Cover

Prolog

"Sag mir einfach, dass es gelogen ist, dass du es nicht mit dieser Schlampe getrieben hast!" "Süße, das würde ich gerne, aber das geht nicht. Susans Freundin hat dir die Wahrheit erzählt. Aber wir können doch trotzdem Freunde bleiben, oder?" "Hast du sie eigentlich noch alle? Du hast mich eiskalt betrogen und willst aber mit mir befreundet sein? Weißt du was? Jetzt freu ich mich, dass ich endlich von dir weg kann und dich hoffentlich nie mehr sehen muss! Auf Nimmerwiedersehen, Jérôme!" Ich stand auf und ging nach Hause. Da zog ich mir meine Heißgeliebten High Heels aus und packte den Rest in meine Riesenkoffer. Als ich eine Stunde später fertig war, kam mein Daddy rein. "Hey Kleines, bist du schon fertig? Kann ich dir was helfen?" Ich drückte ihm meine Koffer in die Hand und er trug sie natürlich runter. Mein Dad war der allerbeste. Ich war seine Prinzessin und ich durfte eigentlich machen, was ich wollte, solange die Polizei nicht gerufen wurde. Als er wieder da war, fragte er: "Hast du dich schon von Jérôme verabschiedet?" "Gewissermaßen" "Was hat er angestellt?" "Er war im Bett, mit Susan!" Er zog mich zu sich her und drückte mich. "Geh jetzt schlafen! Du musst morgen früh raus!" "Okay, Daddy! Hab dich lieb!" Er strich mir über den Rücken und ich legte mich schlafen.

Übrigens, wenn ihr wissen wollt,wie ich aussehe, schaut aufs Cover.

Traumvilla gesucht und gefunden

"Carlie! Aufstehen! Sonst kannst du später nicht mehr mit Julia shoppen gehen!" Bei dem Wort shoppen sprang ich aus dem Bett und ging duschen. Dann anziehen, schminken, Zähne putzen. Nach dem Frühstück ging ich zum Wagen meines Dads und stieg ein. "Nach deinen ersten Noten, kaufe ich dir ein eigenes Auto, bis dahin fahre ich dich zu Schule, okay?" "Okay, Daddy!" Er lächelte und wir kamen an, als es gerade mal 14.30 Uhr war. Als der Motor erstarb, kam eine Frau aus dem Haus. Sie war wunderschön.  Das war also Julia.

Sie küsste Daddy und sagte zu mir: "Hey, ich bin Julia. Schön dich kennenzulernen, Carlie. Romeo hat mir schon viel über dich erzählt. Wenn du nicht seine Tochter wärst, wäre ich glatt eifersüchtig!" Sie lächelte mich an. "Hi. Er erzählt mir aber auch viel von dir!" Sie lachte und sagte: "Du bist wirklich süß. Komm, wir bringen James dein Zeug. Dann räumen wir es ein und dann gehts los zum Shoppen!" Ich lachte, als sie mich mitzog. Sie war wie meine beste Freundin. Die würde sie auch noch werden. "Aber ich kann Sie doch nicht ihr Gepäck tragen lassen, Miss Carlie. Das wäre sehr unverantwortlich von mir!" Ich erschrak und sah vor mir einen älteren Mann in Anzug. "Carlie, das ist James. Dein Butler. Wenn du was brauchst, musst du nur James sagen und schon ist er da. Gib ihm dein Zeug!" Ich tat wie geheißen und er brachte mich in mein Zimmer. Es war einfach ein Traum!

Und das ist mein Kleiderschrank (mit anderen Klamotten)

 

 Julia und ich räumten mein Zeug ein und ging dann zu ihrem Wagen. Sie sagte zu mir: "Wenn dein Dad damit einverstanden ist, können wir bald mal ein Auto für dich kaufen. Du bist jetzt 16 und deinen Führerschein hast du schon, oder?" "Ja, ich hab ihn zum Geburtstag bekommen!" "Das ist gut. Willst du fahren?" "Ich weiß doch gar nicht, wo wir hinfahren!" "Stimmt. Bis du ein eigenes Auto hast, kannst du meines nehmen, ich gehe nicht mehr zur Arbeit!" Sie grinste mich an. "Wieso?" "Versprich mir, dass du es nicht deinem Vater sagst, ja?" "Okay, ich verspreche es!" Sie lachte und sagte: "Ich bin schwanger von ihm. Ich muss es ihm irgendwann mal noch sagen, aber das hat Zeit. Ich bin erst im 1. Monat!" Sie grinste. Ich musste lachen, weil sie irgendwie wie eine Freundin war. "So, wir sind da. Bereit, shoppen zu gehen?" "Ja, aber wer trägt das alles?" Sie deutete auf den Wagen hinter uns. "Da drin sind so um die 15 Butler. Die werden reichen!" Ich grinste. "Süße, ich glaub, dein Lachen vergeht dir schnell wieder, wenn du weißt, wie ich shoppen gehe!" Ich grinste breiter. "Ich glaube nicht, dass das allzu schlimm wird. Ich mach es selber auch" Wir stiegen aus und sie schleppte mich in einen Laden nach dem anderen. Wir waren jetzt ungefähr beim 20. Sie hielt ein Top hoch, und rief: "Das musst du anprobieren!" "Okay, bin schon unterwegs!" Auf dem Weg dahin nahm ich noch das ein oder andere Kleidungsstück mit. Ich zog die Sachen an und trat aus der Kabine. Da wartete sie schon. "Das sieht echt traumhaft aus!" "Danke" "Nichts zu danken"

Erst so gegen 20.00 Uhr, als die Läden schließen, waren wir fertig. "Glaubst du, du gehst nochmal mit mir shoppen?" "Auf jeden Fall!" Sie freute sich wie ein kleines Honigkuchenpferdchen. Zu Hause half sie mir beim einräumen und sagte: "Mein Gott, da ist immer noch Platz!" Ich lachte und sagte: "Nicht mehr lange!" "Hoffentlich! Also, suchen wir mal dein Outfit für morgen zusammen, okay?" Ich nickte und sie suchte.

Das war mein Outfit für den ersten Schultag an der neuen Schule. "Julia. Darf ich da überhaupt anziehen?" "Wieso nicht? Die Mädchen hier in NY sind noch viel freizügiger. Die haben Röcke an, die sie sich eigentlich sparen hätten können!" Ich lachte. "Okay, hast mich überredet!"

Neue Schule - Neue Machos

Der blöde Wecker hatte mich viel zu früh aufgeweckt. Was solls. Ich ging duschen und machte mich fertig. Beim Frühstück fragte ich Julia: "Und? Hast du es ihm schon gesagt?" "Was hat sie mir gesagt?", fragte mein Dad. "Morgen Daddy. Gut geschlafen?", versuchte ich zu retten, was zu retten war. "Carlie. Hör auf, ablenken zu wolllen und sag mir endlich, was du gemeint hast!" "Daddy, das darf ich nicht. Julia hat es mir verboten! Mädchengeheimnis!" Er verdrehte die Augen und sagte: "Du kannst übrigens das Auto von Julia haben, bis wir deines kaufen!" "Ich weiß" Er grinste. "Was? Schon so spät? Shit ich muss zur Schule!" "Bis dann"Ich fuhr im Eiltempo zur Schule und fuhr auf den letzten freien Parkplatz. Als ich ausstieg, sah ich, dass viele um ein Auto standen. Die Reichen. Wie mir das zum Hals raushing. Niemand außer meiner Familie wusste, dass ich reich war. Nicht mal meine beste Freundin wusste das. Ich wollte nie zu den beliebten gehören. Ich wollte ganz normal sein. Ich ging zum Eingang und ignorierte die Blicke. Da sah ich meine Rettung. Ein Streber stand alleine rum und lernte. "Hey. Kannst du mir sagen, wo das Sekreteriat ist?" "Ja, kann er aber ich bring dich hin. Ich muss eh noch mal rein!", kam es von hinten. Mit einem Ruck drehte ich mich um und sagte: "Hab ich mit dir geredet?" "Nein, aber ich muss auch hin also kann ich dich gleich mitnehmen. Wie heißt du, Hübsche?" "Ich wüsste nicht, was es dich angeht!", sagte ich und sah ihm zum ersten Mal in die Augen. Wieso hat der Typ so geile Augen? "Wenn du fertig bist, mit starren, könnten wir gehen!", sagte er und grinste süffisant. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn abwartend an. Er zuckte mit den Schultern und ging. Ich verdrehte die Augen und ging ihm hinterher. Aber mit Abstand. Er hielt mir grinsend die Tür auf und ließ mich eintreten. Uhh, Gentlemanlike. Eine kleine rundliche Frau mit Brille sah uns abwartend an. "Chris, was brauchst du hier?" "Gleich. Das hier ist die neue. Sie will mir aber nicht sagen, wie sie heißt!" "Guten Morgen, ich bin Carlie Elbes. Ich bin neu hergezogen" "Also, Carlie. Hier ist dein Stundenplan und dein Raumplan!" "Vielen Dank" "Was ist jetzt mit dir Chris?" "Ach nichts, passt schon. Hat sich erledigt!" Sie sah ihn fragend an. Er zuckte nur die Schultern und sagte: "Hey, du bist in meiner Klasse! Komm, ich bring dich hin!" War ja klar, dass mir das passieren musste! Ich seufzte und er hielt mir wieder die Tür auf. Er brachte mich zu einem Klassenzimmer. "Da ich weiß, dass du nicht stumm bist, wieso willst du nicht mit mir reden?" "Wieso sollte ich?" "Naja, normalerweise habe ich eine ganz andere Wirkung auf Mädchen. Sonst schmeißen sie sich an meinen Hals, aber glaub mir, Baby, das wirst du auch noch!" "Wieso sollte ich mich ausgerechnet dir an den Hals schmeißen? So niveaulos bin ich jetzt auch nicht!" "Gehts noch? Rede nicht so mit mir!" "Ich darf reden, wie ich will!" "Nicht mit mir!" "Wieso, bist du ein Prinz, oder was?" "Nein, aber ich bin hier mit meinen besten Freund der oberste Junge!" "Der 'oberste Junge'? Meintest du 'Obermacho'?" Er starrte mich wütend an, aus seinen wunderschönen Augen. Er machte die Tür auf und ging rein. Arschloch! Ich ging rein und machte die Tür zu. Der Lehrer sah auf und fragte: "Wer sind Sie, Miss?" "Carlie Elbes, Sir" "Setzen Sie sich" Ich nickte und setzte mich auf den einzig freien Platz, neben ein etwas pummeligeres Mädchen. Sie sah nett aus. "Hey, ich bin Carlie. Wer bist du?" Sie hatte gedacht, dass ich zu den anderen gehörte und sie übersehen würde. "Ich bin Lucy. Wo kommst du her?" "Ich komm aus LA und bin hierher gezogen, weil mein Daddy von seinem Chef einen neuen Dauerauftrag bekommen hat und der ist in New York!" "Oh, cool, was arbeitet dein Dad?" "Er ist Bankier!" "Doch nicht der neue Bankier? Du bist aus LA?" "Ja, mein Daddy ist der neue Bankier, der mit Julia zusammen ist!" "Dein Dad ist der reiche Bankier aus LA? Wahnsinn! Wieso redest du überhaupt mit mir? Ich bin ein ganz normales Mädchen!" "Eben deswegen, ich will ganz normal behandelt werden, und nicht wie ein Star. Nur weil mein Daddy reich ist. An meiner alten Schule wusste niemand, dass ich reich bin und ich wollte es eigentlich auch so lassen, aber schon okay. Aber ich will nicht zu den beliebten, das hängt mir so zum Hals raus!" "Echt jetzt? Ich mein, du siehst echt hammer aus. Ich dachte mir schon, dass du zu den beliebteren gehörst! Aber dass du es hasst, zu den beliebten zu gehören, habe ich noch nie von einer beliebten gehört. Die reden nicht mal mit mir!" "Wieso nicht, du bist echt supernett! Willst du heute mit mir nach Hause fahren? Julia und ich wollten wieder shoppen gehen!" "Echt jetzt?"Ich zuckte nur mit den Schultern und sie umarmte mich. "Was ich nur mal sagen wollte, du siehst echt sexy aus. So richtig geil! Wenn ich du wäre, würde ich mich vor Chris und Jason in Acht nehmen. Sie sind die Obermachos an der Schule. Also pass lieber auf. Sie sind stinkreich. Aber du auch. Ich weiß aber nicht, ob sie das wissen!", flüsterte sie mir ins Ohr.

Chris

Ich ging auf Ashley, Charlet und Trish zu und sah mich um. Heute war der erste Schultag. Kotz. Gestern hatte ein Gerücht die Runde gemacht, dass eine Neue in der Stadt war. Sie sollte echt scharf sein, aber solange ich sie nicht selbst sah, würde ich niemandem glauben. In dem Moment, als ich das gedacht hatte, wurde mir ein Kuss auf die Lippen gedrückt. Charlet. Wieso hatte ich überhaupt meiner Mutter den Gefallen getan? Gerade, als Charlet sich gegen mich drückte, sah ich sie. Sie hatte eine verdammt kurze Hotpant an, ein trägerloses Top und hohe Schuhe. Sie war freizügig, aber nicht billig, wie Charlet & Co. Das Musste die Neue sein. Sie war wirklich scharf. Und ihre Klamotten sahen nicht gerade billig aus. Dazu noch lange dunkle Haare. Ich wsah aber nicht, ob sie jetzt schwarz oder braun waren. Sie musste einfach Carlie Elbes sein, die Bankiertochter mit Julia als Stiefmutter. Julia. Ich vermisste sie. Sie war Jahre bei uns Kindermädchen gewesen, bis sie Mitchell kennenlerte. Sie beachtete uns nicht und ging geradewegs auf Chess - der Oberstreber - zu. Ich ging hin, um zu erfahren, wer sie war. "Hey, kannst du mir sagen, wo das Sekreteriat ist?", fragte sie Chess in einer engelsgleichen Stimme. Er machte den Mund auf, doch bevor er auch nur einen Ton sagen konnte, sagte ich: "Kann er, ich bring dich hin, ich muss eh nochmal hin!" Sie drehte sich um und hob eine Augenbraue. Wow. Sie hatte echt wunderschöne Augen. Sie war überhaupt wunderschön. Ich sah aus den Augenwinkeln, dass Jason den Kopf schüttelte und nahm sie mit. Sie folgte mir wortlos und ich hielt ihr die Tür auf. "Ah, Chris, Was hast du nun schon wieder angestellt? Wo ist Jason?" Ich ignorierte die Fragen und sagte: "Ich hab die Neue hier. Ich weiß aber nichts über sie, sie mag mich irgendwie nicht!" "Gute Erfahrung für dich, oder?" Ich zuckte nur die Achseln und das Mädchen sagte: "Guten Tag, ich bin Carlie Elbes" "Ach, ich habe schon auf dich gewartet. Hier sind deine Raumpläne und dein Stundenplan!" Ich sah Carlie über die Schulter und sah sofort, dass sie in meiner Klasse war. 

Hallo Jason... Arschloch

Carlie

Wie es das Schicksal wollte, war der Klassenlehrer mein Mathelehrer. Ich hasse Mathe! Was solls. Nach der Doppelstunde Mathe ging ich mit Lucy in die Caféteria und nach dem Essen zeigte sie mir die Schule. "Da ist die Turnhalle. Ich hasse Sport. Und wir haben einen Lehrer, der allen hübschen Mädchen immer auf den Arsch sieht und es nicht mal verheimlicht! Das ist echt der reinste Wahnsinn! Achja und wir haben mit den Jungs Sport!" "Das ist nicht dein Ernst, oder?" "Wieso, bist du nicht sportlich?" "Eigentlich schon, aber nur unter Mädchen. Bei Jungs ist das ja total unfair. Müssen die uns dann Hilfestellung geben, oder was?" "Nein, bis jetzt nicht, sie müssen sich zurückhalten, bei Völkerball, oder so was." "Bist du gut in Sport?" "Sieht das etwa so aus?", fragte sie und zeigte an sich runter. Ich zuckte nur die Schultern und sagte: "Lieber bisschen dicker, als Spieße, wie die da!", ich zeigte auf ein paar dünne Mädchen, die offensichtlich die beliebten waren. Sie kicherte und die Mädchen sahen zu uns. "Hey Pummel-Lucy, hast du eine Freundin gefunden? Die sieht aber aus, als würde sie eher zu uns gehören. Das ist doch die Bankier-Tochter Carlie, oder?" "Ja und?" "Komm her und häng nicht mit Pummel-Lucy ab!" "Wieso nicht?" "Sie ist Pummel-Lucy, sie ist unbeliebt! Komm her und sei wie wir! Cool und beliebt! Außerdem kannst du ungeniert mit unseren Jungs flirten, was wir nicht erlauben, wenn du nicht zu uns gehörst!" "Als würde ich jemanden wie euch oder 'euren Jungs' als Freunde haben! Lieber sterbe ich!" "Ach, du stirbst lieber, als mit mir oder Chris zusammen sein? Interessant, das habe ich noch nie gehört, schon gar nicht von einer reichen! Und, Carlie, schon gar nicht von einer so hübschen!", kam es von hinten und ich drehte mich seufzend um. Ich zog eine Augenbraue hoch und sagte: "Es ist mir eigentlich scheißegal, was ihr macht, aber lasst mich und Lucy endlich in Ruhe. Ich will gar nicht zu euch gehören, weil ihr nicht mehr seid, als ein paar klapprige Spießer!" "Das nennst du Klapprig?", fragte er und zog sich sein T-Shirt hoch. Die Mädchen kreischten und Lucy sog die Luft ein. Nur mich ließ es völlig kalt. Äußerlich zumindest. Innerlich hätte ich am liebsten die Hand ausgestreckt und über seinen Six-Pack gestrichen. "Also, ich weiß ja nicht, was du denkst, was das ist, aber für mich sind das nur ein paar Rippen! Ach, und zieh dich wieder an, nicht dass du noch krank wirst, mit dem bisschen Haut!" Er fluchte irgendwas und sagte: "Hey, das muss man dir lassen, schlagfertig bist du ja. Und sexy. Aber, Carlie, übrigens Schöner Name, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Jason!" "Hallo Jason..." Arschloch, du kannst mich mal! "Jason, wo bleibst du denn?" Kam es dann von Chris. War ja klar. Jetzt sitzt du in der Patsche, Carlie! "Ach, hast du die Kleine schon kennengelernt! Ich hab dir ja gesagt, dass sie eine harte Nuss ist. Hast du sie geknackt?" "Im Gegenteil. Ich glaube, sie hasst mich!" Ich grinste und drehte mich um. "Carlie?" "Was denn?" "Ich wollte dir nur sagen..." War ja klar, dass die Schulglocke mir das versauen musste. Ich hörte den Rest des Satzes von Jason nicht mehr. Ich zuckte die Schultern und ging. "Carlie! Warte! Ich hab nicht so lange Beine wie du! Schon mal daran gedacht, Model zu werden?", rief Lucy hinter mir her und ich wartete. "Einmal? Ständig. Spätestens mit 18 schmeiß ich die Schule und werde Model. Das ist mein Traumberuf!" "Cool!" Ich zuckte die Schultern und sagte: "Komm wir müssen uns beeilen, was haben wir den jetzt?" "Englisch" "Ist der Lehrer streng?" "Er ist auch so ein sexistischer. Nur bei hübschen Mädchen ist es ihm egal, was die machen, hauptsache, sie geben ihm gute Aussicht. Also bei dir wird es ihm egal sein, aber ich..." "Komm!" Wir gingen schnell den Flur entlang und ich klopfte. Ich bedeutete ihr, sich nicht sehen zu lassen. Als er "herein" sagte, machte ich die Tür auf und ging rein. Mr.-Sexistisch machte große Augen und ich sagte: "Tut mir Leid für die Verspätung, aber ich bin neu hier und auf der Toilette war so viel los!" Er sagte nur: "Setzen Sie sich!"Ich nickte und auf unserem Platz saß schon Lucy. Sie flüsterte: "Danke, Carlie!" "Lucy, leise sein!", ertönte es von vorne. Sie wurde rot und ich lächelte sie an.

