Cover


Mein Name sei Blum



Katharina Blum lebt weiter. Volker Schlöndorff hat aus Celluloid mehr geschaffen, als Heinrich Böll auf Papier beabsichtigt hatte.
Katharina Blum hat viele Geschwister, unbekannte Figuren, im Strudel der Sensationsmaschine. Schamlose Intimstories heben die Umsatzziffern und Auflagenzahlen. Die Massen fordern nicht nach Nervenkitzel; die Bosse sind´s, weil sie die Regungen des Publikums kennen. Die Menschen lassen sich manipulieren. Sie alle hören auf den Namen Blum.


Die Einmannpartei



Schriftsteller sein heißt, eine Einmannpartei führen, seine Ideologie einsam vertreten und einsam zu kämpfen für ein Programm, das die Leute zwar lesen, wenn sie es überhaupt in die Hände bekommen. Die bekleckern es mit Spott und legen es kopfschüttelnd beiseite. Es ist ja noch so viel Platz in ihren Regalen, in den Reihengräbern der Literatur.


Verspätung



Fahrplan
Uhr
Verspätung
Bahnsteigkante
Menschen
Durchzug
Frösteln
Bremsen
Türenschlagen
Grün
Abfahrt
Telegrafenmasten
Felder
Bauern
Autos
Bahnschranken
Langeweile
Noch immer Verspätung
Endlich Du



Autobahn



Rasender Beton
Singende Pneus
Vordermann
Hintermann
Innenspiegel
Außenspiegel
Bremsbereitschaft
Blinker links
Gas
Husch vorbei
Blinker rechts
Spiegel
Blau-weiße Schilder
Verbotsschilder
Gebotsschilder
Schilder
Und nur noch Beton
Oder Asphalt
Lichthupe im Spiegel
Idiot
Vorbei
Noch eine Stunde
Rasen
Tacho zu schnell
Komm gut heim
Radioservice
Irgendwo Stau
Nieselregen
Scheibenwischer
Runter vom Gas
Brücken mit Menschen
Und Fuhrwerken
Winkende Kinder
Irgendwo Lichter
Eine Stadt
Laster mit Hänger
Und noch einer
Wo kommen sie her
Wo fahren sie hin?
Fahrendes Volk
Was hast du nur gemacht,
als es die Autobahn
noch nicht gab?



Erkenntnisbaum



Die Wirklichkeit tritt in mich hinein.
Ich wehre mich verzweifelt durch Auflehnung,durch den Schrei und durch Argumente.
Die Wirklichkeit denkt nicht, fühlt nicht, urteilt nicht. Doch ich denke, fühle, urteile. Das schürt meine Auflehnung. Es kommt zum Kampf zwischen Gefühl und Tatsache. Tatsache ist ohne Gefühl. Tatsache ist Metall, Granit. Gefühl ist Flora, Duft, Wunsch und Atem und Erfüllung. Gefühl ist zeitbedingt,ist situationsbedingt, ist lebensintensiv. Ist es auch Wirklichkeit? Irdische Wirklichkeit ist weniger als ein Atemzug. Was wir im Zustand der Spontaneität als Glück empfinden, ist das von der Natur verabreichte Chloroform, damit uns die Anpassung an die eiserne Wirklichkeit gelinge.



Wo ist Gott?



Gott ist in mir, wenn ich dich liebe
Gott ist in mir, wenn ich betrüge
Gott, Du hast mich nach Dir geschaffen
Nicht wie die Vögel, nicht wie die Affen
Hast mir den freien Willen gegeben.
Frei nach der eigenen Fassung zu leben.
Selbst das sündige Weib schufest Du nach Dir
Gabst ihr Schönheit, und das Verlangen gabst mir
Dich zu preisen in des Weibes Leibe
Dem ich mich williglich verschreibe
Nach dem ich schmachte – seiner Hüfte
Hoch bis ins Alter – bis in die Grüfte
Gott bist in mir, wenn ich falle in Sünd
Gott bist in mir, wenn ich zeuge ein Kind
Gott bist in mir, wenn ich betend Dich rufe
Gott ist in mir, wenn Vergebung ich suche.


