Hana - Blüte
Als Cho mit den drei Ninjas kam, hatte ich nicht gedacht, dass ich einen solchen Spaß mit dem weißhaarigen Typen haben konnte. Suigetsu war wirklich super nett und ich hatte versprochen mich um ihn zu kümmern. Wie meine Schwester darüber dachte, war mir klar, ich hatte von Anfang an bemerkt, dass sie den orange haarigen Yuugo sehr mochte. Das hatte ich nach den ersten vier Tagen bemerkt. Das sie so sehr darauf versetzt war, mir die anderen beiden aufzudrücken, war kein Problem für mich. Suigetsu hatte immer einen netten Spruch auf den Lippen und flirtete ohne Ende. Ich ging gerne auf seine Flirte ein, doch es war nur ein Spiel, dachte ich zumindest. Karin nervte mich einfach nur. Ständig redete sie von Sasuke. Hier Sasuke, da Sasuke. Immer nur dieser Kerl, den sie so sehr liebte. Ich klagte Suigetsu immer mein Leid. Er verstand mich auch und das machte mich froh. Ich war oft bei ihm und versorgte seine Wunden, was er immer als Ansatz dafür nahm, mir an den Hintern zu gehen oder mir einen anmach Spruch an den Kopf zu werfen. Meistens lachte ich einfach nur, doch als sie wieder gingen, war ich wirklich traurig. Ich ging jeden Tag mit meiner Schwester hinaus und hörte ihr bei ihrem Panflötenspiel zu. Ich genoss die Zeit mir ihr zusammen. Doch alles änderte sich, als Suigetsu und Karin alleine ohne Yuugo wiederkamen. Cho machte sich auf die Suche nach ihm und ich blieb zurück – mit Suigetsu… Der erste Tag war wirklich anstrengend. Karin maulte und meckerte die gesamte Zeit. Suigetsu und sie zankten sich oft, ich vermutete sogar, mehr als da, wo sie hier waren wegen ihrer Verletzungen. Mir versetzte es einen Stich, wenn ich sah, wie Karin Suigetsu eine knallte.
„Karin“, sagte ich an dem Abend, „Lass ihn doch. Ihr seid lange gereist, legt euch doch erst einmal hin und schlaft. Die Räume vom letzten Mal könnt ihr wieder nehmen. Ich habe sie gestern erst saubergemacht.“ Karin nickte und meinte: „Ja… Ich bin so erschöpft!“ Sie spielte theatralisch. Sie ging und Suigetsu und ich sahen uns an. Ich verdrehte genervt die Augen. „Begleitest du mich in mein Zimmer, Zuckermaus?“, fragte er. Ich lachte und hakte mich bei ihm unter. Gemeinsam liefen wir in das Zimmer, in dem er vorher mal für eine gewisse Zeit gewohnt hatte. Suigetsu und ich schmissen uns auf das Bett, sahen uns an und lachten. Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich wurde rot. Suigetsu lachte laut auf. „Och, wer wird denn hier rot?!“, meinte er. „Und du bist käsig!“, sagte ich zickig und schwang mich aus seinem Bett. „Ich geh auch ins Bett, Schlaf gut!“ In meinem Bett angekommen, schlug ich erst einmal auf mein Kissen ein. „Warum nur immer ich?“, fragte ich mich. Verzweifelung machte sich in mir breit. Ich fühlte mich so, wie Cho es immer beschrieben hatte. Ich hatte mich doch nun nicht wirklich in SUIGETSU verliebt, oder?!?! Ich konnte doch nicht, wobei ich… Ich hatte mich wohl wirklich verliebt. Ich hatte Cho schon so oft gefragt, wie es sei verliebt zu sein. Sie hatte immer gesagt, dass es schön sei, solange man wisse, dass der andere einen auch liebte. Eben das war mein Problem. Ich hatte von Karin erfahren, dass Suigetsu immer auf die Mädchen zuging und mit ihnen flirtete. Ob es sein konnte, das einer wie er sich in jemanden wie mich verliebte? Ich würde es irgendwann erfahren, doch musste ich noch erst etwas für mich selbst festsetzen. Ich würde es ihm nicht sagen, solange ich nicht sicher war, dass er mich auch so sehr mochte. „Was habe ich nur verbrochen, mich in den Typen zu verlieben?