Heiße Zufälle

Als die Schule - endlich - aus war, ging ich zum Auto von Julia. "Carlie!" Ich drehte mich um und vor mir stand Lucy. "Komm steig ein!" Sie nahm Platz und ich wurde schon wieder gerufen. "Carlie?", fragte eine weiche Männerstimme "Was?", fragte ich und drehte mich um. Vor mir stand Chris. "Wie hast du das mit deiner Stimme gemacht?" "Das ist mein sexy Ton, wenn ich jemanden beeindrucken will! Hab ich das geschafft?" Ich sah ihn nur fragend an. "Hast du gehört, was Jason zu dir gesagt hat?" "Nein" "Willst du es wissen?" "Mir egal" "JASON!!!!" "Was denn?" "Komm" "Bin ja schon da" Als er mich sah, fragte er: "Was geht denn hier ab?" "Sie hat nicht gehört, was du zu ihr gesagt hast, sie will es jetzt wissen!" "Ich wollte dir sagen, dass du echt hammer scharf bist!" Gerührt sah ich ihn an. Wow, das hätte ich am wenigsten erwartet. Er kam immer näher, bis Chris sagte: "Leute, vergessen, dass ich auch noch da bin und ich gebe dich nicht an ihn ab! Ich bin nicht umsonst der geilste Junge der Schule!" Ich verdrehte die Augen. War das jetzt ein Wettkampf geworden? Ich lächelte nur zuckersüß und küsste beide von ihnen auf die Wange. Dann stieg ich ein und fuhr davon. Zuhause angekommen, schloss ich auf und rief: "Julia! Bin wieder da! Ich hab dir ein Shoppingopfer mitgebracht!" Bei dem Wort "Shoppingopfer" war sie sofort da. "Nichts wie los", rief sie aufgeregt. Wir stiegen wieder ins Auto und fuhren wieder mal zum shoppen. Jetzt wusste ich wenigstens, wie sich Julia da fühlte, ich suchte Sachen für Lucy, die für Julia und die für mich. Wir hatten wieder unsere Butler dabei, und die trugen ziemlich viele Tüten. Ich fragte Lucy irgendwann: "Wann musst du denn zu Hause sein?" "Um 20.00 Uhr. Wieso?" "Nur so, Wir haben noch ewig Zeit!!" Sie grinste und sah sich weiter um. Ich ging weiter und hörte, wie so oft an diesem Tag, meinen Namen. "Carlie?" Ich drehte mich um und stand nun vor Chris. "Was machst du hier. Du hast hier nichts zu suchen, das ist eine Dessous-Abteilung!" "Wenn ich dir ein Geschenk machen wollte?" "Mit einem BH? Du weißt ja noch nicht mal meine Größe!" "Ach, das haben wir gleich!" Er nahm einen und hielt ihn neben mich. "Ja, das dürfte passen. Und hübsch ist er auch noch!" "Hör auf du Spinner. Im Ernst, was machst du hier?" "Glaubst du mir etwa, wenn ich dir die Wahrheit sage?" "Je nachdem!" "Ich bin mit Charlet hier und hab dich dann hier gesehen!" "Wer ist Charlet?" "Die da!" Er zeigte auf ein halbnacktes Spießchen. Ich fing an zu lachen. "Was ist daran so lustig?" "Du stehst auf Spießchen?" "Eigentlich nicht, aber meine Mom meint, sie wäre ein guter Umgang für mich, weil sie reich ist und 'wohlerzogen' Außerdem ist ihre Mutter die beste Freundin meiner Mom!" "Freu dich, dass deine Mom sich um dich Gedanken macht!", fauchte ich. Er sah mich bestürzt an. Tja, mein Stimmungswechsel verwirrte mich auch. "Was ist denn los?" "Was geht dich das an?"

 

Chris

Was war den jetzt los? Was war mit ihrer Mutter? Warte, wieso machte ich mir um sie Gedanken? Ich hatte doch Charlet, oder? Was interessierte mich Carlie? Carlie. Der schönste Name, den ich gehört hatte und er passte zu ihr. Sie war wunderschön. Sie sah aus wie ein Engel. Sie sah mich aus ihren wunderschönen braunen Augen wütend an und ich war versucht, das selbe zu tun, wie Jason. Nur dass kein Jason da war, der mich stoppen konnte. Nur Charlet. Ich beugte mich runter zu ihr und ihr Augen wurden immer größer. Als ich kurz davor war, sie zu küssen, machte sie ihre Augen zu. Natürlich. Jetzt rief Pummel-Lucy sie. "Carlie! Wo bist du? James hat gesagt, wir müssen bald los!" Scheiße, wer war James? Ihr Freund? So wunderschön wie sie war, konnte das möglich sein. Ich streifte ihre Lippen kurz und wandte mich dann ab von ihr. So weh es mir auch tat.

 

Carlie
"Ich komme ja schon" Ich warf ihm einen kurzen Blick zu und ging dann. Hätte er mich wirklich geküsst, wenn Lucy nicht gerufen hätte? Schon möglich. Kurz darauf saß ich in meinem Zimmer und dachte noch darüber nach, bis ich einschlief.

Kommt nicht wieder vor... oder etwa doch?

"Scheiß Wecker!", schrie ich und schmiss ihn gegen die Wand. Endlich Stille! Kalt Duschen, anziehen, schminken, Zähne putzen, frühstücken, zur Schule fahren. Mein Tages-Outfi:

 An der Schule parkte ich das Auto und stieg aus. "Morgen Carlie!" Ich fuhr hoch. "Musst du mich so erschrecken?", fuhr ich Jason an. "Tut mir Leid, ich wollte nur nett sein!" "Schon gut" "JASON MORTIS, wo zum Teufel bist du?" Er sah auf und winkte Chris. Nein, nicht der auch noch! "Hi Carlie. Lange nicht mehr gesehen!" "Muss ich das verstehen?", fragte Jason. "Wenn ich die Wette gewonnen hätte, dann wüsstest du schon lange davon!" "Welche Wette?", fragte ich neugierig. "Geht dich nix..." "Jason, es geht schließlich um sie!" "Ihr Vollidioten habt doch nicht im Ernst um mich gewettet?" Sie machten betretene Gesichter. "Habt ihr einen Knall oder so? Kaum benehmt ihr euch einmal nett, dann seid ihr im nächsten Moment unausstehlich!" "Du findest uns nett?" "Hey Carlie!", kam meine Rettung - Lucy. "Lucy, endlich! Die Idioten haben um mich gewettet!" Sie starrte die beiden böse an. Ich umarmte sie und sie versuchte mich mitzuziehen. Ich blieb jedoch stehen und sagte: "Nur dass das klar ist. Ich entscheide immer noch selbst, klar?" Sie nickten und ich grinste. Ich küsste beide auf die Wange und zog Jason das Cap über die Augen. Sie starrten mir hinterher. "Was war DAS denn?", fragte Lucy auch gleich. "Was meinst du?" "Das Küsschen und das Cap. Seid ihr jetzt befreundet, oder was?" "Ich hab ehrlich gesagt auch keine Ahnung. Hat das so ausgesehen?" "Und wie. Die Spießchen sind grün vor Neid gewesen!" "Wenn sie keine Idioten sind, sind sie ja beide total nett und lustig aber das zeigt sich viel zu selten!" "Dir ist bewusst, dass du über Chris und Jason redest? Die Obermachos? Die jede mit ins Bett nehmen und dann eiskalt fallen lassen?" "Im Ernst?", fragte ich und grinste sie an. Sie lachte und ein Spießchen kam her. "Also wir wissen ja nicht, was das gerade war oder was in unsere Jungs gefahren ist, dass sie mit Pummelchen reden, aber bei dir können wir es echt verstehen. Du bist echt super. Bitte, komm zu uns! Du kannst unsere Chefin sein!" "Sind wir hier im Kindergarten, oder was? Chefin, dass ich nicht lache. 'Eure' Jungs haben gelernt, dass es nicht auf das Aussehen, sondern auf den Charakter ankommt. Und glaub mir, Schätzchen, davon hast du nicht gerade viel!", sagte ich nur und setzte meine Sonnenbrille wieder auf. Und was tat das Spießchen? Schaute mir nur mit offenem Mund hinterher. Ich hörte schnelle Schritte hinter mir und drehte mich um. Chris und Jason blieben vor mir stehen und sagten: "Das war echt hammermäßig!" "Ich weiß, danke" Sie grinsten sich an und ich streckte meine Arme aus. Jeder von ihnen nahm einen und ich hakte mich bei ihnen ein. So gingen wir zum Klassenzimmer, wo ich erst bemerkte, dass Lucy nur hinter uns hergelaufen war. "Tut mir Leid, Lucylein. Wie kann ich das wieder gut machen?" "In dem du mich das nächste mal auch mitnimmst!" Ich grinste sie an und küsste sie auf die Wange. Ich bedankte mich bei beiden mit einem Küsschen auf die Wange und flüsterte beiden ins Ohr: "Und wehe, ich bekomme von einer neuen Wette mit, verstanden?" Danach hielten sie sich beide die Wange, an der Stelle, wo ich sie geküsst hatte. Ich lächelte beide an und ging rein. Chris hielt mir natürlich wieder die Tür auf. Ich lächelte ihm zu und ging auf meinen Platz. Lucy grinste mich an und fragte: "Wen von den beiden magst du lieber?" "Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht!" Sie lachte und ich sagte: "Also, dass du nicht mehr gemobbt wirst, kommst du heute zu mir und wir machen mit Julia so ein richtiges Umstiling, okay?" Ihre Augen glänzten. Nach Englisch, Doppelstunde bei Mr.-Sexistisch, gingen wir zu viert in die Caféteria, das hieß: Ich hatte mich bei Chris und Lucy eingehakt und die bei Jason. Jason und Chris hatten sich um mich gestritten, da hatte ich kurzerhand eine Münze hochgeworfen und Chris hatte gewonnen. Er krallte sich direkt in meinen Arm. Jason wirkte auch nicht gerade unglücklich, er und Lucy redeten die ganze Zeit und wir hörten zu. Als Lucy dann fragte: "Liebst du Carlie?" antwortete er nur: "Ich glaube nicht!" Ich sah Chris fragend an und er blieb stehen. Er sagte zu den anderen: "Ihr könnt schon mal  vorgehen!" Sie zuckten nur mit den Schultern und gingen weiter. Chris zog mich in einen verlassenen Flur und ich fragte: "Was soll denn da..." Weiter kam ich nicht, weil er mich küsste. Einfach so.

Chris

Ich zog sie in den Flur neben an und sie fragte genervt: "Was soll denn da..." Sie hatte mich so angesehen, ich konnte einfach nicht anders, als sie zu küssen. Ich sah, wie sie die Augen aufriss und dann schloss. Dann schlang sie ihre Arme um meinen Hals und zog mich zu sich. Ich konnte es nicht fassen. Hier standen wir und ich küsste das geilste Mädchen der Schule. Da waren die 'Spießchen', wie sie sagte, nichts dagegen. Ich löste mich vorsichtig und sie sah mich nicht an. "Wieso... wieso hast du das getan?", kam es dann doch leise von ihr. "Das fragst du noch?" "War das wegen eurer bescheuerten Wette?", fragte sie mich wütend. Genau das hatte ich gerade vermisst. Ich hatte eigentlich gedacht, dass sie mich wegschubsen würde und mich schlagen würde. Doch sie hatte es nicht getan, sie hatte mich sogar zu sich hergezogen. "Ich würde dich nicht nur wegen einer Wette küssen!" Sie sah mich fragend an. "Ich habe die Wette nur gemacht, um einen richtigen Grund zu haben, dir näher zu kommen!" "Um was habt ihr gewettet?" "Wenn du in zwei Wochen mit keinem von uns beiden zusammen bist, dann hätten wir dich gefragt, ob du lesbisch bist. Das kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen!" "Ach und wieso nicht?" "Weil du einfach nur ein Mädchen bist, dass bestimmt einen nach dem anderen hatte!" "Sind wir... sind wir jetzt zusammen?" Ich sah sie wieder fragend an. Sie wandte den Kopf ab und murmelte: "War ja klar, erst auf 'Ich Liebe Dich' machen und dann eiskalt abservieren. Das hab ich mir von Anfang an gedacht, dass du genau so bist. Eben noch... Eben noch dachte ich, du magst mich wirklich! Da ist sogar Jérôme noch besser!" "Wer ist Jérôme?", fragte ich sie bedrohlich.

 

 

Die Wahrheit

Carlie

Sollte ich es ihm wirklich sagen? Nein. Oder doch? "Mein Ex" "Wieso ist es aus zwischen euch und seit wann?" Er war ja neugieriger als mein Dad! Und er hatte doch schon eine Freundin! "Was geht dich das an?", fragte ich. "Verdammt Carlie! Ich hab dich gerade geküsst und du fragst mich, was es mich angeht, wieso du mit deinem Freund Schluss gemacht hast?" "Woher weißt du, dass ich Schluss gemacht habe?" "Ich glaube kaum, dass jemand mit dir Schluss machen könnte!" "Ich frage dich doch auch nicht, was du mit Charlet machst!", sagte ich mit Tränen in den Augen. Bei ihrem Namen funkelte er mich an und ging. Einfach so. Ohne Wort. Ich sank zu Boden und weinte. Ich weinte, bis ich Schritte hörte. Von zwei Personen. "Carlie?" Lucy! "Ich" Ich schluckte und rief: "Ich bin hier, Lucy!" Sie kam gleich hergerannt, vor ihr war aber Jason da. "Was ist los? Was machst du überhaupt hier?" Ich sagte nichts und sah die zwei nur an. "Herr Kiowski" MR.-Sexistisch² "hat gefragt, ob wer weiß wo du bist. Chris hat natürlich nichts gesagt, und ich hab mich gemeldet, nach dir zu suchen. Jason wollte unbedingt mit!", sagte Lucy. Die zwei setzten sich zu mir und Jason fragte: "Was war hier los? Chris war noch nie so wütend! Was hat er gemacht?" Sollte ich es ihnen sagen? Ich entschied mich einfach dazu. "Er hat mich geküsst, dann hab ich gefragt, ob wir jetzt zusammen sind, er hat mich blöd angeschaut. Ich hab gesagt, dass mein Ex sogar noch besser ist als er. Er hat gefragt, warum ich mit dme Schluss gemacht hab und ich hab gesagt, dass es ihn nichts angeht, ich frage ihn ja auch nicht, was er mit Charlet macht!" Ich atmete tief durch und weinte wieder. "Sie sind nicht mehr zusammen", sagte Jason leise, als er sich beruhigt hatte. "Was?" "Chris ist nicht mehr mit Charlet zusammen, nach fast einem Jahr. Gestern, nachdem er mit ihr einkaufen war, hat er Schluss gemacht. Einfach so, keiner weiß warum. Nicht mal Charlet selbst, sie ist am Boden zerstört. Mir hat er auch nichts gesagt, sonst sagt er mir alles!" "Ich weiß warum" "Warum, Carlie?" "Er hat gesagt, dass ich ihm von Anfang an gefallen hätte und er nie etwas so sehr wollte wie mich. Gestern war ich im selben Laden, in dem er mit Charlet war. Er hätte mich fast geküsst, wenn Lucy mich nicht gerufen hätte" Ich warf ihr einen schnellen Blick zu, sie sah mich entschuldigend an. Eine Zeit lang hüllte uns alle Schweigen ein, bis Jason sagte: "So eine Scheiße, so eine verdammte Scheiße!" "Was?" "Die Wette war nur Vorwand, um dich kennenzulernen. Charlet wollte er schon lange loswerden, nur für seine Mutter ist er überhaupt mir ihr zusammengegangen, sie wollte es so und sie hat ihn gebeten, sie so lange zu ertragen, bis er die richtige gefunden hat!" "Ich bin so doof, wieso habe ich ihn nur so angefahren?" "Du kannst nichts dafür, er hätte nicht gehen dürfen!" "Darf ich nach Hause fahren?" "Okay, wir sagen Bescheid, dass ich dich auf der Toilette gefunden habe und dir nicht gut war! Machen wir das, was für heute Nachmittag geplant war, dann morgen nach der Schule?" "Okay, bis morgen!" Ich umarmte sie und Jason und ging dann zum Auto. "Carlie, warte!" Nein, bitte nicht! Ich drehte mich um und Chris gab mir meine Tasche. "Hier, die hast du vergessen!" Ich nahm die Tasche und sah ihn abwartend an. "Wegen dem vorher, es tut mir Leid. Ich war dumm und hätte nicht wie ein Feigling gehen dürfen und dich alleine lassen. Ich wusste nicht, dass du nicht weißt, dass ich mit Charlet Schluss gemacht habe. Jason hat dir bestimmt erzählt, was ich meiner Mutter versprochen habe, oder?" Ich nickte. Er flüsterte: "Glaub mir, ich meine es ernst. Du musst es mir nicht sagen, ich kann damit leben, aber eins sage ich dir. Wenn dich irgendjemand gegen deinen Willen anfasst, dann werde ich für dich da sein. Immer. Egal ob wir zusammen sind, oder nicht!" Ich sah ihn aus großen Augen an und sah auch, wie viel Kraft ihn das gekostet hatte. Ich konnte nicht anders, als ihm um den Hals zu fallen. Er legte die Hände um meine Taille und drückte mich. "Gute Besserung!", flüsterte er mir ins Ohr und ging wieder in die Schule rein. Ich sah ihm hinterher. Wie süß war das denn eben gewesen?

 

Vergangenheit

Zu Hause legte ich mich auf mein Bett und dachte nach. Wieso hatte ich ihn überhaupt näher hergezogen? Wieso hatte ich ihm von Jérôme erzählt? Wieso hatte er seiner Mutter dieses Versprechen gegeben? Und noch viele weitere Fragen, bis ich einschlief.

