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1. Kapitel

Grace
"Das glaubst du doch selbst nicht!", zischte ich Miles, meinem besten - schwulen - Freund zu.
"Doch, ich hab sie gestern in der Stadt gesehen! Jay, Chris, Flo, Luke, Jan, Nuri, Rambo und Mike! Alle acht auf einem Haufen. Mit den schwarzen Lederjacken mit den Namen hinten drauf!!"
"Und woher willst du wissen, dass ausgerechnet die Gang war?"
"Na die Namen? Woher willst du das überhaupt wissen, dass ich lüge? Du bist doch erst hierhergezogen! Da waren die schon lange weg! Und jetzt sind sie wieder da!"
"Und wo bitte schön?" Er sah über meine Schulter und ich seufzte.
"Wetten, sie stehen hinter mir?"
"Hundert Punkte, Süße", raunte mir eine fremde, aber doch sehr schöne, tiefe Stimme, ins Ohr. Ich drehte mich um und funkelte den hinter mir gereizt an. Ich mustere ihn von oben bis unten und sehe, wie er es mir gleichtut. "Gefällt dir, was du siehst?" Er grinste mich frech an und ich legte den Kopf leicht schief.
"Aussehen ganz akzeptabel, Tattoos okay, leider strotzt du nur so vor Arroganz, Überheblichkeit und Notgeilheit" Ich grinste, als sein Unterkiefer genau wie das seines Gefolges, Bekanntschaft mit dem Boden machte.
"Schönen Tag noch!", flötete ich und zog Miles hinter mir her.
"Alter, spinnst du? Die sind gefährlich verdammt! Du hast grad allen Ernstes Jay beleidigt! Süße, das ist dein letzter Tag"
"Jaja, schon klar. Kannst du mir beweisen, dass es die eine Gang da ist?" Ich fuhr mir durch mein blondes Haar und sah ihn herausfordend an. Er drehte sich um und ich sah, dass die Gang uns folgte. Ich seufzte und drehte mich herum.
"Eure Namen?" Der Typ, den ich vorher beleidigt hatte, gab den anderen ein Zeichen und sie drehten sich auf Kommando um. 'Jay, Chris, Luke, Flo, Jan, Nuri, Rambo, Mike', las ich und Miles sah mich triumphierend an. "Jaja schon klar und woher kommt ihr?"
"Wir waren die letzten Jahre nicht in der Stadt, davor aber in Chicago aufgewachsen" Wieder ein Blick von Miles. "Wir heißt du, Kleine?", kam es von Rambo. Ich hatte mich schon umgedreht und zog Miles hinter mir her.
"Geht dich 'nen feuchten Scheißdreck an", knurrte ich und betrat das Schulgebäude.

 

Jay
Ich sah ihr hinteher. 'Fuck, hat die 'nen geilen Arsch' Die Jungs sehen mich verwirrt an.
"Was?", brumme ich genervt.
"Sie beleidigt dich und das an was du denkst ist, dass sie einen geilen Arsch hat? Du bist echt notgeil", grinste Nuri vor sich hin.
"Halt die Fresse, sonst knallts" Er zuckte kurz zurück und nickte dann. Ich sah dem Engelchen hinterher und sah mich dann um.
"Jungs, ich glaube, wir haben mal wieder Spaß" Sie folgten meinem Blick und Rambo rieb sich die Hände. Ich ging auf die Gruppe Blondinen zu, die uns schon entgegen starrten. Wir teilten uns auf und hatten kurze Zeit später jeder eine an der Angel. Angelique, die Chefin der Cheerleader, hatte sich bereit erklärt, uns zum Direktor zu führen. Sie laberte mich schon die ganze Zeit voll, aber ich hatte nur Augen für die freche Blondine, die vor uns ging.
"Schlag sie dir aus dem Kopf. Du willst sie bestimmt nicht in unserer Welt wissen! Sie ist ein kleines unschuldiges Mädchen!", zischte mir Chris zu, der meinem Blick gefolgt war.
"Angelique?", unterbrach ich ihren Redeschwall, was mir einen bösen Blick von ihr einbrachte.
"Ich hoffe es war wichtig, ich weiß nämlich nicht mehr wo ich war"
"Wer ist das vor uns?" Sie sah mich ungläubig an.
"Das... ist Grace. Das kleine, unscheinbare Mädchen aus der Paralellklasse. Sie rennt immer mit dem Typ rum, ist aber nicht mit ihm zusammen. Angeblich soll sie einen Freund irgendwo in New York haben. Glaube ich aber nicht, wer will schon..." Das reichte mir. Ich holte zu Grace auf und fragte sie leise:
"Grace, kannst du mir den Weg zum Direktor zeigen?"
Sie zuckte nicht mit der Wimper, als sie sagte: "Frag Angelique, zum lästern ist sie dir ja auch fein genug. Sag ihr doch einfach, dass du nicht auf Schlampen stehst, dann bist du sie los. Viel Spaß" Sie ließ mich eiskalt stehen und betrat ein Klassenzimmer. Ich seufzte und folgte den Jungs. Beim Direktor passte keiner von uns wirklich auf. Jeder hing seinen Gedanken nach und hoffte, dass es bald vorbei sein würde. Als er dann - endlich - fertig war, brachte er uns zum Klassenzimmer.
"Also, meine Herren. Das ist Ihre Klasse. Die Regeln sind Ihnen ja nun bekannt und ich bitte darum, sie zu befolgen. Vielen Dank" Mit den Worten verschwand der alte Sack um die Ecke und wir standen vor dem Raum. "Bringen's vier Minuten noch?" Wir schüttelten einstimmig den Kopf und setzten uns auf den Boden.
"Habt ihr überhaupt zugehört?"
"Du etwa??" Ich schüttelte den Kopf.
"Denkt ihr, dass man hier rauchen darf?"
"Probier's aus"
"Pause" Die Tür ging auf und eine Horde Schüler kam raus. Wir schlossen uns an und ich sah Grace. So abwesend sah sie etwas traurig aus, ich würde sie trösten, wenn nicht die anderen... NEIN, würde ich ganz sicher nicht! Man ich bin ein Drogendealer, Engelchen haben in meiner Welt nichts verloren und schon gar nicht MEIN Engelchen! *Wo kommt denn das jetzt schon wieder her? Sie ist nicht MEIN Engelchen!* 

2. Kapitel

Grace
Als ich aus dem Matheraum trat, sah ich, wie sich die acht Jungs aufrappelten und sich anschlossen. Angelique machte sich natürlich sofort auf den Weg zu Jay. *So eine Schlampe* Ich war wie immer die letzte und redete kaum ein Wort. Mit wem auch? Miles war in einer anderen Klasse und die anderen beachteten mich nicht. In Bio setzte ich mich auf meinen Platz ganz hinten.
"Sie müssen die acht neuen Schüler sein. Setzen Sie sich doch zu Grace ganz hinten. Das sind die letzten freien Plätze" Ich seufzte resigniert und räumte meine Sachen bei Seite, die ich gerade eben noch ausgebreitet hatte. Ich setzte mich ganz außen hin und versuchte, dem Unterricht zu folgen, auch wenn das nicht ganz einfach war, da Jay - wie sollte es auch anders sein - neben mir saß und mich die ganze Zeit beobachtete. Als die Stunde um war, stand ich auf und traf mich auf dem Hof mit Miles. Er umarmte mich kurz und grinste mich dann an.
"Was? Hab ich irgendwo was?"
"Nein, du bekommst Besuch"
"Sag nicht, dass es der Hornochse ist, der mich die gabze Bio-Stunde lang angestarrt hat, als wäre ich Mutter Gottes oder so was"
"Okay, dann sag ich es halt nicht..."
"Ich bin also ein Hornochse, ja? Ich an deiner Stelle wäre vorsichtig, was ich sage. Immerhin bin ich der Führer der gefürchtetsten Gang der..."
"High School? Ich seh' es schon vor mir. Die Schrecken Amerikas. Ganze High School in Angst und Schrecken versetzt" Miles hinter mir lachte unterdrückt und ich legte den Kopf leicht schief.
"Reiß deinen Mund nicht zu weit auf, Prinzesschen. Sonst komm ich und hol dich gewaltsam von deinem Thron runter", raunte mir Jay ins Ohr und drehte sich um.
"Hat der Arsch mir gerade ernsthaft gedroht?"
"Ja, hab ich. Und ich werde es auch kein zweites Mal machen. Das nächste Mal hast du ein Problem" Ich sah ihm sprachlos hinterher und sah Miles dann an.
"Hast du das gerade gehört?"
"War ja nicht zu überhören", murmelte er und ich gab ihm eine Kopfnuss. Es klingelte zum Pausenende und ich setzte mich auf meinen Platz. Ich sah den Lehrer reinkommen und nach ihm die Acht. Sie setzten sich wieder neben mich und ich stöhnte genervt auf, als Jay mich wieder beobachtete.
"Jetz hör mir mal gut zu! Es ist mir scheißegal, ob du jetzt einer dieser Drogenabhänigen Dealer bist oder nicht. Du regst mich gerade gewaltig auf und jetzt lass den Scheiß und hör auf, so bekifft zu grinsen, sonst kratz ich dir mit meinen Nägeln die Augen aus!", zischte ich ihn an, nur dass mich die ganze Klasse blöd anglotzte. Jay sah mich wütend an, packte mich und trug mich raus.
"Das kannst du nicht machen, du scheiß Arschloch! Das ist Entführung!"
"Mir scheißegal. Ich hab es dir gesagt, was passiert, wenn du mich wütend machst" Er ging zu einem Auto und schmiss mich auf den Beifahrersitz. Er setzte sich auf den Fahrersitz und fuhr los.
"Wo fahren wir hin, verdammt?", keifte ich ihn an.
"Halt die Klappe" Ich starrte ihn fassungslos an. Noch NIEMAND hatte mir je meinen Mund verboten! Er sah mich spöttisch an und verschränkte die Arme trotzig.
"Engelchen, ich werde dir nicht weh tun" Ich sehe ihn verwirrt an. Fuck, solche Stimmungsschwankungen hat noch nicht mal eine Schwangere!
"Was machst du dann?", fragte ich und konnte den ängstlichen Unterton nicht unterdrücken. Er sah mich kurz an und grinste dann.
"Sag ich dir nicht" 

3. Kapitel

Als ich aufwachte, war ich von einen angenehmen, männlichen Duft umgeben und setzte mich auf. Ich schlug die Decke zurück und sah an mir runter.
"Ich bring' diesen verdammten Pisser um. Und wenn es das letzte ist, was ich tue. Wie kann er es wagen, mich auszuziehen?", keifte ich vor mich hin und stapfte runter.
"Jay, du mieses kleines Arschloch. Ich weiß, dass du irgendwo hier in diesem verdammten Haus bist also schwing' deinen Arsch hierher"
"Halt doch mal die Klappe jetzt! Weißt du eigentlich, wie spät es ist? Es ist mitten in der Nacht! Die anderen schlafen und ich habe auch geschlafen also leg dich einfach wieder ins Bett und schlaf!"
"Hast du eigentlich einen Knall? Ich werde ganz sicher nicht hierbleiben! Und wo wir schon dabei sind, warum genau hast du mich ausgezogen? Und wer sind bitte die anderen? Und wieso schläfst du hier??" Er stöhnte und klopfte auf den Platz neben sich. Ich setzte mich misstrauisch hin und er sah mich böse an.
"Natürlich wirst du hierbleiben!"
"Nein" Er seufzte und grinste dann.
"Ich kann nicht behaupten, dass es mir nicht gefallen hat, dich auszuziehen. Du hast einen schönen Körper. Die anderen sind die sieben Jungs und ich schlafe hier, weil du in meinem Bett geschlafen hast" Ich zog die Augenbrauen hoch und sah ihn abwartend an.
"Was?", knurrte er.
"Ich warte darauf, dass du mir meine Sachen wieder gibst"
"Kannst du vergessen und jetzt geh' ins Bett"
"Nein"
"Doch", knurrte er wieder einmal.
"Nein, vergiss es. Ich bleibe genau hier" Er verengte die Augen und hob mich hoch. Er trug mich in sein Zimmer und legte mich ins Bett, deckte mich zu und verschwand dann. Ich seufzte und schlief dann kurz darauf ein. Ein paar Stunden später wachte ich jedoch wieder auf, mit dem Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Ich spürte einen starken, männlichen Arm.
"Nicht dein Ernst, oder?", knurrte ich und versuchte, den Arm zu bewegen.
"Ach scheiße" Ich stupste Jay vorsichtig an.
"Jaaay", sang ich ihm leise ins Ohr. Er murrte leise im Schlaf und zog mich weiter zu sich her.
"Jaayyyy", rief ich ihm etwas lauter ins Ohr. Er knurrte wieder und bei mir riss der Geduldsfaden.
"JJJAAAYYY", schrie ich ihm ins Ohr und er riss die Augen auf und drehte uns so, dass ich unter ihm lag. Er sah sich um und sah mich dann verschlafen an.
"Was denn?", flüsterte er mit heiserer Stimme.
"Ich konnte nicht mehr atmen" Er verdrehte die Augen und legte sich wieder neben mich, um mich an sich zu ziehen.
"Du willst doch nicht jetzt ernsthaft wieder schlafen?"
"Doch, siehst du doch"
"Was machst du überhaupt hier? Ich dachte, du schläfst auf der Couch" Er zuckte mit den Schultern.
"War zu hart und so gut hab ich noch nie geschlafen"
"Ach halt die Fresse", maulte ich und stand auf. Ich sah auf dem Boden ein T-Shirt von ihm und schlüpfte rein. "Was wird das jetzt?", fragte er vom Bett aus.
"Ja was wohl? Ich habe Hunger" Er seufzte und drehte sich um.
"Komm aber bald wieder"
"Vergiss es" Ich ging die Treppe runter und hörte einige Stimmen und folgte ihnen. Ich sah Rambo, Chris, Jan und Nuri am Frühstückstisch und setzte mich dazu. Sie sahen mich erstaunt an und dann die Treppe.
"Wo... Wer... Was machst du denn hier?", fragte Chris mich verwirrt.
"Äh... aus dem Bett?!" Ich zog eine Augenbraue hoch und Chris grinste.
"Wo ist Jay? Ich hoffe, du hast ihn nicht umgebracht, weil er bei dir gelegen hat"
"Hab ich nicht. Leider" Sie lachten wieder und Nuri fragte:
"Auch nicht, weil er dich ausgezogen hat?" Ich sah die vier sprachlos an und keifte wieder los:
"Hat der Hornochse mich wirklich vor euch ausgezogen?? Ich bring ihn um. Ein für alle Mal" Ich stand aprupt auf, dass der Stuhl umfiel und die Jungs mich mit offenem Mund anstarrten. Ich fegte die Treppe hoch und hörte hinter mir Chris schreien:
"Nein, hat er nicht. Er hat sich nur beschwert, dass wir hier keine Mädchen haben, die das machen könnten. Jetzt muss er für deine Wutattacken hinhalten" Ich drehte mich um und ging ruhig zurück zum Tisch. Ich stellte den Stuhl wieder hin und setzte mich. Ich aß seelenruhig weiter und Rambo lachte sich einen ab.
"Du bist echt genial, Kleine. Schade, dass wir..."
"Rambo, halt die Fresse", kam es scharf von Jan. Ich sah ihn mit neugierigem Blick an. Ich hatte ihn bis jetzt noch nie reden hören. Er verdrehte die Augen und ich hörte Schritte.
"Morgen", kam es von Flo, Luke und Mike. Wir grüßten zurück und Flo sah mich mit gierigem Blick an. Ich verdrehte innerlich die Augen und schüttelte leicht den Kopf. Ich stöhnte genervt auf, als ich weitere Schritte hörte.
"Gibt's hier was umsonst?", hörte ich Jays Stimme hinter mir und schloss die Augen. Ich hörte, wie er sich neben mich setzte und sich was zu essen nahm.
"Jay, wenn du mit ihr durch bist, kann ich sie dann haben?" Ich funkelte Flo an und hörte Jay neben mir knurren.
"Sorry Jungs, aber eine Person an diesem Tisch hat auch noch ein anderes Leben. Ich muss nach Hause" Ich räumte meine Sachen weg und ging nach oben. Ich zog mein Top und die Hose von gestern an und machte die Tür hinter mir zu. Ich ging die Treppe runter und sah den acht entgegen.
"Du kannst nicht nach Hause", knurrte Jay mir entgegen.
"Das ist mir so was von scheißegal. Ich gehe" Ich versuchte, mich an ihnen vorbeizudrängen.
"Was nehmt ihr eigentlich? Irgendwelche Testeronpillen?" Rambo sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und ich setzte meinen Welpenblick ein.
"Bitte, Rambo. Lass mich durch. Meine Familie macht sich bestimmt schreckliche Sorgen. Bitte!", flüsterte ich gespielt schwach und drückte auf die Tränendrüse. Er sah mich mit einem süßen Gesichtsausdruck an und ging zur Seite.
"Man Rambo, was machst du da?", fauchte Jay und hielt mich fest. Okay, wenn nicht die Welpennummer, dann eben die Karatenummer! Ich tat so, als hätte ich mich geschlagen gegeben und wartete, bis Jay seine Hände auf meine Schultern legte. Ich schleuderte ihn nach vorne und trat ihm von hinten mit dem Knie ins Kreuz. Er fluchte, hielt mich aber trotzdem eisern fest. Ich fluchte vor mich hin und Nuri sagte:
"Du kannst deine Familie ja anrufen"
"Und wie bitte soll ich in die Schule gehen? Etwa mit den Klamotten? Ich brauche Kleidung!" Sie seufzten und ich fragte:
"Wieso sollte ich eigentlich jetzt genau da bleiben?"
"Ist 'ne lange Geschichte"
"Ich hab Zeit" Jay warf den anderen einen Blick zu und sie verzogen sich. Er zog mich zum Sofa und ich setzte mich hin. Ich sah ihn abwartend an und er fing an zu erzählen.
"Also, wir sind keine Drogenabhängigen oder so was. Auch keine Dealer. Weißt du noch, wie unser Gangname ist?"
"Shadows, oder?" Er nickte.
"Schatten. Wir sind aus Schatten gemacht." Ich sah ihn verwirrt an.
"Es gibt nicht nur Menschen, auch Engel. Nicht so, wie uns die Kirche immer darstellt, kleine moppelige Kinder. Es gibt gute und böse Engel. Die guten haben blondes bis hellbraunes Haar und die schlechten Dunkelbraunes bis schwarzes Haar. Seit vielen Jahrhunderten herrscht Krieg zwischen ihnen. Die sogenannten 'Gefallenen Engel' sind die schlechten Engel, die im Krieg gefallen sind"
"Aber... du lebst doch?"
"Engel können nicht sterben. Egal ob gut oder böse, Engel werden auf die Erde verdammt. Je nachdem, wie viele Engel du 'getötet' hast, so viele neue Engel musst du in der menschlichen Welt finden."
"Wie viele hast du umgebracht?", fragte ich leise.
"Acht",flüsterte er. "Sieben neue Engel hab ich schon"
"Wieso erzählst du mir das?"
"Ich habe den letzten Engel gefunden, den ich brauche." Ich sah ihn mit großen Augen an und dann meine Haare.
"Ich... Du..." "Du bist ein Engel, Grace. Ein guter Engel. Und genau das ist das Problem"
"Wieso?"
"Du bist in einem Haus voller schlechter Engel. Du hättest keine Überlebenschancen"
"Wieso hättest?"
"Das sag ich dir in einer Woche" Ich sah ihn verwirrt an und stand dann auf. Ich ging langsam die Treppe hoch und in Jay's Zimmer.
"Grace?", hörte ich Rambos Stimme an der Tür.
"Ja?" Er streckte seinen Kopf herein und lächelte.
"Ist alles okay? Ich meine, wir wollen dir nichts böses und so. Ich weiß, wie es ist, wenn man das alles erfährt, aber du hast das schlechteste Los. Aber du hast Glück gehabt"
"Wieso? Jay wollte mir nicht sagen, wieso ich in eurem Haus überleben kann"
"Ich weiß, ich sollte es dir nicht erzählen, aber... Es ist so. Engel verlieben sich nur ein einziges Mal im Leben. Und das für immer. Bis jetzt immer nur bei Böse und Böse und Gut und Gut. Es hat noch nie ein Paar mit Gut und Böse gegeben. Bis jetzt" Ich sah ihn sprachlos an und dann die Tür, in der Jay mit einem zugleich wütenden und gleichzeitig ängstlichen Gesichtsausdruck stand. Rambo verließ das Zimmer fluchtartig und Jay kam langsam auf mich zu.
"Ich..."
"Sag nichts", murmelte ich und legte mich hin und schloss die Augen. Ich spürte, wie es mich auf seltsame Weise zu ihm zog. Als er eine Hand auf meinen Arm legte, spürte ich, wie hunderte kleine Stromschläge durch meinen Körper fuhren. Ich machte die Augen auf und sah direkt in zwei dunkelbraune Augen, die meinen Blick aus den graublauen Augen standhaft erwiderten. Er kam langsam näher und legte seine Hände links und rechts von meinem Kopf ab, um sich abzustützen und somit das Gewicht von mir zu nehmen. Ich spürte, wie sich seine weichen Lippen auf meine legten und schloss automatisch die Augen. Ich schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn weiter her. Ich spürte, dass er lächelte und gab ihm eine leichte Kopfnuss. Er grinste richtig und zog mich fest an sich. Ich verdrehte die Augen und lächelte auch.
"Jay..." Wir fuhren auseinander und sahen einen fett grinsenden Nuri in der Tür.
"Was ist?", fragte Jay mit geröteten Lippen. Er ließ sich zur Seite fallen und setzte sich auf.
"Du hast Besuch" Jay küsste mich kurz auf die Stirn und folgte Nuri dann. 

