Leben
Blutverschmiert. Gebrochen. Tot.
Du hattest nie eine Chance.
Du warst ein Fremder – nicht eingeladen.
Herzen fliehen vor dir.
Ein Klumpen – pumpend, nach Leben hechelnd.
Hoffnungslos!
Erbarmungslos!
Fühlst du sie?
Siehst du sie?
Schmeckst du sie?
…Hast du Angst?
Im Bewusstsein des Todes erkennend,
dass du auf keinem Foto lächeln wirst?
Weißt du, dass du stirbst?
Du warst unerwünscht – eine Nebensache!
Eine Kerze, die nicht brennen durfte.
Weinst du jetzt?
Trauerst du um das Leben?
Vermisst du sie?
Kannst du ihr je verzeihen?
Ich sehe dich auf einem Foto.
Blutverschmiert. Gebrochen. Tot.
Ein Beispiel – ohne Namen!
…und ich weine um dich!
Überall
Ich stehe im Bett.
Licht fällt ins Zimmer.
Meine Augen suchen nach dir.
Hastig!
Ängstlich!
Überall!
Ich sitze im Schrank.
Höre deine Schritte auf dem Holz.
Ihr Klang vermischt sich mit meiner Angst.
Dunkelheit!
Schmerz!
Überall!
Ich sehe dich auf Fotos.
Eine Fratze, der ich entsprungen.
HASS!
Ich sehe das Kind weinen.
Die Tränen brennen auf der Haut.
Schreiend wache ich auf.
Zitternd!
Nass!
Überall!
Es war nur ein Traum.
Ich kenne dich nicht.
Das Licht flackert unruhig.
Verwirrung…!
…Erkenntnis!
Überall!
Ich lebe noch.
Ich träume noch.
Ich hasse noch, Vater!
Es
Die Uhren ticken
im Gleichklang mit meinem Herzen.
Das Atmen fällt schwer.
Es ist wieder passiert!
Ich liege nur da – regungslos und leer.
Meine Augen brennen wie Feuer.
Ich hasse mich jedes Mal.
Es ist wieder passiert!
Ich war allein – niemand bei mir.
Das Mädchen im Spiegel lächelt falsch.
Ich zerberste, wenn ich es nicht tue.
Es ist wieder passiert!
Es ging schnell.
Es tat weh.
Es zerstört.
Es heilt.
… es ist alles, was ich hab!
Die Uhren ticken.
Ich liege nur da – regungslos und leer.
Ich war allein – niemand bei mir.
… und es ist wieder passiert!
Eifersucht
Es beißt sich in mir fest.
Nagend frisst es mich gänzlich auf.
Ich habe Angst zu fühlen, zu denken, zu sprechen.
Gibt es Heilung?
Er ist nicht da und ich leide.
Tut er mir wieder weh?
Ist es wieder nur eine Illusion?
Werde ich am Ende wieder verlieren?
Ich bin es nicht. Oder doch?
Mich will er nicht. Oder doch?
Er sieht mich nicht. Oder doch?
Ich schaff es nicht. Oder doch?
Fragen, die wie Säure in meinem Herzen brennen.
Ich lege es ihm zu Füssen – pochend, liebend, zerbrechlich.
Nimmt er es oder lässt er es liegen?
Die Risse sind narbig – tu ihm nicht weh!
Das Gefühl erstickt mich, lässt mich zittern.
Ich kann es nicht kontrollieren.
Ein tänzelnder Schalk lacht über meine Schwäche.
Ich rüge ihn, doch er gibt nicht auf.
Warum tut der Fall so weh?
Der Boden ist weich, doch ich blute.
Loslassen zwingt mich mein Verstand,
Vertrauen mein Herz.
Nur wie?
Sonett
Ich kann nicht verstehen, was ich denke.
Die Uhren ticken. Wer
bin ich?
Wenn ich die Augen schließe, höre ich sie.
Die Worte hallen. Was
bin ich?
Dein Gesicht ist hart und eiskalt.
Die Augen brennen. Wie
bin ich?
Du schlägst nie zu und triffst mich doch ins Herz.
Das Herz blutet. Wo
bin ich?
Die Tür fällt ins Schloss – schwer und endgültig.
Der Körper bricht. Warum
bin ich?
Ich sehe dich an und erkenne nichts mehr.
Die Liebe weint. Wozu
bin ich noch?
Du hast geschworen, mich nie zu verlassen.
Du hieltest Wort, denn Lügen bleiben ewig
Texte: copyright by kellerkind
Tag der Veröffentlichung: 28.07.2009
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