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Prolog




Siehst du die Welt
Sie versinkt in der Dunkelheit

Siehst du das Licht
es erlischt so schnell

Siehst du dich selbst
Denn genau das ist der Schlüssel.

Ich sah wieder auf die Worte in dem Tagebuch meiner Großmutter, dass sie lange vor meiner Geburt verfasst hatte. Ich verstand sie nicht, kein einziges Wort davon. Es sollte mir etwas sagen, den ihre Aufschriebe waren für mich bestimmt und wurden mir bereits vor Jahren vererbt, doch erst als ich 16 Jahre wurde, übergab sie mir meine Mutter.
Ich lass es jetzt bestimmt zum hundersten Mal und wurde immer noch nicht schlau draus. Die Welt, die in Dunkelheit versinkt und das Licht, dass so schnell erlischt, hörte sich an wie ein Gothik-Songtext. Ephisch und irgendwie dramatisch. Aber die letze Strophe, sollte mir eigentlich etwas sagen.
Natürlich sah ich mich selbt, dass tat ich jedesmal wenn ich in den Spiegel schaute, doch einen Schlüssel bekam ich dadurch nicht, genau so wenig wie die Auflösung für das Rätsel meiner Oma.

Warum mussten die alten Leute auch immer in Rätseln schreiben. Einpaar einfache und bestimmte Worte hätten mir mehr gebracht.
Ich ließ mich wieder auf mein Bett sinken und betrachtete die weiße Decke. Vor Jahren hatte ich mal Sterne, die in der Dunkelheit leuchtete, aufgeklebt doch mit der Zeit hatte ich mich so sehr dran gewöhnt, dass ich sie kaum noch beachtete, bis jetzt. War das so mit Sachen die um einen geschahen. Gewöhnte man sich so sehr daran, dass man ihnen keine Beachtung mehr schenkte?
Ich sprang von meinem Bett auf und hastete aus dem Zimmer, die Treppe hinunter. Als ich rasch nach links abbog, wäre ich beinahe in meine Mutter hineingerannt.

"Ach Liebes, warum hast du es so eilig?" fragte sie mich wie immer mit ihrem fürsorglichen und mütterlichen Ton. Ihre Augen leuchteten wie Diamanten und für mich war sie die beste und schönste Frau der Welt. Als ich sie so betrachtete, wurden ihre Augen immer schmaler und sie fragte sich wohl, warum ich ihr keine Antwort auf ihre so simple Frage gab.
Es gab nicht viel zu sagen und deshalb umarmte ich sie einfach und hielt sie eine Weile fest. Auch ihre Arme griffen um mich und rieben liebevoll über meinen Rücken. Als ich sie schließlich losließ und einen Schritt zurück trat, schaute sie mich fragend an, sagte aber nichts. Es entstand eine Stille, die nicht unangenehm war, aber nach Antworten schrie.
"Mom, danke das du immer für uns da bist." versuchte ich ihr meinen Gefühlsausbruch zu erklären.
Ihre Augen nahmen wieder diesen warmen Akzent an und ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. "Schatz, ihr seit für mich das schönste in meinem Leben, natürlich bin ich immer für euch da. Ich bin froh solche Kinder wie euch zu haben."
Wie aufs Stichwort kam meine kleine Schwester runter und zwängte sich dazwischen.
"Über was redet ihr den da?" fragte sie mit ihrer pipsigen Stimme.

"Ich sagte nur, wie lieb ich euch beide habe, meine Kleine" stillte meine Mutter den Wissensdurst von Amily und wies uns an, ihr in die Küche zu folgen.
Das Essen war bereits angerichtet und wir saßen da, unterhielten uns angeregt und erzählten von unserem Tag. Es kam nicht oft vor, dass wir alle zusammen an diesem Tisch saßen. Meine Mutter arbeitete viel und versuchte neben her uns bestmöglichst zu versorgen und für uns da zu sein. Doch am Wocheende war das unser Ritual und wir genossen die gemeinsame Zeit.
Meine kleine Schwester berichtete von ihrer Klasse, sie war seit einpaar Monaten in der ersten Klasse und für sie schien die Schule das Größte zu sein. All ihre Freunde um sie herum und die blöden Jungs, wie sie sie immer mit einem grimmigen Ausdruck auf ihrem hübschen Gesicht bezeichnete.
Meine Mutter berichtete vom Krankenhaus und dass diese Woche zehn Kinder geboren wurden. Sie arbeitete auf der Kinderstaation und liebte ihren Job über alles. Ich erzählte vom Unterricht, meiner besten Freundin Kayse, die mal wieder einen neue Liebschaft angefangen hatte und von einem Jungen, in den ich schon seit Jahren verknallt war, mich aber bisher nicht getraut habe den ersten Schritt zu waagen.

Es war alle so normal, so gemütlich und heimisch. Hätte ich damals gewusst, dass sich innerhalb der nächsten paar Stunden alles ändern würde, hätte ich alles mögliche getan um die Zeit anzuhalten. Ich hätte geschriehen, gebetet oder irgendwelchen Hokuspokus versucht, nur um meine Familie nicht zu verlieren.

Die Vergangenheit




Die Vergangenheit lässt sich mit vielen Worten erklären. Manche würden sie als das vorbeigegangene Glück oder Unglück bezeichnen. Die anderen würden sagen, es sind die Jahre an die sie sich gerne erinnerten oder gerne vergessen hätten. Meine Antwort darauf ist kurz und knapp, den das Einzige was ich mit der Vergangenheit verbinde, ist die Rache und sie wird blutig und unaufhaltsam auf den Vampir kommen, der meine Familie so kaltblütig ermordet hatte.



Alles geschah so schnell und ich konnte nichts tun. Fühlte mich so verloren und hilflos.
Nach dem Essen beschlossen wir draußen spazieren zu gehen. Ich hatte heute Abend nichts mehr zutun und wollte nicht mehr fortgehen, da die meisten meiner Freunde für eine Arbeit lernten oder etwas mit ihren Familien unternahmen. Die einzige, die normalerweise eine Ausnahme zu den braven und netten Schülern der East High bildete, war Kayse, meine beste Freundin, aber auch sie wurde heute von ihren Eltern gezwungen, ihre Oma in Portland zu besuchen. Also blieb ich daheim und genoss die Ruhe mit meiner Familie.

Wir gingen in den nicht weit gelegenen Park, der um diese Zeit nicht mehr ganz so stark besucht war, wie in der Mittagszeit. Die Sonne ging langsam unter und nur wenige Pärchen saßen auf den Bänken, redeten oder knutschten herum und genossen den warmen Herbsttag. Wir disskutierten gerade über ein Thema, dass ich in Geschichte hatte, als ein großer Mann, ganz dunkel gekleidet, rasch an uns vorbei ging. Man sah nichts von seinem Gesicht oder seiner Haut. Alles war bedeckt. Doch als er sich umdrehte, bekam ich eine Gänsehaut und meine Nackenhaare stellten sich auf. Ich wusste das von ihm Gefahr drohte, doch als ich zu meiner Mutter schaute, beachtete sie den Mann überhaupt nicht. Sie redete gerade auf Amily ein, die stur ihre Meinung vertrat und um nichts in der Welt nachgeben wollte.
Meine Mutter lachte ihr schallendes Lachen und der Mann drehte sich wieder um und starrte in ihre Richtung. Er sah sie lange an, drehte sich dann wieder um und ging weiter.
Auch wir folgten dem Weg und als es anfing zu dämmern, begaben wir uns langsam auf den Rückweg. Schnell war unser Spaziergang vorbei und meine Mutter erzählte uns noch ihre Geschichte von früher, als sie von ihrer Geschichtslehrerin eines besseren in Sachen zweiter Weltkrieg und dem Eingriff der Amerikaner, belehrt wurde und krammte während dessen nach ihrem Schlüssel. Wir traten alle ein und schlossen die Tür hinter uns.
Ich war die letze und meine Mutter wollte gerade ihre Jacke ablegen, als der schwarz gekleidete Mann, den ich bereits bei unserem Spaziergang gesehen hatte aus dem Wohnzimmer trat. Er ließ seine Kapuze sinken und entlößte ein hässlich, vernarbtes Gesicht.
Meine Mutter gab ein Schreckenslaut von sich und fragte ihn, was er hier zu suchen habe. Er antwortete nicht, ging auf uns zu. Wir waren wie erstarrt und konnten uns nicht bewegen. Als meine Mutter Amily hinter sich schieben wollte, griff der Mann nach ihr, zog so ruckartig, dass sie aus den Händen meiner Mutter glitt.
Das kleine Mädchen schrie, als er sie am ihrem Zopf packte und mit der anderen Hand ihre Füße ergriff. Vor unseren Augen und mit einem grausamen Grinsen im Gesicht, zog er an den beiden Enden meiner Schwester und riss ihr den Kopf vor den Schultern. Ich hörte meine Mutter schreien, sie schlug auf den Mann ein, der sie mit nur einem Schlag zum Schweigen brachte. Sie fiel zu Boden und ich rannte auf sie zu, um ihr zu helfen.
Seine riesige Pranke ließ mich nicht soweit kommen. Er donnerte mir ins Gesicht, so dass ich nach hinten geschleudert wurde. Ich verlor das Bewusstsein und die Dunkelheit empfing meine Welt.

Heute weiß ich genau was während der Zeit, in der ich ohnmächtig war geschehen ist, doch damals, als ich endlich in den Albtraum zurück kehrte, verstand ich nichts.
Ich sah überall Blut und den Körper meiner kleinen Schwester, der zerfetzt am Boden lag. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihr Mund zu einem Schrei geformt. Mir stieg die Galle hoch und ich drehte mich von ihr weg, um diesem Blick nicht mehr ertragen zu müssen. Dafür sah ich nun direkt in das Gesicht meiner Mutter.
Ihre Augen waren leer und offen, ihr Hals aufgerissen, doch es trat kein Tropfen Blut aus ihrer Wunde. Sie saß an der Wand gelehnt und ließ die Arme hängen. Ich schleppte mich zu ihrem Körper und rüttelte an ihr. Rief ihren Namen. Doch anstatt mich anzusehen, fiel ihr Körper schlaff zur Seite. Ich schrie laut und verlor abermals das Bewusstsein.

Als ich dieses Mal die Augen aufschlug, sah ich, wie sich jemand über mich beugte. Eine Frau, in rot-weißer Kleidung, redete auf mich ein und leuchtete mit der Taschenlampe in meine Augen.
Ich versuchte ihr zu entkommen und drehte mein Gesicht zur Seite. Dann bekam ich eine Beatmungsmaske auf den Mund gedrückt und wurde hoch gehoben und wieder abgelegt. Sie trugen mich durch unseren Gang nach draußen, zu dem rot leuchtenden Lichter des Notfallwagens. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, schloss die Augen und blendete alles um mich herum aus.



Erste Begegnung




Die zuverlässigsten Freunde sind die Feinde deiner Feinde

Zitat in Arabien




"Verfluchte scheiße, ich komm zuspät zur Arbeit. Beweg deinen Arsch sofort aus dem Bad." schrie meine aufgewühlte Mitbewohnerin und beste Freundin.
"Ich bin doch gleich soweit Kays, mach kein Stress." Seelenruhig wickelte ich mein Handtuch um die Haare und zog mein Bademante an. Als ich die Tür aufschloss, stand eine völlig aufgelöste und verschlafene Frau vor mir. Wer hätte gedacht, dass Kays manchmal so scheiße aussehen konnte. Ihre Haare standen in verschiedene Richtungen ab, ihr Make-up war verschmiert und sie sah total fertig aus.
"Da hat sich wohl jemand am Vortag nicht abgeschminkt." versuchte ich sie zusätzlich noch zu pisacken. Sie war ein so verdammter Morgenmuffel und ertrug es nicht, wenn man ihr bereits früh morgens auf den Wecker ging. Deshalb behielt sie ihre Männer meist nicht über Nacht, sondern beförderte sie bereits nach einem langen Schäferstündchen, nach Hause.

"Halt jetzt bloß die Klappe du Hexe, wegen dir werde ich noch gekündigt."
"Nein Kays, du wirst gekündigt, weil du es nicht schaffst rechzeitig aus dem Bett zu kommen oder auch einfach nicht früh genug INS Bett kommst." betonte ich bewusst langsam und grinste über beide Ohren.
"Schätzchen, ich schaffe es sogar sehr früh ins Bett, nur habe ich im Gegensatz zu dir auch einwenig Leben darin und nicht nur das Kissen, dass auf mich wartet." konterte sie, schlängelte sich an mir vorbei ins Bad und beförderte mich mit einem Tritt heraus.

"Du mich auch Kays, besser als mir einen Tripper oder was weiß ich für eine Geschlechtskrankheit einzufangen." versuchte ich mich zu verteidigen. Auch mir war klar, dass sich mein Leben nicht gerade um Spaß und Sex drehten, doch das ist auch nicht der Grund warum ich lebte.
Da ich auch keine Antwort mehr bekam, sondern nur das Geräusch der laufenden Dusche, drehte ich mich um und schritt in mein Zimmer. Dort machte ich mich schnell für mein heutiges Bewerbungsgespräch fertig, zog meine Schuhe an und ging wieder Richtung Bad, wo die Tür weit offen stand. Wie immer war der Boden klatsch nass, als ob Kays unser kleines Badezimmer als Swimmingpool nutzen würde und beinahe wäre ich auf meinen High Heels ausgerutscht.
Ich verfluchte den Tag, an dem ich beschlossen hatte mit meiner besten Freundin in eine Wohnung zu ziehen, fönte meine Haare trocken und legte leicht Make-up auf.
"Viel Glück heute bei deinem Vorstellungsgespräch" schrie Kays im vorbei gehen und verließ eilig die Wohnung.
Auch ich machte mich auf den Weg zu der nächsten U-Bahn um zu dieser Firma zu fahren, die mich heute eingeladen hatte. Eigentlich verstand ich überhaupt nicht was die von mir wollten. Ich hatte mich weder dort beworben, noch wollte ich im Marketing-Bereich arbeiten. Ich war eine ganz normale und langweilige Buchhalterin in New York City und war froh einen sehr gnädigen Chef zu haben, der mich gut bezahlte. Doch nach langer Diskussion mit Kays, beschloss ich mir die Stelle zumindest anzuschauen.
Da stand ich nun, vor diesem wahnsinns riesigem Gebäude und frage mich wieder was ich hier eigentlich zu suchen hatte. Aber drücken wollte ich mich jetzt auch nicht mehr, da ich mir wegen diesem Bewerbungsgespräch einen Tag frei genommen hatte. Ich trat ins Foyer ein und ging direkt auf die bildschöne Frau hinter dem Tresen.
"Ich habe ein Vorstellungsgespräch bei Mr. Jones." sagte ich selbstsicher und versuchte unter ihrem herablassendem Blick nicht einzuknicken. Sie musterte mich regelrecht und ihrem Blick nach zu urteilen, habe ich die Prüfung alles andere als bestanden. Nette Begrüßung, dachte ich mir und machte ein Häckchen bei "Hier arbeitet ein Miststück hoch zehn", auf meiner eigenen Bewertungsliste dieser Firma.
"Zweiter Stock Zimmer 210. Es ist der Wartebereich. Die Sekretärin von Mr. Jones wird Ihnen Bescheid geben, wenn Sie erwünscht sind." Ihre Aussprache und die Wortwahl gab mir den Rest und ich wäre fast hinter den Tresen gesprungen um dieses elende Weib zu ersticken. Was dachte dieses eingebildete Flitchen sich eigentlich?
Doch anstatt sie zu masakrieren, lächelte ich freundlich und bedankte mich. Alles in mir sträubte sich dagegen weiter zu laufen, in diesen picobello sauber polierten Aufzug aus Glas einzusteigen. Die Türen glitten zu und ich blickte herunter, auf diese Schlage, die mich so abwertend anschaute, dass ich nicht anders konnte.
Ich zeigte ihr den Mittelfinder und ihr entsetzer Gesichtsausdruck war mir eine solche Genugtuung, dass ich laut auflachte. Mit einer viel besseren Laune stieg ich nun im zweiten Stock aus und versuchte mich kurz zu orientieren. Ich entschied mich für rechts und folgte dem langen Koridor, bis zu dem besagten Zimmer.
Die Tür war geöffnet und nur das Schild neben dem Türrahmen, verriet mir die Nummer des Raumes. Natürlich war es genau so sauber und todschick wie bereits die Eingangshalle, der Aufzug und sogar der Flur. Alles mit Stil und schönen Gemälden, die die Wände schmückten eingerichtet. Keiner dieser Maler sagte mit etwas und auch die Bilder wirkten zwar teuer, aber mir brachten sie keine Botschaft über, doch das Bild in diesem Zimmer bannte meine Augen.
Ich sah einen Engel, mit weit gespreizten weißen Flügeln, der in Flammen stand. Es sah aus wie ein Scheiterhaufen und viele Menschen mit Mistgabeln und anderen Wekrzeugen standen vor dem brennenden Wesen und schienen sehr wütend zu sein. Das Gesicht des Engels zeigte jedoch keinerlei Schmerz, es zeigte einen solch zufriedenen und ruhigen Ausdruck, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. Irgendeine Nachricht versuchte in meinem Gehirn vorzustoßen und mich zu warnen, doch eine männliche Stimme hinter mir, hinderte mich an weiteren Grübeleien.
"Gefällt Ihnen das Bild?" seine Neugier war echt, zumindest sagten mir das seine Augen. Doch mein Blick wanderte schnell weiter von seinem wunderschönen Gesicht und zu den breiten Schultern, der muskulösen Brust, den schmalen Hüften und den langen schönen Beinen. Vor mir stand ein Mannsbild, wie der im Buche stand. Einfach nur perfekt und einzigartig, zu schön um wahr zu sein.
"Nicht wirklich." antwortete ich mit einer kratzigen Stimme und versuchte mich unauffällig zu räuspern. Sein breites Grinsen verriet mir, dass er das mitbekommen hatte, doch es war nicht nur sein Lächeln, das mich umhaute. Es waren die perfekten Zähne und die kaum sichtbaren spitzzulaufende Eckzähne, die all die Warnungen in meinem Gehirn, wie ein Puzzle zusammen fügten. Ich hatte ein Vampir vor mir stehen und glücklicherweise einen jüngeren, da seine Aura mich kaum beeindruckte. Jetzt entschlüpfte mir ein Grinsen und der Kampf konnte beginnen.

Da er mein Grinsen falsch deutete, ging dieser Untoter auf mich zu und machte eine Runde um mich. Ich stand still und unbeeindruckt da und wartete den perfekten Zeitpunkt zum Angriff.

"Und wieso wenn ich fragen darf? Empfinden Sie das Bild nicht als eine Art Erleichterung?" redete er auf mich ein, mit seiner samtweichen Stimme, dass mir einen wohligen Schauer verursachte. Ich war bereits daran gewöhnt, dass Vampire ihre Beute umschmeichelten um sie zu bezirzen und in Sicherheit zu wiegen. War wohl danach interessanter ihr Gesichtsausdruckt zu sehen, wenn ihnen bewusst wurde, dass sie gleich sterben. Ich freute mich bereits auf seine Fresse, wenn ich ihm ein Dolch in sein totes Herz stoßen würde.

Ich antwortete nicht, da jedes Wort das ich von mir gegeben hätte, mich bei diesem Vampir verraten hätte. Ich täuschte vor mich erstmal setzen zu wollen und meinen Rock zu richten, da ich dort zwischen meinen Schnekeln silbernen Dolch versteckt hielt. Ich ließ den Vampir keine Sekunde aus dem Blick, doch die Person, die von rechts kam, sah ich nicht kommen. Ein heftiger Schlag ließ meinen Kopf zur Seite fliegen und das letze was ich sah, war das fiese grinsen des Vampirs.

Ich wachte auf in einem dunklem Raum und musste meine Augen erst an die Dunkelheit gewöhnen. Ich spührte, dass sich jemand anders im gleichen Raum wie ich aufhielt, doch dieser zeigte sich nicht. Als dann plötzlich das Licht anging, käpfte ich gegen den Drang, die Augen vor den hellen Strahlen zu schützen.
Ich blinzelte mehrmals und sah mir gegenüber einen älteren Mann sitzen. Er strahlte eine ungeheuere Kraft aus, obwohl er aussah, wie der Vorstand vom Altersheim. Ich ließ mich von seinem Aussehen nicht täuschen, doch wusste ich dadurch, dass er kein Vampir sein konnte. Hatte ich mich in dem Mann im Wartezimmer getäuscht. Aber warum wurde ich dann k.o. geschlagen? Und warum saß jetzt dieser freundlich wirkende Mann mir gegenüber und lächelte?

