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Vorwort



Melidée – ein Stern, vor tausenden Jahren, für den ewigen Frieden, erschaffen, aus den Händen dreier Lixen - Elizor, Malique und Pelice. Lixen sind menschenähnliche Geschöpfe mit kleinen Hörnern auf der Stirn, sie bewegen sich in einer Felizeé – eine lichtscheinumringende Kugel – in deren sie geboren werden und in ihre unglaublich starke und beeindruckende Magie hineinwachsen. Damals wachte das Böse – Morux – ein Wächter des dunklen Höllensteines Balbaria und zu gleich der Gehfürchteste weit und breit. Er ließ Menschen jämmerlich ersticken und machte Lixen zu seinen Sklaven. Jahrhunderte erstreckte sich die Folter, bis sich ihm die drei berüchtigten Lixen quer stellten und diesem ein Ende bereiten wollten. Sie erschufen ein Reich, in der das Böse nicht eindringen konnte. Brachten dort Menschen, Lixen und Fabelwesen jeglicher Art unter um dort ein neuen Anfang möglich zu machen. Elizor, Malique und Pelice besaßen zwar unheimlich widerstandsfähige Kräfte um diese Tat zu vollbringen, aber ein solches Phänomen wuchs selbst über die bezaubernde Magie der Lixen hinaus und dies kostete ihr Leben. Tausende Jahre später – Ein Mensch – König Nalion herrschte über Melidée. Er haust mit seiner Lixenfrau Lefizé in einem Schloss, oberhalb eines Berges, weit oben, über allen anderen Bewohnern des Sternes. Das Leben des Königspaars war bereichert um zwei Kinder – Nolee und Eelon – zwei Zwillingsmädchen, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Nolee war die vernünftigere der beiden Erben, sie ist total vernarrt in ihr königliches Leben und lässt oftmals keinen Moment aus mit diesem zu prahlen.

Eelon jedoch war die temperamentvollere der Beiden und verabscheut ihr anspruchvolles und verantwortungsbewusstes Leben im Königshaus. _________________________________________________________


1. Kapitel



Eelon stand gerade in ihrem Zimmer und malte mit Farbe ein neues Bild an ihre Wand. Ihr Zimmer war klein, aber gemütlich. Ihre Wände waren weiß, jedoch waren sie überwuchert von ihren Kunstwerken, die sie in ihrer Freizeit oft an die Wand pinselte. Ihre Meinung war, dass das Zimmer ihr die meiste Inspiration schenkte und sie von ihrem Geist förmlich dazu gezwungen wurde ihre Kreativität an diesen vier Wänden auszuleben. Der König war absolut nicht angetan von den Pinseleien seiner Tochter, da es sich nach seinen Worten, nicht in ein Königshaus gehörte. Jedoch konnte ihn seine Frau jedes Mal, wenn er sich darüber ärgerte, beruhigen und ihm weismachen, dass es ein positives Festhalten schlechter Ereignisse und eine Gestaltung vorrausichtlicher Geschehnisse, nach den Vorstellungen ihrer Tochter ist. Eelon tunkt ihren Katzenzungenpinsel in den Krug, der mit Wasser gefüllt war, wippte ihn ein paar mal auf und ab, tupfte ihn dann vorsichtig mit einem Seidentuch ab und legte ihn zu den anderen Pinseln auf ihren Sekretär, der neben ihrer Zimmertür stand. Sie ging ein paar Schritte weiter zurück und betrachtete ihr neues Kunstwerk mit Glanz in den Augen. „Wundervoll, wieder ein neues Stück Inspiration ausgelebt!“ sagte Eelon, was sich sehr dumpf anhörte, da ihr Zimmer sehr klein war. Ein paar Minuten später klopfte es an der Tür. Eelon ließ eintreten und blickte in das Gesicht ihrer Schwester Nolee. „Eelon, dein Lehrer wartet unten in der Eingangshalle auf dich, er möchte dich heute im Genganwald herumführen und dich über die Fluchse, die bei den Ruinen leben, lehren.“ Sprach Nolee zu ihrer Schwester, die jetzt schon ein bedrückendes Gesicht zog. „Nicht doch die Fluchse, die sind langweilig und stinken,“ Maulte Eelon und ließ sich auf ihr Himmelbett fallen, „sag ihm ich bin krank, habe Fieber und möchte seine, ihm doch so heiligen, Fluxe nicht anstecken.