"Carlie?" "Hm?" "Komm, Abendessen!" Was? Abendessen? Hatte ich so lange geschlafen? Ich ging runter und mein Daddy sagte: "Hey Carlie, Julia hat mir erzählt, dass du früher nach Hause gekommen bist. Wieso?" "Mir gings nicht so gut", sagte ich leise und wich den Blicken der zwei aus. Julia sah mich nachdenklich an. Mein Dad merkte zum Glück nichts. "Bist du dir sicher, dass du dann jetzt etwas essen willst?" Ich nickte nur, ich traute meiner Stimme nicht. Ich nahm bisschen von den Spaggethi, die der Koch gemacht hatte und ging dann hoch in mein Zimmer. "Carlie? Schläfst du schon?", kam es leise von der Tür, etwa eine halbe Stunde später. "Nein, komm rein, Julia" Die Tür ging zu und sie setzte sich neben mich. "Ich weiß, was oder besser gesagt wer dir fehlt. Ich habe euch im Laden gesehen. Dich und Chris. Glaub mir, er ist nur äußerlich so cool. Innerlich würde er dich am liebsten nie mehr loslassen. Er kann ein Riesenidiot sein, aber das macht er nur, seit sein Vater gestorben ist. Vorher war er total anders. Viel Lebensfreudiger. Sein Vater ist jetzt seit drei Jahren tot und der arme Junge kann es immer noch nicht glauben. Ich habe ein paar Jahre bei ihnen gearbeitet. Vor dem Tod war er ein Aufgeweckter Junge, hat sich mit allen gut verstanden, aber seit er 14 ist, kehrt er nun den großen Macker heraus, nur dass niemandem auffällt, dass seine Welt ganz und gar nicht in Ordnung ist. Überall Trümmer und seine Mutter hat vor einem Jahr eine Freundin gesucht, die diese Lücke füllen sollte, aber es hat nichts gebracht. Er war nie wieder so fröhlich, wie zuvor. Seine Mutter nahm ihm trotzdem das Versprechen ab, dass er mit Charlet zusammen ist, bis er diejenige gefunden hat, die die Lücken füllen kann. Gestern habe ich mitbekommen, dass er Schluss gemacht hat. Kurz nachdem er dich fast geküsst hätte. Warum bist du heute wirklich früher gekommen?" "Er hat mich geküsst und dann gefragt, warum ich mit Jérôme Schluss gemacht habe. Ich war so dumm, ich wusste nichts von seinem Vater oder Charlet und trotzdem habe ich gesagt, dass es ihn nichts angeht und ich ihn ja auch nicht frage, was er mit Charlet macht!" "Du wusstest nichts davon. Du kannst nichts dafür. Ich hätte es dir gestern schon sagen sollen!" Sie strich mir über den Rücken und flüsterte: "Gute Nacht. Und morgen redest du mit ihm, okay?" Ich nickte und sie ging wieder. Ich war sofort wieder eingeschlafen.

Neuer Tag. Kalt Duschen, anziehen, schminken, Zähne putzen, frühstücken, zur Schule fahren. Zuvor hielt ich aber an der Bushaltestelle an und kurbelte das Fenster runter: "Lucy, kommst du?" Sie lächelte mich an und stieg ein. "Gehts dir besser?" "Ja, hast du gestern Chris nochmal rausgeschickt?" Sie nickte und fragte: "Was hat er gesagt?" "Dass es ihm leidtut und das alles! Wusstest du das von seinem Vater?" Sie nickte und sah aus dem Fenster. "Ich wollte es dir nicht sagen. Ich wollte nicht, dass du ihm Mitleid zeigst, weil er das überhaupt nicht abkann!" "Danke" Ich stieg aus und wäre fast ihn Jason reingerannt. "Hey Carlie. Wie gehts?" Ich grinste ihn an und stieg ihm  - mit meinem Stöckelschuh - mit voller Absicht auf den Fuß. "Hat sich wohl erledigt" Ich umarmte ihn und flüsterte: "Magst du Lucy?" "Ja", kam es zurück. "Dann schwing die Hufe und sag es ihr verdammt" Er grinste mich an und Lucy stieg aus. Ich lehnte mich gegen das Auto und setzte meine Sonnenbrille auf. Auf der anderen Seite fiel Lucy Jason gerade um den Hals. Ja, ich hatte es so richtig drauf, mit verkuppeln, aber mein eigenes Liebesleben bekam ich nicht auf die Reihe. "Carlie?" "Hm?" "Ich will sichergehen, dass du das gestern auch verstanden hast" "Das mit dem beschützen und das?" "Ja" "Was soll damit sein?" "Ich weiß, wie es ist, wenn man jemanden verliert" "Ich weiß" Er sah mich fragend an. Dann schlug er sich mit der Hand gegen die Stirn und flüsterte: "Natürlich, Julia. Sie hat es dir erzählt, oder?" Ich nickte. "Dann muss ich es dir wenigstens nicht erzählen. Weißt du, ich habe es selbst noch niemandem erzählt. Es wissen zwar fast alle, aber ich habe niemandem gesagt, wie ich mich wirklich fühle!" "Chris. Du musst das nicht tun!" "Doch, ich will es dir erzählen!", doch ich sah, wie er mit den Tränen kämpfte. "Komm", flüsterte ich und reichte ihm meine Hand. Er nahm sie dankbar und ich zog ihn mit auf unsere Bank, abseits von allem anderen. "Weißt du, mein Dad war ein wunderbarer Mensch. Er wusste auf alles eine Antwort und hatte immer Lösungen für Probleme parat. Ich habe mir so oft gewünscht, wie er zu sein. Und dann war er einfach weg. Meine Mutter gab mir die Schuld daran, doch sie war selber Schuld. Sie redete mir ein, dass ich ihr etwas schuldig wäre und nahm mir das Versprechen mit Charlet ab. Ich weiß ihren Grund nicht, aber sie sagte, erst wenn ich jemanden habe, der so ist wie mein Vater, dann erst darf ich mit Charlet Schluss machen. Im ersten Moment an, als ich dich sah, hatte ich mich in dich verliebt. Du hast auch immer eine Antwort und eine Lösung. Du bist genau wie mein Vater es war. Deshalb bin ich diese blöde Wette eingegangen. Ich wollte wissen, wieso du immer so traurig bist. Selbst wenn du gelacht hast, waren deine Augen traurig. Ich weiß, dass es mit deinem Ex zu tun hat, aber was es wirklich ist, weiß ich nicht!" "Du hast Recht. Er heißt Jérôme. Wir wären ein Jahr zusammengewesen. Aber eine Freundin meiner besten Freundin Susan sagte an unserem Jubiläum zu mir, dass Jérôme mit Susan im Bett war. Ich hab ihn daraufhin gefragt und er hat es nicht abgestritten. Sie waren die einzigen, die wussten, dass ich reich war. Ich konnte es einfach nicht fassen. Erst hatte ich mich mit Händen und Füßen gegen den Umzug gewehrt, aber dann hab ich es als Erlösung betrachtet und bin so zu sagen hierher geflohen. Er wollte, dass wir trotzdem Freunde bleiben!", sagte ich und klammerte mich an ihn. Er wischte meine Tränen weg und flüsterte: "Ich weiß nicht, ob du es mit mir versuchen willst, aber ich sage dir gleich, ich bin nicht gut in sowas!" "Das lernt man mit der Zeit", flüsterte ich und küsste ihn. Er nahm meine Hand und zog mich auf seinen Schoß. Ich glaube, wir hätten ewig so weiter gemacht, wenn uns nicht die Schulglocke zur ersten Stunde gerufen hätte. "Ups", machte ich und zog ihn mit. Selbst vor dem Klassenzimmer ließ er meine Hand nicht los. Erst, als er auf seinen Platz ging, ließ er sie los. Charlet sah mich wütend an, aber ich ignorierte sie. Lucy flüsterte: "Danke, dass du mich mit Jason zusammengebracht hast. Er sagt, ich bräuchte gar kein Umstyling. Ich gefalle ihm so!" "Ist ja süß", flüsterte ich zurück, sah sie aber nicht an. Chris und ich hielten den Blickkontakt alle Stunden durch und in den Pausen redeten wir nicht viel, ich glaube, ihr kennt euch denken, warum ;)

 

Erneute Begegnung

Ein halbes Jahr später waren Chris und ich immer noch das Paar der Schule. Er hatte mir von seinem Vater erzählt und ich hatte ihm von Jérôme erzählt. Doch eins hatte ich ihm nicht erzählt. Er dachte wahrscheinlich, dass meine Eltern geschieden wären und ich mich nicht mit meiner Mutter verstand. Doch in Wirklichkeit, war sie seit 7 Jahren tot. Und heute war der Geburtstag von ihr. Ich ging jedesjahr zu ihrem Friedhof. Wir hatten damals in New York gelebt, aber wir waren nach dem Tod nach LA gezogen. "Dad, ich besuche Mom, willst du mitkommen?" "Nein, ich bleibe bei Julia, du weißt schon!" Sie hatte ihm vor vier Monaten gesagt, dass sie Schwanger war und er hatte ihr daraufhin einen Heiratsantrag gemacht. Wenn das Kind da war, würden sie heiraten. Ich ging aus dem Haus und machte mich auf dem Weg zum Friedhof. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ich beobachtet wurde, aber wenn ich mich umdrehte, konnte ich niemanden sehen. Ich zuckte mit den Schultern und kam bei dem Grab meiner Mutter an. "Hey Mom. Happy Birthday von Dad, Julia und mir. Julia bekommt bald ein Baby aber wir wissen noch nicht, was es wird. Wenn das Baby dann da ist, heiraten sie. Gestern war der Halbjahrestag von Chris und mir. Er hat mir eine Herzkette geschenkt. Jason ist auch mit Lucy zusammen. Er hat sie schon früher gemocht, aber die beliebten Mädchen haben sie immer gemobbt. Er wollte nicht, dass sie denkt, dass er sie nur verarschen will. Hier, die Blumen habe ich dir mitgebracht. Ich hoffe, es geht dir gut, da wo du jetzt bist. Ich muss jetzt wieder los, Chris wartet bestimmt schon!" "Ist ja süß, wie du redest. Schade nur, dass sie dich nicht hören kann! Und Chris ist schon wieder weg. Ich habe ihm gesagt, dass du keinen Bock mehr auf ihn hast!" Ich drehte mich um und sah... Susan. "Was machst du hier?" "Was mach ich hier wohl? Ich bin gekommen, um dich zu besuchen. Du hast mir gefehlt. Wir sind beste Freundinnen, weißt du das etwa nicht mehr?" "Susan, das war bevor du mir Jérôme genommen hast. Aber hey, behalt ihn. Du kannst ihn haben, ich brauch ihn nicht!" "Sehr aufopferungsvoll von dir. Er ist eh schon da, dann kannst du es ihm selbst sagen! JÉROME!!!!!" "Bin ja schon da, Babe. Carlie, schön dich mal wieder zu sehen. Du bist hübsch geworden. Schade dass Chris nicht kommt, um dich zu retten, oder?" "Ich habe dir nichts getan, also lass mich in Ruhe!" "Hast du Angst?" "Wieso sollte ich?" "Weil du diesen Tag nie vergessen wirst!" "Du auch nicht", kam es hinter mir. Ich drehte mich um und fiel Chris in die Arme. "Wie hast du mich gefunden?" "Später. Was machen die zwei hier, was machst du überhaupt hier?" "Also um das mal zu klären. Sie war hier um ihre Mutter zu besuchen und ich habe gar nichts damit zu tun, es war alles Jérôme's Idee!", sagte Susan. "Ja, ich wollte mich rächen, weil du einfach gegangen bist. Du wolltest nicht mehr mit mir befreundet sein und jetzt bist du mit einem reichen Schnösel zusammen. Das passt mir so ganz und gar nicht" "Ach und wieso nicht?", fragte ich. "Weil ich dich immer noch liebe" "Wieso hast du dann den Scheiß mit Susan gemacht?" "Du wolltest nicht, da hab ich mir halt eine andere genommen" "Ach, nur weil sie nicht wollte, bin ich gut genug? Du hast gesagt, du liebst mich!", kreischte Susan. "Bitte. Klärt das unter euch, aber nicht auf dem Friedhof!", sagte Chris und zog mich in die andere Richtung. Kurz darauf saßen wir auf einer Bank und er fragte: "Wieso triffst du deine Mutter auf dem Friedhof?" "Treffen ist nicht das richtige Wort. Sie hat heute Geburtstag. Da hab ich sie besucht!" "Ist deine Mom tot?" Ich nickte und sagte leise: "Sie ist vor sieben Jahren an einem Autounfall gestorben. Genau heute vor sieben Jahren. An ihrem Geburtstag. Sie war auf dem Weg von der Arbeit zu uns nach Hause, als ihr an einer Kreuzung ein LKW reinfuhr. Sie war sofort tot. Und der LKW-Fahrer hat überlebt. Weißt du, wie ungerecht das ist?", schniefte ich und klammerte mich an ihn. Er drückte mich und fragte: "Wie viele wissen das von deiner Mom?" "Jérôme, Susan, Lucy, Jason, meine Familie und du" "Aus der neuen Schule niemand außer uns dreien?" "Nein" "Willst du es niemandem sagen?" Ich kann nicht darüber reden, ohne zu heulen!" Er zog mich wieder zu sich und küsste mich. Ich löste mich jedoch von ihm und sagte: "Willst du meine Mom kennen lernen?" Er nickte und ich ging voran, ich ging jedoch nicht weit, weil das Grab etwa 60m weg war. Ich blieb stehen und er umarmte mich von hinten und legte den Kopf auf meine Schulter. "Hey Mom, das ist Chris. Wir sind seit gestern genau ein halbes Jahr zusammen!", sagte ich leise und er flüsterte: "Alles Gute zum Geburtstag, Savannah!" Ich drehte mich um und er drückte mich. "Komm, gehen wir ins Auto, es ist zu Kalt!" Drinnen fragte ich: "Woher wusstest du eigentlich, dass ich auf dem Friedhof war?" "Nimm die Kette ab" "Wieso?" "Nimm sie ab" Ich nahm sie vorsichtig ab und hielt sie ihm hin. Er fuhr rechts ran und nahm sie. Dann brach er sie in der Mitte auseinander. "Was hast du getan?", quietschte ich. "Schau, da war ein kleiner Riss. Jetzt schau mal rein, was siehst du?" "Du hast mich verwanzt?", kreischte ich da. "Ja" "Wieso, hast du Angst, ich gehe fremd? Hast du Angst, dass ich auf einmal in LA bei Jérôme lande?" "Carlie, lass es mich erklären!" "Dann erklär, ich verstehe es nämlich überhaupt nicht!" "Ich habe dir vor einem halben Jahr versprochen, immer für dich da zu sein, deshalb hab ich die Wanze einbauen lassen!" "Vertraust du mir etwa nicht?" "Doch, ich vertraue dir sogar sehr. Ich habe Angst um dich, das ist alles! Ich habe Angst, dich zu verlieren!" "Schon klar, so angesehen wie du jetzt bist! Denkst du, ich habe nicht mitbekommen, wie du mit mir herumheprahlt hast? Von wegen, endlich habe ich sie rumgekriegt!" "Carlie, Bitte bleib da, lass mich dich wenigstens nach Hause fahren!" "Nein, ich gehe!", sagte ich und stieg aus. "Carlie, Bitte!" "NEIN!" Ich knallte die Tür zu und ging. Obwohl viele Autos anhielten, ging ich tapfer weiter, bis mein Dad stehen blieb und sagte: "Carlie, steig ein!" Ich stieg ein und er fragte: "Was machst du hier, wieso gehst du zu Fuß auf der normalen Straße und wieso weinst du?" Was? Ich weinte? War mir ja noch gar nicht aufgefallen. "Es ist aus, Chris und ich sind nicht mehr zusammen" "Wieso, war er auf dem Friedhof, was hat er getan?" "Er hat mich verwanzt" Mein Dad hustete und fragte dann: "Bitte was?" "Er hat mich verwanzt, in der Kette, die er mir gestern geschenkt hat, war ein Peilsender drin. Er hatte angeblich Angst um mich, aber das glaube ich einfach nicht. Wenn er Angst um mich hätte, würde er mich nicht verwanzen! Er wollte nur nicht, dass ich ihm fremdgehe und er dann keinen Ruhm mehr hat!" "Wärst du fremdgegangen?" "Nein, natürlich nicht!" "Was hatte er dann zu befürchten?" "Keine Ahnung!" Dad schüttelte den Kopf und hielt den Wagen an. Ich stieg aus und lief in mein Zimmer. Ich schmiss mich auf mein Bett und heulte. "Carlie? Kann ich mit dir reden?", kam es sehr leise von der Tür. Ich nickte und Julia kam an mein Bett. "James? Könnten Sie bitte Tee und Schokolade bringen?" "Natürlich, Miss" "Ich weiß, wie du dich fühlst" "Weißt du nicht, oder wurdest du von deinem Freund verwanzt?" "Was?" "Chris hat mich verwanzt" "Wieso das denn?" "Weiß ich nicht, er sagt, weil er Angst um mich hat, aber er wollte bestimmt nur nicht, dass ich ihn verlasse und er ohne Würde ist!" "Hättest du ihn denn verlassen?" "Nein, natürlich nicht! Wieso denn auch?" Sie setzte sich zu mir aufs Bett und sagte: "Hast du ihm von deiner Mutter erzählt?" "Ja, denkst du, er wird es gegen mich verwenden?" "Nein, er ist nicht so einer, der dann Rache nimmt" Ich musste an Jérôme denken. Als sie ging, legte ich mich schlafen, konnte aber vor lauter Zittern nicht einschlafen. Ich wusste ja noch nicht mal, woher das Zittern kam. Draußen war eine warme Nacht und ich hatte ja die Decke um mich geschlungen.

