Warum Theorien eines Hochbegabten? Wobei ich mit dem Begriff „Hochbegabt“ so meine Probleme habe. Denn meiner Meinung nach klingt er ein wenig diskriminierend gegenüber den sogenannten „normal“ Begabten! Eigentlich sind wir doch alle gleich. Aufgebaut aus Zellen, einem Skelett, Muskeln und Organen. Wasser, Blut und diverse andere Bausteine machen uns zu dem, was „Wir“ sind! Der einzige Unterschied, der uns in einem anderen Licht erscheinen lässt, sind ein paar Millionen Neuralverbindungen mehr in unserem „K-H-B System“!
Um es gleich vorwegzunehmen: K-H-B ist ein Begriff, den ausschließlich ich in diesem Buch verwende. Dieser bedeutet nichts anderes, als Kopf-Herz-Bauch-Gehirn! Ich sage es ganz ehrlich: ich bin nur zu faul, ihn jedes Mal auszuschreiben. Verzeihen Sie mir bitte diese Nachlässigkeit!
Viele von Ihnen werden sich jetzt fragen, was KHB mit unserem Gehirn an sich zu tun hat? Die Antwort darauf ist so einfach, oder so schwer wie das Leben an sich. Mit unserm Gehirn als solches, und ich meine damit das Organ selbst, hat es nichts gemein. Und doch, Sie stehen dauerhaft miteinander in Verbindung. Und zwar durch neurale Verknüpfungen. Als kleiner Erklärungsversuch: Sie alle kennen doch den Ausspruch, das hat mir mein Bauchgefühl geraten! Und das stimmt auch. Oder aber, dieser oder jener handle ausschließlich nach seinem Verstand, oder sie hört nur auf ihr Herz! Dies sind im eigentlichen Sinne, nicht wie die meisten wohl annehmen werden, die Charakterzüge eines Menschen. Mit Nichten! Dies wird einzig und allein dadurch gesteuert, wo-und in welchen Bereichen wir die meisten Verbindungen aufzuweisen haben. Sprich, entweder im Gehirn, oder aber im Bereich des Herzens oder des Bauches. So oder so, alle drei Bereiche sind unablässig untereinander vernetzt. Und nur durch diese Organ-übergreifende neurale Vernetzung ist es uns Menschen möglich, manchen mehr, manchen weniger, das große Ganze, vor allem aber die Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen.
Ich werde Sie, wenn Sie es wollen, mit auf eine Reise nehmen, die ihnen zeigen wird, wie Ich das Leben, den „Tod“, vor allem aber das „Leben“ nach dem Tod sehe. Schließen Sie sich mir an, und lassen Sie sich überraschen, was Leben wirklich bedeutet…
Wohl eine der meist diskutiertesten Theorien auf der ganzen Welt. Und dies nicht nur aus Sicht der diversen Religionen. Ganz im Gegenteil: heutzutage mehr denn je, „wünscht“ sich der Mensch an sich ewig zu leben. Wie dieses Leben allerdings wirklich auszusehen hat, darüber ist man sich keineswegs einig. Folgen wir der Mehrheit, müsste man annehmen, dass wir „Wiedergeboren“ werden. Sprich, wir führen unser zweites, unser drittes Leben, und so weiter in einem neuen Körper fort. Eigentlich hört sich das ziemlich toll an, oder? Diese Annahme, oder sagen wir besser, dieser Wunschgedanke hat einen großen, und viele kleine Haken.
Sehen wir uns diese Theorie der Wiedergeburt aus der Sicht der „Samsara“, die aus der hinduistischen, beziehungsweise buddhistischen Lehre stammt, einmal etwas genauer an. Um erkennen zu können, wo hier der Denkfehler liegt. Die Samsara ist laut dieser „Religionen“ ein für alle Menschen gültiger und ständiger Kreislauf von Wiedergeburten! Die ersten Erwähnungen fanden bereits zwischen 1500 und 500v. Chr. statt. Schon daran kann man erkennen, dass der Mensch an sich den Tod schon zu damaligen Zeiten als nicht existent empfunden haben muss. Oder aber mit der Vorstellung eines „endlichen“ Lebens nicht klar gekommen ist. Warum das aus psychologischer Sicht so ist, werde ich Ihnen zu Ende dieses Kapitels genauer erläutern.