4. Kapitel

Jay
Ich folgte Nuri genervt nach unten und sah dort... Hades. Den Gott der schlechten Engel.
"Ich habe gehört, du hast alle deine Engel gefunden?" Ich nickte und er lächelte.
"Ich würde sie gerne kennenlernen. Alle" Nuri war schon unterwegs und holte die anderen. Als erstes kam Rambo, Jan, Flo, Mike, Luke, Chris und dann Nuri.
"Wo ist der Achte?"
"Es ist eine Sie", murmelte ich und in dem Moment kam Grace die Treppe runter. Hades sah sie mit offenem Mund an. "Du hast meine Grace? Bist du noch bei Trost?" Grace sah mich verwirrt an und Hades ging auf sie zu. Er zog sie in ihre Arme und ich sah die beiden an. Sie hatten schon gewisse Ähnlichkeiten, aber... "Daddy? Wieso, was... DU??" Hades war ihr Vater? Aber dann war sie eine Prinzessin. MEINE Prinzessin. "Ich konnte es dir nicht sagen, Kleines... Du bist wie deine Mutter, ein guter Engel!" "Aber... Wieso hat Mom dann nichts gesagt?" 

5. Kapitel

Grace
Nicht zu fassen, wie er sich aufgeführt hatte. Der edle Retter! Ich hatte das dringende Bedürfnis, irgendwas zu zerstören. Ich sah mich im Raum um und sah, wie die Tür aufging. "Was ist eigentlich dein Problem? Ich hab dich davor gerettet, umgebracht zu werden und du rastest aus und schmeißt mir Sachen an den Kopf... Was soll der Scheiß?" "Was es soll? Du spielst dich als edler Ritter auf, um um jeden Preis die Gunst deines ach so tollen Herrn zu bekommen und wieder in deine Welt zu kommen! Aber nicht mit mir!" Ich riss die Tür auf und rannte aus dem Haus. "Grace, bitte bleib da. Du weißt nicht, wie gefährlich es ist, als Engel in der Welt der Sterblichen zu sein!" "Ich hab es schon fast 17 Jahre ausgehalten" "Und genau das ist der Punkt, du bist noch kein vollwertiger Engel. Mit 17 wird man zum erwachsenen Engel. Du bist noch 16. Und wenn du jetzt gehst, hast du keinen mehr, der dich mit in die Welt der Engel, deinesgleichen nimmt. Dich bereitet keiner auf das Kämpfen vor und wenn dich jemand angreift, bist du verloren. Es ist zu deiner eigenen Sicherheit" Ich drehte mich zu Jay um und sah ihn an. "Bis ich 17 bin, würde ich gerne hier bei meiner Familie bleiben und zu Hause wohnen. Sobald ich 17 bin, komme ich mit euch, aber davor nicht" "Unter einer Bedingung" "Welcher", zischte ich und sah ihn misstrauisch an. "Du bekommst das alles, wenn du jeden Tag hierher kommst und mit einem von uns übst. Einverstanden?" Ich nickte und er hielt mir die Hand hin. Ich schlug ein und er hielt meine Hand länger fest, als nötig. "Ich bringe dich nach Hause" Ich zuckte mit den Schultern und er schloss kurz die Augen, woraufhin zwei pechschwarze Flügel an seinem Rücken sichtbar wurden. "Wow", flüsterte ich ehrfürchtig. "Darf ich?", fragte ich und er sah mich verwirrt an. Ich streckte eine Hand danach aus und fühlte, wie unglaublich weich die Federn waren. Er stöhnte gernervt und murmelte etwas über 'Frauen', packte mich dann und hob ab. "OMG, ich fliege!", kreischte ich leise. "Jetzt halt doch mal die Fresse. In ein paar Tagen kannst du selber fliegen" Ich sah ihn böse an, so gut das ging und er grinste frech. "Du bist ein Arschloch" "Aber heiß, murmelte er und legte seine Lippen vorsichtig auf meine. "Hast du einen Knall? Du sollst fliegen!" Er lachte nur und hielt mich weiterhin fest. Vor meiner Haustür setzte er mich ab und die Flügel waren weg. "Woher weißt du, wo ich wohne?", knurrte ich ihn böse an. Er wirkte nicht mal verlegen als er die Schultern zuckte. Ich verdrehte die Augen und machte die Tür auf. "Mom? Dad? Kaylee?" Keiner antwortete. Ich zuckte mit den Schultern und ging in mein Zimmer hoch. Jay hatte ich volkommen vergessen, was sich auch zeigte, als ich nur in Handtuch nach dem Duschen in mein Zimmer ging und ihn dort auf meinem Bett sitzen sah. "Alter, was machst du hier?" Er zuckte mit den Schultern und stand auf. Als er vor mir stand, grinste er und musterte mich von oben bis unten. "Ähm... könntest du dich vielleicht umdrehen, dass ich zumindest meine Unterwäsche anziehen kann?" Er verdrehte die Augen und drehte sich um. Ich schlüpfte schnell in meine schwarze Spitzenunterwäsche und durchsuchte meinen Schrank. Ich hörte, wie er sich umdrehte und ich wusste, dass er jetzt grinste. "Was soll der Scheiß? Ich hab' nichts zum anziehen!" Jay stellte sich neben mich und sah mich verwirrt an. "Das nennst du 'Nichts'? Dein Schrank ist randvoll" Ich zuckte mit den Schultern und durchsuchte ihn nochmal, bis ich aufquiekte, weil ich das perfekte Outfit gefunden hatte. Ich zog mich schnell an und drehte mich zu Jay um. "Und?" Er sah mich mit offenem Mund an. "Du sollst ein guter Engel sein? Wenn du so aussiehst, könntest du glatt als einer von uns durchgehen", grinste er und sah mich noch einmal von oben bis unten an. "Aber mir gefällt's" 
Ich ging nach unten und fragte: "Was machst du eigentlich noch hier?" "Wann hast du eigentlich Geburtstag?", stellte er die Gegenfrage. "Nächste Woche" "Uns bleibt also genug Zeit, dich vorzubereiten"

6. Kapitel

Am nächsten Tag stand ich vollbepackt vor der Haustür und ging los. Ich schlug mir gegen die Stirn und holte mein Handy raus. "Ja", ertönte Jay's Stimme und ich fragte: "Kann mich bitte einer von euch abholen? Aber mit dem Auto" Ich hörte ihn was murmeln und dann "Ja, ich schau was sich machen lässt" Ich grinste vor mich hind sah kurz darauf Jay's Auto um die Ecke biegen. Er stieg aus und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Du ziehst doch bei uns ein?", fragte er misstrauisch und ich streckte ihm die Zunge raus. "Nein, das ist Essen. Ich heb gestern gesehen, dass ihr nichts mehr habt" "Und dann kaufst du für uns ein??" Ich zuckte mit den Schultern und er seufzte, packte es aber ein und setzte sich dann hinters Steuer. Als wir am Haus ankamen nahm er die Sachen und ich folgte ihm. "Wieso hast du eigentlich zurzeit immer hohe Schuhe an?", fragte er, als er mich durch das Haus stöckeln hörte. "Lass mich doch" "Wieso nur hab ich das Gefühl, dass das etwas damit zu tun hat, dass wir uns nicht mehr sehen, wenn du deine Flügel hast" Ich verdrehte die Augen und murmelte: "Das hättest du wohl gerne" Er grinste nur frech und ich folgte ihm in die Küche. Die Jungs kamen rein und sahen mich von oben bis unten an. "Du siehst heiß  aus. Fragt sich nur warum??" Ich verdrehte die Augen und suchte mir das Zeug zusammen. "Was machst du da?", fragte Jay verwirrt. "Habt ihr schon gegessen?" "Nein, ich wollte gerade fragen, ob ich Pizza bestellen soll", grinste Jan und ich stöhnte. "Ein Wunder dass ihr so gut ausseht, aber Pizza ohne Ende esst" "Wir sehen also gut aus?", raunte mir Jay ins Ohr und ich bekam eine Gänsehaut von der warmen Haut an meinem Ohr. Er lachte leise und ich drehte mich um. Als das Essen fertig war, stellte ich es auf den Tisch und sofort saßen sieben am Tisch und sahen aufgeregt in den Topf. Nur Jay kam langsamer und setzte sich, mit misstrauischem Blick auf das Essen. "Es ist nicht giftig", motzte ich ihn an und aß weiter. Er nahm vorsichtig den ersten Bissen und dann noch einen und noch einen und... dann fing er an, richtig zu schaufeln. Die Jungs sahen sich an und grinsten. "Fresse", knurrte Jay Chris an und ich sah verwirrt zwischen den beiden hin und her. "Er hat doch gar nichts gesagt", murmelte ich. "Hast du nicht gehört", murmelte er und ich zog die Augenbrauen hoch. Nach dem essen verschwand Jay einfach und ich fragte leise: "Und jetzt?" Nuri legte mir den Arm um die Schultern und ich hörte von oben ein: "Finger weg von Grace, Nuri" "Woher weiß er...?", fragte ich verwirrt, aber Nuri sagte nur: "Geh hoch zu ihm. Das soll er dir erklären. Wie er es auch uns erklärt hat" Ich sah die sieben unsicher an und Chris nickte mir auffordernd zu. Wenn er das sagte... Immerhin war er der beste Freund von Jay. Ich straffte die Schultern und ging die Treppe hoch. Ich hörte von unten ein: "Den Gang ganz hinter und dann links" und folgte der Anweisung. Ich hob die Hand um zu klopfen, aber Jay kam mir zuvor und machte die Tür auf. Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und ließ mich eintreten. "Was ist?", fragt er gespielt ahnungslos. "Verarsch mich nicht. Wieso konnte ich nicht hören, was Chris zu dir gesagt hat?" Er zog mich mit zu einer Couch und sagte: "Die Engel können untereinander die Gedanken lesen. Nur die mächtigeren Engel können eine Art Mauer aufbauen um ihre eigenen Gedanken zu schützen und nur bewusste Gedanken mit einem anderen zu teilen. Die nicht so mächtigen laufen mit offenen Gedanken für jedermann rum." "Können also gute und schlechte Engel über Gedanken miteinander reden?" "Nein, das geht nur unter der eigenen Art. Bis jetzt haben es nur Hades und Aphrodite geschafft" Ich nickte und er grinste. "Was denken die unten gerade?" "Nuri überlegt, ob du was zu essen in den Kühlschrnak getan hast, Rambo denkt, sich einen Hund anzuschaffen und die anderen denken an Party machen und saufen" "Schick mal Nuri durch, dass ich das Essen im Kühlschrank ins zwiete Fach von oben getan hab" "Danke zurück" Ich grinste und sah mich im Zimmer um. Ich spürte eine Hand, die durch mein Haar fuhr und sah Jay fragend an. "Das wollte ich die ganze Zeit schon machen" Ich verdrehte die Augen und fragte: "Wieso hast du es dann nicht einfach gemacht?" Er zuckte mit den Schultern und ich stand auf. "Wo willst du hin?" "Keine Ahnung. Irgendwo hin. Mal sehen, was die Jungs so machen" Ich ging runter und hörte unten den Fernseher. Wir setzten uns zu den anderen und Jay und Chris führten offenbar eine Diskussion über etwas, denn sie starrten sich schon seit einer guten Minute gegenseitig an und die anderen ignorierten es. "Kann ich auch wissen um was es geht?" "Hast du eigentlich einen BH an?" "Was?", fragte ich verwirrt. "Hast du einen BH an?" "Nein" Ich hörte alle Jungs auf einmal schlucken und stöhnte genervt auf. "Euer Ernst? Ihr habt euch darüber gestritten ob ich einen BH an habe??" Jay knurrte gereizt auf, packte mich und trug mich hoch. "Hey!", quietschte ich auf. "Was soll der Scheiß?" Er ließ mich auf dem Bett runter und ich sah ihn böse an. "Was soll das?" "Alter, du hast keinen BH an und verlangst von mir, dass ich dich unten bei den bösen Jungs sitzen lasse?" Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, bis er mich plötzlich küsste und ich ein Aufstöhnen unterdrücken musste, was mir nicht so gut gelang. Er drückte mich nach hinten und stützte sich links und rechts von mir ab. Er fuhr unter meinen Rücken und machte vorsichtig den Reißverschluss meines Kleides auf. "Was wird das hier eigentlich?", nuschelte ich und küsste ihn weiter. "Ich weiß es auch nicht. Mal sehen, was daraus wird" Ich ließ mir das Kleid abstreifen und zog ihm das Shirt aus. Nach einigen Stunden machte ich die Augen auf und sah zu Jay hoch. Er schlief seelenruhig und ich zog mir meine Sachen wieder an. Ich ging zu den Jungs nach unten und sie sahen mir grinsend entgegen. "Schon fertig? Waren nur drei Stunden!" Ich verdrehte die Augen und setzte mich zu ihnen. Ich hörte kurz darauf die Treppe und ein abwesender Jay kam kurz darauf. Er sah uns nach der Reihe an und setzte sich dann neben Chris. Ich verdrehte die Augen und stand auf. "Ich muss nach Hause", murmelte ich und umarmte die Jungs kurz. Nur vor Jay blieb ich kurz stehen und murmelte ein 'Bye'. Er erwiderte es und ich verließ das Haus. Ich ging in Gedanken die Straße entlang und spürte ein unangenehmes Gefühl im Bauch. Es zog mich irgendwie in die entgegengesetzte Richtung. Ich drehte mich also um und folgte meinem Gefühl, das mich zurück zu Jay führte. "Was ist los?", hörte ich Nuri's Stimmeundeutlich. Es war, als wäre ich in Watte gepackt, ich spürte und hörte alles nur gedämpft. Wie als wäre ich in Trance. Ich ging mechanisch die Treppe hoch und auf diese eine Tür zu. "Was macht sie da?" "Geht es ihr gut?" "Was ist mit ihr los?" Ich hörte aufgeregte Stimmen und Schritte hinter der Tür. Ich sah, wie die Türklinke sich runter bewegte und merkte, wie meine Beine unter mir nachgaben. Ich hörte einige Stimmen und dann war alles Schwarz. 

