Cover




Bekenntnisse eines Ehemaligen Offiziers der Stasi

Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit
Schuldig oder nicht schuldig
Erkenntnisse eines ehemaligen Mitarbeiter des MfS der DDR


Ich habe immer wieder versucht Texte einzufügen, die mir beim Schreiben einfallen und die ich unbedingt hinzufügen sollte. Ich überlege dann, wo es hineinpasst und verliere dadurch aber den Zusammenhang. Jetzt habe ich die Nase voll und versuchs mit einer Einleitung.
Also, es ist nehmlich so, dass es zu den ganzen Ereignissen der Wendezeit aus der Sicht eines Stasischweines noch einiges zu schreiben gibt.
Denn die einen sagen ja heute, die Wendezeit begann mit den Montagsdemos in Leipzig, andere sagen, es begann mit der Flüchtlingswelle in den Botschaften. Ausgangspunkt dafür, damit das überhaupt klappen konnte, waren aber die veränderten gesellschaftspolitischen Bedingungen in den Ländern wie Ungarn oder CSSR, aber noch wichtiger und davor lagen Veränderungen in der UdSSR unter Gorbatschow. Also, wo will man anfangen, warum gabs die Mauer überhaupt. Eigentlich war Hitler daran schuld. Und vor Hitler?. Es ist also völlig klar, es gibt keinen Anfang. Wie in der physikalischen Realität, so auch der Gesellschaftspolitischen. Genauso schwammig verhält es sich auch normalerweise mit den objektiven Einschätzungen zur Wendezeit. Die unten genannten RT (Rollkragenträger) und SU (Schlipsumbinder) sind zu objektiven Einschätzungen nicht in der Lage, das beweisen sie bis Heute.
Also ganz bestimmt wichtig ist die Feststellung völlig unzutreffend, das das Volk die Revolution wollte. Genauso wie es den Demonstranten in Leipzig und anderswo natürlich niemals mit ihren Chorrufen „Wir sind das Volk“ bewusst sein konnte, das sie allein das Volk sind. Das war ein ganz normaler und auch logischer Schlachtruf, der als Massenphänomen bekannt ist. Denn die Leipziger und andere Demonstranten haben sich selbst niemals angemaßt, das Volk der DDR zu sein. Wie denn auch, um Gottes Willen. Bei aller Achtung und Anerkennung dieser Demos, aber es war doch immer nur ein kleiner, wenn auch entscheidender Prozentsatz des Volkes, oder etwa nicht. Lüge ich da wie ein Stasischwein. Mit den Wahlen, egal wo, ist es genau so. Z.B, die Sachsen haben CDU gewählt, oder auch meinetwegen die Deutschen. Das stimmt einfach nicht. Es ist doch ganz einfach, Wähler abzüglich Nichtwähler, mal % ergibt Wahlergebnis, oder etwa nicht.Dann kann man eine Einschätzung treffen.
Genauso in der damaligen DDR. Zuhausegebliebene minus Demoteilnehmer ergibt auch TEIL des VOLKES Nun gab es damals mit Sicherheit viele DDR Bürger die sozusagen den Demonstranten die Arbeit machen ließen und bequem zu Hause blieben. Und jetzt kommts, ihr RT und SU, und da weiß ich von was ich schreibe, und nur ich, ihr keinesfalls, auch wir Stasischweine (SS) waren an Veränderungen interessiert. Denn aufgrund der Veränderungen in Europa, blieb uns überhaupt kein Urlaubsreiseland mehr. Auch nicht Kuba, wie manche immer gedacht haben. Denn auf dem Weg dorthin überflog man ja Feindesland, also tabu für SS (nochmals: d.h. Stasischweine)Die obige Einschätzung zum Volk trifft übrigens auch auf die Geschehnisse aller anderen Länder auf dieser Welt zu. Also ganz aktuell Libyen. Natürlich muss der Diktator weg und um das dort zu realisieren mußte erst ein Volksaufstand her. Wie in der DDR. Aber in der DDR gab es keine Toten. Und warum nicht. Naaaaaaa?. Genau, einerseits lag das am besonnenen handeln der Revolutionäre, aber auch daran, und darauf lege ich Wert, das es keinen Schießbefehl gab.Das war aber doch nicht etwa auch das Verdienst der RT und SU, oder? Nein, es war die Regierung und auch die SS.
In Libyen gab und gibt es Tode. Und warum, naaaaaaaa?.Genau, weil Gaddafi den Verlauf anders wollte als die damals verantwortlichen der Modrow-Regierung . Da können die Revolutionäre noch so friedlich sein, wenn es die Seite nicht will, die die Waffen haben, geht’s nicht. Ganz einfach. Übrigens ist es aber in Libyen so, das auch die Anhänger Gaddafis Menschen sind, auch seine Soldaten sind welche, wenn ich mich nicht irre.Genau wie im Irak, als man sich rühmte die dortige Armee zerschlagen zu haben, starben viele Tausende Soldaten, waren das nicht auch Menschen, scheinbar nicht.Wie auch die vielen Fehlmeldungen zum damaligen Jugoslawien usw., das ist wieder ein Thema ohne Ende. Jetzt bleibt nur zu hoffen, das die Medienkampanien gegen China erfolglos bleiben. Denn wenn dort die Wühlattacken des Auslands mal erfolgreich sein sollten, dann Gnade uns Gott. 1,5 Milliarden Menschen im Bürgerkrieg. Ist das denn wirklich die Wunschvorstellung der RT und SU von heute.Sind die denn in der Tat so bescheuert, das diese Klugscheisser nicht begreifen, das man den verantwortungsbewussten Politikern einem solchen Riesenvolkes nicht ins Handwerk pfuschen darf. Wer soll denn sonst dieses Riesenvolk ernähren,etwa eine für dortige Verhältnisse unfähige Demokratie. Natürlich könnten die dortigen Machthaber viel mehr für ihr Volk tun. Aber will man denn tatsächlich dort lieber ein Heer von Toten und Hungernden als Einschränkungen der Freiheitsrechte hinzunehmen.Also Pfoten weg. Lest einmal die Werke von Platon, dann wisst ihr wie es lang gehen muss.Na gut, ich als SS mach mir Sorgen um die Menschheit, das geht doch wohl gar nicht.
Wenn ich im Folgenden von Rollkragenträger (RT ) von damals und von Schlipsumbinder (SU) von heute schreibe, dann ist wohl klar, wie ich die Rolle mancher Personen einschätze, die uns zur Wendezeit hätten lieber am Baum baumeln sehen. Jetzt mal eine ganz klare Analyse dazu. Und es für jederman ganz leicht zu kontrollieren ob ich richtig damit liege. Es lässt sich jederzeit aus den bekannten Daten belegen. Dieses Thema beschäftigte mich heute /April 20011,( das weiter unten stehende wurde ja von mir einige Jahre vorher geschrieben)/ noch so sehr, dass ich zum Schreiben dieser Einleitung bereits um 3.00 Uhr Heute Nacht aufgestanden bin.Eine Revolution bereitet sich ja immer vor. Also die revolutionäre Situation meine ich. Und das waren bekanntermaßen die herrschenden politisch und ökonomisch untragbar wertenden Bedingungen im real existierenden Sozialismus ( was immer das sein soll).Damit wurde dann auch die Wendezeit eingeleitet. Wann fängt denn eigentlich eine Wendezeit an??.Aber es ist bekannt, dass sich 1989 Menschen zusammenfanden, die Anfangs mit einer 1. ungenehmigten Parteigründung SPD einen Politikwechsel erreichen wollten. Diese Informationen erhielten wir Stasischweine ( SS) während einer Dienstversammlung. Uns war natürlich auch die brisante Situation durch die Flüchtlingswellen bekannt und das der Druck auf die Partei und Staatsführung der DDR zunahm. Dazu kam, dass wir auf keinerlei Unterstützung seitens der UdSSR mehr verlassen konnte. Wie war nun die Reaktion der Partei und Staatsführung auf die sich erkennbarmachende Revolutionäre Situation. Na klar, zuerst wurden dümmliche Versuche unternommen, die Demonstrationen durch Handgreiflichkeiten von Polizei und Stasi zu verhindern (Man wollte die Zeichen der Zeit nicht erkennen , oder war besser gesagt, man war nicht in der Lage dazu) Aber diese Einschätzung trifft nicht für alle damals handelnden Personen zu. Die Zeichen der Zeit erkannten z.B. einerseits Vertreter der RT (Rollkragenträger) und SU (Schlipsumbinder), sowie Vertreter von Kirchen und die gewählten Chefs der neugegründeten Parteien wie SPD, DSU, Neues Forum, Demokratie Jetzt, Demokratischer Aufbruch und Andere. Diese Parteien repräsentierten die revolutionäre Seite: An der gegenüberliegen Seite des Runden Tisches saßen die Vertreter der damaligen Regierung unter Hans Motrow. Er war zu dieser Zeit stets ein gefeierter Gast bei Talkshows oder anderen Fernsehsendungen, mehr als alle anderen, das gibt aber nur zu, wer ehrlich ist.So, jetzt gibt es aber auch noch eine weitere Wahrheit, die aber bei den RT von damals und SU von heute überhaupt keine Rolle spielen, weil unangenehm: Es stellte sich heraus, dass die von ihnen selbst gewählten Chefs ihrer eigenen Parteien z.B. Ibrahim BOHM und Wolfgang SCHNUR, beide IM des MfS waren. Unfein oder nicht, ist völlig Wurst. Es ist Fakt. Und warum? Na ihr RT und SU, etwa um die DDR wieder zu stabilisieren?.Das wäre ja zum Lachen, oder. Dann schaut euch doch mal deren Aktivitäten am Runden Tisch an.Es waren dort diejenigen, die mit die weitgehendsten
Forderungen an die Modrowregieung stellten, Sie gehörten aber auch zu den besonnensten der damaligen Zeit und haben mit Sicherheit schlimmeres verhindert. Natürlich neben der damaligen Modrowregierung. Jetzt kann man darüber denken wie man will, es ist Fakt. Das Schicksal beider Akteure, also SCHNUR und BÖHM von damals ist bekannt. Der eine wurde zunächst als Politstar und evt. Ministerpräsident gefeiert, dann als IM enttarnt. Er starb mit 55 Jahren völlig unrühmlich an den Folgen von Alkohol und der andere beendete auch vorzeitig seine Karriere. Macht ja nix , war ja nur ein SS. Keiner spricht mehr von den genialen Auftritten dieser Beiden am Runden Tisch. Ich möchte ja gar keinen direkten Zusammenhang zwischen Stasi und deren Aktivitäten damals am Runden Tisch herstellen, also ob deren Auftreten damals von SS so gesteuert war. Wenn ja, warum. Wollten wir Verbrecher etwa auch die Wende. Bei Bewertungen muss man immer vom gegebenen Moment ausgehen und niemals hinterher das kann jeder Idiot und natürlich die Historiker, aber wenn die sich einschalten da ist schon alles zu spät. Denn keiner ist zu solch gravierenden Falscheinschätzungen und Fehlurteilen fähig wie unsere Gutachter. Jeder kennt die peinlichen Auftritte der Wirtschaftsweisen , Terrorismusexperten, Klimaforscher, oder in jüngster Zeit die Atomchaosexperten. Das entspricht aber Haargenau dem scheinheiligen Demokratiegequatsche von Informationsbedarf und Medienfreiheit. Bei dieser Gelegenheit wäre es doch mal interessant zu wissen, warum wir in unseren Medien nie,nie,nie einmal die offizielle Meinung z.B. eines chinesischen Regierungsmitgliedes zur Begründung ihrer Politik kennenlernen können. Oder genauso die der iranischen Staatsführung. Aber nicht nur Auszüge die passen, sondern alles. Damit man sich mal ein reelleres Bild machen kann. Der Ehrlichkeit halber muss gesagt werden, dass es in Deutschland gute Dokumentationen zu China gibt, die sich sehr bemühen, Realitätsnah zu berichten.So bescheuert sich das folgende vielleicht auch lesen mag, aber zum Inhalt meines Fachschulstudiums an der Hochschule Potsdam gehörte es unbedingt, dass man sich zur Bewertung eines Sachverhaltes, ganz gleich aus welchem Bereich, immer die subjektiven objektiven Seiten dieses Sachverhaltes anschauen muss, wenn man eine Wertung treffen will. Das war auch für die Tätigkeit eines SS notwendige Voraussetzung. Dazu schreibe ich aber noch mehr am Schluss meiner Ausführungen.So, das müßte eigentlich als Einführung genügen.
Schuldig

Immer wenn ich dieses Wort irgendwo lese, daran denke oder mich damit beschäftige, stelle ich mir die Frage: was habe ich damit zu tun. Ich bin jetzt seit September 2011, 64 Jahre auf diesen Planeten und meine innere Zerrissenheit wird mit jedem Jahr größer. Deshalb muss ich manchmal, besonders oft in letzter Zeit, auch Nachts um 2, 3 Uhr aufstehen, mich an meinen Rechner setzten und schreiben. Und zwar solange bis ich wieder atmen kann. Manche würden ja gern sagen, ja, es ist dein schlechtes Gewissen , das dich nicht schlafen lässt. Du hast es nicht anders verdient. Tut mir leid, jetzt muss ich etwas schreiben, was vermutlich alle SS (Stasischweine), aber auch die allermeisten Nazigrößen aus vergangenen Zeiten, also auch nachweislich solche, wie Göring, Goebbels und Andere, von sich behauptet haben: Ich gehöre nicht dazu.Und das ist es, was mich beschäftigt, Tag und Nacht. Und jetzt sagen wieder die Klugscheißer RT und SU(Rollkragenträger von damals und Schlipsumbinder von heute) Endlich mal einer, dem sein Gewissen plagt, der wegen seiner Verbrechen Reue zeigt und wenn der sich noch nachträglich an einen Ast hängt, dann wissen wir es ganz genau, das war ein echtes Stasischwein (SS). Es tut mir wieder leid. Ihr könnt das nicht verstehen. Aber ich sage es hier in aller mir möglichen Deutlichkeit: Ich persönlich habe nie und nimmer jemals einen Menschen bewusst geschadet
Ich weiß, jetzt schalten die Geschichtsschreiber und Aufarbeiter von heute völlig ab und gehen auf stur,nach dem Motto: wieder einer von denen die sagen: alles nur Befehle, ich habe von nichts gewusst. Aber, ihr Volltrottel, darum geht’s doch gar nicht. Ich erkläre es jetzt einmal ganz langsam. Das dauert aber dann auch entsprechend. Also..... Warum ich ein solcher Mensch geworden bin erkläre ich weiter unten, aber warum das alles dazu kam ist noch viel wichtiger.
Wie weit wollen wir zurückgehen, oder , wie weit müssen wir zurückgehen. Denn es wird doch wohl keiner mit mir rumstreiten, wenn ich behaupte,dass die Entstehung des soz. Weltsystems, sagen wir ab1946, nicht auf meiner Veranlassung hin geschehen ist. Und auch nicht später die daraufhin aufbauende DDR Diktatur, von mir nicht beeinflusst wurde.Das geht aber noch viel weiter. Die Chefin der Linkspartei wurde ( natürlich zuallererst ) von einigen verblödeten CDU Mitgliedern dafür fast an den Pranger gestellt, als sie sagte, dass der Mauerbau 1961 eine indirekte Folge des II. Weltkrieges war. Es langt gar nicht viel an, nur ein wnig nachdenken und man muß dem zustimmen. Aber nein, man wollte das natürlich zuallererst den Kommunisten anhängen (Ulbricht, später Honecker Krenz, welche allerdings niemals echte und ehrliche Kommunisten waren , wie auch Stalin nicht und viele andere,usw.)Natürlich waren die Ergebnisse des 2.Weltkrieges die Ursache für die Teilung Deutschlands , das weiß doch jeder Idiot.Also war indirekt Hitler daran schuld. Wenn man so will, ja. Aber eigentlich auch nicht, denn wer hat Hitler in den Sattel gehoben. Na? Merkt jemand etwas?. Wie weit müssen wir zurückgehen, um einen Schuldigen für die ganze Scheiße zu finden. Es steht damit doch eindeutig fest: Jede Wirkung hat seine Ursache. Das Stasischwein (SS) also ich, bin die sogenannte Wirkung (Offizier des MfS) einer Ursache ?( Frage: von was)Also wer oder was die Ursache für Hitlers Sattelheber. Merkt ihr was?Die Geschichtsschreiber und Verfälscher natürlich nicht, aber die ehrlichen , einfachen Menschen wissen was ich meine. Aber wie weit müssen wir denn da zurückgehen, hat denn niemand schuld........ Müssen wir denn da nicht alle Geschichtsverbrecher frei sprechen. Denn indirekt ist es doch so, das auch ein Hitler das Produkt vorausgegangener geschichtlicher Ereignisse war. Oder etwa nicht! Ich habe dessen Buch „Mein Kampf“ gelesen ( Aha, deswegen SS).Er hat es bestimmt mit dem gleichen Vorsatz geschrieben, wie ich das Meinige. Also will sagen, in einer ehrlichen Absicht aufzuklären.Ich muss aber sagen, dass ich nur den ersten Teil gelesen habe. Denn ich suchte nach einer Begründung, warum Hitler so geworden ist, wie er es wurde. Und wer nicht so hirnverbrannt ist wird in seinem Buch einiges dazu finden.In diesem Buch gibt es ja für ehrliche Leser auch eine ganze Menge menschlicher Züge Hitlers zu entdecken. Allerdings wieder nur für jene, die dies sehen können oder wollen. Es gibt ja einem Vielzahl von Dokumentationen über Hitlers wirken, ich bin mir dabei aber nicht ganz sicher, ob man das weggelassen hat, was Hitler als Mensch gekennzeichnet hat. Ich lache mich immer kaputt, wenn nach einer Wahl in Deutschland alle gewählten Abgeordneten eines Plenums zur Gesprächsrunde geladen werden. Kommt dann ein gewählter Abgeordneter der ganz rechten Partei dazu gehen alle anderen einen Schritt zurück, so als wäre es wirklich die braune Pest und es droht Ansteckungsgefahr. Oberwitzig und dumm. Das gleiche trifft auf Einschätzungen von CDU Politikern zu, die sich zu solch dümmlichen Wahlergebniseinschätzungen hinreisen lassen wie: Die Berliner Wählerinnen und Wähler wollten die ROT/ROTE Regierung nicht mehr. Das ist eine Beleidigung derjenigen Wähler die, die Linkspartei gewählt habe und auch für die, die gar nicht wählen waren, also fast die Hälfte aller Berliner Wähler. Diese Menschen zählen gar nicht für diese arroganten Oberwichser.
Aber bevor ich mich jetzt auf zu dünnes Eis begebe, such ich lieber wieder nach Ursachen, warum ich so geworden bin, wie ich bin.Eigentlich suche ich danach, warum wir Menschen so geworden sind , wie wir sind. Es heißt immer, die Zeit heilt alle Wunden. Das stimmt, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. In dem Moment, wenn ich intensiv über bestimmte, wichtige Ereignisse meines vergangenen Lebens nachdenke, die einen Wendepunkt in meinem Leben darstellten, dann tut das heute, je nach dem was das damals war, mitunter sehr weh ,manchmal sogar mehr weh als es damals war. Ich verstehe jetzt umso besser, wenn von traumatischen Ereignissen die Rede ist und diese Betroffenen z. B. in Tränen ausbrechen, wenn sie von Ereignissen berichten die sogar 60, 70 Jahre zurückliegen können. Vieles wirkt heute schmerzhafter als am Tage des Ereignisses. Ich rede jetzt nicht vom Tode eines Menschen. Diese schmerzhaften Gefühle kann man nicht mehr zurückholen . Denn eine Rückerinnerung hält meistens nur für kurze Dauer an. Bis zum erneuten Erinnern.Komischerweise schmerzt eine verflossene Liebe und die Erinnerung daran mehr, als ein schlimmes Ereignis.Aber die Summe aller Ereignisse bildet die Person, die wir heute sind. Dazu könnte man von kleiner Evolution sprechen. Also jede Furche im Gesicht hat seinen Grund, jede verflossene Träne, auch die Gegenwärtigen fließen aus einen ganz bestimmten Grund.Sie sind keinesfalls das Ergebnis eines Freien Willens. Sie bekleiden uns wenn wir leiden, oder fröhlich sind . Manchmal kommen die Tränen wenn wir es wollen, aber meisten weint man ohne Freien Willen. Je älter man wird umso leidensfähiger werden wir.
Ich war früher ein Mensch der nach einstudierten, materialistisch-dialektischen
Lebensweisen gelebt hat. Meine jetzigen Denkweisen habe ich eindeutig der Nachwendezeit zu verdanken. Was Karl Marx über Geldwertbeziehungen, Kapitalismus und dem wahren Sozialismus/Kommunismus geschrieben hat ist meiner Meinung nach absolut richtig. Allerdings hat sich meine Einstellung zur Frage des Seins und Bewusstsein völlig verändert. Auch die Frage der Evolution sehe ich heute total anders.Vieles was die Wissenschaft als die Wahrheit erkennen will, wird sich als total falsch herausstellen. Aufgrund meiner sehr bescheidenen finanziellen Möglichkeiten zwingt mich mein Nichtfreier Wille dazu ,mein Urlaubsziel im nahegelegen Wald zu verbringen. Was ein Glücksfall für mich bedeutet. Ich nehme meine Hängematte mit und denke dann über viele Dinge des Lebens nach. Das tut gut. Aber nicht so gut, das ich alles in mir leitende überwinden könnte. Aber wer weiß für was das noch gut ist.
In diesem Sinne geht’s mit unten 1. weiter.

1. Für Was und Wofür ich mich entschuldige und für Was u. Wofür
nicht.
2. Einteilung in Kategorien
3. Wer ich bin
Zu dieser Rubrik gehört das wichtigste Ereignis meines Lebens, was ich später schildern werde
4. Warum tu ich mir und anderen das an
5. Zu Punkt 5 Dialog mit einen Opfer
6. Um Punkt 4 zu erklären, schildere ich einige Erlebnisse

Zur Einleitung
Ca. 1% der Bevölkerung der DDR wurde durch uns überwacht.
Ca. 1% der Bevölkerung der DDR hat mit uns zusammengearbeitet
(davon ca.80% freiwillig, 20% aus anderen Gründen).
Ca. 98% der Bevölkerung hatte mit uns keine Probleme und wir
keine mit ihnen.
Nur noch mal ganz kurz zur Prozenteinschätzung.
Die obige Statistik ist mit Sicherheit nicht exakt, wie denn auch, ich hatte keinen Zugang für eine diesbezüglich genaue Auswertung. Aber es trifft es ungefähr. Es ist jedenfalls immer noch exakter, als z.B. alle getroffenen Einschätzungen zu durchgeführten Wahlen oder Demonstrationen aller Art seit der Wendezeit.
Nur einige Beispiele: "Wir sind das Volk". Hierbei muss man sich doch mal die Frage stellen dürfen, wie sich das Volk einer Nation zusammensetzt. Gehörten zur Wendezeit zum Volk der DDR nur die Menschen, die auf den Straßen in Leipzig, später in den Kreisstädten und Berlin demonstrierten? In meiner Kreisstadt waren es an zwei Wochenenden jeweils ca. 5.000 Menschen. Bei einer Einwohnerzahl des damaligen Kreisgebietes von ca. 85.000 Menschen sind das ungefähr 6% der Bevölkerung und in der ganzen DDR durchschnittlich 10%. Das muss natürlich respektiert und beachtet werden. Aber ich darf doch wohl zurecht feststellen, dass man keinesfalls als Alleinvertreter des Volkes der DDR sprechen kann, oder?
Auch bei der "1. Freien
Volkskammerwahl wählten die Ostdeutschen
mit überwältigender Mehrheit CDU" oder,
"Die Sachsen wollen von der CDU regiert
werden", usw.usf.
Oder aus der jüngsten Vergangenheit: Die Wähler wollten die große Koalition."
Selbst wenn ich mit meiner obigen prozentualen Einschätzung ein wenig daneben liegen sollte, zu solch abwegigen Schlussfolgerungen betreffs Wahlverhalten der Deutschen zu kommen, ist schon abenteuerlich.
Nehmen wir 70% Wahlbeteiligung und davon die Mehrheit für die CDU, also ca.55%, dann sind das wie viel % vom Deutschen Wählervolk? , na?, genau...ca. 37%. Und das trifft für alle fatalen Fehleinschätzungen zu, wie u.a. eben auch "Wir sind das Volk, das Volk der DDR wurde tyrannisiert, verfolgt, bespitzelt" usw.
Ein bisschen was wahres ist immer daran, aber mehr wirken immer die Lügen, das groteske, das schreckliche, das gruselige, ein bisschen Horror usw.
Ebenso die Schlussfolgerung der Politikführung Deutschlands zur letzten Wahl: Die Deutschen Wähler wollten die große Koalition. Wie geht das denn? Ich habe nichts von einen Aufruf gehört, wo mitgeteilt und organisiert wurde, dass so und soviel Wähler CDU und so und soviel Wähler SPD wählen sollen. Noch aufwändiger war es bestimmt, festzulegen, wer die kleineren Parteien wählen sollte, damit auch wirklich nichts schief gehen kann mit der Gossen Koalition.
Was mich seit der Wendezeit bis jetzt sehr bewegt hat ist die Frage, gab es eine Siegerjustiz.
In vielen Auseinandersetzungen mit "Artgenossen", Sympathisanten usw., kam ich zu der Überzeugung, nein, die gab es nicht. Zumindest seitens der Westjustiz nicht so gewollt, wie es mit Sicherheit die ostdeutschen Siegerreformisten gern gewollt hätten und auch gefordert hatten. Das es also nicht zu schlimmen Schauprozessen gekommen ist, muss ich schon gerecht erweise der objektiven Sichtweise westlicher Rechtsauffassungen zugestehen. Ebenso verhält es sich mit der Problematik der "Zwangsvereinigung".
Das ist ja absoluter Quatsch. Warum sollte mich bspw. eine Frau zum Sex mit ihr zwingen, wenn ich schon so lange auf eine derartige Gelegenheit warte?
Die Siegerreformisten bedauerten lediglich, dass sie uns, die Verbrecher, in die Einheit mitnehmen mussten. Aber entgegen allen Erwartungen sage ich es jetzt:
" Es ist uns auch nicht schwergefallen"
Ist doch eigenartig, stimmts? Ja, wir waren bereit, uns zu integrieren und umzuorientieren. Oder kennt evtl. jemand ein Beispiel, dass sich ehemalige MfS Leute zum Terroristen entwickelt hätten?.
Aber das nur zur Einführung
Um es gleich vorweg zu nehmen, mir ist nicht bekannt, ob sich
irgendwann oder irgendwo ein ehemaliger Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit öffentlich, oder, so wie ich, auf diesem Weg, für etwas entschuldigt hat, was er während seiner Dienstzeit im Rahmen der Erfüllung seiner Aufgaben bereuen müsste, oder ob er anderen Menschen Leid zugefügt hat. Ich hatte auch absolut kein Interesse, herauszubekommen, ob es jemand getan hat oder nicht
Ich vertrete meine eigenen Ansichten und Einsichten.
Und das hat auch seinen Grund:
Jeder Mitarbeiter dieser Zeit, muss für sich selbst herausfinden, ob er sich bewusst außerhalb der DDR-Gesetzgebung bewegt hat oder nicht. Und nur das zählt, nichts anderes. Ich behaupte, dass sich ab der mittleren und unteren Leitungsebene, bis zum letzten, offiziellen Mitarbeiter des MfS, in Ausübung der ihm auferlegten Befehle und Weisungen, keiner für irgendeine Form individueller Schuld, schuldig fühlen muss. Vorausgesetzt, er hat sich nicht aus purer Karrieregeilheit schuldig gemacht Einige Schlaue werden natürlich jetzt wieder sagen: "Das kennen wir: wir haben ja nur Befehle ausgeführt", oder“: davon habe ich nichts gewusst." ( Siehe Nazizeit)
So leicht werde ich es mir nicht machen. Diese Sprüche hatten vielleicht zu Zeiten der Abrechnung mit dem Naziregime ihre Berechtigung (oder auch nicht), aber dazu komme ich noch. Also, diese Sprüche zu verwenden wäre von unserer (meiner) Seite im Umgang mit DDR- u. MfS Aufarbeitung ziemlich dümmlich und zeugt davon, dass die, die dies doch aussprechen, kein echtes Interesse an Aufarbeitung haben, oder es in dieser, jetzigen Gesellschaft so satt haben, dass sie jeden zum Teufel wünschen.
Aber eins sage ich auf jeden Fall jetzt:
Ich schäme mich aufrichtig und ehrlich,
für die arrogante, dümmliche und teilweise verblödete, auf eine völlig danebenliegende und permanente Fehleinschätzungen beruhende Politik einiger Führungskräfte von Partei und Staatsführung der DDR. Auch aus den eigenen Reihen. Und daraus und nur daraus lässt sich die Verantwortung von Mitarbeitern des MfS ableiten. Ich werde mir nicht anmaßen, die Verantwortlichkeiten hoher Führungsoffiziere des MfS zu bewerten. Das tun sie selbst oder auch nicht. Es gibt dazu einige Internetseiten. Aber das ist deren Einschätzung und die brauche ich nicht, weil sie meines Erachtens zu sehr nach Rechtfertigung riechen. Ich schäme mich aufrichtig und ehrlich für Fehleinschätzungen und den daraus resultierenden Maßnahmen gegen Menschen vorzugehen, die die DDR verbessern wollten, aber sich nicht ins Konzept der o.g. Kategorie von dümmlichen, arroganten usw...Politiker zwängen lassen wollten und sie dadurch in ihren Menschenrechten und ihrer Menschenwürde verletzten, demütigten.
Ich schäme mich aufrichtig und ehrlich,
für die völlig verblödeten Maßnahmen gegen ausreisewillige Personen nach WD zur damaligen Zeit. Tage und Nächte haben wir hilflos und aus absolut subjektiver Sichtweise damit zugebracht, zu bewerten, wer sollte übersiedeln dürfen und wer nicht. Aber was für hervorragende Menschen sind uns damit verlorengegangen. Und das nur weil es die o.g. arrogante. usw. Politik nicht vermocht hatte, aus dieser einmaligen ( zumindest die nächsten Jahrzehnte) gebotenen Chance, die uns die Geschichte gegeben hatte, mehr zu machen.
