Cover

Leseprobe

Mama, Papa … wie passiert Krieg?

Das Kinderbuch, das den Krieg erklärt.

Eine Elfengeschichte und ein Experten-Ratgeber für Eltern:

Wie man mit Kindern über den Krieg spricht.

Mit einer Traumreise für Kinder gegen Angst.

von Gabriele Liesenfeld



























Impressum

Deutschsprachige Erstausgabe März 2022

Copyright © 2022 Gabriele Liesenfeld Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.

Das Werk, einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Jens Steingröver / Dannhalmsburg 27 / 26411 Jever

Autorin: Gabriele Liesenfeld / liesenfeld@aon.at

Layout & Lektorat: Heidi Hofmann / heidi253.hofmann@gmail.com

Illustration: Für alle Bilder und das Cover liegen die Lizenzen vor.

Herstellung und Verlag: Gutfreund Verlag

Taschenbuch ISBN: 978-3-9823594-8-9

Hardcover ISBN: 978-3-9823594-9-6

Inhalt

Eine Einleitung für Vorleserinnen und Vorleser

Opa liest vor

Krieg im Elfenland

Die zwei Elfenvölker

Der wundersame See

Der König der Bergelfen

Das Königstreffen

Die Schneegeister

Die Sonnengeister

Der Krieg

Die Elfenkaiserin

Ihr Ratgeber

Wie kann ich mit Kindern über Krieg sprechen?

Die Entwicklung des kindlichen Denkens

Was bedeutet das Wort „Krieg“ für kleine Kinder?

Was weiß mein Kind?

Wichtige Botschaften

Tipps für Eltern – kurz zusammengefasst

Die Ängste der Kinder und wie wir damit umgehen können

Wie wir Kindern den Raum geben, sich auszudrücken

Der Umgang mit den Medien

Wir sprechen über den Elfenkrieg

Ein Leitfaden

Konzept für Vorschul- und Grundschulkinder:

„Die zwei Elfenvölker“:

„Der wundersame See“:

„Der König der Bergelfen“

„Das Königstreffen“:

„Die Schneegeister“:

„Die Sonnengeister“:

„Der Krieg“:

„Die Elfenkaiserin“:

Die Traumreise gegen Angst

Eine Traumreise ins Wasserelfenland

Schlusswort

Urheberrecht

Haftungsausschluss

Über die Autorin

Eine Einleitung für Vorleserinnen und Vorleser

… die ihre Zeit, ihre Gedanken und ihre Fürsorge unseren Kindern schenken

Dieses Buch ist für alle, deren Kinder, Enkelkinder, Nichten und Neffen Fragen über den Krieg stellen. Und natürlich auch für Lehrer und Lehrerinnen in Schulen, Erzieherinnen und Erzieher in Kindergärten und Vorschulen. Für Menschen, die Kindern Fragen beantworten müssen, die nicht einfach zu beantworten sind.

Ein Krieg – vor allem wenn er uns in Europa so nahe kommt wie zum Beispiel der in der Ukraine – beschäftigt nicht nur die Erwachsenen. Auch unsere Kinder kommen damit in Berührung. Sie hören unseren Gesprächen zu, sehen vielleicht verstörende Bilder in den Fernsehnachrichten, Zeitungen und den sozialen Medien. Die bedrückenden Ereignisse werden zum Thema unter Freundinnen und Freunden und auf dem Pausenhof in der Schule. Der Krieg macht jüngere und ältere Kinder betroffen, schürt Ängste und löst viele Fragen aus. Zudem verfügen Kinder in diesen Altersgruppen noch nicht über angemessene Bewältigungsstrategien, so wie wir Erwachsene. Sie brauchen die Unterstützung ihrer Eltern und Lehrer, um das Geschehen einzuordnen und zu verarbeiten.

Kinder beobachten uns genau. Sie achten auf unsere Reaktionen, Gefühle und Worte. Sie spüren, wenn wir Angst haben, wenn wir wütend sind, wenn wir uns hilflos fühlen. Wir, die Erwachsenen, die doch eigentlich der Fels in der Brandung sein sollten. Umso wichtiger ist es, dass wir mit unseren Kindern darüber sprechen. Darüber, was geschieht, aber auch darüber, wie wir uns fühlen und warum. Das kann zu einem Balanceakt werden, denn wir spüren vielleicht tatsächlich Angst, Wut oder Hilflosigkeit, aber wir möchten unsere Kinder nicht damit anstecken. Wir wollen, dass sie ohne Furcht vor der Zukunft leben und Vertrauen in uns und in die Welt haben.