“, fragte ich mich laut und starrte die Decke an. Irgendwann schlief ich ein und träumte davon, wie Suigetsu mich küsste und mir tausende, wunderbare Liebeserklärungen machte. Unsanft wurde ich am nächsten Morgen geweckt. Ich wollte doch so gerne weiter von Suigetsu träumen! Ich drehte mich murrend wieder auf die andere Seite. Sollten Karin und er mich doch schlafen lassen! Sie wussten doch, wo alles stand. „Hana…“, hörte ich Suigetsus Stimme, „Wach auf, Zuckerschnecke!“ Ich stöhnte und zog mir die Decke über den Kopf. Hätte ich es lieber nicht getan. Suigetsu nutzte die Chance und kitzelte mich an den Fußsohlen. Ich schrie auf, sprang nebenbei auf. „Suigetsu!!!“, schrie ich sauer, „WAS SOLLTE DAS???“ Er sah mich an und grinste, ein breites Grinsen. „Weil ich dich wecken wollte, Zucker…“, begann er. Ich stieß ihn wütend aufs Bett. „Hola!“, rief er, „Also dafür ist es doch etwas früh… Findest du nicht?“ Ich streckte ihm die Zunge raus und verschwand. So ein Idiot… Der verstand ebenso wenig, wie dieser Typ, mit dem Cho vor einigen Jahren mal etwas hatte – nicht mehr als schöne Kuscheleinheiten, doch es ging ihr in der Zeit gut, auch wenn der Typ dämlich war. Ich stampfte in knappen Shorts und einen T-Shirt in die Küche, wo mich Karin empfing. Sie guckte mich genervt an. „Na und warum bist du schon wach? Ich hatte ja einen schlechten Traum… wegen Sasuke!“ Sie redete noch weiter. Mich regte es völlig auf, dass sie schon wieder nur von sich sprach und doch genervt wie ich war, hörte ich ihrem Geheule wegen Sasuke und ihren Lobeshymnen auf ihn gar nicht erst zu. Es nervte mich einfach nur abgrundtief an. Ich schnappte mir das Brot, Käse und Salat und machte mir ein Sandwich. Karin sabbelte weiter und weiter. Irgendwann, ich mümmelte an meinem Sandwich, meckerte sie mich an. „DU HÖRST MIR ÜBERHAUPT NICHT ZU!!“, beklagte sie sich. „Doch hab ich… Du hast wieder über Sasuke gesprochen…“; sagte ich und verdrehte die Augen. „Ja und??“, fragte sie und sah mich wütend an. Ich wurde ziemlich sauer. Karin kotzte mich einfach nur noch an!!! „Weißt du Karin“, sagte ich gefährlich ruhig, „Es gibt nicht nur Leute, die diesen Sasuke mögen! MICH KOTZT ES TIERISCH AN, DASS DU MICH MIT DIESEM SCHEIß NERVST!!! Hör endlich auf nur über dich selbst und diesen komischen Typen zu reden! Mir hängt es zum Hals heraus!!!“ Sie sah mich erstaunt an. „A- aber…“, sagte sie kleinlaut. „Nichts ABER! Du bist einfach nur dämlich! Man heult keinem Typ hinterher, der schon lange weg ist!!! ER IST WEG, VERSTANDEN?“, schrie ich sie an. Karin funkelte mich wütend an und schrie: „ABER DU BIST IN SUIGETSU VERLIEBT, ODER WAS???“ Ich schüttelte den Kopf. „Weißt du was, verschwinde!“, schrie ich und schmiss sie raus. Auf mein Sandwich hatte ich auch keinen Hunger mehr und ließ es einfach auf dem Tisch stehen. Karin stand noch wie vom Donner gerührt da. „Was?“, fragte ich genervt und ging an ihr vorbei. Sie sah mir nach. „Du willst wirklich, dass ich verschwinde?“, fragte sie kleinlaut und ganz leise. „Ich will dich nicht sehen! Du kannst gerne hier bleiben. Ich weiß, dass Cho euch ein freies Quartier versprochen hatte. Aber ich WILL dich nicht sehen, klar? Egal wo ich hingehe, ich will, dass du von dort verschwindest! Für die nächste Woche, habe ich genug von dir!