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Ich war damals schon ganz aufgeregt, bald wäre ich eine richtige Priesterin gewesen. Ich hatte mir vorgenommen viel gutes zu tun und allen Menschen auf der Welt zu helfen....
Hatte.....



Es war ein schöner, sonniger Tag. Unsere Truppe war auf den Weg zum Tempel. Bald sollte die Abschlussprüfung für die Priesterprüfung anstehen. Wir freuten uns alle drauf.

Abrahm:

Weiß jemand, was an diesem Tempel so besonders ist?
Kyuu:

Ja, hier wurde ein Dämon verbannt.
Abrahm:

Gut, das stimmt. Weißt du auch welcher Dämon? Oder ein anderer?

Kyuu blieb stumm. Sie wusste es nicht. Ich selber auch nicht. Eigentlich wusste es keiner so genau. Der Ausflug war eine Überraschung, sodass sich niemand vorbereiten konnte.

Abrahm:

Okay dann erzähl ich euch die Geschichte hierzu.

Damals gab es einen Krieg zwischen Himmel und Hölle. Viele Dämonen wurden erschaffen um die Erde zu vernichten. Unter anderem ein Dämon namens Train. Dieser Dämon war aber anders als andere. Er war viel mächtiger, stärker und auch freier als die restlichen. Damals schlossen die Menschen, Gott und der Teufel ein Packt, damit sie gemeinsam Train und die Dämonen, die Train folgen, zu jagen und zu besiegen. Leider konnte man Train nicht besiegen. So hat man ihn verbannt. Selbst Satan selber hatte Angst vor ihm. Zurecht, da Train sich gegen Satan, seinem Schöpfer, auflehnte und seine eigene Pläne verfolgte.



Deswegen ist es wichtig, dass niemand dieses Siegel hier beschädigt!

Der Lehrer zeigte auf ein Siegel, das in regelmäßigen Abständen grün aufleuchtete. Die Truppe kam näher dran.... Marcus stolperte und verwischte ein Teil des Siegels....

Abrahm:

..... Was... Was... WAS HAST DU GETAN?

Die Erde erbebte. Ein Krachen war zu hören, Staub wirbelte auf. Niemand sah etwas... Ich sah nichts...

Mai:

Leh..rer? Siind Sie daa??
???:

Ich denke euer Lehrer kann dir leider nicht mehr helfen.

Ich sah zwar nicht, aber ich konnte mir vorstellen, wie alle da standen, versteinert vor Angst.

Ich:

Wieso?
???:

Weil er leider auf mein Stab viel und durchbohrt wurde.

Ein Schrei konnte man hören und wie jemand auf den Boden sackte.

???:

Er war schon alt und so bedeutend war er nun auch nicht. Man braucht über so etwas nicht zu trauern. Irgendwann stirbt jeder Mensch oder?

Den Sarkasmus, mit dem er es sagte, konnte man förmlich heraushören. Ich konnte mir das Grinsen dazu gut vorstellen. Ich konnte ihn auch in dem Punkt irgendwo verstehen.

???:

Da euer Lehrer tot ist, wer ist nun euer neuer Anführer. Damit ich weiß, wen ich ausfragen kann.

Es blieb still. Der Staub lichtete sich und langsam konnte man seine Umgebung erkennen. Unsere Truppe war ziemlich verstreut und ich hatte das unselige Glück direkt gegenüber dem Dämon zu stehen. Er schaute mich interessiert an.
Marcus machte einen Schritt vorwärts und stolperte direkt wieder. Der Dämon schwang leicht seinen Stab in Richtung Marcus und Marcus zerfiel in zwei Teile. Alle sahen geschockt den Dämon an.

???:

Was schaut ihr so? Ich bin ihm zwar Dank schuldig, aber mal im Ernst, er ist ein Trottel. Und hat die Welt nicht schon genug Trottel?
Mai:

Wie... Wie... kannst du das tun?? Warum... hast du es getan?.... Wer... bist du???

???:

Das wie ist doch mal echt eine dumme Frage. Ich hab den Stab genommen, hab ihn geschwungen und den Fettsack in zwei Teile zerteilt. Warum? Sagte ich bereits eben, er war ein Trottel. Und wer ich bin? Ich bin Train und du?

Mai schaute ihn geschockt an. Man konnte ihre Angst wahrlich aus ihrem Gesicht ablesen. Train schaute mich wieder interessiert an. Irgendwie fühlte ich mich unwohl, andererseits sah es auch nicht so aus, als wollte er mich zerstückeln. Sein Blick hatte fast schon etwas liebenswertes, aber hey, er war immer noch ein Dämon und zwar der Dämon, weswegen Menschen, Gott und Teufel zusammen gearbeitet haben.

Train:

Sag mal, wie heißt du denn?

Er schaute direkt mich an, als er das fragte.

Ich:

Ehmm... Joa... Ich?
Train:

Ja du!
Ich:

Ich heiße Ayumi.

Train seufzte.

Train:

Ayumi.... Das ist ein schöner Name. Und du bist auch eine Priesterin in Ausbildung?
Ich:

Ach? Das ist die Truppe der Priester?? Das wusste ich gar nicht! Was mach ich hier bloß?

Alle starrten mich überrascht an.