Samsara bedeutet nichts anderes, als „beständiges Wandern“! Dies bezieht sich laut Hindu-Lehre auf den Kreislauf der Wiedergeburten. In diesem Kreislauf soll jedes Individuum in unterschiedlichen Leben re-inkarniert werden. Und zwar gemäß seinem persönlichen Karma. Dieses Karma wird als eine Art metaphysische Bilanz des moralischen Lebens eines Menschen dargestellt, welches von seinen Taten des jeweiligen Lebens abhängig ist. Einfach ausgedrückt geht es darum: In jedem neuen Leben, dass ein Hindu oder Buddhist bekommt, hat er die Möglichkeit, beziehungsweise die Pflicht, die Fehler des vorangegangenen Lebens auszumerzen. Die Grundformel lautet in diesen Religionen daher: wer Dharma (Recht und Sitte) lebt, soll Kama (Lust und Leidenschaft) überwinden und in einer höheren „Kaste“ wiedergeboren werden. Das Ziel dieser „Reisen“ ist Moksha (Erleuchtung) zu erlangen!
Wo, frage ich Sie, liegt jetzt „der Hund begraben“? Meiner Ansicht nach in der „Wiedergeburt“ selbst. Der „Feststofflichen“ Geburt! Also in einem Körper zum Anfassen, zum Berühren.
Jeder Mensch besitzt doch von Geburt an so etwas Ähnliches wie eine Seele. Sein eigenes „Selbst“, sein Wesen das ihn oder Sie erst zu einem Individuum macht. Ihm oder ihr erst die Persönlichkeit gibt. Ich nenne dies, abgeleitet aus der Psychologie, das „wahre“ Ich! Die Essenz dessen, wer Wir sind!
Da wir aber, laut dieser und anderer „religiöser“ Weltanschauungen „feststofflich“ wiedergeboren werden, nehmen wir zwangsweise einen festen Körper in Besitz. Daraus folgend, werden wir dazu gezwungen, die Essenz, das Wahre Ich des in Besitz genommenen Körpers zu unterdrücken. Oder auch komplett zu verdrängen. Schlicht und einfach ausgedrückt: wir bemächtigen uns eines Lebewesens. Das Wesen, dass wir etwas hart ausgedrückt, „töten“ müssen, um den Körper als „Gefäß“ für unser „Selbst“ nutzen zu können.
Sind wir denn alle „Mörder“, frage ich Sie? Das will, und kann ich mir auch nicht vorstellen. Denn, wenn das so wäre, dann wäre unser Werte-System komplett falsch. Wobei, und das möchte ich hier schon einmal anfügen, es das auch ist! Soviel dazu. Doch davon in einem der späteren Kapitel mehr.
Wenn also, wie bereits erläutert, keine „Wiedergeburt“ in Frage kommt, wie kann das weitere Leben nach dem Tod nun aussehen? Dazu habe ich meine ganz eigene Theorie. Ich hatte vor ein paar Jahren dazu einen Artikel verfasst. Der, und das war mir eigentlich von Anfang an klar, von keiner Fachzeitschrift veröffentlicht wurde. Denn, das was ich dort zu Papier gebracht habe, lässt sich laut deren Redaktionen nicht beweisen. Wie denn auch! Noch ein Grund für die Ablehnungen war wohl die Hypothese, dass Siegmund Freud in seinem Strukturmodell einen Denkfehler hat. „ Das fanden Herr und Frau Psychologe anscheinend gar nicht witzig“. Wie sie mir wortreich in den Absagen dargelegt hatten. Sei´s drum! Ich stehe zu meiner Theorie. Und deshalb bringe ich Sie hier zu Papier. Entscheiden Sie selbst!
Unsere Seele-unser Wesen „lebt“ ewig
Des Menschen größte Angst, der Tod beziehungsweise die eigene Sterblichkeit vor Augen zu haben ist nichts weiter, als eine Ausgeburt unseres „begrenzten“ Intellekts! Schon von Geburt an werden wir von der Gesellschaft, der Religion, sogar der eigenen Familie der unausweichlichen „Vergänglichkeit“ unseres Seins, unserer Existenz konfrontiert. Um begreifen zu können, warum das so ist, müssen wir uns ansehen, wo in unserem „Innersten“, unserem Gehirn die „Angst an sich verankert ist. Erst dann ist es uns möglich zu erkennen, dass wir einem Irrglauben aufliegen.