“ Suigetsu kam rein und in dem Moment ging ich raus. Wütend sah ich ihn an, ich war noch immer nicht wirklich glücklich mit dem Tag. Dabei war er doch eigentlich ein so toller Freund gewesen. Also ein Kumpel. Mein Freund war er ja nicht, auch wenn Karin recht hatte und ich es mir wünschte. Ich war nach draußen gegangen. Ich wollte nachdenken. Karin hatte ja nicht unrecht, als sie sagte, dass ich Suigetsu mochte. Ich mochte ihn ja wirklich. Doch ich wollte es mir nicht vor ihr und schon gar nicht vor ihm… Aber was sollte ich schon groß machen? Ich lief durch den Wald und versuchte mir auszumalen, was passieren würde, wenn Suigetsu von Karin beschwatzt werden würde und sie ihm sagen würde, dass ich ihn mochte. Doch wenn sie das täte, würde ich sie rausschmeißen. Ich ging langsam zurück. Doch ich ließ mir wirklich viel Zeit. Niemand konnte mir etwas. Aber sorgen machte ich mir dennoch. Aber… warum? Karin flennte jeden tag diesem komischen Kerl hinterher. Ich versuchte, die gesamte zeit, die ich schon mit Suigetsu verbrachte, mich so unauffällig wie möglich zu verhalten, auch wenn ich auf seine Flirte einging. Doch das bemerkte er ja nicht. Für ihn war es ein Spiel, für mich bitterer Ernst. Doch vielleicht würde er ja… ach, Quatsch, was machte ich mir nur für Hoffnungen? Er würde nie verstehen, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Und egal, was ich machte, er würde in weiter Ferne bleiben. Dann achte ich daran, was wäre, wenn ich es doch irgendwie, auf verrückte Weise schaffen sollte, dass er bei mir ist, wirklich bei mir, für immer. Mir fiel nur ein, wie Karin wohl alles zerstören würde. Ich seufzte. Alles war viel zu kompliziert! Ich sprang auf einen Baum und ließ mich auf einem noch schattigen Astplätzchen nieder. Meinen Gedanken nachhängend, mich fragend, wieso alles so schwer sein musste, bemerkte ich nicht, wie Suigetsu nach mir rief. Erst als Suigetsu vor mir auf dem Baum auftauchte, bemerkte ich ihn. Er schaute mich fragend an und ich wusste nicht wieso, aber ich begann zu weinen. „Hör auf zu weinen!“, rief Suigetsu erschüttert, „Hübsche Mädchen weinen nicht!“ Toll, dann hatte ich ja noch mehr Grund zu flennen. Und ich tat es auch. Mein gesamtes Gesicht war inzwischen tränen überflutet. Ich sah ihn von der Seite her an, wie er vor mir hockte und mich beobachtete. Ich drückte mich näher an den Baumstamm, aber er robbte zu mir hinüber und blieb keine 20 Zentimeter vor mir stehen. Er setzte sich auf seinen Po und sah mich erst einmal nur fragend an. „Nicht weinen“, versuchte er es erneut. Mich zu trösten war nicht einfach, ich verstand oft mal vieles falsch. Beleidigt drehte ich mich weg und versuchte vergebens mein tränen überflutetes Gesicht vor ihm zu verbergen. Sie kleinen salzigen Wassertropfen hatten meine Augen schon vollends verquollen. „Hey...“, sagte er und streckte die Hand nach mir aus. Ich schlug sie weg. Ich konnte es nicht ertragen. Suigetsu versuchte es noch einmal, mich anzusprechen. Er war feinfühlig zu mir. Doch ich glaubte es nicht. „WAS?“, baffte ich zickig. Suigetsu lächelte, als ich ihm einen bösen Blick zuwarf. „Jetzt sein nicht so, Zuckerschnecke“, meinte er. „Wie bin ich denn?“, fragte ich angriffslustig. Ich war richtig sauer und konnte mich nur schwer unter Kontrolle halten, ihn nicht vom Baum zu stoßen. „Ja, so wie du bist..