Das Schicksal eines Kopfgeldjägers
Man glaubt es kaum
TITANIC
Pferdefleisch
Eine Form des Plagiats
Eine Nachricht an Dich
Stadt
Heil‘ge Stadt
Glück
Schizophren
Des Mannes
Oh Herr
Ein paar trauervolle Verse
Ungerechtigkeit
Ein Satz der deutschen Sprache
Der Weihnachtsmann ist sauer!
Schach
Duell der Herrscher
Eine politische Frage
Wahr?
I
Die Kirchturmuhr, sie schlägt nun zwölf,
In der Ferne jaul‘n die Wölf‘.
Es ist Mitternacht,
Der Kopfgeldjäger, er erwacht.
Er lädt die Büchs‘ und schärft die Klinge,
An den Gürtel er hängt die Schlinge.
In die Stiefel er steigt,
Er hat es nicht weit
Und macht sich auf den Weg
Über den Steg.
Das Haus, in dem er seinen Auftrag erledigt,
Ist klein. Doch es lügt der Schein:
Hier lebt ein Politiker;
Doch lange nicht mehr.
Er öffnet die Tür
um null Uhr vier.
Er schleicht hinein,
es riecht nach Wein.
Er schleicht die Treppe hinauf.
Wenn du wüsstest, dass ich komm‘,
dann lauf!,
Dachte der Kopfgeldjäger lammfromm.
Er geht ins Schlafzimmer.
Es ist klein.
Die Klinge blitzt im Mondenschein.
Der Politiker, er lebt nimmer.
II
Am nächsten Morgen,
Der Kopfgeldjäger, er fühlt sich geborgen
Zu Haus‘.
Doch er geht wieder hinaus.
Er geht in eine noble Gegend der Stadt.
Das Morgenlicht, es ist noch matt.
Er betritt ein Haus.
„Wo ist meine Kohle, Herr Klaus!?“
Aus der Ecke tritt ein Mann,
„Kopfgeldjäger, ich sie dir geben kann!“
Er streckt ihm die Hand entgegen,
Um ihm das Geld zu geben.
In der Hand er hat einen Beutel voll Gold.
„Es ist genauso viel, wie ihr wollt“,
Sagt der Mann.
Der Kopfgeldjäger, er nimmt es an sich.
Er spürt die Gefahr nicht.
Der Mann, er beginnt zu sagen:
„Du wirst keine Freud‘ an dem Gelde haben.
Denn du wirst sterben!“
Da plötzlich, ein Schuss!
Mit dem Kopfgeldjäger ist nun Schluss.
Er fällt.
„Davon wird niemand was erfahren,
Niemand auf der Welt!“
Die Polizei konnt‘ den Kopfgeldjäger nicht fassen.
Der Kopfgeldjäger, er hat sich mit dem Falschen eingelassen.
08. November 2011 (edited 05. Dezember 2016)
Es war einmal ein Mann.
Dieser Mann war sehr arm dran.
Denn bei einem Unfall
– Es war ein sonniger Tag und warm –
Verlor er seinen linken Arm.
Und Schuld dran – man glaubt es kaum –
Waren zwei Frau‘n.
Eines Tages lief der Mann
Mit einem Arm
So schnell er kann –
Zum Boxen.
Er wollte wetten
Und etwas Gelde retten,
Da sah er – man glaubt es kaum –
Die beiden Frau‘n.
Da wettete er auf sich und
– Was für‘n Ding! –
Stieg in den Boxring.
Sein Gegner, ein Meister im Kämpfen,
Den fing er an zu beschimppfen.
Und so schlug dieser Mann
Mit einem Arm
– So oder so –
Seinen Gegner ins K.o.
Und – man glaubt es kaum –
Die beiden Frau‘n
Erkannten ihn nich‘,
Sondern wunderten sich,
Was das denn für‘n Kerl das is‘ –
Und hatten auf einmal mächtig Schiss.
22. Januar 2013
Das größte Schiff für Passagiere:
Es hatte Schornsteine – sogar viere.