“ „Du kannst nicht wieder den Unterricht ausfallen lassen, das hast du den letzten Monat schon so oft getan, was sollen Ma und Pa nur davon halten, wenn sie es erfahren.“ Versuchte Nolee ihre mürrische Schwester zur Vernunft zu bringen „Sie müssen es auch nicht erfahren, wenn du weiterhin deinen Mund hältst und jetzt geh und überbringe ihm die Nachricht, ich möchte nun weiter malen.“ Sagte Eelon im Befehlston, obwohl sie genau wusste dass es eine Lüge war, trotzdem schnappte sie sich einen Pinsel und fuchtelte damit herum. „Lange mache ich den Unfug nicht mehr mit, wenn Ma und Pa es herausfinden bekommst du nämlich nicht nur du Ärger, sei nicht immer so naiv und unfair!“ rollte es über Nolees Lippen. „Male doch nicht gleich den Teufel an die Wand, solange du schweigst, passiert auch nichts und jetzt geh’, sonst fällt es auf!“ Nolee sagte nichts weiter, rollte nur mit den Augen und verließ flott das Zimmer. Eelon zeigte nicht das Geringste an einem schlechten Gewissen, sie ist mit ihren Gedanken schon dabei was sie als nächstes machen könnte. Es dauerte nicht lang und sie entschied sich in das Dorf, unten an den Flüssen zu gehen um dort bei Flups, dem Besitzer des Pubs neben der Bäckerei Grese, einen Kräutertee mit Schuss zu trinken, denn er ist der Einzige der ihr das Getränk ab und an einmal erlaubte. Eelon sah aus dem Fenster, bemerkte das es zu regnen begonnen hatte, schnappte sich ihren Mantel und verließ das Königshaus. Den langen Pfad entlang der bewachsenen Felder, hüpfte und pfiff Eelon fröhlich vor sich hin. Vorbei an der Pferdekoppel, an der sie noch nie Gefallen gefunden hat und vorbei an dem Försterhaus am Rande des Sonnenblumenfeldes. An der Wassermühle machte sie halt, ging durch das Backsteintor, das neben dem kleinen Häuschen stand, an dem das Wasserrad befestigt war und folgte dem Fluss abwärts. Im Dorf angekommen bemerkte sie die Stille und horchte den Tropen, die in den Pfützen Ringe schlugen. Eelon wunderte sich über die ungewohnte Dunkelheit in dem Dorf, schaute zum Himmel und sah das dass Wetter den Himmel unfreundlich erscheinen ließ. Schnell lief sie in das Dorf hinein, vorbei an Bäckerei Grese bis zu einem altem heruntergekommenen Haus, wo ein Schild schräg an der Tür hing, mit der Aufschrift: Flups Pub! Eelon überlegte nicht lange, drückte den kupfernen Türgriff nach unten und trat ein. Innen zog ihr eine warme Brise ins Gesicht und der Duft herrlicher Rotweinbowle durchströmte ihre Nase. Der Pub war düster von dem Farbmuster und nicht sehr groß. Zwei kleine Tische waren je rechts und links im Raum verteilt und hölzerne Stühle, auf die man sich, nach ihrem Äußeren zu urteilen, lieber nicht setzen sollte, standen ordentlich an die Tische herangestellt. Eelon schlängelte sich durch die Menge, bis zu dem Tresen, der so weit nach oben ragte, dass ihre Nasenspitze gerade so über die Tresenoberfläche guckte. Nicht das man dachte das Eelon ein Winzling war – Nein – das wäre eine Lüge, sie ist zwar zierlich, aber sie war nicht viel kleiner als andere Melidée Bewohner. Der Tresen war nur so hoch, weil sich dahinter ein Absatz befand, zu dem neben dem Tresen eine zweistufige hölzerne Treppe reichte. „Flups!“ brüllte Eelon so laut, dass der Mann neben ihr einen Schrecken bekam und beinahe vom Stuhl viel. Im hinteren Teil des Pubs hörte man dumpfes Gestöhne und ein lautes Scheppern. „Warum müssen diese Bierkrugregale auch nur so unstabil sein, ich werde mich beschweren und zwar sofort, das kann doch nicht wahr sein,“ hörte man eine raue, wütende Stimme aus dem Hinterzimmer des Pubs, bis sie von einem erneuten Scheppern übertönt wurde, „Verflixt und zugenäht... Trax, geh du nach vorne, da hat wer nach mir verlangt, aber die Scherben können hier nicht liegen bleiben!