Cover

Was ist Zeit?

Wie definiert man Zeit?

Was ist sie eigentlich genau und welche Bedeutung hat sie für uns als Menschen im Alltagsleben?

Was hat sie mit Raum zu tun?

 

Inhalt

Inhalt:

 

 

Vorwort

 

 

I. Definition von Zeit

Wie kann man Zeit definieren? Was ist Zeit

überhaupt so genau und kann man sie wirklich

definieren?

 

 

 

II. Drei Zeiten?

Aurelius Augustinus ging von „Drei Zeiten“

aus. Warum ich das für falsch halte und wie

ich es widerlege.

 

 

 

III. Gefühl der Zeit

Wie nimmt man selber Zeit wahr und warum

wissen wir, dass es sie gibt, können sie aber

nicht richtig beschreiben? Außerdem: Wieso

fühlt sie sich zu verschiedenen Zeitpunkten an-

ders an?

 

 

 

IV. Zeit + Raum = ???

Ein kleiner Exkurs in die Theorie der Raum-

Zeit-Kontinuums, welche u.a. in Einsteins Relativi-

tätstheorie vorkommt und was ich davon halte.

 

 

 

V. Fazit

Das Finale, in welchem alle bisherigen

Ergebnisse zusammengefasst und in Kon-

text zu einander gesetzt werden.

Das Ende dieser Untersuchung.

 

 

 

Außerdem:

Anmerkung des Autors um 11 Uhr

Was ich persönlich von Zeit, den

Gedanken um das Thema, den

Überlegungen der behandelten

(und anderer) Philosophen und nicht

zuletzt meiner eigenen Arbeit halte.

Vorwort

 „Zeit! Wieso das Thema Zeit?“, wurde ich gefragt.

Ich glaube diese Frage ist wichtig für den Einstieg in dieses Thema, zu verstehen, warum ich mich mit diesem Thema beschäftige.

„Ganz einfach“, war meine Antwort, „Zeit fasziniert mich schon seit Längerem: Sie ist so wichtig und existenziell für uns, aber wirklich viel wissen wir nicht über sie. Was bedeutet sie für uns? Was bedeutet sie noch? Wieso gibt es sie, und was genau ist sie eigentlich?“

Mein Gegenüber konnte mir diese Fragen nicht beantworten und sah mich nur mit einem Blick an, der etwas wie „Für so was interessierst du dich?“ sagte, beziehungsweise fragte.

 

Wäre diese Frage gestellt worden, wäre meine Antwort ganz einfach gewesen: „Ja!“

Sonst hätte ich mich ja nicht hingesetzt und diese kurze, einfache Sammlung und Zusammenführung meiner Ideen und Gedanken zu dem Thema zu Papier gebracht.

Ja… ein Vorwort. Ich wollte unbedingt eines haben und jetzt fehlt mir die Zeit, es noch mit etwas Sinnvollem zu füllen (kleiner Scherz am Rande). Aber die Idee stimmt:

Wir Menschen haben doch heutzutage viel zu wenig Zeit für irgendwas, weil die Zeit ja fliegt und so schnell vergeht, dass man nicht einmal „Raum-Zeit-Kontinuum“ sagen kann…

Von wegen! Zeit verging früher genau so schnell wie heute auch, und sie hat es nicht auf uns abgesehen, obwohl sie immer und überall ist; sie ist einfach extrem wichtig für uns – und dabei bemerken wie sie gar nicht, es sei denn wir reden (oder schreiben) gerade über sie.

 

Aber, man sollte sich mal die Zeit nehmen und mal etwas über sie nachdenken. Und genau das habe ich getan, und während ich meine Gedanken niederschrieb ist die Zeit für mich so schnell vergangen wie lange nicht mehr.

 

 

Ich wünsche viel Spaß mit dieser kleinen Sammlung meiner Überlegungen und hoffe, dass Sie, werter Leser, sich die Zeit nehmen, sie zu genießen!