Schule ist Horror

Am nächsten Morgen wachte ich auf und betrachtete mich im Spiegel. Geschwollene Augen, kreidebleiche Haut. Ja, so sah man aus, wenn man die Nacht durchgeweint hat. Ich duschte und schminkte mich so, dass man nicht sofort sah, dass ich geweint hatte. Dad und Julia sahen mich sorgenvoll an und Julia legte eine Hand auf ihren Bauch. Ich freute mich für sie. Sie hatte ein Leben in sich. Ich nicht, ich hatte nicht mal meins richtig unter Kontrolle. Also, auf in den Kampf dachte ich mir und stieg vor der Schule aus Meinem Wagen. Jep, ich hatte mir erst einen Lamborghini gekauft, obwohl mein Dad sagte, dass sich dieses Auto nicht für eine Frau eignete. Egal, jetzt war er mein. Ich stieg aus und setzte sofort meine Sonnenbrille auf. Im Winter, bei Minus 11°. Sie war mein Markenzeichen. "Hey Carlie", hörte ich zwei Stimmen neben mir und umarmte Lucy und Jason. Die hatten es gut, die waren jetzt auch schon ein halbes Jahr zusammen und hatten keine Probleme. "Gehts dir gut?", fragte Jason forschend. War ja klar. Chris hatte es ihm natürlich erzählt. "Eigentlich nicht", sagte ich leise und sagte dann gewspielt fröhlich: "Aber reden wir nicht von mir, wie geht es euch zwei?" Lucy verdrehte die Augen und sagte: "Carlie, dir geht es beschissen, oder?" "So ziemlich", sagte ich und sie umarmte mich noch einmal. Jason sagte: "Chris hätte das mit der Wanze wirklich nicht tun dürfen" Lucy nickte und sah mich an. "Willst du nicht lieber wieder nach Hause fahren?" "Nein, geht schon, ich werde das schon schaffen. Immerhin bin ich kein kleines Baby mehr!" "Wenn du meinst", sagte Jason und ich stieß ihm den Ellenbogen in die Seite. "Ja, ich glaube dir geht es nicht so schlecht!" Ich verdrehte die Augen und schob die Brille runter. "Können wir reingehen?" "Ja" Ich grinste zufrieden und schob die Brille hoch. Oh ja, jetzt würde ich es mir gut gehen lassen. Jetzt konnte ich ungeniert flirten und anderen Jungs meine Sachen zum Tragen geben. Ich ging in die Klasse und setzte mich. "Hey Matt, weißt du, meine Tasche ist heute so unglaublich schwer", sagte ich im vorbeigehen zu besagtem. "Soll ich sie dir tragen? Nicht dass du dich noch überanstrengst!" "Das ist aber außerordentlich nett von dir!" Ich lächelte ihn an und er wurde rot. Ja, so ließ es sich leben. Lucy setzte sich Kopfschüttelnd neben mich und sagte: "Du willst ihm nicht zeigen, wie weh es dir getan hat, oder?" "Nein, dann glaubt er ja, dass er gleich wieder ankommen kann!" "Willst du das denn nicht?" "Eigentlich schon, aber er soll sich erst richtig entschuldigen!" "Also wartest du eigentlich noch auf ihn?" "Ja, sag es aber ja nicht Jason!" "Was darf ich nicht wissen?" "Jason!", quiekte ich und drehte mich um. Chris neben ihm ignorierte ich einfach. "Was darf ich nicht wissen?", wiederholte er. "Was hast du gehört?" "Nur das letzte, Ehrenwort!" Ich schob die Brille runter und sah ihm fest in die Augen. "Ich glaube dir. Aber merk dir eins, eine Carlie lügt man nicht an!", sagte ich bedrohlich und funkelte Chris dabei an. Dann drehte ich mich um und folgte dem Unterricht. "Willst du das wirklich tun?", fragte Lucy mich dann nach dieser Stunde. "Wieso nicht?" "Weil du damit eure Beziehung zerstören kannst?" "Die ist schon zerstört. Ich kann gar keinen Schaden mehr anrichten!" "Dir geht es gar nicht um die Beziehung. Dir geht es um ihn. Du willst ihn eifersüchtig machen!" "Als hätte ich das nötig! Matt, hierlang!", rief ich. Er gab mir die Tasche an der Turnhalle und ging dann zu seinem Unterricht. "Carlie! Wo bleibt ihr denn?", rief der blöde Sportlehrer. "Wir sind ja schon da!" "Umziehen und dann aufwärmen!" "Ja, Sir" Ich ging zur Umkleide und zog mich schnell um. In der Halle lief ich die zehn Runden und dehnte mich dann. "Wie... schaffst du.... das?" "Was?" "Wie schaffst du das, so schnell zu laufen, ohne aus der Puste zu kommen?", fragte Lucy mich beim dehnen ganz außer Atem. "Naja, im Sommer laufe ich ja sowieso und im Frühling und im Herbst auch, im Winter ist mir Sport gerade recht!" Sie seufzte und dehnte sich mit mir fertig. Ratet mal, was wir gerade hatten. Kastenspringen. Wer durfte Hilfestellung geben? Die Jungs. Kotz. Wir mussten abwechselnd - also immer Junge Mädchen - über den Kasten springen und die jeder Junge musste dem darauffolgendem Mädchen Hilfestellung geben. Na toll. Ich sprang also über den Kasten und - oh Wunder - wurde von Chris gestützt. "Fass mich nicht an, ich kann es alleine", fauchte ich ihn an, als er nach meinem Arm greifen wollte. Er hob beschwichtigend die Hände und ich funkelte ihn an. "Carlie, wir müssen reden!", flüsterte er, und griff nach meinem Arm. "Fass mich nicht an", fauchte ich wieder, riss mich aus seinem Griff und ging zurück. Jason, der vor mir stand, fragte: "Was war los?" "Was wohl. Er hat geklammert!" Jason grinste und sagte: "Das ist echt hammer. Das muss ich mir merken. Wollte er reden?" Ich nickte nur und er verzog das Gesicht. "Was?" "Nichts" "Ha Ha. Jason raus mit der Sprache!" "Okay, wieso willst du nicht mit ihm reden?" "Was soll es denn bringen?" "Dass er mir nicht mehr in den Ohren liegt, dass ich dich überreden soll?" "Was macht er? Ich bring ihn um!" "Du bringst ihn für mich um?" "Ja, immerhin bist du mein bester Freund. Das macht man halt so!" Er grinste und sah sich nach Lucy um. "Lucy ist auf der Toilette. Wahrscheinlich auch noch den Rest der Stunde", sagte ich und er grinste. "Tja, Sport ist nicht jedermanns Lieblingsfach!" "Meines schon", erwiderte ich nur und sah mich um. Na klar, wer sah mich an? Chris. Ich verdrehte die Augen und zischte: "Okay, wir reden. Aber nur, wenn du Jason endlich in Ruhe lässt und mich und Lucy auch!" "Versprochen" "Als würde ein Versprechen von dir etwas bedeuten!" Er sah mich verletzt an. Okay, ich war zu weit gegangen, aber ich würde auf keinen Fall sagen, dass es mir leid tut. N.I.E.M.A.L.S. !!

Chris

Scheiße, das hatte echt wehgetan. Hatte sie mir nie vertraut? Nie? Wieso verstand sich Jason so gut mit ihr? Hatten sie etwa eine Affäre? Bitte nicht! War ich ihr denn gar nichts wert? Sie drehte sich um und grinste Jason an. Mein Verdacht wurde vertieft. Jason sah mich über ihre Schulter an und sah dann wieder sie an. Ich verdrehte die Augen und ging. Draußen stieß ich mit Lucy zusammen. "Pass doch auf!", schnauzte sie mich an. Sie hatte sich total verändert. Vor einem Jahr hätte sie eine Entschuldigung geflüstert und wäre dann weggelaufen. Jetzt funkelte sie mich an. "Ich weiß ja nicht, was in deinem Kopf vorgeht, aber so wie es aussieht ist es wegen Carlie!" Ich wandte mich ab und murmelte: "Red nicht über sie" Sie nahm meine Hand und zog mich mit. So leicht hatte ich es mir auch nicht vorgestellt. Sie zog mich auf eine Bank und sagte: "Du musst das mit ihr echt wieder in Ordnung bringen. Ich weiß, es sieht nicht so aus, aber sie liebt dich immer noch. Sie ist nur so eiskalt, um nicht wieder verletzt zu werden. Sie hat mehr durchgemacht als du und weiß nicht mehr weiter. Erst das mit ihrer Mutter, dann mit Jérôme und jetzt erfährt sie, dass du ihr hinterher spionierst! Wie würdest du dich da fühlen? Dir würde es auch scheiße gehen!" "Sie liebt mich noch?" "Äh... Ja, wieso?" "Hast du sie mal beobachtet? Sie flirtet die ganze Zeit, vor allem mit Jason. Sieht so aus, als hätten die eine Affäre!" "WAS? Sie macht sich an Jason ran?" Tja Carlie, ich glaube du hast eine Freundin verloren. Das tut mir jetzt aber leid und du, Jason, kannst dir deine Freundin ebenfalls abschminken. Die gehört jetzt mir! "So sieht es jedenfalls aus. Ich weiß nichts genaueres, aber es gibt so ein Gerücht..." Sie sah mich mit Tränen an. Ich hörte drinnen die Schulglocke. Toll, jetzt kamen alle raus. Ich sah Lucy an. Sie war total hübsch geworden. Ich sah ihr in die Augen und küsste sie. "Lucy?", kam es neben mir. Sie löste sich außer Atem und sah Carlie bestürzt an und dann mich. Scheiße, ich hatte es verbockt. Jason stand neben Carlie. Die hatte Tränen in den Augen und ohrfeigte mich. Dann funkelte sie Lucy an und ging. Jason sah Lucy traurig an und ging Carlie hinterher. Lucy sah mich an und fragte: "Was war das denn?" "Ich weiß es nicht" Da stand sie ebenfalls auf und ging. Ich ging zu meinem Auto und stieg ein. Ich fuhr die Straße entlang und sah Carlie gehen. "Steig ein" "Vergiss es!", fauchte sie und ging schneller. Sie ging einfach nur sexy. Das machte mich rasend. Sie schenkte mir ein falsches Lächeln und ging noch schneller. Ihr kurzer Rock schwang um ihre Beine und das machte mich rasend. Ich fuhr schnell weiter, bevor sie mich noch dazu brachte, irgendwas dummes zu tun. Im Rückspiegel konnte ich sehen, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Was war denn jetzt wieder? Sie wollte doch nicht mitfahren! Ich hielt an und stieg aus. Sie blieb stehen und sah mich nur an. "Steig ein" "Wieso sollte ich?", kam es schwach von ihr. "Sag ich dir drinnen" Sie stieg zögernd ein und ich fuhr los. "Wieso?" "Weil du mich rasend machst, mit deinem kurzen Rock" Sie sah aus dem Fenster und maulte: "Ich darf mich anziehen wie ich will!" "Ich sag ja gar nichts dagegen. Im Gegenteil, mir gefällt es ja, dass du zeigst, was du hast, aber..." "Aber?", fragte sie interessiert. Scheiße, was sag ich jetzt? "Du weinst", sagte ich einfach und sah nach vorne. Sie klappte den Spiegel runter und wischte sich die Tränen weg. "Aber?" "Ich hab gesehen, wie du geweint hast. Das will ich nicht!" "Wieso hast du Lucy geküsst?" "Ich weiß es nicht. Ich dachte, dass du mit Jason eine Affäre hast und da wollte ich ihm nur zeigen, wie es ist, die, die man liebt mit einem anderen zu sehen! Weißt du, wie verletzend das ist?" "Und ob" "Läuft da jetzt was zwischen dir und Jason?" "Nein, natürlich nicht! Wir sind nur Freunde! Da ist nicht mehr und da wird auch nie mehr sein!" Ich sah sie an und glaubte ihr aufs Wort. "Wie kommst du überhaupt darauf?" "Ich dachte, dass du von Anfang an auf Jason gestanden bist und mich nie geliebt hast!" "Dachtest oder denkst?", kam es scharf von ihr. "Ich dachte" Sie schob die Brille runter und sah mich fest an. Ohne zu blinzeln. Wie bei Jason. Ich hatte das Gefühl, in ihrem wunderschönen Augen zu versinken. Es war, als würde sie mir in die Seele schauen. Ich jedoch konnte nichts sehen. Dann blinzelte sie und sagte: "Konzentrier dich lieber auf den Verkehr und nicht auf meine wunderschönen Augen, in denen du versinkst!" "Woher... Kannst du meine Gedanken lesen?" "Nein, ich bin doch kein Freak! Ich weiß nur, wie du denkst! Oder besser womit!" Okay, das war zu weit. Unterstellte sie mir wirklich, ich sei Schwanzgesteuert? Das stimmte doch gar nicht! Okay, ein bisschen vielleicht. "Ich bin nicht so wie du denkst!", sagte ich. "Woher weißt du denn bitte, was ich denke?" "Ich dachte einfach..." "Du kennst mich überhaupt nicht!" "Ach ja?" "Ach ja, erzähl mir was über mich!" "Also, du heißt Carlie Elbes, du bist 16, bald 17. Du hast am 01. August Geburtstag. Du lebst mit deinem Vater und dessen Schwangerer Frau Julia in einer Villa. Du hast dich von deinem Ex getrennt, weil er dich mit deiner besten Freundin betrogen hat und deine Mutter ist seit 7 1/2 Jahren tot. Wir waren ein halbes Jahr zusammen, bis ich dir die Kette mit dem Peilsender geschenkt habe und seit dem hasst du mich!" Der Schluss klang richtig erbärmlich. Sie machte die Tür auf und sagte: "Sag ich doch. Du kennst mich nicht!" Ich stieg ebenfalls aus und sagte: "Dann erzähl mir was von dir!" "Wieso denn. Dass du es gegen mich verwenden kannst?" "Das würde ich nie tun!" Sie sah mich abschätzend an. "Bitte Carlie!" "Was willst du denn wissen. Wie mein Erbärmliches Leben ohne dich ist? Soll ich es dir sagen? Es ist beschissen. Total Beschissen! Ich heule jede Nacht und du unterstellst mir auch noch, dass ich eine Affäre mit meinem besten Freund habe und knutscht dann mit meiner Freundin rum. Weißt du eigentlich, wie scheiße sich das anfühlt?", schrie sie mir entgegen und drückte mit ihrem Zeigefinger in meine Brust. Das hätte ich wirklich nicht erwartet, dass sie mir das sagt. Sie drehte sich um und ging rein. Sollte ich etwa nach gehen? Ich schloss das Auto ab und ging ihr hinterher. Wieder schwang der Minirock um ihre Beine und ich konnte nichts dagegen machen, dass sich in mir etwas anballte. "Carlie, würde es dir etwas ausmachen, den Rock ein bisschen runterzuziehen?", raunte ich leise. Sie funkelte mich an und zog ihn mit einer kurzen Bewegung runter. Zwar nicht weit, aber besser als nichts. "Julia, bist du da?", rief sie. Sofort kam ein Butler und sagte leise: "Miss Julia schläft. Sie ist erschöpft. Das Kind wird in ein paar Wochen da sein. Das hat man zumindest im Krankenhaus gesagt!" "Vielen Dank, James!" "Möchten Sie Kaffee oder Tee? Kekse?" "Nein danke", sagte ich. "Du warst nicht gefragt", zischte Carlie. "Könnten Sie mir bitte einen Espresso bringen und einen Teller Schokokekse? Bitte in mein Zimmer tragen. Vielen Dank, James!" Sie küsste ihn auf die Wange und er sagte: "Mit Vergnügen, Miss Carlie. Mit Zucker?" "Ja, sehr gerne!" Sie drehte sich um und ging die Treppe hoch. In ihrem Zimmer fragte sie: "Hast du kein Zuhause?" "Was?" "Wieso läufst du mir hinterher?" "Du liebst mich noch?", fragte ich, ohne auf ihre Frage zu achten. "Was?" In dem Moment klopfte es und der Butler kam herein. "Hier sind Ihre Kekse und Ihr Espresso. Falls sie etwas benötigen, brauchen Sie nur zu rufen!" Sie bedankte sich und nahm das Tablett entgegen. Sie setzte sich auf die Couch und aß. "Also?" "Was also?", fragte sie zurück. "Ich will eine Antwort!" "Auf welche Frage?" "Ob du mich noch liebst!"

Kann ich es ihm wirklich sagen?

Carlie

Ich ignorierte seinen Blick, tunkte meinen Keks in den Kaffee und schob ihm das Teller hin. Er bediente sich und ich lehnte mich zurück. "Meintest du das vorher ernst, als du mich so angeschrien hast?" "Glaubst du, dass es ernst war?", fragte ich zurück. Er zuckte nur die Schultern. "Tja, dann glaub, was du denkst" Ich nahm mir einen Keks und ging Julia suchen. Ich klopfte an ihre Tür und hörte nur ein schwaches "Herein" Ich machte die Tür vorsichtig auf. "Hey Julia, wie gehts dir?" "Geht schon so. Ich hab eine Jungenstimme gehört. Wer war das?" "Nicht so wichtig. Brauchst du irgendwas?" "Nein, geht schon. James ist ja da. Du könntest ihn bitte rufen und ihm sagen, dass er Mitchell holen soll!" "Okay, mach ich. Noch was?" "Nein, danke" Ich ging in mein Zimmer zurück und sah Chris auf der Couch. Er trank aus MEINEM Espresso und aß MEINE Kekse. Ich verdrehte die Augen und holte das Telefon auf meinem kleinen Schränkchen neben dem Bett. "Hallo James. Ich soll Ihnen von Julia ausrichten, dass Sie meinen Vater anrufen sollten." "Gerne Miss Carlie. Haben die Kekse geschmeckt?" "Ja, sehr vorzüglich. Vielen Dank. Könnten Sie wenn möglich noch ein paar Filme hoch bringen? Ich glaube, ich werde meine Gesellschaft heute nicht mehr los!" Ich hörte unterdrücktes Lachen aus dem Höhrer und musste auch lachen. "Ach ja, und James nennen Sie mich nur Carlie und sagen Sie ruhig du zu mir!" "Sehr gerne, Miss... Tut mir Leid. Ich muss mich noch daran gewöhnen." Ich lachte leise und sagte: "Mein Vater sollte sich beeilen. Und richten Sie ihm Liebe Grüße von mir aus. Okay?" "Sehr gerne" Ich wartete, bis er aufgelegt hatte und legte dann den Höhrer auf die Station. Ich setzte mich auf die Couch, gegenüber von Chris und fragte: "Bist du jetzt mein Schoßhündchen?" "Was?" "Egal" Ich stand auf und sah aus dem Fenster. Ich quietschte leise auf. Mein Daddy war vorzeitig von der eigentlich 2 Wochen langen zurückgekommen und ich war die letzten drei Tage ohne ihn gewesen. "Was ist?", hörte ich hinter mir eine Stimme. "Ist das etwa dein neuer?", fragte er, nachdem er aus dem Fenster gesehen hatte. Ich zischte: "Du Vollidiot, das ist mein Daddy!" Ich sprang auf und rannte runter. Er kam gerade zur Tür herunter und stellte die Tasche ab. Ich sprang auf ihn und er lachte. Er drückte mich und ich kreischte: "Daddy, ich hab dich so vermisst!" Er lachte nur noch mehr und sagte: "Ich dich doch auch, mein kleiner Liebling!" Dann merkte ich, wie er sich anspannte und flüsterte: "Was macht er hier?" Ich ging von ihm runter und sagte: "Dad. Ich kann nichts dafür. Er läuft mir wie ein Schoßhündchen nach!" "Wieso verfolgst du meine Tochter?" "Sir. Es ist nicht so, wie Sie denken. Ich liebe sie. Wirklich!" "Und das soll ich dir jetzt glauben, oder was? Nachdem du sie während eurer Beziehung praktisch gestalkt hast! Wenn du mit ihrer besten Freundin rummachst und ihr unterstellst mit ihrem besten Freund eine Affäre zu haben!" "Was... Woher wissen Sie das?" "Ich habe meine Augen und Ohren überall und jetzt raus aus meinem Haus!" Das letzte brüllte er richtig. "Daddy. Nicht!", flüsterte ich leise. Er sah mich traurig an und sagte: "Wenn du ihr noch einmal weh tust, oder etwas gegen ihren Willen machst, dann war das hier dein letzter Tag!" Chris sah ihn mit großen Augen an. Ich grinste, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste meinen Daddy auf die Wange. Wie gesagt, der Allerbeste. Er drückte mich wieder und ging dan zu Julia. Ich ging in mein Zimmer und wusste, dass Chris mir nachging. Ich hielt ihm drei Filme unter die Nase und fragte: "Welchen?" Er zeigte auf >>Iron Man 2<< und ich legte ihn ein. Ich dankte James in Gedanken, dass er keine Kitsch-Filme ausgesucht hatte, aber er kannte mich einfach zu gut. Er wusste, dass ich lieber Ballerfilme sah, als Titanic. Ich schlief mitten unter dem Film ein, wachte dann aber an der besten Stelle auf und ich lachte mich kaputt. Chris erschrak jedes Mal, wenn es lauter wurde und ich lachte immer lauter. Irgendwann kam Dad rein und fragte, was denn um diese Uhrzeit so lustig wäre. "Dad...Iron Man 2 ... Chris... Lustig..." "Was?" Ich beruhigte mich und sagte: "Chris sieht so beschissen aus, wenn er sich fürchtet!" Jetzt lachte auch mein Dad und setzte sich zu uns. Natürlich in die Mitte. Er legte den Arm um mich und flüsterte mir ganz leise ins Ohr: "Und, was habt ihr jetzt die ganze Zeit gemacht?" "DAD!!" Er lachte und sagte: "Ich muss wieder. Julia macht sich bestimmt schon Sorgen, ob ich von Außerirdischen gekidnappt wurde. Sie hat echt Wahnvorstellungen!" "MITCHELL! Das habe ich gehört!", kam es aus dem Zimmer am Ende des Flurs. Gott war ich froh, dass mein Dad wieder da war. Die Stimme von Julia war längst nicht mehr so schwach wie heute Nachmittag. Ich umarmte Daddy und sah weiter den Film. Noch bevor er aus war, schlief ich wieder ein.