Ich schäme mich aufrichtig und ehrlich und das aus tiefster Seele,
für das armselige, hilflose, peinliche und beschämende Auftreten unseres Ministers Mielke vor der Volkskammer. Ich sage es ganz ehrlich, ich habe geheult. Aber nicht weil er mir leid tat. Ich habe geheult, weil mir ab dem Moment das klar geworden ist, was ich bisher geschrieben habe. Mir gingen dabei die bis dahin abgelaufenen 4 Jahrzehnte DDR Geschichte durch den Kopf (dazu mehr in: Wer bin ich.) Soweit vorerst dazu, wofür ich mich schäme und entschuldige
Jetzt das, wofür ich mich nicht schäme und in keinster Weise entschuldige
1. Nie und nimmer werde ich mich dafür entschuldigen, dass ich mich für die Umsetzung der Inhalte der Verfassung eingesetzt habe. Einer Verfassung, die tausend mal besser war als die jetzige. Aber sie war leider nur beschriebenes Papier.Und ich spreche jedem das Recht ab, der diese Grundprinzipien für unser ( besser: mein) Handeln nicht gelesen hat und damit niemals nachvollziehen kann, wie ich 25 Jahre lang, Sinn und Inhalt, Moral und Anspruch, Ehre und Entbehrungen, Erniedrigungen und Demütigungen, Disziplin und maximaler Einsatz, mit meinen Gewissen vereinbaren musste und auch wollte. Mir kommt der Kaffee von vor 15/16 Jahren hoch, wenn ich daran denke, in welch dümmlicher, einfältiger Art und Weise eine Vielzahl der Runden Tisch Mitglieder von damals, sich anmaßten, über Privilegien ehemaliger MfS Mitarbeitern zu richten. In diesen Zusammenhang muss ich nochmals erwähnen ich spreche nur von dem was ich weiß, also von der mittleren und unteren Leitungsebene bis zum op. Mitarbeiter. Ob die höheren und obersten Leitungsebenen welche hatten, weiß ich nicht, ist aber auszuschließen, denn für Geheimdienstmitarbeiter des MfS im allgemeinen und im besonderen galt das Gesetz. D.H: Wer sich ohne dienstlicher Notwendigkeit Vorteile anmaßt, wird bestraft. Und wie dies aussah, kann, wer will, nachlesen in: Wer ich bin. Sollten andere Privilegien bekanntgeworden sein, dann waren dies mit Sicherheit illegale. Wir hatten nur ein Privileg und das war unser Eid: Tag und Nacht einsatzbereit zu sein, die persönlichen Interessen unter denen der Politik von Partei und Regierung zu stellen, seine Moral und Lebensweise den kommunistischen Idealen anzupassen usw. usf. . Kleine Abweichungen davon wurden getadelt, größere wurden bestraft und das mit aller Härte. Und hier weiß ich am besten wovon ich spreche. Aber dazu später. Bei dieser Gelegenheit sei mir die Frage gestattet: Wer war freier in der DDR? Ich schildere hier nur Fakten und möchte nie und nimmer den Eindruck erwecken, dass auch wir (oder ich) auch so was wie Opfer waren, höchsten im philosophischen Sinne wäre dies zu überlegen.
2.Ich kann und werde mich nicht dafür entschuldigen,
was außerhalb meines Verantwortungsbereiches geschehen ist. Was z. B. im Rahmen des Missbrauches der edlen Ziele kommunistischer Ideale geschehen ist. Aber ich kann mich dafür schämen. Übrigens, die Christen brauchen sich hier auch nicht auf die Schultern klopfen. Die Geschichte strotzt geradezu von Massakern, die im Namen der Christenheit an unschuldigen Völkern geschehen sind. Genauso wie es im Namen des Kommunismus geschehen ist. Und wenn ich von Edel und Ideale spreche, meine ich nur deren philosophischen Gehalt und nicht den wissenschaftlichen, denn da habe ich auch meine Zweifel, ob der historische und dialektische Materialismus mit all seinen Gesetzmäßigkeiten dem Absoluten näher kommt, oder nicht doch die hegelsche Dialektik den kommenden Fortschritt oder kommende Gesellschaften, besser interpretiert. Aber wesentliche Bestandteile des Marxismus haben sich in der Gegenwart voll und ganz bestätigt.
Ich kann und werde mich natürlich nicht dafür entschuldigen, was für abartige Erscheinungsform der Stalinismus, der chinesische Vertreibungs- - u. Vernichtungswahn oder Pol Pot und was weiß ich, was es noch für perverse Personen waren, die die echten und guten kommunistischen Ideale missbraucht und verraten haben. Aber ich kann mich dafür nur schämen. Bei dieser Gelegenheit darf man doch auch mal fragen, wer war oder woher kamen Hitler, Pinochet, wie viele Menschen mussten sterben durch die USA Politik? Mit Sicherheit kann ich dazu sagen, dass dies keine Kommunisten waren. Aber das ist auch eine andere Geschichte.Und dazu passt eigentlich ganz aktuell die Kommunimusdepatte im Bundestag, bei der es um eine Bemerkung der Vorsitzenden Der LINKSPARTEI ging, die zur Zukunft des Kommunismus einiges Verwirrendes gesagt hatte. Allerdings verwirrend nur für die, die es so sehen wollten. Die hysterische Schreierei, insbesondere der Klugscheißer, war Anlass für einige Redner das Teufelsbild vom Kommunismus vorzuführen und auf die Millionen Toten zu verweisen.Aber hier erkennt man wieder einmal (aber nur wer will) wie heuchlerisch doch solche Angriffe sein können. Denn wer von den CDU Politikern ( insbesondere Frau Birthler) erinnert sich schon gern daran, wieviele Millionen Tode dem Missbrauch des christlichen Glaubens zu verdanken sind. Sie hätten alle am Rednerpult des Bundestages vor Scham erröten müssen. Oder wieviel Kanonen im 2.Weltkrieg wurden denn von Priestern gesegnet?.Es ist alles schnell vergessen, nur das nicht, was uns Stasischweine anbelangt.


Einteilung in Kategorien
Wer waren die Obertrottel
Ich verbinde diese Bezeichnung nicht mit der Beschreibung eines einfältigen Menschen und es hat auch nichts mit Menschen zu tun, die aufgrund genetisch oder anders bedingter Veranlagungen so sind, wie man sie eben zu beschreiben versucht. Ich möchte damit nur meine Verachtung zum Ausdruck bringen für Menschen, die mein Schicksal bestimmt haben als sie es Kraft ihrer Macht, Stellung, Autorität und Befehlsgewalt konnten. Man nehme es mir jetzt nicht übel, wenn ich diese Personengruppen in die von mir ausgewählten, vielleicht nicht besonders schön klingenden Kategorien unterteile. Aber das bringt meine persönliche Verachtung am Besten zum Ausdruck. Ich möchte diese Personen auch nicht beleidigen und tue ihnen vielleicht auch Unrecht. Ich will damit sagen, es ist ein von mir rein subjektiv empfundenes Bild, was ich entwerfen will und hat nur mit meinen persönlichen Empfindungen und Erfahrungen zu tun. Denn die allermeisten Eindrücke konnte man ja nur zur Wendezeit und in den Folgejahren erhalten. Denn vorher waren sie ja alle unerreichbar, unnahbar und steril gehalten. Ich bin nur einem persönlich begegnet und das war Walter Ulbricht. Aber das ist auch eine andere Geschichte. Nun meine Kategorien: Und bitte nicht böse sein, es klingt nicht fein. Aber ich beziehe mich ja selbst auch mit ein.
Kategorie I: Die Oberwichser (also Obertrottel)
Zur Stufe der Oberwichser gehören Personen, die oberste Partei u. Regierungsverantwortung getragen haben. Also Parteichefs, Regierungschefs, sowie Mitglieder des Staatsrates und des Politbüros( aber natürlich waren dabei nicht alle Oberwichser, es gab logischerweise auch Vernunftbegabte)
Kategorie II: Die Unterwichser
Dazu gehören alle Minister, ZK Mitglieder, Bezirksparteichefs und MfS Chefs usw.
Kategorie III: Die Gemeinen Wichser
Dazu gehören in abgestufter Form alle mittleren und unteren Leitungs- u. Führungskaderebenen aller gesellschaftlichen Bereiche wie Parteien, Organisationen in Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur usw. usf. Also, nun zu den Oberwichsern.
Namen werde ich nur von denen nennen, wo ich der Meinung bin, dass sie wichtig für meine damalige und jetzige Meinungsbildung, für mein tägliches Handeln und für mein allgemeines Verhalten waren oder jetzt sind. Ich habe mir schon immer überlegt, was wohl aus einem ganz normalen Menschen, einen Oberwichser werden lässt. Nehmen wir mal das Beispiel Erich Honecker. Über die Stationen normale Schulausbildung, dann Dachdecker, übernahm er eines Tages die höchste Führungsfunktion die ein Land oder Staat zu vergeben hat. Er galt als Antifaschist ( was nach heutiger Kenntnis nur subjektiv gesehen werden kann) und hatte, wie auch seine Vorgänger, die einzigartige historische Chance, die kommunistischen Ideale umzusetzen. Und ich sage es jetzt letztmalig: Ich meine damit die kommunistischen Ideale nach Wort und Buchstabe und nichts anderes. Kein einziger Mensch kann jemals behaupten, er wisse, wie ernst es damit bei Honecker war. Ich glaube, nicht einmal Margot wusste es und schon gar nicht der Rest der Menschheit. Aber wir alle kennen das Ergebnis, das Ende und die Zwischenergebnisse auf dem Weg zum Ende, und nur das zählt. Also war er ein Oberwichser. Nicht das Ende war schlimm, die Gründe, die zum zwangsläufigen Ende führen mussten, waren schlimm. Die einzelnen Abschnitte dazwischen waren schlimm. Schlimm war, wie er als Oberwichser Schicksal spielen konnte. Wie die Unterwichser ihn hofierten, wodurch er zwangsläufig ein immer größerer Oberwichser wurde. Schlimm war, dass er viele aufrichtige Menschen missbrauchte, wie er sie zum heulen brachte , weil sie sich den echten kommunistischen Idealen verschrieben hatten und es nicht die Spur einer Chance gab, dies zu realisieren. Ich behaupte: Alle Chefs der Ostblockstaaten waren absolute Oberwichser, also auch Gorbatschow. Warum auch ER?. Weil er es als letzter Oberwichser noch in der Hand hatte, einen anderen, einen besseren Staat zu schaffen. Weil alle Staaten so enden, auch die Demokratischen, stellt sich die Frage, wie viel Jahrzehnte oder Jahrhunderte muss die Menschheit noch warten, bis es keine Oberwichser mehr gibt. Denn gibt es keine Oberwichser mehr, fallen auch die unteren Wichserkategorien weg. Und das hat bisher nur einer festgestellt, mein größter Star unter allen Denkern, nein, nein, nicht etwa einer aus der Gegenwart, denn dazu ist die jetzige Menschheit viel zu verblödet, mein großer Star ist :P L A T O N. Ich hoffe, da ich mit ihm aus verständlichen Gründen nicht selbst sprechen konnte, dass die von ihm bekannten Werke auch tatsächlich so wiedergegeben wurden, wie er sie verfasst und gedacht hat. Denn sonnst liege ich auch falsch Er konnte natürlich damals, vor ca.2500 Jahren noch nicht wissen, was die Oberwichser nachfolgender Jahrhunderte alles anstellen werden um der sich ihnen anvertrauenden Menschheit zu sagen wie es langgeht. Und einige dieser Oberwichser haben natürlich auch Plato gelesen, das gehörte zum guten Ton. Aber umgesetzt habe diese Trottel nur das, was für sie persönlich nützlich war. Plato wusste schon damals, (aber was heißt den schon damals, denn solche Denker wussten mehr als alle Oberwichser der Neuzeit zusammengenommen)wie man einen Staat zum Wohle aller Menschen aufbauen und organisieren musste. Er hat aufgezeigt, warum sich zwangsläufig aus solchen Gesellschaftlichen Organisationsformen wie Monarchie- Aristokratie- und das sich(das konnte er damals noch nicht genau definieren aber vergleichbar mit parlamentarische Formen) solche Entartungsformen(Plato) wie: Oligarchie-Demokratie und, na was, genau Diktaturen zwangsläufig und gesetzmäßig herausbilden und hat auch in einer herrlichen Klarheit und Deutlichkeit gezeigt W A R U M
Jetzt könnte man ja sagen, na gut, da können ja die Oberwichser von heute auch nichts dafür, denn die Evolutionsgeschichte zwingt ihnen ja ein solches Regieren auf, ohne es zu wollen Aber sie wollten bewusst Plato nicht vollständig kapieren, denn er hat aufgezeigt, wer und wie die Menschheit regiert werden muss. Aber diese Wege zu beschreiten war zu anstrengend und nicht angenehm, als wurden sie zu den Oberwichsern, die die Geschichte leider kennen lernen musste. Ich entschuldige mich jetzt nochmals, bei all denen, die vor- zur- und nach der Wendezeit ehrlich gemeinte Reformen zum Nutzen unserer Menschen aufrichtig wollten. Warum es nicht geklappt hat, habe ich kurz mit Plato erklärt. Aber ich bin mir sicher, dass es ebenso viele Reformisten dabei gab, die man getrost in die o.g. Kategorien einordnen kann und die bereits die Stufen von I bis II besetzt haben. Es macht aber keinen Sinn, diese zu benennen.
Aber jetzt muss ich noch mal zur Oberwichserstufe kommen, die abgetreten sind. Honecker habe ich bereits genannt. Mehr ist zu ihm nicht zu sagen, da er nach der Wende verschwand. Ein anderer dieser Gilde ist noch da und äußert sich gelegentlich. Es ist Herr Schabowski, ein Oberwichser in Reinstform. Wer ihn kennt, weiß was für Funktionen er ausgeübt hat. Nur soviel- er gehört ganz klar zur obersten Kategorie. Er ist vergleichbar mit Vertretern der Grünenpartei von heute. Die Grünen können nach ihrem Verständnis von Parlamentarismus nicht verstehen, wie sich eine Regierung, die sich z. B gegen jede Form einer irakischen Kriegsbeteiligung ausgesprochen hat und damit eine Wahl gewonnen hat, jetzt in Erklärungsnot zu Vorwürfen gegen ihren Geheimdienst sieht. Plötzlich klatschen sie sich mit der Hand an die Stirn und sagen: stimmt doch, hab ich ganz vergessen, ich habe doch zu dieser Zeit mitregiert. Und genau das trifft für Schabowski zu. Ich kenne seine Beweggründe nicht warum er sich nach der Wende so und nicht anders geäußert hat. Aber ich glaube, dass sich seine ehemaligen Weggefährten angeekelt von ihm abgewendet haben. Aber nicht etwa weil sie sich schämten , warum sie so und nicht anders regiert haben, denn dazu hatte Schabowski ja einiges zum Besten gegeben, nein weil er das eigene Nest beschmutzt hatte. Und das wiederum hat er nicht getan um sich zu entschuldigen für sein eigenes Oberwichserverhalten, denn nicht er, sondern die anderen warens.
Aus der Sicht eines ehemaligen Mitarbeiters des Ministeriums für Staatssicherheit
15.04.2006
Heute ist der 17.04.2011, ja ich lebe noch. Fünf Jahre später. Ok. Leider, von mir aus.
An dieser Stelle muss ich auf etwas hinweisen, was für mein Leben das allerwichtigste Ereignis war und den Verlauf meines Lebens ab dem 23. Lebensjahr bestimmt hat und möglicherweise auch auf das Leben einiger anderer Personen dieser Zeit einen bestimmenden Einfluss hatte, dabei auch einiger Westdeutscher, wie dem damaligen Verteidigungsminister der BRD LEBER, aber dazu später.
Seit ich obiges geschrieben habe, sind einige Jahre vergangen und ich glaube nicht, dass sich irgendjemand für meine Mitteilungssucht interessiert hat.
Aber was solls, ich schreibe einfach weiter, langsam macht’s mir Freude, nicht zuletzt wegen des Auftrittes einiger meiner ehemaligen (allerdings in der Hierarchie weiter oben stehenden) Mitstreiter in Berlin vor einigen Tagen. Da ich nicht dabei war, kann ich dazu keine objektive Bewertung zum Verlauf und den tatsächlichen Ereignissen treffen. Aber ich bin mir sicher, dass es auch hier zu Verfälschungen seitens einiger Medienvertreter in der Berichterstattung gekommen ist. Das ist nicht verwunderlich und auch nicht tragisch.
Eigentlich wollte ich mich gar nicht um Dinge kümmern, die nicht unmittelbar mit meiner eigenen Vergangenheit zu tun haben. Aber mich interessiert in diesem Zusammenhang, warum reagieren die ehemaligen Offiziere des MfS so. Einige davon kenne ich ja selbst auch. Warum tun die sich so was an? . Mit Sicherheit ist es völliger Quatsch anzunehmen, es sei eine Bewegung mit dem Ziel im Gange, die Geschichte zu korrigieren. Das wollen sie mit Sicherheit nicht, dafür gibt es nicht genügend Mitstreiter, aber sie fühlen sich in ihrer Ehre verletzt und angegriffen. Mich hat das wenige, was im Fernsehen zu sehen war, aber amüsiert. Und ich musste wieder einmal feststelle, wie hilflos und primitiv ehemalige Vorgesetzte auf derartige Attacken reagieren. Das erinnert mich wieder an das beschämende Auftreten von Mielke in der Volkskammer 1989.Ist kein vertrautes Umfeld da, versagt ihnen der Geist Aber dass sie sich zur Wehr setzen, ist doch völlig klar und es gehört auch Mut dazu. Aber sie können sich nicht verteidigen. Ihnen fehlt der gehorsame Stab von Mitarbeitern, die sie damals täglich bekleidet hatten und jeden Befehlswunsch sozusagen von den Augen abgelesen haben. Ich kenne das, mir ging es selbst so.
Ich machte mir in den vergangenen Jahren zu dieser Problematik ständig Gedanken, warum waren wir so und nicht anders? Was hat uns dazu gebracht?
Jeder, der in irgendeiner Art militärischen Gehorsam und militärische Disziplin kennengelernt hat, wird wissen, wie sich allmählich ein gewisser Prozess im Denkverhalten der militärisch organisiert handelnden Personen als Folge von Erziehung, vollzieht und ausdrückt. Bis hierhin ist es ist überall auf der Welt gleich. Also, ob ich im ehemaligen Ostblock, der Nato, oder irgendeinem Negerlager militärisch tätig bin oder war, macht keinen Unterschied. Das kann auch nicht anders sein. Das ist auch nichts neues, also uninteressant. Aber spannend und entscheidend, und somit bestimmt interessanter wird es, wenn sich alle militärisch organisierten Personen einer täglichen, ideologischen Gehirnwäsche unterziehen müssen und die Ergebnisse mittels perfektem Überwachungssystem analysiert und ausgewertet werden.
Und ich behaupte: Da waren wir Weltmeister und wir sind somit wieder beim Thema der o.g. Kategorien Oberwichser usw. und bei Platon, der dargelegt hat, warum wir uns so und nicht anders entwickelt haben, oder vielleicht sogar mussten (dialektisch gesehen).
Natürlich waren und sind alle Geheimdienste dieses Planeten dazu da, die jeweiligen Machtstrukturen ihrer Länder zu sichern ( ökonomisch u. politisch). Und da bietet sich natürlich den diktatorisch geführten Staaten ein einmaliger Vorteil gegenüber anderen Staatsformen. Die DDR-Führung hat ja nie behauptet, keine Diktatur zu sein. Also standen alle entscheidenden Mittel zum Ausbau eines wirkungsvollen Sicherheitsapparates zur Verfügung. Denn wer sollte uns stören?. Keine Opposition, keine macht beanspruchende andere Partei usw. Aber das alles war keine Erfindung von Ulbricht, Honecker oder Anderen, nein, das alles stand in unserer Bibel, den Schriften der Klassiker des Marxismus-Leninismus.
Und ich sage es noch einmal: Wäre die DDR nicht von Oberwichsern (Obertrottel) geführt worden, dann hätte man auch aus den o.g. Strukturen, eine lebenswerte Gesellschaft machen können. Ich meine damit die wortwörtliche Umsetzung einiger Lehren des M/L. Denn was ist am kommunistischen Ideal schlecht? Alles - würden Idioten sagen, die sich damit nicht befasst haben.
Aber dann kam die Wende 1989 und es geschah etwas ganz eigenartiges. Am liebsten würde ich ironischerweise sagen, dass kann nur was mit der Heißenbergischen Unschärferelation zu tun haben, also weder Fisch noch Fleisch oder halbtot, halb lebendig.
Gut, es ist nicht das Anliegen der obigen Organisatoren der Stasigedenkstätte auf die Befindlichkeiten und Wahrnehmungen ehemaliger MfS- Leute dieser Zeit einzugehen. Denn Horrorszenarien und andere Dinge verkaufen sich immer besser als unspektakuläre Aufklärungen. Aber das ist das wesentlichste überhaupt, wenn man gewillt ist, echte und ehrliche Vergangenheitsbewältigung zu betreiben. Natürlich müssen und sollen, menschenrechtsverletzende Aktivitäten des DDR- Staates gezeigt werden. Aber wie einfältig und dumm sind denn die Macher der Gedenkstätte, anzunehmen, wir als Mitarbeiter des MfS hätten die Aufgabe wahrnehmen müssen, gegen die Interessenlage von Partei und Regierung zu arbeiten? Sollten wir die im StGB der DDR geregelten Grundlagen für unsere Arbeit außer Kraft setzen? Dazu wäre noch sehr, sehr viel zu sagen.
Als ich im Fernsehen einige Aufnahmen der Gedenkstätte in Hohnschönhausen sah, kamen die Erinnerungen von vor fast 40 Jahren wieder, als ich genau dort als Wachsoldat des Wachregiments des MfS, eingesetzt war. Nicht innerhalb der Vollzugsanstalt, sondern als Bekleidkommando zur Abholung bestimmter Strafgefangener, die für Arbeitseinsätze ausgewählt waren. Zur Abholung der Häftlinge standen ein als mit "Sonderfahrt" gekennzeichneter Bus und ein für kleinere Gefangenentransporte geeignetes Fahrzeug bereit. Insgesamt konnten mit diesen Fahrzeugen ca.50 Gefangene transportiert werden.
Sollten das jetzt eventuelle SSr von heute lesen, höre ich sie schon schreien "da haben wir doch einen von damals". Denen muss ich aber sagen, es tut mir leid, ich war kein Verbrecher. Ich war gerade mal 18 Jahre, nur wenige Monate im WR und dann gleich so ein Einsatz. Und ich muss die Enttäuschung der RT noch vertiefen, ich werde kein Gräuelmärchen hinzufügen. Denn ich habe nichts derartiges dort gesehen. Und das ist die Wahrheit. Damit möchte ich nicht sagen, dass es keine Ereignisse gab, die man mit Recht anprangern könnte. Insbesondere dann, wenn es um Repressalien gegen politisch inhaftierte Menschen ging. Damit meine ich nicht die, zu dieser Zeit inhaftierten politischen Häftlinge, die von den Alliierten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen usw., hohe Gefängnisstrafen verbüßen mussten.
Wie in fast allen Gefängnissen dieser Welt, so waren auch an der Häftlingskleidung dieser Strafgefangenen, farbige Streifen zur Erkennung von Haftgründen angebracht.
Ich war schockiert, als ich zum ersten mal in den Innenhof des Gefängnisses trat. Die Beklemmung von damals, kann ich fast heute noch spüren..Ich entschuldige mich an dieser für das zugefügte Leid an Menschen, die völlig unschuldig die damit verbundenen Schmerzen, körperlicher und seelischer Art erdulden mussten. Aber davon haben diese Menschen leider nichts mehr.
Zum Innenbereich der Haftanstalt hatten wir keinen Zutritt Nur Ab und zu waren Stimmen von irgendwoher zu hören. Es fiel mir auf, mit welch hoher Disziplin die Gefangenen gegenüber dem Haftpersonal auftraten. Ok, jetzt wird einem das klar – aus Angst.
Ich schreibe es jetzt noch einmal. Ich schildere das aus meiner damaligen Sichtweise. Also aus der Sicht eines 18/19 Jährigen, der zu dieser Zeit auch kein politisch-ideologisch gestählter Mensch war. Das ist wichtig für eine Bewertung. (Aber wahrscheinlich eher nur für die, die eine ehrliche Aufarbeitung wollen)
Die beiden Fahrzeuge standen bereit, und aus einer offenen Tür traten dann die für den Bus bestimmten Gefangenen auf den Hof und mussten sich in einer Reihe zur Abzahlung aufstellen. Anschließend gingen sie ins Innere des Busses. Wie gesagt, war der Bus als Sonderfahrt gekennzeichnet, nur das die Fensterscheiben mit weißer Farbe gestrichen waren, so dass die Insassen nichts von der Außenwelt sehen konnten. Die für den Bus bestimmten Häftlinge wurden vom Personal der Haftanstalt ins Innere bekleidet . Im Businneren führte ein schmaler Gang über die gesamte Buslänge und diente gleichzeitig als Abgrenzung zu zwei mit Metallgittern getrennten Räumen, in denen jeweils ca. 20 Häftlinge sitzen konnten. Das Wachpersonal, also wir, verblieben auf dem Gang. Das Schloss unserer Schusswaffe ( eine Kalaschnikow) musste geöffnet werden, um sicherzustellen, dass sich keine Patrone im Lauf befand, danach wurde die Waffe gesichert.
Der Ablauf für das andere Fahrzeug verlief in ähnlicher Art und Weise. Im Bus hielten sich 6 Wachposten auf, im kleineren Fahrzeug 3. Ich war abwechselnd mal im Bus und dem anderen Fahrzeug eingesetzt. Je nach Straßenverkehr benötigten die Fahrzeuge ca. 45 Minuten bis zur Baustelle. Es war uns strengstens untersagt, während der Fahrt auf ein Gespräch mit den Häftlingen einzugehen.Da ich jetzt mit keiner Bestrafung mehr rechnen dürfte, kann ich sagen, dass wir uns an dieses Verbot nicht gehalten haben. Bedingung war aber, wir drei mussten uns natürlich kennen und das war auch so. Mag es grotesk klingen oder nicht, es ist mir egal, aber es war eben so: Wir hatten Spaß mit den Häftlingen und die offensichtlich auch mit uns. Wir steckten einigen von denen ganze Zigarettenschachteln zu und bemerkten auf einer eigenartigen Weise ein irres Gefühl tiefster Dankbarkeit dieser Menschen. Und ein Ereignis prägte sich mir besonders ein. Ein Häftling der hinteren Reihe begann sich ein Pfeifchen mit Tabak zu stopfen , was wir Verbrecher hätten eigentlich sofort unterbinden müssen. Aber wir ließen ihm seine Freude. Es dauerte aber nicht lange und die grüne Minna bremste stark ab , die Seitentür wurde aufgerissen und einer vom Knastpersonal schrie in die Runde wer es gewagt hat zu rauchen. Da sich keiner meldete , rief er in die Runde, na ok, dann wisst ihr ja was das heute Abend bedeutet. Wir fragten dann die Häftlinge, was das sein könnte und erhielten zur Antwort, das das Stillstehen für Alle auf dem Gefängnishof bedeutet.
Im Bus hatten die Häftlinge keinerlei Möglichkeit irgendetwas von der Außenwelt mitzubekommen (außer den Geräuschen natürlich). Im kleineren Fahrzeug war das anders. Die unmittelbar am Metallgitter vorn sitzenden Häftlinge konnten in schräger Sichtweise durch ein kleines, vergittertes Fenster die Außenwelt wahrnehmen. Ich weiß es nicht genau, aber es muss sich wohl bei mir etwas tief im Unterbewusstsein eingekeyt haben. Ich meine die Gefühlslage von den Gefangenen, die Sicht auf die Häuser , Fahrzeuge und vor allem auf Menschen hatten.. Unter den Gefangenen gab es so was wie eine Rangordnung. Wer am längsten einsaß, hatte das Vorrecht, die Sicht durch das Fenster zu erhalten, es gab täglich auf der Hin - u. Rückfahrt zur Baustelle ein ständiges Gerangel um die besten Plätze. Wir befürchteten schon, dass sich die ans Gitter gepressten Menschen, ernsthaft verletzen könnten und mussten also einschreiten. Wenn wir das taten, herrschte sofort Ruhe. Bei den Gesprächen erfuhren wir von den Häftlingen auch viel von den Haftgründen. Voller Respekt zeigten sie immer wieder auf einen unauffällig wirkenden, alten Mann, der bereits 20 Haftjahre hinter sich hatte und als Kriegsverbrecher verurteilt war. Er zeigte keinerlei Interesse für seine Umwelt.
Ernsthafte Gefahren entstanden auch dann, wenn das Fahrzeug an einer Kreuzung halten musste. Dann war das Gitter größten Belastungen ausgesetzt , denn alle erhofften sich einen Blick nach draußen und dabei spielte natürlich das Thema Frauen die wesentlichste Rolle. Man muss nicht alles wiedergeben, was ein viele Jahre enthaltsam lebender Mann empfindet ,wenn er eine Frau sieht. Da fallen alle Worte, die im Sprachgebrauch dafür üblich sind. Und wir sahen immer wieder die Dankbarkeit in den Augen der Gefangenen für uns, weil wir sie nicht daran hinderten, soviel wie möglich davon zu sehen. Mehr konnten wir nicht tun.
Der überwiegende Teil der Häftlingen war wegen krimineller Delikte in Haft, einige waren wegen Kriegsverbrechen inhaftiert, der geringste Teil aus politischen Gründen. Die Gefangenen sahen sich aber alle als die Glücklichen an, die arbeiten durften und das an frischer Luft. Bei guten Leistungen auf der Baustelle wurden ihnen auch andere Vergünstigungen in Aussicht gestellt wie bessere Verpflegung, erhöhte Zigarettenration und im günstigsten Falle eine Haftverkürzung. Selbst die zu lebenslanger Haft verurteilten Schwerstverbrecher zeigten auf der Baustelle unglaubliche Leistungen.