 

Markus Herrmann

 

I. Definition von Zeit

Es gibt Dinge, die klar definiert sein können: zum Beispiel Holz; es kann verschiedene Formen haben, verschieden alt sein, bearbeitet oder natürlich, jung oder alt oder tot, aber es ist und bleibt immer Holz. Und Holz hat einen Anfang – der Moment wenn sich der junge Strunk verfestigt und hart wird – und ein Ende – der Moment, wenn es entweder verbrennt, oder verrottet.

Ich würde ja sagen, alles was wir kennen außer Zeit wäre definierbar, doch dann würde ich die Unwahrheit sprechen. Denn erstens: wir wissen, dass es ein Universum geben muss, können es jedoch nicht definieren, weil wir es zu wenig kennen. Eben so verhält es sich mit der Zeit, wir wissen, dass es sie gibt und wir kennen ihre Auswirkung auf unser Leben und unseren Alltag, aber wir können sie nicht definieren, weil wir sie nicht genug kennen; weil wir nicht genug darüber wissen.

Daraus folgt: Dinge, die wir nicht definieren können, kennen wir nicht ausreichend. Das bedeutet: Wir kennen sie nicht: die Zeit, das Universum, der Sinn des Lebens.

Um auf meine Aussage zurück zu kommen, müsste sie lauten:

 

„Alles was wir ausreichend kennen, ist definierbar. Dinge, die wir nicht definieren können, kennen wir nicht genug. 'Kennen' bedeutet, über genügend Wissen über eine Sache verfügen.“

 

Unter diesem Gesichtspunkt, den man ruhig als ersten Leitfaden sehen kann, ist zu beanstanden, dass der Titel „Definition von Zeit“ irreführend ist, denn eben diese kann ich nicht liefern. Eben diese kann niemand liefern.

Warum dann die Wortwahl?

Wir müssen betrachten, welche Aspekte der Zeit wir kennen:

 

Aspekt Eins:

Der erste zu betrachtende Aspekt ist auch derjenige, der nicht als erstes auffällt. Wie bereits oben erwähnt hat alles einen Anfang und ein Ende: das obige Holz, das Leben und selbst der Planet Erde, der im sogenannten „Urknall“ möglicherweise seinen Ursprung sieht und mit Gewissheit zu einer sterbenden Planetenhülle wird.

Alles hat einen Anfang und ein Ende – nur die Zeit nicht. Sie war schon immer da, sie muss schon immer da gewesen sein (aus in Aspekt Zwei genannten Gründen: Zeit = Entwicklung), und damit ist sie die einzige Sache, auf die das zutrifft. Dies macht sie bereits besonders.

 

Aspekt Zwei:

Die Zeit bestimmt die Grundsätze unseres Lebens.

Ein Kleinkind ist kurz nach der Geburt noch nicht fähig zu sprechen. Wird es aber älter, rückt bald der Tag nahe, an dem es „Mama“, „Papa“, oder etwas ganz anderes sagt. Dieser für Eltern erfreuliche Moment wird durch die geistige Entwicklung des Kindes erzeugt. Und diese Entwicklung dauert. Und wodurch wird Dauer bestimmt: Durch die Zeit.

 

Aspekt Drei:

Genau so wie Zeit immer ist, ist sie auch überall. Dies könnte man widerlegen in dem man sagt, dass es in einem Raum, in dem es nichts gibt (also auch keine Luft), auch keine Zeit gibt, weil sich nichts entwickeln kann. Hier würde man aber davon ausgehen, dass Zeit durch die Entwicklung entsteht, was aber genau anders herum ist (siehe Aspekt Zwei).

Weiterhin könnte man davon ausgehen, dass es in einem luftleeren Raum (also ein Vakuum) keine Zeit gibt, was aber falsch ist, das beste Gegenbeispiel ist das Universum, was ein luftleerer Raum ist, in dem es trotzdem Dinge gibt; jedoch in einem (hypothetischen) komplett leeren Raum würde es keine Zeit geben, weil es den Raum selbst nicht geben könnte – denn: es gibt ja nichts.