"Ich sehe dir schwirren Millionen Fragen durch den Kopf," gab der Alte von sich und legte den Kopf schräg als ob er nachdachte, was er mir zuerst beantworten solle oder als ob er abwog, mir überhaupt irgendetwas zu erklären.
Ich schwieg und versuchte die Situation einzuschätzen. Ich saß in einem sehr bequemen Sessel und war nicht festgebunden oder angekettet. Das hieß ich konnte jederzeit fliehen. Doch ein kurzer Blick zur Seite, ließ mich von dem Gedanken ab.

"Ja diese Frage möchte ich dir gleich beantworten. Zu fliehen wäre eine schlechte Enscheidung. Mehrere kampfbereite Vampire halten sich im Nebenzimmer auf und einer auf dem Balkon, wie du bereis bemerkt hast. Da du jetzt unbewaffnet bist, wäre es sicher schwer hier raus zu kommen."

Verfluchte scheiße, dachte ich. Sie müssen mir alle meine Waffen weg genommen haben, solange ich bewustlos war. Deshalb wohl auch das k.o. schlagen, damit ich mich nicht wehren konnte. Ich nahm jetzt den Alten wieder ins Visier. Seine Visage gefiel mir überhaupt nicht mehr und das freundlich wirkende Lächeln war auch verblasst.

"Was sollen Sie"

"Mhh" überlegte der Alte und schaute sich im Zimmer um, "wo soll ich nur anfangen. Am besten erzähle ich dir eine Geschichte und dann wirst du von alleine drauf kommen, was ich von dir will." Es entstand wieder eine lange Pause als grübelte er nach, wo er mit seiner tollen Geschichte beginnen sollte.
"Weißt du, uns verbindet sehr viel miteinander." find er an und ich schnaubte.
"Nanana, junges Fräulein, nicht gleich so abwertend. Hör dir zuerst an, was ich dir zu sagen habe" belehrte mich dieser Greis und am liebsten hätte ich in sein runzeliges Gesicht geschlagen. Er fuhr seelenruhig fort, als habe er rein gar nichts zu befürchten, angesichts der Armee, die ich jetzt langsam zu spüren begann, hatte er nicht ganz unrecht.
"Als ich ein junger Spund, von gerade Mal fünfzehn Jahren war, kam ein sehr freundlicher Mann zu uns zu Besuch. Meine Eltern kannten ihn lange und gaben ihm ein Zimmer, damit er auf seiner Rundreise für einpaar Tage bei uns bleiben konnte. Sie wussten nicht, dass er inzwischen zu einem Vampir geworden ist.
Die ersten Tage ging alles gut, doch am dritten Tag, ermordete er sie kaltblütig, weil sie einen Streit wegen Geld hatten, das er meinen Eltern schuldete. Ich kam gerade von der Schule und musste mir das ganze Spektakel ansehen. Ich stand unter Schock und als der Vampir von meinen Eltern abließ, wandte er sich mir zu. Erst da erkannte ich was er war. Seine spitzen Zähne ragten aus seinem Mund, der voll war, mit dem Blut meiner Eltern.
Ich rannte so schnell ich konnte und hatte Glück, er folgte mir nicht. Als ich unsere Nachbarn erreicht hatte, versteckte ich mich bei Ihnen. Meinen Erzählungen wollten Sie nicht glauben und gingen rüber, zu ihrem Glück war er weg, doch das Massaker, dass er hinterlassen hatte, konnten sie voll miterleben.
Sie riefen die Polizei und diese namen mich mit, steckten mich in die Klapse, da keiner mir auch nur ein Wort glauben wollte. Als ich wieder raus kam, gründete ich eine Gruppe von Männern, die diese abscheuliche Kreaturen jagen sollten. Ich habe auf der ganzen Welt nach Menschen wie mir gesucht und gefunden. Doch ein Mensch kam kaum gegen einen Vampir an, so begegnete ich Nikolay, einem Auftragskiler und heuerte ihn an.
Er ist ein Vampir und wurde zwanghaft von einem verwandelt. Auch seine Familie wurde kaltblütig abgeschlachten und er folgte mir bereitwillig in den Kampf." als er seine Erzählung beendete, herschte lange Stille.
Ich verstand nun, was er mit der Andeutung, wir wären uns so ähnlich, meinte, auch wusste ich was er von mir wollte. Mein erster Impuls sagte mir, hier schleunigst zu verschwinden, doch nach langer Überlegung, musste ich mir die Frage stellen, ob ich durch diesen Mann nicht mehr Erfolg hätte bei meiner Jagd. Vielleicht könnte er mir helfen den Mann zu finden, der meine Eltern umgebracht hat.
Als ob er meine Gedanken gelesen hätte, lächelte er mich an: "Ja ich werde dir bei deiner Suche nach dem Mörder deiner Famile suchen, wie ich jedem Einzelnen hier geholfen habe. Es ist unsere Aufgabe, die Menschen zu rächen, die durch die Hand bösartiger Vampire starben."

"Bösartiger Vampire. Sind Sie das nicht alle? Diese Wesen sollte es nicht geben und Sie wollen von mir, dass ich mit Ihnen zusammen in den Kampf ziehe?" Es war der einzige Punkt mit dem ich ganz und gar nicht klar kam. Wie sollte ich Vampire jagen, wenn mich die gleiche Spiezies dabei unterstütze?

"Wie machen das die Seals, die Navis und viele andere Spezialeinheiten, die menschliche Mörder und weitere Übeltäter suchen?" begegnete er mir mit einer Gegenfrage.

Darauf hatte ich nichts zu sagen. "Ich muss mir das Ganze nochmals überlegen. Das kann ich nicht einfach hier und jetzt entscheiden. Ich weiß nicht einmal ob Sie mich gerade anlügen. Die Geschichte können Sie sich auch ausgedacht haben, also ich würde jetzt dann gerne gehen."

"Das kannst du gerne tun, aber lass dich doch bitte erst Mal von Nikolay herum führen und dir alles zeigen. Du wirst sehen, dass du es bei uns besser hast, als im Alleingang zu handeln." wieder trat dieses übertrieben freundliche Lächeln auf seine Lippen.
Da mir diese Informationen sogar eine Hilfe sein konnten, nahm ich sein Angebot an. Darauf hin drückte er einen Knopf an seinem Sessel und der gutaussehende Vampir, der mich im Wartezimmer angesprochen hatte, trat ein.


Die Einführung




Es ist das Gesetzt der Natur, dass das stärkere Lebewesen, dass schwächere jagd, um seinen Hunger an ihm zu stillen. Katzen jagen Mäuse. Wölfe jagen Hasen. Menschen jagen Hühner und andere Lebewesen. Und Vampire, sie jagen uns Menschen, obwohl man das nicht als Jagd bezeichnen könnte, denn für sie sind wir nur Karkalaken, die es nicht verdient haben zu leben.




Wut wallte in mir auf. Dieser verfluchte Vampir hatte mich an der Nase herum geführt und mich solange abgelenkt, damit sein Vampirfreund mich umhauen konnte. Ich sprang von meinem Sessel und stürzte mich auf die Kreatur. Er wich mir gekonnt aus und sein Mund verzog sich zu einem Grinsen. Ich ließ meine Schultern fallen, tat so als würde ich bereits jetzt aufgeben, damit er mir näher kam. Das tat dieser dämliche Typ dann auch wirklich. In Sekunden donnerte ich meine Faust gegen sein schönes Gesicht und er flog mehrere Meter nach hinten. Meine Kraft hatte er nicht erwartet. Dieser arrogante Kerl. Jetzt war es an mir zu grinsen und Nikolay bleckte die Zähne und stürmte in meine Richtung.

"Es reicht. Ihr sollt euch nicht bekämpfen, sondern zusammen arbeiten." schrie der Alte und wir beide blieben abrupt stehen und schauten ihn verdutzt an.

"Du hast mir gar nichts zu sagen alter Mann." Entgegentete ich stur.

"Doch, solange du dich auf meinem Anwesen befindest, hast du dich wie ein Gast zu verhalten und nicht meine Leute anzugreifen."

"Das ist doch etwas ganz anderes du alter Greis. Ich bin nicht freiwillig hier. Vergiss das nicht." erwiederte ich. Von einer solchen Doppelmoral hielt ich nicht viel.

"Ach blieb uns etwas anderes übrig. Den letzen Mann, den wir auf dich angesetzt haben, damit du zu uns stoßt, hast du so zermardert das wir ihn erstmal mehrere Tage pflicken mussten."

"Ach das war einer von euch. Und ich dachte es war irgendein feiges Mädchen, dass nicht kämpfen konnte." gab ich giftig zurück. Was wollte der Alte mir noch offenbaren?

Ich erwartete weitere Beschimpfungen und Vorhaltungen, doch als ich das Lachen vernahm, dass die beiden von sich gaben, verstand ich die Welt nicht mehr.

"Sag das bloß niemals vor Sergio, damit reißt du ihm endgültig seine Eier raus. Du hast bereits sein Selbstbewusstsein grundlegend zerstört, dass würde ihn endgültig umbringen," klärte mich Nikolay lachend auf.

Ich sagte nichts. Die angespannte Stimmung war weg und Nikolay kam mit ausgestreckter Hand auf mich zu. "Frieden Wildkatze?". Ich gab ein Nicken von mir, nahm seine Hand aber nicht entgegen. Seine Augen bannten meinen Blick und für kurze Zeit schmolz ich bei seinem freundlichen Gesichtsausdruck dahin. Doch seine Hand konnte ich nicht annehmen, den damit hätte ich den Pakt mit dem Teufel besiegelt.

"Wie du willst, komm ich zeig dir das Haus."

Ich lief ihm hinterher und schaute mir Zimmer nach Zimmer an. Sie hatten viele verschiedene Abteile mit Trainingsräumen, Versammlungszimmer und natürlich die Privatzimmern, die ich aber nicht zu sehen bekam. Er erwähnte es nur ganz kurz und ging weiter in das Speisezimmer, in dem sich mehrere Leute aufhielten. Man konnte sie kaum voneinander unterscheiden. Meiner Meinung nach saßen dort mehrere Vampire, aber auch Menschen. Wie konnten sie so seelenruhig miteinander leben? Als hätte er mein Gesichtsausdruck richtig gedeutet, beantwortete Nikolay meine Frage.
"Sie haben alle das gleiche Schicksal erlitten und das schweißt zusammen. Wir haben den gleichen Feind, darüber solltest du dir auch mal Gedanken machen."

"Ja genau und keiner dieser Anwesenden hat jemals einen Menschen umgebracht oder jemand Schaden zugefügt. Auch wenn wir den gleichen Feind haben, seit ihr nicht anders wie sie. Ihr braucht das, was wir Menschen in unseren Adern haben und wenn es hart auf hart kommt, werdet ihr jeden zerstückeln um an eure Nahrung zu kommen." ich sprühte förmlich vor Gift und wandte mich vom von dem Eingang des Speisezimmers ab um weiter zu gehen. Versuchte mich dieser bescheuerte Vampir ernsthaft zu belehren. Natürlich er gehörte zu ihnen und wollte das ich das hier verstand, aber mich konnten sie nicht so einfach manipulieren. Vampire waren keine Menschen. Sie waren eine Rasse, die uns Menschen jagte um an unser Blut zu kommen.

Ich wollte weiter sprechen und wollte ihm noch tausende Vorwürfe an den Kopf schmeißen, als ich plötzlich von ihm gegen die Wand gedrückt wurde und seine grünen Augen mich herausfordernd anfunkelten.
"Du bist eine solche Heuchlerin. Hast du in deinem Leben noch nie Fleisch gegessen? Ist dir bewusst das dafür Tiere sterben mussten? Wir töten niemand, die meisten Vampire tun das nicht. Wir benutzen Blutbanken oder Menschen, die es freiwillig anbieten und nehmen uns nur soviel wir brauchen. Manche ernähren sich von Tierblut und manche von einer Mischung aus beidem. Du weißt so wenig über uns und urteilst nach deinem Belieben."

Darauf konnte ich nun wirklich nichts erwiedern. Konnte das sein, konnten manche Vampire gut sein? Mussten Sie wirklich nicht töten um zu leben? Bisher hatte ich noch nie das Gegenteil gesehen. Meine Meinung basierte auf dem, was mir biher zu Gesicht und zu Ohren gekommen war. Ich sah viele Vampire ihre Opfer aufschlitzen und aussaugen, ohne auch nur die geringste Reue zu empfinden. Konnte es genau so sein wie bei Menschen, dass es eben schlechte und gute gab?
Ich sah immer noch in seine Augen und als ich über seine Worte nachdachte, änderte sich der grimmige und kalte Ausdruck darin. Seine Augen wurden weich und schön. Erst jetzt wurde ich mir seiner Nähe bewusst und ein kribbeln ging durch meinen ganzen Körper. Ich wollte mich wegen meinen schlüpfrigen Gedanken Ohrfeigen, als seine Lippen den meinen immer näher kamen. Ich war hin und her gerissen, zwischen dem Verlangen diesem Mann gegenüber und dem Hass gegen die Spezies, der er angehörte.

"Nikolay, willst du uns die Neue nicht mal vorstellen." kam es um die Ecke, bevor ein großer Mann zu uns einbog. Nikolay fluchte kurz auf und ließ von mir ab. Sein Körper wandte sich nicht weit von meinem entfernt, doch unsere Lippen waren jetzt sehr sehr weit voneinander getrennt. Ich gab einen erleichterten Seufzer von mir und versuchte meine Gedanken richtig zu ordnen.

"Giuseppe, das ich Alana." stellte mich Nikolay vor.

"Schön dich kennen zu lernen meine Schöne." grinste der Typ weit und breit. Er war ein Mensch, dass spürte ich, auch wenn sein riesiger Körperbau mich zuerst stutzen ließ.

"Freut mich auch einen Menschen hier in dieser Gruftihöhle kennen zu lernen." erwiederte ich trocken.

"Ha, ich habs gewusst das es mit dir lustig wird. Nachdem du Sergio so vermöbelt hast, konntest du nur der absolute Hammer sein." lachte der Italiener und setzte seinen ganzen Charm ein. "Bella, darf ich dir weiter das Anwesen und die Privaträume zeigen?"

Jetzt war es an mir laut zu lachen, den das Angebot war nun wirklich mehr als nur frech:"Ne lass mal, spar dir dein Charm für jemand anders auf."
Als ich mich zu Niko umdrehte und seinen grimmigen Gesichtsausdruck bemerkte verging mir das lachen. Er schaute Guiseppe nicht gerade freundlich an. Die zwei verstanden sich wohl nicht besonders.
"Komm, lass uns weiter gehen." drängte er mich und wir stiegen die große weite Treppe hinunter. Die Räume hier waren alle sehr hoch und offen. Man kam sich vor wie in einer alten Villa, in der die Eingangshallte die gesamte Höhe des Anwesens einnahm. Es war gigantisch schön und beeindruckend. Nun standen wir vor dem Eingang und er schaute mich fragend an.

"Was?"
"Willst du jetzt gehen oder hast du dich schon entschieden?" fragte er direkt heraus.
"Ich würde jetzt erst mal gerne nach Hause gehen." erwiederte ich entschieden.
"Dann fahre ich dich nach Hause. Komm," und ich folgte ihm Richtung Ausgang. Ich hatte das große Gelände bereis aus dem Fenster begutachtet, aber dort mitten auf dem Weg zu stehen, rings herum weite Grasflächen, mit Blumen, Springbrunnen und vielen weiteren Dekos, haute mich echt um.
Ich staunte über all die Schönheit, inmitten der vielen scheußlichen Dinge auf dieser Erde. Dafür lohnte es sich zu kämpfen. Für diese Welt und ihre Schönheit. Ich ließ mein Blick wieder zu Nikolay gleiten, der an einem schwarzen AudiA8 stand und mich aufmerksam musterte. Ich setzte wieder meine abweisende Maske auf und ging in seine Richtung, wo er mir bereits die Beifahrertür öffnete und diese hinter mir schloss.

Die Fahrt verlief schweigend und nur ab und zu fielen mir Fragen ein, die ich ihm stellte. Er beantwortete sie, doch zu mehr Gesprächsthema kamen wir nicht. Irgendwie herschte eine angespannte Stimmung zwischen uns und ich beobachtete ihn unauffällig. Er war ein Vampir, das versuchte ich mir immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, doch seine Art war nicht die eines Vampirs. Konnte ich überhaupt sagen wie sie wirklich sind? Spielte er mir etwas vor um mich in eine Falle zu locken.
Ich rief mir wieder die Leiche meiner Schwester ins Gesicht und blickte wieder aus dem Fenster auf die vorbeirasende Landschaft.
Als wir endlich vor meinem Haus standen, bedankte ich mich, stieg aus und lief zur der Haustür.
"Warte," rief er mir nach und ich drehte mich wieder zu ihm.
"Was?" Fragte ich nicht gerade freundlich, "mit rein darfst du sicher nicht."
"Das wollte ich auch nicht, ich wollte dir noch das hier geben." Es war ein Handy. Er zeigte mir mehrere Nummern, unter anderem seine und die des alten Mannes, der übringens wirklich Mr. Jones hieß, drehte sich um und stieg wieder in sein sauteuren Schlitten. Ich wartete noch, bis er um die Ecke bog, bis ich kopfschüttelnd die Haustür aufschloss und mit dem Aufzug in die Wohnung hoch fuhr.

Kayse war noch nicht zu Hause, also konnte ich in Ruhe duschen und über den Tag nachdenken. Ich wollte auf keinen Fall jemand unterstellt sein oder für die Zwecke dieser Vampire benutzt werden, doch die Chance, die sich mir bot konnte ich nicht abschlagen. Alleine würde ich wahrscheinlich mein Leben lang nach dem Mörder meiner Mutter suchen, mit Ihnen hätte ich viele Verbündete, die ihn mir liefern können. Genau, Vampire sind genau die Verbündete, die ich dafür benötige, dachte ich voller Sarkasmus.
Die Entscheidung würde mein Leben grundlegend verändern und was sollte ich Kayse sagen? Ich musste dafür in das Anwesen umziehen, das war auch mir bewusst. Konnte ich Sie einfach so allein lassen oder sollte ich sie mitnehmen? Sie war das Einzige, was mir von meiner Familie noch geblieben war.
Als ich in meinem Zimmer aufs Bett fallen ließ, scrollte ich im Adressbuch nach der Nummer des Alten. Sollte doch er mir diese Fragen beantworten. Er ging nicht ran, sondern Nikolay.
"Was gibts Wildkatze? Hast du mich schon vermisst?" neckte er mich.
"Wenn ich dich hätte sprechen wollen, hätte ich auch deine Nummer gewählt, also gib mir den Alten." Gab ich so brüsk wie möglich von mir, damit die Freude, die mich bei seiner sexy Stimme überflutete, nicht bemerkte.
"Er ruht sich aus, du musst dich wohl mit mir begnügen" stieß er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Da hatte ich wohl jemand gekränkt. Ich musste mich schwer beherschen, damit er das Lächeln auf meinen Lippen nicht hörte.
"Du bist dann wohl sein Laufbursche Nr.1," ärgerte ich ihn weiter.
Ich hörte nur noch ein knurren und dann war die Leitung tod. Der Mann ließ sich viel zu schnell aus der Fassung bringen. Lachend ging ich in die Küche und machte mich über unseren Kühlschrank her.
Es war gerade erst kurz nach zwei, obwohl mir der Vormittag wie mehrere Tage vorgekommen ist. Nach dem Essen ließ ich den Tag schön ausklingen und legte mich für mehrere Stunden schlafen.

Ich wachte auf, weil ich das gestöhne von Kayse nicht mehr ertragen konnte. Sie hatte mal wieder einen Kerl mitgeschleppt, der es ihr fleißig besorgte. Nikolays Gesicht erschien vor meinem geistegen Auge und ein ziehen breitete sich in meinem Unterleib aus. Es schien so, als wäre ich völlig verrückt geworden. Ein kleiner Kampf würde meine Sinne mit Sicherheit umstimmen und meine Gedanken in die richtige Richtung leiten.