“, meinte er und versuchte mir eine Träne von der Wange zu wischen. Ich schlug seine Hand weg, so heftig, dass sie rot wurde. „Wie soll ich denn nicht sein? Karin nervt mich tagein tagaus nur mit diesem komischen Kerl und du… Du merkst nicht einmal, wenn jemand etwas ernst meint! Ich hatte nie gedacht, dass Spaßvögel schlecht sein können, doch sie können es… Ich kann es nicht mehr!“, schrie ich schon förmlich. Er sah mich nur erstaunt, und ich schätzte erschüttert, an. Ich rappelte mich auf und sprang vom Baum. Suigetsu wollte mich festhalten, doch war ich im Wald schneller und konnte so schnell, wie niemand anderer, mal abgesehen von Cho, wieder zur Höhle zurückkehren. Ich lief sofort in mein Zimmer. Und dieses Mal schloss ich die Tür ab. Ich kam seit gut einer Woche nur zum Essen aus meinem Zimmer. Zeitweise waren Karin und Suigetsu nicht da und ich nutzte diese Zeiten, um mich im Bad auszutoben und meinen Spaß zu haben. In Chos Zimmer fand ich einige Bücher, die mich interessierten und ich nahm immer einen ganzen Stapel mit in meins. Dort las ich sie und brachte sie wieder zurück in Chos Zimmer, wenn die beiden wieder weg waren. Doch dieses Mal blieben sie einige tage weg, sodass ich mir schon Sorgen machte, da sie die meisten ihrer Sachen hier gelassen hatten. Am fünften tag kamen sie dann endlich wieder. Ich saß in der Küche und aß missmutig ein Brot, als Suigetsu Karin hereintrug. Sie sah vollends fertig aus und auch er war ziemlich schlimm zugerichtet. Er hatte viele Schnittwunden und sonstige Verletzungen, die ich nicht alle einwandfrei ohne sie genauer zu betrachten identifizieren konnte. Ich sprang sofort auf, ließ mein Brot fallen und nahm ihm Karin ab. Schnell hatte ich sie bandagiert und mit Medikamenten zugedröhnt. Als ich in Suigetsus Zimmer ging, lag er nur in einer Hose schwer atmend auf seinem Bett. Ich fackelte nicht lange, sondern versorgte seine Wunden und erwischte mich öfters dabei, wie ich sein Gesicht betrachtete. Von alle dem bemerkte er nichts. Er war in Fieberträume gesunken und wimmerte kläglich. Es machte es nicht leichter. Er wand sich hin und her und ich hatte große Mühen, ihn festzuhalten. Immer wieder murmelte er etwas. Schließlich hatte ich es geschafft, ihn zu entkleiden und seine Wunden zu versorgen. Ich stellte noch einen Eimer kühles Wasser neben ihn auf den Boden, dann ging ich mit einem unguten Gefühl hinüber in Karins Zimmer. Sie lag jammernd in ihrem Bett. „Hör doch mal endlich auf zu Jammern!“, fauchte ich, da ich noch immer wütend auf sie war. Sie verstummte sofort. „Wäre Sasuke hier“, meinte sie zickig und schob ihre Brille hoch, „Würde er dir dafür eine Scheuern!“ Ich sagte erst gar nichts dagegen. Sie würde mir doch eh nicht zuhören. Ich versorgte ihre Wunden und sagte ihr, dass sie sich nur den einen Tag schonen sollte – aber sonst leise sein sollte, da es Suigetsu wirklich sehr schlecht ging. Sie sagte erst gar nichts dagegen, sondern schmiss sich wieder in die Kissen. Ich war danach noch einmal in Suigetsus Zimmer gegangen, und da es ihm schlechter ging, hatte ich mich entschieden, die nächste Zeit in seinem Zimmer Wache zu halten. Immer wieder, bei dem kleinsten Geräusch von ihm sprang ich auf und sah nach ihm. Ich konnte nicht verstehen, wieso er so lange bewusstlos war. Nachts sprach ich immer mit mir selbst, auch wenn ich ihn eigentlich meinte. „Ach, was mache ich mir nur Hoffnungen?