“, er schlüpfte aus dem Zimmer und ich las mir die restlichen Kommentare durch und stellte fest, das Simon eindeutig nicht der einzige war, der ein Auge auf sie geworfen hatte.
Ich überlegte einen Augenblick und schrien dann schließlich auch ein Kommentar. „Was machst du da?“, fragte er und ich sehe Simon wie er mein blaues Hemd zuknöpft. „Ich hab ein Kommi geschrieben…“ „Das ist doch langärmlig…“, meinte Simon und musterte kritisch die Ärmle, ich verdrehte die Augen. „Nein ist es nicht, die muss man hochkrempeln!“ „Warum hast du nur: Nicht schlecht… Geschrieben, das ist mehr als nicht schlecht…“, linste mir der Jüngere über die Schulter. „Das haben ja alle geschrieben, wie heiß sie nicht ist und so… Du musst hervorstechen, und wenn du ihr riesen Ego nicht total untermauerst, klappt das…“, ich seufzte stand auf und fing an die Ärmel des Hemds hochzukrempeln, ich hatte das Gefühl vor mir Elias stehen zu haben. „Wow… du hast das echt raus mit Tussis… oder?“, fragte er milde beeindruckt und ich verdrehte die Augen. „Ja, und ich weiß, dass man nicht Tussis sagen sollte…“ „Warum kriegst du das dann nicht mit Janosch gebacken?“, fragte Simon ehrlich und begutachtet sich im Spiegel. „Weil er keine Tussi ist!“, sagte ich schlecht gelaunt. „Stimmt auch wieder…“, lachte Simon und zerwuschelte sich leicht die Haare, „Ich vergesse das irgendwie immer wieder…“
Simon setzte sich neben mich auf einen Hocker. „Jeremy hat schon erste Bilder von der Feier gepostet, krass das da schon so früh was abgeht…“, sagte Simon und ich klickte auf die drei Bilder. Tatsächlich war die Tanzfläche schon recht gut gefühlt, doch die Masse dort würden in zwei Stunden um das doppelt anschwellen, das war klar. „Schade das du heute nicht hin kannst…“, sagte Simon, „Wird dieses Jahr wohl das letzte Mal sein…“ „Ich weiß, ich bin im Organisationskomitee…“, verdrehte ich die Augen und klickte weiter. Und da sah ich ihn…
„Ist das nicht Janosch…“, überlegte jetzt auch Simon und ich nickte schlicht. „Scheint wohl so…“ „Mit wem tanzt er da?“, fragte Simon und ich schloss das Fenster. „Is mir egal…“, ich stand auf, „Musst du nicht langsam los?“ „Ja, schon… aber ich hab doch gesagt, du kannst solange on sein wie du willst…“, runzelte Simon die Stirn. „Ich glaub ich geh heute früh ins Bett…“, erklärte ich, hob kurz die Hand, „Und wehe du machst mein Hemd kaputt!“ „Mal sehen was sich machen lässt…“, sagte er frech und ich musste lachen. Im Flur kam mir Lea entgegen, die ich mit hochgezogenen Brauen ansah. Sie legte einen Finger auf den Mund und zeigte zu der noch offenen Zimmertür vom Schlafzimmer unsere Eltern. Ich nickte, ich hab sie nicht gesehen, und sie mich nicht. Wir schlichen beide die Treppe runter und Lea huschte ins Wohnzimmer, wo Aaron auf der Couch lümmelte und nur lächelnd den Kopf schüttelte als Lea sich an ihn schmuste.
Ich ging in mein Zimmer und warf mich aufs Bett. Janosch war also auf der Abifete, und tanzte da mit irgendwem, den ich noch nie gesehen hatte… Ein kaltes Gefühl schlich in mir hoch, schien ihm wohl nicht viel auszumachen, dass wir Funkstille hatten…
Seufzend raufte ich mir die Haare, ich hatte doch gesagt, ich will erst mal Abstand, also was beschwerte ich mich… Wütend zog ich mir das Shirt über den Kopf, ging zum Lichtschalter und packte mich im Dunkeln auf Bett.
Natürlich konnte ich nicht einschlafen. Ich hörte wie Simon das Haus verließ und eine halben Stunde später hörte ich die leisen Schritte von Aaron als er die Treppe hochging, bestimmt brachte er Lea zurück ins Bett.
Immer und immer wieder sah ich das Bild von Janosch, wie der mit einem anderen tanzte in meinem Kopf. Wer war dieser Typ? Der Ex, der ihm angeblich so auf die Pelle rückte?
Ich ballte die Hände zu Fäusten.
Schließlich setzte ich mich auf und raufte mir erneut die Haare. Ich sprang aus dem Bett, machte das Licht wieder an und begutachtete mich kurz im Spiegel, Gott sei Dank war ich heute Nachmittag duschen gewesen. Schnell zog ich eine schwarze Jeans und ein dunkelgrünes Hemd aus dem Schrank und schlüpfte in beides. Mit meiner inneren Unruhe hatte ich keinen Nerv mir noch die Haare zu machen und so klatschte ich mir nur noch etwas Deo unter die Arme bevor ich mein Portmonee nahm und leise aus meinem Zimmer schlich.
Im Wohnzimmer war kein Licht mehr an. Gerade als ich mir meine Schuhe anzog schloss mein Vater die Tür auf und sah mich aus müden Augen an. „Na wo willst du den noch hin…?“, fragte er verwundert. Ich strafte die Schultern und sah ihn gerade heraus an. „Ich will zur Abifete…“ „Na dann viel Spaß!“, gähnte mein Vater müde und schlürfte weiter den Flur entlang. Ich machte verwundert den Mund auf und schloss ihn dann schnell wieder. Wahrscheinlich hatte meine Mutter noch keine Zeit gehabt Dad über meine Inhaftierung zu benachrichtigen. „Bis dann…“, sagte ich also nur und hastete aus der Haustür. Das könnte noch verteufelt viel Ärger bedeuten, aber im Moment war ich dem Drachen entkommen.
Ich lief schnell die dunkeln Straßen entlang und wusste selbst nicht so genau, was ich mir davon erhoffte auf dieser Abifete zu erscheinen. Zu Hause hätte ich es auf jeden Fall nicht mehr ausgehalten so viel stand fest. Ich musste mit Janosch reden, und den Typen mit dem er da getanzt hatte erwürgen… Da war ja dann schon mal ein Plan. Nur die Reihenfolge blieb offen…
Nach einiger Zeit hörte ich schon die laute Musik und schallendes Gelächter. Ich bog um die Ecke und sah die leicht heruntergekommene Disko, in der gefeiert wurde. Einige Grüppchen hatten sich davor positioniert und es war eine kleine Schlange zu sehen.