Kopflos wie die Fledermaus



Flattert der Geist über verdorrte Felder und moorige Auen. Es gibt kein Entrinnen aus dem Radarnetz der Diabolie. Diabolus besteigt den Olymp und ruft die vielen kleinen Teufelchen zum Rapport.
Einäugige Moral für Blinde und freiwillig Nichtsehende, für Scheuklappenfetischisten. Moralartistik mit Netz und doppeltem Boden ist schlechter als gar keine.
Erzengel Gabriel, wann rüsten Deine Heerscharen? Wann ertönen die Posaunen von den Wolken des Himmels? Oder brauchen wir neue Ohren, damit wir Deine Ankunft wahrnehmen? Bisher hören wir nur Lärm, nichts als Lärm.



Billet



Erde – bist Wartesaal zur Ewigkeit
Jammertal und Paradies zugleich
Erde – bevor ich melancholisch werde
Verkauf´ mir ein Billet zur Seligkeit


Motorrad – Albtraum



Was abends in den Straßen röhrt
PS-erfüllte Burschen-Balz
Chromblitzend Ross, das ihm gehört
Riskiert den Kragen und den Hals.
Die Wettfahrt durch die hohlen Gassen
Bringt Fensterscheiben zum Erzittern.
Der Bursche kann es halt nicht lassen
„Der bringt sich hinter Eisengittern!“
Ich sah mein Kind, das hüpfend, singend
Und fröhlich auf die Fahrbahn lief.
Der Chromblitz nahte, Unheil bringend
Mein Schrei erstarb, obwohl ich rief.
Da lag’s im Staub – kein Bremsgekreisch
Und aus dem Mündchen sickert´s rot
Mir stockt der Puls – die Knie weich
Ich hob es auf – mein Kind war tot.


Welcher Tod?



Wenn ich die Frage nach dem Tod zu beantworten hätte,
ich wüsste nicht, welchem ich den Vorzug geben sollte.
Ist es der Atomtod
Oder der Krebstod
Oder der Infarkttod
Oder der Tod durch Gewalt
Oder der Tod von mir gewollt
Oder der Tod infolge Rufmord
Welcher ist gnädig
Welcher ist zumutbar?
Es ist eine Schande, dass wir
Leben müssen, um irgendwann einem
Beliebigen Tod anheim zu fallen.
Deutsch
Der Tod ist deutsch
Deutsch seine Assistenten
Das liegt an Faust
Und an zwei Weltkriegsbränden


Du und der Wind



Mit den Beziehungen zu dir
Steht es wie mit dem Wind.
Mal bist du die Geliebte mir
Mal schenkst du mir ein Kind.

Der Wind, er braust und legt sich nieder
Genau wie du.
Er heult und heult, singt seine Lieder
Und mir zur Ruh.

Dann säuselt er mir ins Gesicht
Ich spüre deinen Odem nicht
Weiß dennoch, du bist hier
Der Wind raubt mir den Atem schier

Parabel



Widme die Parabel mir
Die du zeichnest auf Papier
Lass den Bleistift gnädig gleiten
Lass ihn gütig mit mir streiten



Fliederbusch



Grüner Fliederbusch
Du wächst auf einer Handvoll Erde,
aus einem Mauerspalt zwischen
zwei mächtigen Bruchsteinen
mannshoch über ‘m Gartenbeet.
S ist wie Hohn
Während du aufstrebst,
höher strebst und
wetteiferst mit den
Pappeln, weil die Mauer dich trägt,
verkümmern drunten im
Muttergrund dutzende Pflanzen,
die haben es nicht nötig zu leben.
Es sind derer zu viele.