Machen Sie mit mir eine Reise in unser Gehirn! Die „menschliche“ Angst an sich manifestiert sich im corpus amygdaloideum, dem Mandelkernkomplex. Dieser ist ein Teil des limbischen Systems. Die Amygdala ist maßgeblich an der Entstehung unserer Ängste beteiligt. Des Weiteren nimmt sie die emotionale Bewertung, sowie deren Analyse möglicher Gefahren vor. All diese Ängste sind seit jeher, um nicht zu sagen seit Anbeginn der Zeit in unserem Gehirn verankert.
Ist diese „Angst“ nun wirklich unbegründet, wie ich zu Anfang meine Behauptung aufgestellt habe? Die Antwort darauf lautet, definitiv ja! Man kann jetzt darüber philosophieren, ob in vorangegangenen Tagen dieser Art Ur-Instinkt notwendig war oder nicht. Heutzutage, und das verdanken wir der Evolution, ist sie „veraltet“. Wenn auch, und das muss ich an dieser Stelle zugegeben, uns das noch nicht bewusst ist. Aber in unserem Unbewusstsein ist dies sehr wohl verankert. Die Mehrheit der Menschen muss das nur mehr akzeptieren können. Und das dürfte wohl nicht so schwer sein, oder?
Wie kann man jetzt unter Zuhilfenahme der Psychoanalyse erkennen, dass es viel wahrscheinlicher ist, dass unsere Existenz nicht mit dem körperlichen „Dahinscheiden“ endet, sondern vielmehr auf einen höhere „Level wechselt“. Einem Level von dem ich annehme, dass unsere Existenz, unser Wesen, sprich die Essenz unseres „Selbst“ auf einer intellektuellen Meta-Ebene stattfinden wird.
Das alles ist nichts Neues. Schon im Jahre 1923 hat dies alles Sigmund Freud in seinem Strukturmodell der Psyche offengelegt. Dieses Modell besteht laut Freud aus drei Instanzen: nämlich dem Ich, dem Es und dem Über-Ich!
Sehen wir uns die drei Instanzen und deren Bedeutung kurz an:
das Ich entspricht dem bewussten Denken, dem Selbstbewusstsein! Das Ich wird laut Freud als „Vermittler“ von Es und Über-Ich dargestellt.
Das Über-Ich ist die Struktur, in der soziale Normen, Werte, Gehorsam, Moral und das Gewissen angesiedelt sind. Erst das Über-Ich lässt ein sozialgerechtes Leben zu, und unsere Triebregungen, also das Es selbstständig kontrollieren.
Das Es, der wohl einflussreichste, gleichzeitig aber auch der Teil, der uns noch nicht wirklich vollständig erschließbar ist. Jener ist die angeborene Instanz der „Seele“, sprich unser Unbewusstsein! Laut Freud lassen sich hierbei drei angeborenen Triebe herauslesen. Nämlich Bedürfnisse, die Libido und Destrudo!
1920 schrieb Freud darüber in seiner Schrift Jenseits des Lustprinzips, dass Eros und Libido als Ansporn zur Kreativität, Freude und sexueller Fortpflanzung dienen. Als Gegenpol benannte er Thanatos oder auch Destrudo als den Todestrieb. Und genau hier, ich will nicht sagen, irrt sich mein Landsmann Sigmund Freud. Aber ich sehe die Libido und Destrudo keineswegs als Gegenpol. Vielmehr ergänzen sich die Beiden, und greifen ineinander über. Sprich, sie zeigen uns auf, was in unserem „Leben“ alles möglich sein kann.