Schnell zog ich meine enganliegende Lederhose, ein schwarzes Oberteil und eine Lederjacke an. Ich versuchte mich immer so schwarz wie möglich zu kleiden, zusätzlich war Leder sehr bequem und enganliegend, damit hatte ich genug Bewegungsfreiheit und lief nicht Gefahr entdeckt zu werden.

Die Straßen waren bereits dunkel und ich bewegte mich über den Dächern, damit ich schneller voran kam. Mir war es schon immer bewusst, dass ich schneller und stärker war, wie normale Menschen.
Ich hielt es immer für eine Gabe Gottes, dass ich durch meine enorme Kräfte, die Vampire effezienter umbringen konnte. Doch niemals wurde einem etwas einfach so geschnenkt und daher studierte ich so oft wie möglich die Tagebücher meiner Oma um das Geheimnis, dass meine Mutter bei ihrem Tod mit ins Grab nahm, heraus zu bekommen.
Das Einzige, das ich bisher aus all den vielen Büchern verstanden habe war, dass meine Oma genau so war wie ich. Sie gab das Geheimnis an meine Mutter weiter, genau so wie die Tagebücher. Sie sollte mich erstmal all die Aufzeichnungen lesen lassen, damit ich mit dem was sie mir erzählen wollte, besser zurecht kam.
Leider kam meine Mutter nicht mehr dazu mir mehr preiszugeben, daher hoffte ich das Geheimnis alleine knacken zu können. Seit dem Tod meiner Mutter waren nun über zehn Jahre vergangen, doch ich war nicht wirklich weit gekommen.

Der Mond strahlte auf die Erde nieder und machte es mir schwer meine Gestalt im Schatten zu verbergen. Ich sprang von einem der Häuser, in eine Seitengasse runter und versteckte mich hinter einer Mülltonne. Sie stank und ich beeilte mich, mir ein günstigeres Versteck zu suchen.
Auf der anderen Seite der Straße war eine sehr beliebte Diskothek, nicht nur bei den Jugendlichen. Da dort mehr Frauen als Männer herein gelassen wurden, kamen viele Damen ohne Begleitung heraus und waren daher eine einfachere Beute für die Vampire. Ich wartete ab, bis sich eine der Frauen aus der Menge löste und und folgte ihr mit meinen Sinnen. Es war eine meiner Gaben, für die ich sie hielt.
Die Frau war sehr aufgewühlt, weil ein Mann sie belästigt hat und ging die Straße entlang, ohne sich ein Taxi ran zu winken. Sie war in Gedanken versunken und bemitleidete sich selsbt. Als sich ihre Nackenhaare aufstellten und sie sich beobachtet fühlte, folgte ich ihr auch körperlich.
Es war nie schwer einen Vampir zu finden, da sie meist auf das gleiche Schema von Frauen standen. Leicht verletzlich und wunderschön. Beides traf auf diese kleine, zierliche Blondine zu.

Ich hatte schon viele Opfer der Vampire gerettet, aber es war immer wieder aufs neue ein Bangen, ob ich es schaffen würde. Alles hing von mir ab und die Frauen wussten nicht einmal, wie nah sie dem Tod waren.
Die Blondine bog nach links ab und ich beeilte mich ihr unauffällig zu folgen. Als ich die gleiche Straße nahm wie sie, war sie fort. Einfach verschwunden. Schnell rannte ich die Straße entlang und blieb an der nächsten Seitengasse stehen, da ich ein Schatten bemerkt hatte.
Ich musste mich nicht erst an die Dunkelheit gewöhnen um das Scenario zu sehen. Der Vampir beugte sich über die Frau und saugte an ihrem Hals. Sie wehrte sich, gab erstickte laute von sich, da er eine Hand vor ihren Mund hielt. Na zumindest verhielt er sich halbwegs diskret, dachte ich. Ich hatte schon Vampire kennen gelernt, denen es scheiß egal war, ob das Ganze Viertel ihre Schandtaten mitbekam. Den meisten gefiel es außerordentlich wenn ihre Opfer schrieen und um Gnade winselten.
Er war so sehr damit beschäftigt an der Frau zu nuckeln, dass meine Faust eine Punktlandung in seiner Fresse landete. Sein Kopf schnellte davon und automatisch ließen seine Zähne von der Frau ab.
Er ließ sie achtlos zur Seite fallen und wandte sich mir zu. Seine Zähne gebleckt und die Krallen ausgefahren stürzte er sich auf mich. Ich hatte mit dieser Reaktion gerechnet und wich schnell zur Seite. Mein Messer traf ihn am Hals, leider nicht tief genug, damit sein Kopf abfiel. Brüllend stürzte er sich erneut auf mich.
Dieses Mal wartete ich ab, bis er nah genaug bei mir war, stürtzte mich an seinen Schultern ab und sprang hinter ihn. Schnell wirbelte ich herum und stieß ihm mein Dolch tief in sein totes Herz. Er brüllte auf und fiel wie ein Sack Kartoffeln zu Boden.
Erleichtert atmete ich auf und wollte mich gerade aufmachen der am Boden liegenden Frau zu helfen, als ich ein Klatschen vernahm.
"Bravo, sehr gute Leistung." kam eine süßliche Stimme von oben und es klatschte wieder.
Ich sah auf und dort auf dem Dach stand ein sehr schöner und gut gebauter Mann im weißen Anzug. Sein Aussehen konnte mich nicht täuschen. Er war ein Vampir und ein verdammt mächtiger. Mein Herz rutschte mir in die Hose und irgendwas sagte mir, dass meine Tage als Vampirjägerin gezählt waren.
"So tötest du also meine Gefolgschaft!" stellte er sachlich fest, als ob er sich gerade über die Zahlen der Buchhaltung unterhielt.
Er sprang zu mir herunter und schaute sich die Blondine an. Schneller als ich schauten konnte, brach er ihr das Genick. Ich gab einen entsetzen Schrei von mir und rannte auf diesen miesen Bastard zu. Machte den gleichen Fehler wie seine "Gefolgschaft" und ließ mich von meinem Zorn leiten. Er machte eine geschmeidige Bewegung zur Seite und lachte.
"Ach Kleine Jägerin, glaubst du etwas, du hast auch nur eine Chance gegen mich?"

"Das ist mir scheiß egal du mieses Stück Scheiße. Warum hast du das getan?"

"Ach, komm. Sie ist doch die ganze Aufregung nicht Wert, eine von vielen auf diesem armseeligen Planeten."

"Genau so wie du." schrie ich ihn an. Mein ganzer Körper bebbte ovr Wut, doch ich musste mich zusammen reißen, durfte mich nicht durch meine Gefühle leiten lassen.

Er lachte auf, doch es lag keine Freude darin:" Sei nicht so naiv. Sie zu beschützen ist reine Zeitverschwendung. Sie sind deine Mühe nicht Welt Jägerin. Diese Menschen, sie schlachten sich doch Tag für Tag selber ab. Sie führen Kriege, vergewaltigen ihre Frauen und ermorden ihre Kinder. Sind Sie es wert zu leben? Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort."

"Ja, die Menschen sind kein besonders friedliches Volk, doch das heißt noch lange nicht das man sie aufgeben darf. Genau so leidenschaftlich wie sie in den Krieg ziehen, lieben Sie ihre Familie und Kinder. Sie altern und sterben und das ist der normale, von Gott bestimmte Zyklus in dieser Welt. Ihr seit die abnormen Gestalten, die Ausgeburt der Hölle. Ihr seit die Rasse, die grausam mordet und kein Halt bei wehrlosen Frauen macht. Ihr seit die Rasse, die auszulöschen ich mir zu meiner Aufgabe gemacht habe."

"Jaja, genau so habe ich mir dich vorgestellt," gab der Meistervampir gelangweilt und fast mitfühlend zurück "Leider ist bei dir nichts mehr zu retten. Da du meine Gefolgschaft in letzer Zeit sehr dezimiert hast, bleibt mir nichts anderes übrig als dich zu töten kleine Jägerin. Zu schade." Wenn ich seinem Gesichtsausdruck glauben schenken sollte, tat es ihm sogar wirklich leid mich umzubringen. Das änderte leider nichts an meiner Lage. Ich würde kämpfen, auch wenn es das Letze ist, was ich tat.

Alles ging viel zu schnell. Sein hässliches Grinsen erschien vor meinem Gesicht und ein schlag ließ mich zusammen sacken. Mein Körper wurde erneut durch einen Schlag erschüttert und ich knallte gegen die Hauswand. Schnell rappelte ich mich auf und ignorierte die Schmerzen.
Er stand mehrere Schritte von mir entfernt, so dass ich meine Silberdolche gegen ihn schleudern konnte. So schnell wie möglich holte ich sie aus all den Verstecken an meinem Körper, bewegte mich voran und schleuderte sie ihm entgegen. Er wich Ihnen lachend aus, doch mit meiner Geschwindigkeit und der Menge hatte er nicht gerechnet, sodass mehrere Dolche in seine Haut eindrangen.
Sein Blick verdüsterte sich und von dem Lächeln war nichts mehr übrig. Er stieß ein Brüllen aus, so dass die Erde anfing zu beben und seine Augen funkelten förmlich vor Wut.
Er flog auf mich zu und ich zählte die Sekunden, die ich noch auf dieser Welt verbringen durfte. Ich versuchte ihm auszuweichen, doch er war mir immer ein Schritt voraus und verpasste mir donnernde Schläge. Als ich erneunt auf dem Boden aufschlug, auf den nächsten Schlag wartend, passierte nichts.
Es ertönten weiter Kampfgeräusche und ich hoffte, dass sich nicht irgendein Mensch als dumm genug erwies, in den Kampf einzugreifen. Langsam rappelte ich mich hoch und sah wie mehrere Gestalten bewaffnet bis an die Zähne gegen den Vampir im weißen Anzug stellte. Sie kämpften und ihre Überzahl ermöglichte es Ihnen die Oberhand zu gewinnen.
Was war mir wohl lieber, vom Oberhaupt der Vampire abgeschlachtet zu werden oder von mehreren Schachfiguren? Ich war mir nicht ganz sicher, lehnte mich zurück, da ich mich keinen Millimeter mehr bewegen konnte. Starke Arme schlossen sich um mich und ich wurde hoch gehoben. Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich in das besorgte Gesicht von Nikolay.
"Geht es dir gut Wildkatze?"
"Wie...wie habt ihr mich gefunden?" stieß ich leise heraus.
"In deinem Handy ist ein GPS Sensor und da du dich zu lange hier auf diesem Fleck aufgehalten hast, vorallem in deinem Jagdgebiet, wollten wir nachsehen ob alles ok ist." Seine Stimme war gepresst oder ich verstand sie nur schlecht, da er mich an sich drückte, als würde ich gleich auseinanderbrechen.
"Ist alles in Ordnung." erwiederte ich und lehnte mich an seine Schulter.



Die Neue




"Auf dem richtigen Weg ist, wer sein Ziel nie aus den Augen verliert.."

Kurt Hörtenhuber




Leise Musik drang in meine Ohren. Ich öffnete die Augen und sah meine Mutter, wie sie den Weihnachtsbaum schmückte, dabei auf einem kleinen Hocker balancierte um bis an die Spitze zu kommen. Sie drehte sich zu mir um und lächelte ihr Lächeln, dass ich so sehr liebte.
Ich machte einen Schritt auf sie zu und plötzlich verzerrte sich das Bild. Meine Mutter verlor das Gleichgewicht und ein schwarzes Loch tat sich vor ihren Füßen auf. Sie schrie und fiel langsam, wie in Zeitlupe hinein. Ich wollte zu ihr rennen, sie festhalten, doch vor mir stand der Vampir im weißen Anzug und grinste mich bestialisch an. Ich schlug gegen ihn, doch er ließ mich nicht durch."

Ich wachte von meinen eigenen Schreien auf und saß aufrecht im Bett. Die Tür wurde aufgerissen und Nikolay stürmte hinein, seine Messer in den Händen und suchte nach seinem Gegner. Ich seufzte und ließ mich wieder in die Kissen fallen. Wieder eins dieser Albträume und jetzt bekam es auch noch dieser aufgeblasene Vampir mit. Ich wollte mich in irgendeinem Loch verscharren und nie wieder raus kommen.
"Alles ok bei dir?" Er stand nun an meinem Bett und schaute mich wieder so besorgt und mitfühlend an. Ich nickte nur, da meine Stimme sicher nicht gerade fest und überzeugend klang. Diesen Albtraum hatte ich schon seit dem Tod meiner Mutter. Es war immer ein anderes Scenario und bisher war es auch immer der Vampir gewesen, der meine Mutter umgebracht hatte, der mich aufhielt.
"Wie spät haben wir´s?" Versuchte ich ein anderes Thema einzuschlagen, weil ich Angst hatte, er würde weiter nachfragen.
"Ca. Zwölf Uhr."
"Scheiße," stieß ich hervor und wollte mich aufrappeln, als ein heftiger Schmerz meinen Körper durchfuhr, "ich muss nach Hause."
"Du gehst nirgendwohin, so wie du gerade aussiehst ist der nächste Weg den du einschlägst das Leichenschauhaus." Seine Stimme war sanft, auch wenn die Worte nicht gerade für mich sprachen. Sah ich etwas so scheiße aus und warum kümmerte es mich überhaupt, dass er mich so sah.
"Ich muss Kayse Bescheid geben, sie wird sich Sorgen machen."Versuchte ich weiter.
"Habe ich schon erledigt. Du bist gerade auf Geschäftsreise von deinem neuen Job und wirst erst in einer Woche wieder zurück sein." Erklärte er mich meine Zukunftspläne.
"Und den Scheiß hat sie dir abgekauft?" Ich schüttelte den Kopf. Das hätte meine beste Freundin ihm niemals geglaubt. Woher er über sie Bescheid wusste und auch noch ihre Telefonnummer kannte, wollte ich gar nicht erst nachfragen. In diesem Zustand konnte ich ihn leider nicht verprügeln.
"Appropo neuer Job, ich habe mich noch nicht entschieden. Zweitens habe ich meinen Alten Job auch noch nicht gekündigt." Ich versuchte mich wieder aufzusetzen, doch die Schmerzen waren unerträglich. Ich gab ein genervtes Stöhnen von mir.
"Bring mir bitte mein Telefon."
"Wen willst du anrufen?" fragte er und ging ans andere Ende des Zimmers um dann wieder zu mir zu kommen und mir mein Handy zu reichen.
"Na meinen Chef zu Trottel." gab ich bissig zurück. Sein entsetzer Gesichtsausdruck brachte mich zum lachen, doch mein Körper war noch nicht bereit für solche Gefühlsausbrüche und straffte mich mir weiteren qualvollen Schmerzen. Ich versuchte das Handy in meiner Handy zu halten und die Nummer heraus zu suchen, was sich mir einer fast völlig verbundenen Hand als schwieig gestalten ließ. Nikolay gab einen genervten Seufzer von sich und nahm mir das Handy wieder aus der Hand. Er tippte die Nummer ein, die ich ihm nannte und hielt mir das Handy ans Ohr.
Als ich mich im Geschäft krank meldete, war mein Chef extrem angepisst und auch Kayse war von meiner "Geschäftsreise" nicht begeistert. Da ihr aber nichts anderes übrig blieb, wünschte sie mir viel Spaß und legte auf.
Nikolay drückte auf den Aus-Knopf und schaute mich wieder mit diesem seltsamen, schwer zu deutenden Blick an.
"Was?"
"Warum hast du gestern keinen von uns angerufen."
"Ach Mister Klugscheißer, hätte ich dem scheiß Vampir sagen sollen , wart mal ich muss mal meine Freunde anrufen, die sind auch Vampire und werden dir das Köpfchen weg pusten? Ich komme auch ohne euch klar, also bringt mich nach Hause." Über soviel Arroganz konnte ich mich nur aufregen. Ich hatte sie nicht gerufen und nur weil sie aufgetaucht waren, heißt das noch lange nicht das ich Ihnen jetzt das Händchen schütteln und die Füße küsse würde.
"Du bist so eine Kratzbürste. Kannst du nicht einfach dankbar sein das wir dir deinen süßen Arsch gerettet haben? Oder willst du mir weißmachen, dass du gegen den Anführer der Blacks auch nur die geringste Chance hattest." Nikolay gestikulierte wütend vor sich hin, schmiss mein Handy aufs Bett und stampfte davon.
Wieder entfuhr mir ein Seufzer. Ok, irgendwie hatte er wohl recht. Sterben wollte ich da draußen auf keinen Fall, nicht durch die Hand eines Vampir und nicht bevor ich den Mörder meiner Mutter gefunden habe. Aber mein Ego leidete sehr darunter, dass sie mich haben scheitern sehen. Vampire haben mir den Arsch gerettet und das machte die Situation nur noch schlimmer.
An meinem jetzigen Zustand konnte ich nicht viel ändern. Ich saß hier fest, wo hier auch immer war. Das Zimmer sah sehr elegant und prunkvoll aus. Schwere creme farbene Vorhänge hielten das Licht aus dem Zimmer fern, so dass ich es im gedämpften Licht besser betrachten konnte. Die Wände waren verzirrt mit verschiedenen Gemäldern und das Bett auf dem ich lag hatte einen Dach. War wohl eins von diesen Himmelbetten, die früher so beliebt waren.
Wieder ging die Tür auf und eine kleine zierliche Frau kam herein und lächelte mich freundlich an.
"Hallo, ich bin Nessia, kann ich Ihnen etwas zu oder zu trinken bringen?" Die verneigte sich vor mir und ich fühlte mich extrem unwohl in meiner Haut.
"Nein danke Nessia, es ist alles ok, danke." stammelte ich. Gott sie hatten Bedienstete. Wo war ich nur gelandet.
Sie lächelte mich erneut warm und freundlich an und verließ das Zimmer wieder. Ich musste so schnell wie möglich gesund werden und hier schleunigst verschwinden.
Nach kurzer Zeit muss ich wohl eingeschlafen sein, den wieder weckte mich Nessia und brachte mir Essen, mit dem sie mich fütterte, da ich selsbt nicht dazu in der Lage war.
So vergingen die nächsten Tage, ich fühlte mich immer besser und konnte sogar langsam aufstehen.
Am vierten Tag, kam Viktor in mein Zimmer. Er rollte in seinem Rollstuhl herein und lächelte mich wieder extrem unecht freundlich an.
"Hallo meine Liebe, na wie geht es dir?" Erkundigte er sich. In seiner Stimme lag zwar ein hauch von Besorgnis, aber auch etwas anderes, dass ich nicht deuten konnte.
"Alles super, meiner Meinung nach kann ich wieder nach Hause."
"Willst du den wieder nach Hause?"
Seine Frage brachte mich aus der Reserve und er lachte über meinen verdutzten Gesichtsausdruck.
"Damit wollte ich andeuten, ob du dich entschieden hast mit uns zu arbeiten oder ob du weiter im Alleingang agieren möchtest." Das letze sagte er mit soviel Abneigung, dass ich ihm am liebsten mein Handy gegen den Schädel geschleudert hätte.
Das Problem war nur, dass ich mich wirklich bereits entschieden hatte und mir die Entscheidung alles andere als gefiel. Mir war bewusst, dass ich alleine keine große Chance hatte. Hier hätte ich eine bessere Möglichkeit das zu tun, wofür ich meiner Meinung nach überhaupt noch lebte.
"JA ich habe mich entschieden, aber ich habe mehrere Bedienungen an diese Zusamenarbeit." Das letze Wort spuckte ich ihm fast entgegen, er solle bloß nicht meinen ich wäre hier, weil ich eingeschüchtert war oder Angst hatte allein zu jagen.
"Das dachte ich mir. Wie lauten deine Bedienungen?"
"Erstens möchte ich nicht hier leben. Ich habe ein Zuhause und dort möchte ich auch bleiben. Und zweitens, ich will den Mann der meine Familie umgebracht hat und das so schnell wie möglich. Du hast sicher schon eine Idee wo er sich aufhält oder?" ICh war mir sogar sehr sicher diesbezüglich, da seine Augen wie Diamanten aufblitzten, als ich meine Bedienung stellte.
"Was den Mann angeht, ja ich bin ihm bereits auf der Spur und wenn es weiter so läuft, haben wir ihn sicher bald geschnappt. Das zweite kann ich dir leider nicht gestatten. Das tut mir leid, aber alle Kämpfer müssen hier bleiben. Es soll kein Gefängnis für euch werden, aber wenn du ständig Ein- und Aus gehst, könnten wir entdeckt werden." ich wollte gerade etwas erwiedern, doch er sprach einfach weiter," Und nein, du wirst herkommen müssen, da du dringend trainieren musst um besser zu werden. Ich will nicht riskieren das du bei einem der Kämpfe wieder so aussieht wie vor einpaar Tagen. Nicht mit deinen Fähigkeiten."
Ich musste überlegen. Kayse wusste über mich und die genaue Todesursache meiner Familie bescheid. Sie war die einzige in all der Zeit, der ich mich anvertrauen konnte, ohne dass sie mir ins Gesicht lachte. Sie war schon immer offen für alles und vertraute meinem Urteilsvermögen, aber wie sollte ich ihr das erklären. Sie würde sich sicher im Stich gelassen fühlen?
"Du kannst deiner Freundin anbieten auch hier einzuziehen. Solange sie nicht draußen mit einem der Kämpfer gesehen wird, kann man sie auch nicht mit Ihnen in Verbindung bringen. Noch dazu wäre es sicherer für sie, hier bei uns zu bleiben, vorallem nachdem du dich mit den Blacks angelegt hast."
Das war natürlich auch eine Variante, aber würde Kayse darauf eingehen?
"Du kannst heute nach Hause und ihr alles erklären, wenn sie mit möchte, ist sie herzlich eingeladen. Sie bekommt ein eigenes Zimmer und alle Zugeständnisse, die auch die Krieger bekomme, aber ich möchte das ihr spätestens Morgen wieder hier seit."
"Viele Foderungen für ein Job findest du nicht?"
"Nur die, die unbedingt von Nöten sind. Nessia wird gleich kommen und dich runter bringen. Bis morgen meine Liebe." Und damit drehte er sich um und rollte aus dem Zimmer.
Kurz drauf war auch Nessia da, die mir half mich umzuziehen und mich runter zum Auto brachte.
Den Chaffeur kannte ich nicht und musste mich unwillkürlich fragen, warum Nikolay mich nicht nach Hause fuhr. Für diese Gedanken hätte ich mich fast selbst geohrfeigt, da dieser Mann sicher besseres zutun hatte als mich zu kutchieren. Doch nach all den Tagen, in denen ich ihn nicht gesehen hatte, verspührte ich fast sowas wie Sehnsucht nach ihm. So ein Quatsch, er war immer noch ein Vampir und das würde er solange bleiben bis ihm jemand ein Pflock ins Herz jagte, verdammt hört auf solchen Gedankengängen zu folgen.