Glückliches Land



Ich suche das vollkommene Glück im Land meiner Väter.
Ich finde es nicht. Was ich finde, lässt mich verzweifeln. Kein Glück.
Ich bin auf der Suche nach einem anderen Land. Ein glückliches Land
müsste es sein. Schweiz, das Land der verbrieften Freiheit, Wilhelm Tell,
Rütlischwur, Schweizer Luft, Schweizer Berge, krieglos, friedvolles Land.
Was ich finde, ist kein Glück. Viel Geld auf Nummernkonten, Hort und Ghetto
illegaler Finanz.
Ich wende mich ab und suche Frieden auf einer grünen Insel.
Heinrich Bölls Irisches Tagebuch lässt mich hoffen. Irland mit deinen grünen
Buchten und weiten Feldern. Ich finde kein Glück. Gerate in einen Zwiespalt
des Glaubens. Und flüchte.
Es gibt da ein wirklich friedliches Land. Selbst der Stellvertreter
Gottes hat es sich erkoren. Italien muss das ersehnte Land sein.
Was ich vorfinde, sind Maffia, Unruhen, Armut und Erdbeben. Nein, nicht Italien.

Ich wandere aus, getreu dem Vorbild meiner Ahnen, vor fast zweihundert Jahren.
Brasilien, du glückliches, fruchtbares Land. Meine erste Begegnung: ein alter
Mann. Hat Deutschland nie gesehen, doch von meiner Ankunft hat er erfahren.
Arm ist er, deshalb lief er die zwanzig Meilen zu Fuß. Das Heimweh nach der
alten Welt hatte ihn schneller altern lassen. Jetzt ist er glücklich. Er greift
nach meinen Händen und sagt: „Ein Stück Heimat. Danke. Jetzt kann ich in Ruhe sterben.“


Caput (lat. Kopf)



Caput, wertlos Tand und Zeug
Firlefanz – erinnert euch
An des Verses lyrisch Vater
Der euch schuf in Blei und Mater
Caput in der Epen Klänge
Heldendichtung sollt es werden
Doch verträgt sich kaum auf Erden
Menschengeist mit Göttersänge
Spürt ich auch den Zorn der Götter
Müsst ich dichten fort und fort
Schrieb ich doch bei jeglich´ Wetter
Schrieb ich doch an jedem Ort
Caput, wertlos Zeug und Tand
Firlefanz, ihr seid mir treu
Treu wie Irrtum und Verstand
Caput blühet immer neu
Der Gilb im Manuskript
Ich schreibe zunächst nur für mich
Dann für die Schublade
Und für Tage und Nächte
Für Kalender und Jahre
Vergilbtes – doch nicht Vergessenes
Erbarmt mich nach Jahren
Abstand schärft den Blick
Papierkörbe quellen über
Nur der Extrakt bleibt
Und erscheint dem
Verleger wichtig,
er lässt es drucken.


Vorfahrt




Ich
hatte
Vorfahrt
Da kam einer von links
Dieses klage ich jedermann
Jetzt bin ich
Nicht mehr


Flugerfahrung



Manchmal bin ich ein Vogel
Greife nach der perlenden
Wolkenschnur, die am Abendhimmel
Wie rosarote Wattebäusche
In die untergehende Sonne flüchten.

Ich ergreife sie und ziehe den
Versinkenden Düsenclipper zurück.
Es ist noch ein Platz frei, frei für mich.

Doch die Technik hat ihre eigenen Gesetze.
Pferdestärken sind mächtiger als der Wunsch,
der zum Willen avanciert.
Zieh dahin, du Vogel aus Alumin,
getrieben von Düsen, gespeist mit Kerosin.

Ich habe den Wunsch verschlossen,
tiefgefroren zum alsbaldigen
Gebrauch bestimmt, zunächst einmal
Zurückgestellt.

Wo kämen wir auch hin,
könnten wir den Kondensstreifen
ergreifen und ungestillte Kinderträume
nachträglich realisieren?

Die Wolken sind nie so greifbar gewesen wie heute.
Sie sind unsere Reisegefährten, sind Geschwister
Von gleichen Eltern mit eigenen Gesetzen,
die meine Gesetze missachten.

Die dünne Metallwand trennt meinen
Lebensraum vom eisigen Tod.
Bequeme Polster und ein geübtes
Lächeln in gutsitzenden Kostümen
Soll mir die Strapaze des Fluges
Erträglich machen.