Von ein paar Seiten rief man meinen Namen und ich hob nur schlicht die Hand. Ohne großes Federlesen schmuggelte ich mich an der Schlange der Wartenden vorbei zur Kasse. Anna und Patrik aus unserem Jahrgang hatten Kassierdienst und freuten sich riesig mit zu sehen, als ich ihnen fünf Euro für den Eintritt gegeben hatte bekam ich so nen doofen Stempel und ich schlüpfte in den stickigen Tanzbereich der Disko. Bunte Lichter flackerten durch den dunklen Raum und Popmusik, die mir wage was sagte, schallte aus überdimensionalen Boxen.
„Chris?“, ich hörte eine verdutze Stimme hinter mir und sah Niklas und Magnus vor mir stehen. „Hey…“, sagte ich lahm und lasse meine Augen weiter durch den Raum nach der einen ganz bestimmten Blondine kreisen. „Ich hab gedacht, du hast Hausarrest?“, brüllte Niklas laut über die Musik hinweg. „Bei meinem Vater nicht!“, rief ich zurück und Niklas lacht. Seine Wangen sind leicht gerötet, Prinz Peng stand eng hinter ihm, ich könnte förmlich sehen, wie es ihm in den Finger juckt den Kleineren an sich zu ziehen. „Hast du Janosch gesehen?“, fragte ich laut und Niklas verzog fragend das Gesicht. „Janosch!“, brüllte ich nochmal laut und er zeigt unbestimmt hinter sich. Ich nickte und schob mich an den beiden vorbei.
Ich kämpfte mich bis zu Bar vor und sah den Blonden tatsächlich davor stehen mit einem schwarzhaarigen Typen, dessen Arme bis zum Anschlag Tätowiert waren. „Hey…“, blöckte ich laut und eindeutig auch etwas zu aggressiv in ihre Unterhaltung. Verdutz sahen mich die beiden an. „Was machst du denn hier?“, fragte Esmeralda und wischte sich eine Blonde Strähne aus den Augen.
„Überrascht mich zu sehen?“, fragte ich unbekümmert und fixierte den Typen vor mir argwöhnisch. „Etwas…“, meinte er anscheinend wirklich verwirrt. „Ich stör doch nicht oder?“, fragte ich und lächelte milde, obwohl ich am liebsten meine Faust in das Gesicht von dem Typen neben Janosch gesetzt hätte. „Nein… Natürlich nicht…“, Janosch runzelte die Stirn. „Wer bist du überhaupt?“, fragte jetzt der Typ und verschränkte die Arme vor der Brust, der Blick mit dem er Janosch bedachte war beschützend und auch vertraut und machte mich nur noch wütender, für wen hielt sich dieser Scheißkerl eigentlich. „Das wollte ich dich auch gerade fragen, aber ich vermute einfach mal du bist Adrian!“, meine Stimme bebte vor unterdrückter Wut. „Nein ist er nicht!“, meinte Janosch nun herrisch und zog mich am Arm zurück. „Oh wirklich?“, ich sah den Kleineren gespielt überrascht an. „Entschuldige, ich kenn noch nicht alle deine Ex Kerle auswendig, hilf mir doch mal auf die Sprünge!“ Nun wurden Janoschs Augen böse. „Das ist keiner meine Ex Kerle!“, zischte er. „Oh, also wer ganz neues?“, fragte ich und spürte einen Stich, „Bist du etwa schon zu dem Entschluss gekommen, dass es sich mit mir nicht weiter lohnt?“ „Nein!“, entsetzt sah mich Janosch an. „Alles Okay?“, fragte der Typ und ich fuhr ihn wütend an. „Es war eindeutig schon mal besser hier, wenn du nicht hier wärst!“
Seine Miene verfinsterte sich und ich sah böse zurück. „Ich krieg das alleine hin!“, meinte Janosch an den Typen gewandt, „Geh Jezzy suchen!“ Der schwarzhaarige musterte mich noch mal grimmig, aber verzog sich dann. „Kannst du mir mal erklären was das soll?“, fragte Janosch mich nun wütend und ich sah dem schwarzhaarigen immer noch zornentbrannt nach. „Das ist kein Stecher oder sonst was von mir!“, ich sah in Janoschs fast traurig wirkende Augen, „Das ist Jens!“ Bei dem Namen klingelte was bei mir. „Das ist Jezzys Freund!“, fügte er hinzu und mein Magen entspannte sich kurz, bevor er sich erneut aber diesmal vor Scham zusammen zog. „Was soll das hier werden, Chris?“, Janosch raufte sich die Haare, „Warum bist du hier?“ „Ist das ein Vorwurf?“, fragte ich zurück. „Du meldest dich auf keine meiner Nachrichten, gehst nicht ans Telefon wenn ich anrufe und dann machst du mir aus heiterem Himmel, wenn ich mit nem Kumpel zusammen steh ne Szene… Ja, da kommt vielleicht ein kleiner Vorwurf durch!“ „Als wüsstest du nicht, dass ich mein Handy abgeben musste!“, sagte ich und dachte an Niklas, der mich so wissend angesehen hatte. „Aber du wolltest auch nicht von Niklas Handy mich zurückrufen!“, meinte er stur, „Du hast gesagt, du willst Abstand!“ „Und du bist damals als ich dich anrufen wollte um mich zu entschuldigen auch nicht ans Telefon gegangen!“, entgegnete ich kalt. „Was willst du hier Chris? Bist du hier um mit mir zu reden, oder um mich anzupflaumen?“, Janosch biss hart die Zähne auf einander. „Das ist aber ne Schlagfertige Erwiderung!“, meinte ich kalt und er sieht mich mit kochendem Blick an. „Du weichst doch selber aus!“, sagte Janosch und ballte die Hände zu Fäusten, „Warum bist du hier?“
Ich atmete tief ein und sah ihn unschlüssig an. „Hm… Wenn das alles ist!“, er sah gespielt arrogant zur Seite, „Dann kannst du ja jetzt auch wieder gehen, ich bin nämlich hier um mit Jezzy und Jens Spaß zu haben“ „Ich bin hier weil ich dich vermisst habe, du mich aber anscheinend nicht…“
Ich drehte mich um und ging, seinen verdutzten Blick im Nacken.
