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ein "angenehmer" Tag


Ich wachte auf, erwartete schon das Erfrieren meines Körpers, doch stattdessen lag ich schweißgebadet unter drei Decken, ohne die leiseste Ahnung wie das Wetter draußen war.
Natürlich dachte ich das ganze mit den Decken lag an dem kalten Winter, der Schnee so weiß wie die Wolken und so schön wie in den Bilderbüchern, die ich als Kind angeschaut hatte.
Es war nicht wie im Bilderbuch. Mein Gesicht war feucht und warm und klebrig und ich wartete auf den Moment der Lust aufzustehen.
Ich hatte keine Lust mich wie in der Antarktis zu fühlen, also blieb ich lieber in der Hitze liegen und stieß lustlose Töne aus.
„Mama!“, keuchte ich, vor Hitze, denn ich wusste wer an diesen Decken Schuld war. Ich hörte ihre Füße die Treppe hoch laufen und wälzte mich in meinem Schweiß.
Die Tür knarrte, als sie sie langsam öffnete und in mein Zimmer spähte. Ihr blick war besorgt, sie kümmerte sich in den Tagen des kalten Winters sehr um mich, für meinen Geschmack zu sehr, denn es fühlt sich jede Nacht an wie ein Sommer. Hitzewellen erreichten meinen Körper und dessen Inneres und schlossen mich ein in einem Raum aus glühendem Stahl und Feuer, nur meine Füße berührten noch heißen Boden, alles andere an mir empfand ein kochendes Gefühl.doch das war nur Nachts, der Morgen war nicht ganz so heiß.
„Mama, mir ist heiß! Hol mich bitte hier raus.“ , bat ich meine Mutter und sie kam zu mir und nahm die Decken nach einander runter.
„Tut mir Leid, mein Baby, ich wusste nicht, dass es so heiß werden würde, und ich wollte nicht, dass du frierst, weil du krank bist.“ Die Decken waren schwer. Die Letzte war dünn doch in ihr steckte all mein Schweiß.
Sie öffnete die Fenster und ich brauchte einen Moment. Um zu realisieren welche Temperatur in mich floss.
Es war wirklich nicht viel kälter. Es war angenehm kühl, es fühlte sich frisch an, doch nach dem Abwaschen meiner Körperflüssigkeiten war es immer noch warm.
Es war keine 30-Grad-Sommer-Wärme, doch es war zu warm, für einen Winter wie es in unserem Dorf üblich war.
Ich erinnerte mich daran, dass es die ganze Nacht geschneit hatte, wie ein Wasserfall aus Eis, während ich meinen Kaffee trank und auf das Fertigwerden der Baguettes im Backofen wartete.
Ich zog mich warm an, weil ich davon ausging, das es nur im Haus so warm war.
Mit der heißen Tasse in der Hand saß ich mich auf die Fensterbank und sah aus dem Fenster. Bilderbuch-Schnee und Sommer-Sonne. Sonnenstrahlen strahlten in mein Gesicht und ließen es glühen, so warm war es draußen.
In der Wettervorhersage wurden warme Tage im Winter genannt, aber ich nahm an, dass diese Tage sich nur in der Stadt und in den flachen Gebieten, des Gebietes aufhielten, und nicht in den Bergen. Ich bereitete mich psychisch auf den Tag vor, ruhte mein Gehirn aus und ließ mich mental nieder.
Meine Mutter war auch ins Zimmer gekommen und saß auf dem Sofa, sah mich an.
„Es ist total warm draußen“, erklärte sie.
„Ja, in den Bergen.“, erwiderte ich und stellte meinen Kaffee auf den Tisch, nahm die Baguettes raus.
Sie kam zu mir und nahm mir die Baguettes ab, gab mir einen Kuss auf die Stirn und lächelte mich an.
„Verbrenn' dich nicht.“, lachte sie und servierte mir das französische Brot, mit Kräuterbutter.
Ich aß und ging raus, in den Garten.
Bilderbuchschnee und Traumsonne.
Ich genoss die Sonne, ließ sie in mich hinein strahlen, der Stahlraum, war inzwischen aufgeschlossen worden und ich rannte hinaus.
Als ich irgendwann in die Schule ging und wieder nach Hause kam, geschah das Bilderbuch-Missgeschick.
Meine Mutter legte ihre Brille vor das Fenster, hatte den Brief von meinem Arzt vor sich und verließ für 20 Minuten das Zimmer.
Vom Bus aus konnte ich unser Haus brennen sehen.
An diesem Tag verlor ich meine Mutter.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 07.03.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Kevin.

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