An Bord waren Menschen, keine Tiere.
Am Himmel kein Wolkenfetzen.
Jeder lernte jeden schätzen.
Der Mond schien, die Sterne auch.
Jeder hatte ein schönes Gefühl im Bauch.
Das dunkle Wasser schwappte ruhig an den Bug,
Doch es war nur Schein und Lug und Trug…
Die Oper ist voll und das Stück ist toll.
Alles ist so, wie es sein soll.
Der Käpt‘n macht sein Weinglas voll
Und leert es in einem Zug.
„Noch nicht genug“ –
Er füllt es erneut und er ist erfreut:
„Jetzt ist es klar,
Dieses Schiff ist wirklich unsinkbar.
Ja, das ist wahr!“
Doch da – was sah man da?
Es ist ein Hindernis!
Der Mond zieht auf,
Das Schiff fährt drauf
Auf einen weißen Berg.
Eis knirscht –
Es ist des Teufels Werk.
„Käpt‘n, Käpt‘n! Wir sinken!“
Man sah die Menschen um Hilfe winken.
Panik stieg auf –
Man dachte: „Wir gehen alle drauf!“
Das blanke Entsetzen –
Man sah die Menschen hetzen.
Doch es gab kein Entrinnen.
Sie konnten keine Zeit gewinnen.
„Käpt‘n, Käpt‘n! Wir sinken! Wir werden alle ertrinken!“
Man rannte zu den Booten für die Rettung.
Doch es waren nicht genügend dort.
Das war nicht schön, drum
Blieb manch Passagier an Bord.
Allen ging es bis ins Mark.
Die Titanic, sie war ein nasses Grab.
Nun liegt auch die letzte Überlebende im Sarg.
Was ist damals tatsächlich geschehen?
Das zu sagen, niemand vermag.
Und niemand wird das Schiff je wiedersehen…
29. Januar 2013
Es war einmal ein Pferd.
Dieses Pferd kam auf den Herd.
Genauso wie viele andere Pferde
Aus seiner Herde.
Es landete in Ravioli aus der Dose,
Schwimmend in ‘ner braunen Soße.
In Lassagne war es auch –
Und gelangte so in den Menschenbauch.
In der Lasagne und den Ravioli,
Dort konnte man es nachweisen,
Man fand da nämlich ein Hufeisen.
21. Februar 2013
Ein König Erl,
Ein Zauberschüler,
Ein Kerl –
Mit einer Eisenhand –,
Oder die Tochter vom Müller.
Babe, das war ein Schwein,
Ein Pirat mit einem Bein,
Ein Junge im Dschungel –
Das War der Tarzan –,
Und Frankenstein verfiel einem Wahn.
Du kannst darüberschreiben.
– Das alles gab es zwar schon –,
Aber das ist egal:
„Es ist ja nur das eine Mal…“
Glaube mir und erhör‘ meinen Rat:
„Imitation ist die ehrlichste Form des Plagiats!“
Ob Wulff oder Schavan –
falsch machen kann das jede Frau und jeder Mann!
21. Februar 2013
Hast Du meine Nachricht bekomm‘n?
Ich sitze hier ganz fromm
Und warte auf Dich.
Doch Du kommst nicht…
Hast Du meine Nachricht bekomm‘n?
Oder sitzt Du dirt ganz fromm,
Wartest auf mich,
Und ich komme nicht?
18. März 2013
Wenn man in einer großen Stadt
kein eig‘n‘s Auto hat
Ist man auf Bus und Bahn
Angewiesen, das ist der totale Wahn.
Man hetzt zur Bushaltestelle,
Wartet eine Weile.
Dann irgendwann kommt der Bus –
Mit dem Warten ist Schluss.
Einsteigen, den bösen
Blicken des Fahrers ausweichen,
Ticket lösen,
In den Sitz fallen lassen…
Vorbei fliegt die Stadt,
Man sieht sie durchs Fenster.
Fußgänger, Rentner
Auf Fahrrädern,
Studenten
Auf dem Weg zur Uni.