Mit dem Gefühl mich vollkommen lächerlich gemacht zu haben lief ich durch die tanzende Menge und überlegte mich vielleicht zu betrinken oder einfach wieder nach Hause zu gehen, ich hatte auch schon so mehr als nur ärger an der Backe. „Chris!“, ich drehte mich zur Seite und sah Simon verwirrt und mit dem Handy in der Hand auf mich zu eilen. „Aaron hat mir gerade geschrieben, dass du einfach abgehauen bist! Bist du wahnsinnig! Die Frau frisst dich lebendig!“, mein kleiner Bruder sah mich entsetzt an über meine Kühnheit sich Momzilla zu wiedersetzten. „Ich geh auch wieder nach Hause… Schreib Aaron er kann sich abreagieren…“, ich hob abwehrend zu den weiteren Fragen in Simons Gesicht die Hand und drehte mich noch einmal um Janoschs Gesicht zu sehen, vielleicht war ich ja Masochist?
Ich sah zur Bar und tatsächlich saß dort noch immer Esmeralda, doch ein dunkel Blonder Typ quatschte nun auf ihn ein, Janosch sah ihn mit einem merkwürdigen Blick an, als er dann den Kopf schüttelte bevor… Ich hörte Simons verdutztes Keuchen.
Der Typen nahm Janosch Gesicht in die Hände und drückte seine Lippen auf die des Blonden.
Nabend! ^w^
Tja, die nächsten Kapitel gibt’s jetzt am 1. März! Ich hoffe, ich konnte genug Spannung aufbauen, um die zwischen Zeit auch wirklich unerträglich zu machen! :D
Das End in Form von drei Kapitle wartet dann auf euch! ;3
Aber ich verspreche die Tage auch One- Shots die ich noch offen hab hoch zu laden, also gibt es trotzdem was zu den Jungs zu lesen… :D Außerdem habe ich im Momnet eine fürchterliche Macke im Präsens anstatt im Präteritum zu schreiben, ich hoffe ich hab alles erwischt beim noch mal drüber lesen...*sigh*
Ich bin übrigens morgen bis Dienstagmittag oder so nicht im Internet fähigen Land, Ich mache einen überraschungsbesuch zu meiner Oma, sie wird morgen 79 Jahre alt. Sie ist die coolste Oma auf der Welt und will mich permanent mit irgendwelchen Typen Enkeln von ihren Freundinnen verkuppeln, einmal sogar mit ihrem Arzt als sie wegen ihrem Hüftgelenk im Krankenhaus war… -.- xD Außerdem trägt sie jeden Tag Hackenschuhe, oft auch in knallrot und sie hat mich mal gefragt ob ich mich absichtlich so unattraktiv anziehen würde, als ich ein T-Shirt und ne Jeans mit Turnschuh an hatte.
Sie ist ein Unikat! <3
Also, ich wünsche euch nen tollen Abend noch und ich bin unglaublich aufgeregt auf den ersten März, nicht nur wegen dem Ende von HeartBeat, und was ihr dazu sagt, sondern auch, was ihr für tolle Wettbewerbsbeiträge geschrieben habt! :3
Beste Grüße, eure nun weiter schreibene Usagi <3
Ich konnte es nicht fassen. Das konnte gerade nicht wirklich passiert sein.
„Chris…“, Simons Stimme klang, als würde sie von weit weg kommen, seine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich wusste nicht, ob er sie aus Sicherheit oder als Halt dorthin legte. Eigentlich war es mir auch egal, alles war vollkommen egal. Stockend fiel mir mein Atem von den Lippen.
Hatte ich zuerst nicht gewusst, wohin mit all den Gefühlen die mich zu überfluten schienen, war ich bloß leer und vollkommen abgestorben. Nichts war mehr. Absolut gar nichts.
„Chris, mach jetzt nichts dummes, bitte!“, sagte Simon und Panik schwappt von ihm zu mir rüber, leer schwang mein Blick zu ihm. „Bitte Chris, mach jetzt nichts falsches!“, sagte Simon noch mal und ich blinzelte verwirrt. „Was?“, fragte ich verwirrt und war zu nichts in der Lage. „Du darfst diesem Typen jetzt nicht die Fresse polieren!“, Simons Griff auf meine Schulter verstärkt sich nochmals und auf einmal stürzten die Gefühle wieder zurück. Ich biss hart die Zähne zusammen, die Worte von Simon klangen mehr als einladend. Ich ballte die Fäuste. „Altha, nein!“, Simon legte die andere Hand auf meine Schulter hielt mich fest. Wir sahen uns fest in die Augen. Sah er die Wut und den Kummer, der in mir schrie? Sah er meine Verzweiflung?
Er schüttelte bestimmt den Kopf. „Bitte nicht Altha!“ „Simon, lass mich los!“, es ging nicht. Schuldbewusst schloss ich die Augen. Ich fing an zu beben vor unterdrückter Wut. „Nein, Altha!“, Simons Stimme klang fest und entschieden, konnte jedoch nicht ganz die Sorge verbergen, „Ich werde dich nicht gehen lassen!“
„Was ist los?“, kam es laut und verwirrt von der Seite und ich sah Niklas erhitztes Gesicht vor mir. „Lass mich los!“, wiederholte ich noch mal und versuchte, meinen kleinen Bruder nicht anzuschreien. „Janosch ist gerade total verstört an uns vorbei gerannt… Was ist los?“, fragte Niklas noch mal und sah verwirrt von mir zu Simon und wieder zu mir. „Hast du Janosch was getan?!“, knurrte mich Magnus an und ich verlor einen Teil meiner Beherrschung. „Nein du verfluchter Vollidiot, und selbst wenn geht es sich nichts an! Hast du das verstanden, Prinz Peng?“, noch immer hatte ich die Hände zu Fäusten geballt, wie gern würde ich sie in Magnus dämliches Gesicht rammen!
„Chris!“, Simon verstärkte seinen Griff auf meine Schultern. „Was ist den passiert?“, fragte Niklas jetzt fast ängstlich, während ich und Magnus uns böse fixierten. Provozier mich Fußballking und ich mach dich alle!
„Janosch hat nen anderen geknutscht, Chris hats gesehn!“, sagte Simon zerknirscht und ich sah nun wütend auf meinen kleinen Bruder. „Wa… Was?“, bestürzt weiteten sich die eh schon großen Augen des Nerds und ich fauchte nun ihn an. „Was denn? Wusstest du nicht, dass dein neuer bester Freund seine Kerle wie seine Socken wechselt?“ „Beruhig dich, verdammt noch mal!“, sagte Simon, doch ich entriss mich seinem Griff und sah wütend auf die drei verdutzten Jungs vor mir. „Chris…“, streckte Simon verzagt die Hand nach mir aus, doch ich ging nen Schritt zurück. „Chris!“, kam es nun panisch und hoch von der anderen Seite und plötzlich hing Jezzy an meinem Arm. Verwirrt sah ich Janoschs beste Freundin an. „Gott sei Dank das du hier bist…“, meinte sie und schien tatsächlich den Tränen nah, „Dieser dämliche Ex von Janosch, Adrian, ist hier… Er lässt Janosch nicht in Ruhe, er wird richtig aufdringlich… und ich kann Jens nicht finden und…“ „Wo ist dieser Penner?“, sagte ich schlicht und erstickte ihren hektischen Redeschwall. „Draußen, Janosch und er sind draußen… Ich…“, doch weiter kam sie nicht, ich packte ihr Handgelenk und zog sie durch die tanzende und feiernde Menge.