Als Fazit von Aspekt Drei kann man also sagen:

 

„Wenn es nichts gibt, gibt es auch keine Zeit; gibt es jedoch auch nur eine Sache, so ist auch die Zeit vorhanden. Diese eine erste Sache, die vorhanden sein muss, kann sein und ist Raum (Wie es Albert Einstein in seinem Raum-Zeit-Kontinuum beschrieb).“

 

Wie Aurelius Augustinus bereits schrieb, kennen wir die Zeit, nur wenn es daran geht sie zu erklären – zu definieren –, dann sehen wir uns nicht in der Lage dazu.

 

 

Die Zusammenfassung dieses Abschnittes ist wie folgt:

Zeit ist nicht definierbar, weil wir sie nicht ausreichend kennen; jedoch gibt es einige Aspekte, die wir wohl über sie wissen, und sie anhand dieser (in gewissem Maße) erklären können: Zeit ist ein fortwährender Prozess, den es schon immer gab, seit es Raum gibt (möglicherweise das Universum), der auf alles einen Einfluss hat, der beim ersten Blick gar nicht auffällt, denn Zeit bringt Entwicklung und ist immer und überall existent.

Zeit ist immer um einen herum, ohne, dass wir es für voll nehmen: Wir wissen, dass es sie gibt, aber wenn wir nicht über sie nachdenken, bemerken wir sie nicht (Dieses Nachdenken zieht sich von „Wie lange geht diese Unterrichtsstunde noch?“ bis „Was ist Zeit?“).

Weiterhin bestimmt sie unser und alles andere Leben.

 

Man kann Zeit auch als Treibstoff der Welt ansehen.“

 

 

 

 

II. Drei Zeiten?

Um diesen Kapitelnamen zu verstehen muss man wissen, dass ein kluger Mann (der bereits erwähnte Aurelius Augustinus) von drei existierenden Zeiten ausging: Für ihn gibt es die Gegenwart des Vergangenen (Erinnerung), die Gegenwart des Gegenwärtigen (Anschauung) und die Gegenwart des Zukünftigen (Erwartung).

Dem muss ich widersprechen; ganz einfach, weil ich Zeit als einen Verlauf ansehe. Unsere Definition von Zeit war schon immer gleich – schon immer war sie ein andauernder Prozess, der Entwicklung mit sich bringt, und schon immer war sie immer und überall – , wieso sollte es also drei Zeiten geben?

Die Gegenwart des Vergangenen war für die Menschen, die in dieser Zeit lebten, die Gegenwart des Gegenwärtigen, genauso ist das, was für uns gerade die Gegenwart des Zukünftigen ist, für die Menschen dieser Zeit die Gegenwart des Gegenwärtigen.

 

„So kann ein gewisser Zeitpunkt immer als Gegenwart des Gegen- wärtigen gesehen werden, es hängt vom Auge des Betrachters ab. Da Zeit aus allen Auge das Gleiche ist – zumindest die gleichen Auswirkungen hat –, so existieren nicht drei Zeiten: sondern nur eine.“

 

Weiterhin ist Zeit als ein Prozess zu betrachten: Setzlinge lässt er zu Bäumen werden, Kinder zu Alten, selbst so unlebendige Dinge (wie zum Beispiel der Stein an sich) werden durch diesen Prozess beeinträchtigt.

Wie also kann dieser so starke, so mächtige und einflussreiche Prozess in drei Zeiten eingeteilt werden?

Ganz einfach: In dem man ihn aus der Sicht einer einzelnen Person betrachtet; für diese gibt es nämlich Erinnerung, Anschauung und Erwartung. Aber da Zeit, wie oben beschrieben, Einfluss auf alles und jeden hat, darf man sie nicht aus dem so einfältigen Sichtpunkt eines Menschen betrachten, sondern das große Ganze.