"Carlie, aufstehen!" Ich murmelte etwas selbst für mich unverständliches und drehte mich um. Da wurde mir allen Ernstes die Decke weggezogen! "Hey gib mir meine Decke wieder!", maulte ich und warf ein Kissen nach dem Übeltäter. "Nein" Ich setzte mich verschlafen auf und sah mich um. "Wie bin ich ins Bett gekommen?" "Ich hab dich getragen", sagte Chris gleichgültig. Ich stand auf und suchte mir neue Klamotten zusammen.

So. Ich schminkte mich schnell und ging frühstücken. "Hey Daddy. Julia" "Morgen, was macht der denn noch hier?", kam es entgeistert von ihm. "Ich bin ihn nicht mehr losgeworden!" "So wie du aussiehst, glaub ich dir das sofort!" "Hey, das Outfit hat Julia gekauft ja!" Er grinste nur und ich setzte mich. Nach dem Frühstück ging ich ohne ein Wort los und Chrois rief mir ein "Warte doch mal" hinterher. Ich ignorierte ihn und ging weiter. Er war vor mir in der Schule, da er gefahren war. "Hey Carlie", ertönte es von Jason neben mir und dann zog er mich an sich her und drückte mich. "Jason... keine Luft" Er ließ mich sofort los und grinste. "Tut mir Leid" "Kannst ja nichts dafür, dass du so stark bist!" Er lachte und wir gingen rein. Ich saß neben Lucy und bereute es jetzt ziemlich. "Hey Carlie, hör mal. Es tut mir Leid. Ich wusste nicht mal, was das sollte! Er hat mich einfach geküsst und dann bist du gekommen!" Ich ignorierte sie mal gekonnt und folgte dem Unterricht. In der Pause saßen ich und Jason auf unserer Bank und redeten. "Bist du eigentlich noch mit Lucy zusammen?" "Nein, wenn sie mit dem rummacht, dann kann sie mich vergessen!" Ich drückte ihn kurz und er fragte: "Was hast du gestern noch gemacht?" "Mein Dad ist wieder da!!", quietschte ich. Nur er wusste, wie sehr ich meinen Dad liebte und wie sehr ich ihn vermisst hatte. Er lächelte mich an und fragte: "Wieso ist er wieder da? Es waren doch nur drei Tage. Er wollte doch zwei Wochen wegbleiben!" "Julia war so traurig und ziemlich schwach. Kaum ist er da, geht es ihr sofort wieder gut!" "War sonst noch was, das ich wissen müsste?" "Chris war bei mir", sagte ich leise und wandte den Blick ab. Er sah mich fragend an, das wusste ich ohne es zu sehen. "Er hat mich nach Hause gefahren und dann haben wir >>Iron Man 2<< geschaut" "Sonst nichts?" "Nein, er hat auf der Couch geschlafen" "Er hat bei dir geschlafen???" "Jason, hör doch mal zu!", rief ich, als er aufstand. "Okay, ich höre" "Nach dem Film bin ich auf der Couch eingeschlafen und er hat mich aufs Bett gelegt und zugedeckt. Mehr nicht. Meine Couch ist doch im anderen Zimmer!" Natürlich wusste er das. Er war schon so oft bei mir gewesen, dass er fast dort zuhause war. "Hey, willst du heute zu mir kommen? Julia würde sich auch freuen und mein Dad auch!", bot ich ihm an, weil ich wusste, dass er es zuhause nicht ganz einfach hatte. Mit seinen Eltern und seiner Schwester, die ihn immer auslachte, nur weil er mit Lucy zusammen war. Er nickte erfreut und da klingelte es zum Ende der Pause. "Carlie, bitte. Rede doch mit mir! Ich kann doch gar nichts dafür!", kam es leise von der anderen Seite. Ich ignorierte sie weiter. "Komm schon Carlie. Anscheinend bist du doch so, wie ich dich am Anfang eingeschätzt habe. Reich, arrogant und einfach nur hohl!" "Du sagst ich bin hohl? Gehts noch? Du hast ja mit meinem Ex rumgemacht!", zischte ich ihr entgegen und ignorierte sie dann weiter. Wir hatten zum Glück nur vier Stunden Unterricht. "Jason, kann ich mit dir reden?", kam es von Lucy nach der vierten Stunde. "Muss das jetzt sein? Kann das nicht bis morgen warten? Ich gehe mit Carlie nach Hause!" "Also stimmt es doch, was Chris gesagt hat!", rief sie aus und rannte weg. Jason sah ihr zweifelnd hinterher. Unterm gehen fragte er: "Weißt du was sie mit 'Also stimmt es doch, was Chris gesagt hat'?" "Ich glaube schon. Chris glaubt, dass wir eine Affäre hätten und hat es offensichtlich Lucy erzählt" "So ein Arsch. Wie kann er das glauben? Ich meine, man sieht doch, dass wir nur Freunde sind? Ich habe noch nie ein Mädchen so sehr geliebt wie Lucy. Nimm mir das nicht böse, aber ich liebe dich nur freundschaftlich. Wenn du dir irgendwelche Hoffnungen machst, tut es mir ehrlich leid!" Ich lachte und boxte ihm gegen die Schulter. "Das war doch von Anfang an klar, dass das mit uns nicht mehr wird. Wir haben sogar den Blutschwur gemacht!" Er grinste und ich ging rein. James begrüßte uns und sagte, dass es gleich Mittagessen geben würde. Ich bedankte mich und ging hoch zu Julia. Mein Dad saß auf der Bettkante und redete leise mit ihr. Ich klopfte leise an und sie sahen her. "Hey Daddy, Julia. Wie gehts euch?" "Gut, du hast auch jeden Tag einen neuen, oder?" "Als würdest du nichts von unserem Blutschwur wissen, Dad" Er lachte und sagte: "Komm, es gibt jetzt Essen!" Nach dem Essen gingen Jason und ich hoch und sahen uns irgendeinen Film an und redeten über Chris, Lucy und uns. Es war schon ziemlich verrückt, aber naja, ich war ja verrückt. Er war mir in dem halben Jahr ein besserer Freund geworden, wie Lucy. "Hey, ich kann einen Taschenträger beim Frustshoppen gebrauchen. Kommst du mit?", fragte ich ihn. "Wieso Frustshoppen?" "Chris" Er grinste und ich schnappte mir meinen Autoschlüssel. "Tschüss, wir sind shoppen!", rief ich durchs Haus und stieg dann ein. "Was hast du vor, Carlie?" "Äh... Einkaufen?" Er grinste wieder und ich fuhr schneller. "Hey, willst du uns umbringen?" "Nein, ich will nur so bald und viel wie möglich shoppen!" Er kannte mein Talent beim Marathonshoppen und wusste ebenso gut wie ich, dass Widerspruch zwecklos war. Angekommen betraten wir das erste Geschäft und er war ziemlich nützlich. Er hatte guten Geschmack. Etliche Läden später holten wir uns Kaffee zum mitehmen. "Gehen wir da rein?", kam es plötzlich und mit unsicherer Stimme von Jason. "Hä", machte ich mit der Nase im Milchschaum. "Willst du da nicht rein?" "Nein, das Schaufenster ist hässlich" Er verzog das Gesicht und ich wusste, dass er sich unwohl fühlte. "Was ist los?" "Nichts" "Jason Mortis, ich weiß genau, dass etwas nicht stimmt, also rede" "Nein, du führst dich bestimmt auf!" "Ich versprechs dir" "Okay" "Also?" "In dem Café da drüben sitzt Chris" "Ja und?" "Nicht alleine" Ich sah in die Richtung, die er angedeutet hatte und sah Chris mit einer schwarzhaarigen Schönheit dort sitzen. Nein, bitte nicht. Das konnte doch nicht wahr sein! "Jason, kennst du die?", versuchte ich möglichst gleichgültig zu fragen. Aber er durchschaute mich und schüttelte berübt den Kopf. Mir kam eine Idee. "Sag mal, hast du nicht auch Hunger?" "Was hast du vor?" "Nichts, ich will nur Kuchen!" Er lachte und ich sah, wie die Schwarzhaarige mich mit ihrem Blick anfunkelte. Jason nahm meine Hand und zog mich in das Café. Wir bestellten Kuchen und er wollte mich unbedingt einladen. Ich saß so, dass ich mit dem Rücken zu Chris saß. Jason sah über meine Schulter und schüttelte dann den Kopf. "Was ist los?", fragte ich neugierig und drehte mich um. Chris verständigte sich offensichtlich über Augensprache mit Jason. Als er sah, dass ich mich umgedreht hatte, wandte er den Blick ab und redete mit der Frau. Ich hasste sie dafür, dass sie so mit ihm redete und lachte. Ich drehte mich wieder um und redete mit Jason.

Chris

Ich war gerade mit Cathie im Café, als ich Jason mit Carlie sah. Er trug viele Taschen - die sonst immer ich getragen hatte - und sie trank Kaffee aus einem Becher. Er hatte mich ebenfalls gesehen und wollte Carlie offensichtlich dazu bringen, in einen Laden zu gehen. Ich hörte nichts von der Unterhaltung, aber als sie ihren Kopf in meine Richtung drehte, lachte ich mit Cathie. Ich hörte Schritte und sah Jason an, der einen entschuldigenden Ausdruck auf dem Gesicht hatte. Carlie sah mich nicht mal mit dem Arsch an. Sie setzten sich hinter uns und ich sah Jason an. Er sah mich über ihre Schulter ebenfalls an. Als sie merkte, dass er nicht sie ansah, sondern an ihr vorbei, drehte sie sich um und funkelte mich an. Ich sah schnell weg redete mit Cathie. Als Carlie sich umgedreht hatte, sagte Cathie: "Deine Ex hat dich aber ziemlich gerne!" Ich zuckte nur die Schultern und sie lachte. Dann sagte sie: "Aber, jetzt bin ich ja da. Und - sie rückte ihren Stuhl ganz nah neben mich und strich mit ihrem Zeigefinger über meinen Innenarm - du hast eine aufregende Nacht vor dir!" Das war genau der Zeitpunkt, als Carlie aufsprang und wütend aus dem Café lief. Ich sah ihr nur hinterher und Jason sah mich fragend an. Ich ihn bittend. Er nickte, packte die Taschen und rannte ihr hinterher. Cathie sah mich fragend an und ich sagte nur: "Tut mir Leid, Cathie. Ich hab doch noch was zu tun, ist mir eingefallen. Vielleicht ein ander Mal, okay?" Ja, vielleicht in einem anderen Leben! "Okay", sagte sie mit traurigem Gesicht. Ich rief den Kellner, gab ihm das Geld und verschwand dann. Ich rief Jason an. "Hallo?", kam es nach einer Minute Klingeln aus dem Hörer und ich hätte beinahe das Handy fallen gelassen. Wieso ging Carlie an Jasons Handy? "Carlie, gib mir Jason" "Wieso sollte ich das tun?", fragte sie herausfordernd. "Ich kann dich hören. Ich bin ganz in der Nähe. Wenn du es ihm nicht gibst, dann bin ich schneller da, als du Scheiße sagen kannst!", drohte ich. Sie lachte nur und sagte: "Als könntest du das" und legte auf. Es war natürlich gelogen. Ich wusste nicht, wo sie waren. Ich rief noch mal an und diesmal ging Jason dran. "Ja?" "Hey Jason, was macht... sie an deinem Handy?" "Carlie hat es mir weggenommen. Sorry, wenn sie einfach aufgelegt hat. Sie ist nicht gerade gut auf dich zu sprechen. Vorher hab ich über dich geredet und dann hat sie mich geschlagen!" "Jason!!! Hör sofort auf, über mich zu reden, du Trottel!" Jason lachte und sagte: "Sorry, aber ich glaube, sie bracht grad wen zum schlagen!" "So kenne ich sie" "Jason! Ich muss mit dir reden!" Ich hörte, wie das Handy weggerissen wurde und Carlie sagte wütend: "Redet nicht die ganze Zeit über mich. Ich kann es hören! Und du, du bist sowieso schon lange unten durch, also lass deine Finger von meinen Freundinnen!" "Lucy ist noch deine Freundin?", fragte ich erstaunt nach. "Nein" Dann hörte ich nur noch tuten und wusste somit, dass sie aufgelegt hatte.

Die Neue

Carlie

Nach dem Anruf wurde Jason von meinem Dad weggeschickt und ich zog mich um und legte mich ins Bett zum Nachdenken. Viele Fragen tauchten in meinem Kopf auf:

Wieso war ich weggerannt?

Wieso war ich eifersüchtig auf die?

Wieso tat es so weh, ihn mit so einer zu sehen?

Würde dieser Schmerz jetzt für immer da sein?

Ging er wieder weg?

Wenn ja, wie?