Dazu muss ich einiges zur Baustelle und den spezifischen Sicherheitseinrichtungen sagen, wenn Strafgefangene zum Einsatz kommen. Als ich erstmals das Baustellengelände sah, fühlte ich mich in einen Film versetzt. Viele Filme haben natürlich einen Bezug zur Realität. Aber für den Betrachter bleibt es trotzdem ein Film, egal wie grausam es dabei zuging. Grausam ging es auf der von uns zu bewachenden Baustelle natürlich überhaupt nicht zu. Natürlich gibt’s auch keine kapitalistischen oder sozialistischen Sicherungseinrichtungen , also, die Mittel dienen dem Zweck. Überall auf der Welt.Heute gibt es in der BRD keine politischen Gefangenen in den Zellen, aber dafür eine Vielzahl aus sozialen Gründen. Damit meine ich nicht die Kleinkriminellen, sondern z.B. die , die wegen Nichtbezahlung von Bußgeld, oder wegen Nichtbezahlung von Tagessatzstrafen im Gefängnis sitzen. Das sind mit Sicherheit auch zig-Tausende in Deutschland. Und die Gefängnismauer, sowie das Personal macht keine Unterschiede zwischen Politik, Kriminalität oder Ökonomie.

Bei dieser o.g. Baustelle handelte es sich um die Errichtung einer Kinder - u. Jugendsportschule am Stadtrand von Berlin. Also um ein Objekt humanen Charakters. Die gesamte Baustelle war umgrenzt mit einen ca.2,50 m hohen Bretterzaun, der absolut keine Sicht nach außen oder Innen zuließ. In regelmäßigen Abständen wurde der Zaun durch 6-8, ca. 3,00 m hohe Wachtürme unterbrochen. Zum Innenbereich zu, folgte ein ca. 2m breiter Streifen der begehbar war und einer besseren Sicht dienen sollte. Außerdem diente dieser Streifen für eine zusätzliche Bewachung durch Hunde. Weiter nach innen grenzte dann ein ca. 2 m hoher Stacheldrahtzaun an. Baufahrzeuge und die beiden Häftlingsfahrzeuge erreichten den Innenbereich durch ein großes Brettertor. Beim Befahren der Baustelle durch Fahrzeuge aller Art, wurden deren Unterböden mittels Spiegel abgesucht um damit zu verhindern, dass sich Strafgefangene auf diesem Wege aus dem Objekt entfernen könnten. Die Arbeitszeit war von 7.00 Uhr bis 16.30 Uhr. Die Häftlinge erhielten ihre zustehenden Pausen. Jede Stunde ertönte ein Pfeifsignal, als Hinweis für die Gefangenen, sich an einen festgelegten Punkt zu begeben, wo sie durchgezählt wurden.
Die Gefangenen erhielten für den gesamten Baustellenbereich die erforderlichen Verhaltensregeln mitgeteilt. Natürlich mussten wir immer damit rechnen, dass der eine oder andere Häftling die Flucht riskieren könnte. Also wurde den Häftlingen gesagt, wenn sie sich aus irgendwelchen Gründen den Stacheldrahtzaun nähern müssen, z.B. wegen der Entnahme von Baumaterial, was dort lag, müssen sie sich unbedingt beim Wachturmposten melden, bleibt das aus, kann geschossen werden. Es war also nicht ungefährlich für die Häftlinge. Was mich unwahrscheinlich beeindruckt hatte, war der Fleiß, die Disziplin und die Härte dieser Menschen gegen sich selbst. Um positiv aufzufallen, rannten die Kräftigsten von ihnen mit voller Materialkarre die schrägen Bretterrampen hoch, und das über die gesamte Arbeitszeit. Es gab kein Herumstehen, keine übermäßigen Diskussionen oder andere Pausen. Der Grund dafür war natürlich ganz klar: sie wollten ihren Arbeitseinsatz nicht gefährden. Während der Fahrten von und zur Baustelle wurde uns ganz klar: diese Häftlinge hassten uns nicht.
Nach 8 Wochen Einsatz, wurden wir dort abgelöst und andere nahmen unseren Platz ein.
Ich habe nie wieder davon irgendwas gehört.
Heute, 40 Jahre später, wirkt das genau noch so wie damals, denn wie hätte ich es sonst so wahrheitsgetreu wie möglich, niederschreiben können. Aber die Geschichte kennt auch viele Ereignisse, wo Jahrzehnte später, aus den unterschiedlichsten Gründen, lang zurückliegende Fälle, wieder aufgerollt werden, weil aktuelle, neue Erkenntnisse evtl. dazu beitragen können, damals ungeklärte Vorgänge aufzuklären. Man durchwühlt dann nochmals die aus dieser Zeit stammenden Akten mit den Täter u .Zeugenaussagen, polizeiliche Untersuchungen usw., um eine endgültige Klärung herbeizuführen. Bei Fällen allgemeiner Kriminalität betreibt man einen solchen Aufwand natürlich nicht. Anders sieht das aber bei Fällen schwerster Kriminalität (Massenmörder, Terror usw.) und bei politisch motivierten Tatvorgängen aus. Das nicht mehr ganz aktuelle Beispiel ist ja das von Erich Mielke. Er wurde ja bekanntlich wegen eines begangenen Mordes in den 30 iger Jahren verurteilt.( Totschlag ja, aber Mord ist sehr, sehr fragwürdig). Aber was soll’s. Jedenfalls ist er nicht wegen seiner jahrzehnte langen Funktion als Minister für Staatssicherheit verurteilt worden, was ja in den Augen der SU ein unverzeihlicher Fehler war. An dieser Stelle ist wirklich einmal ein Lob für die deutsche Justiz angebracht, die , (nicht nur in diesem Fall, oder weil es auch um meine Vergangenheit geht), sehr korrekt und soweit wie möglich, objektiv bewertet und geurteilt hat.
Aber worauf will ich eigentlich hinaus. Mein damaliger Einsatz ist ja nun mit Sicherheit keiner Untersuchung wert. Ganz klar. Aber für mich stellt sich dabei eine ganz andere Frage:
Trotz größter Anstrengung und fast bis an die Schmerzgrenze herangegangenem Nachdenkens, fallen mir keine weiteren, evtl. wichtigen Begebenheiten von damals, ein. Habe ich also bewusst irgend eine wichtige Tatsache nicht erzählt?. Aus meiner Sicht nein. Ist dann meine Geschichte für die Geschichtsschreibung relevant, weil ich aus meiner Sicht die Wahrheit gesagt habe? Mal abgesehen von der Unwichtigkeit meine Story für die Menschheit, ist sie eigentlich nie und nimmer dazu geeignet. Wären wir DDR geblieben, dann sowieso nicht.
Schlagartig anders wird diese ganze Sache jedoch dann, wenn an irgendeiner Stelle der Gedenkstätte in Hohnschönhausen zu Vorgängen genau aus dieser Zeit und genau zum Bau der Kinder- u. Jugendsportschule, berichtet wird, wo die von mir geschilderten Abläufe eine bedeutsame Rolle spielen könnten. Es wäre doch durchaus denkbar, dass ein heute noch lebender Insasse von damals, sich zum Helden der heutigen Zeit gemacht hat und im Gegensatz zu meinen Darstellungen, ganz andere Aussagen trifft. Natürlich müssten dessen Erlebnisse mit den meinigen auch genau im 8 Wochenzeitraum meines Einsatzes passen. Aber wem, um Gottes Willen würde das schon interessieren. Es würde nur das Horrorszenarium des Häftlings zählen.
Und solche Geschichten gibt es seit der Wendezeit zu Tausenden. Und das ist es, was die oben Genannten auf die Palme bringt. Natürlich gab es viele Ungerechtigkeiten im Umgang mit politisch Andersdenkenden. Aber das dafür ausgedachte Strafgesetzbuch (StGB) wurde nicht von uns geschrieben. In der Umsetzung dieser Paragraphen haben sich mit Sicherheit bei uns welche mit besonderem Eifer hervorgetan. Das kenne ich. Heute sage ich dazu: "Das muss gefühlte Ideologie oder Charakterideologie" gewesen sein, wenn es denn so was gibt.
Das wurde gezüchtet .Das gab es wirklich. Das waren bei uns die sogenannten Karrieristen, eben, so wie heute auch.
Aber nun ich möchte noch einmal auf die eigenartige Gefühlslage von uns, zur Wendezeit zu sprechen kommen. Ich habe jedenfalls noch nichts darüber gelesen ( aber man kann ja nicht alles wissen), ob sich damit jemand schon mal auseinandergesetzt hat. Ist mir auch egal (wenn’s keine Lügen sind).
Nach fast 40 Jahren politisch-ideologischer und fast 25 Jahren militärischer Erziehungsarbeit, musste man von uns Verbrechern doch eigentlich erwarten, dass wir uns schwer bewaffnet in den konterrevolutionären Abwehrkampf gestürzt hätten. Also im Sinne der Verteidigung der Errungenschaften usw. Bloß, warum geschah das denn nicht!!. Soll ich es sagen? - Ja genau: Wir wollten gar nicht. Noch mal: Wir wollten nicht!!!
Auch das wird den obigen, kommerzinteressierten Veranstaltern der Gedenkstätte nicht interessieren.
Das ist nicht zu glauben, stimmst? Aber es war so und nicht anders.
Um das zu klären, muss ich einige Geschehnisse dieser Zeit schildern. Wie in allen Städten, so war auch bei uns eine Demonstration von ca. 5% der Bevölkerung unseres Gebietes vorgesehen. Wir kannten natürlich die Stimmungslage durch Demonstrationen von anderen Orten der DDR. Zu dieser Zeit gab es auch Absprachen auf Leitungsebene zwischen Dienststellen des MfS und den Veranstaltern der Demonstrationen, hauptsächlichst mit kirchlichen Kreisen. Die Kirche war sehr daran interessiert, dass es zu keinen Ausschreitungen seitens der Demonstranten kommt, was u.U. Anlass für Gewaltanwendung hätte werden können.
Und das war dann auch so, es kam zu keinen nennenswerten Zwischenfällen an den zwei Samstagen.
Aber wer macht sich denn eigentlich einmal darüber Gedanken, welch tiefer Sinn sich dahinter verbirgt, warum es so und nicht anders gekommen war. Das es an der Besonnenheit der Kirche lag, das ist klar. Aber wer gehörte denn noch dazu.....na?, genau, das waren auch und im Besonderen die bewaffneten Organe, oder etwa nicht?. Wir hatten mit Sicherheit die Waffen zur Verfügung, um unseren heutigen Ruf als verbrecherische Organisation gerecht zu werden. Wer hätte uns denn daran hindern können unsere Waffen einzusetzen? Sie standen im Waffenlager einsatzbereit. Na....., woran lag es, dass wir sie nicht eingesetzt haben? Die Bürgerrechtler von damals werden dies bis heute nicht positiv bewerten, denn es passt ihnen nicht, und weil das so ist, denken und handeln sie auch heute noch so im Umgang mit uns. Auf einen Nenner gebracht:
dumm und naiv
Aber ich will und kann es sagen, warum es damals so und nicht doch anders gekommen ist, denn nur ich und kein arroganter, "Runder Tisch" Bürgerrechtswichser von damals, kann und will sich in die alles entscheidende Situation von damals hineinversetzen.
Denn würden sie das tun, dann könnte es vielleicht doch zur Verständigung kommen. Aber das wollen sie natürlich nicht, denn Konfrontation ist immer noch das beste Mittel, im Geschäft zu bleiben. Und weil das so ist, muss ich Aufklärung bringen. Also bitte lesen, ihr RT von gestern und SU von heute:
Während dieser Zeit jagte eine Dienstversammlung die nächste. Es herrschte absolute Kopflosigkeit in den Führungsetagen des MfS und denen der Partei. Es gab nur eine klare Anweisung - kein Einsatz von Schusswaffen. Evtl. Objekteindringlinge sollten nur mit körperlicher Gewalt daran gehindert werden. Absurd die Vorstellung, ca. 5.000 Personen daran zu hindern. Na gut, es kam ja nicht dazu. An den Tagen der Demonstrationen waren wir alle im Dienstobjekt, zusätzlich erhielten wir als Verstärkung hochkomplex ausgebildete Nahkämpfer, wie ich sie bis dahin nur in Filmen gesehen hatte. Wir konnten sehen, das einige Demonstranten versuchten, über die Objektumzäunung einzudringen. Es war einzig und allein dem umsichtigen Handeln der Ordner dieser Demonstrationen zu verdanken, das es zu keinen Ausschreitungen kam.
Und zum ersten mal in meiner fast 25 jährigen Dienstzeit kam es für unsere Verhältnisse zu einer fast gespenstischen Fragestellung unseres Chefs: "Genossen, wir müssen jetzt selbst entscheiden, sollte es zu weiteren Demonstrationen kommen, wie sichern wir, das es nach Eindringen in unser Objekt, nicht zur Mitnahme der eingelagerten Waffen kommt und des damit verbundenen evtl. Gebrauchs dieser Waffen von gewalttätigen Personen."
Wenn ich dabei an die möglichen Folgen denke, wird mir jetzt noch schlecht. Wir waren keine Killer.
Und jetzt kommt’s, ich machte den Verschlag und sagte damals:" jetzt herrscht ja Ruhe und es ist eine günstige Gelegenheit, alle Waffen abzugeben, denn sind keine mehr da, kann auch nichts passieren." Eine groteske Situation war das, -wir entwaffnen uns selbst-.
Ganz einfach.
Unser Chef stellte die für uns damals fast religiöse Frage:" Wer dafür ist, die Waffen abzugeben, hebe die Hand". Ob es die Wichser von heute glauben oder nicht, wir fühlten uns von einer großen Verantwortung befreit.
Und nix da, mit den reißerischen Mitteilungen in den damaligen Medien wie " Stasimitarbeiter wurden von Reformkräften entwaffnet". Ich weiß es noch wie heute. Nach Absprache mit dem Leiter des damaligen VPKA erfolgte an einem bestimmten Tag die Übergabe unserer Waffen an die Volkspolizei. Also noch einmal: Wir waren es selbst, die die Waffen freiwillig abgegeben hatten. Es gab keine spektakuläre Entwaffnungsaktion. Wir waren keine schießwütigen Idioten. Wir kannten ja die meisten der damaligen VP Leute von denen und wir verstanden wechselseitig, das ist der Anfang vom Ende. Aber wir spürten keine Traurigkeit und waren auch nicht entsetzt
Es lief alles problemlos ab. In den nächsten Tagen räumten wir unsere Schreibtische und sagten dann irgendwann zu unseren Chef "Tschüss". Das wars damals. Völlig unspektakulär. Einige Mitarbeiter hatten sich eher verabschiedet. Sie hatten bereits Arbeit in der Wirtschaft, die restlichen Mitarbeiter gingen bis ca. 05.01.1990. Auch ich nahm entsprechend der Forderung „Stasi in die Volkswirtschaft“ eine Tätigkeit in dieser auf. Dabei erinnere ich mich heute an eine Begebenheit dieser Zeit, die sehr prägend für die damalige revolutionäre Stimmung in Ostdeutschland war und über die geistige Haltung von uns Stasischweinen (SS) hinaus ging. Auch was das Demokratieverständnis dieser Leute kennzeichnete. Eines Tages stürmten so ca. 10 Handwerker, teilweise mit Eisenstangen bewaffnet in den kleinen Werkraum, in dem ich mit einen weiteren Kollegen an der Drehbank arbeitete und sie schrien, dass sie erfahren haben , das hier ein hochrangiger Offizier der Stasi arbeiten würde und sie wollten mit mir abrechnen. Ich war und bin kein Held, also mulmig wars mir. Ich dachte, jetzt schlagen sie dir den Schädel ein. Sie deuteten auf meinen Kollegen und erklärten ihm, er könne sich jetzt an mir rächen, da ich einer von denen sei, der Mitschuldig ist, dass sein Sohn im Stasigefängnis saß. Aber es geschah wie im Märchen, denn der Kollege war zum Glück für mich sehr konsequent und vertrat die Meinung, dass es ausschließlich sein Problem sei, zu reagieren, wie er will. Das wundersamste aber war seine Bemerkung das sein Sohn wegen der Absicht des illegalen Verlassens der DDR in Untersuchungshaft der Stasie war, er ihn dort jederzeit besuchen konnte, er im Gefängnis an der Fertigstellung von Hasenställen arbeiten konnte und von den Stasileuten( und das ist kein Witz) jederzeit korrekt und gut behandelt worden sei. Er hat damit vielleicht meinen Schädel gerettet. Aber noch wichtiger ist für mich heute die Erkenntnis, das wir schon viel weiter im Zusammenwachsen beider Staaten wären, würde jeder seine ehrliche Erfahrung wiedergeben. Ich hoffe, ich verletzte jetzt nicht diejenigen, die ganz andere Erfahrungen im Umgang mit der Stasie gemacht haben. Da dieses Ereignis im Vorfeld der Volkskammerwahlen im März 1990 stattfand, gab man mir damals die unmissverständliche Aufforderung mit auf dem Wege, bei meiner Gesundheit, die CDU zu wählen. Na gut.
Das wars.
Eine nachträgliche Betrachtung ist aber doch noch notwendig.
Das gemeine Wichsertum (das Volk: das meine ich keinesfalls abwertend), hat wieder einmal seine dialektisch auferlegte Pflicht erfüllt und neue Oberwichser erzeugt. Aber dabei ist etwas ganz eigenartiges passiert:
Die Ostdeutschen erhielten die historisch sehr interessante Möglichkeit, zwei völlig unterschiedliche gesellschaftliche Systeme in ihren Wirkungen zu vergleichen. Und sie stellten fest:
1. Andersdenkende können jetzt ihre Meinung sagen, wann und wo immer sie wollen. Herrlich - endlich frei - oder doch nicht?
denn was ist, wenn ich als gemeiner Wichser Veränderungen im
Grundgesetz erzwingen will?
2. Die Medienzensur ist beseitigt - herrlich - oder bedenklich?
denn was bestimmt die Medienwelt - Interesse an Aufklärung oder
Kommerz?.
3. Es herrscht wieder das Privateigentum - herrlich- für alle?
denn was haben die 40% Ostdeutschen davon, die in Armut leben?


Wer bin ich eigentlich
Also, zunächst möchte ich mal klarstellen, dass meine Eltern völlig unschuldig waren, als ich mit der Nutzung ihrer zu jeweils 50 % auf mich übertragenen Gene begann. Sie hatten auch nicht vorgehabt, mich zu einen Marxisten zu erziehen. Mein Vater war Soldat in Norwegen, anschließend in Gefangenschaft und war gerade noch rechtzeitig zurück, um mich zu zeugen. Zwei, sehr frühzeitig verstorbene Schwestern von mir, wurden vor dem Krieg geboren, ein älterer ( jetzt noch lebender ) Bruder von mir verdankt sein Leben einem Fronturlaub meines Vaters. Ein weiterer, 1953 geborener Bruder starb nach der Wende eines unnatürlichen Todes.
Meine Mutter war eine sehr, sehr liebenswürdige, fleißige und auf totalem Verzicht eigener Lebenswohlstandsansprüche eingestellte Frau. Ich sagte mir immer, wären alle Menschen so wie sie, hätten wir zwar keinen wissenschaftlich-technischen Fortschritt erlebt, aber wir würden schon längst wieder im Garten Eden leben.
Mein Vater war bis zum Vereinigungsparteitag bei der SPD und dann. logisch..... SED.
Meine Mutter war streng evangelisch erzogen, konnte sich damit aber in unser männerdominierten Familie nicht durchsetzen. Anfang der 50 er Jahre kauften meine Eltern auf Darlehensbasis ein kleines Bauerngehöft, da sich der Vorbesitzer das Leben genommen hatte. Das Betreiben von Land – u. Viehwirtschaft hatte jedoch mehr Hobbycharakter, da mein Vater als Maurer arbeitete. Das war sehr hart für unsere Eltern, aber wir gehörten dadurch zu den Menschen, die in den Nachkriegsjahren keine Nahrungsprobleme hatten.
Ich besuchte 8 Jahre die Grundschule im Wohnort und anschließend zwei weitere Jahre die POS. Nach Abschluss nahm ich eine Lehre als Dreher auf, die ich auch erfolgreich beendete
.
Ich denke heute sehr oft über meine damalige Lernbereitschaft nach und ärgere mich und frage mich: warum war ich nur so lernfaul?. Alle Lehrer bescheinigten mir immer wieder in den untersten Klassenstufen einen hohen Intelligenzgrad. Später nicht mehr, sie hatten es wohl satt mit mir. Was damals im Ort die Lehrer erstaunte war, dass ich bereits als Schüler der 1. Klasse die Tageszeitungen lesen konnte. Das muss sie so beeindruckt haben, dass ich des öfteren, morgens, zum Fahnenappell, aus der Presse vorlesen musste Auch bei kirchlichen oder weltlichen Theaterstücken erhielt ich stets die Hauptrolle. Hätte sich meine Mutter durchgesetzt, wäre ich vielleicht Pfarrer geworden.( Aber ich glaube, das hätte die Weltgeschichte auch nicht wesentlich beeinflusst).
Seit ewigen Zeiten befassen sich Philosophen, Psychoanalytiker, Geisteswissenschaftler, Theologen u.a. damit, herauszubekommen, warum verläuft der Weg eines Menschen so und nicht anders?. Habe ich überhaupt einen freien Willen, kann ich selbst entscheiden was ich tu?. Letzteres ja, aber bevor ich was tu, muss ich es ja wollen Und da liegt der Knackpunkt. Der Wille ist Ursache, was ich dann tu, ist die Umsetzung und Realisierung des Willens. Der Wille ist sozusagen so was wie „formgebende Verursachung“. Also z.B. ein Architekt. Vor seinem geistigen Auge sieht er das Haus, was ein Kunde haben möchte und entwickelt es dann am PC. Vom dortigen Entwurf bis zur Realisierung ist es dann nicht mehr weit
Die Willensbildung des Kunden, ein Haus haben zu wollen, hat also zur Willensbildung des Architekten geführt, der wiederum diesen Willen (oder Idee), sozusagen in die materielle Welt gebracht hat: Da wir aber der Meinung sind, einen freien Willen zu haben, könnte das zum Schluss führen, die Beiden hätten soviel Freiheit zu sagen, ach nein, wir wollen das doch nicht. Na klar geht das, aber nur bei den Beiden, denn ist es nicht so, dass es sehr viele Häuser auf dieser Welt gibt? Hat uns jemand gezwungen diese Häuser zu bauen?. Natürlich nicht. Spürt irgendjemand einen Zwang, die Gattung Mensch aussterben zu lassen?. Also ich nicht, etwa ein anderer? In Deutschland gehen die Geburten ständig nach unten, aber im Weltmaßstab steigt die Bevölkerungszahl. Der Einzelne hat den freien Willen zu sagen, ich trage nicht zu Fortpflanzung bei, aber die gesamte Menschheit? Der Einzelne kann sagen: mein freier Wille sagt mir; ich will kein Haus, kein Auto, keine Fortpflanzung usw., aber die Menschheit, als ein geschlossenes „System“ wird niemals nein sagen können. Das geht nicht. Also hat die Menschheit als Einheit gesehen, niemals einen freien Willen. Aber wer oder was zwingt denn nun die Menschheit dazu, das zu tun, was ein Einzelner u.U. nicht will?
Sind es angeborene Instinkte? Für die Fortpflanzung vielleicht. Vielleicht deshalb, weil meiner Meinung nach, mehr der sexuelle Trieb des Menschen, als der Fortpflanzungswunsch bestimmend ist. Die Nachkommen also mehr oder weniger als Folge eines „Verkehrsunfalls“ zu sehen sind. Denn mir kann keiner erzählen, dass die sehr kinderreichen Familien asiatischer, arabischer oder afrikanischer Völker, alle so gewollt sind . Mir kann keiner einreden, dass diese Menschen so handeln, weil sie eine von der Evolution aufgezwungene Artensicherung betreiben müssen, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Denn, wie gesagt, der Einzelne kann nein zur Fortpflanzung sagen (also Freier Wille), die Menschheit insgesamt – geht nicht.
Man muss hier noch tiefer gehen, will man das klären ( wenn es sich überhaupt klären lässt)
Wer oder Was sorgt also dafür, dass sich der Mensch unbewusst, also unfreiwillig, fortpflanzt. Na klar - die Gene. Der vererbte Trieb sozusagen, sorgt dafür. Der Druck der Evolution sozusagen. Klar- aber was sind Gene denn überhaupt? Also, Rasterelektronenmikroskope aufgeklappt, Licht an, jetzt geht’s los. Es werden die kleinsten Details unseres genetischen Materials sichtbar, aber nur bis zum Molekül. Denn ein Atom als ganzes, kann man nur noch als verschwommenen Punkt erkennen. Und zum Atom gehört ja der Kern und seine Elektronen. Der nachfolgend bekannte Größenvergleich macht deutlich, dass wir niemals werden mehr „sehen“ können:
Ein Zuschauer im Fußballstadion sitzt ganz oben auf den Rängen als Elektron und am Anstoßpunkt hockt der Atomkern in Form eines Samenkornes. Klasse Vergleich. Zwischendrin gibt es angeblich nichts. (Was ich nicht glaube) Aber wer bin schon ich.
Aber jetzt kommt’s, wir haben jetzt das Leben verlassen und sind mit Hilfe der Technik im Bereich der anorganischen Chemie u. Physik angekommen. Das Zusammenspiel dieser kleinsten Teilchen bestimmt, ob wir leben oder nicht, ob wir uns fortpflanzen oder nicht, ob wir einen freien Willen haben oder nicht. Sie bestimmen unsere Gefühle usw. Das Zusammenwirken von Elementarteilchen, Suberstrings oder was es sonst noch für Namen gibt, soll auf Basis des Vorhandenseins von Kernkräften und deren Wechselwirkungen, sozusagen die Ursache und Motoren für alle materiellen Erscheinungsformen im Universum sein. Das ist bestimmt auch so, aber was ist die Ursache dieses Zusammenwirkens von toter Materie, die sich mittels Eigendynamik in organische Substanzen umwandelt.
Sind denn in den Elementarteilchen, Strings o. a. Teilchen des kosmischen Chaos, Informationen gespeichert, die sozusagen zwangsläufig organische Strukturen erzeugen müssen?
Also zufällig kann dies niemals geschehen.
An dieser Stelle sei mir mal eine Selbsteinschätzung gestattet. Sollten sich evtl. doch einmal die SU von heute auf meine Seite verirren, höre ich sie fast murmelnd sagen: „Was erlaubt sich denn dieses Stasischwein , er soll gefälligst schweigen und sich lieber mit seiner Vergangenheit befassen“. Für diese Menschen habe ich eine frohe Botschaft: „Ich bin euch dankbar für die friedliche Revolution, denn dadurch kann ich auch meine Gedanken äußern und ich habe viel gelernt, die Grundlagen dafür hatte ich allerdings schon lange vor der Wende gelegt, allerdings „streng geheim“ musste das sein“. Und, „ wer weiß, Autisten sollen doch einen Riss im Gehirn haben, vielleicht trifft das für mich zu und könnte als Entschuldigung gelten?“
So, jetzt habe ich mich erleichtert und kann weiter phantasieren.
Die ernsten Wissenschaften sagen ja, wir sind aus Sternenstaub entstanden, also all die gesamten organischen Erscheinungsformen, die wir wahrnehmen, haben ihren Ursprung in den ständig, im Universum stattfindenden Explosionen kosmischer Materie. Und da des öfteren solche Ereignisse beobachtet wurden, geht man selbstverständlich davon aus, das dies auch überall im Universum geschieht, egal ob wir als Menschen dies sehen oder nicht Also das Rohmaterial für Leben ist überall vorhanden, auf dem Mond genauso wie; Mars, Sonne usw.
So, und jetzt kommt der alles entscheidende und wichtigste Punkt der gesamten Problematik:
Alle Ausgangsmaterialien für die Entstehung organischer Substanzen sind vorhanden und können unter bestimmten physikalischen Bedingungen Moleküle bilden, die sich dann ihrerseits zu lebensnotwendigen Grundformen weiterentwickeln.
So, und an diesem Punkt scheiden sich die Geister. Hier beginnen die Erklärungsmodelle für den Beginn des Lebens aller Religionen und aller Wissenschaftszweige die wir kennen.
Ich glaube ( aber was heißt das schon, aber ich darf doch wohl meine Meinung äußern?), am weitesten vorgedrungen auf diesem Gebiet sind die Schöpfer der uralten vedischen Lehren, alle religiöse Glaubensrichtungen und die alten griechischen Philosophen.
Auf dem Weg der Erkenntnis lieferten natürlich alle Wissenschaftszweige sehr wertvolle Ergebnisse. Aber es werden dabei auch Grenzen sichtbar, die sie niemals überschreiten können.
Die Darwinisten sagen, das Leben ist zufällig entstanden und als Folge dieser Zufälligkeit entwickelten sich evolutionäre Prozesse, die dann Gesetzmäßigkeiten annahmen. Also, wären die Anfangsbedingungen ein klein wenig anders gewesen, hätte sich niemals Leben entwickeln können.
Die Antidarwinisten entwickelten Wahrscheinlichkeitsberechnungen, nach denen die gesamte Dauer des Kosmos vom Anfang bis zum Ende nicht ausreicht, um Leben zufällig entstehen zu lassen. Andere sagen, der Lebenszufall ist weit mehr unwahrscheinlicher, als es Atome im All gibt. Aber sie wagen es nicht, zu sagen, es ist unendlich, also unmöglich. Denn alle Wahrscheinlichkeitsberechnungen lassen es ja durchaus zu, dass es ja auch am Beginn passieren kann und dann z.B. eine Trillion Jahre nicht mehr. Also ist dieses Erklärungsmodell auch untauglich.
Ja, aber trotzdem leben wir und alle anderen organische Strukturen in Fauna und Flora auch.
Die Antidarwinisten sind jetzt dabei, ein Modell „ Intelligent Design „ der Welt vorzustellen.
Das ist ein neuer Ansatz und mit Sicherheit interessant. Aber z.Z. liegen sie im Streit mit der Schulwissenschaft, wo sich beide einen erbitterten Kampf um die besseren Argumente liefern.