Train:

Mädel, lüg mich ja nicht an. Ich merke genau, wenn mich wer belügt!
Ich:

Nimm es mir nicht übel, wenn ich versuche, meinen Arsch zu retten. Ich meine, du bist da jahrelang eingesperrt oder auch Jahrhunderte, - tausende und triffst jetzt auf eine Truppe von Priestern in Ausbildung. Was erwartest du von mir? Das ich dir aufbinde, dass ich bald eine Priesterin bin?
Train:

Du scheinst keine Angst zu haben...
Ich:

Klar hab ich Angst. Wer hätte vor dir keine Angst!?!?
Train:

Hm, sag mir, wo der nächste Tempel hier ist.
Ich:

Um was zu machen?

Train stand auf einmal vor mir. Er schaute mir tief in die Augen. Jetzt hatte er etwas angsteinflössendes.

Train:

Natürlich um sie auszufragen und dann zu töten. Sag mir jetzt sofort wo der nächste Tempel ist!

Ich konnte nicht anders. Ich musste ihm einfach sagen, wo der Tempel lag. Ich zeigte in Richtung Süden, woher wir kamen. Er schaute uns noch einmal an und weg war er. Wir standen eine zeitlang herum, geschockt von dem, was war.

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Kyuu:

Was war das denn jetzt?
Ich:

Der Untergang der Welt?
Mai:

Lass mal deinen Sarkasmus stecken. Wir haben jetzt ein ernsthaftes Problem!
Ich:

Wieso?
Mai:

Ja ne, ein Dämon ist frei? Der Dämon, der es schon mal fast geschafft hat, die Erde zu vernichten, ist frei?
Ich:

Aber er ist nicht mehr hier oder? Und wir leben oder?
Mai:

Wir leben noch

...
Kyuu:

Das wird ja ein Grund haben, warum er uns nicht umgebracht hat.

Kyuu schielte zu mir. Ich versuchte, es nicht zu beachten.

Mai:

Das stimmt. Ich kann mir nicht vorstellen, wieso er uns am Leben gelassen hat. Was ist an uns schon so besonders?
Ich:

Das ist doch erst mal egal. Wir sollten jetzt gehen. In Richtung Norden!
Kyuu:

Norden? Der Tempel ist aber im Süden.
Ich:

Ja und wer ist gerade auch Richtung Süden gegangen????
Mai:

Wir müssen das Richtige tun! Los jetzt.

Mai stand auf und ging Richtung Süden.

Ich:

Bin ich gerade falsch? Sonst hat Mai doch immer Angst. Was passiert gerade?



Kyuu stand auch auf, ging aber noch nicht los. Sie schaute mich an. Ich fühlte mich sehr unwohl. Eigentlich hatte ich ja keine Angst vor ihn selber, sondern eher, was zwischen ihn und mir war. Dieser Blick mit dem er mich anschaute und die Art und Weise, wie er mit mir umging. Das löste bei mir eine Panik aus. Ich wusste nicht mal warum. Eigentlich müsste ich Angst haben, weil er ein mächtiger Dämon ist, der einfach so Menschen tötet und Rachegelüste hat.

Mai:

Kommt ihr jetzt?
Ich:

Ja, ich komm ja schon.

Wir gingen nun alle in Richtung des Tempels, wohin er auch unterwegs war.

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Der Weg war kürzer als auf den Hinweg. Ich hatte das Gefühl, dass die Zeit förmlich wegrennt und wir ihr hinterher. Als wir ankamen, war es sehr still. Die Wachen standen nicht an ihrem Posten.
Wir flüsterten.

Ich:

Du willst doch jetzt nicht ernsthaft durch den Vordereingang??
Mai:

Warum nicht? Ist doch der einzigste!
Kyuu:

Tzz vielleicht für Streber wie dich. Folg Ayumi und mir.

Kyuu ging vor und wir folgten ihr. Der Tempel sah von außen sehr groß aus, von innen war er sogar noch größer. Wir schlichen rechts herum, vorbei an dem Haupteingang und an den großen weißen Säulen, weiter an der Wand entlang, bis wir ein paar Büsche erreichten.

Kyuu:

Hier entlang!

Sie schob einen der Büsche weg. Ein kleiner Gang kam zum vorschein. Er war sehr alt. Es roch auch sehr modrig. Wir schlichen schnell durch den Gang und kamen zu einem Vorhang. Dahinter lag ein anderer Gang, der zum Tempel gehörte. Er verlor sich links und rechts.
Wir flüsterten.

Mai:

Wo lang?
Kyuu:

Weiß nicht so genau.
Ich:

Zur großen Halle?
Kyuu:

Weiß nicht. Vielleicht auch zur Essenshalle? Es müsste Mittagszeit gewesen sein.
Ich:

Wollen wir uns aufteilen?
Mia:

Auf keinen Fall. Wenn wir uns aufteilen und eine rennt in die Arme von diesem miesen Dämon??
Ich:

Macht es ein Unterschied, ob wir drei ihm in die Arme laufen oder nur eine?
Kyuu:

Jeder kennt den Tempel, oder?
Mia&Ich:

Ja.
Kyuu:

Hier ist etwas passiert und wir müssen herausfinden was und vielleicht müssen wir sogar mit Toten rechnen. Dann müssten wir nach überlebenden suchen. Ich denke, Train ist nicht mehr da.
Ich:

Ja, so sehe ich das auch!
Mia:

Aber es sind nur zwei Richtungen.
Ich:

Geh mit Kyuu links zur Essenhalle. Ich gehe rechts zur Großen Halle und schaue da nach. Wir treffen uns dann hier, okay?
Kyuu&Mia:

Okay!!