Wenn dieser Typ Janosch noch mal anfasste würde ich ihm den Kiefer brechen!
Und dann jeden Finger einzeln…
Wie als wäre ich in ein Becken kaltes Wasser gesprungen, umfasste mich sofort die frische November Nacht. Jezzy neben mir fröstelte, ich spürte die Gänsehaut auf ihrer Haut unter meinen warmen Fingern.
Ich drehte mich nach Links und sah Janosch erzürnt die Hände ebenfalls zu Fäusten geballt und schrie den Typen vor sich an. Der, der ihn geküsst hatte. „Ich habe dir gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst!“, eine Träne lief seine erhitzten Wangen lang runter, „Ich will nicht, dass du mich anfasst, nie wieder!“ Ich wollte dazwischen gehen, doch zwei starke Hände packten mich von hinten und Simon und Magnus erschienen rechts und links von mir. „Ganz ruhig Chris!“
„Du mieser, kleiner…“, setzte jetzt jedoch dieser Adrian an und stieß Janosch grob weg. Der Blonde krachte gegen die Außenwand der Disko und holte mit schmerzverzerrtem Gesicht tief Luft. „Ey!“, brüllte Magnus auf, doch ich hatte mich schon aus dem Griff der beiden gewunden und lief zu Janosch. Dieser Penner von seinem Ex hob die Hand und wollte zuschlagen, als ich seinen Arm rum riss und nun ihn gegen die alte Backsteinmauer knallte. Entsetz sah dieser Mistkerl mich aus schlammbraunen Augen an.
„Chris…“, flüsterte Janosch erschrocken und ich drückte meinen Unterarm fest unter das unrasierte Kinn seines Ex. Er schwebte ein paar Zentimeter über den Boden, er griff leicht nach Luft ringend nach meinem Arm, doch ich kannte keine Gnade.
„Du kleiner Pisser wirst Janosch nie wieder anfassen, hast du das verstanden!“, knurrte ich eiskalt und fixierte ihn. Angst schoss jetzt in sein plattes Gesicht und ich verstärkte meinen Druck noch etwas. „Ich breche dir jeden Finger einzeln wenn du auch nur noch einmal in seine Nähe kommst, verstanden?“
„Chris!“, kam es keuchend hinter mir, doch es war mir egal. Dieser Typ würde meinen Janosch nie wieder anfassen, nie wieder. „La.. lass mich los!“, keuchte die Ratte vor mir und ich verzog mein Gesicht grimmig. „Denkst du wirklich, ich würde dich einfach so davon kommen lassen, wenn du meinen Freund küsst?!“, flüsterte ich in eiskalter Wut und langsam wurde das Gesicht des anderen rot, „Ich könnte dir dafür den Kiefer brechen!“
„Chris!“ „Chris, hör sofort auf mit der Scheiße!“ Panik flammte hinter mir nun noch stärker auf, doch ich wurde nur noch ruhiger, immer besessener davon, diesem Typen wehzutun, so wie er Janosch wehgetan hatte. Ich ballte meine frei Hand zur Faust und holte aus als… „Christopher!“, schneidend drang die Stimme durch meine zornesroten Gedanken. Verdutz von dem Klang meines ganzen Namens sah ich auf und lies die Faust leicht sinken. Kaum fünf Meter von mir entfernt war Aaron und wütend kam er auf uns zu. Seine Lippen fest zu einem Strich zusammen gepresst, mit hartem Blick, blieb er gute zwei Meter vor mir stehen und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Du hörst jetzt sofort mit der Scheiße hier auf!“, sein Ton ließ keinen Widerspruch zu. Ich sah ihn wütend an, doch er blickte unerbittlich zurück. Ich nahm die Hände runter und ließ auch diesen Saftsack von Ex runter, der sich keuchend an den Hals fasste. „Verpiss dich!“, fuhr ich ihn an und er nahm mehr als schnell die Beine in die Hand. „Bist du von allen guten Geistern verlassen?“, fuhr mich nun Aaron an und ich zuckte unbestimmt mit den Schultern, sofort schoss mir ein leiser Schmerz in die Glieder, bei all der Wut hatte ich meine kaputte Schulter ganz vergessen. „Janosch, ist alles okay mit dir?“, Jezzy stürzte zu Janosch und auch ich drehte mich zu dem Blonden. Er sah mich erschrocken aus großen Augen an. Was sah er wohl jetzt in mir, nach dem ich so die Beherrschung verloren hatte?
Wir sahen uns an. Janosch wischte sich eine letzte Träne aus den grauen Augen und verzog unschlüssig den Mund. „Du bewegst deinen Hinter jetzt sofort nach Hause!“, meinte Aaron hinter mir, doch ich beachtete ihn nicht, sah nur auf den blonden Jungen vor mir. „Wir müssen reden Chris…“, flüsterte er und ich nickte schlicht. „Janosch bist du sicher, dass…“, Jezzy sah mich argwöhnisch an. „Dann lass uns reden…“, antwortete ich mit hohler Stimme, drehte mich um und ging weg von dem aufgebrachten Knäul unserer Freunde. Aaron presste die Finger fest auf die Nasenwurzel, sagte jedoch nichts. Kaum waren wir drei Meter weg, hörte ich Niklas verzagte Stimme. „Er hätte ihm doch nicht wirklich den Kiefer gebrochen, oder?“ Da keiner antwortete, zeigte es mir, wie wenige Kontrolle ich noch über mich gehabt hatte.