7. Kapitel

"Oh mein Gott, geht es ihr gut?" "Was ist passiert?" Ich hörte mehrere Stimmen durcheinander rufen und stöhne genervt auf. "Sie ist wach, also haltet mal die Klappe", hörte ich Jay Stimme in meinem Kopf. Ich schlugg verwirrt die Augen auf. Wieso konnte ich Jay's Stimme in meinem Kopf hören? Die Jungs sahen sich ebenfalls verwirrt an und wieder ertönte Jay's Stimme in meinem Kopf: "Grace? Kannst du das auch hören?" Ich sah ihn an und nickte kurz. "Komisch. Ich habe meine Gedanken eigentlich verschlossen", murmelte er und ich sah die anderen verwirrt an. "Können sie deine Gedanken da nicht hören?" "Das ist ja auch der Sinn vom Schützen der Gedanken" Ich seufzte und er grinste. "Vielleicht hast du eine Gabe. Das haben nicht viele. Vielleicht kannst du die Gedanken der Engel von beiden Seiten lesen" Ich zuckte mit den Schultern und verzog das Gesicht. "Man Chris, denk daran, wenn ich nicht mehr hier bin" Er sah mich an und fragte: "An was darf ich denn nicht denken?" Ich funkelte ihn böse an und Jay knurrte: "Hör auf, dir Grace nackt vorzustellen. Und übrigens sieht sie anders aus" Jetzt dachte auch Jay daran und ich gab ihm einen Schlag auf den Hinterkopf. "Hör auf" "Sonst kann das keiner sehen. Nur wir beide wissen, wie du aussiehst" "Ich wünschte, du hättest nicht darauf geachtet" "Bitte? Ich soll nicht darauf achten, wenn du Nackt vor mir liegst?", rief seine Stimme in meinem Kopf und ich verdrehte die Augen. "Du bist ein Arsch" Er zuckte nur mit den Schultern und ich umarmte die Jungs kurz. "Ich muss jetzt wirklich los. Bis morgen" Jay rief ich gedanklich ein "Bye" zu und trat aus der Tür. "Daddy? Was machst du denn hier? Und woher weißt du, dass ich hier war?" "Gleich, Schätzchen. Geht es dir gut? Tut dir was weh?" "Äh... Nein" "Okay, komm mit. Er ging zurück zur Haustür und klingelte. "Dad...?" Die Tür ging auf und Nuri stand da. "Ha... Hades? Welche eine Ehre. Ich hole Jay" "Hades? Daddy, du bist..." Er murmelte nur 'später' und trat in das Haus. "Hades. Was verschafft mir die Ehre? Grace... Was machst du... DU bist ihr Vater... Aber..." "Ich sagte später. Seid ihr bereit? Habt ihr eure Sachen gepackt? Wir brechen heute Abend gleich nach Sonnenuntergang auf. Wir treffen uns bei meinem Haus. Ihr wisst ja, wo ich wohne" Er wandte sich zum gehen und ich sah ihm verwirrt hinterher. "Daddy, hast du nicht was vergessen?" "Was denn?" Er drehte sich mit überraschtem Gesicht um. "Na Mum und Kaylee?" Dad verzog kurz das Gesicht und fing dann schallend an zu lachen. "Kleines, deine Mum ist Aphrodite. Und Kaylee ist ebenfalls ein Engel. Sie ist dein Zwilling. Deshalb ist auch sie ein Engel. Ihr beide seid so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Du hast blondes Haar und bist ein dunkler Engel und Kaylee hat schwarzes Haar und ist bei deiner Mutter. Das ist wahrlich sonderbar. Also. Sonst nocht Fragen?" Wir schüttelten den Kopf und er ging aus der Tür. "Dein Dad... Hades. Ich glaub's ja nicht", hauchte Rambo und umarmte mich. "Rambo... Du erdrückst sie doch" Ich atmete tief durch, als sich Rambos Griff um mich löste. "Tut mir Leid, Grace" "Schon okay, aber ich muss jetzt wirklich nach Hause. Ich muss mein Zeug zusammen packen und das ist nicht gerade wenig" Ich grinste die Jungs an und drehte mich um. Vor dem Haus sah ich stirnrunzelnd meinen Rücken an und dachte an die schönen Flügel von Jay. "Du musst die Augen schließen und daran denken, dass sie schon immer ein Teil von dir waren" Ich drehte mich überrascht um und sah Jay direkt hinter mir stehen. "Erschreck mich nicht so", murmelte ich im Kopf, nicht imstande, die Lippen zu bewegen. "Ich werd's mir merken", flüsterte er und legte vorsichtig seine Lippen auf meine. Ich stöhnte leise auf und zog ihn an den Haaren her. "Wolltest du nicht nach Hause", flüsterte seine Stimme in meinem Kopf. "Doch, wollte ich und das werde ich jetzt auch" Ich schloss die Augen noch unter dem Kuss und stellte mir die schwarzen Flügel auf meinem Rücken vor. Sofort hob ich ab und schwebte in der Luft herum. "Wow, du siehst aus wie ein Racheengel", hörte ich Jay von unten rufen, der kurz darauf auf gleicher Höhe flog. "Komm mit. Du kennst den Weg in der Luft nicht" Er nahm meine Hand und zog mich mit. "Musst du nicht auch packen?" "Nein, ich hab nur eine kleine Tasche. Der Weg zum Portal ist weit und deshalb kann ich nicht viel mitnehmen." "Aber was ist mit meiner ganzen Kleidung und meinen Schuhen?" Er lachte laut los und ich verstand wirklich nicht, was daran so lustig sein sollte. Ich landete auf dem Rasen direkt hinter Kaylee. Sie hatte die Augen geschlossen und ich konnte in ihren Gedanken hören, dass sie versuchte, ihre Flügel erscheinen zu lassen. "Buhh", machte ich leise in ihr Ohr und sie fiel rückwärts auf den Boden. "Grace, du bist blöd. Wieso darfst du immer die Böse sein? Ich war noch nie die Böse!" "Pech" Ich ging an ihr vorbei und rauf in mein Zimmer. "Daddy, wie viel darf ich mitnehmen?" Kurz darauf kam Jay in mein Zimmer und hielt mir vier Koffer hin. "Die sollten reichen" "Okay, hilfst du mir? Du kannst mit den Hosen undRöcken anfangen" Er betrat nach mir mein Ankleidezimmer und murmelte: "Heilige Scheiße. Da werden wir nie fertig" Ich lachte nur und fing mit den Kleidern an. Danach machte ich meine Schuhe. "Ich pack auch deine Unterwäsche ein" Ich sah ihn mit einem dreckigen Grinsen vor mir stehen und einen sehr gewagten BH mit einem Tanga in der Hand halten. "Also wenn du den anhast, kannst du mich gerne mal besuchen" Ich verdrehte nur die Augen und machte weiter. Als wir nach zwei Stunden dann fertig waren, hatte alles gerade noch in die vier Koffer gepasst. "Du bist doch verrückt. Was willst du damit?" Ich zuckte mit den Schultern und sah die Koffer stirnrunzelnd an. "Wie soll ich mit denen nur fliegen?" "Keine Sorge, Schätzchen. Die acht Jungs sind sicher bereit, deine Koffer zu tragen. Du bist immerhin ihre Prinzessin" Ich grinste Jay schadenfroh an und ging aus dem Zimmer in mein Badezimmer. "Wenn das so ist, Dad. Ich brauche noch einen Koffer für meine Sachen aus dem Bad" Dad grinste mich an und hielt einen Koffer in der Hand. "Ich kenne dich, Kleines" Ich ging damit ins Bad und machte den voll mit Schminkzeug, Duschgels, Shampoos und einigen Handtüchern. Dann stellte ich die fünf Koffer in den Gang und ging auf die Terasse, um den Sonnenuntergang zu beobachten. "Machst du das immer?", hörte ich hinter mir Jay's Stimme. "Meistens, ja. Aber heute ist es mir wichtiger. Es ist der letzte Sonnenuntergang hier in meiner Welt. Hier habe ich 17 Jahre lang gelebt. Es war zwar nicht besonders toll hier, aber ich habe hier mein komplettes Leben verbracht. Das werde ich nicht einfach vergessen" Ich spürte ihn direkt hinter mir stehen und drehte mich zu ihm um. "Kannst du das verstehen?" Er trat einen Schritt vor und drückte mich somit an das Geländer in meinem Rücken. Er stützte seine Hönde links und rechts von mir ab und sah mir tief in die Augen. "Ja, ich kann dich verstehen. Ich bin zwar nicht hier aufgewachsen, aber in der Welt der Engel. Ich habe dort 19 Jahre lang gelebt. Als mir gesagt wurde, ich bin verbannt, bis ich acht Engel in der Welt der Sterblichen finde, brach eine Welt für mich zusammen. Ich bin froh, wenn ich wieder bei meiner Familie bin. Aber das Leben hier, es hat mich verändert." Ich seufzte und drehte mich wieder um. "Ich liebe den Sonnenuntergang" "Ich dachte immer, du liebst den Tag. Du bist so anders, als sie in meiner Welt immer sagen. Und das liegt daran, dass du dort unter dem Namen Kaylee bekannt bist. Dein Vater hat immer von deiner Schwester geschwärmt. Wie tiefschwarzes Haar sie doch hätte und dass sie zu 100 % einer von uns wird. Wie du siehst, ist es ganz anders gekommen." Ich lehnte mich an ihn und er legte seine Hände um mich. "Hattest du eine Freundin?" "Was??" Ich sah ihm kurz in die Augen. Ob du eine Freundin hattest, als du gegangen bist" Er sah mir kurz in die Augen und fing dann an zu grinsen. "Du erträgst den Gedanken also nicht, daran zu denken, dass ich eine Freundin haben könnte? Wenn es dich beruhigt, nein, hatte ich nicht. Wärest du eifersüchtig gewesen?" Ich sah ihn nur böse an und sah den Sonnenuntergang an. "Das find ich jetzt irgendwie süß von dir", murmelte er in mein Ohr und ich verdrehte die Augen. Als die Sonne untergegangen, klingelte es pünktlich. "Ich liebe dich" Ich sah Jay nur mit großen Augen an und küsste ihn dann. Er lächelte in den Kuss und ich vergrub das Gesicht in seinem Shirt, als ich die Schritte meines Dads hörte. "Grace, Jay, eure Freunde sind da"