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Kyuu und Mia gingen mit schnellen Schritten die Gänge entlang. Es war nicht sehr weit bis zur Essenshalle. Sie bildete den linken Flügel des Tempels. Die Essenshalle war ein größere Halle, wo alle Leute im Tempel sich zum Essen treffen. Lange Reihen von Tischen und Bänken sah man. Links und rechts waren große Säulen, die sich an der Decke zu einem Bogen trafen.
Kyuu und Mai betraten die Halle. Mai schrie laut los.

Kyuu:

....
Mai:

Was... hat.... er.... gemacht....
Kyuu:

Das, was er sagte.

Überall lagen Leichen herum. Zum Teil zerfetz, zum Teil verstümmelt, aber alle waren blutverschmiert. Einige sahen sehr erschrocken aus, einige waren ausdruckslos. Bei manchen war die Angst ins Gesicht eingebrannt. Herumlagen Priester, bedienstete, sogar Frauen und Kinder. Anscheinend wurde niemand verschont.

Mai:

Das ist so furchtbar.

Mai brach zusammen.

Kyuu:

Er ist aber hier nicht mehr! Lass uns schnell zu Ayumi gehen!

Mai lag zusammengekauert auf den Boden und weinte. Sie reagierte gar nicht mehr auf Kyuus Worte.

Kyuu:

Hmpf. Jetzt das auch noch. Mein Gott, warum ist sie so sensibel? Ich rege mich immer über Ayumi auf, aber jetzt wäre sie mir eindeutig lieber. Ich kann sie ja schlecht jetzt alleine lassen oder? Hmpf



Kyuu beugte sich zu Mia runter, packte sie am Arm und zog sie hoch.

Kyuu:

Jetzt beruhig dich. Wir gehen erstmal hier raus!

Kyuu schlief Mai aus der Halle und ließ sie an der Wand ab. Kyuu schloss noch schnell die Flügeltüren der Halle und saß sich dann neben Mai hin. Sie nahm sie in den Arm und versuchte sie weiter zu beruhigen.

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Ich rannte schon fast. Es war wie ein Albtraum. Die Gänge entlang, so leer, so leblos. Ich hoffte, ich würde ihn nicht treffen. Ich wusste, ich kam der großen Halle immer näher, obwohl ich es nicht wollte. Ich wollte nicht hier sein, nicht mit der Gefahr, ihm zu begegnen. Ich weiß nicht warum, aber ich dachte nur daran. Es war mir egal, ob wer umgekommen ist. Es war mir egal, ob noch jemand lebt. Es war mir egal, ob die Welt untergeht. Ich war gefesselt von dieser Angst und ich wusste nicht warum! Ich wusste nur, dass es nicht daran lag, dass ich vor ihm selber Angst hatte. Absurd ist das.
Ich war nun bald da. Ich hatte das Gefühl, dass mir die Gänge entgegen liefen ohne das ich wirklich etwas mitbekam.
Nun stand ich vor den großen, brachtvollen Flügeltüren. Sie waren aus Gold und sahen bemerkenswert aus.
Leise Laute waren zu hören. Ich lehnte mich an eine Flügeltür, um mehr zu hören.

???:

Bitte, bitte töte mich nicht!
Train:

Mal schaun was du mir zu sagen hast. Eventuell verschone ich dich.
???:

Ich.... kann dir nichts..... sagen.
Train:

Oh, dann hast du für mich auch keinen Sinn mehr und ich kann dich einfach töten!

Eine kurze Pause.

???:

NEIN!!! Ich sag es dir ja schon.….

Ich öffnete vorsichtig die Flügeltür einen winzigen Spalt und sah Train, wie er vor dem Heiligen Priester stand, ihn mit einer Hand fest hielt und mit der anderen Hand den Stab hielt. Der Heilige Priester kniete vor Train.

Train:

Nun gut, sag mir, wo ist Eselia??
H. Priester:

Sie ist im Norden.
Train:

Wo da?
H. Priester:

Im Wassertempel. Sie verweilt da schon sehr lange.
Train:

Interessant. Ist sie immer noch so wie damals?
Ich:

So wie damals?...


H. Priester:

In letzter Zeit ist sie übervorsichtig gewesen... Aber sonst ja..
Train:

Was habt ihr den Schüler eigentlich beigebracht?
H. Priester:

Die Wahrheit!
Train:

Nun kommt es auch immer drauf an, wie man die Wahrheit auslegt, oder?
H. Priester:

....
Ich:

Was meint er bloß damit?..


Train:

Erklär doch mal Ayumi

, wie die richtige Wahrheit aussieht.

Ich schrak auf. Mein Herz raste vor Panik und ich fühlte mich auf einmal sehr schwach.

Train:

Komm doch rein.

Zögerlich öffnete ich die eine Flügeltür und betrat langsam die große Halle. Train schaute mich wieder interessiert an. Der Heilige Priester schaute verwirrt zu.

Train:

Also, erzähl doch mal die wirkliche

Wahrheit.
H. Priester:

Damals hast du dich gegen jeden aufgelehnt und wolltest…
Train:

HÖR AUF ZU lügen..

Der Heilige Priester schaute Train verbittert an. Es sah so aus, als wollte er etwas nicht sagen.

Train:

Nun gut, ich brauche dich nicht mehr.