Kaum waren wir um die Ecke drehte ich mich um und sah meinen Freund, wenn er es denn noch war, an. „Geht’s dir gut?“, meine Stimme klang leicht ruppig. Entschuldigend räusperte ich mich, doch der Blonde nickte. „Danke, dass du mir geholfen hast…“, seine Stimme war so unnatürlich leise, das klang nicht nach Janosch, wo war der Funken? „Auch wenn du es etwas übertrieben hast…“, fügte er hinzu und ich lachte absolut nicht amüsiert auf. „So kann man das auch nennen…“, ich vergrub die Hände in den Taschen und sah mein gegenüber an. „Chris, was machen wir hier eigentlich?“, fragte Janosch schließlich und sein Blick war traurig, „Ich hab mir das alles nicht so vorgestellt…“, sagte er weiter und ich ahnte, was er sagen würde, konnte es jedoch nicht verhindern. „Wir sind nicht mehr wir selbst, warum schaffen wir es nicht länger als ein paar Tage, uns nicht die Köpfe einzuschlagen?“ Ich sagte nichts, sondern wartete einfach. Wartete darauf, das zu verlieren von dem ich solange noch nicht einmal gewusst hatte, dass ich es wollte. „Ich halte das echt nicht mehr aus, dieses permanent hoch und runter… hin und her… Ich geh daran kaputt…“, verzweifelt sah mich mein gegenüber an, „Vielleicht… nein… Nicht vielleicht…“, er atmete tief ein und aus, „Es passt einfach nicht… Mit uns beiden…“
Stockend kam mein Herz zum stehen, warum sollte es auch noch weiter schlagen?
„Du bist doch nicht mehr du selbst… Wir machen uns gegenseitig kaputt!“, sprach er weiter, doch es hatte keine Bedeutung mehr, das Warum war egal, denn es war passiert, „Wir sind einfach nicht dafür gemacht, zusammen zu sein… Gegenteile ziehen sich zwar eigentlich an, aber bei uns… scheint das nicht der Fall zu sein…“ Meine Hände begannen wieder zu zittern, doch diesmal nicht vor Zorn, ich ballte sie in meinen Taschen erneut zu Fäusten. „Warum sagst du nichts…?“, fragte er mich schließlich und ich sah ihm in die großen Augen.
Was hätte ich denn schon sagen können? Was hätte es ändern können? Was hätte genug Kraft, dich bei mir zu behalten?
„Bitte Chris, sag mir was du denkst!“, etwas flehendes fiel in seine Stimme, er kam einen Schritt auf mich. Ich schluckte leicht bevor ich nur knapp meinte: „Scheint mir die beste Lösung!“ Er erstarrte und eine Unergründlichkeit schlich sich in das noch immer schönste Gesicht, was ich kannte. „Also ist das dein letztes Wort?!“, seine Stimme brach zum Schluss und ich nickte. „Ja…“, ich sah zur Seite und trat leicht gegen einen Stein, der zur Seite kullerte, „Ich denke wir sehen uns am Montag dann in der Schule…“ „Ja, ich denke auch…“
Unfassbar, der einzige Mensch, der mich jemals wollte und ich schaffte es, dass er mich nicht mehr wollte… Und warum? Weil ich ihn zu sehr wollte…
Das nannte man wohl Ironie.
Ich sah noch einmal auf und sah, dass Janoschs volle Unterlippe zitterte, er kämpfte gegen die Tränen. Wie warm es sich angefühlt hatte ihn zu küssen, wie geborgen ich mich in seinen Armen gefühlt hatte. Nie wieder… nie…
„Bis dann… Chris…“, und er drehte sich um und ging, ging weg von mir.
Ich wartete, dass der Schmerz einsetzte, dieses so vertraute ziehen, die Gewissheit, niemals glücklich zu sein… Irgendwas musste doch komm, von dieser mir zur Gewohnheit gewordenen Verzweiflung… Doch da war nichts, nichts… Er war gegangen und hatte mich mitgenommen.
Ich blieb einen Moment stehen. Versuchte stark zu bleiben, versuchte so wie immer zu sein… Obwohl ich nicht mehr wusste, wie ich immer war…
Unsicher lief ich los, lief zurück zu den anderen. Jezzy schien Jens gefunden zu haben, beide standen bei Janosch, der mir den Rücken zugekehrt hatte. Mit bleichen Mienen sahen mir die anderen entgegen, die zarten Schultern des Blonden bebten leicht und ich hörte ein leises Schluchzen. „Ich will nach Hause…“, hörte ich ihn erstickt sagen und Jens kramte einen Autoschlüssel aus der Tasche. Jezzy warf mir einen letzten, bösen Blick zu und sie liefen los. Ich sah ihnen nicht nach. „A… alles okay?“, Niklas war der erste, der seine Stimme wieder fand. Ich nickte und ruckte kurz mit der Schulter, war es zu eckig, war es zu übertrieben? Ich wusste nicht, was ich tun sollte…
„Was ist passiert?“, fragte jetzt Simon und schien sich fast nicht sicher, ob er fragen durfte. „Es passt nicht“, sagte ich schlicht und fuhr mir durch die kurzen Haare. „Hast du ihm das gesagt?“, angewidert verzog Magnus sein Gesicht. Ich sah teilnahmslos zurück, all die Wut die ich sonst auf ihn hatte, der Spott, nichts mehr da… „Nein, er hat das zu mir gesagt!“ „Chris…“, verzagt hob Niklas die Hände, doch er wagte nicht mich anzufassen, als ich meinen Blick auf ihn richtete.
„Wollten wir nicht nach Hause?“, fragte ich jetzt zu Aaron gewandt, der mich mit undefinierbarer Miene musterte. „Ja…“, meinte er und fuhr sich unentschlossen mit der Zunge über die Zähne, „Lass und nach Hause…“ „I… ich komm mit!“, sagte Simon und ich zuckte nochmals mit den Schultern. „ich glaub nicht, dass er das so gemeint hat!“, kam es entschieden hinter mir. Ich drehte mich um und sah überrascht meinem besten Freund entgegen. „Ich glaube nicht, das Janosch das das wirklich ernst gemeint hat!“, wiederholte Phillip entschieden und sah mich fest an. „Wo kommst du denn auf einmal her?“, verdutzt sahen die anderen zu ihm. „Und vor allen Dingen, du meinst das nicht so, wie du es sagst!“, redete er weiter und ich sah leer zurück. „Chris, willst du das wirklich einfach so hinnehmen?“, energisch trat er einen Schritt auf mich zu, seine Augen blitzten auf, „Ihr beide seid das nicht nur euch schuldig, dass das klappt, sondern auch mir!“ Alle Blicke waren auf Phillip gerichtet. „Und wenn du das bis Montag nicht geklärt hast, dann verpass ich dir so eine, dass du gleich noch ne Woche zu Hause bleiben kannst!“, und ohne ein weiteres Wort abzuwarten drehte Phillip sich um und lief zu einem Typen mit dunkelblonden Haaren, der vollkommen teilnahmslos an einer Zigarette zog. Irgendwoher kam er mir bekannt vor. Ich sah zu Aaron, der den Typen auch mit gerunzelter Stirn musterte.