Viele Eltern fühlen sich überfordert, wenn ihre Kinder ihnen Fragen zu so einem schwierigen Thema wie Krieg stellen. Und manchmal stellen Kinder diese Fragen gar nicht erst, weil sie Angst vor unseren Antworten haben. Die Erwachsenen bemühen sich, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu sagen, die richtigen Worte zu finden und das Unerklärliche zu erklären. Es ist eine schwierige Aufgabe, Kindern begreiflich zu machen, wie es zu einem Krieg kommen kann und was dabei passiert, ohne sie zu überfordern. Dabei soll dieses Buch helfen.

Es beginnt mit einer märchenhaften Geschichte, die Sie Ihren Kindern vorlesen können. „Krieg im Elfenland“ ist eine Parabel auf den Krieg im „Menschenland“, also bei uns. In der Geschichte gibt es einen Opa, der seinen Enkeln Leila und Leo dieses Märchen vorliest. Nach jedem Kapitel unterhalten sie sich ein wenig über die Geschehnisse. Die Enkelkinder stellen Fragen, die sicher auch Ihren Kindern in den Sinn kommen und der Opa sucht gemeinsam mit Leo und Leila nach möglichen Antworten. Die drei forschen nach dem „Warum“. Wie kommt es zu diesem Krieg im Elfenland? Wieso handeln Elfen – oder eben Menschen – so, wie sie handeln? Was kann man tun, um Schlimmeres zu verhindern? Unterhaltungen, an die sie beim Vorlesen anknüpfen können, ohne über den Krieg im „Menschenland“ sprechen zu müssen.

Direkt nach dem Märchen finden Sie einen Ratgeberteil, der Sie über die Phasen der kindlichen Entwicklung informiert und Ihnen Tipps für altersgerechte Unterhaltungen mit ihren Kindern liefert. Zusätzlich haben wir für Sie eine Anleitung für Eltern und ErzieherInnen in Kitas, Kindergärten und Grundschulen mit Anregungen für Gespräche mit Kindern über den Krieg zusammengestellt. Anhand ausgewählter Textstellen aus dem „Elfenkrieg“ bekommen Sie einen Leitfaden für die Themen, über die Sie mit den Kindern sprechen können. Zusammengestellt hat die Anleitung Merle-Lotta Lentge, die stellvertretende Leiterin einer Kita in Brühl, die das Buch ihren KollegInnen empfiehlt und ihnen gleichzeitig Tipps mitgibt, wie sie das Thema mit den ihnen anvertrauten Kindern bearbeiten können.

Ich habe in diesem Märchen bewusst darauf verzichtet „Gut“ gegen „Böse“ kämpfen zu lassen. Denn das schlechthin „Böse“ macht Angst und Angst wollen wir unsere Kinder nicht lehren. Leila und Leo erkennen, dass jeder Mensch gut oder böse sein kann. Wir haben alle die Wahl, welchen Weg wir gehen und kein Weg ist unumkehrbar. Natürlich geht das Märchen gut aus, denn das ist es doch, was wir unseren Kindern vermitteln wollen: Dass es immer Hoffnung gibt und wir alle dazu beitragen können, dass das Gute siegt.

Ganz am Ende des Buches finden Sie auch eine Traumreise gegen die Angst, die Sie ihren Kindern vorlesen können. Mit einem QR Code ist es auch möglich, das Audio anzuhören und herunterladen. Solche Traum- oder Fantasiereisen sind ideal geeignet, um Kinder zu entspannen, ihnen die Furcht zu nehmen und Mut zu geben. Sie sprechen das Unterbewusste an und helfen oft da, wo sachliche Erklärungen nicht aufgenommen werden können.

Was wir unseren Kindern wie und wann erklären, hängt stark vom Alter und dem Entwicklungsstand des Kindes ab. Dafür finden Sie im Ratgeberteil des Buchs jede Menge Tipps und Anleitungen von Experten. Es ist so wichtig, dass wir die Befürchtungen unserer Kinder entdecken, ernstnehmen und altersgerecht damit umgehen!