Die Reifen quietschen,
Sie sind aus Gummi.
Haltestelle.
Es regnet. Schlechtes Wetter,
Man hört die Sirene der Retter.
Eine Porsche fährt mit Vollgas
Durch eine Pfütze, eine Oma wird nass…
Haltestelle.
Vorbei fliegt die Stadt,
Man sieht sie durchs Fenster.
HBF, Krankenhaus,
Rathaus,
Gasthaus
„Zur Wilden Maus“.
Haltestelle.
Der Himmel donnert,
Ein Baby jammert.
Der Bus quietscht.
Haltestelle.
Ein paar Leute sind ausgestiegen,
Einer hat seine Tasche vergessen, sie ist liegen
Geblieben.
Der Bus fährt wieder an.
Vorbei fliegt die Stadt,
Man sieht sie durchs Fenster;
Der Bahnhof, die Häuser, ein Garten,
Menschen, die durch den Regen waten,
And‘re, die auf den Bus warten.
Ach ja, deine Stadt.
Ihre schöne und doch hässliche Pracht –
Wie das Wolkenmeer über ihr wacht.
Du hasst deine Stadt.
Doch du hast gelernt sie zu lieben.
Deshalb bist du hier geblieben.
19.April 2013
Hach, du heil‘ge Stadt!
Der Dreck in deinen Straßen,
Ratten in deinen Gassen,
Bäume in deinem Park.
Das Licht ist matt,
Noch jung ist der Tag.
Du bist geliebt, gehasst,
verdreckt und doch gefasst.
Hach, du heil‘ge Stadt!
Die Menschen überall,
Manchmal Regenfall,
Und auch mal Sonne –
Das ist dann die Wonne!
Denn es kann hier auch mal schön sein –
Das ist dann auch sehr fein!
Und es stimmt:
Hach, du heil‘ge Stadt!
Hier hat man, was man hat.
21. April 2013
Mensch, wo bist Du?
Suchst Du noch immer Dein Glück?
Mensch, wo bist Du?
Kommst Du bald wieder zurück?
Doch lass Dir sagen, suchen kann man sein Glück nich‘,
Man muss warten, irgendwann kommt es sicherlich
zu Dir.
Warte einfach hier.
Mensch, wo bist Du?
Suchst Du noch immer Dein Glück?
Mensch, wo bist Du?
Komm doch endlich zurück!
24. Mai 2013
Einer, der ist dort, wo auch ich bin.
Der Eine, der dort war, wo auch ich ging.
Jeder, der mich kennt, kennt auch den,
Doch ich hab ihn noch nie geseh‘n…
08. Oktober 2013
Des Mannes wilde Fantasien
In seinem Kopfe sprießen.
Daraus kann man schließen:
Bier, Autos und Frauen –
Darauf kann man bauen.
04 Oktober 2013
Gestern fragte ich mich,
Gibt es Gott wirklich,
oder nich‘?
Vieles, was nicht gesollt,
Trotzdem passiert,
Hat Gott das gewollt?
NSA und Syrien –
Sollte man den Glauben
An Gott doch verlieren?
Wenn es Gott nicht gibt,
Gibt es niemanden, der
Mir vergibt.
Das fragte ich mich
Und entkleidete mich.
Dann hing ich an den Harken
Meinen Talar.
04. November 2013
Gestalten, in dunkle Gewänder gehüllt,
Von Trauer erfüllt.
Sie begleiten einen leblosen Körper
Zu seiner letzten Ruhestätte.
Die Witwe weint,
Der Himmel scheint
Heute besonders schwer.
Warum riss Gott ihn so früh aus dem Leben?
Warum wurde ihm keine zweite Chance gegeben?
Warum?
Warum nur?
Warum musste er gehen?
04. November 2013
Im Himmel sitzt der Taliban
Mit Engelsflügeln an.
Viele hat er umgebracht,
Doch Gott jetzt über ihn wacht.