 

„Und in diesem großen Ganzen gibt es nur eine Zeit, weil Zeit ein Prozess ist, und kein Etappenrennen, und deshalb nicht geteilt werden kann und darf!“

 

Außerdem ist zu beachten, dass Zeit schon immer gleich war – wobei nochmal wichtig ist, dass Zeit Entwicklung und Veränderung bringt und nicht derer ist! – und schon immer die Ursache für die gleichen Dinge war: Die so häufig genannte Entwicklung, aber auch Leben und Tod.

 

 

So ist unschwer zu erkennen, dass sich dieses Kapitel als Widerlegung Augustinus´ „Drei Zeiten“ versteht, und das Fazit eben dieser folgt und ist genauso knapp wie es auch verständlich ist:

Zeit kann nicht durch Drei geteilt werden, sondern ist eins – ein fortwährender, unaufhaltsamer, in sich schlüssiger Prozess, der auf alles eine Auswirkung hat.

 

 

III. Gefühl der Zeit

Augustinus´ „Drei Zeiten“ sind in meiner Ansicht von Zeit falsch, jedoch kann ich verstehen, woher er sie nimmt:

Ich betrachte Zeit im Allgemeinen und Augustinus scheint sich mehr auf das menschliche Empfinden von Zeit bezogen zu haben. Diesen „Abschnitt“ will ich nun aber auch nicht ganz vergessen, weshalb ich mich ihm in diesem Kapitel widme.

Denn da Zeit alles betrifft und beeinflusst, betrifft und beeinflusst es auch den Menschen. Es gibt zwar noch andere empfindungsfähige Lebewesen, doch einfach weil ich ein Mensch bin, möchte und kann ich mich nur mit eben diesem beschäftigen.

Man selbst weiß, dass es die Zeit gibt, sie ist etwas ganz normales und alltägliches – so normal, dass wir ihr Vorhandensein zu vergessen scheinen. Aber trotzdem spielt sie für uns eine Rolle, auch eine, die man sehr wohl benennen kann:

 

„Der Mensch hat sich die Zeit zu nutze gemacht, in dem er ein Gerät erfand, dass die Zeit anzeigt; unsere wohl geschätzte Uhr. So hat sich der Mensch ein System aus Sekunden, Minuten und so fort ausgedacht, um sich nach der Zeit richten zu können, was ohne eine Visualisierung dieser nicht möglich wäre.“

 

So richten wir uns nach der Zeit, in dem wir jegliche Verabredungen oder Tätigkeiten auf sie abstimmen: Man muss zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Schule/auf der Arbeit sein, wenn man sich verabredet, dann um eine gewisse Uhrzeit.

Diese Uhrzeiten hat sich der Mensch selber ausgedacht und sie haben nicht viel mit der „ursprünglichen“ Zeit tun, außer dass man an ihnen sieht, dass Zeit einen Verlauf darstellt.

Diese Uhrzeiten, die ich dringend von der Zeit zu unterscheiden rate, bleiben immer gleich, jeden Tag, jedes Jahr, denn sie sind genau berechnet; es gibt 60 Sekunden in einer Minute, von welchen es 60 pro Stunde gibt, derer da 24 einen Tag bilden. Dieser wird aber auch von den ursprünglichen, Zeit bestimmenden Faktoren dargestellt: ein „natürlicher Tag“ geht von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, dann beginnt die Nacht. In des Menschen Uhrzeiten ist ein Tag ein „natürlicher Tag“ plus eine Nacht.

 

„Trotz dieser Differenz sind beides Symptome der Zeit, an denen wir wunderbar den Verlauf (den Prozess) der Zeit erkennen!“

 

Nun kommen wir aber zu dem, was wir im alltäglichen Trott des Lebens emotional mit der Zeit verbinden. Um die Wahrheit zu sagen: nicht viel. Wie bereits erwähnt bekommen wir nicht viel von der Zeit mit, abgesehen von „7.55 Uhr muss ich an der Schule sein“.

