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Cathrine Willows, die Einunzwanzig Jährige, starrte wie gebannt auf das rotbraune Pferd, dass vor ihr über die Bann jagte. Dicht gefolgt von einem schwarzen, muskulösen Hengst der verbissen um die Führung mit dem Rotbraunen kämpfte. Die Jockeys feuerten ihre Pferde an und die Besitzer auf den Tribühnen schriehen wild durcheinander. Aber Cathrine interessierte sich nur für den Rotbraunen. Wenn er gewinnen würde hätte sie endlich ihr Geld für den I-Pod Nano zusammen und musste nicht die ganze Zeit mit ihrem Bruder um den CP-Player kämpfen. Auch war sie hier um die eleganten Renner zu bewundern wie sie in rasantem Tempo über die Bahn fliegen. Schon immmer war es Cathrines Traum gewesen selbst Rennreiter zu werden doch ihre Eltern, ihr Vater Tim und ihre Stiefmutter Tatjana, hatten zu wenig Geld um ihr eine Ausbildung zu zahlen. Die beiden Hengste lieferten sich nun ein Kopf an Kopf rennen aber an beiden vorbei zog eine kleine, zierliche Schimmelstute. Sie lies die beiden Hengste stehen und jagte in atemberaubendem Tempo über die Ziellinie. "Sie macht sie sehr gut! Jetzt ist sie sicher genug wert für den Schlachter!", sagte eine Stimme hinter Cathrines Kopf. Das Mädchen schoss herum. "Aber die können die Stute doch nicht zum Schlachter bringen! Sie ist ein Naturtalent!", rief Cathrine entgeistert. "Und sie läst sich von keinem Hengst decken! Was soll ich mit einer Stute die keine Nachkommen bringt? Egal wie gut sie ist!", belehrte der Mann Cathrine und musterte das schlanke Mädchen mit den grossen, blauen Augen und den kupferfarbenen Haaren. "Ich würde sie auch sonst an einen Rennpferdebesitzer verkaufen aber niemand will so ein Pferd!", sagte er dann mit herablaseden Tonfall. "Ich würde sie nehmen!", sagte Cath ohne das sie wusste was sie sagte. "Du? Und mit was willst du zahlen?", fragte er hämisch und zog eine Augenbraue hoch. "Sie wollen sie doch eh zum Schlachter geben! Wieso kann ich sie dann nicht einfach mitnehmen! Es würde ihnen die Schlachtkosten erspraren!" Cath wusste nicht mal ob man Schlachtkosten zahlen musste aber der Mann ebenso wenig. "Sie hat recht!", sagte ein anderer Mann. Der erste Mann nickte und drückte Cath eine Mappe mit Papieren in die Hand. "Dann nimm sie mit und sorg dafür das ich sie nie wieder zu Gesicht bekomme", sagte er leise und sein Gesicht kam ganz dicht an das von Cath ran. Das Mädchen wollte einen Schritt zurück machen doch blieb sie dann tapfer stehen. Als sie von der Tribühne hinunter kam wurde ihr plötzlich die Zügel einer tobenden Stute in die Hand gedrückt. "Hier! Sie ist jetzt dein Problem!", sagte ein junger Bursche und verschwand in der Menge. Eine Sicherheitsbeamtin sagte Cath sie soll bitte dieses Pferd von den Tribühnen wegbring. Cathrine gehorchte und zog die Stute mit sich. Einige Male wollte das Tier davon rennen doch Cath war stark und hielt sie zurück. Aber wo hin jetzt mit dem Pferd?

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Texte: Cover © Melanie Karrer (sha.mara), Bild © Christiane Slawik, www.slawik.com
Tag der Veröffentlichung: 06.08.2009

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