Ich beschimpfte mich weiterhin in Gedanken, während ich in einen erstklassigen Benz einstieß. Eine Stunde später standen wir vor meinem Haus und ich verabschiedete mich von dem freundlichen Chaffeur, der Fernando hieß.
Oben begrüßte mich die gähnende Leere, da Kayse wahrscheinlich noch bei der Arbeit war. Ich duschte in Ruhe, auch wenn sich das alles in meinem Zustand immer noch schwierig gestalten ließ. Danach ging ich in mein Zimmer und fing an zu packen. Ich hatte nicht viele Sachen und die Wohnung würden ich aufjedenfall nicht verkaufen, daher packte ich nur Notwengige Sachen ein, die ich zum leben brauchte.
Kayse kam immer wie ein Wirbesturm nach Hause und auch heute sang sie laut vor sich hin und schleuderte die Tür hinter sich zu. Ich hörte ihre Schuhe gegen die Wand knallen und sie tänzelte Richtung ihr Zimmer. Unauffällig folgte ich ihr, während sie ihre Kleidung auszog und tanzte. Das war ihre Vorbereitung auf das Wochenende. Ich musste laut auflachen, sodass meine Tarnung aufflog und sie sich mir zuwandte.

"Du verrückte, erschreck mich doch nicht so." lachte sie und fiel mir um den Hals. Mein Rücken schrie vor Schmerzen und sie muss mein Gesichtsausdruck wohl bemerkt haben, den sie wich zurück und schaute mich fragend an. Nachdem ich wieder richtig atmen konnte bat ich sie, sich zu setzen und erzählte ihr die Ereignisse der letzen Tage. Sie sah alles andere als begeistert darüber aus, dass wir umziehen würden, stellte sich aber nicht dagegen.
"Für mich ist die Hauptsache das du bei mir bist Lana." Ich umarmte sie für diese herzliche Worte und hätte fast angefangen zu heulen.
Den Abend verbrachten wir damit, ihre Sachen, von denen es viel mehr gab als von meinen, zusammen zu packen und uns alte Geschichten zu erzählen.
Am nächten Tag klinkelte es sehr früh und ich stampfte fluchend zu der Tür. Als ich sie aufschloss, wünschte ich Viktor die Pest an den Hals. Mehrere Männer standen in voller Montur da und verkündeten, sie wollen unsere Sachen mitnehmen. Aufhalten ließen sie sich nicht, sie stürmten nahezu in die Wohnung, nahmen sich die Kartons im Flur und gingen wieder die Treppe herunter.
"Was zum Geier ist hier los?" quickte Kays und wich einem der Paketträger aus.
"Viktor diese Ratte meinte wohl wenn wir uns nicht melden, schickt er seine Leute um uns in der Frühe zu überraschen. Alter Greis, dem werde ich die Höhle heiß machen." ich schimpfte weiter und ging ins Bad um mich fertig zu machen.
Zum frühstücken reichte die Zeit nicht mehr, da uns nach dem alle Kartons unten verstaut wurden, verkündet wurde, unser Wagen stehe unten. Viktor war lebensmüde, mich ohne überhaupt einen Schluck Kaffee getrunken zu haben, zu sich brachte.
Als das Auto vor dem großen Eingang des Anwesens stehen blieb, staunte Kays über all die Schönheit dieses Hauses, dass sie ab jetzt ihr Zuhause nennen durfte. Ich pfiff auf all die Sehenswürdigkeiten und schritt direkt auf die Tür zu. Drinnen saß wie erwartet Viktor in seinem Rollstuhl und lächelte sein seltsames Lächeln.
"Du alter alter Mann, was fällt die eigentlich ein. Hättest du nicht bis zum Abend warten können um uns aus unserer eigenen Wohnung heraus zu schmeißen." schrie ich ihn an.
"Lana, das ist ein alter Mann, benimm dich." versuchte Kays mich zurück zu halten.
"Alter Mann, das glaube ich erst wenn er unter der Erde liegt." zetterte ich weiter gegen dieses Unwesen.
Ich hörte mehrere Männer lachen und sah mich im Zimmer um. Mehrere Männer und Frauen, an die zwanzig, standen da und lachten sich ins Fäustchen. Nur Nikolay verzog nicht die Miene. Er stand am Geländer gelehnt und schaute mich wieder mit seinem undurchdringlichem Blick an.
"Es tut mir schrecklich Leid Alana, ich habe die Zeit nicht bedacht. Ich dachte ich hätte dich darüber in Kenntnis gesetzt."
"Einen scheiß hast du. Merk dir das alter Mann, ich bin nicht dein Schosshündchen, ich bin nicht hier um dir zu dienen." Ich hoffe er verstand meine Ansage genau richtig und schritt voran um mir seine Gefolgschaft anzuschauen.
Sie sahen alle sehr aufgepumpt und extrem schwergewichtig aus. Sogar die Frauen waren nicht gerade von der zierlichen Sorte, bis auf eine, die dicht bei einem der Männer stand, als würde sie sich verstecken. Einer nach dem anderen gab mir die Hand oder nickte zur Begrüßung.
Da waren Alec und Samto, die anscheinend Zwillinge waren, ihrem Aussehen nach. Beide groß und breitschultrig, blond und blauäugig. Zwei verflucht hübsche Exemplare wenn man mich fragte.
Dann Alicia, eine Frau, die mir Angst einjagte. Sie sah aus wie eine Hexe und auch ihr lächelt ließ einen kalten Schauer über meinen Rücken jagen. Sie hatte pechschwarze Haare wie ich, nur waren ihre nicht ganz so volumig und hingen ihr einwenig ins Gesicht. Ihre kanllrote Lippen standen als krasser Gegenteil zur ihrem blasen Teint.
Dann kamen Remirio, Guiseppe den ich bereits kennen gelernt hatte und Alero. Alle drei waren eindeutig Italiener oder zumindest von der südlichen Seite. Sie sahen sich nicht besonders ähnlich, außer dass sie alle braun gebräunt, dunkel haarig und braunäugig waren. Ihre Statur war beeindruckend und ich musste hoch schauen um ihnen ins Gesicht zu sehen.

Sergio stand weiter abseits von Ihnen und bildete eine Lücke in der Versammlung. Er nahm meine Hand, die ich ihm entgegen hielt nicht, sondern nickte zur Begrüßung. Er war derjenige gewesen, der mich damals an einem meiner schlechten Tage erwischt hatte.
Ich war fuchsteufels wild, weil einer meiner Kollegen mich angemacht hatte und mir Geld für meine dienste angeboten hatte. Er habe mich anscheinend nachts in lack und leder durch die Straßen streifen sehen. Leider musste ich seine Eier verschonen, sonst hätte ich keinen Job mehr gehabt, aber ich bin mir sicher er hat eine sehr lange weile keinen mehr hoch bekommen.
Sergios aussehen war nicht besonders beeindruckend, auch wenn er so vor Muskeln strotzte. Er war dunkelblond und eher klein geraten. Das einzigst faszinierende an ihm, war die Narbe, die sich über seine linke Backe zog. Sie sah sehr tief und rosa aus, als habe jemand versucht ihn zu entzweien. Bei diesem Gedanken bekam ich wieder eine Gänsehaut. In diesem Haushalt würde ich wahrscheinlich bald Orangenhaut bekommen, wenn diese seltsame Gestalten ständig um mich herum waren.
Neben Sergio stand der Mann, hinter dem sich die kleine zierliche Frau versteckte. Sie schaute mich interessiert an, kam aber nicht hinter dem Mann, der sich als Alexander vorstellte hatte, hervor.
Der Mann spannte seine Muskeln an, als ich meine Hand der Frau entgegen streckte. Er nahm es ihr ab meine Hand zu schütteln und trotz seiner Adonis Statur, war die Berührung sanft und beruhigend, was meine Aufmerksamkeit über ihn gleiten ließ. Seine bronzenfarbene Haare gingen ihm bis zu seinen Schultern, er hatte ein ätherisches Gesicht und eine perfekt gebräunte Haut, als wäre er von der Sonne selbst geküsst worden. Seine Schultern waren wundervoll breit und muskulös. Unter dem enganliegendem Oberteil zeichnete sich jeder einzelne Muskel. Doch trotz seinem freundlichen Lächeln, waren seine Augen so kalt wie der Winter im tiefsten Alaska.
Das Mädchen namens Cecilia hinter ihm war auch wunderschön. Sie sahen sehr gut zusammen aus, auch wenn ich das Gefühl hatte, sie waren kein Paar. Ihre bronzenfarbene Haare waren beeindruckend lang und gingen ihr bis zur Hüfte. Strahlend blaue Augen und schöne volle Lippen unterstrichen ihr makelloses Aussehen.
Neben Ihnen stand Nicolay und schaute mich immer noch mit seinem einzigartigen und seltsamen Blick an, den ich nicht deuten konnte. Es lag irgendetwas freundlichen und doch zurückhaltendes darin. Als wäre er unsicher. Ich gab ihm die Hand und es knisterte förmlich zwischen uns. Seine Augen glühten kurz auf und am liebsten hätte ich mich ihm an den Hals geworfen, doch so schnell das Glühen kam, so schnell war es wieder hinter der sicheren Fassade verschwunden. Dieser Mann war mir ein Rätsel.
Danach kamen Alec, schmächtig und eher unscheinbar. Babirio, ein vollbartiger Bär von Mann, der ein verdammt süßes Lächeln auf den Lippen trug. Sarina, eindeutig eine Amazone, mit einem wilden Blick und muskulösen und doch femininen Körper.
Eine handvoll Bedienstete, stand bei Fernando, dem Chaffeur, den ich bereits kennen gelernt hatte.
Nach all den Namen schwirrte mir der Kopf und ich bereute es, mir keine Notizen gemacht zu haben. Als ich zu Kayse rüber schaute, lag ihr Blick auf einer der Südländer. Sie sah sehr interessiert aus und Guiseppe zwinkerte ihr verschmitzt zu. Ich verdrehte die Augen und seufzte schwer. So war das immer, egal wo man hinging, erlagen ihr alle Männer im Umkreis von mindestens fünfhundert Meter.

"Da du jetzt fast alle kennen gelernt hast, kann Amilia euch eure Räumlichkeiten zeigen." Erklang die Stimmer des Alten und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Auf seine Worte hin kam eine drahtige Frau auf uns zu und gab das Zeichen ihr zu folgen.




Prickelnde Versuchung




Leidenschaft zeigt sich bereits bei der kleinsten Berührung, bei der kleinsten Geste. Wenn du den Mann begehrst, den du eigentlich verabscheuen solltest, ist das Liebe oder eine krankhafte Einbildung eines schwachen Gehirns, der nach Aufmerksamkeit lechszte?





Amilia begleitete uns zu unseren Zimmern und führte uns hinein. Als erstes kamen meine neue Räumlichkeiten. Ich stellte meine Sachen ab und schaute mich einwenig um. Es sah fast genau so aus wie das Zimmer, in dem ich mich kuriert hatte. Alles sehr ätherisch und ich nahm mir vor, dringend eine Umgestaltung zu beantragen. Ich hatte ein großes Bad mit einer prunkvollen Badewanne und einer riesigen Dusche. Alles war pickobello sauber und in einem braunton gehalten.
"Scheiße, die müssen echt stinkereich sein" hörte ich meine beste Freundin hinter mir. Ihre Augen glitzerten vor Freude und wie es schien, gefiel ihr mein Zimmer.
Als ich mit meiner Besichtigung fertig war, gingen wir zum nächten Zimmer, dass nur wenige Meter von meinem entfernt lag. Auch hier sah es ganz im alten Stil aus, doch Kayse Begesiterung ließ sich durch nichts stoppen. Sie tanzte durch den Raum und begutachtete jede Kleinigkeit.
"Also ich weiß nicht wie e bei dir aussieht, aber ich finds hier echt klasse." meinte sie zwischen einem der glücklichen Gluckser, die sie ständig von sich gab.
"Ja, ist nicht schlecht hier." Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, den langsam drang die Information, dass ich hier zusammen mit verschiedenen Arten von übernatürlichen Wesen zusammen leben musste, bis in mein Gehirn durch. Alles in mir sträubte sich, auch wenn manche von Ihnen nett wirkten, sie waren keine Menschen. Sie waren eine Gefahr für die, die ich zu beschützen geschworen habe und mein Magen drehte sich bei dem Gedanken um, dass ich Kayse in Gefahr brachte.
"Was ist los mit dir?" Kayse kannte mich lange genug um zu erkennen das ich mich hier unwohl fühlte.
"Das ist mir hier alles nicht ganz geheuer süße. Luxus und zuvorkommendes Verhalten unter an diesen Wesen kommt mir so falsch vor."
"Hör endlich auf nur schwarz und weiß zu sehen. Wenn wir hier leben wollen, musst du lernen dass es bei jeder Spezies schlechte und Gute Seiten gibt."
Sie hörte sich fast wie der Chef der Blacks an und ich wiedersprach ihr nicht, weil ich keine Lust auf eine lange Disskussion hatte.
"Ich geh mal an die frische Luft."
"Alana..."
"Nein, ist alles ok Kayse. Ich muss einwenig frische Luft schnappen."
"Ok, meld dich wenn du wieder da bist."
ICh verließ das Zimmer und ging den Flur entlang zur Treppe. Der Eingangsbereich war jetzt leer und gruselig still. Ich stieß die schwere Tür auf und folgte dem Weg in den Park.
Der warme Sommertag erhellte meine Laune und ich begutachtete die wunderschöne Umgebung. Die Bäume waren perfekt zugeschnitten und überall waren bunte Blumen eingepflanzt. Ihr duft berauschte mich und ich setzte mich auf einer der Parkbänke und beobachtete die Wolken die am Himmel vorbeizogen.
Sie sahen so unbeschwert und unbekümmert aus, wie sie vorbeitänzelten und verschiedene Figuren bildeten. Als Kind habe ich mit Kayse nach verschiedenen Tierformen gefandet und wir überschlugen uns damals in unserer Fantasy.
Warum konnte ich nicht mit dem Gedanken leben es gäbe auch gute Wesen unter den Vampiren? Bisher waren sie mir wohlgesinnt, doch ich wusste das der Schein oft trug. Wie konnte ich mit Ihnen in einem Haus leben und mich nicht ständig bedroht fühlen? Dazu kamen die verwierende Gefühle gegenüber diesem seltsamen Vampir, der mir ständig in den Gedanken herumschwirrte. Ich hatte mir selbst eingeredet sie seien alle abgrunftief böse, doch wenn ich ihn betrachtete, fand ich nichts schlechtes oder gemeines an ihm.
Auch die Aufzeichnungen von meiner Oma stellte sie nicht als Gruselwesen dar. Ich war jetzt langsam bei der Jugendtagebüchern angekommen und sie schrieb, sie habe einen Mann kennen gelernt, der anders war. Kein Mensch. Sprach sie da von einem Vampir oder einem anderen Wesen? ICh musste dringend weiter lesen. Es gab noch so viele offene Fragen die ich zu beantworten hatte.
"Na genießt du die Sonne?"
ICh schrak zusammen als sich eine Gestalt neben mich setze und drehte mich zu ihr um. Es war Nicolay und mein Herz machte Luftsprünge vor Freude. ICh versuchte meine Gefühle zu verbergen und drehte mein Gesicht wieder der Sonne zu.
"Könnte man sagen."
"Du musst dich mit dem Gedanken bei uns zu leben anfreuden. Es wird dadurch einfacher glaubs mir."
"Du hast gut reden. Du musst nicht mit Wesen zusammen leben die du abgrundtief verabscheust."
"Nein das muss ich nicht, aber wir haben dir nichts getan. Nicht alle Vampire sind von grund auf schlecht. Manche von uns entscheiden sich für die Böse Seite und bringen bei ihrer Nahrungaufnahme die Menschen um, aber das sind die wenigen. Das sind die, die wir alle Jagen, auch ich als einer von Ihnen." Seine stimme war geladen und einfülsam.
Ich schaute zu ihm und verlor mich in der intensität seines Blickes. Es war als würde er mich anflehen ihn zu akzeptieren und ich war versucht, den kurzen Abstand zwischen und zu überwinden und seine Lippen mit meinen zu berühren. Ihn endlich zu kosten.
Meine Seele verzerrte sich nach seiner Nähe, doch ich zog mich zurück. Schaute weg und stand auf um Anstand zwischen uns zu bringen. Er tat es mir nach und hielt mich am Arm fest um mich zu sich umzudrehen. Ich stand ihm gegenüber, verwirrt und wollte bereits anfangen ihn anzukeifen, als er mich an sich zog und mich küsste.
Es war ein sehr sanfter und liebevoller Kuss und ich konnte nicht anders als es zu erwiedern. Seine Zunge bat und einlass und ich gewehrte es ihm. Er drückte mich noch mehr an sich und seine Hände erkundeten meine Körper, genau so wie seine Zunge jeden Zertimeter in meinem Mund erforschte. Ich fühlte mich so geborgen wie schon lange nicht mehr in meinem Leben und wollte das dieser Augenblick niemals enden würde, doch irgendwann schaltete sich meine Vernunft ein und ich unterbrach den Kuss. Er sah mich enttäuscht an, gab mich aber nicht aus seinen Armen frei.
"Hör auf dich zu wehren Alana, ich will dir nichts böses. Ich hatte dich so schrecklich vermisst."
"Du wusstest wo du mich finden konntest."
"Das ja, aber ich hatte gehofft du würdst nach mir fragen?" sein flehender Blick verwirrte mich noch mehr.
"Was willst du von mir?"
"Lieg das nicht klar auf der Hand?" Gab er mir einem verschmitztem Grinsen von sich.
Alles in mir fing an zu kochen, jedoch nicht aus Leidenschaft. Natürlich, er wollte mich flach legen und ich stand hier, wie ein dämliches Schulmädchen und ließ ihn gewehren. Einen Vampir. Wo blieb eigentlich mein Gehirn wenn ich es dringend brauchte.
"Lass mich einfach in Frieden" gab ich bissig von mir, stieß ihn weg und rannte davon.