Aber was hat das ganze mit mir zu tun.
Ausgangspunkt war, warum habe ich mich gerade so entwickelt, wie ich mich bis zur Gegenwart entwickelt habe. Das hat natürlich was mit freiem Willen zu tun. Ich hätte ja damals nach Abschluss meiner Berufsausbildung in meinem Beruf weiter arbeiten können, wie es auch all die Anderen taten. Aber nein, ich ließ mich von meinen Wohngebietsnachbarn dahingehend beackern, dass ich mich für einen 3-jährigen Dienst für das Wachregiment des MfS Berlin entschied .Ich schreibe es gleich an dieser Stelle - nein, ich war zu dieser Zeit kein überzeugtes Kommunistenschwein. Ich hatte mich damals überreden lassen und bereute diesen Schritt in den ersten Wochen meines Dienstes in Adlershof wahnsinnig. Jeder Tag dort tat weh. Aus heutiger Sicht sind drei Jahre gar nichts, sie vergehen bekanntermaßen für ältere und alte Menschen gefühlt sehr viel schneller. Aber damals dauerte es eine Ewigkeit bis erst mal ein Jahr weg war, dann die restlichen 2 Jahre noch. Jedes mal wenn ich nach einen Kurzurlaub wieder am nächsten Tag im Kasernenbett aufwachte, wollte ich das das nicht wahr ist. Ich möchte jetzt nicht über Abläufe im Wachregiment schreiben, das ist bestimmt nicht interessant.
Aber die Frage steht: warum hat mich mein Freier Wille nicht anders entscheiden lassen. Die Klugscheißer von heute ( also die ehemaligen RT aus der Wendezeit) wissen es natürlich schon längst: Na, weil ich ein Kommunistenschwein war und bin. Ist doch fällig klar. Und alles was der Stasiverbrecher sagt oder schreibt ist erstunken und erlogen. Aber den Mädels und Jungs von der Zunft der scheinheiligen Menschenfreundlichkeitsparteien sei es gesagt: So einfach ist das nicht. Es ist genauso lächerlich, wie die Vorhaben, Abgeordnete aus ihrer Wahlfunktion zu vertreiben, weil diese vor 25 Jahren im Wachregiment waren, huiii, das waren aber auch Verbrecher, solche wie ich, die sich die Beine in den Arsch gestanden haben. 3 Jahre lang. Ok, mag sein, für die falschen Häuser u. falschen Ärsche.
Zurück zum Freien Willen.
Wer oder was hat mich dazu gebracht meinen Willen so zu formen, damit ich das machte, was ich gemacht habe. Ich war doch nicht etwa schon von Geburt an, ein Kommunistenschwein, oder?, wenn ja, dann bin ich schuldig, genau wie Adolf Hitler.
Es ist richtig gruselig, wenn man den Namen A.Hitler schreibt, fühlt man sich gleich unwohl. Man bekommt fast Verschwörungsgefühle. Die Klugscheißer von heute mögen mir verzeihn, aber ich bin mir fast sicher, das auch Hitler im Alter von 20 Jahren noch kein Kriegsverbrecher war. Aber warum ist er das denn später geworden. Das wissen natürlich die Klugscheißer von heute nicht, aber sie sind auch keinesfalls dazu in der Lage sich dafür zu interessieren, weil sie sich niemals auch nur im Ansatz mit den jeweiligen Persönlichkeiten auseinandersetzen können und wollen.Wie auch mit uns nicht. Die Geschichtsschreibung ist immer und zu allen Zeiten subjektiv gefärbt.
Also, mein Freier Wille wurde eindeutig von Anderen Personen und Ereignissen geprägt und beeinflusst, es ist das Zusammenspiel aller Ereignisse, die von der jeweiligen Person ( also z. B. wie ich) durch dessen Sinne aufgenommen werden und dann im Schädel zur Willensbildung führen. Aber der dann auf dieser Basis nachfolgende Wille ist dann somit das Ergebnis, bzw. die Folge aller vorausgegangenen Wirkungen. Nicht nur bei mir oder Adolf Hitler, sondern bei allen Menschen , auch bei den Klugscheißern und SU von heute. Also war es so nach meiner 3 jährigen Dienstzeit im WR des MfS, dass ich im März 1969 nach Hause entlassen wurde und wieder als Dreher anfing zu arbeiten. Ich sags gleich, ich hatte dazu keine Lust,ich war auch kein guter Facharbeiter und so dachte ich, Mensch frag doch mal bei der Polizei nach, ob sie dich evtl. bei der Kripo nehmen würden. Ich fuhr also in die Kreisstadt zum dortigen VPKA (Volkspolizeikreisamt) und erklärte bei der Anmeldung mein Anliegen. So schnell konnte ich gar nicht gucken, geleitete man mich auch schon zum Kaderchef des VPKA, der mich dann auch sofort einen K-Mitarbeiter vorstellte. Als ich dann berichtete, das ich im WR 3 Jahre gedient hatte, zeigte sie sich erfreut und erklärten mir dann den Entwicklungsweg und die Laufbahn eines künftigen Kripobeamten. Ich erhielt eine Menge Formulare zum Ausfüllen und wurde dann mit der Hoffnung verabschiedet, mich bald zum Abgabeterm wiederzusehen. Nicht ohne mir den Hinweis zu geben, beim Ausfüllungspunkt Mitglied einer Partei nicht ohne hinzuschreiben, sondern damit zu warten. Ich sollte zum Parteisekretär der SED meines Noch - Betriebes gehen und dort um Aufnahme als Kandidat der SED bitten, dass machen die dort gern, denn das gibt ein Erfolgserlebnis für die dortige Partei. So war es dann auch. Die von der Polizei sagten mir dann noch fast entschuldigend, dass mit der Partei müsse leider so sein. Im VPKA sind alle Mitglied der SED. Die Betriebsparteiorganisation (BPO) meiner Arbeitsstelle verlangte von mir noch vor der Abgabe meines Aufnahmeantrages die Stellungsname eines Bürgen aus dem Wohngebiet, der natürlich Mitglied der SED sein musste.
Aber es kam wieder einmal ganz anders
Und jetzt kommt wieder die Problematik Freier Wille ja oder nein. Wäre ich nicht zum Nachbarn gegangen, bräuchte ich das nicht schreiben und keine Sau würde sich für mich interessieren. Ich wäre vielleicht ein kleiner Kripobeamter geworden. Aber die Dialektik des Lebens spielt nach anderen Regeln. Klar, ich hätte ja nicht zu meinen Nachbarn gehen brauchen, der mich damals für das WR geworben hatte. Und schon wäre mein Leben total anders verlaufen. Bis zur Problematik meiner späteren Ehe, und der daraus hervorgegangenen Kinder usw. usf.
Aber es sollte ja jemand für mich bürgen, der mich gut kannte. Also bin ich hin. Und mein Leben nahm den Verlauf, den ich jetzt schildern darf. Mein Nachbar (1969) war Offizier einer kleinen Kreisdienststelle (KD) von damals 11 Personen incl. Hausmeister, Reinigungskraft und Kraftfahrer. Er war fast erschrocken, dass ich meinen 3-jährigen Dienst schon beendet hatte und schrieb natürlich sofort die Bürgschaft, dabei zeigte er sich erfreut, dass ich eine derartige Entwicklung als künftiger Genosse nehmen würde. An dieser Stelle sei gesagt, dass mein Nachbar in meinen kleinen Heimatort von ca. 1.000 Einwohnern damals eine Respektsperson war und durch seine aktive Teilnahme am Dorfgeschehen beliebt war. Er war jedenfalls nicht als SS bekannt. Nicht weil man es nicht wusste wo er arbeitete, das war jedem im Ort bekannt. Aber es gab eben nichts negatives. Man war in seiner Nähe mit Sicherheit nicht so offen im Umgang mit seiner Meinung, aber geschimpft über Missstände wurde auch in seinem Beisein.Immer in der Hoffnung, na ja, der kann vielleicht was machen, was aus heutiger Sicht natürlich wie ein Witz
Mit dieser Bürgschaft und den Antrag auf Mitgliedschaft für die Partei der Arbeiterklasse (SED) ging ich dann zum Parteisekretär der BPO (Betriebsparteiorganisation) und überreichte ihm Beides. Er organisierte dann die Mitgliederversammlung der BPO und ich wurde einstimmig aufgenommen.
Mit dieser Urkunde ging ich dann zum VPKA und ging mit meinen ausgefüllten Formularen , zum Chef der Kripo und er diskutierte mit über Entwicklungswege und spätere Einsatzmöglichkeiten
bei der VP, Bereich Kripo. Ich hatte den Eindruck das sie auf diesem Gebiet Personalmangel hatten und dringend Nachwuchs brauchten. Aber es sollte wie gesagt alles anders werden. Denn noch in der gleichen Woche klopfte es an unserer Haustür und der Nachbar stand davor. Er wollte mit meinen Eltern und natürlich mit mir sprechen. Mein Vater war ja SED Mitglied und war derartigen Umgang gewohnt. ( neeeein, er war kein Spitzel). Aber meine Mutter tat mir leid, sie litt immer unter Minderwertigkeitskomplexen. Obwohl sie allen Menschen hätte ein Vorbild sein können in ihrer Einstellung zum Leben usw. So wollte sie dann auch nicht unbedingt den Kontakt zu diesen Nachbarn. Er jedenfalls sagte dann zu mir und meinen Eltern, dass es für mich eine gute Entwicklungsmöglichkeit im MfS geben könnte. Dabei öffnete er seine Aktentasche, entnahm ihr meine für eine Tätigkeit bei der Kripo ausgefüllten Personalunterlagen und wollte dann wissen wie ich mich entscheide. Er sagte dann nur noch, ich brauche mir keine Gedanken zu machen, es ist alles mit dem VPKA geklärt, wenn ich mich fürs MfS entscheide könnte er dieses Unterlagen sofort zerreißen. Was er nach meiner Zustimmung auch gleich tat. Damit war mein Schicksal besiegelt. Und mein Leben nahm eine jähe Wende. Mit dem Hinweis das ich weiterhin arbeiten gehen sollte, das könnte noch ca. 4 – 8 Wochen mit meinen Dienstbeginn dauern, ging er dann. Meine Mutter war sehr traurig und ich spürte, dass es ihr bedeutend lieber gewesen wäre, ich wäre zur Kripo gegangen. Na ja, Freier Wille. Meine zwei Brüder ahnten schon, das sie auch ihr Leben eventuell umstellen müssten, wenn ich bei der Stasi anfange. Es war eigentlich ein Witz. Tage zuvor rannten mein Vater, meine zwei Brüder und ich mit einer selbstgebauten , sogenannten Ochsenkopfantenne durchs Haus um wenigstens einen Schatten von Westfernsehen zu empfangen, oder wenigsten Westradio über UKW. Aber nix ging. Auch bei unseren Nachbarn nicht. Nur ganz schwach und laufend schwindend gelang es uns manchmal den Sender NDR oder RIAS mit den Schlagern der Woche zu hören. Uns blieb dann meistens nur Radio Luxemburg auf KW mit den dazu gehörenden Nebengeräuschen. Trotzdem haben wir damals davon Tonbandaufnahmen gemacht. Neben Gekreische und Gegratsche hörten wir manchmal auch jemanden singen. Ich weiß es noch wie heute, wir hofften immer, das der Ton nicht gerade dann wegging, wenn die besten Schlager kamen. Jeder kennt sie, es waren damals( jedenfalls für mich) Peter Kraus, Ted Herold, Freddy ,natürlich Elvis, Bernd Spier, Bernd Glüver, Conni Francis usw. usf.
Aber irgendwie ist es so, dass man heute all diese Schlager in bester Qualität hören kann, wann und wo immer man will. Aber es wird nie so schön sein wie damals. Ich weiß es noch ganz genau wie oft ich zu unseren Hausnachbarjungs gegangen bin ( eine Etage höher) und dort haben wir Stundenlang immer wieder die gleichen Schlager vom Tonband gehört. Auch zu anderen damaligen Dorfkindern bin ich gegangen, die auch solche Musik hatten. Ich wollte unbedingt auch so werden, wie einer dieser Sänger. Schöne Träume. Vielleicht sind es gerade diese und natürlich auch andere Träume, die einem die Kindheit so wertvoll und unvergessen machen.
Aber ich wurde ein SS (Stasischwein). Wie man ein SS werden kann, habe ich gerade oben geschildert.Und das ist die Stelle, an der ich immer wieder Lachkrämpfe bekomme, wenn ich an die dümmlichen Versuche der RT denke, heutige Abgeordnete oder andere Leistungsträger in Sport, Gesellschaft , Politik oder anderswo mit aller Kraft aus deren verantwortlichen Positionen zu drängen. Mit der Anschuldigung sie hätten z.B. als 18 jähriger/e eine Verpflichtungserklärung als IM zur Mitarbeit bei der Stasi unterschrieben und könnten deshalb aus moralischen Gründen doch niemals eine leitende Tätigkeit im öffentlichen Leben ausüben. Bestes Beispiel ist der Eiskunstlauftrainer Steuer. Aber es gibt noch eine Vielzahl Anderer. Gut, ich muss sagen, dass ich natürlich keine Lachanfälle bekomme, wenn durch diese Personen andere Menschen Schaden erlitten haben. Hier muss man natürlich im Interesse des Geschädigten denken, immer gemessen an der Art und Weise des Schadens. Aber durch meine jahrelange Tätigkeit im MfS kann ich sehr gut anhand einiger IM Berichte einschätzen, welche Angaben im Bericht zum Nachteil einer Person werden können und was für Bedingungen notwendig sind damit sie es werden. Es sollten sich doch einmal Psychoanalytiker Gedanken darüber machen, warum Jugendliche wie ich damals, solche Schritte gegangen sind, na gut ,lieber nicht, denn diese sogenannten Experten liegen mit ihren Erklärungen garantiert daneben. Aber ich müsste es doch wissen,warum ich damals zum MfS bin, oder? Natürlich weiß ich es, und nicht die Klugscheisser von heute.
Und das wurde ich am 01.08. 1969 mit meinem Ersten Tag in der oben genannten Kreisdienststelle ( KD) einer kleinen Kreisstadt. Mein Nachbar nahm mich im Diensttrabi mit. Und ich muss sagen, ich war damals stolz. Ich weiß auch, dass mich einige im Ort beneideten. Ich wurde als Unteroffizier eingestellt und erhielt damals eine Vergütung von 735.- DDR Mark. Ungefähr 100 mehr , als ich als Dreher hatte. Aber bei deutlich mehr Stunden auf Achse.
Wenn ich an diese Zeit zurückdenke kann ich es mir gar nicht vorstellen, dass ich ein und der selbe Mensch sein soll. Was war ich doch damals für ein harmloses Mäuschen. Es war eigentlich ein Lacher, das ausgerechnet ich in einen solch mächtigen Apparat eine Laufbahn aufnehmen und es bis zum Hauptmann bringen sollte. Ich war und bin ja nicht gerade groß gewachsen. Na gut, viele Prominente sind das ja auch nicht, jeder kennt sie. Aber ich dachte immer, bei der Stasi sind große, harte und immer gut trainierte Jungs. Na ja , für manche traf das ja auch zu. Ich wurde also aufgrund meiner Jugend dem Referat 20 , bedeutet Jugend/ Gesundheitswesen und Kirche zugeordnet, erhielt einen Schreibtisch im Zimmer meines Nachbarn, wir waren also ab sofort gleichrangig, also nicht im Dienstgrad und auch nicht in der Gehaltsstufe aber in der Dienststellung. Zunächst musste ich alle Dienstanweisungen und Richtlinien des MfS studieren, vor allem (das weiß ich noch wie heute) die wichtigste Richtlinie des MfS, die I/68, das war die, bei der es um die Arbeit im Umgang mit IM`s geht , der damit verbundenen Konspiration, Geheimhaltung und weitere Arbeitsrichtlinien, das Strafgesetzbuch der DDR (StgB) und die Strafprozessordnung (StpO). Gleichzeitig wurden mir vorerst ca. 10 IM (inoffizielle Mitarbeiter)zugewiesen, das sind Menschen, die bei westlichen Geheimdiensten V- Leute genannt werden, nicht zu verwechseln mit Agenten. Dann gings zum ersten Treff mit einen IM, der im Bereich Jugend tätig war und mir übergeben werden sollte. Er entstammte dem kriminellen Milieu und wurde in diesem Zusammenhang geworben. Ich studierte seine Akte und wusste dann wie. Treffort war und das war mit das wichtigste bei der Arbeit des MfS, eine konspirative Wohnung. Das sind Räume, die unter Legenden eingerichtet und wen nötig gemietet wurden. Es gab aber auch solche Wohnungen oder Räume in öffentlichen Gebäuden und anderen staatlichen Einrichtungen, sowie Betrieben, usw. Ich erhielt auch weibliche IM`s. Bei Treffs mit weiblichen IM war es oberste Pflicht das immer zwei MA (Mitarbeiter) gehen mussten. Das war sozusagen die Erfahrung in Auswertung von Treffs mit Frauen, wo es zu Erpressungsversuchen dieser IM gekommen ist,weil diese dann behaupteten, sie seien von Stasiemitarbeitern sprachen vergewaltigt worden usw. Es war also ein Prinzip der inneren Sicherheit. Wie bei den Zeugen Jehovas, die gehen ja auch immer zu zweit.
An dieser Stelle möchte ich mal feststellen, das ich weitgehendst Schiss hatte, für die weitere Arbeit mit IM. Ich möchte mal einen kleinen Abriss geben wie sich so der Dienstalltag gestaltete und wie die Erwartungshaltungen der Chefs auf allen Ebenen aussah. Also, Dienstbeginn war 8.00 Uhr. Dasein sollte man aber bereits 7.30Uhr, denn bis 8 war Zeitungsstudium und zwar das Neue Deutschland (ND) als freiwilliger Zwang vorgesehen. Dann mußte jeden Montag der Wochenplan geschrieben werden. Also, was will ich von Montag bis Freitag tun um die DDR Staatsfeindfrei zu machen.Danach wurde dann Freitags abgerechnet. Einmal wöchentlich gab es entweder eine Dienstversammlung oder eine Parteiversammlung, Dienstversammlung während der Arbeitszeit, Partei außerhalb. Es ist eigenartig. Wenn ich an die Parteiversammlungen in der KD denke kommt mir jetzt noch das Gruseln und das ist über 40 Jahre her. Ich war eine absolute Flasche auf dem Gebiet des politischen Wissens. Dann hatte ich Minderwertigkeitskomplexe im Beisein von Vorgesetzten. Wenn es sich bei den Parteiversammlungen notwendigerweise ergab, das auch ich einen Diskussionsbeitrag leisten sollte, wurde ich rot und fing an zu stottern . Es war furchtbar. Dieses Gefühl änderte sich auch im Verlauf der nächsten Jahrzehnte nur wenig,eigentlich keine guten Voraussetzungen für eine Karriere.
An dieser Stelle einmal einen Hinweis, wie sich die Dienststellung und der Personalbestand strukturierte. Also zunächst der KD Chef, er war Major, sein Stellvertreter war Oberleutnant und gleichzeitig für den Fachbereich Volkswirtschaft zuständig.Das bedeutete, er und natürlich auch wir mussten unsere Tätigkeit so organisieren, wie sie sich aus dem Strafgesetzbuch (StgB) der DDR und den dazu von Partei und Regierung, sowie dem MfS erlassenen Durchsetzungsbestimmungen , ergaben. Wer sich für weitere Strukturen des MfS interessiert findet dazu alles im Internet.
Zu Arbeitsgruppe Volkswirtschaft gehörte noch ein weiter MA. Dann folgte die Gruppe mit drei MA, zu der auch ich gehörte, das waren zwei Oberleutnants und ich als Unteroffizier.Dann gab es den sogenannten Stabsoffizier, einen Oberleutnant, sozusagen das Mädchen für alles.Er war der Verbindungsoffizier zur Polizei, zum WKK (Wehrkreiskommando) zu den ortsansässigen Armeeeinheiten (Panzer) und anderen öffentlichen Institutionen. Der Chef hielt logischerweise die Kontakte zum 1. Sekretär der SED Kreisleitung und koordinierte die Arbeit mit den darüber liegenden Aufgaben der Bezirksverwaltung des MfS (BV). Das sogenannte Herz der Arbeit eines MA des MfS, egal wo in der DDR, war die Arbeit mit den IM`s, für uns natürlich im Kreisgebiet. Das hieß zu aller erst die Pflege und Kontrolle des vorhandenen Bestandes, aber noch wichtiger war die ständige Erweiterung des IM Bestandes in Verbindung natürlich mit der jeweils aktuellen Lage im Kreisgebiet. Dazu war es zwingend notwendig ständig die sogenannten OV (operative Vorgänge ) anzulegen. Dazu gab es die Selbstverpflichtung als Parteiauftrag zu den Parteiversammlungen und als Zielsetzung für die Jahresplanung.O Gott, mir wurde richtig schlecht, als ich mich damit konfrontiert sah. Ich war mir ziemlich sicher, das schaffe ich nie, nie und nimmer.
Aber es kam ja wieder einmal alles ganz anders. Als hätte mein Schicksal Erbarmen mit mir ( oder der Freie Wille ), gab es wieder einmal eine jähe Wende. In der BV Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) , wie natürlich überall in der DDR, brachten es die veränderten Außen und Innenpolitischen Verhältnisse durch die internationalen Lage ( größere Anerkennung der DDR)mit sich, dass sich eine andere politisch operative Lage ( wie wir sagten) ergab. Mein KD Chef befahl mich in sein Zimmer ( mir war schon vorher gleich schlecht)und teilte mir mit, dass ich ab Montag, d.h. In 3 Tagen, incl. Wochenende nach Karl-Marx-Stadt zum dort neugegründeten Referat 5 der Abteilung VIII versetzt bin. Ich räumte meinen Schreibtisch, dankte (ohne zu wissen was mich in Karl-Marx-Stadt erwarten würde) o mein Gott, ja genau diesen, und begann ,wie befohlen meinen nächsten, dann längeren Lebensabschnitt, in Chemnitz ( ist kürzer). Und was mich dort in den nächsten Jahren erwartete entschädigte für alles , was ich an Ängsten davor hatte. Ja, es ist mir schon klar, was ich doch für ein Arschloch bin, wenn ich was positiv finde bei der Stasi. Aber ich berichtete ja im Moment über meine Gefühle und nicht über die Erfahrungen Andersdenkender, das kommt schon noch. Das was ich dort jedoch in den Jahren von 1970 bis 1981 für Aufgaben erfüllte, das entsprach meinen Vorstellungen von Geheimdienst, weil es genauso alle Geheimdienste dieser Welt, damals und auch heute noch tun. Also nochmal zur Klarstellung, die DDR gibt’s nicht mehr, aber die Methoden der geheimdienstlichen Arbeit sind weltweit gleich. Nur die Ziele und Aufgaben sind anders und entsprachen in der DDR dem Gedankengut einer Diktatur.
Also, ich meine, ich verrichtete von da ab die klassische Geheimdienstarbeit. Hatte aber zu diesem Zeit natürlich noch nicht die geringste Ahnung, was mich während dieser Zeit erwarten könnte. Es waren 3 Jahre dabei, die ich als die folgenreichsten und Eindrucksvollsten meines gesamten Lebens bis jetzt und bestimmt auch bis zum Ende meines Lebens erlebt habe. Ein damaliger KD Chef, ein Chef der Abteilung 26 der BV und ein MA der KD, sagten mir damals während dieser 3Jahre, wenn du darüber einmal deine Memoiren in Form eines Buches schreiben könntest, könnte das ein Bestseller werden. War natürlich Quatsch, denn vor Veröffentlichung hätte ich schon im Knast gesessen.
Aber zu diesen größten Einschnitt meines Lebens später.
Schon der 1. Tag in Chemnitz machte mir klar, das ist was für mich. Wir waren vorerst ca. 10 ungefähr gleichaltrige Jugendliche, bekamen einen unmittelbaren Vorgesetzten, der ca. 35 Jahre war. Damals für mich schon sehr reif und erfahren, heute wäre es ein Hüpfer. Einer aus unserer Mitte wurde Parteisekretär. Uns wurden zwei Wartburg 353 zugeteilt. Für damalige Verhältnisse ein Luxus. Als Unterkunft diente uns ein ehemaliges Ferienobjekt. Für meine Bedürfnisse sehr, sehr angenehm. Es diente als Gemeinschaftsunterkunft und auch als Dienstobjekt für größere Versammlungen. Denn es stellte sich heraus, dass noch weitere Gruppen wie unsere gebildet wurden. Dann erfolgten die ersten Einweisungen in unsere Aufgaben und der damit verbundenen Ausbildung, theoretischer und praktischer Art. Wir wurden also darüber aufgeklärt, dass wir uns als DDR aufgrund diplomatischer und wirtschaftlicher Anerkennung der Welt öffnen mussten und es in Folge dessen zu verstärkten Kontaktmöglichkeiten durch möglicher Feinde des Sozialismus kommen wird. Deshalb habe der Minister Milke Befehle und Weisungen an alle DE (Diensteinheiten) herausgegeben, sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen und dem Klassenfeind keine Chancen zu lassen.Vor uns stand also die Aufgabe, die verstärkte Zunahme der kommerziellen Reisetätigkeit westlicher Wirtschaftsvertreter und anderer Interessengruppen unter Kontrolle zu halten. Wir erhielten die dazu notwendige Technik, wie Fahrzeuge, Funkstationen, konspirative Fototechnik ( eingebaut in Aktentaschen, Zigarettenschachteln, hinter Knopflöchern in Fernglastaschen auch Infrarotkameras) Diese hochmodernen Kameras waren aus Frankreich und Japan. Auch Bärte und Perücken gehörten zu unserer Ausstattung. Für Beobachtungstätigkeiten zu den Leipziger Messen , Frühjahr und Herbst, stand uns zur besseren Tarnung auch ein BMW und ein Mercedes , natürlich mit westlichem Kennzeichen, zur Verfügung.
Wir wurden also zu gut ausgerüsteten und trainierten Observierungsgruppen ausgebildet. Es folgte eine Reihe von Trainingsprogramme und dann folgte die ersten Einsätze. Unsere Leitzentrale mit Stützpunkt in der BV erhielt z.B. von den Grenzübergangsstellen BRD/DDR Transit Autobahn oder Eisenbahn den Hinweis, das z.B. im Zug Nr. Platz Nr. sowieso, eine interessante Person mit dem Reiseziel Chemnitz, sitzt . Der Chef ist daran interessiert, wohin genau diese Person reist und wenn möglich sind alle Kontakte bis zur Zieladresse aufzuklären und fotografisch zu dokumentieren. Wir fuhren dann also mit diesen Informationen zum angegebenen Grenzübergang Güst sowieso und warteten dann an entsprechenden Stellen , meistens ca. 2 km nach der Güst. auf das gemeldete Fahrzeug, was wir dann anhand des Kennzeichens aufnahmen und dann entsprechend observierten u. Dokumentierten, bis es die Zieladresse erreichte. Oder wir suchten das Reiseabteil der Person im Zug auf und fuhren dann in Nähe dieser Person bis zum Zielort usw. Nach Erfüllung dieser Aufgabe fertigten wir dann einen sogenannten Beobachtungsbericht, der bis ins kleinste Detail alle Zeiten und Tätigkeiten des Ablaufs beinhaltete. Es wurden die im eigenen Labor entwickelten dazugehörigen Fotos eingeklebt und der auftragsersuchenden Abteilung übergeben. Wir gingen also auch erforderlichenfalls mit diesen Personen in die Bars der Stadt Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), und blieben dort solange wie sich die Zielperson dort aufhielt. Nahm die zu beobachtende Person während dieser Zeit Kontakt zu anderen Personen auf, dann war es unsere Aufgabe, diesen Kontakt unter allen Umständen aufzuklären und wenn es bis zur Ostsee gewesen wäre (was auch vorgekommen war).Ich dankte dem Schicksal, das ich von der Tätigkeit eines Dienstes in der KD weggekommen war und fühlte mich für den Job eines Beobachters wie geschaffen. Da ich nicht besonders ängstlich war zu dieser Zeit wurde ich auch für Aufgaben mit riskanterem Ausgang ausgewählt.So kam ich zum Einsatz, als sich ein Bürgermeister einer Kleinstadt durch Morddrohbriefe bedroht fühlte und ein anderer Mitarbeiter und ich den Auftrag erhielten, diesen Bürgermeister zu beschützen. Wir wurden also in den Nachtstunden im Büro des Amtes eingeschlossen ,( die Privaträume des Meisters aller Bürger befanden sich im gleichen Haus) um eine eventuelle Gefahr für das Leben des Meisters abzuwenden. Das taten wir dann mehrere Tage, es geschah aber nichts . Im Jahre 1971 wurden mir und zwei weiteren Mitarbeitern ein Auftrag der besonderen Art erteilt. Der Chef der Abteilung VI und unser Chef befahlen uns drei zu einer Zusammenkunft um uns in eine Aufgabe einzuweisen, die sich über den Zeitraum eines Jahres erstreckte. Der Bezirk Karl-Marx-Stadt grenzte ja bekanntermaßen an die CSSR an. Und es wurde bekannt, dass entlang dieser Grenze an ausgewählten Stellen zwei sogenannte „Tote Briefkästen“ (TBK) gefunden wurde, die zu nachrichtendienstlichen Zwecken genutzt wurden. Also die klassischste Form der Weitergabe von Nachrichten. Unsere Aufgabe sollte es nun sein, entlang der gesamten Staatsgrenze zur CSSR ( ca. 450 Km) nach solchen TBK zu suchen.Diese Aktion sollte aber natürlich so konspirativ als möglich durchgeführt werden. Um Aussagefähig gegenüber der jeweiligen Bevölkerung und auch den im Grenzgebiet ansässigen Förstern zu sein, erhielten wir im Rahmen eines Kurzlehrganges das unbedingt notwendige forst - und jagdwirtschaftliche Grundwissen um wenigstens ein bisschen mitreden zu können. Denn Kontakte zu den im jeweiligem Gebiet tätigen Forstfachleuten waren ja unausweichlich. Natürlich gab es einige wenige ausgewählte IM dieser Gebiete, die von unserem Aufenthalt Bescheid wussten. Ebenso diejenigen, die uns die notwendigen Unterkünfte zur Verfügung stellten. Wir erhielten zur Komplettierung unserer Legende ein Forstausrüstung (also Uniform, Technik, Kartenmaterial, Fotoapparate usw.) Das gesamte bewaldete Grenzgebiet war ja in sogenannte „Jagen“ aufgeteilt, was uns die Dokumentation der durchsuchten Gebiete erleichterte.Wir fotografierten also das gesamte Grenzgebiet des Bezirkes zur CCSR, jede kleine Hütte, auffällige Erdhügel, entdeckten dabei alte Stollen, durchsuchten auch diese, untersuchten alte verfallene Brücken, die über Grenzbäche führten, dokumentierten im Grenzbereich stehende Wohnhäuser, sowie andere Gebäude und klärten wer diese bewohnte.Wir dokumentierten auch versteckt mit Teletechnik, wenn sich Personen verdächtig in Grenznähe verhielten. Während in den schneefreien Monaten eine Spurensuche nicht möglich war, nutzen wir die Wintermonate und entdeckten dabei auch Fuß-und Skispuren, die auf Verletzung der Grenze hinwiesen. Wir blieben dann auch Tags-u.Nachts an derartigen Stellen um evt. Grenzverletzer festzustellen, was uns aber nicht gelang( Gott sei Dank)Wir lernten während dieser Zeit einige Mädchen kennen, die zwar nicht wussten wer wir sind, aber junge Männer in dekorierten Forstuniformen ( Zuerst waren wir Forstmeister, was ja den Abschluss einer Hochschule voraussetzte), hatten gute Chancen bei den ortsansässigen Frauen. Es stellte sich aber heraus, dass man uns diesen Abschluss nicht abnahm und unsere Legende in Gefahr geriet. Deshalb gab uns ein Offizier im besonderen Einsatz (OIBE) den Hinweis und Rat, eine Uniform als Oberförster sei glaubwürdiger, was wir auch taten.Wir stellten in diesem einen Jahr eine Menge Fremdgeher im Waldgebiet fest, aber fanden keinen einzigen TBK ( was ja auch ein Erfolg war). Insgesamt war dies für mich ein herrliches Jahr, was aber einmal sehr gefährdet war, als mich ein Forstingenieur meines Wohngebietes im Wald sah und mich ganz erstaunt fragte, warum er von meiner Karriere im Forst nichts wusste. Er sei der Meinung gewesen, ich arbeite wo anders. Zu unserem Glück stellte sich heraus, das dieser Mensch auch IM war. Wir waren mit einem Motorrad MZ, einen Wartburg 353 der Forstbetriebe, sowie im Winter mit Skiern unterwegs. Dieses 1 Jahr war höchstwahrscheinlich für mich sowas wie ein Empfehlungsschreiben für weitere Aufgaben mit höheren Anforderungen. So sagte es damals jedenfalls mein Chef .Und im Januar 1973 war es dann soweit.