Viele Fragen und nicht eine Antwort. Ich wählte die Nummer von Jason und er ging gleich mit einem "Was ist passiert? Gehts dir gut, Carlie?" "Hey Jason" "Was ist passiert? Hast du dir wehgetan?" "Nicht ich" "Wer dann?" "Chris" "Soll ich zu dir fahren?" "Ja", schniefte ich und er sagte: "Ich bin sofort da. Ich bin schon im Auto!" Keine Ahnung, ob ich das schon mal gesagt hab, aber ich war ihm unendlich dankbar, dass er immer für mich da war. Kurz darauf stand er mit einer Tasche in meiner Zimmertür. So oft wie er hier war, hatte mein Dad erlaubt, ihm einen Schlüssel zu geben. Er sah sich im Zimmer um, auf der Suche nach mir, bis er mich zusammengekauert am Boden sitzen sah. Er ließ alles fallen und rannte zu mir. Er hob mich auf seinen Schoß und ließ mich heulen. Ihm war es egal wegen seiner Kleidung. Ich heulte mich bei ihm aus und er strich mir beruhigend über den Rücken. Als mein Dad, von meinem Geschluchze geweckt, fragte: "Was ist denn hier los, ich dachte, du wärst gegangen Jason?" "Ich war ja auch weg, aber Carlie hat mich vor ungefähr einer halben Stunde angerufen und dann bin ich wieder hergefahren" "Okay, aber seid leiser" Jason nickte und redete dann, kaum war mein Dad weg, beruhigend auf mich ein. Irgendwann schlief ich dann ein, in Jasons Armen. Am nächsten Morgen wachte ich genauso auf, wie ich eingeschlafen war. Jason saß an mein Bett gelehnt mit den Armen um mich. "Jason, aufstehen. Wir müssen in die Schule!" "Hör auf, ich will nicht!" Ich lachte und stand auf. Ich ging ins Bad und duschte mich. "Wenn du das jetzt jeden Morgen machst, dann können wir es gerne wiederholen!", grinste Jason, als ich - nur mit Handtuch bekleidet - aus dem Badezimmer kam und meine Klamotten holte. Ich lachte nur und küsste ihn kurz auf die Wange. Jetzt lachte er auch und zog sich ebenfalls um. Kurz darauf saßen wir in meinem Auto und fuhren - ziemlich schnell - zur Schule. Dort erwartete mich Lucy, aber ich nahm Jasons Hand und zog ihn an ihr vorbei. Er sah ihr kurz in die Augen und wandte sich dann ab. Drinnen ließ ich seine Hand los und drückte Matt meine Tasche in die Hand, der neben mir stand mit großen Augen. "Carlie??" Ich sah mich nach der bekannten Stimme um und sah.... "Janine??" Sie stürmte auf mich zu und umarmte mich stürmisch. "Hey, ich wurde auf die Schule versetzt, ich war wieder mal zu doof!" Sie musste fast jedes Jahr die Schule wechseln und hoffte jedes Jahr, sich zu bessern. Bis jetzt war ihr das noch nie gelungen. Sie ließ mich los und betrachtete Jason. "Willst du mir nicht deinen Freund vorstellen?" Ich grinste. "Das ist Jason, mein allerbester Freund. Wir sind nicht zusammen. Er war mit meiner besten Freundin hier zusammen und ich mit seinem besten Freund..." "Oh, und eigentlich liebt ihr euch und dann geht ihr zusammen! Ich sehs schon vor mir!" "Hihi, ganz bestimmt nicht, wir haben vor einem halben Jahr den Blutschwur gemacht!" Sie machte große Augen und sagte: "Och ne, jetzt hast du's schon wieder verbockt. Wieso eigentlich immer du?" "Das wüsste ich auch gerne, aber ich empfinde nicht das selbe für Jason wie für..." "Mich?", kam es von hintern in mein Ohr. Ich drehte mich mit Schwung um und klatschte Chris eine. Ich hasste es, erschreckt zu werden und das wusste er nur zu gut. Er hielt sich seine bereits gerötete Wange und starrte mich wütend an. "DAS. HAST. DU. NICHT. GETAN!!" "Doch, siehst du..." "Janine, hör auf" "Wieso?" "Erklär ich dir später!" Er sah mich immer noch wütend an. "Wenn du es nicht glaubst, kannst du dir gern noch ein paar abholen. Für solche wie dich, hab ich immer ein paar übrig!" Ich zwinkerte, drehte mich um, bedeutete Janine und Jason mir zu folgen, als mein Handgelenk festgehalten wurde. Ich drehte mich mit einem Schwung um und stand so sehr nah bei ihm. "Was willst du?" Er beugte sich ein Stück zu mir herunter und ich machte einen Schritt nach hinten. Toll, hinter mir stand Jason. Er grinste und flüsterte in mein Ohr: "Ich spiele mal kurz Wand, okay?" Ich gab ihm eine Kopfnuss und drängelte mich an ihm vorbei. "Komm Janine. Ich erklär dir auf dem Weg ins Seki was los ist" "Okay", zwitscherte sie und folgte mir. "Also, Chris ist mein Ex und Jason sein und mein bester Freund. Er war erst gestern noch mit Lucy zusammen und dann hat Chris gestern angefangen, mit Lucy rumzumachen und Jason und ich haben sie erwischt und dann haben sie sich ebenfalls getrennt!" "Wolltet ihr auch rummachen?" "Oh nein, ich habs vergessen, tut mir Leid Carlie", sagte sie leise, als sie meinen Blick sah. "Du bist total anders. Vorher warst du total graues Mäuschen und jetzt schlägst du den Obermacho, der noch dazu dein Ex ist und..." "Hey Carlie, wer ist das?" "Was geht dich das an, LUCY?" Sie sah mich traurig an und ging dann. "Was ist zwischen euch los?" Ich zog sie mit auf die nächste Toilette und sagte dann: "Das war Lucy, die mit Chris rumgemacht hat. Seitdem sind wir nicht mehr befreundet" "Also willst du noch was von Chris?", fragte sie hoffnungslos. "Ja, wieso?" "Toll, wieso bekommst du immer die besten Typen ab?" "Hey, Kopf hoch, Süße. Jason ist ja auch noch da. Er kann gerade Trost gebrauchen. Er war gestern Nach bei mir und hat mich die ganze Nacht über getröstet, weil ich fertig war. Ich hab dabei total vergessen, dass er selbst scheiße drauf war, wegen Lucy!" "Oh, okay. Ich schau mal, wo er ist!" "Okay, aber pass auf und lass dich nicht von Chris blöd anreden!" "Mach ich, bis dann in der Aula!" Und vergessen war die Tatsache, dass sie ins Sekreteriat sollte. Mir konnte es ja egal sein. Sie bekam ja Ärger. Ich ging weiter zu Mathe und kam gerade noch rechtzeitig vor dem Lehrer rein. Ich saß immer noch neben Lucy. Sie flüsterte mir die ganze Zeit etwas zu und schob Zettel rüber, aber ich ignorierte es gekonnt. Nicht dass ich noch irgendeinen doofen Kommentar abgab. Irgendwann gab sie es auf und ich ging rechtzeitig mit dem Gong zu Chemie. Da stellte sich Janine vor und wurde neben Charlet gesetzt. Vielleicht hätte ich sie warnen sollen, aber ich wollte ihr nicht den Spaß nehmen. Sie konnte über alles und jeden lachen. Kurze Zeit später hörte ich auch schon da Gekicher von ihr. Ich musste Grinsen und Jason stieß mir den Ellenbogen in die Rippen. "Was denn?" "Lach nicht so schadenfroh, das macht mann nicht!" Ich grinste nur und tätschelte seine Schulter. Er grinste nur und ich quietschte: "Pass auf!" Er hatte nicht hingeschaut und weiter geschüttet und ich glaube, ihr könnte euch jetzt denken, was passierte: Booom! Ich lachte und Janine lachte noch mehr. Wir fingen uns nicht mehr, der Anblick des kohlrabenschwarzen Jason war einfach zu herrlich. Ich war im letzten Moment weggesprungen, aber er hatte es zu spät gemerkt und war jetzt schwarz. Noch dazu musste er nachsitzen, weil er nicht aufgepasst hatte. "Herr Evans, dann müssen Sie mich ebenfalls eintragen, ich hätte es ja verhindern können und ausgelacht habe ich ihn auch!", sagte ich schnell. Genannter wirkte etwas verunsichert, murmelte aber dann: "Ja, so wird es wohl sein" Jason flüsterte mir ein: "Danke" zu und ich zuckte nur die Schultern und sagte: "Für was?" "Er lachte und wirbelte mich rum. "Hey", quiekte ich und er ließ mich wieder runter. Beim Nachsitzen hatten wir eine etwas ältere Dame, die nach ein paar Minuetn eingeschlafen war. Chris und Jason sahen sich an und nickten dann. Jason ging zu der Dame und stellte ihre Armbanduhr vor und Chris stellte die Klassenzimmeruhr vor. Ich blieb sitzen und Chris kam wieder und flüsterte: "Pack deine Sachen" "Wieso?" "Mach einfach, sonst mach ich das" Ich seufzte und packte meine Sachen zusammen. Wir stellten uns ganz brav hin und Chris räusperte sich. Die kleine Frau sah auf und Jason sagte: "Miss, es ist bereits 17.00 Uhr. Dürften wir nun nach Hause gehen?" Sie sah auf ihre Uhr und nickte dann. Chris und Jason gingen ziemlich schnell voraus und ich folgte ihnen, wenn auch langsam. Irgendwann reichte es Chris, er packte meine Hand und zog mich mit. Draußen ließ ich seine Hand los und ging zu meinem Wagen. "Jason, soll ich dich fahren?" "Nein, Lizzy holt mich ab" Lizzy war seine unausstehliche Schwester. "Hey, du könntest mich mitnehmen", kam es von Janine. "Okay, du musst mir nur sagen, wohin!" "Mach ich dann" "Kannst du mich auch mitnehmen?", kam es von Chris. "Mein Auto ist kaputt", fügte er noch hinzu. "Steig ein" Und wie es das Schicksal wollte, setzte er sich vorne rein. Janine saß schon hinten und ich verabschiedete mich schnell von Jason und fuhr dann los. "Was läuft da eigentlich zwischen Jason und dir?", kam es von nebenan, als Janine gerade ausgestiegen war. "Ich weiß zwar nicht, was es dich angeht, aber wir sind beste Freunde. Wie oft soll ich dir das noch sagen?" "Jetzt merk ichs mir" Ich nickte nur und fuhr weiter. "Wieso hast du mich geschlagen?" "Wieso ich dich geschlagen habe?" Ich lachte und sagte dann: "Du weißt genau, dass ich es hasse, erschreckt zu werden" "Ich habs vergessen" "Was vergisst du eigentlich noch alles?" "Vieles, wie es scheint. Aber eins werde ich niemals vergessen. Oder viel mehr wen" "Und das wäre?" "Egal, ob ich alles vergessen würde. Dich würde ich nicht vergessen. Niemals. Denn du bist nicht nur in meinem Kopf, sondern in meinem Herzen!" Das sagte er, während ich gerade vor seiner Wohnung hielt. Ich fand es ja schon irgendwie süß, dass er mir das jetzt gesagt hatte, aber ich war doch so sauer auf ihn! Eigentlich war ich schon nicht mehr wütend, aber ich wollte ihn nicht in dem Glauben lassen, mich berührt zu haben. Er sah mich erwartungsvoll an und ich sah zurück. "Willst du mit rein?" "Nee, da wartet bestimmt schon deine Nutte" "Wen meinst du" "Die von gestern? Oder war das nur einmalig?" Er lachte und sagte: "Ich habe sie gestern sitzen lassen. Als du weg warst, hatte ich keinen Bock mehr" "Aha" "Willst du jetzt mit hoch?" "Ist deine Mom denn da?" "Ja ist sie. Könntest du mir einen Gefallen tun?" "Je nachdem" "Sie denkt, dass wir noch zusammen sind. Könntest du also so tun..." "Als wären wir noch zusammen und alles in bester Ordnung?" Er nickte und ich seufzte. "Na gut" "Danke" Ich zuckte nur mit den Schultern und stieg aus. Als er draußen war, schloss ich ab und folgte ihm. "Oh, hallo Carlie. Ich habe nicht mit dir gerechnet. Mein Sohn sagt nicht viel zu mir. Ich sage schnell in der Küche Bescheid und ihr könnt nach oben gehen!" "Vielen Dank, Miss" Chris nahm meine Hand und es fühlte sich so vertraut an, wie die Gänsehaut sich über meinen Körper zog und ich fühlte mich so sicher bei ihm. Er zog mich mit nach oben und ich ließ ihn in seinem Zimmer los und schrieb meinem Dad kurz, dass ich bei Chris war. Er reif darauf an und fragte, ob ich entführt worden sei. Ich lachte und beruhigte ihn. Chris hatte mich die ganze Zeit über angeschaut und ich war seinem Blick ausgewichen, bis seine Mutter von unten rief. Er stand auf und zog mich mit sich. Vor dem Speisezimmer drückte er mich an die Wand und küsste mich. Was sollte das jetzt schon wieder? Hatten wir nicht ausgemacht, dass wir nur vor seiner Mutter spielten? Ich seufzte und hörte im selben Moment Schritte auf und zukommen. Chris wollte gerade aufhören, als ich ihn herzog und heftig küsste. Er wirkte im ersten Moment verwirrt, machte dann aber ziemlich bereitwillig mit. Irgendwann drückte seine Zunge gegen meine Unterlippe und ich ließ sie bereitwillig ein. Er saugte zärtlich an meiner Zunge und ich spürte kühles Metall. Kühles Metall?? Ich schob ihn außer Atem weg und fragte: "Seit wann hast du ein Zungenpiercing?" "Ich wollte es eigentlich zum Halbjahr machen, weil ein Kumpel sagte, dass man damit Frauen gut rumbekommt. Ich dachte, es könnte dir vielleicht gefallen, aber ich konnte es dir nicht mehr zeigen" "Zeig" Er streckte mir die Zunge raus und ich sah ein kleines Stück Metall, das aussah, wie ein Regentropfen. Er grinste und beugte sich runter. Ich schob ihn weg und ging zum Speisesaal. Er holte mich ein und nahm meine Hand. Wieder fühlte es sich so vertraut an und ich wollte, dass der Moment nie wieder vorbeiging. Tat er aber, weil wir sogleich am Saal waren. Seine Mutter lächelte uns an und wir lächelten zurück. Nach dem Essen gingen wir hoch und ich fragte auf dem Weg: "Hat das nicht wehgetan?" "Doch, aber das war es mir wert" "Was?" "Ich hab es ja nicht für die Allgemeinheit gemacht, sondern für dich" Wieso machte er immer alles für mich? Er machte es mir so schwer! Er grinste und blieb stehen. "Wa..." Er hatte sich hinuntergebeugt und mich auf seine Arme gehoben. "Hey!" "Was, so sind wir schneller!" Ich verdrehte die Augen und kuschelte mich an ihn. Er grinste und stieß die Zimmertür auf. Er legte mich aufs Bett und zog mich dann fester an sich. "Weißt du eigentlich, wie verrückt du mich machst?", raunte er mir ins Ohr und ich bekm wieder Gänsehaut und schauderte. Er lachte sein schönes raues Lachen und verwuschelte mir die Haare. Ich seufzte und lehnte mich nach hinten. Ich machte die Augen zu und dachte über den Tag nach. Ich wusste nicht, was mir diese Küsse bedeudeten. Ja, sie waren schön gewesen, und ich wusste, dass er sich jetzt darüber freute, dass ich ihn geküsst hatte. Ich wollte ihn ja nicht verletzen, aber ich wollte auch nicht mehr verletzt werden! Ich spürte plötzlichen kühlen Atem auf meiner Wange und öffnete die Augen. Chris' Gesicht war nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt und er kam näher. Als sich seine Lippen auf meine legten, schloss ich die Augen und zog ihn mit meinen Armen weiter zu mir her. Er legte die Hände an meine Taille und wurde drängender. Erst jetzt fiel mir auf, was wir da überhaupt taten. Fuck, ich wollte doch noch nicht nachgeben! Ich versuchte, ihn wegzuschieben, aber vergeblich. Aber wo ich schon mal meine Hände dort hatte, ließ ich sie auf seiner muskulösen Brust. Er löste sich vorsichtig und ich sah ihn mir großen Kulleraugen an. "Schau nicht so", flüsterte er und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Er beugte sich über mich und holte einen Teddy hervor und hielt ihn mir hin. "Hier, da hat jemand genau so große Augen wie du!" Ich nahm den Teddy und schlug ihn damit. Er lachte nur und sagte: "Den kannst du Julia von mir geben" "Mach ich" Ich lehnte mich wieder zurück und schloss die Augen. Ich spürte, wie er sich neben mich hinsetzte und ich lehnte den Kopf an seine Schulter. Er legte den Arm um mich und malte Kreise auf meinen Oberarm. Ich bekam wieder mal Gänsehaut und ich spürte seine Brust vibrieren, als er lachte. Ich schlang die Arme um ihn und er wirkte im ersten Moment verwirrt. Dann zog er mich weiter zu sich her und legte seinen Kopf auf meinen. Die ganze Zeit sagte keiner etwas und es herrschte ein angenehmes Schweigen, das jedoch von meinem Handy gestört wurde. "Jason, was los?" "Wo bleibst du? Wir wollten doch shoppen gehen!" "Sorry, dass du warten musstest, Mir is was dazwischen gekommen" "Oder besser gesagt wer, ich bin doch nicht blöd. Gib mir mal Chris!" Ich reichte das Handy weiter und hörte Jasons aufgebrachte Stimme aus dem Hörer: "Hör mir mal gut zu, wenn du ihr das noch einmal antust, dann waren wir die längste Zeit beste Freunde, okay? Du weißt, dass ich dich echt schätze und alles, aber Carlie bedeutet mir einfach so viel und das alles nochmal durchzumachen ist echt hart! Also überleg lieber, bevor du etwas tust!" Chris antwortete etwas und gab mir dann mein Handy. "Danke Jason" "Gern geschehen. Soll ich auch noch kommen?" "Ja, es ist voll langweilig" Ich hörte Lachen aus dem Hörer und von Chris. "Okay, ich bin dann gleich da" Ich legte auf und sagte zu Chris: "Kannst du mir mal bitte das Handy reintun?" Er nickte und steckte mein Handy in die Hinterntasche. Ich kuschelte mich mehr an ihn und schloss die Augen. "Hey, ist hier die Friedensfeier oder so was?", kam es ein paar Minuten von der Tür. Ich sah auf und zuckte die Schultern. Jason grinste und sagte: "Eine Umarmung hätte es auch getan!" Ich verdrehte die Augen und stand auf und umarmte ihn. Dann setzte ich mich an den Bettrand und Jason grinste. Chris hatte den Schmollmund aufgesetzt, weil er genau wusste, dass ich dem nicht widerstehen konnte. Ich lächelte und hielt ihm meine Hand hin. Anstatt meine Hand zu nehmen, grinste er, beugte sich zu mir und hob mich zu sich rüber. Von der ganzen Tragerei kam ich mir wie ein Baby vor. Ich lächelte und sah zu Jason. Der sah uns mit hochgezogener Augenbraue an. Chris machte seinen Schmollmund und ich knabberte leicht an der Unterlippe. Er grinste und küsste mich. "Hey, ich bin auch noch da und bevor ihr hier mit nicht jugendfreien Sachen anfangt, wollte ich noch was fragen!" "Was?" "Seid ihr jetzt zusammen, oder wie?" "Ja, sind wir", sagte ich einfach und Chris saugte an meinem Hals. "Hey" Er lachte und küsste meinen Hals. "Was hast du eigentlich vorher gemeint, mit dem, dass Carlie soviel durchgemacht hat?" "Erstmal wegen ihrer Mutter, dann wegen ihrem Ex, dann mit dir, dann mit Lucy, und dann heult sie eine ganze Nacht in meinen Armen durch, dann sieht sie dich mit einer anderen, rennt heulend weg. Ich glaube das war genug" Ich sah ihn dankbar an und entzog Chris meinen Hals. Er grinste und ich fragte: "Steigt heute eine Party?" "Äh... Ja, bei Jeff" "Oh, gut, können wir da hin?" "Die geht in einer Stunde los" "WAS?? Und das sagt ihr mir erst jetz?" Wie sollte ich das denn bitte schaffen? Chris und Jason grinsten nur und Chris machte seinen Schrank auf und sagte: "Ich hab ein bisschen Vorrat eingekauft, falls..." Weiter kam er nicht, weil ich ihn küsste. Er grinste in den Kuss hinein und ich fragte: "Hast du ein Glätteisen?" "Nein, aber meine Mom, warte..." Er stand auf und verschwand. "Okay, was zieh ich jetzt an?", fragte ich mich selber und suchte meine Klamotten zusammen. Ich kam zu dem Ergebnis:

Als ich aus dem Bad kam, fertig angezogen, geschminkt und das alles, pfiff Chris durch die Zähne. Er sebst hatte eine verwaschene Jeans und eine Poloshirt an. "Also, wenn du nicht mir gehören würdest, wäre ich glatt eifersüchtig!" Ich lächelte nur und zog ihn mit. "Wo ist Jason hin?" "Er ist schon vorgefahren und sagt Jeff, dass du auch mitkommst" "Oh, gut" Er zog mich mit und ich gab ihm meine Autoschlüssel. Ich schrieb unterm Fahren noch eine Nachricht an meinen Dad, dass er wusste, dass ich entweder später kam, oder bei Chris schlief. Mein Dad schrieb gleich zurück: 'Hey Süße, lass es dir gut gehen, aber trink nicht zu viel! Wir kennen ja dein Problem mit Alkohol ;) Dir auch gute Nacht und bis morgen! Dein, dich alles Liebender Daddy' Oh, man musste diesen Mann einfach lieben. Ich steckte das Handy wieder ein und stieg aus. Chris klingelte und ein ziemlich betrunkener Jeff machte uns auf. "Oh, Hallo Carlie. Sexy, sexy! Wusste gar nicht, dass du so geil bist!" "Bitte?", fragte ich empört. Er lachte und Chris nahm meine Hand und zog mich mit. Ich sah Janine und Lucy lachen. Beide schon ziemlich angetrunken. Ich seufzte und zog Chris in deren Richtung. "Hey Carlie, wir dachten schon du kommst nicht mehr. Willst du auch 'nen Schluck?", lallte mir Janine entgegen. Ich schüttelte nur den Kopf. Vodka bekam mir nicht so gut. Besser war Bier. Ich fragte Chris, wo der Kühlschrank sei. Er schickte mich in die Küche, wo Jeff stand, mit einer leeren Vodkaflasche. "Oh lala, die Madam braucht was zu trinken. Warte, das müsste gehen!" Er hielt mir eine volle Vodkaflasche hin, aber ich schüttelte nur den Kopf. "Ich nehm ein Bier", rief ich ihm zu. Er hielt mir ein Bier hin, sagte aber noch: "Dafür will ich aber einen Kuss!" "Vergiss es", sagte ich und nahm die Flasche. Er kam auf mich zu und drückte mich gegen die Wand. "Nein, lass mich!" Ich versuchte, ihn wegzudrücken, aber er war zu schwer. Als er mich küsste, konnte ich einfach nicht anders. Ich rammte mein Knie direkt in seine Weichteile und er sackte zusammen. Von der Tür kam Beifall und Jason sagte: "Das ist mal richtig Frauenpower!" Ich grinste, öffnete die Flasche und trank einen Schluck. Er sah mich mit großen Augen an. "Is was?" "Äh... du trinkst Bier?" "Äh... ja, Problem damit?" "Nee" Ich nickte nur und ging zurück zu Chris. Der grinste nur und trank aus meiner Flasche. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und nahm einen Schluck. "Soooooooo Leute, jetzt kommen wir zum Tanzen. Die Tanzfläche ist frei!", rief der DJ ins Mikrofon und legte auf. "Gehen wir?", fragte Chris und ich nickte. Ich trank schnell die Flasche aus und stellte sie ab. Ich ging sicheren Schrittes hinter ihm her.

