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Kapitel 1



Es war Nacht und meine Freunde Hannah und Ben saßen Zähne klappernd neben mir im Zelt. "Warum wolltest du unbedingt um diese Jahreszeit und ausgerechnet im Wald zelten gehen Bella?",fragte mich Hannah. "In der Natur ist es doch viel aufregender als im Garten.", antwortete ich ihr. Mir ist langweilig", meckerte Ben, "erzähl uns eine Geschichte!" Ich sah Ben an und erkannte an dem Funkeln in seinen Augen was er für eine Geschichte hören wollte.

"...leise stapfte er durch den Schnee. Im Mondlicht erkannte man die Kettensäge die von Blut getränkt war. Langsam ging er auf das zitternde Mädchen zu. Er riss sie zu Boden und durchtrennte nach und nach ihre Körperteile voneinander.
Vor Schmerzen schreiend lag sie auf dem Boden und bettelte um den erlösenden Schnitt. Sein erfreutes Lachen hallte durch die Nacht. Sie wusste nicht wie lange sie auf dem Boden lag vor schmerzen schreiend. Ihr kam es vor wie Tage, Wochen oder sogar Monate. Langsam setzte er sich neben das Mädchen in den Schnee und betrachtete den Blut getränkten Boden. Sie war schwach, zu schwach. Sie hatte nicht mehr viel Zeit. Die Kettensäge in der Hand, erhob er sich und schnitt dem Mädchen den Kopf in zwei Teile. Nur noch das Pfeifen des Windes und das Lachen des Mannes waren zu hören. In den leblosen Überresten des Mädchens suchte er das Gehirn.

Er packte es und zerquetschte es in seinen Händen." "Wie hieß das Mädchen?", fragte Hannah nun eher vor Angst zitternd. Ich sah zu Ben und grinste ihn unmerklich an. "Sie hieß Hannah und es passierte in diesem Wald. Man munkelt heute noch das sie jede Nacht im Wald umher spuckt und nach einem neuen Opfer sucht, damit sie das selbe durchmachen wie sie es musste." Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht und ich bemühte mich sehr darum nicht zu lachen. Sie war schon immer so ängstlich gewesen. "Ich denke wir sollten jetzt schlafen.", sagte Ben und fixierte dabei Hannah.

Wir versuchten es uns in dem kleinen Zelt so gut wie es ging gemütlich zu machen. "Wo ist Hannah?", fragte Ben mit einem besorgten Unterton und riss mich aus dem Schlaf.

Kapitel 2



Ich sah mich im Zelt um blickte auf die Uhr und stellte fest das wir halb 3 hatten. "Sie ist bestimmt nur kurz für Prinzessinnen." Ben schüttelte den Kopf. "Sie ist meine Schwester. Ich kenne sie und sie würde nie nach so einer Geschichte auch nur ein Bein aus ihrer Decke bringen. Sie würde solange unter ihrer Decke bleiben bis es wieder hell sein würde." Ich zog meine Schuhe an und legte die Decke über meine Schultern. Ben der schon seine Schuhe an hatte trat mit mir aus dem Zelt. "Hannah?", schrie er in die Nacht hinein. Die Kälte ließ meine Finger langsam zu Eis erstarren. Wie lange rannten wir schon durch den Wald? 2 Stunden? 3 Stunden? "Wackel nicht so!", befohl mir Ben. "Tut mir Leid das meine Hand durch die Kälte zittert!"

Er riss mir die Taschenlampe aus der Hand als plötzlich ein leises Kichern zu hören war. "Hannah!", schrie Ben erleichtert. Wieder ertönte ein immer noch leises aber lauteres Kichern als zuvor. "Wer ist da?", schrie ich mit zitternder Stimme. Ben packte mich am Arm und rannte in die Richtung aus der das Kichern gekommen war. Er stürzte zu Boden und als ich erblickte was kurz vorhin er noch gesehen hatte machte sich Angst in mir breit. Hannah lag mit aufgeschlitzter Kehle auf dem Boden. Ihre Arme und Beine lagen überall in kleine Stücke zerschnitten auf dem Boden herum. Wer hatte gekichert? Ich dachte es wäre Hannah gewesen. "Ben? Wer hat eben gekichert wenn es nicht Hannah war?" Er stand auf drehte sich zu mir um und sagte mit einer vor Angst zitternden Stimme:"Es war Hannah. Nur nicht die die wir dachten." Ich wollte sagen hör auf Ben doch plötzlich sah ich ein Mädchen zwischen den Bäumen stehen.

Es war dunkel dennoch hätte ich sie just in diesem Moment genau beschreiben können. An ihrem blonden Haar klebte Blut und ihr Gesicht zierte eine Naht die wie es aussah ihren Kopf zusammen hielt. Auch an ihren Armen und Beinen erblickte ich die Naht. Ihr wie es aussah mal weißes Kleid war grau und an manchen Stellen war etwas Stoff abgerissen. Sie musste durch Dornen gelaufen sein, denn ihre nackten Füße waren Blut überströmt. Langsam kam sie auf uns zu. Ich wollte laufen doch es ging nicht! "Ben! Lauf!" "Ich kann nicht!" Wieder kicherte das Mädchen. "Hört auf dagegen anzukämpfen. Eure Hannah war klug. Aber leider nicht klug genug. Sie rannte schon als sie mich kichern hörte. Wisst ihr, wie es aussieht Schlafwandelt sie gerne. Sie lief mir so direkt in die Arme." Sie stand nun vor Ben. Sie war einen ganzen Kopf kleiner als er. Jetzt erst sah ich das unter ihren Fingernägeln Blut und Dreck klebte. Es kam mir so vor als könnte ich Bens Herzschlag hören.