Dabei ist es ein Unterschied, ob ich mit einem Kindergartenkind, einem Vorschuldkind oder einem Grundschulkind über den Krieg spreche:

  • Was kann ich in welchem Alter ansprechen?
  • Muss ich auf Fragen warten oder soll ich etwas erklären, wenn ich das Gefühl habe, das Kind ist beunruhigt?
  • Wie viel Erklärung kann ich dem Kind zumuten?
  • Wie sehr muss ich ins Detail gehen, wenn es um schreckliche Ereignisse geht, nach denen mein Kind fragt?
  • Darf ich etwas beschönigen oder muss ich ehrlich sein?
  • Wie gehe ich mit meinen eigenen Gefühlen um?
  • Wie schaffe ich es, dem Kind etwas Positives zu vermitteln, auch wenn ich selbst gerade wenig Hoffnung habe?
  • Wie kann ich die Frage nach dem „Warum“ beantworten?
  • Dürfen wir fröhlich und glücklich sein, wenn andere leiden?

Für all diese Fragen finden Sie die Antworten im Ratgeberteil des Buches. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der Elfengeschichte und glückliche Kinder, die eine wundervolle Welt gestalten, in der es irgendwann keine Kriege mehr gibt.

Opa liest vor

Leo und Leila rannten die Treppe hinunter. Leo war schneller und stürmte als erster an die Haustür. Opa kam zu Besuch! Die beiden Geschwister kamen gerade rechtzeitig an der Tür an, als Mama Opa Willi herein ließ.

„Na, ihr zwei wilden Feger?“, rief Opa fröhlich. „Sieht so aus, als würdet ihr euch freuen, dass ich da bin!“

Leila fiel Opa um den Hals und Leo strahlte aus allen Knopflöchern. „Hast du das Buch dabei?“, fragte er atemlos.

„Natürlich!“ Opa klopfte auf seine Reisetasche. „Hier drin ist es und wartet nur darauf, dass ich euch daraus vorlese.“

Das Buch! Für Leila und Leo war es das schönste Buch der Welt. Es hieß „Magische Wesen aus dem Unsichtbaren“ und es war sehr, sehr alt. Opa hatte es von seinem Großvater geschenkt bekommen, als er klein war und er hütete es wie einen Schatz. Das Buch war voller wunderbarer und geheimnisvoller Geschichten und jedes Mal, wenn Opa zu Besuch kam, las er ihnen eine daraus vor.

„Opa, welche Geschichte liest du uns diesmal vor?“, fragte Leila aufgeregt.

„Geht’s um Drachen oder um Trolle oder um Riesen?“, wollte Leo wissen.

„Lasst euch überraschen“, lachte Opa. „Nach dem Abendessen ist Vorlesezeit!“

Und so war es. Ungeduldig warteten Leo und Leila darauf, dass Opa sich endlich in seinen Vorlesesessel setzte. Der war groß und weich und rot und samtig und sehr bequem. Daneben stand ein kleines Tischchen, auf das Opa jetzt seine

Teetasse stellte. Er hatte das Buch in der Hand und nahm dann umständlich im Sessel Platz. Er stopfte sich ein Kissen hinter den Rücken und seufzte wohlig. Dann nahm er einen Schluck aus der Tasse und setzte seine Brille auf. Leo und Leila saßen auf zwei dicken Kissen auf dem Boden und schauten erwartungsvoll auf das Buch in Opas Händen.

„Magische Wesen aus dem Unsichtbaren“, las Opa vor. „Kapitel 7: „Krieg im Elfenland“.

Leila schaute aufgeregt zu Leo. „Elfen!“, rief sie. Leo nickte aufgeregt. Beide liebten Geschichten über magische Wesen und Elfen liebten sie besonders. Und dann hörten sie nur noch zu.

Krieg im Elfenland

Die zwei Elfenvölker

Es war einmal im Elfenland. Dort gab es zwei Völker, die Nachbarn waren. Die Grenze zwischen ihren Gebieten verlief entlang eines sehr langen Flusses. Eine Hälfte des Flusses gehörte den Wasserelfen und die andere Hälfte gehörte den Bergelfen. Niemand konnte so recht sagen, wo genau sich die Mitte des Flusses befand, aber das war nicht schlimm. Denn die Fischerboote der Wasserelfen fuhren oft bis an das Ufer der Bergelfen und umgekehrt. Sie waren befreundet und tranken oft ein oder zwei Gläschen Honigtau miteinander. Alle fischten im Fluss und die Grenze zwischen ihren

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 21.04.2022
ISBN: 978-3-7554-1227-4

Alle Rechte vorbehalten

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