Der Typ lachte leise, als Phillip bei ihm war und meinte: „Dem hast du es jetzt aber gegeben, Kleiner!“ Phillip boxte ihm unwirsch gegen die Schulter und sie zogen von dannen.
„Was war denn das gerade?“, fragte Magnus und sah verwirrt in die Runde.
„Er hat Recht…“, flüsterte ich und holte tief Luft. „Was?“, fragte Simon irritiert. „Er hat Recht!“, wiederholte ich lauter, „Ich muss zu Janosch…“ „Wie jetzt?“, polterte Magnus. „Chris?“, Niklas schien auch nicht ganz zu verstehen, was hier gerade los war. „Ich muss zu Janosch, sofort!“, erklärte ich und holte noch einmal tief Luft, stotternd fing mein Herz wieder an zu schlagen. „Altha, wenn du jetzt nicht sofort nach Hause kommst, kriegst du Hausarrest bis du neunzig bist!“, sagte Simon und hob schwer die Arme. „Ich hab jetzt schon Ärger, also was solls…“, meinte ich und spürte die kräftigen Schläge meines Herzens. „Aaron…“, hilfesuchend wand sich mein kleiner Bruder an den ältesten von uns, der leicht die Brauen zusammen zog. „Lauf schon… Ich lass mir schon was einfallen…“, seufzte Aaron und grinste, verdutzt sah ich ihn an, „Ich hab gesagt, du sollst die Beine in die Hand nehmen, man sollte nie verzagen, sondern wagen!“ Er hob altklug den Zeigefinger der rechten Hand und ich sah in ungläubig an. „Was sollte denn dieser Reim gerade!“, ich schüttelte leicht den Kopf. „Verliebt sein fordert Romantik und Romantik fordert poetisches Handeln… Das kommt immer gut… und jetzt verzieh dich und hör auf an mir rum zu kritisieren!“
Ich verdrehte die Augen aber lief wirklich los.
Rannte die Straße lang runter in Richtung Bahnhof. Ich erinnerte mich daran, wie wir uns darunter geküsst hatten. Sofort beschleunigten sich meine Schritte und die Schläge meines Herzens.
Immer näher kamen die bunten Lichter des Rummelgeländes und ich kramte während des rennens mein rotes Bändchen aus dem Portmonee, was mir dauerfreien Eintritt gewährleistete. Janosch hatte mir das Band geschenkt nach unserem ersten Kuss.
Alleine um noch einmal das süße versinken seiner Lippen zu spüren, in dem harten Kontrast seiner Piercings, musste ich zu ihm, vielleicht waren wir wirklich ein fürchterliches Pärchen, aber wenn meine Lippen auf seinen lagen könnte die Welt untergehen, es würde mich nicht kümmern.
Das Eingangstor versperrte mir den Weg und ich zeigte mein Bändchen, bevor der Kassierer noch mehr als ein Nicken abgeben konnte war ich auch schon weiter gerannt. Ich lief am Autoscooter vorbei und dachte daran, wie wir zusammen Zuckerwatte gegessen hatten und mich der Blonde als sein Chrissi vorgestellt hatte, wie genervt ich getan hatte, obwohl ich damals schon nicht genug davon bekommen konnte.
Ich hetzte den langen Gang entlang, wo wir zum ersten Mal Händchen gehalten hatten und wo wir Janoschs Mutter im Süßwarengeschäft hatten ablösen müssen. Sein Vater hatte mir da erklärt, dass er nur das Beste für seine „Tochter“ wollte, ich wollte das Beste für ihn sein!
Stolpernd kam ich vor dem Stand zu stehen. „Chris?“, fragte Marianne, Janoschs Tante, und legte leicht den Kopf schräg angesichts meiner schnaufenden Erscheinung. „Ich würde gern das große Lebkuchenherz kaufen!“, keuchte ich hervor, mein Herz schlug bis zum Hals. „Das da?“, sie zeigte verwirrt auf das Größte aus der Reihe und ich nickte schlicht. „Genau!“ Sie nahm es ab. „Und ich brauch nen Edding!“, fügte ich hinzu. „Nen Edding hab ich nicht, aber so nen Goldlackstift, damit mach ich die Preistafeln… „Perfekt!“, sagte ich, schnappte mir beides und schrieb auf die Klarsichtfolie, die das Herz umschloss unter dem Satz noch ein weiteres Wort. „Was machst du da eigentlich?“, fragte sie etwas überfordert. Doch ich legte den Stift schon zurück auf die Theke und kramte alles Geld, was ich im Portmonee hatte heraus und packte es dazu. „Danke!“, ich rannte weiter mit meiner neuen süßen Last. „Aber das ist viel zu…“, doch ich hörte den Rest des Satzes schon nicht mehr.
Ohne groß auf andere Besucher des Rummels um die Uhrzeit zu stoßen sprintete ich zu dem Platz der Unterkünfte. Flitzte an Onkel Torbens Schlachtschiff von Wohnmobil vorbei, zu Janoschs kleinem, weißem Wohnwagen. Gedimmtes Licht fiel aus den Fenstern.
Schweratmend kam ich davor zum Halt und versuchte mich etwas zu beruhigen. Vergeblich. Mit zittrigen Knien ging ich zu der kleinen Tür und klopfte dagegen. Keine Reaktion, ich klopfte noch einmal und biss mir leicht auf die Lippen. Komm schon Janosch!