Sitzen Sie Bequem? Haben Sie Wünsche?
Wir fliegen und erhaschen einen Blick,
sehen Kontinente in Ozeanen zerfließen.
Weite weckt Wünsche in meinem.
Armer Tropf!

Der Lauf des Maschinengewehres
Verunsichert selbst die Stewardess,
die sonst lächelnd die Turbulenzen
überspielt. Nackte Gewalt regiert den Kurs.
Wertlos mein Geld, wertlos mein Ticket,
wertlos meine Argumente.

Jetzt werden sie drunten einen Krisenstab
Einberufen. Der wird auch über mein Leben
Entscheiden. Ob jetzt Gedachtes jemals wird
Geschrieben?

Sie sehen gar nicht aus wie übliche Ganoven.
Nur halten sie Granaten in der Hand. Ein unbedachtes
Wort von mir könnt´ jäh das Zucken überm Aug auf
seine feuchten Finger übertragen.


Angst in der Kanzel

l

Das Zittern in den Lüften
kommt vom Dröhnen der Motoren.
Es ist das Gleiche wie damals
neunzehnhundertzweiundvierzig.
Nur sangen einst sie im Konzert.
Heut sind es mehr Solisten,
fahrplankonform und Menschen
in den Rümpfen anstatt Bomben.
Die Sprache der Piloten lebt heut
wie einst von angelsächsisch
Lauten. Radar, Koordinaten, Wind
und Wetter sind Bruder ihm
geblieben, dem Bündel Mensch am
Knüppel in der Kanzel.
Sein Hirn ist vollgestopft mit Daten.
Konzentration ist ihm wichtig wie
der Sauerstoff. Nicht denken.
Nur nicht denken an zu Haus.
Das wäre fatal. Versuch mal nicht
zu denken, wenn dein Kind in dem
Moment die Intensivstation
belegt und … Kurskorrektur.
Mechanisch führt die Hand den Knüppel.
Du spürst, wie folgsam dieser Vogel
dir gehorcht. Der würde dir sogar
folgen ins Meer, ins tiefe blaue Meer.
Werde jetzt bloß nicht sentimental.
Gut gut, dein Einundalles liegt
vielleicht im Sterben.
Grad deshalb musst du heim.
Beachte dort am Horizont den dunklen
Punkt, der jetzt im Sonnenlichte gleißt.
Verfolgt er dich? Dreh ab.
Jetzt erst kommt die Order vom Tower.
Ein bisschen spät, ihr Freunde drunten
an den Schirmen. Ich werde es nicht
durchleben, wenn ihm, dem Kind
etwas passiert.



Mars



Sie schicken komplizierte Sonden zum Mars,
forschen nach unbekanntem Leben.
Sollten sie dort menschenähnliche Wesen
antreffen, wird es nicht lange dauern
bis zur Auseinandersetzung mit ihnen.
Gibt es auf Erden nicht Konfliktstoffe genug?
Armer Mars, was kostet
ein Quadratmeter Baugelände?


Schlagzeilen



Wenn Schlagzeilen
tönen könnten,
würde ich mir die
Ohren zuhalten.
So aber sind sie stumm,
treffen mich nur mit dem Blei
ihrer Lettern und Balken.


„Ist“



Das Seins bewusste „Ist“ fließt in die Kanne,
fließt über, über den Rand, verliert sich im
Sand, lässt Feuchtigkeit nur zurück, mehr nicht.
Und der Wind leckt sie auf, trägt sie auf
Engelsschwingen in die Weite, wo sie als Tropfen
sich verlieren, schutzlos den Wölfen ausgeliefert
Und den Krähen.
Nur der randvolle Inhalt bleibt steril zurück.
Will ich ihn bewahren, droht Fäulnis und
Verdunsten. Man müsste ihn einfrieren und als
Feste Materie durch die Wüste tragen können.
Doch die Glut des Tages würde ihn zerschmelzen,
und es bliebe für wenige Augenblicke nur
Feuchtigkeit zurück und der Steppenwind …


Dänische Reisenotizen



Liebliches Land
Königreich der Dänen
den Deutschen verwandt



Die grünen Hügel deiner Weiten
Kämpfen gegen die Langeweile,
werfen Fjorde an den Weg und
viele Flaggen weiß auf rot.
In deinen Vorgärten wetteifern
Gelassenheit und Stille.
Ich werfe eine Kupfermünze
In den schönsten deiner Fjorde
Ich möchte wiederkehren an die
Mole des „lystosthavn“ von Horsens.