“, fragte ich mich, „Er wird doch nie verstehen, wieso ich dass alles tue. Er wird meinen, ich täte es, weil ich es Cho versprochen habe… Er wird niemals verstehen…“ Ich seufzte und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück und versank in meinen Träumen. Da ächzte er und ich sprang wie von einer Tarantel gestochen auf und schaute, was denn sei. Er war aufgewacht, doch das Fieber ließ ihn wohl Halluzinationen haben. Er griff nach mir, murmelte etwas, doch so, dass ich nichts verstand. Ich tupfte ihm mit einem nassen Lappen die Stirn ab. Er drehte den Kopf zur Seite und öffnete die Augen. „Suigetsu?“, fragte ich leise und strich ihm einige schweißnasse Strähnen aus dem Gesicht. Er war noch immer so heiß. Für einen Wassermenschen wie ihn musste es wie die Hölle sein. Ich war ernsthaft besorgt um ihn, wie sollte es auch anders sein? Schließlich war ich diejenige, die sich in seine lustige Art und seine ganzen Flirte verliebt hatte. Er machte die Augen ganz leicht auf. „Ha – Hana?“, fragte er flüsternd. Ich sah ihn an. „Ja“, flüsterte ich zurück, „Ich bin hier!“ Das einzige Wort, dass er noch herausbrachte, war „Durst…“ Ich nahm einen Becher und flößte ihm einen an den anderen ein. Das Wasser rann sein Kinn hinab, tropfte auf seinen Oberkörper und mir schien es, als verdampfe es gleich wieder. Mühevoll versuchte er sich aufzurappeln. Ich half ihm, stützte ihn. Er war so warm. Meine Finger hatte ich mir fast an ihm verbrannt, doch ich blieb eisern und half ihm. Erschöpft sackte er zurück und zog mich dabei mit, da ich ihn von hinten stützte. „Es wird alles gut“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Er verkrampfte und deswegen kam ich nicht mehr von ihm los. Wohl oder übel musste ich die Nacht mit ihm zusammen im Bett verbringen. Wobei es für mich eher wohl war. Am nächsten Morgen aufzuwachen, war ganz schwer für mich, da ich mich einfach gut fühlte. Doch dass mir nicht warm war, verwirrte mich. Trotz, dass ich eindeutig Arme um mich herum spürte, war mir nicht warm. Es verwirrte mich, so dass ich die Augen öffnete und in sein schlafendes Gesicht sah. Er war keine fünf Zentimeter von mir entfernt und ich starrte förmlich auf sein Gesicht. Er sah aus wie ein kleines zufriedenes Kind, dass sein Spielzeug beim Schlafen festhält. So friedlich und pausbäckig. Nur einen Haken gab es. Ich musste mich aus seinem Klammergriff befreien, denn ich war das Spielzeug für das Baby – und dieses hieß Suigetsu! Vorsichtig – ich versucht ihn nicht zu wecken – löste ich mich aus seinem Klammergriff. Doch es brachte nichts und er wachte auf. „Wa…“, begann er, aber ich drückte ihn wieder in die Kissen. Er griff nach meiner Hand. Ich entzog sie ihm, schüttelte den Kopf und stand auf. „Schlaf noch etwas, ich komme gleich wieder“, sagte ich und ging leise heraus, nachdem er die Augen geschlossen hatte. Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, sackte ich an ihr herab. Warum nur immer ich, dachte ich und fragte mich das die gesamte Zeit. Irgendwann hörte ich Karin, die aus ihren wenigen Verletzungen durch ihr ständiges Kratzen und nicht tun was ich sagte, riesige gemacht hatte, wie sie sich wieder in der Küche zu schaffen machte und da ich eh versuchen wollte, Suigetsu etwas Suppe einzuflößen, kam es mir gerade recht. Sie würde mir sonst die gesamte Küche in Schutt und Asche legen, wie sonst auch immer. Also ging ich zu ihr, scheuchte sie aus der Küche und begann eine Frühstückssuppe für Suigetsu