8. Kapitel

Ich konnte es immer noch nicht glauben. Rambo, Nuri, Jan, Chris und Mike trugen meine Koffer und meine Eltern und Kaylee flogen links von mir, Jay flog rechts von mir und hielt meine Hand. Und das beste, er liebte mich! Ich hielt ihn ein bisschen an und wir flogen mit etwas Abstand zu den anderen. "Was ist?" "Jay, sei ehrlich. Was wird aus uns, wenn wir in deiner Welt sind? Bleiben wir zusammen? Oder gehst du zurück zu deinen Freunden?" Er seufzte und sagte dann: "Ich bleibe bei dir. Ich besuche nur kurz meine Freunde und dann komme ich zurück zu dir. So schnell wirst du mich nicht los, Prinzessin" Ich lächelte und wir flogen zurück zu den anderen, die vor einem hellen Fleck auf uns warteten. "Also, das ist das Portal in unsere Welt. Wir kommen direkt in unser Schloss. Wir drei gehen vor, dann ihr zwei und dann immer zu zweit, okay?", sagte Dad und hielt Mum und Kaylee an der Hand. "Komm Grace, wir sind dran" "Tut es weh?" Er grinste nur und schüttelte den Kopf. "Halt dich an mir fest. Dann passiert dir nichts" Ich folgte ihm vorsichtig und klammerte mich an ihm fest. Ich spürte, wie ich von einer Art Sog mitgerissen wurde und dann fielen wir wie durch eine Wand. "Hast du dir weh getan, Grace?" "Nein, alles okay" "Vorsicht, jetzt kommen die nächsten." Erst kamen Rambo und Nuri, dann Jan und Flo, dann Chris und Mike. "Prinzessin Grace, ich würde Sie gerne in Ihr Zimmer geleiten?" Ich drehte mich um und folgte dem Butler. "Hier ist Ihr Zimmer. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht." "Stellt die Koffer da hin, Jungs" Ich ging in das nächste Zimmer, das sich ale Bad herausstellte. Ich sah mich an und grinste Jay hinter mir dann an. "Was hast du vor?" "Nichts, ich bin müde. Ich geh' ins Bett. Nacht" Ich zog mir schnell meine Jeans und das Top aus. "Ist das jetzt eigentlich dein Ernst?" "Was denn?" Er murmelte nur irgendwas und ich legte mich ins Bett. "Schläfst du nicht hier?", fragte ich, als er sich umdrehte und auf die Tür zuging. "Ich dachte schon, du fragst nie" Ich verdrehte die Augen und wartete, bis er sich neben mich legte. "Ich liebe dich, Grace" "Ich dich auch Jay", murmelte ich und kuschelte mich an seine harte Brust. "Sehen eigentlich alle Engel so gut aus?" Er zuckte nur die Schultern. "O Gott, ich glaub ich bin im Himmel" "Bist du ja auch" "Grace" Ich blinzelte und murrte. "Grace, wach auf. Bitte, es ist wichtig" Ich schlug die Augen auf und fauchte: "Was" "Die Zofen ziehen dich an. Beeilt euch. Wir haben Besuch" Er verschwand durch die Tür und drei Mädchen etwas älter als ich kamen herein mit einem Kleid in der Hand. "Habt ihr hier keine Hosen oder Röcke?" "Es tut uns sehr Leid, Ihnen dies mitteilen zu müssen, aber Hosen sind hier nur für Männer, Prinzessin Grace. Und wenn Sie mir die Frage gestatten, was sind 'Röcke'?" Ich seufzte und sagte: "Ich zeige euch jetzt mal wie man sich in der anderen Welt kleidet" Ich suchte in meinen Koffern, bis ich das perfekte Outfit gefunden hatte. Ich nahm sogar Rücksicht auf das mit dem Kleid. Ich schminkte mich, lockte meine Haare und trat dann aus dem Bad. "Aber Prinzessin, ist das nicht ein bisschen zu freizügig? Und diese Schuhe... Und was haben Sie denn da auf den Nägeln!" Ich verdrehte die Augen und trat aus der Tür. "Grace?" Ich drehte mich um und grinste Jay an. "Du kannst es nicht lassen, oder?" Ich zuckte mit den Schultern und ließ mich von ihm in einen großen Saal führen. "Ah, da ist sie ja. Das ist meine ältere Tochter Grace. Prinzessin Kaylee kennt Ihr ja bereits" Dad nahm meine Hand und bedeutete Jay zu gehen. "Bleib da, bitte" Jay sah mich kurz an und dann Dad. Dann gab er sich geschlagen und nahm meine Hand in seine. Erst jetzt sah ich den jungen Mann, mit dem Dad geredet hatte, so schlecht sah er gar nicht aus, aber an Jay kam er bei weitem nicht ran. "Grace, das ist dein zukünftiger Ehemann Charles. Er ist Prinz der hellen Engel" "Aber Daddy..." Charles ergriff meine Hand und küsste meinen Handrücken. Ich verspürte den Drang, die Hand an meinem Kleid abzuwischen. "Daddy. Wieso willst du mich denn verheiraten. Ich bin 17!" "Schätzchen, in der anderen Welt ist das zu jung um zu heiraten. Hier sind die meisten schon mit 14 verheiratet" Ich sah Jay kurz an und überlegte, ob er doch gelogen hatte, und schon seit Jahren eine Frau hatte. "Gracey, ich habe dich nicht angelogen und ich werde es nicht tun. Ich bin nicht verheiratet und ich werde keine andere außer dich heiraten. Ich liebe dich, Grace. Bitte, ich will nicht, dass du ihn heiratest", hörte ich Jay's Stimme flehend in meinem Kopf. "Denkt Ihr nicht auch, dass Eure Tochter sich sehr freizügig kleidet?" "Ich habe ihr in der Welt alle Freiheiten gegeben. Und die werde ich ihr auch weiterhin geben. Sie wird frischen Wind in diese Welt bringen" Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Dad. Ich. Werde. Diesen. Mann. Nicht. Heiraten. Verstanden? Ich liebe Jay und so wird es auch bleiben. Wenn es sein muss, ziehe ich wieder nach Hause. Ist mir auch egal. Aber ich werde ihn nicht heiraten" Dad sah mich lange an und nickte dann ergeben, als er die Entschlossenheit in meinen Gedanken las. "Danke, Gracey", flüsterte Jay und ich küsste ihn nur. Er lächelte und zog mich mit. Im Schlossgarten blieb er stehen und ich sah einen Pool. "Nein Jay. Bitte, ich geh hoch und hol meine Badesachen, aber bitte. Das Kleid ist neu!" Er sah mich stirnrunzelnd an und verdrehte die Augen. "Wir könnten auch nackt baden. Das machen hier alle", flüsterte seine Stimme in meinem Kopf. "Aber da sind keine Handtücher" "Wir müssen wen rufen, du Dummerchen" Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und er grinste. "Willst du jetzt baden oder nicht?" Ich grinste zurück und zog die Schuhe aus. "Gut dass ich immer wasserfeste Schminke benutze", dachte ich und machte die Ohrringe ab. "Jay, hilfst du mir?" Er hatte nur noch seine Boxer an und ich murmelte: "Wir könnten auch die Unterwäsche anlassen, oder?" "Die ist aber neu!", machte er mich leise nach und küsste mich auf den Nacken. "Das ist gemein", murmelte ich zurück. Er machte den BH auf und zog mir den Slip aus. "Gott, wieso bist du nur so wunderschön?", flüsterte er und zog sich die Boxer aus. Ich verdrehte die Augen, als er kopfüber reinsprang und ging langsam über die Leiter rein. "Das ist eiskalt, Jay", dachte ich und er tauchte prustend auf. Er nahm meine Hände und zog mich an sich. "Das ist doch egal, oder?" "Hm", machte ich nur und erwiderte seinen Kuss. "Tut mir Leid, wenn ich störe..." Ich drehte mich um und sah Charles am Beckenrand stehen. "Was willst du?", knurrte Jay zu ihm rüber. "Hades hat mir angeboten, dass ich mich hier aufhalten darf, wenn ich keinen Ärger mache. Ich wollte eigentlich ebenfalls baden, aber ich werde dann mal wieder gehen", sagte er gleichgültig. Ich verdrehte die Augen und murmelte: "Mach das"  "Wo waren wir?", fragte ich Jay in Gedanken. Der grinste und ich stellte mich auf Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Ich hörte Kleidung rascheln und wich von Jay zurück. "Was wird das?", fauchte ich Charles zu und er hob beschwichtigend die Hände. "Ich will nur baden. Nicht mehr" "Dann lass gefälligst deine Hose an", knurrte Jay wieder. "Hast du deine an?" Ich verdrehte die Augen. "Komm, Jay. Wir gehen hoch" "Nein Grace. Wenn er Ärger macht, muss er gehen, also sorgen wir dafür, dass er Ärger macht" Ich seufzte und küsste Jay wieder. "Wie willst du das anstellen?" "Naja, du könntest ja so tun, als hättest du Interesse an ihm, wenn ich nicht dabei bin. Und dann könnten wir ihn zusehen lassen, wenn wir irgendwas machen, wie jetzt. Dann regt er sich so auf, dass er Ärger macht.", hörte ich Jay's Stimme in meinem Kopf. "Guter Plan. Ich werde es versuchen" Er küsste mich kurz und tauchte mich dann. Als ich wieder an die Luft kam, funkelte ich ihn böse an, aber er lachte nur. "Idiot", murmelte ich und ließ zu, dass er seine Arme um mich legte. "Versuch doch, mich auch zu tauchen", raunte er in mein Ohr und ich verdrehte die Augen. "Jetzt weißt du es ja" "Du würdest es auch nicht schaffen, wenn du mich überraschen würdest" Ich zog die Augenbrauen hoch und er lachte. "Versuch es doch wenigstens mal" Ich sah ihn kurz an und grinste dann. "Aber du darfst dich nicht wehren!" Er grinste nur und ich hüpfte hoch, und versuchte, seinen Kopf, runterzudrücken. "Genau das hatte ich erwartet. Und ich hab eine tolle Aussicht" Ich ließ mich fallen und sah ihn böse an. "Und, haben dir meine Titten im Gesicht gefallen?" Jay zuckte nur mit den Schultern und grinste. "Könntest du das nochmal machen?" "Wieso das denn?" Er grinste nur dreckig und bückte sich. Er küsste mich kurz auf den Mund und dann über meinen Hals Richtung Dekolléte. Ich konnte nur mühsam ein Aufstöhnen unterdrücken, als er meinen erregten Nippel in seinen Mund nahm. "Hör auf, verdammt", knurrte ich ihn gedanklich an. "Wieso denn?" "Ich will nicht vor ihm Sex haben, okay?" Er grinste und rief nach einem der Butler. Dieser brachte uns Handtücher. Ich grinste, als mir eine Idee kam. Der Butler hatte sie auf den Boden gelegt. Ich zwinkerte Jay zu und ging raus. Ich bückte mich, dass die beiden meinen Hintern perfekt sehen konnten und das, was darunter war. "Grace!", hörte ich ein Knurren in meinem Kopf und schlang mir das Handtuch um den Körper. "Problem?", fauchte ich Jay zu, der mich nur küsste und mitzog. "Das war gemein, Grace. Und das weißt du" Ich zuckte mit den Schultern. Ich ging in mein Zimmer und in mein Badezimmer. Ich duschte ausgiebig und suchte nach passenden Klamotten. Und ich gab keinerlei Rücksicht auf die Sache mit dem Kleid. Ich zog eine weite graue Schlabberhose an, ein pastellfarbenes Top und einen schwarzen Longpullover drüber. Meine Haare machte ich zu einem lockeren Dutt und zog Stoffschuhe an. Ich trat aus dem Bad und zog Jay mit, der auf dem Bett saß und wartete. "Heißes Outfit" Ich grinste und fragte: "Wo ist der Speisesaal? Ich hab Hunger" Er sah auf die Uhr und sagte: "Glück gehabt. In ein paar Minuten ist Abendessenszeit. Wir könnten noch den Sonnenuntergang ansehen" Ich grinste ihn an und ließ mich von ihm mitziehen. "Ich liebe es, dich zum Strahlen zu bringen", murmelte er in mein Ohr und küsste mich. Ich schloss genießerisch die Augen und seufzte. "Daran könnte ich mich gewöhnen. Faulenzen und Spaß haben. Was für ein Leben" "Keines für eine Prinzessin, Süße. Du musst regieren lernen, du musst auf Bällen anwesend sein, du musst gut aussehen - aber das tust du auch in Schlabberhosen - und du musst dich vornehm benehmen. Das ist nicht einfach, Gracey" Ich zuckte nur mit den Schultern und lehnte mich an ihn. "Prinzessin Grace, ich entschuldige die Störung, aber Sie wurden eingeladen, zum Abendmahl zu erscheinen" Jay küsste mich noch kurz und wir folgten dem Butler zum Saal zurück. "Da seid ihr ja. Wir haben euch gesucht. Kommt, setzt euch. Grace, Liebling, was hast du denn da an?", fragte Dad. Ich verdrehte die Augen. "Ich bin hier Zuhause, oder? Also kann ich anziehen, was ich will!" Er seufzte nur und wir begannen zu Essen. Nach dem Essen wurde über die Zukunft geredet. "Grace, Kaylee. In drei Tagen wird ein großer Ball stattfinden. Genug Kleider habt ihr ja. Und bitte, kleidet euch anständig - er warf mir dabei einen böse Blick zu. Euch wird hier das Tanzen beigebracht werden und wie ihr euch zu Benehmen habt - wieder dieser Blick in meine Richtung. Versucht bitte, nicht negativ aufzufallen, okay?" Ich sah, wie Kaylee nickte und verdrehte die Augen. Die hatte es gut. Ich machte immer irgendwas dummes, wenn ich es gar nicht tun wollte. Also nickte ich einfach mal brav und ignorierte Jay' s stummes Gelächter in meinem Kopf, der natürlich meine Gedanken mitbekommen hatte. Nach dem Essen gingen Jay und ich nach oben in mein Zimmer. "Du hast richtig interessante Gedanken", murmelte er und küsste mich in die Kissen des großen Bettes. "Was ist eigentlich aus Rambo und denen geworden? Die hab ich die ganze Zeit nicht gesehen" Er grinste kurz und sagte: "Die sind zu meinen Freunden gegangen. Sie haben es mit einem 'verliebten Jay' nicht mehr ausgehalten" Ich grinste und küsste ihn.

9. Kapitel

 