Wie alles im MfS wurde auch diesmal alles mit Befehlen geregelt. Mein Chef gab mir also im Januar 1973 den Befehl mich zu einer bestimmten zeit in einem damals hochkonspirativen Objekt einzufinden. Ich konnte es so einschätzen, weil das Äußere und insbesondere das Innere der Villa das boten, was man aus Filmen kennt und für DDR Verhältnisse schon was besonderes war. Das betraf die Ausstattung einerseits und die Qualität der späteren Servierung von Getränken und Speisen. Mein Chef sagte schon im Vorfeld dieses Termines, das mich was besonderes erwartet. Man sagte mir zu Beginn auch sehr deutlich, dass ich den Standort dieses Gebäudes sofort nach Abschluss der Beratung unbedingt vergessen muss, da in diesem Objekt üblicherweise nur Kundschafter Ausländischer Nationalitäten kontaktiert und betreut werden. Warum auch ich, sollte ich bald erfahren. Man stellte mir die Anwesenden vor, da wurde mir klar, was für ein kleines Würstchen ich eigentlich war ( bis dahin, denn sonnst hätte man mich ja nicht geholt).Mir war Jahre später immer wieder klar geworden, wer sich damals die Ehre gab, war schon nicht alltäglich, für solche wie mich. Da war anwesend der Chef der Abteilung XXVI, ein KD Chef sowie ein Kundschafter ( also NSW Aufklärer ) . Sowie der federführende Offizier des KD Chefs. Also für mich kleinen Bobel war das schon was, für Andere meiner Truppe damals sicher auch. Zu Beginn sagten sie gleich, wenn du dir das nicht zutraust, was wir dir jetzt übertragen wollen, kannst du jederzeit nein sagen, denn für derartige Aufgaben gibt es keine Befehle. Dann vergiss alles sofort, dir ist klar was passiert, wenn nicht. Klar, das wusste ich. Mir ging durch den Kopf, ein KD Chef und ein hochkarätiger Chef der Abteilung, die zuständig war für Abhöraktionen im Inn und Ausland, mit Telefon und Wanzen Technik. Und in besonderen Fällen auch das konspirative Durchsuchen von Wohnungen und anderen Objekten. Also, was wird das und ausgerechnet ich, wieso?.Das erklärte man mir dann auch als erstes. Ich sei mutig, flexibel im Denken und hätte bei zurückliegenden Aufgaben bewiesen, dass man sich auf mich verlassen kann. Hohe Einsatzbereitschaft und bedachtes Handeln, aber auch Risikobereitschaft wären die erforderlichen Voraussetzungen für diese Aufgabe und das hätte ich alles. Na gut, wenn dies sagen. Also, was soll ich machen. Dann gings los. Der KD Chef fing an, denn es ging um sein Aufgabenbereich. Er erläuterte, dass es in seinem Kreisgebiet eine russische Kaserne gibt, von der streng geheime Militärische Informationen abfließen. Die Offiziere, die diese Informationen weitergeben kennt man bereits, es ist auch bekannt an wem diese Informationen im Kreisgebiet gegeben werden, aber völlig ungeklärt ist wie sich die Verbindungsstrecke zu den westlichen Geheimdiensten gestaltet. Also es muss unbedingt der Verbindungsweg aufgeklärt werden. Entweder der BND oder CIA kamen in Frage, andere Geheimdienste nicht. Also wenn man so will, war das eine klassische Aufgabenstellung für einen Mitarbeiter des MfS. So stellte ich mir Geheimdienstarbeit vor. Gut aus heutiger Sicht kann man ja sagen, das meine spätere Aufklärungsarbeit mit dazu beigetragen hat, das die Mauer ein Stückchen länger stehen blieb,oder? Aber wir waren damals ein souveräner , selbständiger Staat und waren im Warschauer Vertrag integriert mit allen damit existierenden Verpflichtungen. Da muss ich mir als kleiner Bobel doch heute keine Vorwürfe machen, oder? Bei jeder Dienstversammlung erhielten wir Zahlen, wieviel Militärspionagevorgänge es innerhalb des Ostblockes gibt. Na gut, dachte ich, mal sehen wies weitergeht. Der KD Chef sagte dann, deine Aufgabe wird es sein, dass du dich zunächst in das Wohnhaus des Verbindungsmannes der russischen Offiziere einquartierst, wenn das geschehen ist, werden wir einen unserer besten Wanzeneinbauer zu dir schicken, der mit dir dann gemeinsam alle Zimmer des Hauses unter Abhörkontrolle stellen wird. Gleichzeitig ist vorgesehen, dass nach vorheriger Abstimmung mit den Genossen des KGP, an noch zu erforschenden Zeiten konspirative Wohnungsdurchsuchungen gemacht werden.Die Weichen dazu müsste ich stellen. Zu meiner Sicherheit sei es unbedingt erforderlich, dass ich eine völlig neue Identität erhalten müsste, also neuen Personalausweis, neuen Ausweis für Arbeit und Soziales , sowie Gesundheit (SVK Ausweis), neue Schul- und Berufsschulzeugnisse, anderer Lebenslauf ,Geburtsurkunde, es wurde an alles gedacht. Vorgesehen war, das ich in Dresden geboren und aufgewachsen bin . Ich wurde auch zwei Jahre älter, also 45 geboren,damit meine Eltern im Bombenangriff 1945 ums Leben kommen konnten und ich auch keine weiteren Verwandten mehr hatte. Ich wuchs also im Heim auf.Wichtig war noch für aufkommende Fragen zu wissen, das ich eine Lehre in der damaligen Flugzeugwerft in Dresden/Klotzsche absolvierte und dann auch dort arbeitete, bis ich sozusagen eine Freundin im Operationsgebiet meines Einsatzortes kennenlernte, die mich dazu überreden sollte zu ihr zu ziehen. Dies Legende sollte ich natürlich auswendig lernen. Für die Vorbereitungen auf diesen Einsatz hatte ich drei Monate Zeit. Diese Zeit musste ich dafür nutzen, mir ausführliche Ortskenntnisse von Dresden anzueignen. Dafür erhielt ich für drei Monate ein Hotelzimmer im damals besten Hotel auf der Prager Straße, ausreichend Geld für Nahrung und auch Spaß. Nach Ablauf dieser Frist legte ich eine kleine Prüfung ab, erhielt alle neuen Papiere und war ab diesem Tag, bis auf längere Zeit ein anderer Mensch. Ich durfte ab diesem Zeitpunkt keinerlei Kontakte zu Bekannten, Freunden, meinen Eltern usw. mehr haben. Es gab für diesen Einsatz die folgende Vorstellung vom Zeitablauf her. Als erstes musste ich mich für eine Tätigkeit in einem Großbetrieb des Einsatzgebietes richtig offiziell für eine Tätigkeit bewerben. Ich sollte aber keinesfalls als Schichtarbeiter anfangen, da dies für evt. Notwendige Einsatzzeiten ungünstig sein könnte. Der Einzige, der von meiner Bewerbung als MfS Mitarbeiter in diesem Großbetriebes Bescheid wusste, war der Direktor . Im Vorfeld meines Einsatzes wurde ich ihm vorgestellt und er sollte dafür sorgen, dass ich als Schlosser eingestellt werden konnte. Ich musste mich natürlich in der Kaderabteilung dieses Betriebes für eine solche Tätigkeit bewerben. Mein Einsatzzeitpunkt rückte immer näher und es sollte der 01. März 1973 sein. Mir war schon ganz schön mulmig. Denn ich wurde darauf hingewiesen, dass man bewusst darauf verzichtet hatte ,einen IM für diesen Auftrag einzusetzen, da es um die Erlangung von Kenntnissen ging, die nur offizielle MA haben durften. Auch sei es nicht ganz ungefährlich, aber durch die einzubauende Abhörtechnik ist man in der Lage zu erkennen, ob sich eine Gefährdung für mein Leben anbahnt.Anfangs war es so geplant, dass ich idealerweise ein Verhältnis mit der Tochter des Verdächtigten eingehen sollte, was aber nicht zustande kam, da diese kurz vorher einen Freund hatte. Der MA der KD sagte mir dazu nur noch, dass ich Glück gehabt habe, da diese Tochter sehr, sehr fett sei. Na gut, es kam ja anders ( wie schon so oft). Ich verabschiedete mich von meinen Eltern und Geschwister auf unbestimmte Zeit, ich würde für etwa ein Jahr ins Ausland gehen, Sie sollten sich keine Gedanken machen, auch wenn ich nicht schreiben würde.Es war auch Anfangs tatsächlich ein Einsatzzeitraum von ca.12 Monaten vorgesehen. Doch aufgrund eines Abstimmungsfehlers mit dem KGP wurden daraus fast 3 Jahre. Und ich war der, der es erdulden musste. Aus heutiger Sicht ( 38 Jahre später), gehörte diese Zeit zu den lehrreichsten meines ganzen Lebens. Aber damals nicht. Ich fuhr also mit dem Zug bis zum Zielort, eines größeren Dorfes mit ca. 2500 Einwohnern. Ich wusste natürlich vorher, wo meine künftige Unterkunft sein musste, aber bis dahin war es noch ein weiter und ungewisser Weg. Ich musste also Möglichkeiten finden, eine Wohnung im Haus des Verdächtigen zu bekommen.Die Mitarbeiter der Kaderabteilung des Betriebes wunderten sich Anfangs sehr, dass jemand einen solchen Arbeitsplatz als Flugzeugmonteur aufgibt und als Schlosser mit weit aus weniger Lohn arbeiten will. ( kleiner Fehler in der Vorplanung)Aber sie zeigten dann sofort Verständnis, als ich klarstellte, dass ich wegen ein großen Liebe hierher verzogen bin. Da aber meine Freundin noch bei ihren Eltern wohnte, brauchte ich auch dringend eine Unterkunft des Betriebes. Das das möglich war, wussten wir durch den Betriebsleiter. Also wurde ich von der Kaderabteilung als Wohnungssuchender aufgenommen und erhielt aber vorübergehend ein Quartier in einer Baracke des Betriebes. Davon gab es mehrere, die waren für eine größere Zahl von Ofenmaurer vorgesehen, wenn diese die gr0ßen Drehrohröfen reparierten. Als Notunterkunft ging es ja. Aber für längere zeit ist es nicht auszuhalten. Ein Zimmer, ein Eisengestellbett, ein Tisch, ein Schrank, eine Gemeinsamtusche und Toiletten und gewaltige Heizungsrohre durchs Zimmer. Es war noch Heizungsperiode (März) und die Rohre krachten mit einer Pracht jede Nacht, bei einer Bullenhitze, machst du die Heizung aus ist gleich Arschkalt bei den Bretterwänden. Während dieser Zeit kamen dann auch die ersten Ofenmaurer, einer wurde auf mein Zimmer verteilt. Ich glaube er war der Abartigste. Es sagt schon der Name, Ofenmaurer, damit ist verbunden, das diese Menschen in einem total verrusten Drehrohrofen defekte Ziegel austauschen mußten. Eine Sauharte Arbeit, alle Achtung für diese Leistung. Wenn dann mein Zimmerkollege nach einer 12 Stundenschicht ins Zimmer kam, sah ich nur dann was helles an ihm, wenn er seine Brille abnahm. Aber das ist natürlich das Abartige, aber während alle seiner Kollegen sofort in den Tuschraum gingen. Nahm eine Buttel Bier nach der Anderen. Er sagte, ich wasche mich erst mal innerlich, dann war meistens so blau, dass er sich total schwarz ins Bett legte, morgens so aufstand und dreckig wie er war zur nächsten Schicht ging. Das ging so weiter über vier Tage.Keine Waschungen, viel Bier,immer mehr Ruß und immer mehr Bier und dann die Ankündigung: am Wochenende wollen ihn ca. sechs seine Freunde und Freundinnen besuchen kommen. Es sind alles sogenannte Tramper und brauchen eine Unterkunft, hier sei ja noch Platz, die bringen ihre Decken mit, also keine Sorge. Die kamen dann auch, nicht so dreckig wie er(auch er hatte sich dafür gewaschen und ich wußte jetzt wie er aussieht) . Drei männl. Und drei weibl. Jugendliche. Reichlich Alkohol dabei ( ich fand mich aber gut ein, denn auch ich war kein Kostverächter und erhielt als Anerkennung auch ein Mädchen).Das war also Party übers gesamte Wochenende. Ich bekam noch mit, dass einige von denen auf Diebestour gingen. Woher sie den Nachschub an Alkohol und Futter nahmen weiß ich nicht.war mir auch Wurscht. Ich muß im Nachhinein sagen, dass ich seit dieser Zeit auch anders über Menschen mit dieser Lebensweise denke. Gut, das mir dabei meine gute Uhr abhanden kam, ist sozusagen der einbehaltene Lohn für Speise, Trank und erfüllte Lust.So schnell wie sie kamen, so schnell verschwanden sie auch wieder.Und auch die Montagezeit meines Zimmerkollegen war damit abgelaufen. Ich war erleichtert, nicht noch mehr eingebüßt zu haben. Ich dachte mir damals, das fängt ja gut an. Zwischenzeitlich traf ich mich für weitere Instruktionen für mich, oder auch für Probleme meinerseits in konspirativen Unterkünften in Zwickau und Umgebung. Um die dazu notwendigen Treffzeiten und Orte zu vereinbaren, bedienten wir uns eines uralten, aber sichersten Zeichensystems. Wir sahen uns dazu im Vorfeld der Aktion alle einprägsamen Stellen meines Arbeitsweges an und einigten uns, dass wir einen Holzlichtmast nutzten, der in Augenhöhe ein kleines Loch hatte. Wenn es seitens der Auftraggeber bedarf gab mich zu treffen, wird dieses kleine Loch mit einen Kaugummi zugeklebt sein. Das war für mich das Signal, eine vereinbarte Rufnummer anzurufen um mich danach zu treffen. Dieses System funktionierte bis zum Ende des Auftrages hervorragend , allerdings viel später als gedacht.
Nachdem ich also meine Unterkunft hatte, begann mein erster Arbeitstag., mit viel Spannung. Der Meister einer Brigade von ca. 35 Schlossern, Schweißern, Dreher, Schmiede und andere Arbeiter stellte mich als neuen Kollegen vor und ich erhielt meinen Arbeitsplatz, dazu Schlosserhandwerkszeug, einen Spind zum Umziehen, natürlich Arbeitskleidung usw. Als Schlosser stellte ich mich natürlich saublöd an. Wie denn auch anders ich war ja keiner. Aber nachdem sich das Staunen gelegt hatte, das ein Flugzeugmonteur hier angefangen hatte zu arbeiten, brachte man Verständnis für meine Blödheit auf und brachte mir geduldig vieles bei. Ich spezialisierte mich ziemlich schnell darauf, die durch die Herstellung von Mineralwolle eingesetzten Laufräder, sogenannte Spindeln, ab zuschrauben, Lager wechseln, Dichtungsmanschetten auszuwechseln, Keilriemenscheiben zu erneuern und, ganz wichtig diese ganze Gerät auszuwuchten. Dazu wurde dieses gesamte Teil mittels Kran auf eine Auswuchtvorrichtung gehoben. Auf diese Maschine war man sehr stolz (japanisches Fabrikat und sehr teuer), es wurde dann ein Band auf die Welle geklebt. Auf diesem Band waren weiß-schwarze, kleine Quadrate. Auf diese Quadrate wurde eine blinkende Lampe gerichtet., die dann die Stellen des großen Eisenrades anzeigte, auf die Gegengewichte zu schweißen waren. Ähnlich wie beim Radauswuchten. Dazu mußte aber immer ein Schweißer gerufen werden, der dann diese Gewichte anschweißte. Da die Schweißer aber oftmals wenig Zeit hatten, kam mein Meister auf die Idee, ich könnte doch den Schweißerpass erwerben, um diese Dinger dann selbst anzukleben. Was ich dann auch im Rahmen eines Lehrganges für Elektroschweißen tat.
Ich möchte mal an dieser Stelle sehr gern von meiner Zeit in der Werkstatt einiges schreiben. Weil dies für mich heute sehr wichtig ist. Es war eine sehr junge Brigade vom Altersdurchschnitt her. Der älteste Schlosser war kurz vor dem Rentenalter, aber sehr robust und wenn man ihm wegen seines Alters ansprach, zeigte er gern seine Muskeln. Er half mir auch gern, wenn ich mal eine schweres Laufrad nicht abbekam. Er nahm dann sein Riesenfeustel und knallte dann das Rad ab. Er freute sich dabei diebisch, weil er es den jungen Spunden wieder mal gezeigt hatte. Der unmittelbar neben meiner Werkbank arbeitende Kollege war eigentlich der einzig unbeliebte Schlosser der ganzen Werkstatt, aber er war vom Können her der eindeutig Beste. Sein Nachteil war aber, das er dies bei jeder Gelegenheit zeigte. Auch verleitete er gern seinen Kumpel dazu, das dieser aus der Betriebskantine harten Schnaps kaufen ging. Sie verschwanden dann beide gelegentlich in die Werkzeugausgabe, wo sie dann zwischen den vielen Regalen so lange die Bulle ansetzte, bis sie leer war. Ihm machten die Promille Alkohol nicht viel aus aber sein Kumpel bekam dann als sichtbares Zeichen seines Konsums richtige Stieraugen. Wir wußten dann alle, da geht nicht mehr viel und hofften für ihn, das der Meister nichts merkte. Meistens nahmen sie dann noch eine Bulle und nach Feierabend tat uns immer seine Frau leid, die ich dann auch mal kennenlernte und sie bat darum, doch mal ein bisschen mit aufzupassen, das ihr Mann auf Arbeit nichts mehr trinken sollte, er sei schon deshalb krank. Sie weinte dabei und mir war richtig elendig. Aber meinem Schlossernachbarn ging das nichts an. Er verleitete ihn auch weiterhin.Deshalb konnten ihn die meisten nicht leiden.Ich kann sagen, dass ich sehr schnell zu allen Kollegen ein gutes Verhältnis herstellen konnte. Die Brigade hatte im gesamten Betrieb so was wie eine Vorbildrolle, sagte schon der Betriebsleiter bei der Vorbereitung meines Einsatzes. Es war nun mal so üblich zu dieser Zeit, dass es die „Kollektive der sozialistischen Arbeit gab“, das konnte man werden, wenn es zumindest eine Brigadeveranstaltung im Monat gab.,z.B. Kegeln, Radfahren oder als Patenbrigade in Schulen oder Kindergärten gehen, auch Bier trinken in Gemeinschaft gehörte dazu. Ebenso war es notwendig, das alle Mitglied der DSF (Deutsch sowjetischen Freundschaft) waren. Es wurde alles in einen Brigadetagebuch eingetragen.Sogar der Unbeliebte machte mit, obwohl das überhaupt nicht seiner politischen Überzeugung entsprach. Er war nach Ansicht der Stasi, ein Mensch mit einer politisch staatsfeindlichen Einstellung, was nach meinen Erfahrungen mit ihm auch stimmte. Wenn ich mich in der Folgezeit zu den Treffs nach meiner Meinung zur allgemeinen Lage im Betrieb oder Kollektiv äußerte, dann spielte das aber für mich keine Rolle, und meine Treffpartner bohrten auch nicht danach um von mir diesbezügliche Angabe zu erfahren. Sie scherzten lediglich und waren der Meinung, das es neben der Hauptaufgabe, doch auch mal ein Nebenprodukt geben könnte. Also Lagebericht im Kollektiv. Aber ich kann jetzt sagen, dass ich keinen einzigen dazu geschrieben habe.Es gab ja auch wichtigers zu tun.Der Meister dieser Brigade war ein sehr harter Hund. War aber dadurch mit unserem Kollektiv der Beste. Lustig waren immer die einmal wöchentlichen Zeitungsschauen, es war dafür immer ein anderer Kollege an der Reihe, der sich die wichtigsten politischen Ereignisse der Woche vorlesen mußte, worüber dann anschließend diskutiert werden sollte, was aber dann zumeist sehr spärlich war. In der Brigade gab es von den 35 Kollegen ca. 10 Mitglieder der SED. Ebenso viele Kollegen besuchten im Rahmen einer Abendschule und legten die Industriemeisterprüfung ab. Meine Chefs sagten mir aber stets ich sollte keinesfalls in irgendeine Richtung politisch auffallen. Also weder so, noch so. Doch ich mußte auch feststellen, dass es nicht allzuschwer war eine innerbetriebliche gesellschaftliche Karriere zu machen. Trotz meiner Zurückhaltung in der öffentlichen Meinung hinsichtlich aktueller Ereignisse wurde ich von der Gewerkschaftsleitung des Betriebes einmal gefragt, ob ich nicht bereit wäre eine Ausbildung in Richtung Gewerkschaftsfunktionär zu erhalten. Ich habe weiter nichts gemacht wie mich innerhalb der Brigade für außerbetriebliche Aktivitäten zu engagieren. Das heißt z.B. Sport wie Fußball, Kegeln oder auch Luftgewehrschießen zu organisieren, eine Urkunde davon habe ich heute noch ( unter falschen Namen). Wer von diesen 35 Brigademitgliedern IM war bekam ich aber nicht zu erfahren. Ich war mit aber ziemlich sicher, das es welche geben mußte. Na gut, ich wußte schon, wie ich mich zu verhalten hatte.Ohne mich hervorheben zu wollen, aber es gehört nun mal dazu, das zu schildern, waren wir ein engerer Kreis von mehreren Jugendlichen geworden, mit denen ich im Freizeitbereich viel unternommen habe. Dazu gehörten Nachtbarbesuche in Glauchau, vor allem Zwickau , aber auch Karl-Marx-Stadt und auch ausgedehnte Skatspiele in Kneipen über viele Stunden , manchmal von früh 9.00 Uhr bis abends 22.00 Uhr ohne Pause. Das war schon Wahnsinn,dabei spielten wir auch 17 und vier, Poker und was es noch so gab.Mädchen oder Frauen hatte ich auch gelegentlich. Es mangelte mir diesbezüglich an nichts. Manchmal hätte ich fast vergessen können, warum ich eigentlich hier war. Ich wurde respektiert, ich war auch bei einigen der Familien von Kollegen Gast bei Geburtstagen, Gartenfesten und anderes. Ich bewundere heute, wie sich die Arbeiter damals mit den verhältnismäßig niedrigen Löhnen trotzdem für ihre Arbeit engagierten und hohe Qualität lieferten.