Party... Und der Tag danach

Chris

Sie ging hinter mir her, in ihren hohen Schuhen und sie wirkte echt verdammt sexy, obwohl sie leicht angetrunken war, ging sie ziemlich sicher. Wir gingen auf die Tanzfläche und sie legte die Arme um meinen Hals und ich meine um ihre Taille. Wir bewegten uns zum Takt der langsamen Musik. Ich konnte noch immer nicht fassen, dass sie mir verziehen hatte. Sie fühlte sich so vertraut in meinen Armen an. Ich wollte nicht mehr mit ihr hier sein. Ich wäre lieber wo anders. Vielleicht auf einem kleinen Boot, oder in einem Zimmer im Kerzenschein. Ich war eigentlich nicht so der Romantiker, aber sie setzte mir wirklich zu. Ich flüsterte: "Hey, hau'n wir ab?" Sie nickte und ich zog sie von der Tanzfläche. Ich wollte gerade in ihr Auto steigen, als sie sagte: "Ne, wir gehn, ich will nicht sterben" Ich wollte gerade sagen, dass ich schon oft betrunken gefahren war, aber ich war immer alleine gewesen. Jetzt hätte ich sie auch noch umgebracht. Also gingen wir einfach irgendwo hin. Es lief darauf hinaus, dass wir vor ihrer Tür standen und sie aufschloss. "Komm mit rein, du gehst jetzt nicht mehr", murmelte sie und ging leise hoch. Ich schloss die Tür zu und folgte ihr. Sie hatte sich schon umgezogen - oder besser gesagt ausgezogen, sie schlief immer in Unterwäsche - und ins Bett gelegt. Ich zog mich ebenfalls bis auf die Boxershorts aus und legte mich neben sie. Sie kuschelte sich sofort an mich und schlief kurz darauf ein. Ich schlief ebenfalls bald ein. Kurz darauf wurde ich geweckt, durch ihren Vater, der hereinsah. Als er mich sah, nickte er mir zu und ging dann wieder. Kurz darauf kam James herein und hatte ein Tablett mit Kaffee und Brötchen herein und stellte es ab. Er nickte mir ebenfalls zu und verschwand dann. Carlie hob den Kopf und schnupperte. "Riecht gut, hast du das gemacht?" Ich lachte. "Nein, leider nicht. James war gerade da" "Achso." Sie stand auf und holte das Tablett. Doch keine Brötchen. Dafür aber:

Da hatte sich James aber echt mal Mühe gegeben. Sie quietschte entzückt auf und machte sich gleich über einen her. Ich küsste sie auf die Wange und nahm mir ebenfalls einen. Ich fragte mich, ob sie nicht Kopfschmerzen hatte. Ich hatte keine, da ich eigentlich jeden Tag etwas trank. Aber ich wusste, dass sie eigentlich nicht trank. "Carlie?" "Hm?" "Hast du Kopfweh?" "Nein, du?" Sie hatte kein Kopfweh? "Ne, seit wann trinkst du?" "Schon eine Weile", murmelte sie und lehnte sich gegen mich. "Wieso?", flüsterte ich und steckte die Nase in ihre Haare. "Wegen dir" "Hä?" "Frust, wenn Jason grad nicht zu erreichen war, meistens war Vodka das einfachste, zum betäuben. Das hab ich jeden Tag gemacht, bis mein Dad es rausgefunden hat" "Deswegen die Nachricht?" Sie nickte und ich zog sie zu mir her. In dem Moment kam ihr Vater rein. "Kann ich kurz mit Carlie alleine reden?" "Okay, Sir." "Ich komme dann runter", sagte Carlie zu mir und küsste mich kurz. Ein Lächeln wurde der Ausdruck in dem Gesicht ihres Vaters. Was sollte das nun schon wieder?

Das Gespräch

Carlie

Ich küsste Chris kurz und er ging. "Schieß los, Daddy" "Wie viel hast du getrunken?" "Ein Bier" "Bier??" "Was leichteres war nicht da" Er nickte nur und ich fragte: "Du hast Chris doch nicht nur wegen dem rausgeschickt, oder?" "Nein" Ich sah ihn abwartend an und er seufzte. "Wo soll ich nur anfangen? Wäre deine Mutter nur da" Hä? Ich sah ihn jetzt verständnislos an. Er seufzte wieder. "Am besten vorne...", sagte ich. Er lächelte schwach und sagte: "Ja, so fang ich an. Nur so, Julia weiß es schon und erzählt es Chris gerade" "Okay" "Also. Es ist so. Deine Mutter war kein Mensch" Ich verstand nur Bahnhof. "Sie hatte ein paar übermenschliche Fähigkeiten. Ich hab vergessen, wie der Fachbegriff war, aber sie war schneller als der schnellste Mensch, stärker, und viel schlauer. Es gibt diese Wesen auch männlich. Du hast diese Eigenschaften geerbt. Es gibt eine Prophezeiung, aber die ist geheim. Die darfst du nicht lesen. Jedenfalls, war ich nicht der Gefährte deiner Mutter, da sie sich nicht binden wollte, ab dem 17. Jahr kann man sich binden. Durch einen Kuss, wahrer Liebe. Und jetzt die schlechte Nachricht, du bist schon gebunden" "WAS?", kreischte ich. "An wen?" "Chris" Ich holte tief Luft. "Woher weißt du das?" "Du zitterst, das ist schon mal das erste Zeiche" "Wieso zittere ich?", fragte ich leise, weil ich gar nicht gemerkt hatte, dass es schon wieder anfing. "Du brauchst am Tag eine bestimmte Menge an Wärme. Die kann dir nur dein Gefährte geben. Wenn du lange Zeit zu wenig hast, spürst du, wie dir die Kräfte weichen und du wirst immer schwächer, bis du stirbst. Weswegen deine Mutter sich nicht binden wollte" "Hatte sie Angst zu sterben?" "Nein, das wäre ja nicht das Problem. Nein, der Gefährte stirbt mit. Egal ob man noch zusammen ist, oder nicht. Es ist dann, als hätte es euch nie gegeben. Ich hätte keine Tochter, bald das erste Kind, Chris Mutter hätte niemals Kinder gehabt." "Aber wieso ist Mom dann gestorben, wenn es kein Autounfall war?" "Wenn du dich noch nicht gebunden hättest, und warten würdest, dann würdest du mit 40 sterben. Du warst damals noch zu jung, um das alles zu verstehen, deswegen das mit dem Autounfall" Ich riss die Augen auf. "Sie wollte nicht abhängig sein und niemanden töten. Deswegen hat sie sich nicht binden wollen. Ich weiß, ich hätte es dir sagen sollen, bevor wir hierherkamen, aber ich wusste nicht, ob du die Fähigkeiten wirklich hast. Wenn du sie nicht hättest, hätte ich es dir umsonst erzählt" Ich nickte und fragte: "Kann ich... Kann ich dann runtergehen?" Er schüttelte den Kopf und sagte: "Carlie, versprichst du mir was?" "Alles, Daddy" "Geh bitte nicht mehr alleine aus dem Haus. Du bist besonders, da du nicht aus einer Bindung entstanden bist. Deswegen bist du mächtiger als andere deiner Art. Man kann Bindungen lösen. Pass bitte auf, dass du nicht entführt wirst!" Ich nickte und ging leise die Treppe runter. Ich hörte keine Stimmen, sondern nur Schritte, die auf und ab gingen. Ich folgte dem Geräusch und stand in der Tür der Küche. Chris stand mit dem Rücken zu mir und Julia ging auf und ab. Ich nahm ein Stück Anlauf und sprang mit voller Wucht auf Chris' Rücken. Nicht, dass ich das etwas ausgemacht hätte. Er lachte bloß und hob mich nach vorne. Er grinste breit und Julia sagte: "Ich glaube, ich gehe mal lieber!" Sie war gleich drauf verschwunden und Chris küsste mich. Er hob mich auf den Tisch und drückte mich leicht nach hinten. "Äh... Carlie?", kam es von der Tür. Janine. Mist, die hatte ich ganz vergessen. "Dein Dad meinte, dass du noch in der Küche bist...", kam es leise. Ich schob Chris vorsichtig weg und sah sie verlegen an. "Soll ich später wieder kommen?" "Nein, jetzt wo du hier bist..." Ich hüpfte vom Tisch und Chris' Kichern nach, musste ich ziemlich rot sein. Ich gab ihm eine Kopfnuss und sagte: "Komm mit hoch" Ich ging vor und die zwei trabten mir brav hinterher.

Chris

Unten wartete Julia schon in der Küche auf mich. Sie bedeutete mir, mich zu setzen und fing dann an: "Also, ich mach es kurz. Carlies Mutter war kein Mensch, sondern ein Übernatürliches Wesen. Sie war schneller, stärker und schlauer. Es gibt diese Wesen nur weiblich. Sie binden sich normalerweise an einen Mann, und beide leben für immer. Vorausgesetzt, er gibt ihr Wärme. Wenn nicht sterben beide und es ist, als hätte es sie nie gegeben. Carlies Mutter wollte keinem Mann das zumuten und ist mit 40 alleine gestorben. Sie hat diese Fähigkeiten Carlie vererbt" "Also ist Carlie auch so ein Wesen?" "Ja, und sie ist schon gebunden" WAS? An wen? Hoffentlich nicht an Jérôme! "An wen?", fragte ich verzweifelt. Ihr Blick wurde warm und sie lächelte mich an. "An dich" "Hä, aber wie..." "Dazu braucht es keine Hochzeit. Ein Kuss aufrichtiger Liebe, und sie war an dich gebunden. Und sie zittert, weil sie eine bestimmte Zeit am Tag Wärme braucht. Und die kann sie nur von dir bekommen" "Aber wie?" "Du musst sie nur berühren, sie wird spüren, wie die Wärme in sie hineinfließt" "Wird mir dann kälter?" Sie lachte. "Nein, aber sie wird schläfrig, weil die Wärme sie einhüllt, wie in Watte, also berührst du sie besser, wenn sie schon schläft. Aber in der Schule, musst du aufpassen. Sie wird erst kalt, dann fängt sie an zu zittern und es wird immer schlimmer, bis sie stirbt und du stirbst mit" "Woher weiß ich, dass sie gerade Wärme braucht, wenn sie nicht bei mir ist?" "Du spürst es, wenn du schwächer wirst" Ich atmete tief durch und sie lächelte mir zu. "Ich weiß, es ist verwirrend. Die Prophezeiung ist noch viel verwirrender" "Welche Prophezeiung?" "Ups, das hätte ich dir eigentlich gar nicht sagen dürfen. Da es um euch geht, dürft ihr sie nicht wissen!" "Wo ist sie?" Sie lachte. "Darauf falle ich nicht mehr herein. Nein, ich sage dir nicht, dass sie im Arbeitszimmer von Mitchell ist... Ups" Ich grinste. "Ich warne dich, wenn ich höre, dass du gepetzt hast! Du kannst sie lesen, wenn Mitchell nicht da ist, aber wehe du lässt dich erwischen, dann bin ich dran!" Ich grinste und fragte, mit Blick auf ihren Bauch: "Wann ist es denn so weit?" "In ca. drei Wochen" "Schon?" Sie lächelte und ging auf und ab. Da sprang von hinten Carlie auf meinen Rücken. Ich lachte und hob sie vorsichtig über meinen Kopf vor mich hin. Sie lachte und ich beugte mich runter. "Ich glaub, ich gehe mal lieber", kam es von Julia und ich küsste Carlie. Ich hob sie auf den Tisch und drückte sie unterm Küssen etwas runter. "Ähm... Carlie?" Was machte denn Janine hier? Immer in den besten Momenten wurden wir gestört. Würde mich nicht wundern, wenn jemand reinplatzen würde, wenn wir gerade Sex hätten! "Dein Dad meinte, dass du noch in der Küche bist... Soll ich wieder gehen?" Carlie schob mich weg und sagte: "Nein, jetzt wo du hier bist..." Ich kicherte, es sah zu süß aus, wie rot sie war. Sie gab mir eine Kopfnuss und ging dann voraus. Ich holte auf und nahm ihre Hand. Sie lächelte mir zu und Janine trabte hinter uns her. Im Zimmer setzte sich Carlie aufs Bett und Janine sagte: "Wir wollten eigentlich reden, aber ich glaube, das hat sich erledigt" Sie sah auf mich. Ich setzte mich neben Carlie und hob sie auf meinen Schoß. Sie lächelte und ich sagte: "Ihr könnt so tun, als wär ich gar nicht da" Die zwei kicherten und Carlie sagte: "Das hätten wir sowieso" Ich grinste und küsste sie. Janine kicherte und ich löste mich.

Carlie und Janine redeten jetzt schon fast seit zwei Stunden durch. Ich seufzte, lehnte meinen Kopf zurück und machte die Augen zu. Nach echt spannenden Gesprächsthemen, wie Make-up, neueste Modetrends, & CO. war mir echt langweilig. "Chris, dein Handy..." "Was?" Ich machte die Augen auf. Es war schon fast dunkel. Ich war wohl eingeschlafen. "Dein Handy klingelt" Ich hob sie kurz hoch und holte mein Handy aus der Hosentasche. "Ja?" "Chris, wo bleibst du? Du kannst doch nicht einfach gehen, ohne mir etwas zu sagen! Du bist jetzt schon zwei Tage nicht zu Hause! Was denkst du eigentlich, wer du bist?", schrie meine Mutter ins Telefon. "Au... Mom, ich hör dich auch, wenn du nicht schreist!" "Ich wieß, aber anders kapierst du es nicht!" Ich verdrehte die Augen und Carlie kicherte. "Wo bist du? Komm SOFORT nach Hause, wenn du nicht richtig Ärger haben willst!" Ich verdrehte die Augen. "Ja, bin gleich da, ich muss zu Fuß gehen" "Okay" Sie legte auf. "Carlie, ich muss los. Bis morgen in der Schule" Ich beugte mich hinunter und küsste sie. "Ich muss auch los", kam es von Janine und sie stand ebenfalls auf. Carlie nahm meine Hand und zog mich mit hinunter. Sie machte die Tür hinter sich zu und lehnte sich dagegen. Ich küsste sie ein letztes Mal fest und entzog mich ihrer Hand. Janine folgte mir und fragte nach einer Weile vorsichtig: "Also seid ihr jetzt Gefährten?" Sie hatte es ihr erzählt? "Ja, sind wir, aber da wussten wir noch gar nichts davon" "Wenigstens könnt ihr euch jetzt sicher sein, dass es echt ist" "Ja, das schon. Und es hat seine Vorteile" Sie sah mich fragend an. "Man kann nicht einfach so ohne Bedenken mit anderen rummachen, wenn der Gefährte die Wärme braucht. Und ich hätte auch schlechtes Gewissen, wenn ich meine Partnerin betrügen würde. Wir sind zwar nicht verheiratet, aber..." "Ich versteh schon" Ich nickte und sagte: "Ich muss da lang. Du?" "In die andere Richtung" "Okay, dann tschüs. Pass aber auf dich auf" "Ich bin kein kleines Kind" "Das nicht, aber in dieser Gegend laufen üble Gestalten rum, und du, als hübsches Mädchen..." Ich zwinkerte und sie lachte. Dann ging sie in die eine und ich in die andere Richtung. Zu Hause konnte ich mir anhören, dass ich nicht einfach so gehen konnte, wie ich wollte, sondern Bescheid sagen sollte.

Die verheißungsvolle Prophezeiung

Carlie

Drei Wochen später, exakt an dem errechneten Tag, wurde Julia ins Krankenhaus eingeliefert, da die Wehen einsetzten. So waren Chris und ich alleine zu Hause. Wir nutzen die Zeit nicht, um Sex zu haben, sondern wir durchsuchten das Arbeitszimmer meines Vaters. "Hat Julia wirklich nicht gesagt, wo sie genau ist?" "Nein, sie hat nur gesagt, dass sie im Arbeitszimmer deines Vaters ist. Ich durchsuchte den Aktenschrank. "Hier ist ein Buch, was macht das im Aktenschrank?" Ich legte es auf den Schreibtisch und pustete den Staub herunter. "Ich hab es glaube ich" Er kam her und nickte. "Der Titel könnte passen 'Prophezeiungen der Gefährten'" Ich schlug das Inhaltsverzeichnis auf und stutzte. "Hier sind Namen" "Da steht deiner!" "Denkst du, alles war vorherbestimmt? Das mit meiner Mutter?" "Könnte sein" Ich suchte die Seite mit meinem Namen. Dort stand nochmal mein Name und ein paar Zeilen:

Prophezeiung der Carlie Elbes:

Mit dem ersten Kuss aufrichtiger Liebe,

die nicht gestohlen werden kann durch Diebe,

beginnt für sie ein Gefährtenleben,

bei dem sie sich sehr hoch erheben.

Doch bricht die Liebe dann entzwei,

eilt des Todes Klaue schon herbei.

Der Wind tut mit verschlossenem Mund,

den Tod des jungen Paares kund.

Echte Freunde, wie man sie liebt,

haben sie verraten, für Geld, das es gibt.

Nach dem ersten Tode wird man streben,

für immer unter den Sternen zu leben.

 