Am nächsten Morgen wurden wir von einem Schrei geweckt. Ich setzte mich auf und sah die Zofen verwirrt an. „Was is los?“, nuschelte ich und sah mich um. „Es ist nicht gestattet, Männer mit in sein Bett zu nehmen, vor der Hochzeit. Sie... Sie haben...“ Ich knurrte und schleuderte Jay ein Kissen ins Gesicht. „Was ist los, Prinzesschen? Wieso so schlecht drauf am Morgen? Ich könnte dich ja beruhigen...“ „Jay!“, fauchte ich und er verdrehte die Augen. „Was machen die hier?“, fragte er dann und grinste. „Wir haben das Gesetz gebrochen, aber Gracey... Ich glaube, das macht dir gar nichts, oder?“ Ich funkelte ihn an, musste aber lachen. Jay schlug die Decke zurück und ich hörte das Aufkreischen der Mädchen und grinste, als ich sah, wie sie sich die Augen zuhielten. „Tja, so ist das nun mal“ Er küsste mich, zog sich an und verschwand dann aus dem Zimmer. „Was wollt ihr hier?“, fragte ich die drei dann. „Wir sollen Ihnen bei der Auswahl helfen“ Ich stöhnte und öffnete meinen Schrank. „Tobt euch aus“ Keines meiner Kleider war ihnen Recht. Das eine zu brav, das andere zu hell, dieses zu freizügig – welches mein Favorit war – das andere zu Prinzessinnenhaft. So entschloss ich mich doch alleine. Ich zog ein blutrotes trägerloses Kleid an, das mir bis zu der Mitte meiner Oberschenkel ging. Dazu zog ich schwarze Pumps an und steckte mir schwarze Rosenstecker ins Ohr. Ich machte mir den Nagellack in der selben Farbe wie das Kleid drauf und schminkte mich. „Na?“ Die drei sehen mich entgeister an, was ich als gutes Zeichen deute. Ich frage also: „Wo muss ich hin?“ Als keine Antwort kam, zuckte ich mit den Schultern und stöckelte nach unten. „Grace? Sag mal, wieso hast du immer so kurze Kleider an? Und dann auch noch so... Die sind doch viel schöner!“, sagte Kaylee vor mir und ich zog die Augenbrauen hoch. „Also bitte. Deinen Prinzessinnen-Flair kannst du dir sonst wo hin stecken!“ Ich musterte ihr pinkfarbenes Glitzerkleid und schüttelte mich. Das war ja fast schon grausam gegenüber meine Augen, das so lange anzuschauen! „Beide hier? Also, Ladys. Ihr braucht eure Partner. Husch, husch! Sucht euch welche!“ „Wen soll ich bitte nehmen?“, fragte Kaylee. „Nimm Charles“, grummle ich und rufe gedanklich nach Jay. „Jay? Ich weiß, dass du mich hören kannst, also schwing deinen Arsch hierher und tanz mit mir!“ „Ich liebe es, wenn du so gebieterisch bist!“ Er küsste mich auf die Wange und ich sehe, wie Charles die Tür hinter sich schließt. „Eure Schwester ist ja fast noch schöner, als Ihr, Prinzesin Grace. Fast“ Ich funkelte ihn an und wandte mich dem Tanzlehrer zu, der sich seine geschniegelten Haare zurück kämmte und dann sagte: „Gentlemen, könnt Ihr tanzen?“ „Natürlich“, sagte Charles, als wäre es selbstverständlich. Für ihn war es das wahrscheinlich... Jay nickte nur und hielt mir auffordernd die Hand hin. „Darf ich um diesen Tanz bitten?“ Ich verdrehte die Augen und legte meine Hand in seine. „Nana, Prinzessin. Das war sehr unhöflich! Sie wissen, was Sie zu sagen haben!“ „Blabla...“ „Bitte?“ Ich seufzte und legte erneut meine Hand in Jay's „Ich wäre erfreut darum“, sagte ich in meinem freundlichsten Ton und sah, wie Kaylee und Charles schon tanzten, auch wenn sie ihm dauernd auf den Fuß stieg und sich entschuldigte. „Okay, leg deine Hand hier auf meine Schulter“, sagte Jay gedanklich zu mir. Ich tat wie mir geheißen und spürte seine Hand auf meinem unteren Rücken und dann, wie er meine Hand in seine nahm. Ich sah zu ihm auf und er lächelte. „Gibt's hier keine Musik?“, fragte ich laut den Tanzlehrer und der murmelte irgendwas und dann kamen mehrere Männer in Anzügen rein, mit Musikinstrumenten in den Händen. Kurz darauf ertönte liebliche Musik und ich stöhnte. „Keine gute Musik hier?“, fragte ich Jay und der lachte. „Wir sind hier so wie im Mittelalter in deiner Welt, Gracey. Da gibt’s kein Skrillex oder Cody Simpson, geschweige denn Justin Bieber oder One Direction“ „So ein Scheiß“ Er wirbelte mich rum und ich lachte. „Wenigstens trittst du mir nicht auf den Füßen rum“, murmelte er und ich sah zu Charles und Kaylee. Sie schaffte es immer noch nicht. „So, genug getanzt für heute!“, sagte Dad und Kaylee lief zu ihm nach oben, um ihn zu umarmen. „Hey Dad!“, rief ich nach oben und sah mich um. Die Männer verschwanden wieder und der Tanzlehrer folgte ihnen. „So ein schräger Vogel“, murmelte ich und eine neue Stimme ertönte. „Sag mal, wie viele von den geschniegelten Typen gibt’s denn hier eigentlich?“, rief ich nach oben zu Dad und wandte mich dem zweiten Kanarienvogel zu. „Gentlemen, Sie können gehen“ Jay nahm sich einen Stuhl und setzte sich etwas hinter mich. „Das war eine Aufforderung“ „Mir egal“ Der Typ fasste sich mit zwei Fingern an die Nasenwurzel und fasste sich. „Wenn's sein muss, aber lenken Sie die Prinzessin nicht ab. Prinzessin Kaylee, Sie werden sich mit dem guten Benehmen nicht schwer tun, Sie werden sich einer Prüfung unterziehen und können dann gehen. Sie, Prinzessin Grace, werden üben. Wenn ich das Gefühl habe, Sie haben das Zeug dazu, können Sie sich ebenfalls der Prüfung unterziehen. Sie verlassen den Saal solange nicht, bis Sie die Prüfung bestanden haben“ „Aber...“ „Keine Widerworte. Sie sind eine Frau...“ „Bitte? Nur weil ich eine Frau bin? Ich kann genauso denken wie Sie, Mister! Ohne eine Frau wären Sie gar nicht hier, also spucken Sie nicht so große Töne und machen Sie Ihren Job!“ Er starrt mich sprachlos an. Dann legt er jeweils ein paar Blätter vor uns hin. „Anfangen!“ Die Antwort auf 'Darf ich um diesen Tanz bitten?' und solche Fragen. „Wer hat sich denn den Schei0 ausgedacht“, frage ich gedanklich Jay und er grinst. Er hilft mir, die ganzen Antworten zu finden und ich gebe noch vor Kaylee ab. Die sieht mich erstaunt an. Der Typ sieht drüber. „Sie können gehen“ „Aber...“, fängt Kaylee an und ich zwinkere ihr nur zu. Jay folgte mir nach draußen und ich grinste. „Was stellen wir jetzt an?“ „Naja, wir könnten ja auf dem Thron deines Vaters vögeln, was sicherlich Spaß macht, oder wieder nackt baden, und dort vögeln, oder in deinem Bett vögeln, egal wo“ Ich lachte. „Meinen Thron könnt ihr vergessen!“ „Ach Daddy! Komm schon!“ „Nix da“ Ich knurrte und zog Jay hinter mir her. „Was hast du jetzt vor?“ „Ich will nach draußen“ „Außerhalb des Schlosses?“ Ich nickte und er schüttelte den Kopf. „Das geht nicht. Du darfst das Schloss nicht verlassen, ohne eine Garde“ „Ich will aber keine mitnehmen. Du reichst doch völlig als Schutz, oder?“ Ich schenke ihm einen verführerischen Augenaufschlag. „Weißt du, dafür, dass du eigentlich gut werden solltest...“ „Danke!“, hauche ich und küsse ihn dankbar. „Schon gut. Wo solls den hingehen?“ „Ich will deine Familie kennenlernen! Und deine Freunde. Und Rambo und die anderen wiedersehen!“ „Das ist ganz schön viel für einen Tag...“ „Jay“ „Jaja, ich bin schon da“ Er kletterte auf die Fensterbank meines Zimmers und ließ sich fallen. „Jay!“, kreischte ich und er kam lachend wieder hoch geflogen. „Das ist nicht lustig!“, fauchte ich und flog ihm hinterher. „Wir müssen in die Wolken fliegen. Keine Angst, du wirst was sehen. Aber die Wachen unten sehen uns nicht“ Ich folgte ihm in eine Wolke. „Und bis sie uns sehen, können sie uns nicht mehr erkennen“ Ich nickte und folgte ihm, bis ich nach mehreren Stunden fliegen in einiger Entfernung ein Haus sah. „Ist es das?“ Er nickte nur und wir landeten. „Sie haben mich nicht mehr gesehen, seit ich in den Krieg geschickt wurde“, murmelte er und ich umarmte ihn. „Wer sind Sie, und was tun Sie auf unserem Grund und Boden?“ Jay hatte ihnen den Rücken zugedreht, so sah ich einem zweiten, älteren Jay direkt ins Gesicht. Als ich den Kopf hob, zuckte er zurück und sank sofort auf die Knie und warf sich auf den Boden. „Vergebt, Hoheit. Ich wusste nicht, dass Ihr es seid. Wenn Ihr mir die Frage gestattet, wer ist Euer Begleiter?“ Ich sah Jay auffordernd an und er drehte sich um. „Jason? Aber... Maryse! Liliana! Timothy!!“ Zwei Frauen und ein junger Mann kamen etwas später aus dem Haus gestürmt und warfen sich auf den Boden. „Steht doch auf!“, bat ich und sah Jay verwirrt an. „Du bist ihre Prinzessin! Sie verneigen sich vor dir“, sandte er mir gedanklich und ich nickte kurz. „Jason!“ Der Mann umarmte Jay brüderlich und ich hörte, wie er ihm etwas ins Ohr flüsterte. „Er hat gefragt, woher ich dich kenne“ „Okay“ Die beiden Frauen umarmten ihn ebenfalls und baten uns dann ins Haus. „Wollt Ihr Tee, oder Kaffe? Kuchen?“ Ich schüttelte den Kopf und dankte ihnen. „Woher kennt Ihr meinen Bruder, Hoheit?“ Der Vater von Jay schlug ihm auf den Hinterkopf, aber ich lächelte nur. „Ich war zuvor in der anderen Welt. Jay hat mich gefunden, nichtsahnend, dass ich ein Engel werden würde. Er hat mich aufgeklärt, wobei ich rausgefunden habe, dass mein Vater Hades und meine Mutter Aphrodite ist. Nicht zu vergessen, dass meine Schwester Kaylee zu den anderen gehört“ Wir redeten noch eine Weile, bis Timothy sagte, dass er nun zurück zu seiner Frau gehen würde. „Wir werden auch gehen. Es war mir ein Vergnügen, hier zu sein“ Ich verabschiedete mich von allen und folgte Jay dann. „Zu den anderen?“ Ich nickte und er nahm meine Hand. „Danke“ „Für was?“ „Ohne dich wäre ich nicht hingegangen und sie hätten weiter gedacht, dass ich längst tot bin“ „Jay, ich...“ Ich wusste nicht mal, was ich sagen wollte. „Deine Schwester ist hübsch“, murmelte ich dann und er grinste. „Ja, das ist sie. Sie ist erst 16 und schon so schön“ „Ist sie dann auch noch kein vollwertiger Engel?“ Er nickte. „Genau. Sie wird nächstes Jahr 17“ „Dein Bruder ist sehr... neugierig“ Er lachte leise. „Ja, das war er auch schon, als er noch nicht mal 10 war. Er ist zwei Jahre älter als ich, also 21. Er hat bereits eine Frau, Elia. Sie ist mit 15 an ihn verheiratet worden. Relativ spät für diese Welt. Sie ist inzwischen 18, so alt war Tim, als er geheiratet hat“ „Ganz schön jung“ „Meine Eltern finden es eine Schande, dass ich nicht verheiratet bin. Doch ich wollte warten, bis ich die richtige finde, nicht einfach die erstbeste heiraten“ „Ist Liliana... Hat sie schon einen Mann?“ „Nein, aber verlobt. Sie hat sich in ihn verliebt. Die Glückliche. Ich hatte immer Angst, dass sie verheiratet wird, ohne Gefühle zu haben. Das ist das Schlimmste, was dir passieren kann. Wenn Engel sich binden, dann für immer. Man kann sich nicht trennen. Und auch nicht fremdgehen“ „Wie bindet man sich?“ „Sex“ „Aber... Sind wir beide dann auch...? Gilt das in beiden Welten?“ Er grinste leicht und nickte dann. „Du bist für immer meine Frau. Dein Vater... Er weiß nicht, dass wir bereits Sex hatten, deswegen wollte er dich mit Charles... Jedenfalls, er weiß es nicht“ „Sollen wir es ihm beichten?“ Er zuckte mit den Schultern. „Wenn Ihr das wünscht, Prinzessin“ Ich lachte nur und nahm seine Hand in meine. „Wieso ist hier noch Mittelalter?“ „Frag das wen anders. Jedenfalls, wenn du Königin bist, wird sich vieles ändern, schätze ich...“ „Wieso werde ich Königin und nicht Kaylee?“ „Sie wird ebenfalls Königin, die der Guten. Dass das Gleichgewicht bleibt“ Wir landen in meinem Zimmer und ich mache mich auf die Suche nach meinem Vater. „Du suchst mich?“ Ich umarmte Dad und fragte dann: „Hast du kurz Zeit? Ich und Jay müssen mit dir reden“ „Wegen Charles? Ich werde ihn mit Kaylee verheiraten“ „Nein, nicht wegen Charles. Es geht um uns. Mich und Jay“ „Ihr seid... Ihr hattet Sex. In der anderen Welt. Jay, du wusstest, was das bedeutet! Wie konntest du die Konsequenzen vergessen? Oder versprichst du dir etwas davon?“ „Dad, ich liebe ihn! Und es war eigentlich meine Schuld...“ Dad drehte sich um und ging wortlos aus dem Saal. „Lass mich das machen“, murmelte Jay, küsste mich kurz auf die Stirn und lief Dad hinterher.

 

Jay
Ich folgte Hades und hörte, wie Grace zurück in ihr Zimmer ging. „Hast du damals gewusst, dass sie meine Tochter ist?“ „Nein, ich wusste es wirklich nicht. Und es war auch nicht geplant. Wir haben mit den anderen geredet und dann...“ „Was ist danach passiert?“ „Grace wollte gehen, und ist auch gegangen, aber ein paar Minuten später hörte ich in den Gedanken der anderen, dass sie wieder da war und alle ignorierte. Ich wollte nachsehen, was los war. Ich machte die Tür auf, und konnte sie gerade noch auffangen. Als sie ein paar Minuten später wieder aufwachte, konnte sie die Gedanken von allen hören. Auch meine, obwohl ich eine Mauer errichtet habe. Ich bin ernsthaft davon ausgegangen, dass sie eine der anderen ist. Deswegen hab ich sie so gut wie es ging von den anderen ferngehalten“ „Liebst du sie wirklich?“ Ich nickte ernst und Hades nickte ebenfalls. „Wirst du ihr irgendwann einen Antrag machen, wenn die Zeit gekommen ist?“ Ich war mir meiner Verantwortung bewusst. Ich konnte keinen Rückzieher machen. „Das werde ich. Wenn die Zeit gekommen ist. Wenn sie sich selbst im Klaren darüber ist, wer sie ist und was sie kann. Sie hat erstaunliche Fähigkeiten. Ich denke, sie hat von Ihnen und Ihrer Frau etwas. Sie kann die Gedanken von hell und dunkel lesen. Und sie kann nett sein, netter als Kaylee. Das hat man bei der Prüfung gesehen, auch wenn ich zugebe, dass ich meinen Teil beigetragen habe“ Hades schickte mich weg und ich ging auf die Terasse gegenüber des Speisesaals. „Ach, der Macker der Prinzessin!“ Ich sah Charles nur an und stellte mich an das Geländer. „Seid ihr zwei eigentlich verheiratet?“ „Nein, wieso sollten wir?“ „Ich hab mitbekommen, über was du und Hades geredet habt. Ihr seid gebunden. Ohne Heirat. Das verstößt gegen die Regel!“

10. Kapitel

 

„Ich wusste es nicht, dass sie die Prinzessin ist. Ich habe mich von der ersten Sekunde, in der ich sie sah, in sie verliebt. Auch wenn sie noch so unnahbar oder kalt war. Als es passierte, wussten wir es nicht. Ich erfuhr erst eine Woche später, dass sie die Tochter von Hades ist. Und dann war es schon zu spät...“ Ich verstummte, als ich schnelle Schritte von hohen Schuhen hinter mir hörte und dann spürte ich Grace' Anwesenheit. Ich drehte mich zu ihr um und sah, wie sie sich auf das Geländer setzte. Sie küsste mich und flüsterte: „Ich muss dir was zeigen“ Ich hob abwartend eine Augenbraue und sah, wie sie sich nach hinten fallen ließ. „Gracey, was soll der Mist?“, brüllte ich und wollte mich gerade ebenfalls runnterstürzen. „Was machst du denn?“, hörte ich ihre Stimme hinter mir und fuhr herum. „Wie hast du das gemacht?“ Ich sah, wie sich ihre pechschwarzen Flügel wieder auflösten und sie grinste teuflisch. „Ein andermal“ Nur eine Zehntelsekunde später stand sie vor mir und ich sah sie verwirrt an. „Wie machst du das?“ Sie verdrehte die Augen und ich grinste. „Das macht dich heiß, Babe“, kam es von Charles neben mir und er nahm ihre Hand, um diese zu küssen. „Wag es, deine ekligen Lippen auf meine Hand zu legen, und du hast ein Problem!“, fauchte Grace und riss sich los. Einen Augenblick später stand sie hinter ihm und rammte ihm das Knie in den Rücken. Ich hielt die kleine Schlägerin fest und zog sie mit nach oben. „Lass das! Ich will ihm weh tun!“ „Das hast du schon“ Ich setzte sie auf's Bett und drückte sie nach unten. „Und jetzt sagst du mir, wieso du so schnell bist!“ „Das weiß ich doch selber nicht! Ich.. Es macht mir selber Angst, obwohl es eigentlich cool ist...“ „Und du hast wirklich nichts genommen oder getrunken?“ „Für wie blöd hältst du mich?“, fauchte sie empört und ich lächelte. „Ich liebe dich, Gracey“ „Jaja, schon klar. Ich muss weg“ Kaum hatte sie das gesagt, war sie verschwunden. „Kleines Biest“, zischte ich und machte mich auf die Suche nach ihr. Ich durchsuchte das gesamte Schloss. „Wen suchst du?“ Ich drehte mich zu Kaylee um und sagte: „Deine Schwester“ „Oh, sie rast die ganze Zeit lachend durchs Schloss und stellt Unsinn an, besser, du fängst sie bald“ Ich atmete tief durch und fragte: „Wo hast du sie zuletzt gesehen?“ „In der Küche“ Ich rannte so schnell ich konnte da hin und sah, wie die Köchinnen am Aufräumen waren. „Die Prinzessin ist durchgeknallt. Völlig verrückt!“ Ich drehte mich um und konnte gerade noch den kleinen Blondschopf um die Ecke gehen sehen. Also rannte ich hinterher und hielt sie fest. „Was soll der Scheiß?“ „Was denn? Es ist so langweilig hier!“ „Dann sag doch was, und wir machen was zusammen. Sex oder so was“ Sie funkelte mich an und ich verdrehte die Augen. Ich zog sie hinter mir her und hielt ihr die Augen zu. „Was hast du vor?“ „Wart's ab“ „Hast du sie endlich gefangen?“, fragte Kaylee und ich nickte nur. Ich führte Grace an Kaylee vorbei und dann zum Pool. „Achtung, ich ziehe dich jetzt aus!“ „Was? Wieso das denn bitte?“ Ich sah, dass niemand im Pool war, also zog ich sie kurzerhand aus und schubste sie rein. „Du Arschloch“ Ich hatte mich auch ausgezogen und sprang über sie. „Du bist ein gemeines, hinterhältiges...“ Ich erstickte ihre Worte mit einem Kuss und drückte sie nach hinten an die Wand des Pools. „Na ihr beiden“ Ich löste mich von Grace und sah Hades und Aphrodite – nackt wohlgemerkt – ebenfalls in den Pool steigen. „Ähm... Dad? Ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber... Ich hab eigentlich keine Lust, dich nackt zu sehen!“ „Grace!“, sagte Aphrodite und Grace schlug sich die Hände vor die Augen. „Bitte, können wir gehen?“ Ich grinste, nickte den beiden anderen zu und hob Grace auf meine Arme. „Ich kann auch...“ „Willst du, dass sie dich nackt sehen? Ich schirme dich ab“ Sie sah zu mir auf und ich nickte. Sie stöhnte und flüsterte zurück: „Aber schnell!“ Ich hob sie auf meine Arme und stieg dir Treppen hoch. Sie hob zwei Handtücher und unsere Klamotten auf und wir banden uns die Tücher um. „Kannst du mich wieder tragen?“ Ich lächelte, hob sie auf meine Arme und ging zu ihrem Zimmer nach oben. Ich legte sie ins Bett und zog mich dann an. „Ich muss nochmal weg. Ich komme aber bald wieder. Stell nichts an!“ Ich küsste sie auf die Stirn und sprang aus dem Fenster.

