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Das Geburtstagsessen



Bodos Gang durch den Speisesaal war für die Damenwelt imposant. Selbst die Herren schienen verwundert. Bodo imponierte das. Er kam sich vor wie der Kapitän eines Luxusliners, der allabendlich seinen Pflichtgang absolvierte. Ausgenommen schön fand er sich nicht, als er eben vor dem Toilettenspiegel stand. Interessant schon. Als er sich am Tisch niederließ, bemerkte er, sein Hosenbund stand offen. Der Hemdzipfel grüßte aus dem sperrangelweiten Mittelschlitz. Pauline bekam einen hochroten Kopf, drängte zum Aufbruch, winkte dem Ober. Der verstand. Im Taxi wechselten Tiraden, die selbst der Taxifahrer nicht kannte. Waren es Geburtstagsgäste oder kamen die von einem Scheidungstermin?




Der Reifenwechsel



Reifenwechsel. Wo war sein Monteuranzug? Bodo erkletterte die steile Dachbodenleiter. Nach der nächsten Stufe haute sein Kopf gegen einen Querbalken. „Auuaaa.“
Verdammt! Er rutschte von der Leiter, plumpste auf den Dielenboden, bewusstlos.
Pauline hörte das in der Küche, hastete nach oben und fand ihren schlafenden Bodo.
„ Boodoo.“
Doch der schlummerte. Sie tätschelte und küsste ihn auf Augen und Mund. Bodo erwachte, tat aber bewusstlos. Er spürte die Not seiner Pauline, öffnete seine Augen, umarmte sie und zog sie zu sich herunter. Was ein geplanter Reifenwechsel doch bewirken konnte. So nahe waren sie sich schon lange nicht mehr.




Praktisch gedacht



Bodo wollte Pauline imponieren, fuhr zum Baumarkt zu den Werkzeugen. Schließlich wollte er im Keller eine Hobbywerkstatt einrichten. Kurzerhand packte er Werkzeuge und Kreuzschraubendreher in den Einkaufswagen. Den Zollstock ignorierte er, den hatte der Klempner bei ihm liegen lassen. Dübel und Schrauben kaufte er im kleinen Eisenwarenladen am Ort: Die wollen ja auch leben. Dort lagen die Schrauben in der untersten Schublade. Das hatter er beobachtet, als sich die vollbusige Verkäuferin mit dem offenen Herzen bückte, um das Tütchen zu füllen. Aufregende Augenblicke für ein Männerherz. Nur zu dumm, die Vollbusige war heute nicht im Laden. So ein Pech auch!




Der Saarländer und der Pfälzer im Fegefeuer



Der Saarländer und der Pfälzer kommen in den Himmel. Nicht direkt, weil sie sich im Erdendasein so manche Unannehmlichkeit angetan haben, landen sie im Fegefeuer. Die Gründe dafür liegen schlicht in ihrer geografischen Nachbarschaft.

Petrus verkündet das Urteil: jeder soll 40 Peitschenhiebe bekommen. Als stärkende Zugabe habe jeder zwei Wünsche frei.
Der Pfälzer meldet sich freiwillig als Erster. „Mein erster Wunsch sind 80 Peitschenhiebe für mich.“
Petrus schmunzelte. Als das der Saarländer bemerkte, verzog der eine spöttische Mine.
„Und was ist dein zweiter Wunsch?“, wollte Petrus wissen.
„Bevor es mit den Hieben losgeht, binde mir den Saarländer auf meinen Rücken!“

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Tag der Veröffentlichung: 04.02.2010

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