“ Eelon tippte nervös gegen den Tresen und wartete. Sie hatte Flups schon lange nicht mehr gesehen, da sie sich in letzter Zeit sehr auf ihre Kunstwerke fixiert hatte und kaum draußen war. Ein paar Minuten später kam ein junger Mann an den Tresen, Eelon erschrak und zuckte zusammen. Sie hatte diese Person noch nie zuvor hier gesehen, er schien neu eingestellt worden zu sein. Eelon war so verwirrt, das sie ihn die ganze Zeit betrachtete, nachdachte und gar nicht mitbekam das er sie herzlich Willkommen hieß und fragte was er für sie tun kann. „Miss? ... Miss?“ Eelon wurde aus ihren Gedanken gerissen und lief ein wenig rot an. „Ähm, ja? Ach ja, also ... ich hätte gerne einen Kräutertee mit Schuss.“ Kam es stotternd aus ihrem Munde. „Mit Schuss? Darf eine so junge Dame denn schon Alkohol zu sich nehmen?“ fragte der Neuling und legte ein breites Grinsen auf. Eelon war empört, lief schon wieder rot an und war zornig. „Ich bin nicht jung und auch keine Dame, können sie Flups nach vorne holen? Ich würde ihn gerne sprechen wollen.“ Der junge Mann lächelte immer noch und beugte sich zu ihr nach vorne: „Miss, ich muss ihnen mitteilen das der Meister gerade beschäftigt ist und ich beauftragt wurde, denjenigen, der nach ihm verlangt, zu empfangen und zu bedienen.“ Sagte der junge Kerl frech zu Eelon, die langsam vor Wut anfing zu kochen. „FLUPS!“ schrie Eelon so laut, das die ganze versammelte Kundschaft in dem Pub sich zu ihr umdrehten und zu tuscheln anfingen. Ein älterer Mann in der hintersten Ecke erhob sich sogar und sprach sein Ärgernis laut aus. „MISS! Wenn sie es nicht akzeptieren, muss ich sie leider hinaus bitten.“ Versuchte der Neuling es erneut, doch das kümmerte Eelon nicht das Geringste, sie versuchte es noch einmal und diesmal schrie sie so lang und laut, das einer der Männer seinen Bierkrug auf den Tisch knallte, meckernd den Pub verließ und die Tür hinter sich zufielen ließ. „Was ist denn das für ein Ärger?“ kam eine Stimme aus dem hinterem Zimmer hervor. „Trax, was ist hier.... EELON!“ Ein kleiner korpulenter Mann, mit Schürze um den Bauch gebunden, kam die Treppen neben dem Tresen herunter gelaufen und nahm das Mädchen in den Arm. „Mensch dich hat man ja ewig nicht gesehen, was machst du denn hier? Ach was frag ich ... einen Kräutertee mit Schuss gefällig?“ fragte der pummelige Mann und machte sich schon wieder auf den Weg zur Treppe. „Ja, genau solch einen könnte ich jetzt gut vertragen.“ Sagte Eelon ein wenig eingebildet und blickte den neuen Kellner darauf hin mit verächtlichem Blick an. „Kommt sofort mein Schätzchen, Trax wird das machen, der kann das gut ... oh, hab ich ihn dir eigentlich schon vorgestellt?“ fragte der Mann in Schürze, der gerade hinter dem Tresen wieder hervorkam. „ Das ist Trax, meine neue Aushilfe, ein Prachtkerl sag ich dir, du wirst gefallen an ihm finden. Er ist ein netter junger Mann mit Humor!“ Eelon schaute Trax mit wütendem Blick an: „Nein hast du nicht Flups, aber ich habe schon Bekanntschaft mit ihm gemacht und der erste Eindruck hinterließ nichts von dem, was du gerade aufgezählt hast.“ „Tut mir Leid, Miss ... ich wusste ja nicht ...“ trat es stotternd aus dem Munde des Neulings heraus. „Du wusstest was nicht?“ fragte Flups und sah dann die Differenzen zwischen den beiden. „Was ist hier los? Kann mich hier jemand mal aufklären?“ „Deine ach so tolle neue Aushilfe, hält es für nötig mich zu schikanieren!“ sagte Eelon, verschränkte die Arme und blickte nach links. Flups drehte sich zu Trax und fing an mit ihm zu diskutieren. Eelon erhoffte das die neue Aushilfe nun einen Satz vor die Löffel bekam. Sie hörte den beiden zu und blickte nebenbei zur linken Innenwand des Pubs, an der ein Gemälde hing. Noch nie zuvor hatte sie es dort gesehen und nun fragte sie sich ob sie es vielleicht nur übersehen hatte. Eelon löste ihre verschränkten Arme und ging ein paar Schritte auf das Gemälde zu. Es zeigte einen Wald, der unbewachsen und düster war. Er strahlte die Einsamkeit nur so aus, kein Lebewesen