Und da liegt der Punkt: Eben das merken wir; und wir merken es so häufig, dass es wir nicht das Gefühl haben, es lägen 24 Stunden, beziehungsweise ein Tag und eine Nacht dazwischen, sondern viel weniger. – Also haben wir das Gefühl, dass die Zeit viel schneller vergeht, als sie es sollte und als sie es auch immer tut; denn egal was wir tun, die Zeit vergeht immer gleich schnell.

Aber dies ist das erste Zeitgefühl:

 

„Das Gefühl, dass die Zeit viel schneller ‚vergeht´, als sie es tut.“

 

Ein anderer Aspekt, der uns an der Zeit begegnet ist das genaue Gegenteil des ersten Gefühls: Es kommt uns so vor, als würde die Zeit viel langsamer vergehen, als sie es tut. Hier gilt wieder das Gleiche, es ist wieder nur ein Trugschluss. Doch wann ereilt er uns? Wenn die Zeit besonders schnell fortschreitet (ich schreibe beabsichtigt nicht vergeht), wenn wir etwas tun, was wir mögen (oder wenn wir etwas regelmäßig tun, was jetzt aber keine Beachtung finden mag), beziehungsweise was wir gerne tun, so schreitet die Zeit angeblich langsamer fort, wenn wir etwas tun, was uns nicht zusagt.

Das ist eine alte Stubenweisheit, die ich unterstützen möchte. Allgemein kommt uns der Zeitfortlauf (nennen wir ihn so) langsamer vor, wenn wir uns nicht wohl fühlen oder uns etwas nicht passt.

Also:

 

„Das zweite Zeitgefühl ist, dass die Zeit viel langsamer ‚vergeht´, als sie es tatsächlich tut.“

 

Daran ist gut zu sehen, dass das Zeitgefühl im Gegensatz zu dem, was in bisherigen Kapiteln beschrieben wurde, etwas sehr subjektives ist, und für jeden anders sein kann; wie es Gefühle nun mal an sich haben.

 

Als Fazit dieses Kapitels lässt sich feststellen:

Da wir als Menschen Gefühle empfinden, lassen sich auch Gefühle in Bezug auf die Zeit fest-stellen. Hier gibt es zwei Stück, die es zu erwähnen gilt: Von mir genannt das erste und das zweite Zeitgefühl (ganz einfach zur simplen Unterscheidung); das erste beschreibt die Empfindung, dass die Zeit viel schneller, und das zweite, dass sie viel langsamer ‚vergeht´. Dass dies zwei Trugschlüsse sind, und uns die Gefühle damit in die Irre führen, steht fest und ist anderen, emotionaleren Gefühlen – wie Freude, im einen, oder einem negativen, im anderen – zu zuschreiben. Denn wie bereits geklärt, kann Zeit nur gleichmäßig, immer und überall vergehen.

IV. Raum + Zeit = ???

Dieser Titel ist keine bisher ungekannte mathematische Formel mit drei Unbekannten, sondern eher eine etwas weiter hergeholte Überschrift zu dem, was nun folgen soll. Denn wenn man von Zeit redet, kann man gar nicht anders, als auf einen, wenn nicht den heiß diskutierten Aspekt der Zeit einzugehen:

Das Raum-Zeit-Kontinuum (oder auch nur Raumzeit). Dieses wäre aber viel zu komplex und viel zu physikalisch um es hier groß zu befassen. Da es aber ein wichtiger Bestandteil des Themas „Zeit“ ist, musste ich es, wenn auch nur knapp, behandeln.