Bis auf meinen Werktischnachbarn , konnte ich aus meiner Sicht keine weiteren Personen nennen, der auf die Liste der DDR – feindlichen Personen gehört hätte. Andere meiner Stasikollegen hätten das vielleicht anders gesehen, oder hätten aus anderen Motivationsgründen, aus der einen oder anderen Äußerung evt. Eine OPK (operative Personenkontrolle) gemacht, für mich waren das aber alles Kollegen, von denen es keiner verdient hätte wegen irgendwelcher Äußerungen in unsere Mühle der Bearbeitung zu geraten.Selbst mein sehr DDR feindlicher Nachbarkollege, war eigentlich auch kein Fall, der der DDR hätte gefährlich werden können. Er hat nur immer staatsfeindlich geschimpft,auch gehetzt, wäre aber niemals in der Lage gewesen, Massen zu beeinflussen und zu organisieren. Aber ich konnte mir denken, wenn es einen IM in dieser Brigade gegeben hat, der u.U. Zu dieser Person Berichte geschrieben hat, aber ich nicht, dann hätte mancher MA der Stasie bestimmt abgewogen, warum ich nichts schreibe. Und so entstehen mitunter Vorgänge die wegen einer totalen Fehleinschätzung zu total falschen Schlußfolgerung geführt haben. Und zwar im Kleinen wie auch im Großen

Bis auf meinen Werktischnachbarn , könnte ich aus meiner Sicht keine weiteren Personen nennen, die auf die Liste der DDR – feindlichen Personen gehört hätten. Andere meiner Stasikollegen hätten das vielleicht anders gesehen, oder hätten aus anderen Motivationsgründen, aus der einen oder anderen Äußerung evt. eine OPK (operative Personenkontrolle) gemacht, für mich waren das aber alles Kollegen, von denen es keiner verdient hätte wegen irgendwelcher Äußerungen in unsere Mühle der Bearbeitung zu geraten. Selbst mein sehr DDR feindlicher Nachbarkollege, war eigentlich auch kein Fall, der der DDR hätte gefährlich werden können. Er hat nur immer staatsfeindlich geschimpft,auch gehetzt, wäre aber niemals in der Lage gewesen, Massen zu beeinflussen und zu organisieren. Aber ich konnte mir denken, wenn es einen IM in dieser Brigade gegeben hat, der u.U. Zu dieser Person Berichte geschrieben hat, aber ich nicht, dann hätte mancher MA der Stasie bestimmt abgewogen, warum ich nichts schreibe. Und so entstehen mitunter Vorgänge die wegen einer totalen Fehleinschätzung zu total falschen Schlußfolgerung geführt haben. Und zwar im Kleinen wie auch im Großen.Es gab auch keinen spürbaren Einfluß der wenigen SED Genossen der Brigade. Auch vom Betriebsparteisekretär (BPS) gab es keinerlei Versuche der politisch-ideologischen Arbeit. Doch wenn ich heute die gewerkschaftlichen Aktivitäten des DGB mit dem damaligen FDGB der DDR vergleiche, der immer als unfrei und nicht im Sinne der Arbeiter dargestellt wird, so muß ich heute sagen, dass sich der FDGB bedeutend mehr mit den Interessen der Beschäftigen befasste. Das betrifft natürlich bekanntermaßen nicht das Lohngefüge der DDR, das machen aber auch die heutigen Gewerkschaften nicht für alle Arbeitnehmer. Ausbeutungslöhne, Arbeitnehmerdiskriminierung bei den vielfältigsten Alltagsprobleme kleiner Unternehmen. Aber wie ich mich genau erinnere fühlte sich die Gewerkschaften zuständig für z.B: schmackhaftes Dreischichtbtriebsessen für ca. 80 Pfennige, für kostenlose Milch, für die ( allerdings nicht ausreichenden Urlaubsplätze) für ca. 150 Mark, für Betriebswohnungen, für die kostenlose Betreuung der Kinder in den Ferienlagern, usw. Da fällt mir eine Begebenheit aus meiner Lehrlings zeit ein. Es war üblich das ir auch als Lehrlinge im 3-Schichtsytem des Betriebes mit arbeiten mußten. Anfangs der 60 er Jahre mußten dabei die Schichtarbeiter der Nachtschicht die Strecke vom Wohnort bis zum Betrieb ( ca. 15 km) auf den Sitzbänken eines offenen Lkw zurücklegen. Das war zur Winterszeit nicht mehr zumutbar. Deshalb kündigte der Wortführer der Schichtarbeiter an, dass wir nicht mehr bereit sind unsere Gesundheit aufs Spiel zu setzten, wenn wir bei Minus 15 Grad mit einem LKW zur Arbeit gefahren werden. AM nächsten Tag kam jedoch wieder der LKW,und wir ließen wissen, das dies das letzte mal war, kommt der am nächsten Tag wieder, fahren wir nicht mehr mit. Also STREIK, das war damals der reinste Wahnsinn. Aber es kam tatsächlich so. Der LKW kam,keiner von uns stieg ein, der LKW fuhr ohne uns zum Betrieb. Wir teilten dem Fahrer mit, dass er dem Schichtmeister sagen soll, dass wir noch zwei Stunden im Abholeort bleiben wollen falls man einen Bus schicken wollte. Der Bus kam natürlich nicht , sondern es erschien eine Delegation des Betriebs bestehend aus dm Parteisekretär, den beiden Meistern und dem stellv. Direktor des Betriebes. Sie machten uns auf Folgen aufmerksam, die auf unangemeldeten Streik (gemeldte Streiks gabs ja auch nicht) unweigerlich für jeden von uns zukommen mußten. Fristlose Kündigungen gabs damals nur für sher schlimme Fälle, wir wurden als Arbeiter gebraucht, das war also nicht zu befürchten. Aber Urlaubsstreichungen, Prämienwegfall und Lohnabzug, das waren die Dinge, die sie uns ankündigten. Doch wir blieben eisern und gingen wieder nach Hause. Also, ein klassischer Streiktag. Für die damaligen DDR Verhältnisse eigentlich ein Vorgang mit möglichen anderen Folgen. Aber es geschah ein Wunder, am nächsten Tag kam ein Bus, der uns und alle anderen nachfolgenden Kollegen ab diesem Tag zur Arbeit brachte.Es gab einen großen Auflauf im Betrieb, es sprach sich schnell herum und es waren eigentlich alle froh, dass diese Aktion keine weiteren Konsequenzen für uns hatte. Auch die o.G. Androhungen gab es nicht. Aber natürlich eine Aussprache mit dem Direktor, der Gewerkschaftsleitung, der Partei und FDJ-Leitung. Sie sprachen von Erpressung und einer Schädigung des guten Rufes des Betriebes. Na gut. Für mich hatte das ganze aber noch eine besondere Überraschung. Als ich meinen Dienst in der bereits genannten Kreisdienststelle antrat, sagte der dortige Stabschef nur so aus Spaß, jetzt wollen wir doch mal in unsere Erfassungsdateien gucken, ob wir nicht etwas zu deiner Person finden. Er zog die entsprechenden Register und hielt dann eine Karte in der Hand, auf der stand, dass ich erfaßt bin. Einmal als Mitarbeiter im MfS, das war ja klar.Aber die andere Erfassungsart,das mußte ein Versehen sein, sagte er , und holte dann die dazugehörige Akte. Sein Gesicht sah dann etwas nachdenklich aus. Er sagte nur noch, mein lieber Man, da hat aber dein Wohngebietsnachbar schlampig gearbeitet. Wir haben ja einen Staatsfeind bei uns eingestellt. Er las dann alles vor ,vom Streiktag im Betrieb, wer wann und wo,wie lange dabei war usw. Ich und alle anderen damals dabei gewesenen Kollegen landeten also als ,für staatsfeindliche Aktionen nahestehende Personen in den Karteien der Stasi. In meinem Falle sagte er, dass können wir jetzt löschen lassen. Du stehst ja jetzt hier und das ist Beweis genug für die Änderung deiner Einstellung. Aber eins ist auch Fakt. Bei der Betrachtung meines diesbezüglichen Eintrages in den Unterlagen des MfS klärte sich das ja bekanntermaßen anders. In anderen Fällen blieben solche Unterlagen solange in den Archiven des MfS, bis die Akten wegen des Fehlens, oder Anhäufens weiterer Informationen ( wir sagten dazu: verdichtens)zu diesen Personen nach vielen Jahren aussortiert und vernichtet wurden.Hier müßte ich mal die Bemerkung machen, das es natürlich die hauptsächlichste Aufgabe des MfS war, in erster Linie die DDR beim weiteren Aufbau nach Innen und Außen zu beschützen. Dazu dienten alle Informationen, die nach den Methoden aller Geheimdienste dieser Erde beschafft werden. OB dies von den jeweiligen Verfassungen oder Grundgesetzen geschützt ist oder nicht, spielt in keinem Staat der Welt eine Rolle. In den letzten Jahren meiner Dienstzeit konnte ich die unmittelbare Erfahrung aus eigener Ansicht machen, wie wichtig dieses Sammeln und verdichten ist. Ich sage es auch heute immer wieder: das flächendeckende Überwachungssystem der DDR diente in aller erster Linie dazu, Informationen zu sammeln um jederzeit eine Aussage treffen zu können, wie die Lage im Inneren unseres Landes ist und welche Aktivitäten es von außen gegen uns gibt. Es spielte dabei also in vielen Fällen überhaupt gar keine Rolle, was der Einzelne mitunter in einzelnen Aktionen unternahm. Aber diese Aktivitäten zu diesen Personen wurden gesammelt und durch entsprechende Speicherungsmethoden zusammengeführt um sie für weitere Kombinationen verfügbar zu haben. Erst dann, wenn sich durch die Verdichtung von Hinweisen eine Gefährdung der staatlichen Sicherheit ergab, wurde gehandelt. Das war im Rahmen der gesamten Übersiedlungsproblematik natürlich ein saublödes herangehen und ein absolut sinnloses Unterfangen. Es waren aber in allerersten Linie die bereits Anfangs genannten Vorgaben der Obertrottel usw. Ursache für die totalen Fehleinschätzungen. Wenn ich mir den geisteskranken Auftritt unseres Ministers vor der Volkskammer vergegenwärtige, wird’s mir heute noch schlecht. Diese Lachnummer ist Beweis dafür, was senile oder auch andere Machthaber anrichten können, egal wo. Nie und nimmer hätten wir gedacht, dass wir einen solch schwachen und verblödeten Minister hatten. OK.
Aber jetzt wieder zurück zum Leben in der Brigade meines Einsatzgebietes. Wie ich jetzt weiß, gibt es diesen Betrieb auch nicht mehr. Seit 17 Jahren ist dort Schluss. Wenn ich daran denke, tun mir die Arbeiter leid, die damals mit großem Interesse ihrer Arbeit nachgegangen sind und die ihrem klasse Kollektiv nachtrauern werden.Mit meinen Auftraggebern gab es eine Vereinbarung, wonach ich einen kleinen Teil meines Stasigehaltes zum Arbeitslohn des Betriebes dazu erhielt.Man war wohl der Meinung, ich könnte Probleme bekommen, wenn ich mit deutlich weniger Geld im Monat auskommen müßte. Der übrigbleibende große Teil meines Gehaltes ging auf ein Extrakonto, welches mir nach Ende meines Auftrages ausgezahlt wurde. Ich war sozusagen Doppelverdiener. Die Chefs sagten dann spaßeshalber, verlängere deinen Auftrag und du wirst immer reicher. Bei dieser Gelegenheit möchte ich ein paar Informationen geben, wie der zeitliche Rahmen der Aktion gedacht war.
Es war bekannt, dass die Ehefrau des vermutlichen Militärspiones aus dem Gebiet von Odessa stammte. Das war zu Sowjetzeiten militärisches Sperrgebiet (Schwarzmeerflotte der sowjetischen Streitkräfte. Da sie noch Verwandte in diesem Gebiet durfte sie nach Genehmigung dorthin einreisen. Ihr Ehemann aber nicht. In Abstimmung mit dem KGP ist man zu der Ansicht gekommen, das sich die Ehefrau des Spiones Aufzeichnungen von den geheimen militärischen Objekten dort macht, ihren Ehemann gibt, der diese Infos dann auf noch unbekanntem Wege an westliche Geheimdienste weitergibt. Dazu kam noch, dass der Spion,der im Ort eine kleine Schuhmacherwerkstatt betrieb, in regelmäßigen Abständen von sowjetischen Offizieren einer nahegelegenen Kaserne sowjetischer Streitkräfte besucht wurde. DA der Schuster aufgrund seiner Herkunft (Siebenbürge) , ebenfalls russisch sprach, war es natürlich für ihm sehr leicht zu weiteren Informationen zu kommen. Das MfS und auch der KGP waren sich ganz sicher, dass der Schuster von den Offizieren geheime Informationen erhielt. Es war nun das logischste Ziel, Beweise für eine nachrichtendienstliche Tätigkeit des Schusters, dessen Frau in Odessa und den Offizieren der Kaserne zu sammeln. Für die Beweissammlung war es unabdingbar, dass in allen Räumen des Wohnhauses Abhörgeräte eingebaut werden mußten. Desweiteren sollte nach der Reise des Ehepaares in die Sowjetunion eine konspirative Wohnungsdurchsuchung durchgeführt werden. Mit diesen Hilfsmitteln erhoffte man sich auch Hinweise auf die Verbindungswege der Informationsübertragung zu erhalten Sehr brisant war dabei insbesondere der Fakt ( wie man mir sagte), dass eine weitere Tochter des Spionagepaares mit dem Sohn des damaligen Bundesverteidigungsministers LEBER verheiratet sein sollte. Da dies ca. einmal jährlich ihre Eltern besuchte, konnte man annehmen, das sie die Informationen nach drüben bringt. Das galt es mittels Technik bestätigt zu bekommen.
Also plante man so: Beginn der Aktion März 1973, Reise der Eheleute in die SU im Sommer 1973, Planung daraus folgender Maßnamen bis Sommer 1974. Also ungefähre Dauer des Einsatzes ca. 1, 5 Jahre.
Im Einzelnen hieß das also , die der Urlaubsreise der Beiden nach der Sowjetunion im Laufe des Jahres abwarten und Auswertung aller anfallenden Informationen nach Rückkehr durch die Abhörtechnik, Schriftverkehr und Personenverkehr der Familie, sowie eine evt. Einbeziehung der sowjetischen Offiziere, ca. ein weiteres Jahr. Doch es kam wieder einmal alles ganz anders.
Nicht immer klappten die Absprachen des MfS mit dem KGP problemlos. Das zeigte sich ganz besonders in diesem Fall. Wie gedacht reichten die Eheleute ihren Antrag zur Genehmigung einer Reise in den Raum Odessa ein. Doch diese wurde aus Sicherheitspolitischen Gründen seitens der SU abgelehnt. Das bedeutete natürlich für mich, dass sich die ganze Planung auf ein weiteres Jahr hinausschob. Es gab auf allen Seiten miese Stimmung, brachte mir zwar ein weiteres Jahr doppelten Gehalt ein, was mir aber wenig Freude machte, denn so sehr liebte ich diese Tätigkeit als Schlosser auch nicht.
Ich widmete mich also wieder meinem Alltagsleben.Wenn ich heute daran denke welche Mengen Alkohol ich während dieser fast drei Jahre in mir reingeschüttet habe frage ich mich gelegentlich, wieso ich noch lebe. Ich mußte sogar manchmal die Schicht wechseln, weil ich z.B. bei der Frühschicht nicht aufstehen konnte. Ich war kein Alkoholiker, denn die brauchens, wie ich weiß, täglich. Ich dagegen konnte tagelang keinen Alkohol mehr sehen, ohne zu kotzen. Aber dieses Gefühl war bis zum Wochenende vergessen und weiter gings. Nachdem nun die ersten drei Monate vergangen waren, und es aber die oben genannte Reiseverweigerung noch nicht gab, drückte man allmählich auf Tempo um zu erreichen, dass ich mich nun bemühen sollte eine Wohnmöglichkeit im Hause des Schusters zu erhalten. Das MfS wußte natürlich, das es eine Vereinbarung des Großbetriebes mit dem Schuster gab, wonach dieser bevorzugt die Arbeitsschuhe der Beschäftigten zur Reparatur erhielt und im Gegenzug dafür 1,5 Zimmer im Bedarfsfalle für Betriebsangehörige zur Verfügung stellen sollte. Da diese Räume aber gegenwärtig schon vermietet waren, mußte ein Weg gefunden werden, wie ich dort einziehen kann. Ich stellte zunächst im dortigen Rathaus und auch im Betrieb einen Antrag auf Wohnung. Es war klar ,es gab keinen freien Wohnraum in diesem Ort. Also mußte das MfS ein Scheitel anlegen. Was sie auch taten. Dazu mußte also zuerst der von mir benötigte Wohnraum vom derzeitigen Mieter geräumt werden, welcher zu dieser zeit von einen ca. 35 jährigen Betriebsangehörigen genutzt wurde. Zu diesem Zweck wurde dieser Kollege zur Kaderleitung bestellt, wo ihm mitgeteilt wurde, dass er aufgrund seiner sehr guten Arbeitsergebnisse ein Geldprämie erhält und er in einen anderen Betriebsteil außerhalb dieses Standortes hier, seine weietre Arbeit aufnehmen soll und er auch eine Lohnerhöhung erhält. Die Mitarbeiter sagten mir später, das war wie ein Witz, er hatte selber gestaunt, denn er war kein guter Arbeiter. Aber es lief so wie gedacht, der an seiner Ehre gekitzelte Arbeiter wurde zum neuen Arbeitsplatz versetzt, räumte kurz darauf seine zwei Zimmerchen, die dann zur Verfügung standen. Alle hofften nun, das ich schnell genug war und als nächster diese Wohnung erhielt. Ich rannte also sofort zu allen Stellen und konnte beim nächsten Treff mitteilen, dass ich bald einziehen kann. Das war ein guter Tag und Anlaß meine Beförderung einzureichen. Ich konnte mir Möbilar bis einer bestimmten preislichen Höhe aussuchen und dann damit meine Wohnung einrichten. Bescheiden aber ausreichend. Natürlich wurde ich vom Schuster, seiner Frau, der einen Tochter (die meine Freundin werden sollte), und deren Freund nach Einzug auch freundlich begrüßt. Der Schuster war ein sehr hagerer Mann, graues Haar, ca. 65 Jahre alt, etwas gebeugt, 1,65 m groß. Mir fiel sein stechender Blick auf. Es war unangenehm in seine Augen zu sehen. Mir kam das alles so normal vor, das ich gar nicht an meine Aufgabe dachte. Ich hatte eigentlich zu allen dieser Personen in der Folgezeit ein gutes Verhältnis. Der Schuster sagte mir sogar mal, das er mich mehr mag, als den derzeitigen Freund seiner Tochter, die zwar nicht hässlich war, aber auch nicht schön, zumal sie schon wieder zunahm. Die Familie hatte einen Trabant, der ganze Stolz. Gegenüber meiner Zimmertür befand sich die Werkstatt des Schusters. Eine Treppe höher gab es die Wohnräume (Küche,Schlafzimmer und Bad ) der Familie und ganz hinten in einem Dachschrägenraum war mein Minischlafzimmer. Was ich aber selten brauchte da ich im Wohnzimmer ein Klappsofa zum schlafen nutzte. Ganz oben im Dachboden gehörte mir noch ein kleine Dachkammer, sowie außerhalb des Hauses ein Schuppen für Kohlen. So, das war also geschafft. Es gab in der Folgezeit einige kleinere Partys in meiner Wohnung. Die auch ab und zu vom Schuster kritisiert wurden , wenns bischen laut war. Er hatte ja Recht. Ich durfte es ja auch nicht übertreiben, denn das schlimmste wären natürlich Konflikte gewesen. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, das es dem Schuster doch gefiel, nur nicht seiner Frau und gleich gar nicht seiner Tochter. Was meinen Lebensstil damals anbelangte konnte ich mich später nie wieder so frei fühlen. Ich sage das ohne zu jammern, aber so wars nun mal. Trotz aller Einschränkungen in den Persönlichkeitsrechten ( die ja gut bekannt sind), kann ich aber den ST und RT sagen ( und das ist die Wahrheit, weil ich es ja erlebt habe)Wer sich auch nur ein wenig an das System der DDR anpassen konnte und wollte, kam eigentlich ganz gut zu recht. Ich habe in den bisherigen 20 Jahren Deutschland noch nicht einmal erlebt ( im Osten), dass die normalen Kneipen, aber auch die Nachtbars ständig so voll waren wie damals. An vielen Tagen , auch Wochentags mußte man Plätze vorbestellen, oder am Eingang warten. Das Bier kostete in einer Kneipe ohne weiße Tischdecken, 40 Pfennige,sonnst 50, ein kleiner Brauner 70 Pfennige, eine Bockwurst 85 Pfennige, ein herrlicher Gulasch 3,50 usw. Das waren die wesentlichsten Gründe, warum die Kneipen immer voll waren. Aber auch die Stimmung und gute Laune der Leute damals war eine ganz andere. Das habe ich nie wieder bis heute erlebt.Also ich will damit auch sagen, dass ein unterjochtes und geknechtetes Volk, das ständig in Angst vor der Stasi und unter diktatorischer Bedrohung leben mußte , nicht so froh gelaunt sein konnte.Die negativen Erscheinungen waren natürlich auch Alltag. Ein wichtiger Vorteil meines anderen Lebenslaufes und der gefälschten Papiere war, wie sich allerdings erst später zeigen sollte, das alle gesundheitlichen Ereignisse in den sogenannten SVK Ausweis eingetragen wurde.Diesen Ausweis hatte jeder Werktätige und darin wurden neben Medizinische Betreuungsmaßnamen , auch der Jahresverdienst und die Beschäftigungsverhältnisse während eines gesamten Lebens eingetragen. Eigentlich eine sehr gutes und praktisches Dokument. Wurde aber nach der Wende wegen Verfassungsfeindlichkeit abgeschafft.
Wie bereits angedeutet wurde der Schuster ca. einmal im Monat von zwei, manchmal drei, auch mal einem Offizier der Sowjetarmee aufgesucht. Ich hörte dann die lauten Diskussionen aus der Werkstatt. Wie gesagt, alles in Russisch. Sie blieben so ca. 1 bis 2 Stunden,manchmal hatten sie gefüllte Beutel mit.. Ich nahm an Lebensmittel ( Später wußten wir es durch die Wanzen genau, das es welche waren). Der Schuster hatte ein sehr markantes, kantiges Gesicht, auffällig war seine schmale, lange Nase und wie bereits geschrieben, diese eiskalten Blicke, besonders dann, wenn er bei Gesprächen mit mir, ohne mich lang genug , aber vielleicht ausreichend zu kennen, davon sprach, wie herrlich es sein müßte, wenn er Erich Honecker von oben bis unten mit Scheiße einschmieren könnte. Dafür würde er einen Teil seiner Ersparnisse geben. Das sagte er zu einer Zeit, als die Wanzen schon eingebaut waren. Dazu aber später mehr. Die Chefs informierten mich ständig, ich sollte nicht leichtsinnig werden, der Schuster ist raffinierter als er sich gibt. Wir wissen, dass er sich im Betrieb nach deiner Person erkundigt hat, woher ich komme, evt. Freundin, Eltern usw.
Also, passe genau auf, was du sagst. Wir wissen noch nicht, welche Rolle die sowjetischen Offiziere dabei spielen.Spiele seine politischen Gedanken mit, ohne groß aufzufallen. Er ist sehr mißtrauisch. Und wenn du dich im Betrieb zu sehr engagierst, könnte er es erfahren. Wir wissen nicht, wer ihm dort informiert. Das kann zufällig sein, aber auch nicht.Diese und andere Informationen bekam ich während meiner konspirativen Treffs einmal im Monat in Zwickau, Glauchau, oder auch Karl-Marx-Stadt. Da man mich bei Laune halten wollte, gab es dabei immer was leckeres zu Essen und paar auserwählte Getränke. Nach ca. 8 Wochen Wohndauer im Objekthaus, war es dann soweit. ES kamen zum Treff alle Chefs, sowie ein weiterer Mitarbeiter, den ich noch nicht kannte, aber bald. Es war der Experte ( einer der besten seines Faches ), der für den kompletten Einbau von Abhörtechnik im Objekthaus verantwortlich gemacht wurde. Ich glaube, wenn der sich nach der Wende richtig verkauft hatte, müßte er ein Vermögen verdient haben. Nachdem ich die Lage aller Räume beschrieben habe wurde festgelegt, das natürlich als erstes die Werkstatt verwanzt werden mußte. Sie lag gegenüber meines Zimmers, als nächstes das Wohnzimmer, es befand sich genau über das Meinige, dann das Schlafzimmer, es lag rechts neben dem Wohnzimmer und genau unter meines Dachbodenraumes. Es wurden solche Details abgesprochen wie, welche Wanzen mit welcher Lebensdauer sollten wohin. Dabei spielte es eine Rolle, wie und wann die Batterien gewechselt werden mußten, die Reichweiten der Sendeleistung, die Empfindlichkeit der Geräuschaufnahme. Am besten waren solche Wanzen, die sich mit einem Stromnetz verbinden ließen, also z.B. in eine Steckdose eingebaut werden konnten. Die brauchten keinen Batteriewechsel. Eine solche sollte ins Schlafzimmer eingebaut werden. Praktischer war die für das Wohnzimmer vorgesehene Wanze, es lag ja oberhalb meines, also eine Wanze mit anderen Eigenschaften, denn hier war ja der Batteriewechsel einfach. Für die Werkstatt konnte eine stärkere genommen werden. Da dort die Möglichkeiten eines Einbaues viel größer waren. Nachdem dies und weiteres dazu besprochen wurde, erfolgte die Erarbeitung eines Einsatzplanes für den Tag des Einbaus. Da diese Aktion mehrere Stunden in Anspruch nahm, wurde eine Maßnahme notwendig, die alle Familienmitglieder zur Sicherheit der Aktion, für mehrere Stunden an geeigneten Stellen zu beschäftigen sind. Dazu eigneten sich am Besten die öffentlichen Ämter. Es wurden also Einladungen an die Familie des Schuster per Post gesendet, wo Termine zur Klärung von Sachverhalten in eigentumsrechtlicher Hinsicht und andere Themen angegeben waren. Ich kann mich noch erinnern, das mich der Schuster in Nähe dieser Termine mal gefragt hatte, ob mir das auch schon mal passiert sei, solch eine komische Aufforderung bekommen zu haben. Ich sagte noch, das dies normal sei. Als eine weitere Maßname zur Absicherung der Aktion diente die Durchführung einer Verkehrskontrolle, die dann notwendig werden mußte, wenn sich die Familie eher als gedacht auf dem Weg nach Hause befindet und wir noch darin mit dem Einbau beschäftigt sind. Nachdem alles besprochen wurde, erfolgte die konkrete Festlegung des Beginns. Der Tag war dann da, der als mein Freund angekündigte MA erschien, als die Familie noch da war, die aber dann kurz danach in Richtung der Behörde wegfuhren. Im Haus waren also nur noch wir. Und der Profi begann sofort mit seiner Arbeit. Mir war richtig mulmig ( neiiiin, ich will kein Mitgefühl, ich schildere nur die Lage, das mich einige lieber hängen sehen würden, ist mir doch klar, ihr scheinheiligen Scheinchristen). Wir begannen mit dem aus Sicht des MfS wichtigstem Einbauort, der Werkstatt. Als sehr bedeutsam für einen erfolgreichen Abschluss diese Einsatzes waren meine Angaben zur Bauweise des Wohnhauses. Denn der Profi mußte ja ungefähr wissen, welches Werkzeug und welche weitere Materialien, auch die Abhörtechnik selbst, er mitbringen mußte. Eine Nachreichung fehlender Mittel war ausgeschlossen. Ein Bauplan des Hauses wäre ideal gewesen, den gab es aber nicht. Der Profi schätzte ein, das dieses sehr alten Haus auch sehr dicke Mauern in der unteren Etage haben müßte. Das bereitete ihm einige Sorgen. Er hoffte, dass der zum Einsatz kommende Spezialbohrer mit einer Länge von ca. 1 Meter ausreichen würde. Denn sonnst müßte er von der Gegenseite ( also aus der Werkstatt) gegen bohren, was einen wesentliche höheren Zeitaufwand bedeutet hätte. Ich erinnere mich noch, wie schrecklich laut die Borgeräusche waren, die bis weite in die Nachbarschaft zu hören waren. Ich bereitete mir für diesen Fall schon ein Erklärung vor, was ich auf diesbezügliche Fragen sagen könnte.
Aber es ging glücklicherweise (für uns) gut. In dieses ca.1 cm dicke Loch führte dann der Profi das winzige Mikrofon am Spezialkabel soweit ein, das dieses am anderen Ende den Werkstattinnenraum erreichte. Er verließ sich aber nicht allein darauf, dass die Länge passte, sondern öffnete mit Spezialwerkzeug die Werkstatttür, beseitige einige durchs Bohren entstandene Staubspuren und testete dann die Funktionalität des Gerätes . Auch die Sendekapazität funktionierte natürlich nur solange, wie es eine Energieversorgung für das Gerät gab. Deshalb wurde zu einer schwer zugänglichen Stechdose der Werkstatt ein äußerst dünner Draht mit dem Gerät verbunden. Für Laien absolut nicht zum erkennen. Aber das beherrschen wirklich nur absolute Profis. Auch die Sendreichweiten waren natürlich zur damaligen zeit viel geringer. Deshalb wurde zur Erfassung der Geräusche aus allen abgehörten Räumen in mindestens einer Entfernung über 500 Meter ein Aufzeichnungsgerät notwendig, welches natürlich ebenfalls im Bedarfsfalle ständig (auch Tag und Nacht) am Gerät besetzt sein musste. Was auch in vielen Fällen so war. Diese Mitarbeiter waren weit aus beschissener dran als ich. Der eine Raum war also geschafft. Jetzt befassten wir uns mit dem über meinen Zimmer liegenden Wohnzimmer der Familie.Der Profi verschaffte sich dafür erst einmal Zugang zum Wohnzimmer der Familie um die beste Lage für eine Durchbohrung der Decke meines Zimmers zu finden
Dieser Einbau war verhältnismäßig einfach. Der Profi entfernte ein Teil des Deckenputzes im hinteren , linken Bereich meines Zimmers, bis man die Dielungsbretter sehen konnte. Mit einen kleinen Holzbohrer setzte er ein kleines Loch und schob auch hier ein winziges Mikrofon bis auf Höhe des darüber befindlichen Linoleums und genau unter den Schrank der obigen Wohnung. Auch hier war die Funktionalität in Ordnung Die Anbringung der daür notwendigen Batterien war einfach. Es diente dazu eine handelsübliche Grubenlampe in deren Inneres alle Batterien platz fanden. Diese gehörte dann zum Inventar meiner Wohnung und sah ja auch gut aus. Zwischenzeitlich erhielten wir immer wieder Anfragen per Funk , wie weit wir sind. Der Profi war der Meinung, das wir noch ca. 2 Stunden für den letzten Einbau im Schlafzimmer benötigten. Dies sei unmöglich, wurde uns gesagt, solange könne man die Familie nicht mehr beschäftigen, sie seien schon auf dem Weg zum Haus und würden in ca. 30 Minuten hier eintreffen. wir sollten. Der Profi forderte zur Sicherheit den Einsatz der vorbereiteten Verkehrskontrolle, da er unbedingt noch einmal in allen Räumen nach eventuellen Spuren suchen muß. Also wurde ca. 3 km vom Wohnort entfernt die Kontrolle durchgeführt. Natürlich von MfS Mitarbeitern in grünen Polizeiuniformen. So, jetzt mußten wir aber unsere Arbeiten beenden,es blieben nur noch wenige Minuten. Ich ging auf die Strasse und sah sie dann auch kommen. Es war klar, das wir den noch verbleibenden Einbau an einen anderen Tag machen mußten. Es war aber auch klar, das es keinen ähnlichen Grund mehr geben konnte, die Familie irgendwohin zu bestellen.Sollte es gar nicht mehr machbar sein,auch dieses Zimmer zu verwanzen, befürchtete man eigentlich keinen großen Informationsverlust, denn im Schlafzimmer fallen andere Entscheidungen. Doch besser ist , auch dort was einzubauen,man kann ja nie wissen.Problematisch sei das nicht, denn das Schlafzimmer des Familie lag unter meiner Dachkammer und da könne man ja bequem von oben durch die Decke mit einem Handleierbohrer nehmen, der keine Geräusche macht beim Durchbohren. Allerdings muß abgesichert sein, das er sich der Profi wenigsten einmal Zugang zum Zimmer verschaffen muss , um zu prüfen, das an der Decke nichts zu sehen ist. Das konnte also ein Problem werden. Aber durch die bereits jetzt funktionierende Technik in zwei Räumen erhoffte man sich, Hinweise zu bekommen, wann das Ehepaar wenigstens einmal eine gemeinsame Einkaufsfahrt mit ihren Trabi machen würden. Aber da waren immer noch die jungen Leute. Und auf einen solchen Zufall,dass auch sie am gleichen Tag unterwegs sein würden, wollten wir uns alle nicht verlassen. Aber wenigstens die Eltern, die mußten abwesend sein. Und ein solcher Tag kam natürlich auch, aber es vergingen wieder einige Wochen. Über die Wohnzimmertechnik wurde also bekannt, das das Ehepaar, zwei Tage später nach Chemnitz einkaufen fahren wollten. Wie lang ein solcher Einkauf genau dauern konnte wusste natürlich niemand, aber ausreichend für einen kleinen Eingriff vom Fußboden meines Dachbodens war das auf jedem Fall. Nur die unbedingt notwendige Kontrolle, ob der Einbau auch keine Spuren hinterlassen hatte, war kompliziert wenn sich die jungen Leute in den Räumen aufhielten. Also mußte ich mir was einfallen lassen, wie man sie für kurze Zeit nach außerhalb des Hauses locken konnte. Ich besorgte mir also für diesen Fall ein paar Gartenpflanzen für deren kleinen Hausgarten,die ich dann an den, von den jungen Leuten gezeigtem Platz einpflanzen wollte, unter deren Aufsicht natürlich. Das war ein guter Plan, wie sich später zeigen sollte. Das Ehepaar fuhr also weg, der Profi war rechtzeitig da, und er hatte alles notwendige mit. Wir gingen in mein Dachbodenzimmer. Dort löste er einige Dielenbretter, entfernte einiges Füllmaterial bis die Verschalung des darunterliegenden Zimmers zu sehen war. Jetzt setzte er die Handleier an und bohrte ein kleines Loch bis zum Deckendurchbruch. Die jungen Leute waren während dieser Zeit unten in Nähe dieses Zimmers. Der Profi hoffte nur, das sich nicht mehr Material als notwendig von der Decke lösen sollte. Doch der Profi stellte unter Fluchen fest, dass sich doch eine kleine Putzfläche gelöst haben mußte. Er wusste durch eine vorherige Begehung des Zimmers am Tag des ersten Einbaues, wo er bohren wollte, nämlich unmittelbar neben der Deckenlampe. Das Minilöchlein an der Decke war nicht das Problem, auch das bisschen Putz nicht, denn wer kennt schon ganz genau jeden Zentimeter seiner Decke und weiß ganz genau, dass ca. 2 cm/ q Putz fehlen. Aber gefährlich kanns werden wenn diese Putzteilchen z.B. sichtbar auf das darunter befindliche Mobiliar fallen. Dann führt unwillkürlich der Blick nach oben und das könnte gefährlich werden. Also mußte ich mit der gedachten Variante der Pflanzen, die ich gekauft hatte wirksam werden. Und das klappte dann auch. Ich ging mit den jungen Leuten nach draußen und der Profi betrat während diese Zeit das Schlafzimmer, nahm den runter gefallenen Putz und klebte diesen wieder an die Decke. Er sagte mir dann danach, das das unbedingt notwendig war, denn es lag einiger Putz sehr sichtbar in einem Sessel neben dem Bett. Platz für die notwendigen Betriebsbatterien war unter den Dielen meines Zimmers reichlich vorhanden und der Wechsel ( einmal vierteljährlich) war ebenfalls kein Problem. Der Wanzenfunktionstest verlief auch positiv und somit konnte sich der Profi nach ca. drei Stunden zufrieden verabschieden und das letzte in frage kommende Zimmer der Familie war abhörbereit. Die Tochter und deren Freund spielten dabei keine Rolle. Ich komme jetzt zu einer Sache im Zusammenhang mit der Abhörtechnik, die trotz aller Raffinesse der Einbauexperten doch einige Risiken hatten aber nur konnten Schwachstellen dieser Technik erkennen, denen bewußt war, das bei ihnen was eingebaut war. Denn eine weitere bevorzugte Stelle für das anbringen von Wanzen boten Möbelstücke wie Stühle, Bänke Regale oder Sessel und Tische . Denn wer würde schon eine kleine am Tisch angebrachte zusätzliche Leiste beachten in der sich eine Wanze befindet, die an einer anderen Latte oder Leiste des Möbelteiles angeschraubt wurde. Die Erfahrungen zeigen es eindeutig – niemand.Und kein Mensch würde jemals zufällig unter seinen Schrank sehen und dann dieses winzige Stecknadelgroße Löchlein sehen, aus der ein Minimikrofon zu sehen sein könnte - niemand. Es gibt eine Vielzahl weiterer Beispiele. Aber bei mir lag der Fall bei zwei Geschehnissen total anders: mir ist es natürlich sofort aufgefallen (weil ich wußte, das es in den umgebenden Räumen Wanzen gab)für die Personen, die nichts ahnten, war das natürlich nicht so. Ich hatte für die damalige Zeit einen sehr modernen Kassettenrekorder der Marke „Grown“ aus Japan. Ganz normal in Karl-Marx-Stadt gekauft. Am Einsatzort wollte ich nun eines Abends, meine geliebte Freundin war gerade da, einen speziellen Westsender (NDR) über UKW suchen. Also mußte man dabei ganz vorsichtig die Frequenzen abtasten, um den Sender zu bekommen. Und dabei machte ich eine Feststellung bei der mirs kalt und heiß wurde. Ich traute meinen Ohren nicht. An einer Stelle hörte ich Gesprächsfetzen, die nun gar nichts mit einen Sender zu tun hatten, denn ich erkannte zu meinem Entsetzten die Stimmen meiner oben wohnenden Hausnachbarn, deutlich und klar. Meine Freundin merkte natürlich nichts. (Das gleiche Prinzip: wer mit einer bestimmten Situation nicht rechnet für den schaltet sich sein Bewußtsein zum Erkennen eines solchen Geschehens auch nicht ein) Kritisch wird es nur dann, wenn jemand wie ich von der Existenz solcher Wanzen weiß und zufällig auf Auswirkungen solcher Technik stoßen kann.Weitaus gefährlicher wurde es jedoch für mich, als eines Tages mein Fernsehapparat, kaputt ging und das ausgerechnet zur Fußballweltmeisterschaft im Sommer 1974. Der Schuster und alle, die mich kannten wußten von meiner starken Leidenschaft für diesen Wettbewerb. Ich war tot unglücklich und das merkte auch der Schuster, er bot mir deshalb an, das ich vorläufig ein nicht mehr von ihm genutztes Gerät erhalten könnte. Wir holten es vom Boden und alle (Ehefrau, Tochter und deren Freund) waren im Zimmer bei mir, um das bald erscheinende Fernsehbild zu begutachten. Doch da geschah etwas, wo mir bald der Puls aussetzte. Die Frau des Schusters und deren Tochter standen in Türnähe und damit auch nicht weit weg von der Wanze der Werkstatt. Und eigenartiger Weise wurden die Sprachgeräusche der beiden Personen auf die Elektronik des Fernsehers übertragen und ich konnte diese Stimmen aus dem Lautsprecher des Fernsehers hören. Das ist kein Witz. Bei einer späteren Auswertung dieser für mich gefährlichen Situation sprachen die Experten davon, das dies durchaus möglich sein konnte.