Ich rannte so schnell mich meine Füße trugen. Als wäre der Teufel persönlich hinter mir her.
In meinem Zimmer angekommen zog ich all meine Sachen aus und sprang unter die Dusche. Ich wollte all den Dreck, all das dumme Verhalten von mir waschen. Tränen rannten mir über mein Gesicht und vermischten sich mit dem Wasser.
Ich war so unendlich dumm. Rannte weg wie ein aufgelöstes Kind. Die Gefühle die er in mir auslöste verwirrten mein sonst so klar denkendes Gehirn und lösten eine Welle aus, die ich nicht mehr aufhalten konnte. Blieb mir überhaupt noch etwas anderes übrig? Konnte ich mich von ihm fernhalten, wenn er so nah bei mir war?
Ich wusste keine Artworten auf meine gefühlsgeladene Fragen, stieg aus der Dusche und zog einen der kuschenweichen Bademäntel, in eine der Bediensteten hier aufgehängt haben musste, an. Nach der Dusche fühlte ich mich einwenig klarer und da jemand bereits meine Sachen ausgepackt und in den Kleiderschrank gehängt hatte, nahm ich eines der Tagebücher meiner Oma und fing an darin zu lesen.

"
2. August 1965
Seine Art und sein Verhalten sind anders. Er ist von der alten Schule und ein Gentleman. Ich kann der Versuchung nicht wiederstehen. Heute waren wir im Park spazieren und er erzählte mir was er ist. Sein Bekenntnis brachte mich durcheinander und ich war versucht weg zu rennen, dieses Vertrauen, dass er mir schenkte weg zu werfen. Ich konnte es nicht. Seine Augen waren ehrlich und er schwor mir, er brachte keinen Menschen um. Seine Nahrung nahm er sich, ohne jemand zu verletzen. Er beantwortete mir all meine Fragen offen und ehrlich und ich glaubte ihm. Schwor ihm sein Geheimnis für mich zu behalten.
Morgen sehen wir uns wieder auf der Feier, die zu Ehren einem dieser vornehmen Herren gegeben wird, der irgendetwas für die Menschheit getan zu haben glaubt. Das ist so absurd wie die ganzen Benefizveranstaltungen, die einem guten Zweck dienen sollten, eigentlich aber nur Veranstaltungen sind, um die Gesellschaft zu begaffen und den neuesten Klatsch zu verbreiten. Das ist alles so unendlich ermüdent. Ich möchte endlich leben.
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4. August 1965
Gestern war einer meiner schönsten Tage im Leben. Er hatte mir einen Kuss gestohlen, als er mich nach Hause brachte. Einen zuckersüßen Kuss, der mein Blut in Wallung brachte. Den ganzen Abend war er sehr Aufmerksam und Zuvorkommend gewesen. Hatte nur meiner Wenigkeit Beachtung geschenkt. Ich fühlte mich wie eine Königin unter all den Nichtswissenden.

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Ich überflog mehrere Einträge, in denen meine Oma über den Vampir schwärmte und er immer klarer wurde, dass er auch einer war. Meine Oma ging sogar soweit, mit ihm zu schlafen. Wer hätte das gedacht, dieses verruchte Biest. Ich musste mir ein Grisen verkneifen und war froh das sie dieses Erlebnis nicht all zu ausführlich aufgeschrieben hatte.

Ihre Geburtstagsfeier war ein ziemlich großes Fest. Das Datum 13.09.1965 brachte mich wieder zum nachdenken. Wir haben wirklich alle am gleichen Tag Geburtstag. Sowohl meine Oma, meine Mutter als auch ich. Das war mehr als nur seltsam. Wir waren alle drei die Erstgeborenen der Salvitura Familie.

Ich schob das Tagebuch meiner Oma zur Seite und stöberte in der großen schwarzen Truhe, die meine Mutter mir überreicht hatte. Eines der Bücher war rot und unser Familienwappen war drauf gezeichnet. Es war mir zum ersten Mal ins Auge gestochen, obwohl der Rote Samtumschlag sehr auffällig war.
Auf der ersten Seite war ein Familienstammbaum drauf gezeichnet und ich fand meine Oma, sowie meine Mutter darin. Der Ursprung fand bei einer gewissen Shanea Salvitura, die wohl meine Ur-Ur-Ur...Oma gewesen sein muss. Es standen überhaupt nur Frauen darin, ohne einen Partner oder Anzeichen eines männlichen Vorfahrens.
Na klasse, meine Familie wurde wohl durch unbefleckte Empfängnis fortgeführt. Echt seltsam. Danach kamen mehrere Briefe in verschiedenen Handschriften, die ich leider nicht entziffern konnte. Da waren alles mögliche an Sprachen dabei und nur einer war auf alt-englisch, dass ich leider auch nicht wirklich verstand, egal wie ich mich anstrengte. Ich nahm mir vor Kayse den Brief entziffern zu lassen, weil es eines ihrer Studienfächer war. Vielleicht würde sie schlau draus.

Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken.
"Herein" schrie ich viel zu laut.
"Mrs. Salvitura, die Speisen sind angerichtet, wenn sie möchten können Sie sich gerne zu den Anderen in den Speiseraum gebeben." Verkündete die stocksteife Amilia und blieb in der Tür stehen.
"Ich habe keine Hunger, danke."
"Ein scheiß hast du. Beweg dein Arsch nach unten." dröhnte die Stimmer meiner besten Freundin, noch bevor sie eintrat. Ihre Augen glitzerten und ich wusste, dass ich bei dieser Disskussion den kürzeren Ziehen würde. Amilia verschwand wieder lautlos und Kayse starrte mich weiter unbewegt an.
"Ja schon ok. Meine Güte kannst du anstrengend sein." Gab ich nach und ging zu meinem Schrank um mich anzukleiden. Als ich fertig angezogen aus dem Bad wieder kam, saß Kayse vor den Unterlagen, die ich auf dem Bett ausgebreitet hatte und ihren Stirnfalten nach, strengte sie sich extrem nach um die Worte zu entziffern.
"Das habe ich unten in der Truhe gefunden. Soll anscheinend meine reizende Vorfahren darstrellen, die allesamt weiblich waren." klärte ich sie auf.
"Das ist nicht ungewöhnlich Lana, auch wenn früher die Männer regierten, waren mehrere Familien an überfluss mit Frauen gesegnet. Manche waren sehr zurück gezogen und akzeptierten nur die Ihren und glaubte an die weiblichen Göttinen und ihre Macht."
"Mhh, das könnte sein. Hast den englischen Brief entziffern können?"
"Nein leider nicht. Viele der Zeichen sind auch mir unbekannt. Da steht irgendwas von Familie und weiblicher Herrschaft, Kriegerinnen und dem Schicksal, aber genau kriege ich es leider nicht zusammen." Gab Kays zu und verzog unglücklich ihr hübsches Gesicht.
"Naja igendwie werden wir da schon noch dahinter kommen." Versuchte ich sie zu beschwichtigen.
"Ja, irgendwie. Lass uns jetzt erstmal die knackigen Kerle anschauen und etwas essen. Wir sind sicher schon spät dran." Ihrem Gesichtsausdruck nach war sie sehr hunrig, aber nicht auf was essen.
Ich verdrehte nur die Augen und versuchte meine Gedanken, die bereits wieder zu Nikolay abschweiften weg zuwischen und folgte ihr den Flur entlang.
Im Speisezimmer unterhielten sich angeregt und die Stimmen verstummten soweit wir eintraten.
"Na da sind doch unsere Grazien. Wir dachten schon ihr wollt euch oben einsperren und einen sehr langsamen und leidvollen Tod sterben." witzelte Guiseppe.
"Na so leidvoll wäre er sicher nicht," gab ich einwenig grob zurück und kassierte einen starken Seitenhieb von Kayse.
"Nein, sicher nicht. Wir haben uns nur noch die Aufzeichnungen von Lanas Familie angeschaut. Kann einer von euch alt-englisch. Also wirklich alt-alt-englisch?" Kayse ging zum nächsten freien Platz, zog mich mit sich und sprach in die Runde.
Alle fingen wieder an, sich angeregt zu unterhalten. Mein Blick zog sich durch die Runde und suchte nach dem einen, den nicht zu sehen hoffte. Mein Herz machte trotz meinem Widerwillen einen Luftsprung, als ich ihn am Ende der Tafel entdeckte. Als die Rechte vom Alten.
"Alana, Nicolay kann dir sicher bei den Aufzeichnungen deiner Vorfahren helfen. Er ist sehr gewand in verschiedenen alten Sprachen." wand sich der Alte an mich.
"Mh ja sicher." mehr bekam ich leider nicht heraus, denn die Vorstellung allein mit Nicolay auf meinem Bett zu sitzen, so nah, machte mein Mund ganz trocken.
Ich versuchte mich meist heraus zu halten und sprach nur dann wenn ich direkt angesprochen wurde. Das Essen war mehr als köstlich und trotz meiner Weigerung hatte ich einen riesen Appetit. Nachdem die meisten sich zum gehen wandten, stand auch ich auf und ging auf mein Zimmer. Kayse blieb unten, doch trotz meinem mulmigem Gefühl sie dort unten allein zu lassen, konnte ich sie leider nicht gewaltsam im Zimmer einsperren. Ich musste lernen zu akzeptieren das wir jetzt unter all diesen Wesen lebten und mit ihnen irgendwie klar kommen musste.
Ich überlegte noch womit ich mich heute Abend beschäftigen sollte, als meine Tür aufging und Nicolay eintrat.



Versteckte Botschaft




Jedes Wort, ob geschrieben oder ausgesprochen, enthält eine kleine versteckte Botschaft die dein Leben verändern könnte.




Wir standen da und schauten uns an. Keiner wollte den Anfang machen, die ersten Worte aussprechen und somit den Konflikt beginnen. Seine Augen waren leer, als würde er sich wappnen, vor dem was ich ausspreche oder mache.
Meine Arroganz fiel von mir ab und ich versuchte mir meine bissigen Kommentare zu verkneifen.
"Was machst du hier?"
"Du hast anscheinend Aufzeichnungen die ich dir entschlüsseln sollte." Antwortete er schulterzuckend, als liege das klar auf der Hand. Als wäre heute Mittag nichts zwischen uns passiert und wir zwei Menschen wären, die wüssten, wo ihr Platz sei.

"Mhh ja, sie sind hier. Die Aufzeichnungen stammen von einer meiner Ur-Oma. Zumindest deutet mein Familienstammbaum darauf hin." Erklärte ich ihm und ging zum Bett rüber, auf dem die Unterlagen immer noch verstreut herum lagen.
Er kam zu mir, viel zu nah und ich flüchtet so unauffällig wie möglich auf die andere Seite des Bettes und reichte ihm die Mappe mit den Briefen. Er setzte sich so frech wie er war aufs Bett und fing an sie zu studieren. Bereits nach kurzer Zeit siegte meine Neugier und ich setzte mich neben ihn.
"Und, konntest du schon etwas entschlüsseln?" Er hatte die alt-englische Ausgabe vor sich und seinem Stirnrunzeln nach, wurde auch er nicht gerade schlau aus all den Worten.
"Ja ich verstehe schon was hier geschrieben wird, aber für mich ergibt das keinen Sinn. Oder zumindest verstehe ich den Hintergrund dazu nicht. Lass mich die anderen Aufzechnungen lesen, vielleicht kommt dann dahinter." Ich nickte nur und er las weiter.
"Jetzt sag mir nicht du kannst auch die anderen Sprachen?"
Seinem frechen Grisen zu unteilen traf das sehr wohl zu:"Hast mich wohl unterschätzt was?" Ohne meine Antwort abzuwarten fuhr er fort die Unterlagen durchzugehen und nach mehreren Briefen, schüttelte er den Kopf als könnte er so die Informationen ordnen, die sich darin gesammelt hatten.
"Was ist?" Ich platze vor Neugier und rutschte unruhig auf meinem Platz hin und her.
"Alle deine Ahninen schreiben soziemlich das selbe. Sie übergeben die Botschaft oder besser gesagt die Aufgabe an die Erstgeborene Tochter weiter, Vamipre und andere Wesen, die gegen die Regeln verstoßen zu jagen. In jedem dieser Briefe ist eine Botschaft, wo sich die Quelle ihrer Kraft aufhält. Es ist immer ein anderer Ort und die Entscheidung bleibt der Frau überlassen, ihre Kraft einzufordern und ihre Aufgabe zu erfüllen."
"Ok das heißt alle meine Vorfahren waren Jäger oder hatten die Möglichkeit sich dafür zu entscheiden. Was meint man aber mit der Quelle der Kraft? Ist da irgendein Hinweis, wo diese zu finden sei?"
"Es gibt viele Orte und Hinweise, aber dafür müssten wir heraus finden, wer die letze Jägerin war und somit die Quelle hinterließ. Das müsste eigentlich deine Mutter sein?"
"Das kann nicht sein. Meine Mutter hatte damit nichts zutun. Das müsste dann meine Oma gewesen sein, aber ich habe keinen Brief von ihr gefunden. Vielleicht gibt es in ihrem Tagebuch einen Hinweis darauf."
"Das könnte sein."
Ich breitete die restlichen Tagebücher meiner Oma vor mir aus und fing an zu lesen, während Nikolay sich neben mir mit den weiteren Aufzeichungen beschäftigte und zu verfolgen versuchte, welcher der Briefe den letzen Hinweise bringen würde.


24.02.1965
Heute hatte ich Etje meiner Familie vorgestellt. Meine Mutter wurde bei seinem Anblick wütend und schmiss ihn raus. Sie ist eine sehr impulsive Frau, doch dieses Verhalten konnte ich nicht billigen. Die frohe Botschaft von meiner Schwangerschaft habe ich ihr bisher verschwiegen. Sie sollte sich für mich freuen, dass ich die Liebe meines Lebens gefunden hatte und ihn nicht wie einen reudigen Hund behandeln.



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25.02.1965
Das konnte einfach nicht wahr sein. Ich will und werde ihre Spezies nicht jagen. Sie haben mir nichts getan. Familienvermächtnis hin oder her, er ist meine große Liebe und ich werde dieses Fiasko beenden.

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26.02.1965

Wie konnte er mir das antun?W ie? Er hatte ernsthaft versucht mich umzubringen. Nur mit Mühe bin ich ihm entkommen. Ich hatte mich so schreicklich in ihm getäuscht. Wie konnte das nur passieren. Wie soll ich meiner Mutter erklären das ich ein Kind vom ihm erwarte. Und wie wird das Kind werden?

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Nach der letzen Information saß ich wie gelehmt da und konnte einfach nicht glauben was ich da las. Meine Mutter soll ein Halbvampir sein? Konnte ein Mensch überhaupt mit einem Vampir ein Kind zeugen? Das ist doch unmöglich!

"Was ist?" seine safte und beruhigende Stimme holte mich aus meinen verzweifelten Versuchen die Information aus meinem Gehirn zu fegen.
"Mein Opa war ein Vampir" gab ich erstickt von mir.
"Ist das möglich?" seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte auch er noch nichts von Mischlingen gehört.
"Ich weiß nicht, wenn man den Zeitrahmen bedenkt, könnte es passen. Meine Mutter wurde am 13. September 1965 geboren. Ich werde wohl weiter lesen müssen um mehr zu erfahren." Eigentlich war es mir bereits jetzt alles zu viel. Zu wissen das meine Mutter vielleicht ein Halbvampir war, stellte mein Leben auf den Kopf. Was war ich dann, ein Viertel-Vampir? Irgendwie bizarr.

"Du solltest dich erstmal schlafen legen. Morgen beginnt dein Training und da musst du fit sein." als ich mich weigern wollte, nahm er mein Gesicht in beide Hände und küsste mich.
"Die Tagebücher rennen dir nicht davon Alana, ruh dich jetzt aus."
Ich war so perplex durch den Kuss und seine sanfte Berührung, dass ich nichts zu erwiedern wusste. Er räumte alle Bücher in die Kiste, stellte es neben mein Bett und verließ das Zimmer.
Ich kroch unter meine Bettdecke und mir schwirrte immer noch der Kopf von all den neuen Informationen und Erlebnissen. Ich schloss die Augen und mein Körper wurde bleiernd schwer. Kurze Zeit später schlief ich ein.

Ich wachte wie jeden Morgen mit einem Schrei auf den Lippen auf. Doch heute Nacht hatte sich der Albtraum verändert. Sie kamen auf mich zu. Meine Mutter, meine Schwester, der Vampir der meine Mutter getötet hat, meine Oma und Nikolay. Alle Vampire. Ihre rot leuchtenden Augen starrten mich an und riefen mich zu Ihnen. Meine Füße wollten mir nicht mehr gehorchen. Ich stand einfach da und konnte mich kein Millimeter bewegen, während die Gestalten auf mich zukamen und mich zu einer von Ihnen machen wollten. Als der Mörder meiner Familie seine Zähne in mein Hals versenken wollte, wachte ich schreiend auf.

Schwere Arme hielten mich fest. Ich schlug um mich und versuchte mich aus der Umarmung zu befreien.
"Alana, hör auf. Ich bin´s Nikolay."
Ich starrte ihn verwirrt an und er ließ mich los.
"Was machst du hier?"
Er zuckte nur mit den Achseln und sah mich besorgt an.
"Hattest du einen Albtraum?"
"Ja, aber das ist egal. Was zum Geier machst du in meinem Zimmer und was noch wichtiger ist, in meinem Bett." Seine Anwesenheit raubte mir den Atem. Er lag da, neben mir und seine warme Augen mussterten mich von oben bis unten. Erst da merkte ich, dass ich während meinem Kampf die Decke weg geschlagen hatte und nur in Unterwäsche da lag. Ich zog die Decke über mich und starrte ihn wütend an.
"So ein Anblick wollte ich mir einfach nicht entgehen lassen." Sagte er mit einem so zufriedenen Grisen auf seinen wunderschönen Lippen, das ich meine ganze Selbstbeherschung aufbringen musste um nicht zu lächeln.
"Beweg dein Arsch hier raus, ich will mich anziehen." Blaffte ich ihn erstickt an.
Doch anstatt meinem Befehl zu befolgen kam er näher und küsste mich. Dieser Kuss war anders, er war fordernd und ich schmeckte pure Leidenschaft auf der Zunge. Mein Körper reagierte sofort mit einer Hitzewelle und schmiegte sich an ihn. Sein Körper war hart und unnachgiebig. Er zog die Decke weg und seine Hände begaben sich auf Wanderschaft. Sie liebkosteten meinen Bauch und wandten sich meinen Brüsten zu, streichelten und kneten Sie. Sein Mund folgte meinen Hals abwärts und hinterließ eine brennende Spur auf meiner Haut. Ich stöhnte verzückt, als er meine Brust aus dem BH befreite und anfing sie mit seinem Mund zu bearbeiten.
Seine Hände folgten weiter an meinem Körper herunter, an meinem Becken zu meinen Schenkeln und zu meiner Mitte. Sie war heiß und schrie nach seinen Berührungen. All meine Vorsicht und Wiederstand waren wie weggeblasen als seine Hand mich über der dünnen Schicht Stoff berührte. Ich wollte mehr und fing an sein Hemd zu öffnen um ihn berühren zu dürfen. Er zog es von den Schultern und seine Hose folgte dem Hemd auf den Boden, während seine Hände bereits meine Unterwäsche entfernten um meine heiße Mitte zu massierten. Ich schrie auf und in mir tobte ein Verlangen, den nur er stillen konnte. Ich ließ meine Hände über seine muskulöse und glatte Brust gleiten und genoss seine Haut unter meinen Findern.
Ich wollte mehr, viel mehr.
Ein Klopfen an der Tür ließ mich zusammen zucken.
"Alana ich geh runter zum Frühstück, kommst du mit?" Kayse stand hinter der Tür und ich sah an meinem Körper herab und dann zu Nikolay. Scheiße, was tat ich da nur. Bei diesem Mann verabschiedete sich mein Verstand vollkommen.
"Ich komm gleich nach" schrie ich nur und sprang vom Bett auf. Ich suchte meine Unterwäsche zusammen und sprang ins Bad um mich fertig zu machen. Als ich wieder kam, hatte sich meine Hoffnung nicht erfüllt und Nikolay war immer noch da, angezogen auf meinem Bett und schaute mich zwischen zusammen gekniffenen Augen an.
"Was ist?" Ihm war doch hoffentlich klar, dass das Geschehene dringend vergessen und vergraben werden musste.
"Warum rennst du immer von mir davon?"
"Das tu ich überhaupt nicht" gab ich halbledig von mir. Seine hochgezogene Augenbrauen zeigten mir, welch eine wirkung meine dumme Aussage hatte. Nämlich gar keine.
"Ach und wie möchtest du das gerade nennen. Oder gestern?"
Ich starrte ihn an und hoffte er erwartete keine Antwort von mir. Sein erwartungsvolles Schwegen straffte meine Hoffnungen und ich sah mich verzweifelt in meinem Zimmer um. Nichts da womit ich ihn ablenken konnte. Nichts wo ich mich verstecken konnte wie ein kleines Kind. Seufzend gab ich mich geschlagen.
"Was soll ich deiner Meinung nach sagen. Ich war schwach. Ích kann das hier nicht. Ich..ich." ich versuchte es ihm irgendwie zu erklären, aber es kamen nur hohle Worte aus meinem Mund.
"Alana, hör auf irgendwelche Ausreden zu suchen." Er kniff die Augen zusammen und kam auf mich zu."Das hier ist das einzigst Richtige. Ich bin der Richtige. Hör auf vor mir davon zu laufen."