Ich möchte eine kurze Definition (auch wenn es hier fast so schlecht ist, eine Definition zu finden, wie für Zeit), vorausschicken, damit auch jeder weiß, was die Raumzeit ist:

 

„Sie beschreibt, dass Raum und Zeit keine zwei völlig unterschied- lichen Dinge sind, sondern in einem direkten Kontext zu einander stehen. Sie bilden eine direkte Verbindung, welche vierdimensional vorstellbar ist; drei Dimensionen des Raumes (Länge, Breite, Höhe) plus die Zeit-Dimension. Weitergehend sind Raum und Zeit keine absoluten Größen mehr (wie in der klassischen Physik) sondern sind dynamisch, was bedeutet, dass sie nicht starr sind sondern miteinander zusammenarbeiten.“

 

Die Raumzeit ist also eine Verbindung von eben Raum und Zeit, die zeigt, dass das eine nicht ohne das andere funktionieren (überleben) kann. Dies ist leicht in Gedanken zu überprüfen:

Wenn es keinen Raum gäbe, würde es dann Zeit geben? Wie bereits in Kapitel I Aspekt Drei nachzulesen, kann es die Zeit nur geben, wenn es mindestens einen Gegenstand gibt, und der erste Gegenstand möge der Raum sein; ohne Raum keine Zeit, die Frage kann man also verneinen.

Als Gegenfrage müsste man sich dann wundern: Kann es Raum ohne Zeit geben? Auch diese kann ich guten Gewissens verneinen, denn ein Raum ohne Entwicklung funktioniert nicht, und Entwicklung wird von der Zeit beeinflusst und überhaupt erst möglich gemacht (siehe Kapitel I Aspekt Zwei).

Damit wäre geklärt, dass die Theorie der Raumzeit (zumindest für mich) zutreffend ist. Zur weiteren Erläuterung kann man sie auch auf unser Leben anwenden:

Wir leben in einem Raum – je nach dem, wie groß wir diesen fassen wollen, könnte man sagen, dieser Raum ist unser Lebensraum, die Erde oder gar das komplette Universum (letzteres wäre die beste Möglichkeit) – und dieser Raum bleibt, er kann nicht so einfach verschwinden. Allerdings verändert und entwickelt er sich, und dies geschieht durch die Zeit. Damit hätten wir ein bindendes Glied zwischen Raum und Zeit. Ein weiteres wäre, dass es ohne beide kein Leben geben kann – denn zum Leben brauchen wir beides: einen Raum, in dem man leben kann, und die Zeit, durch die sich der Organismus entwickeln kann (denn ein Organismus, der sich nicht entwickelt, ist ein toter Organismus). Daran kann man sehr gut zwei Grundsteine unseres Lebens, unserer Gesellschaft, allen Lebens erkennen:

 

Ohne Raum kann es keine Zeit geben, und ohne Zeit keinen Raum. Davon abgesehen könnte es auch nichts anderes geben, also auch uns nicht, wenn eines von beiden fehlen würde. Somit sind zwei Grundfesten des Lebens der Raum – man muss irgendwo leben – und die Zeit – man muss sich entwickeln, was auch ein ganz natürlicher, zum größten Teil ungesteuerter Prozess ist – erkannt.

Ich könnte (und müsste) jetzt noch mehr Richtung Raum gehen, aber das würde den Rahmen des Ganzen sprengen.

V. Fazit

Nun kommt die für mich schwierigste Aufgabe: Alle gesammelten Gedanken und Überle-gungen zu bündeln und zusammenzufassen.

 

Zeit ist also immer um uns herum – immer und überall –, wir können nicht ohne, genauer: Ohne würde es uns gar nicht geben, denn ohne Zeit gäbe es keinen Raum und ohne Zeit und ohne Raum, könnte es keinen Leben und nichts anderes geben. Zeit ist für die Entwicklung verantwortlich, die alle Eltern sich wundernd zurück lässt, wenn das inzwischen erwachsenen Kind das Haus verlässt. Zeit ist ein Prozess ohne Ende, der außerdem schon immer dagewesen sein muss.

Dies sind meine Drei Aspekte der Zeit.

„Zeit ist der Treibstoff der Welt“ Dieser unqualifiziert wirkende Kommentar kann als Schluss aus den letzten Zeilen gesehen werden.