zu kochen und Karin ein paar Brote zu schmieren – selbst das machte sie nie, ohne über Sasuke zu reden, oder nur zu meckern. Deshalb machte ich es für sie. Somit hatte ich meine Ruhe und ich müsste Cho nicht erklären, wo die alte Küche hin war. Als ich am Mittag wieder nach Suigetsu sah, saß er an die Wand gelehnt in seinem Bett und schien schon auf mich zu warten. „Hallo Hana“, sagte er breit grinsend. Ich war verwundert. Sonst nannte er mich ‚Zuckermaus’ oder ‚Zuckerschnecke’ aber noch nie hatte er mich – abgesehen das, wo er noch Fieber hatte – Hana genannt. „Schön das es dir besser geht“, sagte ich und kam näher. „Wärst du wohl so nett mir zu sagen, wo meine ganzen Klamotten sind?“, fragte er und grinste nicht mehr so. „In der Truhe, zu Füßen deines Bettes“, sagte ich und hinderte ihn nebenbei vom Aufstehen. „Liegenbleiben!“, war meine Anweisung. Er maulte. „Ich will aber meine Sachen wieder anziehen!“ Ich schüttelte den Kopf. „Erst wenn ich mir die Verletzung auf deinem Rücken angesehen habe und sie für soweit geheilt erkläre, dass deine Sachen sie nicht wieder aufscheuern würden!“, sagte ich und wie auf ein nicht ausgesprochenes Kommando legte er sich auf den Bauch. Ich setzte mich neben ihn und sah mir die Wundränder, so wie die gesamte Wunde, an. Hier und da war sie noch nicht sehr gut verheilt und ich schmierte noch etwas Creme auf diese Stellen, aber im Insgesamt war ich zufrieden. Nach, ich schätzte, 10 Minuten stand ich auf. „Soweit ist es okay, warte noch eine Minute, bis die Creme eingezogen ist, dann kannst du dich anziehen!“, meinte ich und drehte mich zum gehen. „Du kannst echt gut massieren, Zuckerschnecke!“, sagte er, „Magst du noch etwas weitermachen?“ Gemocht hatte ich, und zwar wirklich sehr, doch ich zögerte, bevor ich wieder zurückging, um ihm eine lange, für ihn wohl sehr angenehme Massage zu gönnen. Doch nicht nur für ihn war es eine wundervolle Massage. Ich hatte die Chance, ihn länger zu verwöhnen, als es sein musste. Natürlich nutzte ich die gesamte Situation aus und ich musste sagen, dass es ja auch ihm etwas brachte. Aber dennoch fragte ich mich, wie er darauf kam, dass ich gut massieren könne. Ich hatte doch bisher nur seine Creme immer aufgetragen… Aber ich sagte nichts dagegen. Ich freute mich ja sogar sehr. Nach gut einer Stunde hörte ich, wie Karin von Zimmer zu Zimmer stapfte und hörte auf, den fast nackten, auf seinem bett liegenden, nur mit einer dünnen Hose bekleideten Suigetsu zu massieren. Er drehte den Kopf zur Seite. „Komm schon, Zuckerschnecke“, sagte er, „Mach weiter!!!“ Ich sah ihn erst einmal nur verstört an. Dann aber realisierte ich, was er gesagt hatte. Natürlich wusste er, dass Karin kam, doch wusste ich auch, dass er jede Gelegenheit nutzen würde, Karin an der Nase herum zu führen. Ich begann von neuem mit der Massage. Keine zwei Minuten später riss Karin die Tür auf und kaum, dass sie uns sah, fing an herumzuschreien und wild mit den Armen zu fuchteln. „SUIGETSU!!!“, schrie sie aufgebracht, „GERADE DU WILLST JETZT MIT DEM MÄDCHEN WAS ANFANGEN, DAS DU FÜR EINE NIETE GEHALTEN HAST – ZWAR EINE HÜBSCHE, ABER DENNOCH EINE NIETE!?!?“ Ich sprang von dem Bett weg. Ich verstand gar nichts mehr und ich merkte, wie ich anfing zu weinen. „IHR SEID BEIDE DER LETZTE DRECK!!!“, schrie ich verzweifelt und rannte in mein Zimmer. Dort schmiss ich mich aufs Bett und heulte die nächsten Stunden lang.