Train spannte seinen Arm an, die Muskeln traten etwas hervor. Der Heilige Priester schnappte nach Luft. Seine Augen quellten etwas hervor und dann platzte sein Kopf. Überall spritzte Blut hin und vor Train bildete sich eine Blutlache. Ich guckte geschockt auf den leblosen Körper des Priesters.

Train:

Komm, bei dem Fettsack warst du auch nicht so geschockt.
Ich:

Er… er… er war der HEILIGE PRIESTER!
Train:

Heilig? Wie kann einer, der lügt, heilig sein??
Ich:

Wieso lügen?
Train:

Pah! Diese Wahrheit

, die man euch erzählt, ist eine reine Lüge!
Ich:

Das… stimmt nicht! Du bist ein bösartiger Dämon. DU wolltest die Welt zerstören.

Train lachte höhnisch.

Train:

Ich? Ich wollte die Welt zerstören? Du scheinst genauso dumm zu sein, wie alle anderen Menschen. Ich werde jetzt gehen und solltest du mir noch einmal folgen, dann werde ich dich so töten wie ihn.

Train zeigte auf den Leichnahmen des Priesters und im nächsten Augenblick war er weg.

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Ist sie genauso naiv wie alle anderen Menschen? Ich dachte, ich hätte mehr in ihr gesehen. Sie hat so eine Ausstrahlung, aber wie sie reagiert hat? Genauso wie alle anderen, genauso selbstgefällig. Als ob die Menschen, die besten seien. Dabei lügen sie und verdrehen die Wahrheit! Dieses Gefühlt, wenn ich an sie denke...
Es ist so paradox für mich. Ich kann sie auch nicht vergessen.. Ihr Gesicht, ihre Augen, ihr Körper, ihr Namen, ihre Stimme... Ihren wundervollen Namen.. Ayumi..



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Hinter mir hörte ich Schritte.

Kyuu:

Ayumi, Ayumi! Ist alles in Ordnung? War er hier?? Was ist passiert??

Ich stand nur da. Geschockt, verwirrt. Ich wusste nicht, was ich von der Situation halten soll.
Er sagte etwas von Lügen. Welche Lügen? Wieso sollte der Heilige Priester lügen? Wieso sollte überhaupt gelogen werden?

Zu der Zeit wusste ich es noch nicht, wie die Menschen, Gott und Satan tickten.
Ich war einfach sehr naiv und unerfahren.
Hätte ich damals es besser gewusst, hätte ich anders reagiert.
Aber wie hätte ich es wissen sollen?
Wie hätte ich es ahnen sollen?
Mein Leben war so heil.
So erfüllt, bis zu dem Punkt, wo er in mein Leben trat.
Es hat sich dort schon alles geändert,
auch wenn ich es zu dem Zeitpunkt nicht wahr haben wollte...



Ich:

Ja, er war hier. Er... hat den Heiligen Priester ... getötet.
Mai:

Was genau ist denn passiert??
Ich:

Er.. hat ihn ausgefragt... und dann getötet..
Mai:

Hat er dich gesehen??
Ich:

Nein, ich konnte mich noch rechtzeitig verstecken.

Kyuu und ich wechselten Blicke. Sie wusste, dass ich lügte.

Mai:

Gut!
Ich:

War was in der Essenshalle?

Mai wurde ganz still. Kyuu schaute auch nicht gerade begeistert.

Ich:

Was war da los?..

Kyuu erzählte mir, was in der Essenhalle passiert war. Es war so furchtbar. Keiner hatte überlebt. Wir hatten zu dritt nochmal den Tempel nach überlebenden gesucht, aber überall waren nur Leichen. Niemand lebte mehr. Wir entschlossen uns den Tempel zu verlassen und zu einer in der nähe liegenden Ruine zu gehen und dort zu übernachten.
Die Ruine war ziemlich alt. Es standen zum Teil noch ein paar Häuser, die allerdings nicht mehr ganz heil waren. Es standen auch zum Teil nur noch Wände bzw. Mauern oder man konnte nur noch den Umriss eines Gebäudes am Boden erahnen. Dieser Ort war unter Studenten sehr beliebt. Hier hatte man Ruhe und es war auch ein Ort der Erholung gewesen. Jetzt weckte es nur noch Erinnerungen an Tote.
Wir verkrochen uns in ein halbwegs heiles Haus und machten dort ein kleines Feuer. Mia war sehr erschöpft und schlief dadurch schnell ein.
Kyuu starrte mich an.

Kyuu:

Was ist wirklich passiert?

Manchmal nervte es schon, dass sie mich so genau kannte. Andererseits war es manchmal recht hilfreich. Wir hatten damals schon immer miteinander rumgehangen. Unsere Eltern waren Freunde und so wurden wir schon im jungen Alter Freunde. Sie ist ein Jahr älter als ich. Manchmal brüstete sie sich damit. Sie war meine aller beste Freundin. Ihr konnte ich alles anvertrauen, so wie sie auch mir.