Liebliches Land
Königreich der Dänen
Von vielen verkannt



Deine Speisekultur unterscheidet dich
Von den Germanen. Du könntest ein
Nachbar Mariannes sein. Ich weiß, du
Fürchtest den deutschen Einfluss in
Deinem Land und auf vielen deiner Inseln.
Du fürchtest ihn mehr, als den der Yankees.
Denn die sind weit weg, während wir hauteng
aneinander leben. Bewahre deine Individualität,
aber denke europäisch.

Liebliches Land
Königreich der Dänen
Ich muss mich schämen



Für die Artgenossen, die gleich hinter
Der Grenze einem Geschäft nachgehen,
das als freizügig gepriesen wird und sich
doch nur an die animalischen Triebe wendet.
Porno in dieser Aufmachung steht diesem
Land schlecht. Ich schäme mich für meine
Landsleute, die dort Kunde sind.
Das goldene Aufblitzen der Sonnenreflexe
Deiner Gewässer und die bodentiefe Reinheit,
noch klar wie kristallenes Bergwasser, das sind
deine wahren Attribute. Das ist Dänemark
nach meinem Geschmack.

Liebliches Land
Königreich der Dänen
Bürgertum mit Verstand

Sinn für Tradition, dem Fortschritt nicht fremd,

dem „gammel“ eine Chance. Strebsam, doch nicht


raffgierig mit einem Quäntchen Nonchalance,
freundlich und aufgeschlossen die Menschen.
Wir denken europäisch, weil es uns drängt, die
Freundschaft zu diesen Menschen zu pflegen
und zu vertiefen.


Zeitgeist



Der Zeitgeist hat Gestalt angenommen.
Er ist nicht mehr unsichtbar wie Geister
im Allgemeinen. Nein, er ist aus der
Reserve herausgetreten, damit man ihn nicht
Übersehe, ist konkret in vielerlei Gestalt
Auf die Titelseiten der Zeitungen gedrängt,
begleitet von Überraschung und Furcht.
Er macht auf sich aufmerksam in den Familien,
in den Amtsstuben und in den Fabriken.
Er ist wer. Hat es ihn nicht zu allen Zeiten
gegeben, jenen Genossen Zeitgeist, den
Interpreten seiner Epoche, seiner Generation,
mal kühl, fast schüchtern, mal keck, forsch
oder leger? Selbst bösartig, kanonendonnernd
und feuerspeiend, geldgierig oder gleichgültig.
Ja, das waren Brüder, die Geister von gestern.


Poesie



Poesie ist immer leicht, beschwingt,
farbenfroh und schön, schöngeistig. Sie ist
eine Fee im Lande unserer Illusionen. Fast
scheint es, als wolle sie uns der rauen
Wirklichkeit entreißen.Alternativ zur Prosa
nährt sie uns mit Kartoffeln, mit Braten und
Brot, füllt uns den Magen,damit wir fähig
werden, die Poesie als geistiges Leibgericht
in uns aufzunehmen.


Gleichgültigkeit



Ist ein lautlos gleitend Floß,
wiegt uns in Sicherheit. Doch wenn
Sturm aufkommt, wenn wir uns den Untiefen
nähern, ist es oft zu spät für eine Umkehr.
Dann verlangt Gleichmut nach
wirklichem Mut.


Nachbemerkung:

Diese Texte sind in den Jahren 1984 - 1986 entstanden.

Impressum

Texte: Karl-Heinz Link
Tag der Veröffentlichung: 09.03.2012

Alle Rechte vorbehalten

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