„Ich hab doch gesagt, ich will allein sein!“, sagte er erstickt als die Tür auf ging. Mit rotverquollenen Augen sah Janosch auf und erstarrte in der Bewegung, als er mich erkannte. „Hey…“, sagte ich und klang wie Kermit. Ich räusperte mich schnell. „Hey…“, sagte ich nochmal, und fand den halbwegs passenden Ton. Er sah mich weiter nur an, mit leicht offenen Lippen. „Was ich da vorhin gesagt hab und was du da gesagt hast…“, ich atmete tief durch, „Ich finde das ist Blödsinn! Ja, vielleicht sind wir nicht das Vorzeige-Pärchen oder so was und wir haben wirklich nicht sonderlich viele Gemeinsamkeiten, aber warum zum Henker sollte es dann nicht passen? Wir können die Finger doch eh nicht voneinander lassen… Ich könnte dich wahrscheinlich 24 Stunden durch küssen und es wäre nicht genug… Wenn ich nicht mit dir zusammen bin, dann vermiss ich dich… Ich vermisse alles! Wie du lachst, wie du meinen Namen so fürchterlich entstellst, dein arrogantes Gehabe, deine unbedarfte Art Dinge zu sehen, Menschen zu sehen… Und ich weiß, ich bin eifersüchtig, aber nur weil ich dich einfach nicht teilen will… Ich hatte noch nie jemanden ganz für mich allein! Ist es denn wirklich so schlimm, dass ich dich einfach nicht hergeben will? Ich weiß, ich komme manchmal unnahbar rüber oder gefühlskalt, aber… Wenn ich morgens aufwache, dann denke ich als aller erstes an dich, und wenn ich einschlafe bist du das letzte, an was ich denke...Ich weiß, ich bin nicht wirklich sonderlich gut in diesem ganzen Gefühlskram…“, ich rang kurz mit mir, Janosch sagte noch immer kein Wort, „Aber als ich damals gemerkt hab, dass das mit Phillip und Niklas nichts wird… weißt du, da war es so schwer damit weiter zu leben… Aber als du gesagt hast, das wir… das wir kein „wir“ mehr sind… da… Da bin ich gestorben… Ich kann ohne dich nicht weiter leben…Ich will nicht ohne dich weiter leben!“ Okay Chris, das klang gruselig, unwirsch raufte ich mir die Haare. „Weißt du, manchmal muss man wagen, anstatt zu verzagen!“ Warum zum Henker habe ich das gerade gesagt? „Hast du gerade gereimt?“, als würde Janosch aus einem Traum erwachen, schüttelte er irritiert den blonden Kopf. „Ja… Romantik fordert poetisches Handeln…“, ich schnippste unbestimmt mit der freien Hand, für den Quatsch erschieße ich Aaron noch.
Mir fiel mein Mitbringsel wieder ein und mit letzter Hoffnung hob ich das große Herz hoch und hielt es Janosch vor die Nase. Mit zittrigen Fingern nahm er es entgegen. „Ich liebe dich…“, las er flüsternd vor. „…Esmeralda…“, fügte ich hinzu und zeigte auf das letzte kraklige Wort, wieder sah er mich nur mit großen Augen an, „Ich hab das selber mit nem Goldlackstift geschrieben… Ich hab echt ne Sauklaue, aber…“, ich zuckte unbestimmt mit den Schultern, „Du hattest recht als du meintest, das wäre das perfekte Geschenk für dich, weil naja… Es ist wie du…Ne verflucht gute Versuchung vom Rummel und dazu noch verdammt übertrieben… Verstehst du was ich dir eigentlich sagen will?“, verzagt hob ich die Schultern und kam mir mal wieder fürchterlich peinlich vor. Aber Janosch schien zu verstehen, denn er schlang die Arme um meinen Hals und presste seine Lippen fest auf meine. Einen Augenblick wusste ich gar nicht, was passiert war, doch dann zog ich ihn fest an mich und erwiderte den Kuss so heftig wie ich konnte. Versank völlig in seiner Wärme und zog den vertraut berauschenden Duft des Kleineren ein. Wir taumelten zurück, keuchend lösten wir uns ein Stück, ein Atemzug lag zwischen uns. Ein breites Grienen erhellte Esmeraldas Gesicht und ich fragte wieder völlig außer Atem. „Also sind wir wieder zusammen?“ „Ja…“, sagte er und zog mich in das Innere des Wohnwagens, ich schloss die Tür schnell hinter uns zu und schon waren unsere Lippen wieder aufeinander. Wir liefen nach hinten und fielen lachend auf Janoschs Bett.
Ich küsste seinen Hals, sein Kinn, jeden einzelnen Finger. Fuhr mit den Händen unter sein T- Shirt, erforschte die erhitzte Haut. Seine Finger fuhren durch meine Haare, strichen meinen Nacken lang runter, zu meinen breiten Schultern. Er krallte sich in mein Hemd fest. Ohne viel Federlesens befreite ich mich davon und warf es achtlos hinter mich, auch Janosch hob die Arme und dann konnte ich endlich ohne Shirt die weiche Haut seiner Brust küssen. Jeder Zentimeter seiner Haut gehörte jetzt mir. „Chris…“, seufzte Janosch und ich küsste ihn, er legte sein zarten Hände auf meine erhitzten Wangen.
Es wurde unangenehm eng in meiner Hose und auch Janosch schien das alles absolut nicht kalt zu lassen. Ich küsste mich von seinen verheißungsvollen Lippen über sein perfektes Kinn, den schlanken Hals, der glatten Brust den bebenden Bauch zu dem Saum seiner Jeans und öffnete mit einem dreisten Lächeln zu dem Blonden seine Hose. Ohne weiteres Tamtam zog ich ihm Hose samt Shorts mit einem Ruck runter und warf sie ebenfalls achtlos zu Seite. Ich richtete mich auf und schaffte es irgendwie, die Schuhe samt Socken von den Füßen zu schütteln, dann öffnete ich meine Jeans ebenfalls. Auch Janosch setzte sich jetzt auf und wir küssten uns wieder. Er strich über meine entblößte Brust, legte sanft seine Lippen auf meine geprellte Schulter und dann auf die immer noch erkennbare Naht auf meiner Stirn. Mit gekonnten Griffen zog Janosch mir nun die Hose runter und ich zog sie mir ganz von den Beinen. Janosch ließ sich nun wieder nach hinten fallen und zog mich mit. Ich keuchte auf, als meine Erregung gegen seine stieß.
Ich ließ meine Hand zu unserer Mitte gleiten und die Stimme des Blonden wurde immer kehliger unter meinen Fingern. Ein wohliger Schauer ergriff mich. Ich ließ meine Hand weiter wandern, zu dem einem ganz bestimmten Punkt, kurz hielt ich inne. „Wenn ich was falsch mache, oder dir weh tue muss du‘s mir sagen… Ich mach das zum ersten Mal mit nem Jungen…“, erklärte ich mit belegter Stimme und forderte sanft eintritt. Janosch stöhnte auf und vergrub sein Gesicht an meinem Hals. „Dafür machst du das gar nicht so verkehrt!“, keuchte er und ich lächelte kurz selbstgefällig.
Janosch wand sich unter mir und biss sich auf die vollen Lippen während ich hungrig meine Augen über seinen Körper wandern ließ und ihn immer weiter vorbereitete.
Wie konnte man nur so schön sein?
„Bist du soweit?“, fragte ich leise in sein Ohr und biss sacht hinein. Seufzend nickte er.