"Ich kann nicht," gab ich wieder kleinlaut von mir und machte ein Schritt nach hinten. Er blieb stehen und sein Gesichtsaudruck wurde eisern, verschlossen.
"Und wenn uns keiner gestört hätte, hättest du dann mit mir geschlafen? Was wäre das deiner Meinung nach?" Ich wusste darauf nichts zu sagen. Natürlich hätte ich mit ihm geschlafen und ein Teil von mir wollte genau da weiter machen wo wir aufgehört haben, doch ich konnte nicht. Der andere Teil meiner Selbst fühlte sich von mir verraten. Er war ein Vampir. Ein Fremder den ich kaum kannte und all die Leidenschaft und die Gefühle ihm gegenüber durften einfach nicht sein. Das Widersprach all meiner Überzeugung und allem woran ich geglaubt hatte.
"Es war ein Fehler. Ich hätte das nicht tun dürfen."
"Ein Fehler." wiederholte er und schüttelte den Kopf. Seine Augen waren düster und es war nichts mehr von dem Mann übrig, der mich vor mehreren Minuten liebkost hatte. Ohne ein weiteres Wort verließ er das Zimmer.

Das Frühstück verlief ruhig und in kleinem Kreis. Als ich mich vom Tisch entfernen wollte, gab der alte mir zu Verstehen, dass er noch mit mir sprechen wöllte.
"Ich hab gleich Training. Können wir das auf später verschieben?"
"Nein Alana, ich habe dein Training auf den Nachmittag verschoben. Es ist wichtiger das du endlich entwas über das Volk der Vampire lernst."
Ich verkniff mir all meine bissige Bemerkungen und folgte dem alten Greis in sein Büro. Irgendwann werde ich hier noch meine Zunge verschlucken, wenn ich immer stumm vor mir her lebte.
Er nahm hinter seinem großen, aus Eichenholz geschnitzen Tisch platz und ich folgte seinem Beispiel und setze mich ihm gegenüber. Sein Büro wirkte stilvoll eingerichtet. Wie man sich eben ein Büro von einem stein reichen Businesstypen vorstellt. Schwarzer Marmorboden, große Fenster die sich über die ganze Wand erstreckten, große weite Regale und allem im dunklen Eichenholz gehalten. Sehr männlich und von Tetosteron nur so strotzend.
Passte irgendwie überhaupt nicht zu diesem alten, zerbrechlichen Menschlein.
"Na möchtest du jetzt all deine Weißheit mit mir teilen?" Meine Stimme strotzte nur so vor Sarkasmus. Die Geschichtsstunde der Vampire. Ich hatte Geschichte noch nie gemocht.

"Du bist so jung Alana und doch so verbittert" gab er mit einem wehleidigem Seufzen von sich. Als ich bereits zu einer Erwiederung ansetzen wollte, sprach er einfach weiter.
"Deine Oma musste auch viel Leid ertragen, doch sie hatte nie aufgegeben an die Liebe zu glauben." Das brachte mich völlig aus der Fassung. Er kannte meine Oma? Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein.
"Ja ich kannte Margarete," beantwortete er meine stumme Frage "sie war so reizend und so stark. Genau so wie du. Nur lebten ihre Augen und deine sehen so stumm und wütend aus. Traurig." Ich schaute weg um seinem intensiven Blick zu entkommen.
"Sie war damals eine von den ersten, die bei mir in der Einheit anfing. Sie war so stark und strotzte vor Energie und Selbstbewusstsein. Leider kam sie bei einem Kampf um, doch ich habe sie niemals vergessen."

Jetzt wusste ich endlich über die Todesursache meiner Oma Bescheid. Meiner Mutter hatte mir immer weiß machen wollen, sie sei an Krebs gestorben, lange bevor ich geboren wurde.
"Deine Mutter kannte ich ebenfalls. Sie war hier groß geworden, doch sie wollte mit all dem nichts zutun haben. Sie wollte ein normales Leben führen ohne den Kampf gegen die Vampire. Doch eines Tages verliebte sie sich in Tenor, einem meiner Krieger. Er war ein Hexer und einer der Besten auf seinem Gebiet. Deine Mutter kam wieder und sie heirateten, doch der Kampf machte ihrer Beziehung einen Strich durch die Rechnung. Tenor war meist mit deiner Großmutter auf Patrouille und an diesem Abend wurde ihnen eine Falle gestellt. Die Blacks hatten sie in eine Sackgase gejagt und griffen mit all ihren Leuten an. Und es müssen dutzende gewesen sein, den beide waren überaus stark gewesen. Wir fanden ihre Leichen wenige Stunden später, weil keiner der beiden auf unsere Anrufe reagierte. Deine Mutter verließ uns darauf. Sie hatte mit keinem sterbenswörtchen erwähnt das sie bereits mit dir schwanger war. Wir fanden erst später heraus, dass sie eine Tochter hatte, die dem alter nach die Tochter von Tenor sein musste. Nikolay war bei dem Angriff auf deine Mutter leider zuspät zur Stelle, den der Jäger hatte sich bei euch vor ihm versteckt. Er kam gerade noch richtig um dich vor dem Tod zu bewahren und berichtete mir von dem Tod deiner Mutter. Darauf ließen wir dich überwachen, damit dir nichts passieren konnte."

All die Erinnerungen strömten wieder von neuem auf mich ein. All der Schmerz und der Verlust meiner Familie. Alles hatten die Vampire mir genommen. Doch jetzt hatte ich zumindest für einen der Übertäter einen Namen, die Blacks.
"Wolltest du meinen Hass auf diese Monster weiter schüren? Denn das ist dir gelungen."
"Du bist so töricht kleine Jägerin. So töricht. Hörst die Worte, verstehst sie aber nicht. Na gut dann lass mich einwenig weiter ausschweifen."

"Du weißt warum ich angefangen habe Vampire zu jagen. Damals hatte ich mich über ihre Art informiert. Ich habe alle Bücher verschlungen und doch bin ich nie weiter voran gekommen. All diese Geschichten gaben mir keine echten informationen über sie. Alles hirngespinste von irgendwelchen Psychopathen die glaubten, sie seien Vampire. Viele Menschen waren bis dahin gestorben, weil ich nicht genau wusste wie ich sie ausbilden sollte. Mir wurde schnell klar, dass ich jemand von ihrer Art fangen musste um die Informationen zu erhalten, die mich wirklich weiter brachten. Ich suchte einen Hexer auf, der mir von einem Freund empfohlen wurde. Er half mir dabei einen Vampir fest zu nageln und ihn zu fangen. Eine Frau besser gesagt. Sie war wunderschön und strotzte vor Elan und Energie. Ich dachte ich müsste sie foltern um an Informationen zu kommen, doch sie stellte ihre Dienste bereitwillig dar und sagte, sie würde mir im Kampf helfen. Natürlich wollte ich ihr nicht glauben, schließlich war sie eine von ihnen und in mir sträubte sich alles diesen Biestern zu vertrauen. Doch sie meinte sie würde mir zeigen das sie die Wahrheit sprach. Ich sollte ihre Hand nehmen und meine Neugierde besiegte meine Angst, so dass ich es tat. Die Informationen die auf mich einströmten waren elektrisierend. Sie zeigte mir all ihr Wissen, all ihre Vergangenheit. Da ein Hexer dabei war, wusste ich dass sie meine Gedanken nicht manipulieren konnte. Er hatte eine Blokade errichtet um mich davor zu schützen. Sie zeigte mir Vampir-Familien, die mit Menschen im Einklang lebten. Vampire, die ihre Lebensgefährtin unter den Menschen fanden. Vampire die sich zwar von Blut ernährten, aber niemals Menschen töteten. Da erkannte ich, dass mein Hass sich nicht gegen ihre Rasse richten sollte, sondern gegen die, die die Regeln brachen. Ich ließ die Vampirin frei, doch sie ging nicht. Bis heute gehört sie zu unserem Team, auch wenn sie das selbst nicht unbedingt zugeben möchte. Sie hält sich nie hier auf und kommt nur auf meine Bitte.
Aufjedenfall brachte sie mich damals zu den Ältersten. Sie sind sozusagen die Regierung der Vampire. Ich brachte ein Abkommen mit Ihnen zustande, der besagte das ich nur Vampire jagen durfte, die gegen ihre Regeln verstoßen und die Unschuldigen verschonen musste. Kurz darauf lernte ich Nikolay kennen und er begleitet mich bis heute im Kampf gegen die Abtrünnigen. Er ist ein guter Mann, weißt du."

All die Informationen bombardierten auf mich ein und zwang mein Kopf all dieses Wissen zu behalten.
"Was ist mit meiner Schwester?"
"Sie muss von einem anderen Mann stammen. Wir wissen nichts über ihn, weil wir die Entscheidung deiner Mutter akzeptierten und sie in Ruhe ließen."
Ich dachte lange nach. Meine Schwester war also meine Halbschwester. Meine Oma eine Jägerin und meine Mutter, die eine Halbvampirin war, war mit einem Hexer verheiratet gewesen, der mein Vater war. Somit war ich ein viertel Vampir, ein Viertel Mensch und eine Halbe Hexe. Ich war wahrscheinlich das größte Monster auf dieser Welt. Nicht die Vampire, denn anscheinend waren die meisten von Ihnen zivilisiert und lebten mit Menschen. Liebten einander.
"Was sind Lebensgefährten?" Das interessierte mich brennend. Dieses Wort hatte ich noch nie gehört, zumindest in keinem Ernsthaften zusammenhand.
"Es sind zwei Menschen die miteinander Verbunden sind, seit ihrer Geburt. Jeder hat nur einen Lebensgefährten im Leben und ihn zu finden ist verdammt schwer. Menschen bezeichnen das als ihre große Liebe, doch bei Vampire ist es viel mehr. Ihre Gefühlswelt ist viel stärker ausgeprägt wie unsere. Genau so wie ihre Sinne. Sie erkennen ihre Lebensgefährtin sofort an ihrem Geruch und beanspruchen Sie für sich." Sein Ton ließ mich wieder aufblicken, den er klang als würde er lächeln.
"Was ist daran so witzig?"
"Das muss er dir schon selsbt sagen." meinte der Alte und schmunzelte. Ich verstand nur Bahnhof und fragte mich, wen er zum Teufel meinte. Nikolay´s Gesicht erschient vor meinem geistigem Auge, doch ich schüttelte die Vorstellung schnell ab, er sei mein Lebensgefährte.
"Also habt ihr mich die ganze Zeit über beschattet?" versuchte ich das Thema zu wechseln.
"Uns blieb leider nichts anderes übrig. Dein Hass gegen die Vampire war stärker als die Vernunft. Wir haben lange abgewartet um dich zu uns zu holen."
Seine "wir" Form gefiel mir überhaupt nicht, denn das hieß es gab noch jemand anders der Entscheidungen über mein Leben traf. Ich wollte für mich selbst Entscheiden und nicht das Schaf sein, als das sie mich gerade darstellten.

"Ich hoffe du verstehst was ich dir sagen wollte. Dein Hass ist berechtigt und auch Vergeltung an den Vampiren, die dir deine Familie genommen haben. Aber nur weil mehrere Vampire sich wie Bestien verhalten, muss das nicht ganze Volk schlecht sein. Vampire gibt es fast solange wie die Menschen. Sie sind auch nur ein Volk, dem das Leben auf dieser Welt schwer gemacht wird." Beendete Mr. Jones seinen Geschichtsunterricht. Es war wie die Schlusspointe bei einem Buch. Und wenn sie nicht gestorben sind.....
Ich verstand natürlich sehr gut war er meinte und mit der Zeit konnte ich das sicher akzeptieren, doch jetzt brauchte ich erstmal dringend irgendwas, wo ich drauf schlagen konnte um meine Agressionen los zu werden.

"Ich geh trainieren. Danke" fügte ich leise hinzu, den mir war Bewusst das er sein bestes tat um mich auf die richtige Spur zu bringen. Er nickte mir wieder mit diesem gestellten Lächeln zu und ich verließ sein Büro.




Der Kampf mit der Liebe




Man sagt das Schicksal sei oft grausam zu uns. Es würde uns in den Wahnsinn treiben und erst nach vielen qualvollen Erlebnissen, finden wir den langersehnten Frieden. Doch welche Rolle spielt dabei die Liebe? Ist sie das Werkzeug der Götter um unser Leben zu erleichtern oder das des Teufels, um uns an den Rand der Verzweiflung zu treiben und unsere Seele zu quällen?



Rasch zog ich meine Trainingkleidung an, die eine der Bediensteten mir im Zimmer hinterlassen hatte und begab mich zu den Trainingsräumen. Der Raum war riesig und mit vielem Schnick Schnack ausgestattet. Fitnessgeräte, Turnmatten und andere Turngeräte waren im linken Abschnitt des Raumes aufgestellt. Boxsäcke und andere Übungsgegenstände für den Fauskampf waren in der Mitte des Raumes verteilt. Ich lief an Ihnen vorbei und staunte über die Qualität und vielseitigkeit des Raumes. Links hingen Lianenänliche Seile von der Decke, damit sich die Vampire auch mal wie Tarzan fühlen durften. Vorne waren wieder Matten im Raum verteilt, wahrscheinlich damit man sich beim Verkloppen nicht all zu sehr weh tat. Der Alte dachte wohl auch an alles, gab ich wiederwillig zu. Ich ging zur Tür am Ende des Raumes und diese offenwarte den Schwimmbad dahinter. Dicke, schwüle Luft empfing mich und sofort brach mit bei der Hitze der Schweiß aus allen Poren. Ich überlegte mir mein Bikini zu holen um das kühle Nass auf meiner Haut zu fühlen, doch ein Blick in den Pool offenbarte mir eine Gestalt die agressiv von einer Seite zur anderen schwomm. Es war ein Mann mit einem breiten Kreuz und kräftigen gebräunten Armen. Wie gebannt starrte ich das Spiel der Muskeln im Wasser an und wollte sie berühren. Wieder diese weiche Haut unter meinen Fingern spühren. Nikolay. Mein Körper reagierte mit einer solchen Heftigkeit auf ihm, dass mir die Luft weg blick. Mein ersticktes Aufkeuchen lenkte seine Aufmerksamkeit vom Wasser auf mich und lange schaute er mich einfach nur an, mit seinem Blick der ausah, als würde er mit sich ringen um Selbstbeherschung kämpfen. Ich stand immer noch erstarrt vom dem Pool und auch er zu mir schwamm, bewegte ich mich nicht. Er stieg geschmeidig aus dem Wasser und sein Körper glänzte im Licht, während die Wassertropfen seinen Körper hinabflossen und seine Haut liebkosten. Ich war hin und weg und wollte mich auf ihn stürzen, in an mich reißen um seinen Körper endlich so genießen wie ich es seit seinem ersten Anblick wollte. Doch als mein Blick seinen Augen begegnete, waren sie kalt und unnahbar.