weit und breit zu erkennen. Ist auch kein Wunder, dachte Eelon, bei dem düsteren Anblick würde sie ihn nicht einmal freiwillig betreten wollen. Plötzlich erschienen wie aus dem nichts eine Menge roter Augen aus dem dunklen Inneren des Waldes und starrten Eelon an. Sie bekam es mit der Angst zu tun und wollte wegschauen und sich wieder zum Tresen drehen, aber sie konnte ihren Blick nicht abwenden. Sie versuchte krampfhaft ihren Körper zu bewegen, doch es tat sich nichts. Eelon blickte unter Zwang weiter auf dieses furchterregende Gemälde und sah wie eines der Augenpaare immer größer wurde und sie genau im Blickfang hatte. Sie versuchte die Augen zu zukneifen, doch nicht einmal das schien zu funktionieren. Eelon stand wie gelähmt vor dem Gemälde und musste zusehen wie sich das eine Augenpaar immer weiter auf sie zu bewegte. Eelon versuchte sich einzureden das dies gerade nicht wirklich geschah, sondern das sie nur halluzinierte, doch als sie merkte, dass ihr Körper auch dichter an das Gemälde gezogen wurde, kam ihr der Gedanke nicht mehr glaubwürdig herüber und es liefen ihr Tränen über die Wangen. Plötzlich wurde alles um sie herum still, die energischen und schnellen Gespräche der Kundschaft im Pub stellten sich ein, die Diskussion zwischen Flups und Trax war auch kaum noch zu hören. Als ihr Körper direkt vor dem Gemälde stand kehrte langsam Dunkelheit ein, die Augen verschwanden, selbst das Augenpaar, das es auf sie abgesehen hatte. Nachdem Sie einige Sekunden völlig von der Dunkelheit verschlungen wurde, konnte sie langsam wieder Umrisse erkennen. Eelon wurde immer ruhiger, gleich ist alles vorbei und sie kann Flups wieder in die Arme schließen, dachte sie. Die Umrisse wurden immer sichtbarer und bald stellte sich heraus, dass sie nicht wieder in Flups Pub, sondern in einem düsteren Wald, mitten auf einem unbeleuchteten Pfahl, stand. Eelon hielt sich ihre Wangen und schaute sich ängstlich um. Es kann nicht der Wald auf dem Bild sein, das ist unmöglich, so etwas geht nicht! Dachte sie sich, hielt an dem Gedanken fest und ging den Pfad, langsam und mit Vorsicht, entlang. Er war sehr schmal und uneben, rechts und links ragten Wurzeln aus dem Erdboden und wuchsen so, dass sie sich über den Pfad streckten. Es herrschte Stille. Nur der Wind, der durch die Äste der Bäume pustete, war zu hören. Eelon tastete sich vorsichtig mit ihren Füßen voran und fragte sich, wie um Himmels Willen sie in diesen Wald gelangen konnte. Jedoch fand sie keine Antwort darauf, die Angst, was hier auf sie warten könnte, war viel größer und das Gefühl drang immer tiefer in ihr Unterbewusstsein. Die Bäume, die dicht aneinander in die Höhe ragten bewegten sich langsam in Windrichtung und ab und an war ein Pfeifen zu hören, wenn die Äste den Wind versuchten aufzuhalten durch sie durchzudringen. Der Pfad schien kein Ende zu nehmen, aber Eelon gab die Hoffnung nicht auf irgendwo einen Ausweg aus diesem unheimlichen Stück Natur zu finden. Langsam und vorsichtig schritt Eelon weiter vorwärts und stolperte über einige Wurzeln und Steine, da Diese für sie nicht zu erkennen waren, denn die Düsternis in diesem Wald war unbeschreiblich. An den Bäumen, deren Wurzeln und manchen spitzen Steinen vorbei, konnte Eelon in weiter Ferne eine Lichtquelle erkennen. Sie war heil froh darüber gleich endlich ihre Hand vor Augen wieder erkennen zu können, beschleunigte ihr Tempo, bis aus ihrem Trödelschritt ein hastiges Laufen wurde. Doch was sie dann zu sehen bekam, ließ ihre Freude rasch wieder schwinden und sie wünschte sich die Dunkelheit zurück. Ein schwarzes, hohes Tor lag vor ihr, dahinter in weiter ferne stand ein riesiges Schloss, das in Flammen loderte. Plötzlich ertönte ein lauter, schriller Schrei aus dem Schloss, undefinierbar von welchem Wesen es hätte stammen können, jedoch hätte man von dieser Menge an