Ich:

Er war da.
Kyuu:

Und weiter?
Ich:

Er hat ihn verhört. Er hat ihn getötet.
Kyuu:

Das war nicht alles oder?
Ich:

.... Wie alt war der Heilige Priester?
Kyuu:

Ich weiß nicht. Das weiß niemand. Nur das er sehr, sehr alt war!
Ich:

Auch mehrere Jahrtausende?
Kyuu:

So alt wird doch kein Mensch!
Ich:

Anscheinend doch... Sie haben miteinander gesprochen, als würden sie sich schon ewig kennen. Und die Oberste Priesterin Eselia... scheint auch so alt zu sein. Sie haben sich darüber unterhalten, ob sie sich verändert hätte.
Kyuu:

Okay.. das ist ziemlich komisch. War noch etwas?
Ich:

Er hat mich erwischt..
Kyuu:

Er hat dich ERWISCHT??
Ich:

Psss du weckst noch Mia auf!
Kyuu:

Sorry, aber wie meinst du das? Er hat dich erwischt

?
Ich:

Naja, ich habe zuerst an der Tür gelauscht und dann durch ein winzigen Schlitz gespäht und dabei hat er mich erwischt. Dann wollte er, dass der Heilige Priester irgendeine Wahrheit erzählt. Er wollte es nicht, da brachte er ihn um. Naja und er hat mir gedroht, sieht er mich noch einmal, tötet er mich auch.
Kyuu:

...

Wir saßen noch lange da, schweigend. Ein sehr, sehr trauriges Lied war zu hören. Ich verstand es nicht, es war auf eine alte Sprache. Man konnte die ganze Trauer aber heraushören. Es war so wunderschön. Ich fragte mich, woher es kam.

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Ich kann sie einfach nicht vergessen. Ihr Aussehen, sie sah so wunderbar aus. Ihr schlanker Körper, wie er im Licht sich brach. Ihr dunkelschokobraunen Augen, sie sehen einen bis in die Seele... bis in meine Seele. Und ihr schönes Haar! Es war so blau. Meerblau. Mich hat noch nie ein Mensch so fasziniert. Ich musste sie einfach wieder sehen, aber ich kann nicht. Wenn ich sie sehe, dann... fühl ich mich so schwach. Das ist so furchtbar, es macht mich einfach nur sauer. Es macht mich aber auch traurig, da ich weiß, dass sie niemals so etwas wie mich nehmen wird.


In der Nacht sang ich mir mein Leid runter. Es war ein uraltes Lied, in einer Sprache, die heute kaum wer kannte. Es handelte von einer Liebe, die nie zustande kam..

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Ich schlief nicht viel und war deshalb sehr früh wieder wach. Es war schon echt komisch. Ich fühlte mich etwas unwohl. Ich wusste nicht weshalb. In letzter Zeit hab ich das Gefühl, ich weiß gar nichts mehr. Kyuu schlief noch und Mai auch. Unglaublich wie lange Mai schlafen kann. Das Feuer war erloschen. Ich räumte die Reste weg und ging zu einem nah gelegenen Fluss. Ich wusch mich überall, vor allem im Gesicht. Es tat gut, die Kühle zu spüren. In Gedanken ließ ich alles revu passieren. Schon komisch, was in den letzten 24 Stunden passiert war. Ein Tag und alles war anders. Warscheinlich ging jetzt die Welt unter. Und warum? Wegen ein dummen Stolperer. Ironisch irgendwie.
Ich schlenderte zurück zu dem Haus. Kyuu scheint schon wach zu sein, sie lag da nicht mehr. Mai schnarchte leise.

Ich:

KYUU?? BIST DU WACH??
Kyuu:

JA.
Ich:

WO BIST DU??
Kyuu:

IM OBEREN TEIL DES HAUSES. KOMM HOCH!
Ich:

OKAY! Unfassbar, Mai schläft immer noch. Ich glaub, ich wecke sie jetzt mal!



Ich ging zu Mai und rüttelte an ihr.

Ich:

Mai wach auf!
Mai:

He? Ist es schon morgen?...
Ich:

Ja komm, steh auf.

Schwermütig stieg Mai auf. Sie sah sehr verschlafen aus. Mai guckte sich um, so als ob sie nicht so genau wüsste, wo sie war.

Mai:

Wo ist Kyuu?
Ich:

Oben. Wir sollen hoch kommen.

Wir beide gingen die Treppe vorsichtig hoch. Sie sah ein bisschen brüchig aus, so wie alles im Haus. Kyuu saß mit den Füßen baumelnd am Rand des Hauses. Die Seite war weg gebrochen. Ich setzte mich zu Kyuu und Mia setzte sich hinter uns. Sie war immer so ängstlich.

Kyuu:

Wir müssen überlegen, was wir nun machen!
Ich:

Naja, hoffen zu überleben?
Kyuu:

Nein im Ernst! Wir müssen etwas tun!
Ich:

Was beschäftig dich?
Kyuu:

Weiß eigentlich einer wie Train aussieht? Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern.
Ich:

Sie hat recht. Ich kann es jetzt auch nicht spontan sagen, obwohl ich ihn schon öfter als sie gesehen hab. Das ist nun wirklich komisch!


Mai:

Ich eigentlich auch nicht.. Ich weiß nur... er macht mir Angst...
Ich:

Hm.. Irgendwie kann ich es auch nicht so sagen.. Das ist echt komisch. Es kommt mir ehrlich gesagt vor, als ob das nur ein Traum war.
Eigentlich war es zum Teil gelogen. Ich konnte mich schon an Teile erinnern. Z.B. an seinen Blick, der so ... intensiv war.. so... erregend. Ich fühlte mich gelähmt... und zwar nicht vor Angst. Hmpf ist einfach nur verwirrend!