Ich behaupte, dass Thanatos oder Destrudo, also der Todestrieb oder auch Todessehnsucht genannt, ebenso wie die Libido ein positiver Trieb ist. Warum sollte der Mensch auch eine negative Triebinstanz in sich tragen? Wäre das so, dann wäre wohl schon in prähistorischer Zeit die Gattung Mensch ausgestorben! Da dies offensichtlich nicht geschehen ist, muss es sich also hierbei um eine positive Triebinstanz handeln. Und vor allem ergäbe das „Leben“ an sich in unserer Werte-Vorstellung wohl keinen Sinn, wenn dieser Trieb negativ behaftet wäre!
Die Sehnsucht nach dem Tod! Wie kann man sich das vorstellen? Keine Angst, wir sehnen uns zeitlebens keineswegs nach dem „Sterben“, nicht einmal unbewusst. Ganz im Gegenteil: die Libido, unserer 2. Triebinstanz im Es hat die Aufgabe, dass wir unser Leben in vollen Zügen genießen können. Die Attribute, die die Libido innehat, zeigt uns das ganz genau. Nämlich den Trieb zur Kreativität hin, die Freude an sich und den unbändigen Wunsch uns fortzupflanzen. Dies alles als Konvolut zusammenfasst, lässt nur einen Schluss zu. Die Libido ist dafür zuständig, dass wir Menschen unser Leben in vollen Zügen genießen, und die Arterhaltung der Spezies homo sapiens gewährleisten sollen!
Destrudo, also der Todestrieb soll die Sehnsucht nach dem „ewigen“ Leben in uns schüren. Und das tut sie auch seit Anbeginn der Zeit. Schon die alten Ägypter, Sumerer und die Bewohner des antiken Griechenlands hielten Rituale für ihre Toten ab, um sie auf die nächste Welt vorzubereiten. Lässt sich dies alles nur auf Aberglauben, und dem Wunsch ewig zu leben zurückschreiben? Oder aber erkannten damals schon einige wenige, dass das Leben an sich nicht „Endlich“ sein kann? Denn genau hier liegt der „Knackpunkt“! Natürlich „wussten“ oder spürten Sie schon damals unbewusst, dass es nur so sein kann. Destrudo, oder aber auch Thanatos ist eben einer unserer Ur-Instinkte.
Zusammenfasend kann man sagen, dass uns Thanatos, also der Todestrieb uns die Richtung aufweist, wo es hingehen wird. Nämlich auf die nächste Existenz-Ebene. Eine Ebene, die wie ich annehme, unsere Essenz, sprich den puren Intellekt beheimaten wird. Sozusagen eine rein „geistige“ Ebene. Das Ich, das Es und das Über-Ich fließen ineinander, verweben sich zu einer allumfassenden Einheit und ergeben so das wahre Ich.
Zusammenfassend möchte ich an dieser Stelle anmerken: dass unser Leben, so wie wir es kennen und erleben, nichts weiter ist als eine Vorbereitung auf das, was noch kommen wird. Nämlich die „intellektuelle Meta-Ebene“! Was ich mir unter dieser „Ebene“ vorstelle, werde ich in den folgenden Kapiteln versuchen, genauer begreiflich zu machen.
Vorrangig erschien es mir aber wichtig zu sein, Ihnen unser Ziel als solches aufzuzeigen. Denn nur so bin ich der Meinung, kann man verstehen, wie unser körperliches Leben hier auf Erden funktioniert. Oder anders ausgedrückt: warum wir diese Reise, diesen „Umweg“ dorthin nehmen müssen. Folgen Sie mir weiter, und staunen Sie, welche Sichtweisen ich, beziehungsweise welche Art „Wahrheit“ ich in meinem Dasein erkannt habe…
Die Zauberformel heißt hierbei, „HSP“! ( „Highly sensitiv Person“). Eine kleine Anmerkung zu Beginn sei mir gestattet, bevor ich eine genauere Beschreibung abgebe: nicht jeder Hoch-Begabte ist auch ein HSPler! Aber jede und jeder HSPler sind ausnahmslos Hochbegabt!
Die deutsche Terminologie lautet: Hochsensibilität, Hochsensitivität, Hypersensibilität oder Überempfindlichkeit. Dies wird von der Wissenschaft als ein Phänomen beschrieben welches uns HSPler viel intensiver als den Durchschnitt
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG Tag der Veröffentlichung: 29.02.2016 Alle Rechte vorbehaltenImpressum
ISBN: 978-3-7396-4031-0