Dezibel schon nie etwas Gutes erwarten können. Eelon bekam Angst und lief zurück in den dunklen Wald, dieser aber war nicht mehr in der endlosen Stille wie zuvor versunken, sondern war erfüllt von Rascheln im Inneren des Waldes. Sie wurde verfolgt, dachte sie sich und drehte sich während des Laufens zur Seite, zwischen den Bäumen konnte sie rote Augen erkennen und ihr Herz fing um ein weiteres an zu pochen. Es waren die Augen die sie vom Gemälde, in Flups Pub, aus anstarrten. Eelon fing vor Angst an zu zittern und ihr Körper rotierte in unregelmäßigen Abständen. Plötzlich ertönte der Schrille Schrei ein zweites Mal und jetzt war er länger und um einiges lauter. Eelon hatte das Gefühl, dass dieses Wesen, das den Schrei hervorbrachte, hinter ihr her war, jedoch war sie nicht dazu in der Lage einen Blick hinter sich zu werfen. Sie konzentrierte sich voll und ganz auf das Laufen, um den Kreaturen im Inneren des Waldes zu entkommen, beschleunigte somit noch ein wenig und gelang somit an ihr Limit. Schneller konnte Eelon nicht, aber sie konnte sich nicht daran erinnern jemals in ihrem jungen Leben schon einmal in solch einem schnellen Tempo gelaufen zu sein. Mit jedem neuen Schritt schwanden ihre Kräfte, ihre Atmung wurde unregelmäßig und ließ sie hecheln wie ein Hund. Eelon war egal ob sie daran zu Grunde gehen würde, lieber so, als den Ungetümen in die Arme zu laufen und bei ihnen ihr Leben zu lassen. Plötzlich ließen ihre Sehkräfte nach und alles um sie herum verdunkelte sich, sie kniff aus Panik zusätzlich die Augen zu und fing an zu Hyperventilieren. Auf einmal spürte Eelon einen zarten warmen Windhauch auf ihrer Haut und hörte hinter sich leise Stimmen immer lauter werden. Sie öffnete ganz langsam die Augen und sie begriff schnell dass sie sich wieder in Flups Pub befand. Emotionen stiegen in ihr auf und sie wusste nicht mehr ob sie weinen oder lachen sollte. Sie schaute zum Tresen und sah Flups und Trax immer noch diskutieren, als Flups jedoch Eelon in der Diskussion erwähnte und sich zu ihr umdrehte, sah er Eelon mit einem tränenüberflutetes Gesicht vor ihm stehen. Seine Augen wurden immer größer und von einer auf die andere Sekunde interessierte er sich nicht mehr für die Auseinandersetzung mit seiner neuen Aushilfe, alles schien ihm egal zu sein. Sein Pub, seine Kunden, seine Bestellungen, alles ist in Vergessenheit geraten, Flups rannte nur die Treppen an der Seite des Tresens hinunter und schloss Eelon ganz väterlich und gefühlvoll in seine kräftigen Arme. „Was ist los mein Schnäuzelchen, warum weinst du? Hat dir Trax doch mehr getan als du mir verraten hast?“ sagte Flups und seine Augen verdüsterten sich und schaute Trax mit wütendem Blick an. „Purzel dann musst du mir das sagen, ich setz ihn hochgradig vor die Tür, aber SOFORT!“ Trax schaute nur verwundert drein, er wusste nicht wie ihm geschah und zog sich somit ein wenig zurück. Er nahm drei Bierkrüge von einem schon leicht angetrunkenen jungen Kunden entgegen und wusch sie regelgerecht ab. Eelon war verwundert, hat Flups nicht mitbekommen das sie für einige Zeit, die ihr leider viel zu lange vorkam, verschwunden war? Das kann doch nicht angehen, er hat doch sonst seine Augen überall, wenn es um sie ging. Eelon verstand das nicht und fragte nach: „Flups, hast du nicht bemerkt das ich eine ganze Weile nicht hier war?“ „Weg? Meine Süße, wovon redest du? Du standst die ganze Zeit neben uns, allerdings hast du mein neues Gemälde genau betrachtet!“ erklärte der korpulente kleine Ladenbesitzer und schaute Eelon ängstlich an.
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Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.04.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
für alle die es lieben von fantasiereichen Geschichten gefesselt zu werden!

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