Kyuu:

Okay, aber wir müssen uns nun für etwas entscheiden. Entweder wir laufen weg und überlassen die Welt ihrem Schicksal oder wir versuchen vor dem Dämon bei Eselia zu sein und sie zu warnen!
Ich:

Wie soll das bitte schön gehen? Er bewegt sich so unfassbar schnell!
Mai:

Wenn wir es nicht versuchen, dann ist das doch noch schlimmer?!?!
Ich:

Warum? Weil wir an unser Leben denken? Weil wir uns lieber darauf vorbereitet, als etwas hinter her zu rennen, was sowieso nicht mehr aufhaltbar ist!

Kyuu schaute mich sehr misstrauisch an.

Kyuu:

Was... ist.... los?...
Ich:

Was soll los sein?
Kyuu:

Du bist anders! Sonst rennst du doch auch nicht vor etwas weg!
Ich:

Na gut, dann gehen wir zum Wassertempel..
Kyuu:

.... okay.
Mai:

Dann mal los!

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Die Reise zum Wassertempel wäre langwierig gewesen.
Schließlich lag er weit im Norden.
Leider kamen wir da nie an.
Jedenfalls ich nicht..



Ich:

Kyuu??? Schau mal da! Auf dem Berg! Was ist das??
Mia:

Das schaut... nach Engeln aus..
Kyuu:

Ist das Train?

Ich schaute genauer hin. Ich sah ihn erst jetzt, die Engel hatten mich doch zu sehr abgelenkt. Ich sah ihn mir jetzt genauer an. Schließlich wollte ich insgeheim jedes Detail von ihm wissen. Er sah ziemlich jung aus. Seine Haut wirkte etwas blass im Kontrast zu seinen schwarzen Haaren. Seine Augen konnte ich leider nicht sehen. Seine Figur war auch ziemlich schmal. Man konnte so eigentlich nicht glauben, dass er unglaublich stark ist. In seiner linken Hand hielt er sein Stab. Der Stab war fast so lang wie sein Körper und war schwarz. Am oberen Ende war er wie ein Halbmond geformt und in ihm drinnen schwebte ein blutroter Kristall.
Kyuu reißte mich aus meinen Gedanken.

Kyuu:

Wir sollten uns hoch schleichen, oder?
Mia:

Die Engel wollen uns bestimmt beschützen!
Ich:

Lass es uns erst mal anschauen.

Wie schlichen den Berg hoch und versteckten uns in einem Busch. Wir lagen alle flach auf den Bauch und schauten dem Szenario zu.
Fünf Engel standen gegenüber von Train.

Train:

Was wollt ihr schon wieder von mir, ihr Weißflügel?
Ein Engel:

Dich wieder verbannen!
Train:

Gabriel, glaubst du dir eigentlich den Scheiß selber?
Gabriel:

Gottes Wille wird geschehen!

Train lachte verächtlich.

Train:

GOTTES Wille wird geschehen...

Hohn war deutlich zu hören.

Train:

War es GOTTES Wille, dass er beinahe die Erde zerstört hat? War es GOTTES Wille, dass sich Lucifer sich gegen ihn auflehnte? War es GOTTES...
Gabriel:

SCHLUSS JETZT. Gott hat immer Recht!
Train:

Erlaub mir eine Frage. Fühlt es sich gut an, nicht zu denken und die Schuld dadurch von sich zu weisen?

Gabriel ballte die Hände.

Gabriel:

Uns trifft keine Schuld...
Train:

Also ist die Erde nicht fast untergegangen durch ein Fehler von Gott und Satan? Dann hat Gott nicht noch mehr Fehler gemacht, sodass sich Lucifer und andere Engel aufgelehnt haben? Dann sind alle anderen Schuld, nur ihr nicht?

Ich schaute zu Kyuu. Sie schaute genauso verblüfft drein wie ich.

Gabriel:

Es waren Verräter!
Train:

Gott wollte die Menschheit ausrotten.
Gabriel:

Gott hat es aber nicht.
Train:

Ja,... einmal wegen Lucifer und einmal wegen.... mir

.

Wir schraken zusammen. Train schaute einen winzigen Moment in unsere Richtung. Ich bekam Angst. Ich schwitzte. Mai sah so aus, als würde sie gleich los schreien.

Train:

Gabriel, wollen wir es nicht ein für alle mal klären? Hier und jetzt? Du gegen mich?

Ein Engel trat vor. Es schien, als wollte er zum Angriff übergehen. Gabriel hielt ihn zurück.

Gabriel:

Okay, du gegen mich. Ich werde dich leicht besiegen.

Aus Trains Rücken schossen zwei schwarze, große Flügel. Er hob leicht ab und im nächsten Moment schoss er in Richtung Gabriel. Neben uns war ein kleines „Plok“ zu hören. Ich war kurz dadurch abgelenkt.
Wir flüsterten.

Ich:

Was ist da, Kyuu??
Kyuu:

Öhm.. Ein Schwert und ein Brief...
Mai:

Ein Schwert und ein Brief??
Kyuu:

Jaaa... Ich glaub, dass ist für dich Ayumi..
Mai:

Wieso für sie??

Kyuu reichte mir das Schwert und den Brief. Das Schwert war nicht all zu lang. Es schimmerte leicht und war sehr schön verziert. Am Griff war der selbe Halbmond mit einem etwas kleineren blutroten Kristall.
Der Brief war zerknittert. Ich las ihn mir durch.