Ich zog meine Finger zurück und atmete einmal tief durch, bis ich schließlich vollkommen in ihn eindrang. Er verkrampfte kurz und krallte seine Finger in meinen Rücken, doch schnell fanden wir einen gemeinsamen Rhythmus. Janosch helles Stöhnen war wie Musik in meinen Ohren. Seine warmen Hände die über meine Rücken strichen, seine Lippen auf meinen, als das raubte mir fast den Verstand…
Wir küssten uns, immer und immer wieder. Unaufhörlich, verschmolzen, wurden zu einem Ganzen und gleichzeitig zu einem Teil des jeweils anderem. Mein Atem wurde rauer, meine Brust hob und senkte sich schnell. Ich sah in seine grauen Augen, die Regenwolken die ich immer so geliebt hatte waren gefangen in dem Gesicht, was mir niemals langweilig werden würde. Schillernd zuckten die bunten Lichter des nun langsam einschlafenden Rummels über unsere Körper.
Schließlich legte Janosch seine rechte Hand auf seine Brust und die andere auf meine, dort wo mein Herz wie verrückt gegen meine Rippen hämmerte. „Im gleichen Tackt…“, ein Lächeln schlich auf seine vollen Lippen was ich mir mit Küssen fing, vielleicht könnte ich es behalten und im wieder geben, falls er es jemals verlieren sollte. Er schlang die Arme um meinen Hals, zog mich fest an ihn, so dass unsere Herzen gegeneinander schlugen, noch niemals hatte ich so etwas gespürt. „Als wäre es eins…“, seufzte Janosch. „Es ist eins… Dort schlägt ein Herz, unser Herz!“, flüsterte ich zurück und er küsste sanft meine Nase. „Du versucht wirklich poetisch zu sein…“, antwortete er frech und ich schmunzelte. „Das macht man halt, wenn man verliebt ist…“ „Dann ist es okay!“, kicherte er und verschloss seine Lippen wieder mit meinen und verlor mich schließlich ganz in diesen blonden Jungen, der mir nicht nur den letzten Nerv sondern auch das Herz geraubt hatte, dass nun partout nicht mehr ohne ihn schlagen wollte.
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass das nun die letzten Zeilen zu HeartBeat sein sollen…
51 Kapitel lang habt ihr nun meine Jungs dabei begleitet, wie sie sich nun doch zum Schluss endlich bekommen haben, dafür möchte ich mich bei euch bedanken! Ohne euch alle und eure vielen Herzen und Kommis und auch Morddrohungen hätte ich das wahrscheinlich alles nie geschafft!
Am 4. September letztes Jahr habe ich Nerd.In.Love. hochgeladen und dann noch nicht mal einen Monat später habe ich am 1. Oktober HeartBeat angefangen. Nun fünf Monate später kann ich immer noch nicht glauben, dass es tatsächlich Leute gibt, die meine Geschichten lesen wollen.
Die sogar noch über meinen schrulligen, manchmal auch etwas perversen Humor lachen. Ich muss ganz ehrlich sagen, an manch einem Tag, wo ich am liebsten vor ne Straßenbahn gesprungen wär, waren eure tollen, lustigen oder drohenden Kommis (Ich pflücke mir immer noch Popcorn aus den Haaren!) Balsam und haben mir wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert! Außerdem freue ich mich total, das viele zuerst nur flüchtige Wortwechsel mit dem ein oder anderen zu langen und lustigen Gesprächen wurden und sogar zu Freundschaften! Auch dafür Danke!
Es hat unglaublich viel Spaß gemacht, Chrissis und Janoschs Geschichte aufzuschreiben, die Jungs sind mir echt ans Herz gewachsen, natürlich auch meine anderen Chaoten, zu denen ja noch nicht alle ihre komplette Geschichte bekommen haben. (Was ich bald ändern werde, Indianerehrenwort!) Ich muss ehrlich sagen, das diese Geschichte nun zu Ende geht ist einerseits eine unglaubliche Erleichterung, ich habe noch nie so ein langes Projekt umgesetzt und dann auch noch in dieser kurzen Zeit, und dann habe ich doch echt grad ein bisschen nasse Augen, das es tatsächlich zu Ende sein soll.
Natürlich kann ich nicht ohne meine Frage, ob es euch denn gefallen hat, das Ende der beiden? Obwohl es wohl eher ihr Anfang ist! Ich kann versprechen, ich habe noch zwei sehr schöne One- Shots Ideen zu den beiden in der Zukunft und in der Geschichte zu Elias und Timo darf Chrissi natürlich nicht fehlen!
Am Anfang war das Ende nicht so geplant, im Allgemeinen war vieles nicht so geplant, wie es später dann auf Papier landete… Die beiden Jungs haben mir mehr als einmal den goldenen Mittelfinger gezeigt und gemacht, was sie wollten… Doch ich bin ehrlich gesagt, sehr zufrieden damit, so wie es jetzt ist… Ich denke, ich bin den Figuren treu geblieben und habe auch wirklich nur so viel Drama rein gepackt, wie sie vertragen konnten. Hoffe ich zumindest…
Besonders schwer ist mir die Szene gefallen, wo Chris nichts dagegen getan hat als Janosch die Beziehung beendete… Am liebsten hätte ich ihn gepackt und geschüttelt und gebrüllt: „Tu was, du Lappen!“
Aber… Ich hab stattdessen meine Mitbewohnerin vollkommen uschig gemacht, bei der ich mich ebenfalls bedanken und auch entschuldigen will! Für sie war die Zeit auch echt nicht leicht, denn jedes Mal, wenn etwas nicht so geklappt hat, wie ich mir das vorgestellt habe musste sie herhalten… ob sie nun wollte oder nicht oder Zeit hatte oder nicht! Ich bin mir ziemlich sicher, sie hat sich oft gewünscht, der Laptop möge doch in die Luft fliegen und mich mit in den Tod reißen, aber die hat alles immer ganz tapfer ertragen! Danke dafür!
Natürlich geht der Dank auch an meinen Mitbewohner, und dem Freund meiner Mitbewohnerin, der immer ganz tapfer im Raum geblieben ist, wenn ich mich darüber aufgeregt hab, das eine Sexszene zu gekünstelt wirkt oder ich laut über Synonyme für Penis nachgedacht hab… Bist ein echter Freund!
Tja, das war‘s dann wohl erst mal hier, komisches Gefühl…
Ich hoffe, wir lesen uns bei einer anderen Geschichte zu den Jungs von Such.In.Love. und ihr schaut auch bei den bald kommenden One-Shots zu Chrissi und Janosch vorbei oder bei einer meiner anderen verrückten Boyslovegeschichte.
Noch mal mehr als Danke für eure tolle Unterstützung und eure Geduld mit meiner schrulligen Person, ihr seid AWESOME! (Im Moment ein meiner Lieblingswörter!)
Mit mehr als Liebe, eure Usagi :3
Texte: Alle Rechte bei mir! ^^
Bildmaterialien: Ich besitze keinerlei Rechte am Cover.
Tag der Veröffentlichung: 01.10.2012
Alle Rechte vorbehalten