 

Zeit ist immer da, jedoch merken wir sie nicht, wenn wir nicht gerade über sie nachdenken.

Die Zeit ist nicht durch Drei zu teilen, sie ist ein Verlauf, ein Prozess, nicht drei Gegenwarten, denn die Zeit die unsere Urahnen (nehmen wir den Homo Sapiens) erlebt haben, ist noch immer die selbe wie die, die wir mitbekommen und durchleben; Zeit hat sich nicht geändert – dies bezüglich ist sie eine feste Konstante.

 

Da Zeit einen direkten Einfluss auf uns hat, gehen wir ja doch in gewissen Maße mit ihr um, dies mithilfe der Uhr, das Werkzeug mit dem wir uns die Zeit gefügig gemacht haben: Wir können uns Uhrzeiten ausmachen und uns nach diesen richten – unsere gesamte Gesellschaft baut eben darauf auf. Zeit kann für uns unterschiedlich schnell ,vergehen‘, mal schneller, mal langsamer (siehe Kapitel III Die Zwei Zeitgefühle), das hängt aber von unserer jeweiligen Gefühlslage ab, die echte Zeit bleibt immer gleich in ihrer Geschwindigkeit.

 

Zeit ist nicht zu verändern, und das müssen wir auch gar nicht. Sie ist gut so, wie sie ist. Aber wieso heißt sie eigentlich Zeit? Time? Und warum heißt sie im Spanischen genauso wie das Wetter? Alles interessante Fragen zum Thema Zeit, die ich jedoch nicht in dieser Gedankensammlung beantworten möchte.

Anmerkung

Da ist es schon: Das Ende dieser Niederschrift. Beim Schreiben ist die Zeit unglaublich schnell verflogen. Na, was heißt das für meine Gefühlslage?

Noch einmal abschließend über das Thema nachdenken! Ich finde es noch immer, auch noch (vorerst) getaner Arbeit interessant – ich glaube, das Interesse am Thema Zeit werde ich Zeit meines Lebens nicht verlieren. Egal, wie schnell die Zeit vergeht!

Ich muss noch sagen, dass ich Albert Einstein und seinen Mathematiklehrer für das Aufstellen des Raum-Zeit-Kontinuums unglaublich viel Respekt zolle, und, dass ich Aurelius Augstinus‘ Ansatz und Gedanken persönlich sehr gut finde, und auch Gefallen an ihnen gefunden habe, nur in meine Theorie passten sie nicht… Tun sie immer noch nicht.

 

Die Erarbeitung dieser Seiten hat sich auf ungefähr ein halbes Jahr bezogen, mit vielen Pausen dazwischen, aber nun stehe ich am Ende und mir schwirrt der Kopf: „Sind das alle Ideen, die ich hatte?“ oder „Das hab alles ich geschrieben?“ Ich möchte nicht sagen, dass ich stolz auf diese Arbeit bin, aber sie hat mir sehr viel Spaß gemacht, und etwas, das viel Spaß macht, lässt die Zeit gleich schneller vergehen.

 

Ich selber habe das Gefühl, dass ich Thema nur angerissen habe und ich weiß, dass ich nur an der Oberfläche gekratzt habe. Aber fürs Erste bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Ich bin mir aber auch sicher, dass dies nicht das letzte Mal war, dass ich mich diesem Thema in schriftlicher Form widme. Aber in Planung steht erst mal nichts! Alles braucht seine Zeit.

 

 

Ich hoffe, Sie, werter Leser, werte Leserin, hatten Spaß dabei, „auf den Pfaden meiner Gedanken zu wandeln“!

 

Markus Herrmann

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 19.04.2017

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Diese kleine Arbeit widme ich meiner Philosophie-Lehrerin Frau, die mich sehr unterstützt hat, indem sie mir einige Materialien zu Verfügung gestellt hat!

Nächste Seite
Seite 1 /