Liebe Ayumi,
Ich hoffe, ich kann dir den Brief noch geben.
Wenn du den Brief hier erhalten hast, dann wahrscheinlich das Schwert auch.
Es wird dich beschützen, wenn du in Gefahr bist.
Ayumi?
Du bist etwas einzigartiges und ich liebe dich..
Ja ich liebe dich von dem ersten Augenblick als ich dich sah!

Bye



Mai:

Oh mein Gott...
Ich:

Ja?..
Mai:

Er hat sich in dich verknallt!

Mai schrie es schon fast. Die Engel schauten in unsere Richtung.

Kyuu:

Brüll es doch noch lauter!

Kyuu zischte es und guckte Mai böse an.

Ich:

Ich glaub, das ist nicht mehr nötig.
Ein Engel:

Kommt heraus! Oder wir holen euch raus!

Langsam kamen wir aus unserem versteckt. Das Schwert hielt ich hinter meinem Rücken. Ich schaute zum Himmel und bemerkte, dass Train und Gabriel kämpften. Sie umkreisten sich und attackierten sich dann. Gabriel hielt ein goldenes Schwert in seiner rechten Hand.

Engel:

Wer seid ihr?
Ich:

Wir sind auzubildene Priester und sind gekommen, um euch zu helfen.
Engel:

Geht lieber. Gabriel kümmert sich um den Dämon!
Kyuu:

Ja schon aber...
Engel:

Was aber??
Kyuu:

Ich ... kann es nicht sagen...

Mai schaute uns verwirrt an. Es war ein alter Trick, den wir entwickelt hatten.

Ein anderer Engel:

Was kannst du nicht sagen?
Ich:

Kyuu lass es!
Derselbe Engel:

Was soll sie lassen???
Kyuu:

Na Es!

Die Engel zuckten ihre Waffen. Vielleicht lief unser Trick gerade etwas schief.

Engel:

Verarscht uns nicht! Sonst machen wir kurzen Prozess mit euch!

Das Schwert pulsierte in meiner Hand. Ich hatte so eine Gefühl.
Ich seufzte.

Ich:

Okay, also eigentlich sind wir nicht hier um euch zu helfen.
Engel:

Wie?
Ich:

Naja, ihr seid die Bösen und der Dämon der Gute. Ich helfe leider nur den Guten.
Anderer Engel:

: Wir sind nicht die Bösen! Was bildet ihr euch ein?
Mai:

Ihr..
Kyuu:

Naja, so wie wir das mitbekommen haben, will euer Herr Gott unsere Erde vernichten bzw. wollte es schon öfter. Also seid ihr die Bösen. So einfach!
Engel:

Ihr wisst, dass ihr nun sterben müsst?

Ich schielte zu Kyuu. Auf einmal war ich mir nicht mehr so sicher, ob es klug war, dies zu tun. Die Engel schritten auf uns zu, langsam und gefährlich. Ich umklammerte das Schwert hinter meinem Rücken. Es pulsierte immer heftiger. Die Engel waren gleich bei uns. Mia war ein wenig zurück gewichen. Ich zog das Schwert hinter meinem Rücken hervor und hielt es vor mich.

Engel:

Wo... Wo ... hast du... dieses Schwert... her????

Der Engel hatte irgendwie Panik. Ich verstand nicht warum.

Ich:

Kommt uns näher und ihr lernt das Schwert gleich kennen.

In meinen Ohren hörte sich die Drohung sehr billig an, aber sie wirkte. Die Engel wichen zurück. Ich bemerkte jetzt, dass mein Schwert leuchtete und zwar Grün. Es war das selbe stechende Grün wie beim Siegel damals.

Engel:

Ihr begeht einen Fehler!
Kyuu:

Nein, nicht wirklich.

Ich sah kurz über die Schulter. Sie kämpften immer noch. Train stach gerade zu, Gabriel wich aus und setzte zum Gegenangriff an. Train flog höher und höher. Gabriel folgte ihm.

Ich:

Warum tut ihr das??
Engel:

Train gehört verbannt.
Mai:

Warum?
Engel:

Weil er sich Gott widersetz.

Ein Geräusch lenkte mich ab. Ein Engel hatte sich davon geschlichen und sprang mich jetzt an. Das Schwert flog weg und ich wurde durch die Luft geschleudert.

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Ich sah es nur aus dem Augenwinkel. Ayumi flog durch die Luft. Es war nur eine Millisekunde, ein Reflex und ich war bei ihr und fing sie auf. Ich vergaß Gabriel, vergaß den Kampf. In dem Moment war nur sie im Mittelpunkt. Ich spürte einen harten Schlag und trudelte nach vorne.

Train:

Ich muss sie in Sicherheit bringen!



Ich sah, wie Kyuu das Schwert hatte und auf den Engel los ging. Mai versuchte zu helfen, konnte aber nicht viel tun.

Train:

Ich muss sie auf den Berg absetzen. Hier ist es zu gefährlich!



Meine Flügelschläge wurden schneller. Ich raste auf den Berg zu. Ayumi hatte das Bewusstsein verloren.

Train:

Hoffentlich geht es ihr gut.