Und, wie bereits beschrieben, registrieren ja bewiesenermaßen nur die Bewusst-seine der Personen solche Ereignisse, die in diesem Fall vom bestehenden Einbau von Geräuschtechnik wissen. Das habe ich aber auch erst später gelernt, das dies eine Frage der Psychologie und der heutigen modernen Wissenschaft ist.
Meine Reaktion war also, dass ich mit dem Fuß den Stecker aus der Dose gezogen habe, woraufhin natürlich der Apparat sofort ausging und ich argumentierte, das das Gerät auch defekt sei . Also schafften wir es wieder weg. Aber um die Fußball WM zu retten, besorgte ich mir ein anderes Gerät.
Mein „Marktwert“ innerhalb der Stasi stieg durch diese Aktionen und ich erhielt in gewissen Abständen auch mal eine kleinere Geldprämie und wurde, wie üblich, zu bestimmten Anlässen, wie Jahrestag der Gründung der DDR oder der Gründung des MfS auch befördert. So war ich Mitte der 70 er Jahre bereits Oberleutnant.Was also meine Erfolge waren, waren es aus heutiger Sicht, leider die schrittweise Aufdeckung der Spionagetätigkeit der Schusterfamilie. Das „leider“ schreibe ich nicht deshalb, das man eine Spionagetätigkeit dann als positiv bewerten muss, wenn man sich selbst rein waschen will. Das ist Käse, denn Spionagetätigkeit gegen einen unbestreitbar selbständigen Staat DDR, war es damals und ist es natürlich auch bis jetzt überall in der Welt eine Straftat geblieben.
Ich habe auch bis heute nicht die geringste Ahnung, wie es der Familie später ergangen ist. Die einzigste Mitteilung , die ich danach erhielt ,waren Informationen, wonach der Schuster, nach seiner vorläufigen Festnahme an einem Tag im Sommer den Vernehmern natürlich nicht sofort alles im ersten Verhör gestand und umfangreich über seine Tätigkeit berichtete, sondern erst Umstände eintreten mußten die ihm veranlaßten, seine Lage zu verbessern. Es war bekannt, dass er zu dieser Zeit an Magenprobleme litt, als die Vernehmer daraufhinwiesen, dass dies unter Haftbedingungen bestimmt nicht günstig sei,bekam er die Angst, die ihm alles gestehen ließ. Nach Angabe der Mitarbeiter und der Chefs von damals war die gesamte Aktion ein (natürlich aus unser Sicht) großer Erfolg. Der Schuster war bereit, das MfS bei der weiteren Aufklärung dieser und evt. weiterer Spionagevorgänge zu unterstützen, woraufhin er nicht angeklagt wurde und nichts vom MfS zu befürchten hatte. Ob und wie weit das zutraf, kann ich nicht wissen.
Ich glaube hierher passt bei dieser Gelegenheit eine auch aus heutiger Sicht die für mich eindeutige Straftat des heute so tapferen und mutigen Volkshelden, des damaligen Panzersprengers von Karl-Marx-Stadt, den sogenannten Freiheitshelden „Kneifel“. Ich kann mich noch gut daran erinnern, da ich zu dieser Zeit in einer Gruppe des MfS tätig war, die sozusagen in der Konspirativität tätig war, um diesen Täter zu finden. Wenn man heute der Meinung ist,man müsse einen Helden feiern, ok, dann muß man aber auch bereit sein, die heutigen Terroristen und die damalige RAF zu feiern. Ist diese meine Einstellung geisteskrank, von mir aus , aber ich bin es mit Sicherheit nicht: WARUM. Man muß bei der Beurteilung und Bewertung eines historischen Sachverhaltes ( wenn man ehrlich sein will) immer beide Seite der gleichen Medaille betrachten ( wie alles).Ohne Kenntnis aller Detaillees lässt es sich leicht labbern. Man sollte also alle Protokolle z.B. die der Verhandlungen vor Gericht lesen. Insbesondere auch die der Ermittlungen, die gemachten Fotos vom Tatort, die Aussagen der Anwohner, die Fotos von den gefährlichen Einschlägen von Metallsplittern in Wohnräume , wobei nur durch Glück schlimmeres verhindert wurde. Man sollte auch lesen, was der Held weiter mit den bei Durchsuchungen seines Anwesens festgestellten Mengen an Spreng- und Brandmitteln vorhatte. Wie er Z.B in den Gepäckcontainern des zentralen Busbahnhofes in Karl-Marx-Stadt eine Bombe installieren wollte, die an einen Staatlichen Feiertag explodieren sollte um, wie er sagte, „ein Blutbad“ anzurichten. Aber einem Freiheitshelden muß man da schon zugestehen, das sich Opfer im Freiheitskampf nicht vermeiden lassen.Oder????? Übrigens war Kneifel streng gläubiger Herkunft. Dieser Kneifel wurde 1980 gefaßt und dann zu 25 Jahre Haft verurteilt und 1978 von der BRD, wie es sich für einen richtigen Helden gehört.
Heute macht sich dieser Held über sein Befreiungsland lustig und gehört einer rechtsextremen Gruppierung an, sozusagen ein kleines Dankeschön an die BRD.Man sollte dazu mal das aktuelle Gedankengut dieses Herren lesen, da müßten doch eigentlich die SU und RT rot vor Scham werden. Aber warum denn auch, wir haben jetzt unsere meist gut bezahlten Posten und was geht uns darum das Elend anderer Menschen an.
Also, ihr SU und RT von heute, alles lesen und veröffentlichen, aber das glaube ich eher nicht. Paßt nicht so gut. Na klar, paar Dinge von den Stasiverbrechern zu veröffentlichen wie ein 18 jähriger IM der Stasi oder die immer noch tätigen Stasiverbrecher in der Gauckbehörde, ohne denen die RT und SU nix gefunden hätten und gleich gar keine Übersicht erhalten hätten, also den Erfassern (Harmlose Angestellte des MfS), machen sich da schon besser. Lächerlich, nachdem diese Leute von den SU und RT bis heute nützlich waren, werden sie heute plötzlich zur Last. Ebenso wie die anderen Köche, Kraftfahrer,Verkäuferinnen und Andere des MfS ,zu gefährlichen Menschen wurden. So viele Tränen haben diese Freiheitskämpfer nicht vergossen als die blutbesudelten Nazis führende Ämter der BRD und hohe Pensionen im Nachkriegsdeutschland erhielten.
So, und nun weiter zu den Ereignissen meines Einsatzes. Nachdem nun die wesentlichsten Räume verwanzt waren häuften sich natürlich die Informationen, was die Familie plante und wann die Reise in die SU stattfinden sollte. Denn davon hing ja die Dauer meines Einsatzes ab.1973 ging natürlich nichts mehr. Da war klar, das es mit einem Einsatz von einem Jahr nichts wurde. Also, mindestens zwei Jahre.Es gab keinen anderen Weg, da mußte ich durch. Es waren nicht nur die Einsatzprobleme, die mich allein belasteten. Man könnte ja sagen, was hast du denn,die anderen deiner Brigade müssen ja auch arbeiten gehen und das für weniger Geld ( denn mein Konto wuchs ja mit jedem Einsatzmonat um ca, 1000 Mark). Aber die hatten auch alle Familie und wußten, das sie diese Tätigkeit auf unabsehbare Zeit ausüben mußten. Dazu kam noch, dass ich neben anderen Mädchen eines Tages ein ganz besonderes Mädchen kennenlernte, woraus dann eine Liebe ohne Zukunft entstand. Denn ihr familiäres Umfeld entsprach in keinster Weise, das einer gedachten sozialistischen Familie. Ihre fünf Brüder waren stadtbekannte Schläger und Randalierer, aber zwei weitere Schwestern waren, wie Meine, sehr hübsch und klasse gebaut. Eins musste ich aber in der Kennlernphase durch sie über mich ergehen lassen und das war nicht fein. Ich merkte eines Tages, das mit meinem Schniedel etwas nicht mehr i.O. War. Denn es brannte beim Pinkeln jeden Tag etwas mehr in der Harnröhre. Das wurde dann so stark, das ich zum Arzt gehen mußte, der natürlich auch feststellte, dass ich Tripper hatte. Sehr peinlich, aber nicht zu ändern. Wie sich aber später zeigte, war es von Vorteil, einen SVK Ausweis auf anderen Namen zu haben, denn diese Krankheit hatte Da ich währen dieser zeit aber noch eine andre Bekanntschaft hatte, wurde auch diese angesteckt. Beim Arzt muß man bei einer solchen Krankheit, unter Androhung von Strafe bei einer Verweigerung, alle Personen der letzten Wochen benennen, mit denen man Verkehr hatte. Und somit handelte ich mir viel Ärger von der ein, von der ich den Tripper nicht hatte. Das war aber leider nicht die Hübschere. Na gut, das ging ja wieder vorüber, war sozusagen der Preis dafür, das ich ein solch hübsches Mädchen mit allerdings asozialer Familie hatte. Meine Kollegen der Brigade warnten mich, lass die weg, mit der hast du kein Glück, das ist eine Nutte usw. Ihre Brüder werden dich verdreschen. Was auch fast geschehen wäre. Ich lernte ihre Eltern kennen. Der Vater sah ganz ok aus, der Mutter sah man aber das asoziale an. Auch die Wohnung, was solls ich hatte ja meine. Sie allerdings auch, die war aber eigentlich ganz sauber. Problematisch war noch, das sie einen kleinen Jungen hatte, den allerdings meistens die Eltern beaufsichtigten. Wäre auch nicht mein Ding gewesen. Absolut erstaunt war ich bei einem Besuch der Eltern , als ich einem Regal alle Karl Marx- und auch einige Leninbände sah. Als ich darin blätterte, stellte ich auch Unterstreichungen und Randnotizen fest, die auf ein Studium dieser Bücher hindeuteten, was der Vater auch bestätigte. Er war nicht Mitglied einer Partei.
Ich mußte trotz aller Freiheiten die ich hatte ( gegenüber die eines MA des MfS gesehen) immer vorsichtig sein, denn wir waren uns alle sicher, dass der Schuster mir nicht vollstens vertraute und immer bestrebt sein würde zu wissen, was ich so täglich mache. Es wurde bekannt, dass er sich bei verschiedenen Kollegen des Betriebes nach mir erkundigte. Ich war ja auch des öfteren in seiner Werkstatt, natürlich mit dem Wissen, das alles aufgezeichnet wurde,was auch ich sagte. Mir war klar, das auch all das zu meiner Person unter den Familienmitgliedern zur Sprache kam, und damit dem MfS bekannt wurde. Während einer Unterhaltung des Ehepaares legten diese fest, das sie im Monat Juli nach Odessa reisen wollten. Sie benötigten dazu wie üblich, das Einreisevisum, was die Ehefrau diesmal auch erhielt, der Ehemann blieb bei anderen Verwandten während dieser Zeit außerhalb von Odessa..Um diesen Reisetermin in Erfahrung zu bringen hätte man keine Wanzen einbauen müssen, denn das erzählte mir der Schuster selber, auch wenn es los gehen sollte. Es dauerte auch nicht sehr lang, bis sie die Reiseerlaubnis erhielten. Diesmal klappte die Abstimmung mit dem KGB. Geplant waren 4 Wochen. Aber die jungen Leute blieben während dieser Zeit zu Hause. In den folgenden Wochen bis zur Rückkehr der Eheleute wechselte ich die Wanzenbatterien selbst. Denn es mußte alles funktionieren, wenn der Schuster zurückkam. Mit dem KGB wurde vereinbart, das es keinerlei intensive Zollkontrollen beim Pärchen geben sollte. Nach ihrer Rückkehr begrüßten sie mich ehrlich erfreut, auch das sie wieder zu Hause waren. Gleichzeitig teilten sie mir mit, was für mich wie eine Sensation klang, das eine weitere Tochter von ihnen in nächster Zeit auf Besuchsreise aus der BRD kommen würde. Das war natürlich nicht nur mir bekannt. Das wußten meine Chefs schon eher als ich. Durch andere Quellen. Was das eigentlich sensationelle für mich war, war die Information, das diese Tochter des Schuster mit einem SOHN des damaligen Verteidigungsministers der BRD, HERRN LEBER, verheiratet sein sollte. Um dies zu prüfen ob das stimmte, müsste ich heute meine Spezialakte anfordern, die aber höchstwahrscheinlich nur Eingeweihte auffinden könnten. Also ich meine die, die heutigen Blödiane aus der Gauckbehörte entlassen wollen. Aber es gab keinen Grund es damals nicht zu glauben. Ich mußte es mir aber ständig verkneifen den Schuster direkt danach zu fragen. Ich überlegte mir alles möglich, wie er es mir sagen könnte, aber er tat es einfach nicht. Um nicht verdächtigt zu werden gab ich dann auf. Aber eines Tages war es dann soweit. Der Schuster sagte, dass sie heute kommt. Natürlich freuten sich beide sehr. Seitens des MfS und auch KGB wurde aber nicht angenommen, das die Schwiegertochter des Verteidigungsministers von westlichen Geheimdiensten als Kurier für Spionagematerial genutzt werden sollte, das wäre zu riskant und auch zu offensichtlich für jede Abwehr gewesen. Aber interessant war dieser Besuch auf jedem Fall. Ich hatte sie mir eigentlich hübscher vorgestellt. Sie kam auch sogar mal für ca. 1 Stunde in mein Zimmer. Wenn ichs mir heute so überlege, mit wem ich da zusammen war. Das war schon was. Diese Tochter blieb ca. 10 Tage, wohin sie dann noch reiste kann ich nicht sagen, durchsucht nach irgendwelchen Unterlagen wurde sie bei der Grenzpassage nach der BRD nicht, wie man mir sagte. Wir das Jahr 1974, das Jahr also, in dem die Reise des Paares in die Ukraine stattfand. Wir erhielten mittels Technik nach Reiserückkehr auch die ersten wichtigen Informationen darüber, was sich die Ehefrau des Schusters während ihres Aufenthaltes in Odessa von den dortigen militärischen Objekten eingeprägt hatte. Es war bekannt, das es jedem bedeutenden Agenten, gleich welcher Art, untersagt wurde, schriftliche Aufzeichnungen zu machen. Trotz dieser wichtigen Agentenanleitung wurde eine konspirative Wohnungsdurchsuchung der Familie angestrebt und dann auch vorbereitet. Und wieder wurde eine Kombination notwendig um das Pärchen von ihrer Wohnung wegzuführen. Als günstigster Termin kam in Betracht, als die jungen Leute die Absicht hatten 2 Wochen in den Urlaub zu fahren. Nun mußte es unbedingt gelingen, auch die Alten während dieser aus ihrer Wohnung zu bringen. Mir ist bis heute nicht klar geworden, woher die Chefs den IM genommen hatten, der genau für diesen Zeitraum diese Beiden für ein Wochenende nach Leipzig eingeladen hatten. Na klar ich mußte ja sowieso nicht alles wissen, in unserem Geschäft gleich gar nicht, aber gewußt hätte ich es schon gerne. Heute könnte ich es in Erfahrung bringen. Aber wie gesagt, wenn die 40 verbliebenen , ehemaligen MfS Experten nicht mehr da sein sollten, werde ich das nie und nimmer bekommen. Weil es die Nachfolger dieser Spezialisten, die ja als Statistiker des MfS auch Verbrecher (wie witzig) niemals finden würden.
Jedenfalls kam es dann dazu. Die Jungen fuhren auf Urlaub und die Alten teilten mir sehr freudig mit, dass sie für 3 Tage nach Leipzig fahren würden. Und obwohl sie eingeladen waren, wurden meine ehemaligen Beobachterkollegen damit beauftragt, zur Absicherung der Durchsuchungsmaßname, das Ehepaar unter ständiger Kontrolle zu halten. Es stand zu viel auf dem Spiel. Und an einem dieser die Tage rückten dann zwei der Durchsuchungsspezialisten an. Zu meiner Freude kannte ich alle Beide sehr gut. Es war zur besseren Legendierung ein Pärchen ( wie im wahren Leben, da waren sie auch miteinander verheiratet) für diesen Einsatz vorgesehen. Man sollte sich eine solche Durchsuchung nicht so vorstellen, wie man sie in Filmen zu sehen bekommt. Also zuerst wird ein Stativ aufgebaut, an diesem Stativ hängt oben eine Fotokamera und darunter eine Auflageplatte. Während der eine MA nach kopierbarem, interessanten Material wie Briefe, Dokumente, Notizen , besondere Gegenstände, evt. Filmrollen usw. sucht, macht der andere MA mit der Technik die entsprechenden Aufnahmen. Es ist dabei von größter Wichtigkeit, das die entsprechenden Räumlichkeiten vor deren Betreten nach eventuellen Fallen für unerwünschte Besucher abgesucht werden. Es ist schon vorgekommen, dass gut ausgebildete Agenten, noch vor dem Verlassen der Wohnung einen fast nicht sichtbaren Faden zwischen den Türrahmen gelegt haben. Beliebte Mittel sind auch das Ausstreuen eines hauchdünnen Pulverfilmes auf dem Fußboden und andere Fallen. Das trifft auch auf das öffnen von Schränken, Kisten und andere Behältnisse zu. Es war auch absolut wichtig und auch logisch, das sich ein Durchsucher fast fotografisch die vormalige Lage aller wegzuräumenden Gegenstände einprägen mußte. Auch hier gibt es große Möglichkeiten der Spurenlegung.Auf diese Weise konnten sich schon sehr oft Agenten selbst absichern und waren gewarnt. Also mußten wirklich nur die Besten für solche Aufgaben eingesetzt werden. Beim Schuster konnten bei dieser Durchsuchung ein paar wenige interessante Dinge gefunden werden. Welche, wurde mir nicht gesagt, um, wie es hieß, mich nicht zu belasten. Na gut, was solls. Die ganze Durchsuchung dauerte ca. 3 nervenaufreibende Stunden. Die Beiden gingen wieder und ich hoffte, das sie ihre Arbeit der sehr gut gemacht hatten, was das Hinterlassen von Spuren betrifft. Denn was würde passieren, wenn der Schuster welche gelegt hat und sie dann findet. Ich wäre sofort dran gewesen. Also wartete ich mit Spannung auf die Reaktionen der Familie, nach deren Rückkehr ins Wohnhaus. Die beiden MA waren wirklich gut, es ging alles gut. Danach vergingen wieder Wochen und Monate der Auswertung aller Daten, auch die der Abhörmaßnamen. Ich sah immer sehnsüchtiger auf einen etwaigen Hinweis am vereinbarten Lichtmast und zwar täglich auf den Hin und Rückweg zur Arbeit. Bei den regelmäßigen Treffs bestätigte man mir immer wieder mein sehr aufmerksam verfolgte ausgezeichnete Arbeit. Man gab mir gelegentlich einige Verhaltensrichtlinien mit, wenn das sich aus den mitgehörten Äußerungen der Familie ergab. Um mich bei Laune zu halten wurden für mich zu Staatsfeiertagen oder Jahrestag des MfS geeignete Tage organisiert, an denen ich gemeinsam mit einen MA der KD, dem KD Chef ( was damals schon eine Ehre war). Oder einen anderen höheren Dienstgrad in Hotels gefahren wurde, wo wir dann zum Beispiel eine Nachtbar aufsuchten. Natürlich auf Staatskosten ( wie das eben echte Verbrecher so machen, auch die heutigen?)Ein Mädchen mußte ich aber selbst finden. Da ich während dieser gesamten Einsatzdauer keinerlei Kontakt zu meinen echten Familienangehörigen, wie meinen zwei Brüder und meine Eltern haben durfte, erhielt ich sozusagen als Ausgleich einen kleinen Urlaubsplatz in der Sächsischen Schweiz, in einem Heim des MfS und auch in einem Ferienheim des FDGB in Rehefeld, sowie Schellerhau. Dort lernte ich eine hübsche Köchin kennen, die was fürs Leben hätte sein können. Na gut es kam wieder mal anders . Der sogenannte Freie Wille war wieder mal hinfällig.Ich lernte während meiner Einsatzzeit auch hochkarätige, konspirative Villen kennen, die wie schon einmal erwähnt nur für ausländische Kontaktpersonen aller Art, vorgesehen waren. Das erkannte man sofort am Inventar, an den vorhandenen Musikkassetten, der dazu gehörenden Technik, dem Hausbetreuungspersonal ,den gepflegten Außenanlagen und den hervorragenden Speisen. Und so verging das Jahr 1974, ohne das irgendwas was auf ein Ende der Maßnahme hinwies. Das Verhältnis zu meiner Freundin festigte sich, ohne das ich wusste, wie das enden würde. Eine gemeinsame Zukunft hatten wir nicht, das wurde mir schon mitgeteilt. Sie, beziehungsweise ihre Brüder und die Eltern paßten nicht zum MfS. Mir war klar, das der einmal kommende Abschied sehr schmerzlich werden würde. So gesehen, hätte der Einsatz noch lange gehen können. Mir wurde immer wieder gesagt, das sich aus dem abgehörten Daten eine Menge Hinweise ergeben haben, die auf einen Agentenring über Leipzig, der Insel Rügen (Bergen ) und von den dortigen Personen zum BND oder auch zum CIA hinwiesen. Also, es ist bald soweit , das man zugreifen kann. Das war bereits im Sommer 1975. Dann war es soweit, am Vortage der vorläufigen Festnahme des Schusters, wurde ich noch über dem Zeitpunkt informiert und ich sollte es mit meiner Arbeitszeit so einrichten, dass ich im Haus sein sollte, um eventuelle Reaktionen der Familie des Schusters zu erkennen ( neben der Technik). Gegen 8.00 Uhr fuhr ein PKW Wartburg vor, zwei mir bekannte, extra dafür vorgesehene Festnehmer gingen ins Haus zum oberen Stockwerk, klopften an. Ich hörte nur ein paar Stimmen und dann den Aufschrei der Ehefrau des Schusters. Wenig später ( 30 Minuten) erschienen die Festnehmer mit dem Schuster in der Mitte vorm Haus, sie gingen zum Fahrzeug, in dem weitere zwei MA saßen, zu denen sich dann der Schuster setzten mußte. Als er an mir vorbei ging , sagte er noch, mein Gott, was soll das werden. Die Ehefrau des Schusters tat mir sehr leid. Aber andererseits muß man auch sagen, das Paar wußte Bescheid, dass sie was verbotenes machten. Sie mußten damit rechnen ( und das taten sie bestimmt), das sie eines Tages mal gefasst werden konnten. Und Militärspione und andere Spione der Ostblockstaaten wurden auch im Westen gefaßt und dann eingesperrt. Aber wenn es dann soweit ist, ist der Moment schlimm. Der Schuster hatte nur wenige persönliche Sachen bei sich.Er wurde in der Mitte geführt und ins Auto gesetzt. Am nächsten Tag wurde mir bei einem Treff der weitere Verlauf mit dem Schuster geschildert. Man führte ihn in die Vernehmervilla, Wielandstraße, in Chemnitz. Dort wurde ihm seine Situation verdeutlicht ( ich habs schon mal erwähnt), dass er aufgrund seiner Magenkrankheit in Verbindung mit einer etwaigen langjährigen Haftstrafe keine glücklichen Lebensjahre zu erwarten habe. Das kann er aber durch eine aktive Mitarbeit bei der Aufklärung seiner, und der anderer Agenten, geleisteten Militärspionage , mithilft. Was er dann ohne lange zu überlegen auch tat. Er wurde also wenige Tage später wieder nach Hause entlassen. In der Nachbetrachtung seiner Eindrücke im Umgang mit dem MfS und dessen was er erlebt hat, konnte mittels Technik der Eindruck gewonnen werden, dass er durchaus gewillt war, das MfS zu unterstützen, auch weil ihm bewußt war, dass es kaum eine andere Möglichkeit gab. Er kam also wieder nach Hause und für mich wurde klar, dass auch mein Einsatz bald zu Ende sein mußte. Es galt wie angedeutet nur noch abzuwarten, ob der Schuster andere Personen davon erzählte, was ihm passiert ist. Nachdem sein diesbezügliches Verhalten über mehrere Wochen überwacht wurde, gab es eines Tages im Herbst 1975 das Signal meines baldigen Einsatzendes. Zuvor mußte natürlich noch die eingebaute Abhörtechnik entfernt werden, was aber keinerlei Probleme bereitete und sogar in Anwesenheit aller Hausbewohner möglich war. Nur bei der Wanze in der Werkstatt mußte ein geeigneter Zeitpunkt abgewartet werden, denn dazu mußte der Putz im Hausflur entfernt werden um dann das Kabel mit Mikro herauszuziehen. Aber es gab keinerlei Probleme. Um das Ausräumen meiner Wohnung brauchte ich mir keine Gedanken machen, das erledigte eine dafür bereitstehende Truppe, welche das Mobiliar irgendwo deponierte. Das schlimmste für mich war, das ich blitzartig meinen Wohnort verlassen mußte. Man wollte mir bewusst keine Möglichkeit geben, mich von der Arbeitsbrigade, aber insbesondere auch nicht das ich mich von meiner Freundin zu verabschieden konnte.. Ich reichte in meinem Betrieb nicht einmal eine ordnungsgemäße Kündigung ein. Ich war sozusagen über Nacht verschwunden . Das hätte man sicher besser Regeln können. Aber man sagte mir , es sei sehr dringend, es ist Eile geboten, warum, darüber rätsele ich bis heute noch.Ich verließ also sozusagen im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht den Ort meines Einsatzes. Es tut komischerweise heute immer noch weh, wenn ich an das abschiedslose Verlassen meiner Freundin denke.Aber Mitgefühl dafür konnte ich natürlich von der Stasiseite nicht erwarten. Ich sah also meine Eltern erstmals nach fast 3 Jahren wieder, die nur wußten, dass ich einen Sondereinsatz des MfS durchführte. Sie glaubten mir das natürlich auch so, aber richtig überzeugt waren sie, als ich von meinen Einsatzkonto einen gebrauchten PKW Polski FIAT, ganz ohne Einfluss des MfS in Karl-Marx-Stadt kaufte.Aus heutiger Sicht, war das richtig abartig, was ich dafür bezahlte. Es waren fast 20 Tausend DDR Mark und das auch noch für eine Schrottkiste, die zwar Verkehrs-und Betriebssicher war, aber für mich als Autoidiot nicht sichtbare Durchrostungen hatte. Kenner der damaligen KfZ Szene können mit dem Begriff der Hohlraumkonservierung was anfangen. Das war bei den damaligen Fahrzeugen absolut notwendig, weil man sie bei den Wartezeiten auf einen neuen PKW lange am Leben halten mußte. Das konnte man damals nur in einer speziellen Werkstatt ausführen lassen. Dort wurden Löcher in die Hohlräume gebohrt durch denen dann unter hohem Druck eine klebrige teerähnliche Masse gepreßt wurde. Das wollte ich auch machen lassen. Man sagte mir aber dort, das sei bei einem 4 Jahre alten Auto nicht mehr notwendig, das der Rost schon längst seine Arbeit begonnen hat und sich im Inneren nicht mehr aufhalten läßt. Was auch genau so kam. Die Durchrostungen waren so brutal, das bereits nach zwei Jahren die Radkästen, die Einstiegsleisten und große Teile der Bodenplatte durch gerostet waren. Wenn ich durch Pfützen fuhr, stand das Wasser im Innenraum.Dieses Schicksal ereilte alle östlichen Fabrikate, so schnell, das man fast zusehen konnte. Ich erinnere mich noch, das man bei großen Durchrostungen Polyesterharz mit Glasfaser, Härter usw. einsetzte und damit alle größeren Flächen überklebte. Das wurde dann knochenhart, war aber verboten.. Für die damalige DDR Zeit war ein Polski Fiat fast ein Luxusauto. Ich fuhr ihn ca. 4 Jahre. Und bevor er ganz zusammenbrach fuhr ich ihm zu seiner letzten fahrt für mich nach Karl-Marx-Stadt, wo ich ihn gekauft hatte. Im KFZ- Brief war ein Stempel drin, mit dem ersichtlich wurde, das dieses Fahrzeug nur wieder dort gültig verkauft werden darf, wo er erworben worden ist. Also keine Chance diesen Schrotthaufen zu verhöckern. Ich reihte mich in die Warteschlange ein und es kam natürlich zu Gesprächen mit anderer Kundschaft. Man fragte mich also was ich anzubieten hätte und ich verwies auf meinen Polski. Einer sah sich dann meinen PKW an und bot mir sofort 4.000 Mark der DDR . Ich sagte ja und dann mußte dieser Verkauf noch von dieser Verkaufseinrichting abgestempelt werden.Und auch der neue Besitzer dieses Polski konnte also dieses Luxusauto nur dort wieder verkaufen.Wir hatten bei beginn meiner Tätigkeit in der Abteilung VIII der BV Karl-Marx-Stadt 1970 einen Polski Fiat. Das war damals in der o.g. Bezirksstadt echt der Luxus. Fast genauso gut wie der Ford Taunus, den wir ebenfalls im Fuhrpark für besondere Einsätze hatten.Will sagen, man konnte auch mit diesem Polski angeben. Und so einen hatte ich. Viel Glück brachte er mir nicht (aber das ist eine andere Geschichte.