Vor ihm sind viele davon gerannt,
Und Gott reicht ihm jetzt die Hand.
Und in der Firma der alte Hase,
Hat einmal was Falsches gesagt,
Sitzt jetzt auf der Straße
und wurde verklagt.
Er verlor Ruhm und Job und Ehr‘ –
in der Hölle schmort er.
29. November 2013
Ein Satz ist wie ein Gebilde,
Die Wörter sind die stützenden Pfeiler.
Sind die Wörter durcheinander und wilde,
Dann kann der Satz nur ruiniert sein,
So wie das Haus, es stürzt ein.
Ein Satz ist wie ein Gebilde,
Buchstaben sind das Fundament der Pfeiler.
Sind die Buchstaben durcheinander und wilde,
Dann kann der Satz nur ruiniert sein,
So wie das Haus, es stürzt ein.
Ist nur ein Wort oder Buchstabe verkehrt,
Ist der ganze schöne Satz uriniert.
05. Dezember 2013
Der Weihnachtsmann ist sauer,
Er hat alles satt.
Er ärgert sich über die Dauer,
wie lang er die Menschen beliefert hat.
Die Nase vom Rudolf ist nicht mehr rot –
Um genau zu sein: Rudolf ist tot.
Außerdem wollen die Kinder kein
Holzspielzeug mehr.
„Das kann doch nicht sein!“
Des alten Mannes Blick ist trauervoll
Und sein Kopf einfach leer.
Doch da fast er einen Entschluss:
„Mit diesem Stress ist ab heute Schluss!“
Der Weihnachtsmann fühlt sich schlau:
Ab heute macht er blau!
18. Dezember 2013
Großes Finale –
Es wird immer schwerer.
Böse Blicke –
Das Feld wird immer leerer.
Bauer gegen Bauer,
Einer stirbt leider.
Doch der Kampf geht weiter.
Und der Springer ist schlauer.
Er untergräbt die fremden Reihen –
Das sind alles Laien.
Er erledigt Einen nach dem And‘ren,
Dafür muss er nicht viel wandern.
Schließlich: König gegen König.
Der Kampf ist unerbittert –
Und der schwarze König wittert
nicht die Gefahr –
Und was ist denn da?
Der weiße König konnte es wagen:
Der schwarze König wurde geschlagen.
13. Januar 2014
Ich bin der Tod!
Komm mit in mein Reich!
Alles ist im Lot.
Bei mir ist jeder gleich.
Ich bin der Tod!
Glaubt ja nicht an Gott!
Mörder, Diebe, Hetzer,
Schlächter, Räuber, Ketzer.
All jene kommen zu mir,
und bleiben hier.
Ich bin der Boss!
Ich bin Gott!
Komm ins Paradies zu mir
Und bleib dann hier!
Hier ist es wunderschön,
Hier kannst du allem Schönen fröhnen.
Wenn du keinen getötet hast
Und fremde Menschen anlachst,
Dann bist du hier willkommen.
Deine Zukunft ist noch nicht zerronnen –
Wenn du hier bist wird sie gut.
Habe Mut!
Wenn man ist tot
Kommt man zum Teufel oder Gott.
Hölle oder Elysium?
Mach dir Sorgen drum!
Denn es ist nicht egal, wo du hin musst:
In der Unterwelt kriegt man Durst!
18. Dezember 2013/ 22. Januar 2014 (edited 05. Dezember 2016)
„Maut oder keine Maut;
Das ist hier die Frage!“
Dieser Satz wurde einst laut,
Die Diskussion dauerte sehr lange.
Die Situation in der Politik kochte sehr hoch –
Doch die Frage gibt es immer noch…
24. Januar 2014
„Die Erde ist eine Scheibe,
Das schwör‘ ich bei meinem Leibe!“,
Sprach einmal ein Mann.
Und alle dachten: Da ist was Wahres dran!
Ihm glaubten alle Leute,
Doch bewiesen hat er‘s nicht bis heute.
02. Februar 2014
Tag der Veröffentlichung: 20.04.2017
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