Da ich keine weitere Auseinandersetzung an diesem Tag ertrug, drehte ich mich um und verließ den Baderaum. Die Boxsäcke sahen plötzlich sehr anziehend aus und ich stürmte auf sie um sie mit meinen Händen zu bearbeiten. Ich schlug solange darauf ein, bis mir die Puste weg blieb.
"Scheiße was ist dir den für eine Laus über die Leber gelaufen?" erklang eine fröhliche Stimme mit italienischem Akzent. Ich drehte mich um und nur wenige Meter von mir entfernt stand Guiseppe und beobachtete mich. Ich schaute zum Boxsack an dem Sand auf den Boden rieselte. Seitlich klaffte ein Loch und ehrlich gesagt hatte ich das bisher noch nicht einmal bemerkt, genau so wenig wie das Eintreten von Guiseppe. Meine Sinne waren durch die verstörende Gefühle so durcheinander, dass es mich erschreckte.
"Ich trainiere." gab ich mit einem Schulterzucken von mir.
"Ich würde eher sagen du masakriertst gerade unsere Geräte" gab er mit einem schiefen Grinsen zurück und kam näher.
Da ich nicht wusste was ich darauf erwiedern sollte, zuckte ich nur wieder mit dem Schultern.
"Ah sehr gesprächig heute. Naja heute trainiere ich dich. Im Fauskampf, obwohl mir beim Ablick von diesem Ding irgendwie mulmig zumute ist." Immer noch fröhlich deutete er mit dem Kopf auf das Loch und grinste über beide Ohren. Ich konnte nicht anders und erwiederte sein Lächeln.
"Tja dann darfst du mich eben nicht ärgern, dein bleibt auch alles am richtigen Fleck."
"Oh Bella, ich werde mich beherschen dein Gemüt nicht überstrapazieren. Aber die Kleider darfst du mich gern vom Leib reizen." Wieder diese Anpielungen, doch irgendwas sagte mir, dass er das nur aus Spaß tat.
Er drehte sich um und sing zu den Matten, ich folgte ihm und sammelte meine Kräfte.
"Also das wichtigte bei einem Kampf ist immer die Deckung zu behalten. Du darfst niemals zulassen, dass ein Vampir deinem Körper zu nahe kommet und somit deine Haut berührt. Wenn er dich erstmal gepackt hat, ist es schwierig ihm zu entkommen." fing er mit seiner ernsten REde an und ich fragte mich, ob er mich für ganz beschränkt hielt.
"Also, versuche so gut wie möglich mir auszuweichen, damit ich dich nicht zu fassen kriege."
Ich spannte meine Muskeln an und beobachtete ihm Aufmerksam. Schnell wie der Wind war er bei mir und ich hatte keine Zeit mehr aufzuweichen. Er umfing mich mit seinem riesigen Körper und hielt mich fest an sich gedrückt.
"Bella du solltest mir ausweichen und nicht auf mich warte." gab er verschmitzt zu mir herunter und ließ mich wieder runter.
"Nochmal" blaffte ich ihn an und brachte Abstand zwischen uns. Wieder stürzte er sich auf mich, doch dieses Mal war ich schnell genug um ihm auszuweichen. Lange jagte er mich herum, schlug mich des öfteren zu Boden und grinste mich von oben heran ab. Immer wieder gab ich mein bestes um ihm zu entkommen, doch wieder schlug er mich nieder und drückte mich dieses Mal auf der Matte nieder. Sein riesiger Körper lag auf mir, doch er war keinerlei sexuelle Spannung zwischen uns. Er lachte wieder und auch ich musste grinsen, weil es langsam doch sehr spazig wurde. Ein Knurren lenkte meine Aufmerksamkeit von Guiseppe und ich sah Nikolay vor uns stehen. In Sekunden war Guisepppe von mir genommen worden und gegen die nächste Wand geschleudert. Guiseppe schaute ihn verwirrt und wütend an und wollte stürzte sich auf den Vampir. Ich rappelte mich auf uns schaute zu wie Nikolay, der die gleiche Statur hatte wie Guiseppe ihn einfach hoch hob und wütend anknurrte.
"Nikolay was soll der Scheiß."
Wie aus Trance schaute er mich an und ich sah Verrat in seinen Augen. Er schüttelte den Kopf und ließ Guiseppe zu Boden fallen, drehte sich um und ging davon. Ich starrte ihm hinterher und versuchte das Geschehene zu verarbeiten. Warum war er so aufgerastet? Weil Guiseppe auf mir lag? Ich war doch nicht sein Eigentum, wir kannten uns doch kaum, dass er Anspruch auf mich erheben konnte. ICh ging zu Guiseppe und schaute nach ihm Als ich feststellte das er weiter nicht hatte, folgte ich Nikolay. Vermutlich war er in seinem Zimmer und ich ließ mich von einer der Bediensteten den Weg zeigen.
Ohne anzuklopfen riss ich die Tür auf und schritt in sein Zimmer. Er saß auf dem Bett und sein Kopf schnellte beim meinem Eintreten in meine Richtung. Seine Augen war so traurig und er verzog das GEsicht als hätte er Schmerzen. Das nahm mir einwenig von meiner Wut, doch ich konnte das gerade nicht einfach dabei belassen.
"Was sollte das gerade eben?"
Er sagte nichts und schaute mich einfach nur an.
"Ich frage dich nochmal, was gerade eben sollte diese Reaktion?" versuchte ich mit mehr Nachdruck.
"Er lag auf dir." Gab Nikolay mit erstickter Stimme, als würde mir das alle Rätsel dieser Welt erklären.
"Und jetzt? Gibt es dir das Recht Guiseppe zu vermöbeln?"
Er starrte mich wütend an und in Sekunden war er bei mir und srückte mich gegen die Tür.
"ICh werde nicht zusehen wie du dich einem anderen hingibst. Niemals. Wenn du mich nicht willst ist es dein Wunsch, aber das kann ich einfach nicht."
Mich einem anderen hingeben? Ok das Bild das ich mit Guiseppe abgegebe hatte, wirkte sicher nicht jugendfrei, doch sowas passierte nun mal beim Trainieren.
"WAs rederst du da für ein scheiß. ICh habe mich niemandem hingegeben. Wir hatte trainiert und er hatte mich an den Boden gedrückt um mich gefangen zu nehmen. Schließlich ging die Übung darum, mich zu fangen. Warum muss ich mich überhaupt bei dir rechtfertigen." Stieß ich sauer aus und versuchte ihn von mir zu drücken. Wie eine Mauer wich er keinen Stück zurück und küsste mich wild und besitzergreifend. Er war hart, das spührte ich an meinem Bauch und eine hitzewelle ergriff mich und jagte wohlige Schauer über meinen Körper.
Seine Hände wanderten über meinen Körper und zogen meine Kleidung aus. Es gab kein zurück, seine fordernde Hände flogen über meinen Körper, streichelten und massierten ihn und entfernten die lästige Kleidung. Ich folgte seinem Beispiel und zog sein T-shirt, gefolgt von seiner Hose aus. Er war nackt, vollig entblößt vor mir und drückte mich an sich. Sein Mund folgte der Spur an meinem Hals herunter, bis zu meinen Brüsten und leckte und saugte genüsslich an Ihnen. Seine Hände folgten an meinem Körper hinunter und massierten meine heiße Mitte. Er küsste mich wieder und hob mich hoch, damit ich meine Beine um ihn schlingen konnte. Ich spührte seinen Schaft, der mich langsam dehnte und dann mir einem gewaltigen Druck in mich andrang. Wir stöhnten beide laut auf und küsste mich wieder so leidenschaftlich, während er sich in mir bewegte. Es fühlte sich an, als wäre der langverlorede Stück meiner Selbst endlich bei mir angekommen. Ich fühlte mich vollständig, während dieser Mann immer wieder in mich eindrang und die Leidenschaft weiter in mir entfachte. Er dehnte mich immer weiter und sein Rhytmus wurde schneller und drängender, bis ein gigantischer Orgasmus meinen Körper erschütterte und auch er laut und stöhnend den Kopf nach hinten Warf und seine Lust heraus schrie. Er hielt mich weiter an sich gedrückt und ging langsam richtig sein Bett. Er ließ mich auf das Bett gleiten und ging in sein Badezimmer. ICh fühlte mich, als hätte man mir etwas geraubt und erst als er wieder kam, mit einem Waschlappen in der Hand und mich säuberte, kehrte wieder dieser Friden über mich.
Er brachten den Waschlappen weg, legte sich zu mir ins Bett. Ich betrachtete seinen psächtigen Körper und versuchte das GEschehene zu verarbeiten. Eigentlich war ich hier gewesen um ihm zu erklären das er kein Recht hatte, so zu reagieren. Doch kaum war ich mit ihm alleine, fielen wir übereinander her wie rollige Kaninchen. Mein Körper spannte sich an und der GEdanke, dass er nur das eine von mir gewollte hatte, machte mir schwer zu schaffen.
"Ist es das was du von mir gewolt hast?" fragte ich mir ruhiger und bestimmten Stimme.
Er schaute mich an und seine Augen waren ehrlich geschickt.
"Wie kannst du das glauben, Alana. Für mich bist du alles. Mein Leben."
"Wie kann das sein? Du kennst mich doch kaum?"
"Ich kenne dich besser als du denkst. Seit dem Tag an dem deine Mutter getötet wurde, habe ich dich beobachtet und war unsichtbar an deiner Seite. Es tut mir so schrecklich leid das ich zuspät gekommen bin. " Seine Augen waren voller Kummer und ich glaubte ihm. Ihn traf keine Schuld, er hatte mich gerettet, den schließlich wäre ich jetzt tod ohne sein Aufkreuzen. Früher hatte ich gedacht das ich Glück hatte, aber jetzt mit dem Wissen das mich dieser Mann gerettet hatte, änderte sich einiges.
"Du kannst nichts dafür." gab ich leise zurück.
"ICh...ich wollte damals so sehr bei dir sein um dich zu trösten, aber ich wusste du hättest mich nicht akzeptiert. Auch jetzt hast du es nicht getan aber ich werde niemals aufgeben. Du bist mein ein und alles, meine Lebensgefährtin." Gab er leise, fast flüsternd, als hätte er Angst die Worte laut auszusprechen würden mich sofort und auf der Stelle verjagen. Er hatte nicht unrecht. Als ich hörte, dass er mich als seine Lebensgefährtin bezeichnete lachte mein Herz, doch ein Teil von mir war zutiefst erschrocken. Ich war noch nicht soweit mich an ihn zu binden. ICh konnte mich ihm nicht bedienungslos hingeben. Er musste meine Angst in den Augen gesehen haben, den er schaute mit einwenig traurig, doch liebevoll an und meinte ich bräuchte darauf nichts erwiedern. Er würde solange kämpfen und mir beweisen das er der Richtige für mich war, bis er aufhört zu atmen.
Dieses Bekenntnis beruhigte mich und ich ließ mich an ihn heran ziehen und küssen, bis unsere Leidenschaft uns in die Höhen trug und wir Stunden damit verbrachten einander zu lieben.

Ich wachte zum ersten Mal in meinem Leben ohne zu schreien auf. Es gab keinen Albtraum diese Nacht der mich aus dem Schlaf riss und ich fühlte mich so erholt wie schon lange nicht mehr, obwohl mein Körper sich wund und angeschlagen anfühlte, war es wunderbar. Ich schaute zu Nikolay, der seelenruhig neben mir schlief. Einer seiner Arme lag um meine Mitte, als wöllte er verhindern, dass ich abhaute. Genau das war mein Plan. Ich wollte kein neues ernsthaftes Gespräch führen. Wollte ihm nicht erklären das trotz der besten Nacht meines lebens, immer noch zweifel da waren und mich auffrasen. Ich fand mich langsam damit ab, dass ich einen neuen Platz im Leben hatte, eine neue Familie, die mich empfang und unterstützte. Menschen, die das gleiche Ziel im Leben hatten wie ich und auch der Gedanke an Vampire stieß mich nicht mehr so ab. Wäre auch sehr absurd nach dieser Nacht, doch das alles änderte kaum meine Einstellung. Ich wollte mich nicht binden, ich hatte etwas zu erlediegen, eine Aufgabe die ich zu erfüllen hatte. Und bis ich mit mir selbst im Reinen war, würde ich keine Beziehung anfangen können. Nicht wenn diese mich darin einschränke, das zu tun, was ich für nötig hielt.
Es war spät am Abend und ich hörte wie sich mehrere Leute unten am Eingang aufhielten. Ich ging in mein Zimmer, dass wie es schien genau gegenüber von Nikolay war und zog meine Kleidung an, die ich zum Jagen benötigte. Ich schritt in die Eingangshalle und wollte gerade das Gebäude verlassen als mich jemand am Arm fasste und mich zwang zu ihm umzudrehen. Es war Alexander, der große ätherische Kerl, nur dieses Mal ohne jemand der sich hinter ihm versteckte.
"Was tust du?"
"Wonach sieht es aus?"
"Wir gehen nie alleine auf die Jagt. Die aufteilung ist hier klar und Nikolay wurde dir zugeteilt, also solltest du auf ihn warten bevor du aufbrichst." Seine ersten Augen blickten mich an und machten mich wütend. Ich war kein kleines Mädchen, dass sich hinter irgendjemand verstecken musste.
"Ich kann das auch alleine und das werde ich auch." Entgegenete ich ihm bissig und versuchte meinen Arm aus seinem Griff zu befreien.
"Nein, das ist zu gefährlich" gab er wieder völlig ruhig und ernst. Nichts brachte diesen Mann aus der Ruhe.
"Ach willst du mich zwingen hier zu bleiben?" Alles in mir sträubte sich von diesem riesen KErl bevormundet zu werden. Wenn er einen Kampf wollte, dann konnte er ihn gerne haben. Plötzlich wurde ich so schrecklich müde und wollte dringend ins Bett. Ja es war sicher eine gute Idee noch eine Stunde ins Bett zu gehen und mich auszuruhen. Auf Nikolay zu warten bis er mit mir aufzubrechen bereit war.
Plötzlich war ich wieder hell wach und starrte Alexander an, der schokiert wirkte und da wurde mir klar, dass er mich gerade zu beeinflussen versucht hatte. Hinter ihm stand die Hexe und starrte ihn böse an.
"Wie kannst du es wagen Sie zu beeinflussen?" mischte sie sich ein. Sie muss den Bann gebrochen haben, den jetzt war mir alles andere als nach einem Schläfchen zumute. Ich holte aus und schlug diesem riesen KErl ins Gesicht, doch das brachte ihn nicht einmal zum stolpern. Seine Augen richteten sich auf mich und wanderten wieder zu Alicia.

"Misch dich nicht ein Hexe."
"Ach glaubst du nur weil du ein Halbgott bist, darfst du dir jede Frechheit heraus nehmen?" Sie ging auf ihn zu und plötzlich krümmte sich Alexander vor Schmerzen und stürzte zu Boden.
"Wage es ja nie wieder einen von uns zu beeinflussen oder das nächste Mal wird es dir noch viel schlimmer ergehen." Sagte sie mit einer solchen Ruhe das sogar ich eine scheiß angst bekam.
"Komm, heute gehst du mit mir mit." Gab sie mir zu verstehen und schritt auf die Tür zu. Ich fasste mich schnell und folgte ihr nach draußen. Wir gingen in ein Nebengebäude, dass als ein riesen Parkhaus diente. Die neuesten und schnellsten Autos standen in einer Reihe und sie blickte zu mir und machte mir zu verstehen, ich solle das Auto aussuchen. Ich entschied mich für den schwarzen Audi R3. Es war schnell und schnittig, genau das was wir jetzt brauchten.
Schweigend verließen wir das Gelände und ich fuhr in Richtung von den Club, an dem ich sonst immer auf die Vampire wartete.
"Dort kannst du in der nächsten Zeit nicht hin. Die Blacks werden auf dich warten."
"Woher weißt du wo ich hin will?"
"Deine Gedanken sind sehr laut." Erklärte sie mir seelenruhig ohne mich anzuschauen.
Darauf wusste ich nichtsx zu erwiedern, schließlich konnte sie mein Schock auch in meinen Gedanken lesen. Sie erklärte mir den Weg und ich folgte ihren Anweisungen.
"Ich werde dir helfen eine Bariere zu errichten, damit keiner mehr in dein Kopf sehen kann." Sagte sie plötzlich ohne jeden Zusammenhand.
"Mhh, danke" ich war unschlüssig was ich darauf erwiedern wollte und ihre emotionslose Stimme machte es auch nicht einfacher sie einzuschätzen.
Wir fuhren nach New York City rein und begaben uns auf den Weg zu einem Club. Eine Menschenmenge versammelte sich davor und aus dem Laden ertönte laute, dröhnende Musik. Alicia holte eine Zigarettenschachtel aus ihrem bodenlangen Mantel heraus und bot mir eine an. Ich schüttelte angewiedert den Kopf und beobachtete, wie sie sich eine Ansteckte.
"Leben Hexen nicht mit der Natur und so ein Scheiß"
"Ja normale Hexen wahrscheinlich schon, aber die sind ziemlich langweilig." meinte sie schulterzuckend und grinste mich zum ersten Mal an.
Sie war wirklich verdammt hübsch und wenn sie lächelte, fiel ihre emotionslose Fassade von ihr ab und man konnte einen kurzen Blick auf die echt Alicia werfen. Ich fragte mich was sie in ihrem Leben erlebt hatte, dass sie ihre Gefühle so vergrub.
Wir gingen über die Starßen, überprüften die Gassen und ließen uns in der nähe des Clubs auf einem Flachdach nieder. Von hier aus hatte man einen sehr guten Blick auf die Gegend. Mehrere große Kerle, entfernten sich von dem Club und so schlaff wie die Frauen neben ihnen her gingen, waren sie entweder total zugedröhnt, oder beeinflusst worden. Die jüngeren Vampire konnten so etwas noch nicht, nur die Älteren, entwickelten mit der Zeit die fähigkeit die Gedanken von Menschen zu manipulieren. Gott sei Dank nicht alle und auch nur schwache oder angeschlagene Menschen konnten Sie ohne weiteres zu ihren Dienern machen.
Wir folgten de Männern so unauffällig wie möglich und als sie in eine Seitengasse abbogen, schrillten alle Alarmglocken und wir rannten los. Die Vampire waren gerade dabei ihre Opfer auszusaufen, als wir eintrafen. Sofort krümmten Sie sich vor Schmerz und ich stürmte auf sie, um ihnen den Kopf von den Schultern zu lösen. In gleichen Moment fing mein Handy an zu wibrieren und ich ignorierte es, wie bereits im Auto. Es war mit Sicherheit wieder Nikolay, aber eine Szene wollte ich mir jetzt sicher nicht rein ziehen.
ICh donnerte mit meiner Faus gegen den ersten Vampir und er schlug mit dem Kopf auf den Boden auf. Schnell zog ich mein Messer und schlug ihm den Kopf von den Schultern. Als ich mich den zwei anderen zuwenden wollte, waren sie bereits tod und Alicia hatte ein zufriedesnes Lächeln auf den Lippen. Beeindruckend.
So ging es den ganzen Abend, bis die Sonne am Himmelstor erschien und wir wieder zu unserem Auto liefen.
"Du bist wirklich der Hammer." Sie hatte mich mit ihrem Fähigkeiten mehr als nur beeindruckt. Nicht nur das die die Vampire auser Gefecht setzte, sie war schneller als ein Blitz und so präzise im Kampf, dass man wirklich Angst vor ihr haben musste.
"Es funktioniert leider nur bei den jüngeren Vampiren. Viele haben es gelernt Barieren zu errichten, damit niemand in ihrem Kopf herumspucken kann. Wenn sie abgelenkt sind kann ich sie mental angreifen aber das ist keine sichere Wissenschaft." Erklärte sie mir locker, doch etwas in ihrer Stimme ließ mich aufblicken. Ich schaute sie fragend an, doch sie wendete sich ab und stieg ins Auto. Die Fahrt verlief wieder schweigend, außer dem ständigen Vibrieren meines Handys.
Als wir wieder auf dem Anwesen ankamen, verabschiedete ich mich von Alicia und ging auf mein Zimmer. Nach einer langen Dusche fühlte ich mich quicklebendig und nahm meine Badesachen um eine runde schwimmen zu gehen.
Der Trainingsraum, wovie das Bad waren leehr und nachdem ich mich umgezogen hatte, ließ ich mich ins kalte Wasser und schwomm mehrere Bahnen. Das Wasser liebkostete meine mich und ich genoss das weiche Gefühl auf meiner Haut.
Ich schwomm wieder an den Rand und wollte gerade aus dem Becken steigen, also eine große Gestalt vor mir aufragte.
"Wo zum Teufel warst du?" Donnerte Nikolay so laut, das ich mich wieder ins Wasser fallen ließ.
"Ich bin dir keinerlei Rechenschaft schuldig."
Nikolay drehte sich um, lief immer wieder auf und ab, bevor er sich auf eine der Liegen niederließ. Seine Augen wirkten müde und traurig als er mich wieder anschaute.
"Wildkatze, bitte mach das nie wieder. Ich bin fast gestorben vor Sorge." Seine Stimme bebbte und jetzt erst erkannte ich, dass er mich nicht zu kontrollieren versuchte, sondern sich einfach Sorgen gemacht hatte.
"Ich war mit Alicia unterwegs." Ich stieg aus dem Becken und ging auf ihn zu. Er zog mich an sich und ließ seinen Kopf auf meinen Bauch nieder. Langsam streichelte ich über sein Kopf und ließ seine Haare zwischen meinen Fingern gleiten. Sie waren kurz und weich und es fühlte sich großartig an sie zu berühren.
"Sag mir bitte das nächste Mal Bescheid wenn du mit jemand anders unterwegs bist. Bitte." Er hob den Kopf und sah mit flehend an.
Ich nickte, obwohl es mir wiederstrebte igendjemand Rechenschaft abzulegen. Er stand auf, nahm meinen Kopf zwischen seine Hände und küsste mich zärtlich.
"Lass uns schlafen gehen Wildkatze." Ich nahm meine Sachen mit, band mir ein Handtuch um meinen Körper und folgte ihm zu den Privaträumen.
Wir gingen in mein Zimmer und nachdem wir ausgiebig zusammen geduscht hatten, lagen ich in seinen Armen und dachte über alles nach.
"WAs hast du heute Abend gemacht?" Mir fiel ein das wir zusammen eingeteilt waren.
"Ich war auf Patroullie." Erklärte er mir und bestätigte damit meine Ängste.
Ich hatte ihn allein los ziehen lassen nur weil ich stur war und mir nichts habe sagen lassen. Mein Verhalten war Selbstsüchtig und das konnte so nicht weiter gehen. Wenn ich auf diese Beziehung eingehen würde, muss ich mit der Konsequenz leben dass mein VErhalten sich auch auf ihn auswirkte. Ich wusste nicht ob ich diese Verantwortung wollte oder tragen konnte. Er beudetete mit bereits jetzt so viel, dass mein Herz bei seinem Anblick Luftsprünge machte und ich zum ersten mal in meinem Leben so etwas wie Ruhe und Liebe empfand. Naja zumindest bei einem Mann.
"Hör auf so schwer zu gübeln Liebes." flüsterte er hinter mir und küssen meinen Nacken. Seine Hände fuhren über meinen nackten Körper, umfassten meine Brüste und automatisch schmiegte ich mein Po an seine Hüften. Eine seiner Hände glitt an meinem Körper herunter, spreizte meine Beine und glitt mit dem Finger in mich hinein. Ich stöhne auf vor brennender Lust und drängte mich ihm entgegen. Sein Finger glitt wieder auf mir und ersetzte ihn durch seinen harten Schwanz der sich fiederhaft an mich drängte. Sein Finder massierten meine PErle, während er mich ausfüllte und in die höchste Extase brachte. Trotz mehrerer Orgasmen hörte er nicht mit der Prozedur auf und glitt immer nur langsam und genüsslich in mich. Ich drängte mich an ihn, wollte das es mir aller Gewalt sich in mich glitt, doch erst nach langem Flehen, zog der mich hoch und positionierte sich hinter mich. Schnell und heftig drang er in mich und sein Rhythmus was ein schneller Beat der mich um den Verstand brachte. Er umfasste meine Brüste und wiegte sich, drang mit seinem gewaltigen Geschlecht immer wieder in mich bis ich seinen Namen schrie und er sich in mir ergoss.
ICh schlief direkt ein und wachte wieder traumlos und höchstzufrieden auf, weil mich jemand an meiner intimsten Stelle massierte und wieder in mich eindrang. Er nahm mich langsam und genüsslich und nach einem weiten Höhepunkt lag ich auf ihm und konnte mich nicht mehr bewegen. Seine Hände streichelten mich sanft und er hob mich hoch und lief mit mir ins bad. Dort ließ er Badewasser ein und wir machtee es uns dort bequem. Er wusch mich und verweilte immer wieder lange an meinen intimen Stellen.
"Hast du immer noch nicht genug?" Ich war fix und fertig, auch wenn ich sicher nicht nein gesagt hätte, könnte ich mich kein bisschen mehr bewegen.
"Ich werde niemals genug von dir haben, Alana" seine Stimme strotze wieder vor Bedierde und als Beweis zog er mich an sich, damit ich seinen Harten Schwanz fühlen konnte. "Aber du bist sicher schon wund und ein Bad tut dir gut."
"Alana?" rief jemand nach mir.
"Scheiße das muss Kayse sein." - "Ich bin im Bad aber komm nicht rein." schrie ich meiner besten Freundin zu.
"Warum nicht?" Klar irritierte sie das, normalerweise hätte mich das nicht gestört, doch hier saß Nikolay und sie sollte ihn nicht sehen.
"Ich erklärs dir nachher." schrie ich ihr wieder zu. Ich sah wie Nikolay die Augen zusammen zog und mich misstrauisch anschauete.
"Versteckst du mich?"
"Ist das eine Männerstimme?" Quickte Kayse.
"Nein tu ich nicht," erwiederte ich Nikolay "und Kayse lass uns nachher reden ok?"
"Ok ích bin dann bei der Arbeit. Wir sehen uns heute Abend." Stimmt Kayse musste ja auch wieder in ihre Firma. Sie hatte sich einpaar Tage frei genommen aber mehr ging leider nicht.
"Alles klar" schrie ich ihr noch zu und stieg aus der Wanne.
Nikolay wirkte zwar immer noch misstrauisch, doch er zog mich wieder an sich und wir genossen das schöne Bad.
Danach gingen wir zum Frühstück, bei dem uns alle anstarrten, weil wir zusamme rein kamen und Nikolay es sich nicht nehmen ließ böse in Guiseppes Richtung zu schauen und mich zu küssen. Er nahm nicht wie gewohnt Platz dem dem Alten, der zwar immer noch da saß, aber fertig war mit dem Essen. Alle wirkten überascht, bis auf ihn, denn er lächelte viel zu wissend.
Ich fragte mich ob er nicht bereits vor mir Bescheid wusste. Das fragte ich Nikolay auch bei dem Training, den er heute durchführte.
"Ja Viktor wusste von Anfang an Bescheid. Abn dem Abend bin ich zu ihm gegangen, weil ich nicht weiter wusste. ICh wollte dich als meine Lebensgefährtin beanspruchen, wollte dich aber auch nicht noch mehr verstören. Also empfahl er mir zu warten und dein unsichtbarer Begleiter zu werden."
Ich dachte über seine Worte nach. Diese ganze Lebensgefährten GEschichte hörte sich so gezwungen an. Als hätten wir überhaupt keine andere Wahl und was wenn er mich nicht gemocht hätte, was wenn er mich eigentlich nicht wirklich mag sondern nur durch diesen Lebensgefährtenmist an mich gebunden ist.
Ich sagte nicht dazu, doch tief in mir frass sich wieder der Zweifel und ich konnte nicht anders als alles in Frage zu stellen.
"Alana, ist alles in Ordnung?"
"Ja klar" gab ich so locker wie ich konnte zurück und wärme meine Muskeln für den Kampf auf.
Nach dem Aufwärmtraining musste ich ihn angreifen. Es zeigte sich schwieriger als gedacht, ihn zu treffen. Ich setze all meine Kraft ein, doch er war flink und wich mir ständig aus. Bis auf ein bis zwei Schläge konnte ich keine Treffer landen und irgendwann war ich völlig ausgelaugt. Meine nächste Unterrichtsstunde war mit wieder mit Guiseppe, der versuchte meine Verteidigung zu stärken. Während der ganzen Zeit hielt sich Nikolay im Trainingsraum an den Fitnessgeräte auf, doch Guiseppe ließ sich davon nicht abhalten mich zu pisacken. Langsam mochte ich ihn wirklich gern, seine lockere und frohe Art ließ mich für kurze Zeit all die Probleme vergessen und den Kampf zu genießen. Dieses Mal war ich viel besser. Seine Angriffe ließen mich nicht mehr ganz so alt aussehen und ich landete sogar selbst einen Treffer. Als wir fertig waren, war ich durchgeschwitzt und ging auf mein Zimmer um zu duschen. Danach vergrub ich mich wieder in den Tagebüchern meiner Großmutter um mehr über ihr Leben zu erfahren.