//Bei Suigetsu//
„Was sollte das Karin?“, fragte Suigetsu und starrte Karin wütend an, „Nur weil du zu hässlich bist, als dass Sasuke sich je für dich interessieren würde, musst du mir doch nicht alles zerstören!!! Ich habe nie gesagt, dass Hana eine Niete ist, dass wolltest du nur immer! Du kannst mir doch nicht alles kaputt machen, du dumme Pute!“ Er war ebenfalls von seinem Bett aufgesprungen und zog sich schnell seien Sachen über, während er Karin wütend anschrie und meckerte und sie sogar aufs äußerste beschimpfte. Karin schlug ihm nach einer Weile einmal mit der Faust auf den Kopf und Suigetsu wurde still. „Halt die Klappe, du Idiot!“, fauchte sie und rückte ihre Brille zurecht. „Hana ist zu gut für dich, schon mal daran gedacht?!“, fragte sie, „Ist dir nie aufgefallen, dass sie dich wirklich mag??? Hana ist in dich verliebt, du Idiot!!! Du bist hier der Null – Checker! Sie ist zu gut für dich und ich werde jetzt zu ihr gehen und sie vor einem Kerl wie dir beschützen!“ Karin drehte sich um. Suigetsu stand erst einige Sekunden starr wie eine Statue da, dann preschte er auf sie zu, knallte ihr eine und wollte zu Hana, doch Karin war schneller und verschwand in Hanas Zimmer. Suigetsu stand vor der Tür und hoffte auf Hana.
//Hana's sicht//
Karin kam in mein Zimmer gestürmt. „Tut mir leid, Hana“, sagte sie und starrte auf die Tür, „Aber ich wollte dir die Wahrheit sagen über ihn. Er ist einfach ein dummer Aufreißer… Du hast etwas viel besseres verdient!!!“ Ich starrte sie verständnislos durch tränen verschmierte Augen an. „RAUS!“, war das erste Wort, das mir einfiel, „VERSCHWINDE!!! ICH WILL DICH NIE WIEDER SEHEN! NIEMALS!!!“ Und dann begann ich sie aufs äußerste mit allen Schimpfwörtern zu beschimpfen, die ich in meinem ganzen Leben gehört hatte. Einige bedeuteten das gleiche, doch es war eine andere Sprache, sodass es nicht auffiel. Nach gut einer halben Stunde Schimpfwortflut auf sie, verzog sie sich und sah dabei wie ein begossener Pudel aus. Ich weinte wieder. Zaghaft klopfte es an der Tür. Ich schniefte ein klägliches „Ja?“ und versenkte meinen Kopf wieder in den Kissen. Ich merkte, wie sich jemand neben mich auf das Bett setzte, aber niemand sagte etwas. Plötzlich spürte ich geschickte Hände auf meinem Rücken, die mich massierten. „Hör auf, Suigetsu“, sagte ich traurig in mein Kissen. „Hana, ich werde nicht aufhören, dir gefällt es doch…“, sagte er. Schon, dachte ich, doch du wirst mich nie lieben und ich will mich nicht unglücklicher machen! ER massierte mich intensiver. „Hana…“, murmelte er immer wieder. Und dann spürte ich seine Lippen auf meinem Rücken. ER KÜSSTE MEINEN RÜCKEN!!! Ich keuchte auf, drehte mich zur Seite und starrte ihn an. Er lächelte schräg. „Komm her Zuckerschnecke!“, lachte er und fing an meinen Hals zu küssen, mich ins Vollste zu verwöhnen. Als er anfing, war ich so erschrocken, dass ich aufkeuchte, doch er beruhigte mich sachte und liebevoll. Irgendwann, als ich mich schon vollends an ihn gekuschelt hatte, die Tränen versiegt waren und ich nicht einen Gedanken mehr an Karin verschwendete, sagte er zu mir: „Zuckermaus, ich liebe dich - und nur dich!“ Ich schaute ihn mit großen Augen an. „Im Ernst?“, fragte ich und hielt meinen Kopf an seine Brust und hörte seinen Herzschlag. „Ja, ich liebe dich wirklich. Und ich weiß, dass du genauso fühlst, Zuckermaus!“, sagte er grinsend, was ich nur seiner Sprechart heraus entnahm. „Stimmt“, sagte ich leise, „Ich liebe dich auch!“ Und dann küssten wir uns leidenschaftlich.
Ende ^-^
Tag der Veröffentlichung: 29.11.2012
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