Sie hob ihren Arm und strich Ben über die Wange. "So jung. Noch so viel Leben vor dir.", murmelte sie vor sich hin und kicherte anschließend. Plötzlich sackte er zusammen und lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. "NEIN! BEN!", schrie ich und Tränen liefen mir übers Gesicht. "Oh... glaub mir für dich werde ich mir mehr Zeit nehmen." Schon wieder ließ sie ihr Kichern hören. Es hallte durch die Nacht und mein Schluchzen wurde immer lauter. Drogen schienen durch meine Adern zu pulsieren und schienen meine Sinne zu betäuben. Mit wutverzerrtem Gesicht starrte ich sie durch den Tränenschleier an. Ihr Arm hob sich und mir strich sie ebenfalls über die Wange. Ihre Finger waren kalt. Toten kalt! "Alle noch so jung und unschuldig.", murmelte sie wieder vor sich hin. In mir schien sich ein schwarzes Loch aus Angst, Panik, Trauer und Schuldgefühlen auszubreiten. Sie drehte Ben auf den Rücken und zog das Messer, dass in seiner Brust steckte heraus. Mit der Spitze des Messers fuhr sie mir langsam über den Mund. Mit der Messerspitze zeichnete sie meine Lippen nach. Ich wollte ihrem Messer ausweichen doch ich konnte nicht. Eine unsichtbare Kraft schien nun nicht nur meine Beine sondern meinen ganzen Körper gefesselt zu haben. Sie zerschnitt mein Gesicht und das Blut rann mir in den Mund.

Der Geschmack breitete sich sofort auf meiner Zunge aus. Die Höllen schmerzen ließen mich kurz aufschreien, aber ich hatte mich schnell wieder gefangen und unterdrückte den Schrei der aus mir heraus wollte. Ja sie konnte mich vielleicht foltern, mir meine Freunde nehmen und mich am Ende töten aber schreien würde sie mich nicht nochmal hören. Ihr Grinsen, dass ihr Gesicht anfing zu zieren als ich aufschrie war verschwunden. Sie sah mich nun mit ihren eisblauen Augen an. Mit wutverzerrtem Gesicht schob sie mir das Messer in den Mund und zog es zu sich hin, gegen meine Wange. Meine Wange riss entzwei und noch mehr Blut suchte sich den Weg nach unten. "Du wirst noch schreien glaub mir!" Sie schnitt meine Finger nacheinander ab und das einzige das ich noch zu spüren vermag war das Gefühl sterben zu wollen. Wollte ich wirklich sterben? Nein. Ich wollte, dass das hier nie passiert wäre. Ich wünschte ich wäre nie hier her gekommen. Ich schrie in mich hinein und die Schmerzen wurden von Sekunde zu Sekunde schlimmer. Noch immer stand ich regungslos da und versuchte in ihrem Blick Mitgefühl, Gnade oder dergleichen sehen zu können.

Plötzlich sackte ich zu Boden und lag rückend liegend auf Ben. Hannah kniete sich neben mich in den Schnee. Ihr Messer fuhr langsam über mein blutendes Gesicht. Von meinem Gesicht zu meinem Bauch und von meinem Bauch zu meinen Beinen. Sie tat nun das selbe wie bei meinen Händen und noch mehr Schmerzens Tränen liefen in meine Wunden hinein. Sie sollte aufhören mich zu foltern! Noch nie hatte ich mir etwas so sehnlich gewünscht. Ihr Gesicht war immer noch wutverzerrt und nun stach sie das Messer mehrere Male in meine Füße hinein. Sie erhob sich bebend vor Wut, ließ das Messer in den Schnee fallen und setzte sich auf einen Baumstamm. Ich wollte sagen
warum tust du das, doch mein Mund bewegte sich nicht. War Hannah auch so gestorben? War das alles wegen mir passiert? Ja bestimmt, dachte ich, es war alles deine Schuld. Die Schmerzen waren so schlimm, dass ich mittlerweile dachte mein ganzer Körper würde in Salz getränkt sein.

Der Schnee um mich herum war Blut getränkter als ich es je in einem Horrorfilm gesehen hatte. Langsam kam Hannah auf mich zu. Ich fühlte mich so allein. "Du bist schwach geworden. Na ja wenigstens hast du länger durchgehalten als Hannah." Sie hob ihren Arm und stach mehrere Male in meine Brust. Ich hatte schon oft gehört, dass Menschen mit Nahtod Erfahrungen davon erzählt hatten, dass sie kurz vor ihrem Tod die Menschen sahen die ihnen in ihrem ganzen Leben am wichtigsten gewesen waren. Es stimmte. Ich sah meine Eltern die lachend in einer Hängematte lagen. Ich sah Ben und Hannah wie sie mit mir wie jeden Sommer eine Wasserschlacht machten. Ich sah noch vieles mehr, aber alles drehte sich nur um Hannah, Ben und meine Eltern. Werde ich Hannah und Ben wieder sehen? Werden meine Eltern uns suchen kommen und uns anschließend tot hier liegen sehen? Wird der Hass, die Trauer und der Zorn sie Stück für Stück zerfressen? Ich schloss die Augen, denn ich hoffte darauf, dass dies den letzten Schmerz den sie mir zufügen würde linderte. Der Schmerz wurde immer weniger und ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Endlich, würde alles zu Ende sein.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 23.10.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ähhm.. ._. An alle Halloween Fanatiker? :D

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