Sie schrieb über die Gespräche mit ihrer Mutter. Trotz ihren Befürchtungen wurde sie nicht verstoßen und auch nicht verachtet. Ihre Mutter erklärte ihr, dass sich Vampire von den Jägern angezogen füllen. Es ist eher als eine Art Köder gedacht und doch kann es passieren das sie Gefühle füreinander entwickeln. Nach langen neun Monaten kam meine Mutter zur Welt und war ein ganz normales kleines Mädchen, ohne Blutdurst.
Meine Oma gab dem drängen meiner Ur-Oma nach und übernahm ihre Quelle der Kraft. Der Ablauf war recht einfach, indem ihre Mutter die Kraft aufgab wurde diese an einen Ort, der ihr im Bewusstsein erschien, verbannt. Meine Oma musste sich dann auf den Weg machen, in diesem Fall war es ein Wasserfall in der Schweiz, und die Quelle an sich nehmen.
Mit meiner Mutter im Arm und mehreren Frauen, die sie begleiteten, machte sich meine Oma auf den Weg. Sie beschrieb ihre Reise sehr ausführlich und die großartigen Städte, die sie zu Gesicht bekam.
Als sie am Rheinfall in Schaffhausen ankamen, suchte meine Oma geschlagene drei Tage nach der genauen Stelle hinter dem Wasserfall. Immer wieder schwamm sie dahinter, durchquerte mühsam die Strömung und kämpfte sich an die Oberfläche. Am dritten Tage, fand den Eingang zur Schlucht hinter dem Wasserfall. Sie passte kaum durch das Loch und in der Finsternis erblickte sie einen strahlenden Kristall, der in die wand gemeißelt war. Je näher sie kam, desto größen wurden die bunden Strahlen. Es war wunderschön und eine Wärme ergriff sie. Sie berührte den Edelstein und Bilder von Vorfahren schossen durch ihren Kopf. Viele verschiedene Frauen, die sie anlächelten, sie belehrten und sie begrüßten. Zum ersten Mal in ihrem Leben wusste meine Oma ihren Platz im Leben. Sie hatte ihre Berufung gefunden und war nun ein Teil der Salvitura Frauen. Ihr ganzer Körper vibrierte vor Kraft und Energie. Bereits beim zurück tauchen merkte sie den Unterschied. Ihre Gliedmaßen schrien förmlich nach der Bewegung und streckten sich voller Elan und Macht. Ihr Körper wurde geschmeidiger und wendiger und ihr Verstand verarbeitete die Informationen schneller als eine Buchdruckmaschine (Den Vergleich fand ich sau komisch. Heutzutage würde man sagen wie ein Computer, aber gut andere Zeiten, andere Sitten.). Schnell war sie am Ufer angelangt und ihre neugewonnene Kraf tberauschte sie.
Sie traten die Rückreise an und meine Oma suchte mehrere Krampfträner in ihrem Heimatort auf um ihre Techniken zu lernen. Anfangs trat sie der Jagt sehr skeptisch entgegen. Sie wollte niemanden töten, doch als sie die gräultaten der Vampire zu Gesicht bekam, änderte sich ihre Einstellung und tötete sie ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Meine Mutter wuchs wohl behüttet auf und bekam von den Kämpfen ihrer Mutter nichts mit. Erst nach dem Tod meiner Großeltern, lerne meine Oma Viktor kennen und schloss sich Ihnen an. Auch Nikolay wurde mehrmals erwähnt, auch wenn er sich eher im Hintergrund hielt. Meine Oma verstand sich sehr gut mit dem Alten und er wurde soetwas wie ein Vater für meine Mutter.

Als ich von dem Tagebuch aufschaute dämmerte es langsam. Die Uhr zeigte sieben Uhr abends und ich beschloss Kayse aufzusuchen. Sie war nicht in ihrem Zimmer, obwohl sie seit einer Stunde Feierabend hatte. Verwundert ging ich zum Speiseraum, doch auch dort war sie nirgends aufzufinden. Ich ging wieder in mein Zimmer und rief sie an, doch außer der Stimme auf ihrer Mailbox bekam ich sie nichts ans Telefon. Stunde verstrichen und ich wurde immer nervöser. Da ich keine Sekunde mehr still sitzen konnte ging ich wieder nach unten um Nikolay zu suchen. Er war mit den anderen im Speisezimmer und ich winkte ihn heran.

"Nik, hast du Alana gesehen?"
"Nik?" fragte er mich verdutzt
"Ja Nikolay hört sich so scheiße förmlich an. Wenn ich schon mit einem Mann schlafe, dann will ich auch einen Spitznamen für ihn." gab ich grinsend zurück.
"Aber Nik hört sich an wie ein Hund? Und wir schlafen nicht nur miteinander, Alana. Hör endlich auf dir was vorzumachen." Er strich sanft über meine Wange und ich wurde zu Wachs in seinen Händen. Er küsste mich sanft und ich konnte nichts mehr erwiedern.
Er gab mich wieder frei und grinste mich zuckersüß an.
"Und nein, ich habe Alana nicht gesehen. Fernando hätte sie eigentlich abholen sollen, aber eine ihrer Kolleginnen gab ihm Bescheid das sie heute ausgegangen sei und später ein Taxi nehmen würde." Erklärte er mir und wollte mich wieder an sich ziehen.
"Miss Salvitura, es ist ein Brief für sie gekommen." Nessia stand schüchtern hinter uns und überreichte mir einen teuer aussehenden Umschlag. Alle Alarmglocken läuteten in meinem Kopf, denn keiner wusste das ich hier wohnte und ich hatte keine Nachsendebestätigung bei der Post hinterlassen.
"War er im Briefkasten?" fragte ich etwas zu aufgebracht und die arme Frau bekam große Augen.
"Nein, Fernando hatte ihn von von der Frau die ihm Bescheid gegeben hatte das ihre Freundin später kommen würde, überreicht bekommen."
Ich öffnete mit zitternden Händen den Umschlag und holte einen handgeschriebenen Brief heraus.

Liebe Alana,
leider können wir uns nicht persönlich sprechen, da es leider sehr schwer wurde an dich heran zu kommen. Deine Freundin möchte mir leider auch nicht verraten wie ich dich finde, also muss ich sie solange hier behalten bis endweder zu zu mir kommst oder sie einsichtig wird.
Treffe mich im Cental Park, morgen wenn die Sonne untergeht an der großen Eiche.
Ich freue mich deine Bekanntschaft zu machen. Es ist solange her das ich dein hübsches Gesicht erblicken durfte.
In Liebe Michael

Ps: Es versteht nicht natürlich von selsbt das du alleine erscheinst. Wir wollen doch nicht das der armen Freundin etwas passiert.



Wie unter Schock stand ich da und las den Brief immer und immer wieder. Das konnte doch nicht wahr sein. Kayse. Nicht sie. Das konnte einfach nicht sein. Das durfte nicht passieren.
Nikolay nahm mir den Brief aus der Hand und las ihn. Er gab ein furcherregendes Knurren von sich, dass mich wieder aus meinem Schockzustand heraus brachte.
"Er hat Kayse."
"Kennst du diesen Michael?" Nikolay war stinksauer und auch die anderen näherten sich uns um mithören zu können.
"Nein, ich habe keine Ahnung wer das ist."Beantwortete ich mit einem Kopfschütteln Nikolays Frage.
"Aber ich" hörte ich Vikotor hinter uns. Er kam langsam zu uns hergerollt und sah um Jahre älter aus.
"Wer ist er?"
"Gib mir bitte den Brief" wortlos überreichte ich dem Alten das Schreiben und wartete ungeduldig bis er ihn las. Kopfschüttelnd sah er mich wieder an und ich sah den Schmerz in seinen Augen.
"Es ist dein Großvater Alana. Es ist der Mann über den du bereits in den Tagebüchern deiner Oma gelesen hast. Lasst uns ins Besprechungszimmer gehen, dann erzähle ich euch die Geschichte." Sagte er an alle gewandt und ich platze fast vor Wut, weil ich wieder warten musste.
"Sag es mir jetzt, ich muss Kayse da raus holen." Gab ich scharf von mir.
"Er wird ihr nichts tun, sonst hat er kein Druckmittel mehr um das zu bekommen wonach er sein langer Zeit lechszt." Erklärte er mir ohne sich umzudrehen und wir folgten ihm alle wie Schaffe hinterher.
Das große Zimmer war schlicht und einfach gestaltet. Ein großer Tisch mit Stühlen um ih herum stand mitten im Tisch und wir nahmen alle Platz und schauten erwartungsvoll zu dem Alten Mann an der Tischspitze. Ich saß neben ihm und wollte schon anfangen ihn anzuschreien, als er zu sprechen begann.
"Ich kannte deinen Großvater nicht, aber wie du selbst weißt ist er ein Vampir." Ein raunen ging durch das Zimmer aber ich beachtete es nicht.
"Deine Großmutter suchte damals Zuflucht als wir uns begegnete. Der Begriff Jägerin war unter den Vampiren bekannt, doch Michael bekam erst später mit welche Frau er wirklich geschwängert hatte. Aufjedenfall muss er mit der Zeit von der Salvitura Familie erfahren haben, den er versuchte deine Ur-Oma zu ermorden um ihr ihre Kraft zu stehlen. Ja es geht. Es ist schwer sich die Kraft einer Jägern einzuverleiben, aber in den letzen Sekunden ihres Todes, muss er ihr Blut trinken und somit ihre Gedanken lesen. Dort sieht er dann den Weg zu der Quelle und somit kann er sie an sich ziehen. Das zweite Problem ist, dass er dafür eine weitere Salvitura Frau braucht da nur sie den Edelstein berühren kann um die Kraft aus ihm heraus zu lassen. Als er deine Ur-Oma tötete, sah er nichts den sie hatte ihre KRaft bereits an deine Mutter weiter gegeben. Er tötete auch deinen Ur-Opa und nur mit Mühe konnte deine Oma mit Alicia fliehen. Sie war zwar stark, hatte aber Angst das das deine Mutter bei dem Kampf verletzt wird. Seither sucht er nach ihr um sein Werk zu vollenden."
Ich saß da und starrte ihn einfach an. Es erklärte einiges aber nicht woher er mich kannte.
"Woher kennt er aber mich?"
"Das weiß ich nicht, aber er wird alles daran setzen um dich in seiner Finger zu bekommen."
"Er wird dich niemals kriegen. Wir müssen den Platz morgen beschatten und wenn er auftaucht nehmen wir ihn mit und foltern ihn solange bis uns verrät wo sich Kayse aufhält." Nikolay schaute in die Runde und mehrere Köpfe nickten ihm zustimmend zu.
"Nein das tun wir nicht. Ich werde hin gehen. Ich kann nicht riskieren das Kayse etwas geschieht."
"Nein das wirst du nicht. ICh werde nicht zulassen das du dich in Gefahr begibst." Sagte Nikolay drohend und erhob sich.
"Du hast mir nichts zu befehlen, hast du das verstanden. Es geht hier um meine beste Freundin und ich werde sie nicht im Stich lassen und Feige daheim bleiben." Meine Stimme hätte Granit geschnitten, so sauer war ich.
"Nein"
"Nikolay sie hat Recht, er wird erst erscheinen wenn sie dort ist und euch würde er weit entfernt spühren. Er ist einer von der Alten Schule und wir werden ihn nicht so einfach überlisten können ohne Kayse leben damit aufs Spiel zu setzen."
"Ach und sie soll dahin gehen und sich einfach so ausliefern?" Schrie er den Alten an.
Wütend schaute er in die Runde doch keiner sagte etwas. Auch sie verstanden die Lage bestens und nach einem weiteren lauten Knurren drehte er sich um und stürmte davon.

Der Teufel trägt Prada

Hüte dich vor dem Menschen, der das deine möchte. Er ist schön und einflussreich, er wird deine Sinne bezirzen und dich in weichen Samt kleiden. Seine schöne Stimme ist betörend und einschmeichelnd. Doch jehe du ihm den Rücken kehrst, siehst du die Klinge aus deiner Brust austreten bevor du den letzen Atemzug tätigst.

Wir saßen lange da und keiner wagte es ein Wort zu sagen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen Nikolay gegenüber, da er sich verraten fühlte. Sein lautes Knurren und das bersten von verschiedenen Gegeständen war noch lange zu hören, bis endlich die beklemmende Stille einsetzte.

Der Alte sprach als erster und versuchte die anderen in den Plan einzubeziehen. Natürlich wollte ich nicht sterben und daher überlegten wir uns verschiedene Möglichkeiten wie sie mich von weitem schützen konnten.

"Wenn der Vampir sich beeinflussen lässt, kann ich ihn auch aus der Entfernung schmerzen zufügen." Das war Alicia, die Hexe mit wahnsinns Kräften, die mehr als nur beeindruckend waren.

"Das kannst du leider vergessen. Die Alten können sich abschirmen, so dass du geistlich nichts gegen sie unternehmen kannst. Aber wir müssen Alana mehrere Wanzen verpassen, damit wir immer ihren Standort kennen. Falls er sie zwingt ihm zu folgen oder sie niederschlägt und mitnimmt, wissen wir, wo wir ihn suchen müssen." Der Alte hatte Recht. höchstwahrscheinlich wird er mich dann auch zu Kayse bringen um uns entweder beide umzubringen oder was auch immer er im Schilde führte. Ich nickte ihm zustimmend zu und hörte den anderen zu.

Es wurden viele verschiedene Taktiken ausgearbeitete, die wir meist schnell wieder verwarfen. Es stand also fest, ich müsste alleine hingehen und wenn der Vampir merkte, dass ich die Quelle nicht hatte und auch nicht wusste wie ich an sie heran kam, würde er mich sofort töten. Oder nicht? Was hatte er davon mich umzubringen. Ich war die letze Nachkommin der Salvitura Familie und somit die einzige Jägerin, die ihn zu der Quelle bringen konnte. Das einzige wie ich ihn zufriden stellen konnte, war die Quelle für ihn zu finden und danach wäre ich mit Sicherheit mausetod.

Ich ging auf mein Zimmer und versuchte wieder die Tagebücher meiner Oma nach einer Antwort zu durchforsten. Auf jedem Einband stand das gleiche Gedicht:

Siehst du die Welt

Sie versinkt in der Dunkelheit

Siehst du das Licht es erlischt so schnell

Siehst du dich selbst

Denn genau das ist der Schlüssel.

 

Das Gedicht musste der Schlüssel sein, den es war überall abgezeichnet und die Buchumschläge auf denen der Text stand waren in leuchtenden Farben. Warum war mir das noch nie aufgefallen. Ich war so auf den Text in den Tagebüchern fixiert, dass ich die Umschläge überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Sie mussten nachträglich gebunden worden sein, also war es meine Mutter und sie hatte über das Geheimnis Bescheid gewusst. Was bedeuteten nur diese Worte? Und was meinte sie mit, siehst du dich selbst. Meine Familie mochte es wirklich kompliziert, das musste man ihnen lassen.

 

 

 

 

Impressum

Texte: Alle Rechte bleiben allein mir vorbehallten.
Bildmaterialien: www.fanpop.com
Tag der Veröffentlichung: 22.11.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich meiner großen Liebe. Du hast mir die Augen für diese wunderbare Welt geöffnet und die Liebe gezeigt. Du bist das beste und das schönste in meinem Leben. Du bist mein Leben! Ich liebe dich mit jedem Atemzug und jedem Wimperanaufschlag einwenig mehr. Bis ans Ende unserer Tage!

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