 

Grace
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Jay immer noch nicht da. Ich zog mir wieder ein Kleid an und ging zum Unterricht, in der Hoffnung, dass er dort war. „Prinzessin Grace, Ihr seid unaufmerksam! Egal, wo Eure Gedanken auch sein mögen. Bringte sie hierher ins Klassenzimmer und passt auf!“ Ich äffte ihn nach und ging aus dem Zimmer. Ich hatte keine Lust auf den Unterricht. Und ohne Jay war es noch schlimmer. Wo war der, wenn man ihn brauchte? Ich stellte mich ans Fenster und sah nach draußen. Überall Engel. Sie sahen eigentlich aus wie normale Menschen, nur halt um einiges schöner. Mit jedem Tag, an dem ich nichts von Jay sah, oder hörte, igelte ich mich mehr in meinem Zimmer ein. Nach zwei Wochen hörte ich ein leichtes Klopfen an der Tür. Ich machte diese auf und fiel Kaylee um den Hals. „Hey, was ist denn los? Ich wusste ja, dass es dir schlecht geht, aber dass es soo schlimm ist, dass du sogar mir um den Hals fällst...“ „Ach halt die Klappe“, schniefte ich und setzte mich auf mein Bett. „Was ist denn los?“ Als ob sie das nicht wüsste. „Jay ist seit zwei Wochen weg“ „Der kommt schon wieder!“ „Gibt's hier eigentlich so was wie Puffs oder so? Denkst du, dass er in so einem ist?“ „Was soll er denn da? Er hat den schönsten Engel auf dem Bett sitzen und er soll im Puff sitzen. So dumm kann keiner sein! Ich bin gleich wieder da“ Ich schaltete in der Zwischenzeit den Fernseher anund legte eine Schnulze ein. „Hier, Schokoeis. Das magst du doch am liebsten, oder?“ Ich nickte nur und umarmte sie wieder. „Danke Kaylee. Du bist die beste Schwester, die man sich wünschen kann!“ Sie lachte nur und wir löffelten gemeinsam die ganze Packung Eis. „Und, wie läuft's mit dir und Charles?“ „Er redet oft von dir, aber ich denke, er mag mich auch ganz gerne. Und wenn ich ehrlich bin...“ „Du magst ihn“, flüsterte ich und umarmte sie wieder. „Dad will euch beide verheiraten“ „Aber...“ „Was denn?“ „Ach nichts, schon okay“ Ich sah sie forschend an und merkte, wie sie schnell an was anderes dachte. Ich seufzte und nahm einen weiteren Löffel. „Hat er gesagt, wo er hin will?“ Ich schüttelte den Kopf. „Eben nicht, sonst wär ich ihm spätestens nach drei Tagen hinterher“ Sie nickte nur und es klopfte. „Ja“, sagte ich nur und die Tür ging auf. „Oh mein Gott, was ist mit dir passiert?“ Ich stürzte zu Jay und er schloss mich in seine Arme. Er stöhnte schmerzerfüllt auf und ich musterte ihn. Er hatte viele tiefere Wunden und sein Gesicht war ziemlich zerschrammt. „Gott, hab ich dich vermisst“, murmelte er und küsste mich auf die Stirn. „Was ist passiert? Wo warst du?“ Er ging nicht auf meine Fragen ein, sondern sagte nur: „Ist halb so schlimm, wie es aussieht...“ „Wo verdammt nochmal warst du?“ Er zuckte nur mit den Schultern und ich knurrte. „Geh“ „Grace...“ „Ich sagte geh!“ „Nein, du weinst, also willst du gar nicht, dass ich gehe“ „Geh, verdammt nochmal! Und komm nicht mehr wieder!“ Die beiden sahen mich bestürzt an und ich fauchte: „Wenn ich wieder hier bin, bist du weg“, ehe ich aus dem Zimmer rauschte. Ich warf mich von der Brüstung vorm Speisesaal und flog in die Wolke über mir. Ich flog eine Zeit lang einfach rum und fand mich schließlich an einem See wieder. Ich setzte mich ins warme saftig grüne Gras und schloss die Augen. Wieso wollte er mir nicht sagen, wo er war? Und wieso er so schlimm aussah? Wie konnte er nur glauben, dass ich das auf mir sitzen ließ? Ich sah etwas weiter eine Klippe und setzte mich auf den Rand. Von dort aus sah ich den Sonnenuntergang. Was wohl Jay gerade... Nein, ich durfte gar nicht an ihn denken! Ich dachte daran, was wohl gerade im Schloss passierte? Suchten sie mich schon? Hatte mich jemand beobachtet beim verschwinden? Machte sich Daddy Sorgen? Machte er Jay dafür verantwortlich? Mist, ich dachte schon wieder an ihn! Als Dad's Stimme in meinem Kopf ertönte, hörte ich zuerst einen Seufzer. „Na endlich erreiche ich dich! Komm sofort zurück, wo auch immer du bist! Es ist viel zu gefährlich, alleine draußen rumzufliegen! Vorallem in deiner Position!! Wenn du nicht sofort nach Hause kommst, dann...“ „Wieso kann ich dich hören?“, fragte ich leise. „Ich wende gerade meine ganze Macht an. Du musst ziemlich stark sein, denn normalerweise kann ich sogar einen Engel in der Menschenwelt erreichen. Da ich schon seit Stunden versuche, dich zu erreichen, musst du ziemlich stark sein, wenn du nichts davon mitbekommen hast“ Ich rappelte mich auf und flog so schnell ich konnte nach Hause. „Daddy?“ Er wartete vor dem Eingang des Schlosses auf mich und zog mich in seine Arme. „Weißt du, wo Jay war?“ „Natürlich weiß ich das, aber...“ „Wo?“ „Bei seiner Ex...“ „Bitte was??“ Ich rauschte nach drinnen und ging auf mein Zimmer. Vorsorglich errichtete ich in meinem Kopf mehrere Mauern, dass ich ungestört sein konnte. Als ich in mein Zimmer kam, war fast alles anders. Andere Bettwäsche, Jay's Sachen waren aus meinem Schrank genommen; alles, was mit ihm zu tun hatte, war einfach weg. Fotos auf meinem Handy, Musik, die er gerne hörte, sogar meine Kopfhörer hatte er mitgenommen, nur weil er die benutzt hatte. Ich spürte, wie mir die Tränen hochkamen. Wieso war er bei seiner Ex? Und das dann auch noch ohne mich oder mir Bescheid zu sagen, wohin er ging? Hatte ich ihm denn nie etwas bedeutet? Als es klopfte, machte ich die Tür auf. „Rambo!!“ Ich umarmte ihn stürmisch und er lachte. „Ich hab dich auch vermisst, Kleine!“ „Was machst du hier?“ „Dafür sorgen, dass du nicht noch mehr Unsinn anstellst. Wir sieben sind ab heute für dich zuständig. Hades hielt es für besser so. Ich hab jetzt Dienst“ „Komm rein“ Ich zog ihn an der Hand rein und wir redeten. Das Thema Jay ließ er aus. Und ich war froh drüber, immerhin war er einer seiner Freunde. Nach drei Stunden zog ich mir wortlos die Sachen aus und legte mich ins Bett. „Kommst du nicht ins Bett?“, fragte ich und er brummte was wie: „Jay wird mich umbringen“ Aber er schlüpfte zu mir unter die Decke und legte einen Arm um meine Hüfte. „Danke“ Doch nur ein paar Minuten später wurde das Licht angemacht. Ich setzte mich wütend auf und sah ich Chris in der Tür stehen. „Rambo, es hieß, auf das Prinzesschen auspassen nicht mit ihr ins Bett gehen!“ „Haha“ Rambo verdrehte die Augen und verschwand. Als sich Chris auf meinen Schreibtischstuhl setzte, zog ich die Augenbrauen hoch. „Willst du nicht schlafen?“ „Im Gegensatz zu Rambo würde ich nicht für ein Mädchen die Freundschaft zu Jay wegschmeißen. Aber Rambo war schon immer der sensibelste von uns. Er steht zwar nicht auf dich, aber du bist wie eine Schwester für ihn. Für mich bist du nichts anderes, als die Gefährtin von Jay und damit unerreichbar für mich. Dazu kommt, dass du meine Prinzessin bist. Die zukünftige Königin...“ Ich zuckte bei jedem 'Jay' zusammen und er sah mich besorgt an. „Ich wusste ja, dass ihr Ärger im Paradies habt, aber so krass, was hast du eigentlich für ein Problem?“ „Was mein Problem ist? Ich war zwei Wochen voller Sorge, wo er ist, ob er mich einfach sitzen lässt, oder ob er vielleicht schon tot ist! Und dann kommt er zurück, verletzt, meint es wäre nicht so schlimm und ich erfahre von meinem Vater, dass er bei seiner Ex war!“ Chris machte den Mund auf und zu und sah dann aus dem Fenster. Ich ließ mich nach hinten fallen und schloss die Augen. Als ich nach einer Stunde noch immer wach war, sagte Chris: „Du solltest schlafen“ „Würde ich, wenn ich könnte...“ Er stand wortlos auf und ging. „Hallo? Danke, dass du auch einfach gehst ohne ein Wort! Ist das hier so Gewohnheit??“ „Und wieso soll ich jetzt herkommen?“, hörte ich SEINE Stimme „Sie kann nicht schlafen“ „Und was hab ich damit zu tun??“ „Du bist ihr Gefährte...“ „Leg dich du doch zu ihr ins Bett, ich mach das sicher nicht!“ Ich spürte einen Stich in der Brust und unterdrückte den Schluchzer, der sich rausdrängte. „Sie ist wach, du Idiot!“, fauchte Chris und ich hörte Jay: „Weißt du eigentlich, wie scheißegal mir das ist?“ Dieses Mal konnte ich den Schluchzer und auch die Tränen nicht zurückhalten und drückte mir das Kissen auf den Mund. „Ich hol Rambo“, murmelte Chris und kurz darauf hörte ich die schweren Schritte von Rambo. „Was denn los, Kleines?“ Ich schlang meine Arme um ihn und heulte ihm das Shirt voll. „Ihr kommt alleine zurecht, oder?“ Rambo nickte nur und sagte kein Wort. Nach einer halben Stunde hatte ich keine Tränen mehr und schlief erschöpft ein. Am Morgen hatte ich keinen Bock, aufzustehen. „Komm schon Grace! Steh auf!“ „Nein“ Ein paar Minuten später klatschte er mir eine Ladung Wasser ins Gesicht. „RAMBO, was soll der Scheiß?“ Ich rannte ihm hinterher und wir liefen durch das komplette Schloss. „Grace, du solltest dir vielleicht etwas anziehen!“ Rambo hielt mich in den Armen und drückte mich an sich. Sein Oberkörper bewegte sich genauso hektisch wie meiner. „Wieso, gefalle ich dir nicht?“, fragte ich frech und zog ihn mit nach oben in mein Zimmer. „Ich geh jetzt duschen. Kannst ja mitkommen, wenn du willst“ Rambo zog nur eine Augenbraue hoch und legte sich auf mein Bett. Nach der wohltuenden Dusche zog ich ihn mit zu meinem Vater, denn mir war ein Einfall gekommen. „Daddy, kann nicht Rambo alleine meine Wache werden?“ Er sah zwischen uns hin und her. „Wenn du das willst“ Ich umarmte meinen Dad und zog Rambo mit nach draußen. „Gibt's hier eigentlich auch Shoppingcenter?“ „Natürlich“ „Können wir shoppen gehen? Biiittee!!“ Er zuckte mit den Schultern. „Musst du deinen Dad fragen, das hab nicht ich zu bestimmen und wahrscheinlich kommen dann die anderen auch mit...“ „Das ist mir egal. Hauptsache Shoppen“ In meinem Zimmer suchte mir Rambo meine Sachen raus und wir gingen zu den anderen. Als wir bei Jay klopften, kam keine Antwort. Also machte Chris die Tür auf. Und was ich da drinnen sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Jay. Auf einer brünetten Schönheit. Nackt. Beide! Ich bekam nur vage mit, dass mich jemand wegzog und in die Arme nahm. Noch immer hatte ich das Bild vor Augen. „Grace? Wo bleibt ihr denn? Ich dachte, du wolltest einkaufen gehen!“ „Wollte ich auch, aber...“ Dad sah zu Jay's Tür und klopfte. Als keine Antwort kam, machte er auf und ich drehte mich um. Ich wollte diesen Anblick nicht noch einmal erleben. Ich rannte so schnell ich konnte in den Thronsaal und setzte mich quer auf den Thron. Dann setzte ich Dad's Krone schief auf und legte meine Beine hoch. „Und? Wie sehe ich aus?“, fragte ich Rambo grinsend und hörte Dad sagen: „Wenn die Krone runterfällt, hast du ein Problem“ Ich grinste und stellte sie wieder auf das Kissen. „Du wirst mit Grace shoppen gehen!“, brüllte Dad und ich zuckte zusammen. „Wieso sollte ich? Sie hat doch Rambo und die anderen! Wieso braucht sie mich auch noch??“ „1. Bist du der beste Kämpfer im Schloss und 2. immernoch ihr Gefährte, also hör auf mit dem Scheiß und pass auf meine Tochter auf!“ Ich sah, wie Dad mit wutverzerrtem Gesicht Jay hinter sich am Ohr her zog. „Und wenn ich eine Beschwerde über dich höre, fliegst du raus!“ „Dann kann ich ja gleich gehen...“ „Nein!“, knurrte Dad und drehte sich um. „Wo ist sie?“, fragte Jay genervt und ich hob die Hand. „Hier“ Er musterte mich und ich ging wortlos an ihm vorbei. Wir flogen zusammen zum Einkaufscenter. Nachdem ich schon die meisten Läden abgeklappert hatte, waren alle vollbepackt, und ich sah etwas weiter ein Schuhgeschäft und davor ein Juwelier. Ich sah mir das Schaufenster des Juweliers an und mein Blick blieb bei einer wunderschönen Kette hängen. Sie hatte ein silbernes, dickeres Band und der Anhänger war wie ein Herz geformt, das in der Mitte einen blauen Edelstein hatte. Ich riss mich von dem Anblick los und ging in das Schuhgeschäft. Nach einer weiteren Stunde waren die Jungs um zwei Tüten reicher und ich um fünf Paar Schuhe. Danach flogen wir wieder zurück und die Jungs stellten meine Sachen in das Ankleidezimmer. „Wer hat heute Schicht?“, fragte ich dann und die Jungs schüttelten den Kopf. „Ich“ Ich zuckte zusammen bei SEINER Stimme und drehte mich um. „Du schläfst vor der Tür“ Er sah mich mit offenem Mund an und schüttelte dann den Kopf. „Nein, werde ich nicht. Lieber schlafe ich auf deinem Teppich, als draußen vor der Tür“ „Nein, du wirst nicht in meinem Zimmer schlafen. Du bleibst draußen“ Er funkelte uns alle an und drehte sich dann um. Ich umarmte die Jungs und zog mir dann ein weites Shirt von Rambo an. Ich schlüpfte in mein Bett und schloss die Augen. Allerdings lag ich zwei Stunden später immer noch wach, als die Tür aufging und er zu mir unter die Decke schlüpfte. „Ich dachte, du solltest draußen schlafen?“, murmelte ich müde. Ich spürte, wie er zusammenzuckte und mich dann an sich zog. „Was soll das? Du kannst nicht schlafen, ich kann nicht schlafen, wieso soll ich dann draußen bleiben?“ Ich zuckte mit den Schultern und schloss die Augen. Am nächsten Morgen wurde ich durch Stimmen geweckt. „Die schlafen wieder in einem Bett! Denkt ihr, die sind wieder zusammen?“ „Sie hat ihn nicht verdient. Auch wenn sie die Prinzessin ist. Er hat was besseres...“ „Was redest du? Sie hat was besseres verdient, nicht er“ Ich knurrte leise und setzte mich auf. „Was ist los?“ „Seine Majestät, der König, wünscht Eure Gesellschaft bei einem Treffen mit einem Handelspartner“ „Was?“ „Dein Vater will, dass du mit zu einem Kunden kommst. Verstanden? Gut, ich will schlafen“ Jay drehte sich um und schlief weiter. Ich verdrehte die Augen und stand auf. „Tobt euch aus“ Sie suchten und suchten und nach einer gefühlten Ewigkeit hatten sie einen dunkelblauen Rock und einen weißen dünnen Pullover. Ich zog also zuerst den Pullover an, dann den Rock, den ich ein bisschen über das Oberteil zog und dann einen Gürtel anzog. „Jay!“ Er machte vorsichtig ein Auge auf und sah mich an. „Was?“ „Ich gehe jetzt“ „Wohin?“ „Zu dem Treffen“ „Ich komme mit“ Ich verdrehte die Augen, zog meine schwarzen High Heels an und ging schon mal vor. „Hey Dad“ Ich küsste ihn auf die Wange und er sagte: „Haben dir die drei gesagt, dass wir ein Treffen...“ „Ja, haben sie“ „Gut, dann hol mal deine Wache“ Ich ging nach oben und klopfte bei den Jungs. „Heute keinen freien Tag?“, fragte Nuri und ich schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid“ Er winkte nur ab und ich ging wieder zu Dad, wo Jay schon wartete. „Gut, dann gehen wir“ „Brauchst du keine Wache, Dad?“ „Kleines, ich bin der König. Keiner wird es sich trauen, mich zu belästigen. Du dagegen bist eine leichte Beute, deswegen brauchst du deine Wache“ Ich verdrehte nur die Augen und folgte ihm. Wir flogen dieses Mal nicht, sondern gingen zu Fuß. Ich zog vorsorglich schon mal die Schuhe aus, denn ich wusste, dass mir sonst schon bald die Füße weh tun würden. Als wir dann nach ein paar Stunden Fußmarsch – was in mir die Frage, warum wir nicht flogen, aufwarf – an einem Schloss ankamen, war ich fertig mit der Welt. Meine Füße taten weh, aber ich beschwerte mich nicht. Als die Wachen auf uns zukamen und uns musterten, blieben sie bei mir hängen. Als sie Dad erkannten, neigten sie den Kopf und ließen uns durch. Als ich an dem einen vorbeiging, schnappte er sich meinen Arm. „Wer seid Ihr, Schönheit?“ „Lass mich los!“, fauchte ich und wollte meinen Arm aus seinem Griff reißen, doch er war zu stark. „Habt Ihr nicht gehört, Ihr sollt die Prinzessin loslassen!“, knurrte Rambo und stellte sich vor den Typen. „Wenn du sie nicht sofort loslässt, dann reiß ich dir deine Eier eigenhändig raus“ Jay funkelte die Wache an und der ließ sofort meine Hand los. „Verzeiht, Hoheit“ Ich verdrehte die Augen und ging an ihm vorbei. Die folgenden Wachen verbeugten sich ehrfürchtig vor uns und ich bemerkte, dass die Jungs in einer Traube um mich gingen. Rambo links und Jay rechts neben mir, Jan und Nuri vor mir Mike, Flo und Luke hinter mir. Als wir in einem großen Saal ankamen, sah ich in einem Halbkreis alte Männer sitzen. Ein junger Mann rechts neben der Tür, durch die wir gekommen waren, klopfte mit seinem Stab auf den Boden und sagte: „Seine Majestät, der König und seine Tochter“ Sofort erstarben die Gespräche und die Männer neigten die Köpfe. „Meine Herren, erheben Sie sich. Dies ist meine Tochter. Wie versprochen habe ich sie hierhergebracht. Nun erwarte ich von Ihnen die Gegenleistung“ Was lief den jetzt? Ich sah verwirrt zu Jay, doch der zuckte nur mit den Schultern und nahm vorsichtig meine Hand. Er sah mich fragend an und ich nickte nur. „Natürlich, Eure Majestät“ Die Männer erhoben sich und der in der Mitte legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Sie fingen alle an leise vor sich hin zu murmeln und nach einer Zeit sagte der in der Mitte: „Grace, Tochter des Königs, erhebe dich und trete in den Kreis!“ Ich sah Dad ängstlich an, doch der nickte nur auffordend. Ich löste meine Hand von Jay's und stellte mich auf die Zehenspitzen. „Ich habe dir verziehen“, murmelte ich und küsste ihn kurz, ehe ich in den Halbkreis trat, der sich nach mir schloss. Nun verstand ich das Murmeln der Männer. „Götter, erhebet euch und segnet dieses Kind, das geboren wurde, um dieses Land zu führen. Dieses Kind ist eines von zwei gleichaltrigen Kindern einer Familie. Gebet ihm die Kraft, uns sein wahres Ich zu zeigen und es zu behalten. Gebt uns eine Antwort, ob dieses Kind das ist, was ihr euch von der Zukunft erhofft“ Auf einmal wurde alles pechschwarz und ich spürte, wie das Dunkel in mich eindrang.. In meinem Inneren wanderte es durch jede einzelne Zelle und als es in meinem Herzen ankam, wurde es zu einem strahlenden weiß. Als dieses weiß mich durchflutete, wurde mir warm. Aber dann wurde es so heiß, dass ich die Augen schmerzerfüllt schloss und schwankte. Ich spürte, wie ich auf den harten Boden fiel und dann war alles schwarz. Als ich die Augen wieder öffnete, hatte sich Jay über mich gebeugt und drängte die Männer zurück. „Lasst sie doch mal aufwachen!“, knurrte er und strich mir über die Wange. „Alles okay?“ „Mein Rücken tut weh“ Ich ließ mich von ihm hochziehen und spürte dann, wie er die Luft anhielt. „Was ist los?“ „Die Prophezeiung. Sie hat sich erfüllt“, hörte ich jemanden hauchen und sah mich verwirrt um. Was wurde hier gespielt? „Komm mit, da ist ein Spiegel“ Vor dem Spiegel dachte ich erst, was die eigentlich wollten, aber nach ein paar Sekunden der Stille, sah ich, wie ein paar schwarze Strähnen in meinem sonst so hellblonden Haar erschienen. „Oh mein Gott“, hauchte ich und hielt mir die Stähne vor die Augen. „Wie ist das möglich?“ „Das ist noch nicht alles“ Ich sah weiter in den Spiegel und dann fiel es mir auf. Meine Flügel waren draußen und nicht mehr pechschwarz. Sie hatten jetzt einzelne weiße Federn. Auch meine Kleidung war anders. Ich trug nun ein Kleid. Es war bis zur Hüfte weiß, mit schwarzen Verzierungen und der weite Rock war genau andersrum. „Krass“, murmelte ich und sah mein Spiegelbild an. „Wieso?“ „Grace, ich glaube, es wird Zeit, dass wir reden!“ Ich ging zu Dad und setzte mich neben ihn. „Es hat einen Grund, weshalb das alles passiert. Es gab vor vielen Jahren eine Prophezeiung, dass sich ein mächtiger dunkler Engel in einen ärmeren weißen Engel verliebt. Dieser ärmliche Engel sollte dadurch Königin werden und die beiden sollten Zwillinge bekommen, die sich unterscheiden wie Tag und Nacht“ „Kaylee und ich, aber... Mom war ärmlich?“ Er nickte nur. „Weißt du, Zwillinge sind in dieser Welt eine Seltenheit. Es gibt fast keine. Und wenn es sie gibt, dann überlebt meist nur einer, wenn überhaupt. Deswegen sind deine Mutter und ich in die andere Welt gegangen, um euch beide auf die Welt zu bringen und am Leben zu halten. Es hieß, dass der stärkere der beiden erstaunliche Fähigkeiten haben würde, während der andere sich kaum von seiner Art unterscheiden würde. Kaylee ist ebenfalls gerade bei der Prüfung. Aber da du dich verändert hast, wird Kaylee jetz nur helle Haare haben, wie auch ihre Art. Du hingegen bist einzigartig. Kein anderer Engel hatte je diese Färbung der Haare oder solche Flügel. Weißt du, wir Engel können uns nicht verändern. Natürlich, Tattoos oder Piercing geht, aber kein Engel kann sich die Haare färben oder die Art wechseln“ „Und was heißt das jetzt?“ „Die Prophezeiung sagte, wenn dieser Engel vollwertig sei, würde er alleine alles Land führen. Hell und Dunkel. Keine Kriege, alles unter einer Hand. Unter deiner“ „Aber... Was wird aus dir?“ „Wir müssen uns alle der Prophezeiung beugen“ Ich machte den Mund auf und dann wieder zu. „Was heißt das jetzt genau? Muss ich sofort...“ „Nein, deine Mutter und ich werden auf dem Thron bleiben, bis die Götter entschieden haben, dass du bereit dafür bist. Du musst nun mehr Unterricht nehmen“ Ich nickte und er sagte: „Wir werden nun zurück gehen. Habt vielen Dank“ Ich verneigte mich vor den Männern und folgte Dad. „Dad, was bin ich jetzt?“ „Der Titel von deiner Mutter und mir fällt weg. Wir sind nur noch deine Platzhalter“ „Bin ich dann...“ „Du bist noch nicht Königin. Du bleibst voerst Prinzessin“ „Und Kaylee?“ „Die nicht mehr“ Ich senkte den Kopf. „Das wollte ich nicht“ „Sie weiß, dass du nichts beeinflussen kannst“ Dieses Mal flogen wir und ich wurde von den entgegenkommenden ehrfürchig angestarrt. Zuhause sah ich das Kleid böse an, als ich vorne draufstieg. „Kann ich nicht was anderes anziehen?“ „Doch, kannst du“, sagte Dad und ich ging nach oben. Auf dem Weg begegnete ich Kaylee, die mich hasserfüllt ansah. „Siehst du das? Ich bin blond. Ich wollte nie blond sein. Ich wollte schon immer anders sein und was passiert? Ich bin normal! Und du siehst aus wie eine Göttin verdammt, wieso? Wieso bist immer du die, die alles bekommt?“ 

11. Kapitel

 Ich sah sie traurig an und senkte den Kopf. „Es tut mir Leid“, hauchte ich und sah ihr in die Augen. Der Schmerz ihres Schlages kam erst Sekunden später, als mein Gesicht schon zur Seite geflogen war. Sie verschwand und ich spürte, wie die Wut in mir kochte. Duraßen fing es auf einmal an zu stürmen und zu donnern und blitzen. Doch es regnete nicht. „Krass, gerade eben noch war es wunderschön!“, hörte ich Rambo sagen und wurde in eine Umarmung gezogen. „Was ist mit dir passiert?“, fragte Jay und berührte meine Wange vorsichtig. „Schon okay, hat nicht wehgetan“ „Verarsch mich nicht“, knurrte er und ich verengte die Augen. Draußen krachte der Donner, als ich zurückknurrte. „Hör auf damit Jay!“, fauchte Rambo und zog mich in seine Arme. Ich spürte, wie Tränen meine Wange runterliefen und hörte den Regen gegen die Scheiben prasseln. „Du kannst das Wetter machen“, hauchte Jay ungläubig und ich sah verwirrt nach draußen. „Wenn du wütend bist, gibt es ein Gewitter, wenn du weinst, regnet es“ „Komm, Prinzesschen. Ich mach dir jetzt erst mal eine schöne Tasse Kakao und dann reden wir, okay?“, fragte Rambo und ich lächelte leicht. „Danke“ Als ich nach draußen sah, sah ich, wie sich die Wolken verzogen und die Sonne rauskam. Zwar nicht stark, aber leicht. „Grace? Kannst du das Wetter wieder gut machen? Wir wollen in den Pool“, sagte Nuri und Jan und Mike stimmten zu. Ich fing an zu lachen und draußen fing die Sonne richtig an zu strahlen. „Krass“ „Ich komm mit in den Pool“, rief ich und sendete Rambo in Gedanken, dass das mit dem Kakao egal war. Also zogen wir uns alle die Badesachen an und liefen dann anch draußen. Die Jungs sprangen alle kopfüber rein, doch ich setzte mich auf den Beckenrand und baumelte mit den Beinen. Ich kreischte überrascht auf, als hinter mir jemand stand und mich reibschubste. Ich fiel ins Wasser und als ich auftauchte, sahen mich die Jungs mit aufgerissenen Augen und Mündern an. „Was ist los?“ Jay kam auf mich zu und zog eine Stähne aus meinem Zopf und hielt sie mir vor's Gesicht. „Ja und? Ich wusste ja, dass ich jetzt ein paar schwarze Strähnen hab“ „Du hast ganz schwarze Haare“ Ich machte den Zopf auf und tauchte kurz unter. Als ich auftauchte, nahm ich meine Haare in die Hand und hielt mir das Ende vor die Augen. „Krass“ „Und wenn sie trocken werden, dann werden sie wieder blond, oder was?“, fragte ich und sie zuckten mit den Schultern. „Keine Ahnung“ Ich dachte an die Wärme der Sonne und dass es noch heißer werden sollte, dass meine Haare trockern werden würden. Ich machte die Augen auf und sah, dass die Jungs ziemlich schwitzten. Ich sah auf meine Haare. Alle blond, außer die paar Strähnen. Ich ließ es wieder normal werden und fragte: „Schwarz oder Blond?“ Nuri tauchte mich wortlos und ich grinste. „Hey, ich bin Kaylee. Wer bist du?“ Ich drehte mich zu ihr um und sie zuckte zurück. „Du!“ Ich zuckte nur mit den Schultern und musterte sie. Sie hatte wie immer einen Badeanzug an, der ja nicht zu viel zeigte. Ich hingegen hatte einen trägerlosen Bikini im American Style, der am Oberteil Fransen hatte. Sie ging vorsichtig ins Becken und streckte die Hände nach Jay aus. „Kannst du mir reinhelfen?“ Er sah sie nur mit hochgezogenen Augenbrauen an und fing sie überrascht auf, als sie einfach auf ihn draufsprang. „Ich kann nicht stehen!“, hauchte sie und klammerte sich an ihm fest. Ich zog verächtlich eine Augenbraue nach oben und grinste Rambo an. Ich ging zu den Jungs und sagte: „Lassen wir die beiden mal kurz alleine!“ Ich sandte ihnen per Gedankenübertragung meinen Plan und sie sechs folgten mir aus dem Wasser. Ich streckte die Hand über's Wasser und ballte sie zur Faust. Ich spürte, wie das Wasser gefror und grinste, als ich die entgeisterten Blicke von Jay und Kaylee sah. „Viel Spaß!“, flötete ich und ging nach drinnen. „Jetzt weiß er, dass du eifersüchtig bist!“ „Ist doch egal, oder?“ Ich ging auf mein Zimmer. Dort duschte ich ausgiebig und pflegte dann meinen Körper. Als ich gerade am Haare föhnen war, klopfte es an der Zimmertür. „Ist offen“, rief ich und lockte meine Haare mit dem Lockenstab. „Was sollte das?“, fragte Jay und lehnte sich an den Türrahmen. „Was meinst du? Mir war so heiß“, sagte ich nur und legte den Lockenstab weg, ehe ich mich schminkte. „Ich weiß, dass du eifersüchtig warst, Kleines“ „Geh“, murmelte ich und er grinste. „Sie ist immer noch deine Schwester!“ „Genau aus dem Grund sollte sie sich eigentlich von dir fernhalten! Vor zwei Jahren hab ich mit ihr einen Deal gemacht. Wir nehmen uns nicht gegenseitig die Typen weg, weil das unsere gute Beziehung gefährden würde. Ich hab mich immer dran gehalten. Sie weiß nicht, dass ich es weiß, aber mein erster Freund war mit ihr in der Kiste. Während wir zusammenwaren. Ich hab für mich behalten, dass er es mir erzählt hat“ Er legte von hinten die Arme um mich und den Kopf auf meine Schulter. „Auch bei den anderen ist immer was zwischen denen gelaufen. Beim zweiten hat sie es auf den Alkohol geschoben. Wir waren auf einer Party und sie hat angeblich zu viel getrunken. Ich hab die beiden erwischt, als ich auf die Toilette wollte. Sie haben vergessen abzusperren. Beim nächsten hat sie es mir selber erzählt. Er sei gekommen, als sie gerade aus der Dusche kam und nur im Handtuch sei sie an die Tür gegangen. Ich wäre nicht da gewesen, aber sie hätte ihm angeboten, dass er hier warten könne. Er hat also brav auf meinem Bett gewartet, aber sie hatte andere Pläne...“ Er drehte mich vor sich um und nahm mein Gesicht in seine Hände. „Grace, es ist Vergangenheit, okay? Die Typen mit denen du zusammen warst, die sind nicht hier! Du bist meine Gefährtin, sie kann das zwischen uns nicht ändern. Ich liebe dich, okay? Nichts kann es ändern. Nichts, hast du verstanden?“ Ich nickte leicht und er lächelte und küsste mich liebevoll. Ich hörte ein Aufkeuchen an der Tür und drehte mich um. „Kaylee? Was...“ Sie stürmte aus meinem Zimmer und ich sah ihr verwirrt hinterher. „Okaay, wo waren wir?“ Er grinste nur und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Kannst du nochmal was einfrieren?“ Ich grinste ihn böse an und machte eine Faust vor seinem besten Stück. „Ich liebe dich auch“ Ich küsste ihn auf die Wange und grinste, als er die Augen aufriss und schmerzerfüllt aufstöhnte. „Mach das wieder weg! Nein, warte! Lass es, sonst fackelt er noch ab!“ Ich lachte und ging aus meinem Zimmer. „Hey Kleines“ Ich umarmte Daddy und winkte ihm, als ich weiter ging. Er flog auf die Seite und ich sah ihn verwirrt an. „Was war das jetzt?“ „Das warst du“, ächzte er und klopfte sich den Staub von der Hose. Ich grinste und machte meine Hand zur Faust. Er erstarrte zu Eis und ich hörte seine Stimme in meinem Kopf. „Komm schon, Grace. Das ist gemein“ Ich lachte und machte die Hand auf. Ruckartig schwand das Eis und er war trocken. „Übertreib es nicht“ Ich streckte ihm die Zunge raus und suchte mir was zu essen. „Wieso rennt Jay mit einem Ständer rum?“, fragte Rambo mich grinsend und ich zuckte mit den Schultern. „Neidisch?“, fragte ich und er lachte. „Bestimmt nicht“ „Tja, selbes Schicksal, Großer“ Ich machte auch vor seinem besten Stück eine Faust und er ging auf die Knie. „Fuck! Das tut weh, wieso machst du so was?“ „Daddy hat gesagt, ich soll üben“ Er lachte und weinte gleichzeitig und die anderen, die grade reinkamen, sahen ihn verwirrt an. „Was läuft hier?“ „Geht raus! Die ist durch und durch gemein!“ „Alter, wieso hast du nen Ständer? So heiß ist die Kleine dann auch nicht!“ Ich funkelte Mike an und machte meine beiden Hände zu Fäusten. Die Jungs gingen auf die Knie und ich grinste. „Soll ich dir mal zeigen, wie heiß ich bin?“, fragte ich Mike und er grinste. „Klar“ Ich stand wortwörtlich in Flammen. „Krass“, hauchte Mike und ich ließ ihre Schwänze wieder auftauen. „Wenn ihr wieder Bedarf habt, meldet euch!“ Ich zwinkerte ihnen zu und sah Jay auf dem Gang rumrennen. „Wo ist sie?“, fragte er Daddy und der zuckte mit den Schultern. „Huhu!“, machte ich und grinste. „Du hast dich angepinkelt“, stellte ich fest und Jay verengte die Augen. „Mach das weg! Sofort!“ „Wie du willst, Süßer!“ Ich streckte meine Hand aus, doch er hielt sie fest. „Bitte, sei vorsichtig!“ Ich grinste und schloss die Augen. Ich spürte ihn leise Aufkeuchen und drehte mich um. „Um den Rest musst du dich selbst kümmern“ Da Schwänze ja durch Wärme hart wurden, hatte ich ihn einfach erwärmt und so dafür gesorgt, dass zwar das Eis weg war, aber dafür die Härte blieb. Ich hörte ihn knurren und ging kichernd auf mein Zimmer, als mir was einfiel. „JAY!“, schrie ich und er stand atemlos in der Tür. „Was denn?“ „Gibt's hier auch Dildo's?“ „Bitte was?“ „Du hast mich schon verstanden“ „Und wieso willst du den haben? Ich werd ja wohl reichen, oder?“ Ich verdrehte die Augen. „Nicht für mich“ Er zog die Augenbrauen hoch und zuckte mit den Schultern. „Glaub nicht, dass es die hier gibt. Hier werden die Mädchen ja mit 14 verheiratet“ Ich grinste böse und machte den Wasserhahn auf. Dann streckte die offene Hand aus und drehte diese um und zog sie dann an mich. Die Wasserkugel kam langsam auf mich zu und ich formte sie wie einen Dildo, ehe ich sie festmachte. Ich grinste und ging damit zu Kaylee. „Hier, du hast es anscheinend nötig. Keine Sorge, der hält“ Ich ging wieder und als ich wieder bei Jay war, sagte er: „Du bist gemein, Gracey, aber ich steh drauf“ Er küsste meinen Hals und ich stöhnte leise auf, als er über mein Schlüsselbein strich. Ich spürte sein Grinsen und er raunte mir ins Ohr: „Das ist also deine Schwachstelle, gut zu wissen“ Er knabberte an meinem Ohrläppchen und ich spürte, wie mein Verstand langsam aussetzte, bis er einfach weg war. „Was soll der Scheiß?“, knurrte ich und ich hörte sein Lachen. Ich knurrte leise und rannte ihm hinterher, als er aus dem Fenster sprang und in den Wald lief. „Jay lass den Scheiß!“ Ich hörte sein Lachen etwas weiter und rannte dorthin. „Komm schon, ich will zurück!“ Ich hörte sein Gelächter hinter mir und drehte mich wütend um. „Jay bitte!“ Es war plötzlich still. Zu still. „Jay? Ich gehe jetzt!“ 

12. Kapitel

 „Das glaube ich nicht, Schätzchen!“ Ich drehte mich um und sah zwei Männer komplett verhüllt vor mir. „Und ihr seid?“, fragte ich und der rechte sagte: „Das hat dich nicht zu interessieren. Du kommst mit uns“ „Das kannst du...“ Der linke winkte nur ab und mir wurde ein Stück Stoff auf Mund und Nase gepresst. Ich versuchte, nichts einzuatmen, aber als mir jemand in den Bauch schlug, schnappte ich nach Luft, was reichte. Ich atmete ein und die Dunkelheit verschluckte mich. Meine Augen brannten höllisch und meine Füße auch. Außerdem musste ich mal auf die Toilette... Ich sah mich um und hielt mir den Kopf. Wieso zur Hölle war ich im Kerker? Was hatte ich verbrochen? Als die Tür aufgemacht wurde, sah ich auf und ein Mann, der eher aussah wie ein Schrank stellte mir einen Teller hin. „Iss das“ Er sah grinsend auf meine Hände und ich folgte seinem Blick. Meine Hände waren in solchen Handschellen, dass ich die Finger nicht bewegen konnte und meine komplette Hand drinnen war. „Und wie soll ich das bitte machen?“, gab ich zurück und er zuckte mit den Schultern. „Lass dir was einfallen, Prinzesschen“ „warte!“, schrie ich ihm hinterher, als er sich umdrehte. „Was denn noch?“, fragte er angepisst und ich sah ihn mit großen Augen an. „Wieso bin ich hier?“ „Das soll dir der Meister erklären“ Ich sah ihn verwirrt an und er verdrehte die Augen. „Dumm ist sie auch noch“, stöhnte er und ich knurrte. „Ich bin nicht dumm“ Er zog die Augenbrauen hoch und zog mich mit. Er schleifte mich hinter sich in einen großen Saal, wo ein junger Mann am Tisch saß und aß. „Meister, sie ist ist aufgewacht“ Ich riss mich aus seinem Griff und funkelte ihn böse an. „Danke, du kannst gehen“ Der Schrank drehte sich um und ich folgte ihm. „Du nicht, Täubchen. Dich brauche ich noch“ „Für was denn?“ Er lächelte nachsichtig und stand auf. „Bringt das weg“ Zwei Mädchen kamen durch die Tür und nahmen wortlos die Sachen und brachten sie weg. Ich beobachtete ihn misstrauisch, als er auf mich zu kam und die Hände hoch hielt. „Ich tu dir nichts. Ich will nur reden“ Er zog mich am Oberarm mit sich und stieß mich in einem anderem Saal auf ein Sofa. „Du wirst mich Meister nennen“ „Kannst du vergessen!“, fauchte ich und funkelte ihn an. Er packte mich an den Haaren und knurrte. „Verstanden?“ Ich keuchte leise und er zog meinen Kopf weiter nach hinten. „Verstanden??“ Ich murmelte ein „Ja“ und er ließ mich los. „Gut. Du sprichst nur, wenn du gefragt wirst. Sonst bekommst du Ärger“ Ich sah ihn abwartend an und er grinste spöttisch. „Du bist also die Kleine aus der Prophezeiung. Ich hätte gedacht, du würdest besser aussehen!“ Ich funkelte ihn an und er grinste noch breiter. „Aber du hast was an dir, das dich echt sexy wirken lässt. Nichtsdestotrotz bist du die Thronfolgerin. Aber ich hab eine Frage. Willst du überhaupt auf den Thron?“ Ich zog dir Augenbrauen hoch. „Antworte mir!“, knurrte er und riss wieder meinen Kopf an den Haaren nach hinten. „Es wäre mir lieber, wenn ich nicht müsste, sondern mein Dad bleiben würde...“ Er ließ mich los und grinste böse. „Gut, du wirst uns helfen. Bei was erfährst du nicht. Bryan! Bring sie weg“ Der Schrankmann kam rein und packte mich wieder. „Nein, warte!“ Die beiden sahen mich fragend an und ich fragte: „Wieso ich?“ Erst fing 'Mein Meister' lauthals an zu lachen und dann auch noch der Schrank. „Du bist einzigartig. Du könntest mich jetzt nur mit Handbewegungen erfrieren lassen. Ich brauche dich, um den König zu stürzen. Wir werden einen Aufstand anzetteln und du wirst uns helfen“ „Und wieso sollte ich?“ Er hob die Augenbrauen. „Das ist mein kleinstes Problem, Prinzesschen. Und jetzt bring sie endlich weg!“, knurrte er und Bryan gehorchte. Er zog mich ein paar Räume weiter und schubste mich dann in einen Raum, den er hinter mir abschloss. „Was soll der Scheiß?“, knurrte ich und sah mich um. Zwei Fenster, relativ klein, also konnte ich so schon mal nicht abhauen. Ein mittelgroßes Bett und sonst war der Raum fast leer. Nur ein Regal mit Büchern. Ich sah mir die Titel an und verdrehte die Augen. Geschichte und Pflanzen hatten mich noch nie interessiert. Ich ließ mich auf das Bett fallen und schloss die Augen. Wie hatte das alles so weit kommen können? Wieso hatte ich mit Jay draußen rumgealbert? Wieso hatte er sich versteckt? Und wieso, verdammt, hatte er mir nicht geholfen? Oder war er längst wieder ins Schloss gelaufen? Suchten sie mich schon? Welcher Tag war heute überhaupt? Wie lange war ich schon hier? Und noch wichtiger, wo war hier ? Ich wollte ihn wiedersehen. Er sollte mich umarmen und mir sagen, dass er mich hier rausholen würde! „Aufstehen, Prinzesschen. Abendessen“ Bryan stand in der Tür und sah mich auffordernd an. Ich folgte ihm und setzte mich im Speisesaal an den großen Tisch, wo mir Bryan den Stuhl hinschob. Ich saß neben meinem Meister. Ich schwieg und sah mich um. Hier war alles so düster gehalten. Graue Wände, schwarze Vorhänge vor den großen Fenstern und ich sah, dass es draußen schon dunkel war. Ich sah ihn an und er beobachtete mich. „Gefällt's dir?“ Ich zog nur die Augenbrauen hoch. „Könnte besser sein und... Welchen Tag haben wir heute?“ „Den 28.Oktober“ Ich nickte kurz und er hob die Augenbrauen. Ich war also gestern mit Jay draußen gewesen. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen... Ich sah auf meine Hände und dann auf das Essen. Ich lehnte mich spöttisch grinsend nach hinten und verschränkte die Arme. „Keinen Hunger?“, fragte er und ich funkelte ihn an.“Wie soll ich denn bitte essen?“ „Pass auf, Kleines. Ich kann dir das nicht abnehmen! Du würdest uns umbringen und dann abhauen! Das kann ich nicht riskieren! Aber ich verspreche dir, in einer Woche bist du wieder frei. Bis dahin werde ich dich einfach füttern“ „Vergiss es, knurrte ich, stand auf und ging. Hatte ich zumindest vor. „Lass mich durch, Bryan“, knurrte ich und er knurrte zurück. „Du hast mir nichts zu sagen. Setz dich hin und lass dich füttern!“ „Verpiss dich“, fauchte ich und versuchte, mich an ihm vorbei zu drücken. Er packte mich einfach und hielt mich fest. Ich lächelte ihn lieb an und zog ihn an den Wangen zu mir runter, ehe ich ihn drängend küsste. Bääh, der sollte mal was gegen seinen Mundgeruch tun! Er zog mich weiter an sich, doch ich stieß ihm mein Knie in die Weichteile und stieg über ihn. „Lass deine dreckigen Pfoten bei dir“, fauchte ich noch und ging. Ich rannte bisschen rum, bis ich Stimmen hörte. „Sucht sie! Sie darf nicht abhauen! Wenn sie weg ist, habt ihr ein Problem!“ Ich drückte mich enger in die Nische in der ich stand und spürte etwas warmes hinter mir. „Gemütlich?“, fragte jemand hinter mir und ich fuhr herum. „Wer bist du?“ Ich hörte Schritte und wurde zurück gezogen. „Ich bin Kayef. Ich bin ein Küchenjunge. Und ich werde dir bei der Flucht helfen“ „Wieso?“ „Ich will nicht hier bleiben. Meine Eltern hatten Schulden bei ihm. Die muss nun ich abarbeiten, da die beiden gestorben sind...“ „Tut mir Leid“, murmelte ich und er hielt mir den Mund zu und zog mich noch weiter an sich. „In diesem Stock ist sie nicht, Meister“ „Dann sucht sie oben!“ Ich hörte, wie jemand wegging und dann war es leise. „Bleib hier, ich sehe nach!“ Er lugte vorsichtig um die Ecke und zog mich dann hinter sich her. „Okay, wir gehen jetzt in die Küche. Da ist Hilfenkleidung. Die ziehst du an und wir verschwinden. Wenn jemand fragt, du bist Sophie und wir haben den Auftrag, Mehl zu holen!“ Ich nickte und folgte ihm. In der Küche wurden wir schräg angeschaut, aber nicht weiter beachtet. „Komm!“ Wir liefen zum Ausgang und gingen raus. „Wer seid ihr?“, wurden wir von einer Wache gefragt. „Kayef und Sophie, Sir“, sagte Kayef und der Wache nickte kurz. „Wo wollt ihr hin?“ „Wir haben den Auftrag, Mehl für frisches Brot zu holen“ „Dann geht“ Wir nickten und liefen so schnell es ging weiter. An der Mühle blieben wir stehen. „Danke Kayef“ Ich umarmte ihn und er grinste. „Keine Angst, ich komme mit. Ich werde nicht wieder dahin zurück gehen! Komm, ich weiß den Weg zum König“ Ich folgte ihm und als es zum Morgen graute, waren wir am Schloss angekommen. „Wer seid ihr?“ „Grace und Kayef“, sagte ich nur und wollte vorbei gehen. „Ihr könnt hier nicht rein. Der König gibt zurzeit keine Audienzen, bis Prinzessin Grace wieder da ist“ Ich verdrehte die Augen. „Die bin ich doch und jetzt lasst mich rein!“ Er fing an zu lachen. „Eine Bäckergehilfin will unsere zukünftige Königin sein?“ Ich knurrte und spürte, wie die Erde bebte und ein Blitz vom Himmel schoss. Der Typ sah sich unbehaglich um. „Was macht Ihr da?“, rief Jay und ich hob den Kopf. „Jay?“ Er sah mich an und ich sprang ihm um den Hals. Er schob mich von sich. „Wer seid Ihr?“ Ich knurrte leise und sandte ihm ein: 'Grace, du Hohlkopf'. Er riss die Augen auf und zog mich in seine Arme. „Gracey, ich dachte... Es tut mir so Leid, dass... Wo warst du? Und wer ist das?“ „Das ist Kayef“ Jay gab den Wachen einen Wink und sie ließen uns rein. „Daddy!“ Ich fiel ihm um den Hals und er strich mir über den Kopf. „Grace, meine kleine Grace. Wo warst du nur?“ Ich küsste ihn auf die Wange und ging dann nach oben. „Ähm... Willst du uns nicht sagen, wo du warst? Und wer der kleine...“ „Halt die Klappe, Jay“ Ich ging duschen und zog mir frische Wäsche an. Dann ging ich zurück und sah Dad mit Kayef reden. „Daddy, kann ich mir Kayef ausleihen?“ Dad winkte nur ab und ich zog Kayef mit. „Was willst du machen?“, fragte ich und er sah mich fragend an. „Meinst du arbeiten oder...“ Ich nickte. „Naja, ich würde gerne meine Stelle behalten...“ Ich zog ihn grinsend in die Küche und sagte laut: „Also Leute, das ist Kayef. Er wird ab heute hier arbeiten“

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Tag der Veröffentlichung: 03.02.2014

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