"Irgendwie macht mir das Angst", flüsterte ich, nachdem er es vorgelesen hatte. Er nickte, kopierte die Seite und gab mir das Buch. Ich legte es wieder in den Aktenschrank und wir verließen das Zimmer. In meinem Zimmer las er es immer und immer wieder durch, bis mein Handy klingelte. "Hey Dad" "Hey Carlie, das Kind ist gerade gekommen. Julia würde euch gerne sehen und ich auch", das letzte klang sauer. "Oh, okay Dad, wir sind bald da!" "Das hoffe ich für euch!" Ich legte auf und sagte zu Chris: "Komm, mein Dad will uns sehen. Das Kind ist da. Ich glaub, mein Dad weiß, was wir getan haben" "Woher?" "Ich weiß es nicht. Er hörte sich ziemlich sauer an!" "Okay, dann nichts wie los" Wir stiegen in sein Auto und er hielt die ganze Fahrt lang meine Hand. Im Krankenhaus fragten wir nach dem Zimmer von Julia und waren ein paar Minuten später auch dort. "Hey Julia, wie gehts dir?" "Gut, und danke für die Blumen", sagte sie. Wir waren auf dem Weg hierher noch schnell zum Blumenladen gefahren und hatten einen großen Strauß mitgenommen. "Und, was ist es?" "Es ist... ein Mädchen!" Ich quietschte. Ich wollte schon immer eine Schwester haben. "Wie heißt sie?" "Jolie" Ich rang anch Luft. So wollte ich immer als Junge heißen. "Dir zuliebe!" Ich umarmte sie und sie lachte. "Nicht so stürmisch Carlie. Jolie liegt auch noch da. Willst du sie halten?" "Ja" Sie reichte mir ein winziges Mädchen und ich konnte nicht anders. Ich setzte mich auf den Stuhl und lächelte die ganze Zeit. Chris sah mir lächelnd zu und kniete sich vor mich. Er legte die Hand auf meine Knie und strich Jolie übers Gesicht. "Wie alt ist sie denn?", fragte er nach einer Zeit. "Drei Stunden" "Och wie süß" Ich grinste und Chris küsste mich. "Carlie, könnte ich kurz mit euch beiden alleine reden?" "Okay" Ich gab Julia Jolie zurück und folgte Daddy. Draußen auf dem Gang sagte er: "Julia hat mir gesagt, dass sie sich verplappert hat und euch von der Prophezeiung erzählt hat." Wir nickten. "Habt ihr sie gelesen?" Chris und ich sahen an. Chris wollte gerade 'Nein' sagen, als ich beschloss, die Wahrheit zu sagen. "Ja, wir haben sie gefunden. Aber wir verstehen nur den Anfang." "Ich kann euch später weiterhelfen, aber ich verstehe einen Teil auch nicht" Wir nickten und gingen wieder ins Zimmer. "Tut mir Leid, dass ich ech verpfiffen hab!", sagte Julia leise. "Ist schon Okay. Du musst ja ein Vorbild für Jolie sein" Sie lächelte und sagte: "Sie hat gerade die Augen aufgemacht!" Ich beugte mich über sie und sie hielt sie mir hin. Ich bedankte mich und setzte mich wieder auf den Stuhl. Ich strich ihr über die Stirn und sie betatschte mit ihren kleinen Fingern mein Gesicht. Dann machte sie den Mund auf und fing an zu weinen. "Sssshhh", machte ich beruhigend und sie hörte tatsächlich auf. Ich sah ihn verwundert an. "Äh.. ach ja. Da war noch was. Du hast anscheinend noch eine Fähigkeit. Ein paar eurer Wesen kommen besonders gut mit kleinen Kindern oder Tieren aus. Manche verstehen sie sogar" "Oh, okay" Ich lächelte Jolie an und sie lächelte zurück. Chris lachte und Jolie sah sich um. Ich hielt sie hoch und sagte: "Jolie, das ist Chris. Mein Freund und ich bin Carlie. Deine Schwester" Ich ließ das 'Halb-' aus. Ich wollte, dass sie glaubte, dass ich seine richtige Schwester war. Wir sahen uns auch bisschen ähnlich. Wie hatten beide dunkelbraune Augen und braune Haare. Das erkannte ich an dem dunklem Flaum auf seinem Kopf. Er deutete auf meine Augen. Ich nickte und sie lächelte. Da kam die Schwester herein. Sie beugte sich über Julia und suchte sie ab. "Wo ist sie denn hin?", fragte sie nach einer Weile. Chris lachte und deutete auf mich. Ich stand auf und trat neben die Schwester. "Komisch, normalerweise brüllen Neugeborene bei anderen außer der Mutter" Ich lächelte und hielt ihn ihr hin. Sofort fing er an zu brüllen. Ich drückte ihn wieder an mich und beruhigte ihn leise. Die Schwester sah mich aufmerksam an. "Sind Sie schwanger?" "Bitte?", fragte mein Vater empört. Die Schwester wurde rot und entschuldigte sich sofort: "So war das nicht gemeint. Es könnte eine Erklärung sein, dass Jolie schon Zuneigung für ihre Schwester hat!" Mein Dad sah mich jetzt ganz genau an. "Dad!" "Ich schaue nur!" Ich verdrehte die Augen. "Ich denke, Sie sollten mitkommen, wenn sie bei Ihnen nicht schreit!" "Kann ich auch mitkommen?", fragte Chris. Jolie sah ihn mit großen Augen an. Die Schwester nickte nur und Chris ging neben mir und legte mir einen Arm um die Taille. Im Babyuntersuchungsraum legte ich sie auf die Liege und die Schwester wickelte ihn. "Haben Sie das schon mal gemacht?" Ich nickte. Ich hatte mal Geld gebraucht und da hatte ich beschlossen, Babysitting anzufangen. Das war schon Jahre her. "Dann zeig mal" Ich nahm die alte Windel, schmiss sie weg und nahm die neue. Die Schwester folgte aufmerksam jeder meiner Bewegungen und Chris betrachtete mich stolz. Jolie lächelte mich an und ich pikste sie liebevoll in die Seite. Sie lachte und die Schwester sah uns verwundert an. Chris lachte auch und ich konnte es mir nicht verkneifen. Die Schwester untersuchte sie kurz und ich zog Jolie dann wieder an. Sie lächelte mich an und sagte, wir könnten ja noch einen Spaziergang mit ihr machen. Wir nickten und gingen zu Julia zurück, um Bescheid zu sagen. Im Zimmer war aber nur mein Dad. "Wo ist Julia?" "Auf der Toilette. Wegen vorhin. Du bist doch nicht schwanger, oder?" "Dad! Ich bin zwar keine Jungfrau mehr, aber ich bin nicht doof." Ich gab Chris ein Zeichen, dass er schon mal gehen sollte und setzte mich neben Daddy aufs Bett. "Daddy, ich bin zwar keine Jungrau mehr, aber Chris und ich hatten noch nicht... Jedenfalls, du weißt, dass wir nicht mehr klein sind, Dad. Ich bin nicht schwanger. Okay?" Er nickte und ich küsste ihn kurz auf die Wange. "Wir gehen eine Runde spazieren!" Er nickte wieder und ich holte Jolie's Decke und bette sie dann wieder auf meinem Arm. Vor der Tür stand Chris. "Du hast gelauscht", das war keine Frage, sondern eine Feststellung gewesen. Er grinste nur und küsste mich. Jolie sah und die ganze Zeit zu. Chris legte wieder den Arm um mich und wir gingen in den Park. Dort trafen wir... Lucy. "Carlie?? Ist das dein Baby?" Ich verdrehte die Augen und setzte mich auf die Bank. "Nein, das ist Jolie. Sie ist vier Stunden alt. Sie ist Julias Tochter, nicht meine" "Achso" Sie kam her und wollte ihr über den Kopf streichen, als sie den Kopf wegzog. Sie sah sie erstaunt an. Ich zuckte nur die Schultern und Chris neben mir kicherte leise. Ich sah ihn aber tadelnd an und Lucy sagte: "Carlie, meinst du nicht, dass wir wieder befreundet sein sollten?" Ich sah sie überrascht an. Jolie sah mich lächelnd an, als würde sie sagen wollen: 'Wieso nicht?' Ich grinste sie an und küsste sie auf die Stirn. "Okay, versuchen können wirs ja", sagte ich dann leise und Lucy umarmte mich vorsichtig.

Hochzeit

Heute war der Tag der Hochzeit. Jolie war genau 4 Monate alt. Ich war erst mit Julia und Chris shoppen gegangen. Chris trug einen normalen schwarzen Smoking, mit beiger Krawatte, passend zu meinem Outfit:

Standesamtlich hatten sie gerade geheiratet und jetzt waren sie auf dem Weg zu Kirche. Chris hatte Janine, Lucy, Jason, Jolie und mich zur Kirche gefahren und Jason war der Trauzeuge von Dad, und ich von Julia. Wenn ich nach vorne musste, würde Chris Jolie halten. Jolie mochte Chris, Jason und Janine gerne. Lucy mochte sie nicht so gerne, aber es ging. Sie ließ sich bereitwillig von denen halten, wenn ich gerade nicht konnte. Ich hatte die letzte Zeit mit Jolie und Chris verbracht, da Julia und Dad in den Vorbereitungen steckten. Gerade kamen Dad und Julia rein. Ich wusste nicht, ob es Julia recht wäre, wenn ich sie jetzt 'Mom' nennen würde. Sie war ja nur 15 Jahre älter als ich. Ich würde sie später einfach fragen. Janine und Lucy flüsterten die ganze Zeit, aber Jason zischte ihnen immer ein leise zu. Er saß auf meiner linken, und Chris auf meiner rechten Seite. Als es soweit war und ich gleich nach vorne musste, gab ich Jolie an Chris, küsste diesen kurz und ging mit Jason nach vorne. Wir mussten die Worte sagen und durften dann wieder auf unseren Platz gehen. Beim rausgehen, schickte ich die zwei Blumenmädchen auf den Gang und sie lächelten mir zu. Chris küsste mich auf die Stirn und gab mir Jolie. Nach Daddy und Julia ging der Pfarrer mit den Ministranten und dann wir. Draußen machten wir Fotos und Julia umarmte mich. Ich flüsterte ihr zu: "Du siehst wunderschön aus!" "Du auch" Wir lächelten uns an und sie küsste Jolie auf die Stirn. Sie lächelten sich an und ich fand den Moment einfach zu schön. Mutter unnd Tochter. "Würde mich nicht wundern, wenn sie dich für ihre Mom hält! So wie du dich um sie kümmerst. Ich könnte es nur schlechter machen!" "Ach was, du bist ihre Mutter, das weiß sie doch!" Sie lächelte und Daddy umarmte mich ebenfalls. Er war glücklich und das freute mich am allermeisten. Auch die anderen beglückwünschten die beiden und Daddy sagte dann, als alle fertig waren: "Fahren wir ins Restaurant!" Chris ließ uns alle einsteigen und angekommen, setzten wir uns alle an den Tisch um zu bestellen. Ich saß neben Dad, da meine Großeltern schon tot waren, bevor ich auf die Welt kam, und neben Chris. Auf meinem Schoß saß Jolie.  Jason und die anderen saßen an einem extra Tisch. Nach dem Essen, wurde getanzt. Daddy und Julia fingen an, hörten aber schon nach einem Tanz auf, weil Jolie Durst hatte. Ich gab sie ihr und ging mit Chris auf die Tanzfläche. Wir tanzten viel und ich tanzte mit vielen. Erst mit Chris, Dad, Jason, meinen Cousins und dann versuchten es Lucy und ich. Was aber leider scheiterte. Da kam ein langsames Lied und Chris überredete mich. Er tanzte wirklich gut und konnte auch gut führen. Janine löste mich nach dem Tanz ab und ich ging, um nach Julia zu schauen. Ich fand sie in einem der hinteren Räume. Sie war gerade fertig. "Hey", sagte ich und sie sah auf. Als sie mich sah, lächelte sie und sagte: "Hey, ich hab mir was überlegt. Naja, da ich jetzt sozusagen deine Stiefmutter bin, ich finde das Wort hässlich, es klingt, als sei ich ein Monster!" Ich lachte und sie redete weiter: "Naja, ich weiß nicht, wie du das findest, aber wenn du willst, ich meine..." "Ich hab schon verstanden, wegen Jolie. Es wäre irgendwie verstörend, wenn ich dich Julia nenne und sie dich Mom" Sie nickte und ich sagte: "Hey, Mom" Sie lachte und umarmte mich. Jolie lächelte erfreut und sie gab sie mir. Sie schmiegte sich an mich und machte die Augen zu. "Es sieht aus, als wärst du die Mutter. Sie glaubt es wahrscheinlich auch! Mal sehen, wie sie später mal zu dir sagt!" "Hoffentlich nicht Charlie!" Sie lachte und ging mit mir vor. "Hier bist du, ich hab dich überall gesucht!", keuchte Chris und Jolie lachte ungeniert. "Du findest das lustig?", fragte Chris lächelnd. Jolie lachte nur noch mehr und ich grinste. Wir gingen weiter und Jolie zupfte an meinen Haaren, als wir an der Toilette vorbeikamen. "Achso, da hat jemand in die Hose gemacht!", lächelte ich und sagte zu Chris: "Holst du bitte die Wickeltasche aus deinem Auto?" Er nickte und ging los. Ich ging schon in den Wickelraum und legte Jolie da ab. Sie pikste mir in die Seite und lachte dann. Ich pikste sie und wir lachten beide. "Was ist denn hier los?", kam es von Chris an der Türe. "Er ist Schuld, er hat angefangen!", kicherte ich und pikste Jolie in die Seite. Sie pikste mich wieder und so ging es weiter. "Hallo, Carlie! Du musst sie wickeln und nicht piksen!" Er lachte aber auch und Jolie pikste ihn ebenfalls. "Hey" Ich nahm die Tasche und wickelte sie, während Chris mit ihr 'Wo ist denn die kleine Jolie' spielte. Als ich fertig war, räusperte ich mich und sie sahen mich beide an. Ich lächelte, nahm Jolie hoch und zog Chris mit. Wir setzten uns hin und Chris beschwerte sich: "Du hast mich total vergessen!" "Nein, hab ich nicht. Jetzt, wo Julia wieder mehr Zeit hat, hab ich auch mehr für dich!" Er legte mir den Arm um die Schulter und flüsterte: "Das hoffe ich doch!" Dann küsste er mich. Jolie sah uns eiskalt zu. Dan klatschte sie in die Hände und lachte. Ich grinste und Chris fragte: "Wollt ihr Kuchen?" "Wenn du mir einen Mitnimmst!" "Wir teilen uns einen!" Ich lächelte und küsste ihn. Jolie sah ihm hinterher und sah dann mich an. Ich küsste sie auf die Stirn und Chris stellte den Kuchen ab. Er nahm ein Stück auf die Gabel und hielt es mir hin. Ich nahmes dankbar und er lächelte nur. Ich hörte, wie jemand ein Stück weiter entfernt über uns redete: "Was meinst du, wie lange es dauert, bis die zwei heiraten? Die Tochter von Mitchell und ihr Freund? Ein Kind hat sie jedenfalls schon!" Ihr Mann sagte nur: "Allzu bald wird es nicht sein, da Mitchell es nicht erlauben wird. Und das Kind ist nicht ihres, das ist von Julia und Mitchell. Sie heißt Jolie. Bestimmt wird sie mal so wunderschön wie ihre Schwester!" Ich lächelte Jolie an und Chris küsste mich. "Was denkst du, wie lange es dauert?", fragte ich leise. "Was? Achso. Weiß nicht. So zwei, drei Jahre vielleicht?" Ich lachte und küsste ihn. "Vielleicht auch erst in vier oder fünf Jahren. Wenn du willst, dass Jolie das Blumenkind macht..." Ich lachte und sagte: "Darüber müssen wir uns jetzt aber noch keine Gedanken machen, oder?" "Glaube nicht" Wir lachten und aßen weiter Kuchen. Später, so gegen 19.00 Uhr, kamen moderne Lieder. "Willst du tanzen?", fragte Chris. Ich nickte, Julia hatte Jolie gerade. Wir tanzten und viele ältere machten sich hier zum Affen. Wir lachten auch viel mit den anderen und dann, später, nach dem Tanzen saßen wir an dem Tisch bei Jason und den anderen, und tranken Wein und redeten. Jolie schaute immer sehnsüchtig, wenn ich trank und ich lachte nur. Irgendwann wurde aufgerufen, zum Segen. Ich hielt Jolie in der einen und die Kerze in der anderen Hand. Wir sprachen den Segen und dann fuhren alle - fast alle - nach Hause. Ich hatte mit den anderen eine Überraschung organisiert. Sie würden in einem Hotel bleiben und erst nächste Woche - wir hatten Ferien - wieder nach Hause kommen. Ohne Jolie, die blieb bei uns. Mein Onkel - der Bruder meines Vaters - war der Chauffeur. Er war eingeweiht und ich rief ihn an, als alles vorbereitet war. Er würde die ganze Zeit wo anders hinfahren, nur nicht zur Villa. Ich hatte bereits Wäsche für die beiden eingepackt und ins Hotelzimmer gebracht. Janine, Lucy und ich bereiteten es gerade vor, als Jason von unten rief: "Beeilt euch mal!" Wir waren gleich fertig und ich rief an. Jolie schlief und lag ihm Auto und Jason sah nach dem Wagen von Dad. "Sie kommen!", rief er nach ein paar Minuten und wir zündeten die Kerzen an. Wir hatten uns in einer Gasse aufgestellt und wiesen so den Weg. Als sie ausstiegen, umarmten sie uns und weinten fast. "Das war Carlies Idee. Uns wäre das gar nicht eingefallen!", platze Jason heraus. Ich wurde leicht rot und mein Dad wirbelte mich in der Luft herum. Ich wies ihnen den Weg, umarmte sie nochmal und stieg dann zu den anderen ins Auto. Jolie kuschelte sich in meine Arme und schlief seelenruhig weiter. Chris lächelte und legte mir die Hand auf den Oberschenkel. Ich wurde auf einmal total müde. Ich gähnte und er lachte leise. Wir lieferten die anderen ab und fuhren dann zu mir. Er hielt mir die Tür auf und legte mir den Arm um die Taille. Er sperrte auf - er hatte den Schlüssen, ich konnte ihn ja nirgends hintun, außer in den BH, aber das wäre bisschen komisch gewesen - und wir gingen hoch. Er holte die Wiege aus dem Schlafzimmer und ich legte Jolie vorsichtig hinein. Dann zog ich mich um und ging Zähneputzen. Als ich wiederkam, lag Chris schon im Bett und wartete auf mich. Ich lächelte und legte mich neben ihn. Er zog mich an sich und ich kuschelte mich fester an ihn. Mir wurde von seinen Berührungen warm und ich war müde. Ich machte die Augen zu und schlief kurz darauf ein. Wir wurden aber fünf Stunden später wieder geweckt, weil Jolie weinte. "Ich komm gleich wieder", flüsterte ich, schnappte mir Jolie und trug sie runter. Im Kühlschrank standen viele Flaschen mit Muttermilch. Ich ging wieder hoch und setzte mich neben Chris. Ich fütterte Jolie, bis sie satt war und legte isie dann wieder schlafen. Dann brachte ich die Flasche zurück und legte mich dann wieder neben Chris. Er flüsterte leise: "Du hast schön geschlafen!" Ich lächelte und schlang meine Arme um ihn. Er legte seine um meine Taille und ich schlief wieder ein. Ich wachte von der Sonne und von Chris beruhigender Stimme auf. "Ist schon gut. Ich hole dir gleich was!" "Was?" "Jolie..." Ich schälte mich aus der Bettdecke, küsste Chris kurz und ging runter um eine Flasche zu holen. Als ich wieder kam, lag Jolie auf Chris' Schoß und versuchte, die Boxershorts runterzuziehen. Chris hinderte sie jedesmal daran und Jolie lachte nur. Ich nahm sie und fütterte sie wieder. Als Jolie fertig war, starrte sie auf meine 'unteren Augen'. Chris grinste und sagte leise: "Hast schon Recht Jolie. Schau nur, wie's dir gefällt. Mir gefällt die Aussicht auch!" Ich küsste ihn und Jolie grapschte mit den kleinen Händchen nach meinen Brüsten. Chris lachte und ich löste vorsichtig die kleine Hand von meinem BH. Jolie sah mich traurig an und ich lachte. "Nein Jolie, das ist noch nichts für dich!" Jolie sah Chris an, als wollte sie sagen: 'Hilf mir doch, du hast doch gesagt, ich darf schauen!' Doch der schüttelte den Kopf und sagte: "Sie hat Recht. Das ist nur was für große Bubies!" Ich lachte und er küsste mich. Jolie streckte die Hand nach Chris Oberkörper aus und sah ihm ins Gesicht. Chris sah ihr ebenso aufmerksam ins Gesicht. Dann lächelten sie beide gleichzeitig und streckten die Hände nach mir, oder besser gesagt nach meinem BH, aus. Na toll. Ich war mit einem Baby und einem Mann hier und beide hatten das selbe im Kopf. Egal wie viel Altersunterschied zwischen ihnen war. Ich seufzte und setzte Jolie runter von meinem Schoß. Jetzt saßen wir im Dreieck und beide sahen mich an. Ich stand auf und suchte mir meine Klamotten zusammen. Ich kam zu folgendem Ergebnis:

Als ich aus dem Bad kam, sahen mich beide mit großen Augen an. "Kommst du?", fragte ich Chris. Er nickte und ich nahm Jolie auf den Arm. Ich machte Frühstück, während Chris aufdeckte. Sie saß in ihrem Stuhl und sah uns zu und lachte. Chris lachte mit und ich verdrehte nur die Augen. Ich setzte mich und aß mein Frühstück, als James verschlafen rein kam. "Oh, Tut mir Leid. Ich habe nicht gut geschlafen. Ich wollte euch nicht das Gefühl geben, beobachtet zu werden!" "Ist schon gut, James. Kommen Sie. Setzen Sie sich zu uns und essen Sie mit, bitte!" Er rang mit sich selbst, bis er seinem Hunger nachgab und sich setzte. Er nahm sich etwas und redete ausgelassen mit uns. Er fragte nach der Hochzeit, und wie wir geschlafen hatte, mit Jolie im Zimmer. Wir antworteten zwar, aber ich war mit den Gedanken nicht richtig da. Ich dachte wieder mal über die Prophezeihung nach. Ich konnte keinen Sinn daraus erschließen. Ich seufzte und lächelte Jolie zu. Sie lachte und ich wollte nicht, dass sie mitbekam, dass ich traurig war.

Impressum

Texte: By me ♥
Bildmaterialien: Google, wo sonst?
Lektorat: Keiner
Übersetzung: Brauch ich keine
Tag der Veröffentlichung: 01.04.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Meinen besten Freundinnen Tami O. und Vroni B. Ich hab euch echt lieb und bin so froh, euch zu haben.

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