Ich legte sie auf den Berg ab und flog gleich weiter. Ich musste Gabriel besiegen. Er schaute mich an. In seinem Gesicht lag Verwirrung. Diese wich aber sogleich und der Wille zu Töten machte sich breit. Mit einem Schwenker wich ich einer Attacke aus und konterte zugleich. Ich traf ihm am Flügel. Etwas Blut trat aus. Trotzdem schoss er gleich wieder auf mich los. Der Schlag hatte mir doch etwas mehr zugesetzt, als ich zuerst dachte. Das Atmen ging immer schwerer. Ich wich immer wieder aus und wartete eine günstige Gelegenheit zum Konter ab.
Er traf mich wieder und ich fiel. Ich raste dem Erdboden entgegend und er folgte mir. Der Aufprall war nicht so schlimm wie gedacht. Ich tat aber so, als wäre ich schwer verletzt. Es war zwar unehrenhaft, aber ich musste immer zu an Ayumi denken. Ich machte mir Sorgen, dass ihr was passiert ist. Deswegen muss ich das jetzt zu Ende bringen.
Er beugte sich über mich, grinste breit. Er war so leichtfertig, so ahnungslos. Es amüsierte mich ein wenig. Ich grinste zurück und stach ihm blitzschnell ins Herz. Er hatte mich maßlos unterschätzt. Er sah auch sehr überraschend aus, als er langsam zu Boden viel.
Ich stand auf, zog mein Stab raus und guckte ihn an.

Train:

Du hättest mich vielleicht besiegen können, hättet ihr meiner Ayumi nichts getan. Nun wirst du sterben, so wie die anderen Engeln. Verrecke in der Hölle!

Gabriel schaute mich noch einmal überrascht an und zerfiel zu Asche.

----------



Das Schwert viel direkt vor Kyuus Füßen. Der Engel hat Ayumi so hart getroffen, dass sie einfach weg flog. In Kyuu loderte die Wut auf. Sie nahm das Schwert vom Boden und stürmte auf den Engel zu. Dieser guckte sie verdutzt an und wich aus.

Engel:

Lass es lieber oder wir töten euch wirklich!

Kyuu reagiert nicht drauf. Sie spürte nur die Wut und die Trauer. Etwas passierte mit ihr. Es war so, als würde das Schwert selber kämpfen und sie führen. Der Engel kam langsam in Bedrängnis. Die anderen Engeln wollte ihm helfen, genauso wie Mia Kyuu helfen wollte. Doch es war so, als ob das Schwert Kyuu und den Engel abschirmen würde.
Urplötzlich standen die Engel still. Kyuu stach zu und der Engel zerfiel zu Asche. Die anderen Engel standen da, als würde sie nach etwas horchen.

Ein Engel:

Er... Er... hat...
Anderer Engel:

Gabriel getötet...
Kyuu:

Er hat Gabriel getötet? Ist es vorbei? Haben wir gewonnen?



Train schwebte weit über den Berg. Er schaute auf sie herab. Kyuu hielt das Schwert vor sich ausgestreckt immer noch in der Stoßhaltung. Train schwebte langsam herab zu ihnen.

Kyuu:

Wie.. Wie hast du das geschafft??

Train antwortete nicht. Er schaute die Engel bösartig an, die sogleich das weite suchten. Dann ging er langsam zu Ayumi und nahm sie in den Arm.

Train:

Ayumi?..

Er flüsterte es.
Kyuu und Mia stellten sich neben ihn.

Kyuu:

Es geht ihr bestimmt bald besser!
Train:

Ich gehe jetzt.. Geht ihr zum Wassertempel und berichtet was passiert ist.
Mai:

Alles?
Train:

Ja, jede Einzelheit !
Kyuu:

Wäre es nicht besser zu verschweigen, dass du wieder da bist?

Train lachte.

Train:

Das ist eh zu spät.

--------

Ich erlangte langsam das Bewusstsein wieder. Der Duft von frischen Gras lag mir in der Nase.

???:

Ayumi?

Die Stimme schien so fern. Ich kuschelte mich ein.
Jemand lachte.

???:

Ayumi?

Die Stimme schien nun fröhlicher und nicht mehr so besorgt und fern.

Ich öffnete langsam die Augen. Train schaute mich lächelnd an. Seine blutrote Augen strahlten. Zum ersten Mal fiel mir die Farbe seiner Augen auf, obwohl es eigentlich eine sehr auffällige Augenfarbe ist. Er saß mit mir im Arm auf einer Wiese. Überall waren Blumen und etwas entfernt von uns war ein kleiner Wald. Ich kannte den Ort nicht.

Ich:

Wo bin ich?

Train lächelte etwas breiter.

Train:

An einem schönen Ort.
Ich:

Bin ich tot?

Train lachte leise.

Train:

Nein, so was würde ich doch nicht zulassen!

Er zog mich näher an sich.

Ich:

War es ein Traum?
Train:

Der Kampf mit den Engeln?
Ich:

Nein, der Brief.
Train:

Nein... Ich liebe dich!

Er sagte es auf einer Art und Weise, so voller Wahrheit. Ich schaute ihm tief in die Augen.

Ich:

Ich liebe dich auch.

Ich kuschelte mich noch enger an ihn und er wippte leicht vor und zurück. Er küsste mich auf die Stirn und wir ließen den Tag langsam ausklingen.


Das war meine Geschichte,
wie ich einen Dämonen kennen gelernt habe.
Meinen Dämonen!
Ich liebe ihn immer noch,
auch wenn seitdem alles anders ist.
Vielleicht erzähl ich es euch ein anderes Mal.
Vielleicht auch nicht!
Naja mein Dämon ruft.
Baba :D

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.10.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme es niemanden außer einer verblassten Erinnerung von mir...

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