Nun noch eine kurze Einschätzung dieses Einsatzes:
Beim Ansehen einer Fernsehdokumentation über Kriegsereignisse oder andere, weit zurückliegende Geschehnisse berichten mitunter Menschen vom Schicksal des eigenen Lebens oder auch von dem ihrer Mitmenschen. Was sie erlebt haben, welchen Schmerz und welches Leid sie am eigenen Körper und Seele erduldet haben. Wie sie andere Menschen haben leiden sehen und vieles andre mehr. Auch die Historiker untersuchen anhand dieser Aussagen bestimmte geschichtliche Epochen. Sie verwenden das vorliegende Material, also Filmaufnahmen . Schriftliche Aufzeichnungen, oder weit zurückliegende Dokumentationen oder Bücher wie die Bibel, Homers Aufzeichnungen,Gilgameschepos und vieles, vieles mehr.. Zur Bewertung vergangener Ereignisse haben die heutigen Historiker natürlich keine andere Möglichkeit, also solche Beschreibungen für ihre eigenen Darstellungen zu verwenden. Manchmal werden auch Tonscherben, uralte Knochen (Schädel), Fossilien, uralte Schriftzeichen genutzt um sich ein Bild von vergangenen Zeiten zu machen.Man ist also abhängig, das das verwendete Material authentisch ist,. Ich will sagen, möchte man den heutigen Historikern glauben, muß man darauf vertrauen, dass sie das vorhandene Material richtig deuten und auswerten. Das ist das aller-allerwichtigste. Und da habe ich meine aller-allergrößten Zweifel, das diese Leute das können oder wollen.Denn wenn schon heute Geschichte falsch geschrieben wird, was sollen denn unsere Nachkommen erst damit anfangen oder glauben. Ich bin mir ganz sicher, wenn es die Gelegenheit gäbe den Schuster, seine Ehefrau oder die Töchter zu befragen würde sich eine ganz andere Wahrheit ergeben. Keiner würde sich auch nur im Geringsten die Frage stellen,ist das denn die Wahrheit , was der Schuster sagt?. Genauso wie der Panzersprenger von Karl-Marx-Stadt ( Volksheld). Was war er denn wirklich für ein Mensch. Genauso die vielen millionenschweren Bücher der deutschen Wirtschaftsweisen . Ist das denn nicht lächerlich, was diese sogenannten Experten dem Deutschen Volk für Blödsinn erzählt haben. Oder auch die sogenannten Gutachter, die z.B bösartige Sexualstraftäter begutachten und wie diese dann wieder mit Hilfe dieser Experten aufs Volk losgelassen werden. Beim Studium an der Hochschule des MfS wurde uns neben viel sinnloser Revolutionstheorie aber auch beigebracht, wie man zu verwertbaren und jede Prüfung standhaltenden Tatsachen kommen kann und muss. Auch wenn das heute viele aus anderer Sicht betrachten (mitunter auch berechtigt). Ich habe im Hintergrund an zwei oder drei Vernehmungen teilgenommen (Passiv). Aber ich wurde Zeuge wie sich die Vernehmer während einer Abstimmungspause für das weitere Vorgehen z. B. bei der Befragung von zwei Personen, zu den Bestimmungen des STGB (Strafgesetzbuch) der DDR sowie STPO (Strafprozessordnung) abstimmten um, wie sie sagten , dem Staatsanwalt unwiderlegbare Tatsachen und Beweise vorzulegen. Diese Tatsachen mußten dann natürlich einer Überprüfung einer ersten richterlichen Verfügung standhalten. Ich will damit sagen, dass es auch uns als Untersuchungsorgan absolut untersagt wurde, Personen länger als 24 Stunden gegen deren Willen festzuhalten. Das ist absolut anders anders als es die heutige Praxis ist. Ich weiß von was ich spreche. Eines Tages klingelte es an meiner Wohnungstür. Als ich öffnete standen zwei männliche und eine weibliche Polizistin im Treppenhaus , zwei hielten ihre Hände an der Pistole, um jederzeit zu schießen, wie man heute aus vielen Beispielen kennt. Also bei einer verdächtigen Bewegung von mir hätten die mich bestimmt umgelegt und das , naaa, wegen dem lächerlichen Bestreben, eine von mir nicht bezahlte Rate eines Bußgeldes, dass ich damals nicht zahlen konnte, einzuziehen. Sie teilten mir mit, dass sie mich für den Fall der nicht sofortigen Bezahlung der Restsumme ( ich glaube noch offene 400 DM) mit dem Polizei- PKW nach Chemnitz in die dortige Haftanstalt bringen müssten. Nach der Frage, ob ich zahlen könne und wollte , setzten mich diese drei Polizisten in ihren PKW und fuhren mich die 50 Meter bis zur Sparkasse an meiner Straße. Sie gingen alle mit mir ins Innere der Sparkasse bis zum Geldautomaten, links und rechts von mir. Ich frug sie, ob ich mein Passwort auf meine Stirn schreiben sollte. Ich hatte glücklicherweise kurz vorher mein Arbeitslosengeld erhalten, so dass ich den geforderten Betrag abheben konnte. Für die verbleibenden 25 Tage des Monats blieb dadurch natürlich so gut wie nichts mehr. Und richtig Öffentlichkeitswirksam wie es sich gehörte setzten sie mich dann wieder wie einen Schwerverbrecher in den PKW um mich bis zur Polizeiwache zu fahren , wo ein Protokoll angefertigt wurde. Eine solche erniedrigende Vorgehensweise wegen eines solch abartig kindischen Tatbestandes wäre zu DDR Zeiten undenkbar gewesen. Nie und nimmer hätten wir einen Bürger wegen eines solchen Sachverhaltes so diskriminierend behandeln dürfen. Gut, die DDR Zellen waren wegen vieler dämlicher politischer Sachverhalte und totaler verblödeter Fehleinschätzungen von Partei und Regierung gefüllt und die Gefangenen hatten auch vieles erdulden müssen. Aber darüber kann ich mir kein Urteil erlauben, weil, ich es selbst nicht erlebt oder gesehen habe.Einen Sachverhalt dazu habe ich geschildert, der mir vom Vater des straffällig gewordenen Sohnes selbst erzählt worden ist. Warum sollte ich ihm nicht glauben. Über Wanzentechnik, die während der Befragung eines bekannten Ärzteehepaares in deren Abwesenheit eingebaut wurde, bekamen wir natürlich deren Unterhaltung nach deren Rückkehr in ihrer Wohnung mit. Und das nachfolgende schreibe ich sehr bewußt auf, da das von diesen Personen selbst geäußert wurde. Sie wurden wegen ihrer sehr aktiv betriebenen Übersiedlungsabsicht nach WD zu einer Befragung nach Karl-Marx-Stadt abgeholt und dort ca. 12 Stunden befragt. Da ich wie oben beschrieben eine Nebenfunktion (Betreuung des nicht mehr kleinen Kindes während dieser Zeit) ausübte, kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass dieses Pärchen , freundlich, höflich und anständig behandelt worden ist. Ihnen wurden Speisen und Getränke gereicht. Das gleich wie wir zu uns nahmen. Es sollte angestrebt werden, dass dieses Ärzteehepaar ihren Antrag zurücknimmt, da dieses Ehepaar in unserer Stadt sehr bekannt und sehr beliebt war. Als sie zusagten den Antrag zurückzunehmen, wurden sie wieder nach Hause gefahren, wo sie dann in der nachfolgenden mitgehörten Unterhaltung sich zunächst erst einmal sehr erschrocken darüber äußerten, das sich die Stasi um sie bemüht hat. Sie zeigten sich sehr erstaunt und sagten wörtlich „Woher diese Jungs das alles wissen, was uns betrifft“, und bestätigten damit,das sie gut behandelt worden sind, äußerten aber auch, dass sie ihren zurückgenommen Antrag erneut stellen wollten und nur ja gesagt hatten, damit sie nach Hause kommen können. Das war für unsere Leute bedauerlich, denn sie hatten schon einen Erfolg gefeiert. Übrigens übersiedelte dieses Ärzteehepaar ca. 6 Monate später nach WD und wir hatten zwei Klasse Ärzte weniger.
Oder ein anderes Beispiel: Eines Tages, ich glaube es war 1982 wurde ich zum KD Chef befohlen. „Du suchst dir einen MA aus, fährst in das Dorf soundso und sagst der Freundin eines wegen des Versuchs des illegalen Verlassens der DDR im schweren Fall (Gewaltanwendung ) § 213 StGB festgenommenen Täters, das sie wegen einer Befragung nach Karl-Marx-Stadt gefahren wird. Aber vorsicht, wir wissen nicht wer noch in der Wohnung anzutreffen ist. Ich nahm mir also einen Trabi, einen weiteren MA der KD und fuhren zum Wohnort. Nach längerer Sucherrei ( Das Haus stand sehr abseits) betraten wir das Grundstück eines heruntergekommenen kleinen Hauses. Die Haustür war nicht verschlossen. Nach mehrmaligem Rufen gab es keine Antwort und ich öffnete ein Doppeltür, rief wieder und keine Antwort, ich fand auch keinen Lichtschalter, öffnete eine weitere Tür, rief wieder, keine Antwort. Durch die Dunkelheit stolperten wir durch einen weiteren Raum. Nach einem erneuten Rufen, antwortete eine weibliche Stimme ganz leise mit ja. Gleichzeit betätigte sie einen Lichtschalter. Wir konnten in einer kleinen Nische ein hübsches Gesicht einer Jugendlichen erkennen, die die Zudecke weit hochgezogen hatte. Nach ihrer Namensbestätigung, leierte ich meinen Text runter und forderte sie auf, sich anzukleiden usw.. Sie wollte, das wir den Raum verlassen, da sie nackt sei. Hier kam mir die Tatsache entgegen, dass man bei der Mitnahme einer Person, ganz gleich aus welchen Gründen ,immer vermeiden muß, die Person allein zu lassen. Nur so kann man sicher sein, das nichts unerlaubtes getan wird. Sie mußte sich also wohl oder übel unseren Blicken preisgeben, was mir jedenfalls nicht schadete. Ich glaubte auch, dass ihr das nicht weh tat. Wir fuhren sie dann also anschließend nach Karl-Marx-Stadt zur Vernehmung. In der Vernehmervilla begegnete ich dann auch ihren Freund und wurde darüber aufgeklärt, das er bei Versuch gefaßt wurde, die DDR nach Schweden in den Nachtstunden mit einem Schlauchboot zu verlassen. Eigentlich müsste er den Grenzposten für den Zugriff dankbar sein, denn aufgrund der zu dieser Zeit wilden See, wäre dieser Versuch tödlich gewesen. Er war zwar ein im MfS ausgebildeter Kampfschwimmer, aber das hätte auch er nicht überlebt.
Ich erzähle diese beiden Begebenheiten nur, um einmal zu überlegen, wie unterschiedlich diese Geschehnisse von den Betroffenen und Beteiligten bewertet werden könnten. Da sind einerseits die Erfahrungen der Ärzte. Ich kannte diese ja sogar persönlich durch Wohnungsnachbarschaft, sehr beliebt, fachlich mit die Besten, beide waren Kreisärzte, also im sozialistischen Sinne „Perspektivkader“.Was habe diese Beiden wohl nach ihrer Übersiedlung in den Westen bei ihrer Befragung durch westlichen Medien erzählt?.Etwa von der korrekten Behandlung durch das MfS ( dessen Zeuge ich war)?. Was hätte ihnen denn das genutzt? Nichts. Also dann doch sicher was ganz anderes, oder?. Wir wissen es nicht. Und im Falle des Grenzverletzers nach dessen Übersiedlung, die allerdings etwas länger dauerte. Etwa das sein Leben gerettet wurde?. Oder von seiner korrekten Behandlung in der Untersuchungshaftanstalt .Niemals. Im Gegenteil. Aber wir wissen auch davon nichts.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich von einer Tatsache berichten, die das Ende meiner Karriere bedeuteten, worüber ich natürlich heute nicht traurig bin. Was mich sogar im Gegenteil in die Lage versetzt, völlig unvoreingenommen zu berichten.Also, eines Tages im Jahre 1984 wurde ich zum KD Chef befohlen( Wie ich zur KD gekommen bin, erzähle ich später). Das bedeutete meistens nichts gutes. Er kam gleich zur Sache.Ob ich einen Verwandten mit Namen soundso hätte. Was ich natürlich bestätigen musste, weil es stimmte.
Dieser Verwandte ist wegen des Verdachtes der Militärspionage verhaftet worden. Bei Ermittlungen in dieser Sache ist man logischerweise auch auf meine Person gestoßen. Es sei sehr knapp gewesen, auch mich in die mir gut bekannte Mühle des MfS zu nehmen. Natürlich war mir sofort klar, das dies bereits seit längerer Zeit (zumindest so lang dieser Vorgang lief) der Fall war. Ich erfuhr dann später auch Einzelheiten zum Vorgang der Spionage meines Cousins. Er war als Internationaler Kraftfahrer einer Spedition tätig. Bei deiner Fahrt nach WD wurde er dort vom amerikanischen Geheimdienst CIA angesprochen, ob er gegen Bezahlung in Dollar für kleiner Spionageaufträge bereit sei. Der CIA ermittelte, das mein Cousin in Grenznähe zur CSSR lebte und es dort mal kurzzeitig zur Stationierung von SS 20 Raketen gekommen sein soll. Das wollten die Amis genau wissen. Da ich meinen trotteligen Cousin kannte, war klar das der für wenige $ das auch getan hat. Stimmt, er erhielt für eine zweimalige Nachrichtenübermittlung ganze 400 $. Ok. Viel Geld für einen Ostdeutschen der damaligen Zeit. Aber im Verhältnis zum Risiko absoluter Schwachsinn, wie sich auch zeigte. Bei einer weiteren Grenzpassage zur BRD wurde er durchsucht und man fand bei ihm eine Minikamera mit Bildaufnahmen, verschiedener Militärobjekte. Echt bescheuert. Da Urteil lautete 7 Jahre Haft. Er wurde aber auch nach, ich glaube 3 Jahre, in die BRD entlassen.Ich habe diesen Cousin seit unserer Kindheit bis heute nie wieder gesehen.
Weil es jetzt gerade so gut passt, ein weiterer Fall von Militärspionage, den ich selbst mit erlebt habe. Er war allerdings von ganz anderer Art. Nach Ende meines Sondereinsatzes (dazu komme ich noch) wurde ich in einer Einheit der Abteilung VIII in Plauen eingesetzt. Plauen war gewählt worden, weil es dort nicht weit zur Grenze DDR/BRD war, ca. 50 km. Dann gab es dort eine große Einheit der Sowjetarmee (Panzer und Artillerie) Und um dieses Objekt ging es dann auch. Natürlich sicherten der KGP ihre Objekte auch selbst ab. Aber effektiver für sie war es, wenn es die Deutschen übernahmen. Und so wurde von der Plauener Gruppe die Objektsicherung nach Außen übernommen. An verschiedenen Schwerpunkten der Kaserne wurden Überwachungskameras angebracht, die dann durch uns ( ständig 4 MA ) rund um die Uhr mittel Monitore in einem Bauwagen außerhalb des Kaserne überwacht wurden. Sich auffällig verhaltene Personen wurden an ein PKW Team übergeben, die dann die Beobachtung bis zur Aufklärung, wer ist wer, übernahmen. Eines Tages stellten wir im Hochsommer eine Person fest, die vom Wald aus, hinter einen Baum stehend, mittels Fernglas, offensichtlich die Kaserne beobachtete. Diese Person wurde natürlich an unser Team übergeben, welches auch keine Probleme hatte,diese zu personifizieren. Diese Person konnten wir auch an mehreren Folgetagen wiederholt an gleicher Stelle fotografieren und filmen.Da wir ja auch in der Kaserne unsere Mahlzeiten einnahmen (übrigens im Offizierscasino, die sowjetischen Soldaten aßen tatsächlich aus Blechnäpfe)kamen wir dann auch näher an die beobachtende Person heran, konnten aber nicht feststellen, ob er fotografierte. Ging auch nicht, wie sich später zeigen sollte.Ab einem bestimmten Tag , wurde diese Person im gesamten Tagesablauf überwacht. Ziel war es, festzustellen, ob, und wenn ja, auf welchem Wege er Nachrichtendienstlich wichtige Informationen weitergab. Für einen eventuellen Briefkasteneinwurf , benutzen wir die Uralte Methode, des sofortigen hinterher werfens eines Blattes Papier, wonach sich sofort nach Leerung feststellen ließ, welcher Brief unter dem Blatt Papier lag, mußte der gesuchte Brief sein.Aber es geschah nichts. Wochenlang ging dieser Idiot zur Kaserne, stellte sich ca. zwei Stunden hinter einen Baum und ging dann anschließend nach Hause. Auch eine konspirative Wohnungsdurchsuchung ergab nichts. Da war es mit der Geduld der Chefs vorbei. Eines Tages wurde der Verdächtigte zur Befragung abgeholt und das ganze endete mit einem Lacher der Extraklasse. So kann Spionage auch aussehen. Bei der Befragung beteuerte der Mann inständig, er sei kein Spion. Er hatte nie die Absicht. Die Kaserne sei ihm Wurscht. Aber warum sei er denn wochenlang dort festgestellt worden. Das müßte ihm doch klar gewesen sein, bei einem militärischen Objekt kann man sich nicht so verdächtig verhalten. Dann klärte er die Vernehmer auf und alles brüllte vor Lachen.Was er sagte war absolut glaubhaft und auch irgendwie logisch, wenn auch im gewissen Sinne abartig.Wenn wir auch wissen, das viel, viel schlimmeres gibt und lieber so wie er als anders. Es spielte sich nach seinen Aussagen folgendes ab: Der Mann ging eines Tages zufällig an dieser Kaserne vorbei spazieren. Da bemerkte er eine, auf dem Balkon einer der neben der Kaserne stehenden Villen , die von sowjetische Offizieren bewohnt werden, Frau stehen. Es war Sommer und heiß. Da stellte er fest, wie sich diese Frau ihrer Kleider entledigte und sich also nackt auf dem Balkon legte. Durch die nur mit Brettern umgrenzte Balkonwand konnte er also nicht nur ihre Brüste sehen, sondern auch noch andere sehnlichst erhoffte Körperteile. Er besorgte sich für eine weitere erhoffte Striptease ein Fernglas um damit natürlich weitere Einzelheiten zu sehen. Er starrte demzufolge danach täglich auf dieses Gebäude, in der Hoffnung, es würde sich noch mehrmals wiederholen. Nach seiner Meinung geschah dies aber nur noch einmal und das nicht sehr lang. Aber für ihm sei das ausreichend gewesen. Danach gefragt, wie er das meinte, kam, was kommen mußte. Völlig verschämt ließ er wissen, das er sich hinter einem Baum zurückzog um zu onanieren. Wir sahen daraufhin unsere Aufzeichnungen genauer an und konnten feststellen, das er sich tatsächlich nach einer gewissen Zeit hinter einen Baum versteckte. Wir vermuteten zwar damals was anderes. Aber wer kommt denn auf so was.Warum sei er denn so oft dorthin gegangen wenn sich nichts mehr tut, aber das hat was mit Sucht zu tun. Er hat dann auch onaniert, wenn nichts zu sehen war, sagte er uns. Dieser „Spionagefall“ zeigt wieder einmal, wie genau man arbeiten muß um nicht total falsch zu liegen und wenn der Aufwand noch so hoch ist. Informationen aus dem Operationsgebiet ( So nannten sich Aufklärungsaktivitäten in der BRD) sagten aus, das es in der DDR ständig Aktivitäten von Militärspionage gibt.Das zeigte auch ein weiterer Fall. Es wurde durch Quellen aus der BRD bekannt, das eine uns bekannte Person einmal im Jahr nach Großenhain zu seinen dort lebenden Verwandten einreist. Er nimmt sich dort ein Fahrrad um mit diesen die Landstraßen bis nach Dresden (ca. 50 Km ) zu fahren. Auf dieser Strecke kommt er stets an mehreren sowjetischen Militärobjekten vorbei ( die meisten der damaligen DDR). In Dresden fährt er dann zu einer verwandten Familie, stellt das Fahrrad dort ab und reist mit den Zug in BRD zurück. Bei verschiedentlich durchgeführten Kontrollen bei Ein-und Ausreise der Person wurden keine Auffälligkeiten festgestellt. Bei Beobachtung seiner Bewegungsabläufe in der BRD konnte aber u. A. auch durch IM erarbeitet werden, dass er Kontakt zu MA des BND hat. Also stand die Frage, warum? Das passte schon zusammen mit seine merkwürdigen Radtouren. Bei einer Mitteilung von einer weiteren Einreise des Verdächtigen wurde eine Maßnamekombination ausgearbeitet ,wonach ein Beobachtungsteam natürlich auch mit Fahrrad und zwei weitere Teams mit PKW die Observierung aufnehmen sollte. Nach der Passage der letzten Militärobjekte sollte der Verdächtige leicht mit einem PKW angefahren werden, so dass er zu Sturze kommen sollte um ihn dann anschließend ins Krankenhaus nach Dresden zu fahren. Sinn war es , ihm länger als die gesetzmäßig erlaubten 24 Stunden im Lande zu behalten. Da man davon auszugehen hatte, dass wiederum keinerlei Aufzeichnungen bei ihm zu finden sind, sollte er durch eine längere Befragung aussage bereit gemacht werden. Der Zufall wollte es aber, das wir (die Beobachtung) feststellen konnten, wie der Mann doch an einer Stelle ein Stück Papier nahm und einiges notierte. Das müßte eigentlich ausreichen um ihn an der Grenze danach zu durchsuchen. Was dann auch geschah. Das Papier wurde festgestellt und es fanden sich darauf, wenn auch geringfügig, einige Bemerkungen zu einem Militärobjekt. Das reichte aus um ihm wegen des Verdachtes der Militärspionage zu verhaften. Armes Schwein. Es wurde in seinem Falle umfangreich ermittelt und er gestand dann auch alles. Ich glaube er erhielt eine 7 Jährige Haftstrafe, wurde aber kurze Zeit darauf gegen einen DDR Agenten ausgetauscht. Es hatte also alles wieder seine Ordnung.
Nach meinem Sondereinsatz wurde ich, wie bereits erwähnt nach Plauen versetzt. Dort waren wir 11/ 12 Mitarbeiter, keiner älter als 35 Jahre. Wir alle unterhielten zwei als Druckguss Heidenau getarnte Büros mit allen dazugehörigen Dokumenten ,wie Betriebsausweis, SVK Ausweis usw. Auch die PKW wurden auf diesem Tarnbetrieb zugelasssen. Ebenso die Tankscheckhefte. Ehrlich gesagt hatte ich mir nach meinem Sondereinsatz eine andere Aufgabe erhofft. Ich wußte, das einige Mitarbeiter von uns zu Botschaftseinsätzen ins sogenannte kapitalistische Ausland eingesetzt wurden. Auch in Afrika und Übersee. Das hätte mich sehr interessiert. Aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke, habe ich mir das versaut, als ich während meines Sondereinsatzes zu einem Gespräch beordert wurde, bei dem ein mir damals noch bekannter wichtiger DDR Kundschafter teilnahm. Das sollte ich aber erst später erfahren. Das Gespräch fand in einer für DDR Verhältnisse mondänen Villa statt. Hätte ich vorher gewusst wer das ist hätte ich ein anderes Verhalten gezeigt. Aber das wäre ja dann auch nicht der Sinn der ganzen Sache gewesen. Ich weiß nur noch, das ich wie immer bei derartigen Gelegenheiten das reichlich vorhandene Alkoholangebot ausgiebig nutzte. Eigentlich kam ich dann immer richtig in Stimmung, wurde aber dabei leider auch zu redselig und das ist nicht immer gut. Und in diesem Falle war es ganz schlecht, wie ich hinterher erfuhr. Es hieß , ich sei zu risikobehaftet wenn es um hochkarätige Aufträge im Ausland geht und bestimmt mit entsprechenden Frauen leicht zu beeinflussen. Und ehrlich gesagt, damit lagen sie richtig, das war schon immer meine Angst gewesen, wenn ich zu viel gesoffen hatte. Der Test verlief also negativ. Und hier wieder die Frage: „Freier Wille“ ja oder nein?.
Ich erhielt zwar eine, und wie man sagte großartige ,und in Karl-Marx-Stadt bis dahin einzige Auszeichnung , die Felix E. Dzierzynski Büste . Wie ich heute weiß, tatsächlich selten.Aber der nächste Schritt war, das ich sofort die Kreisparteischule besuchen sollte, das war für mich wie eine Beleidigung. Denn man teilte mir mit, das sei notwendig, da mich der vergangene Untergrundeinsatz bestimmt politisch-ideologisch versaut habe, und ich wieder in die richtige Spur kommen sollte. Widerwillig mußte ich teilnehmen. Ich hatte damals immer vollen Einsatz gezeigt, nur die politisch geforderten Diskussionsbeiträge zu Mitgliederversammlungen der Partei z.B. fielen mir immer sehr schwer. Ich hatte richtige starke Hemmungen etwas zu sagen. Ganz schlimm war es dann demzufolge bei solchen Lehrgängen.Gut, das ging auch vorüber. Aber ich ließ meine Wut immer mehr in meiner Freizeit aus und wurde bald zu einem moralisch gefährdeten Objekt und dadurch zu einem Sicherheitsrisiko für das MfS, was natürlich dazu führte, das mit mir mehrere Aussprachen geführt wurden. Stets teilte man mir mit, das ich nur aus Rücksicht auf meine Verdienste noch keine Bestrafungen erhalten habe. Ich besuchte regelmäßig die Nachtbar in Plauen, fuhr dorthin angeberisch mit meinen Polski, fuhr dann mit Mädels besoffen nach Hause, wurde dabei auch einmal von der Polizei erwischt. Nach erfolgter Blutkontrolle im Krankenhaus (2,3 Promille), in der DDR damals, Nullpromille Gesetz, erfolgte ein Fahrerlaubnisentzug von zwei Jahren. Du hast Glück, das du von uns nicht auch noch bestraft wirst , wieder wegen deiner Verdienste haben wir Rücksicht genommen. Aber denke daran, dein Kredit ist bald verbraucht. An dieser Stelle ist noch zu erwähnen, das ich nach Abschluß meines Sondereinsatzes sofort eine 4wöchige Kaukasusreise und daran anschließend einen Urlaub im Stasieferienheim in der Sächsischen Schweiz erhielt . Also, man tat schon was für mich und hoffte dabei immer, das ich mal eine Frau kennenlernen würde, die zu uns passt und damit auch meine Lebensweise ein Ende nehmen würde.


82 Seiten

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 29.09.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /