Krankenhäuser, Ärzte und Sanitätshäuser, da werden Sie geholfen!
Dienstag,29.11.2011
Hannelore M. wird in einem Krankenhaus am Hammerzeh operiert. Alles läuft wie geplant und gut. Da sie weder Fernsehen noch Telefonieren will, lehnt sie die Aufladbaren Karten hierzu, bei der Stationsschwester ab. Später stellt Hannelore M. fest dass sie dann auch kein Radio hören kann. Sie ärgert sich. Denkt aber noch: Ist ja nicht so schlimm!
Mittwoch, 30.11.2012
Die Welt im Krankenhaus ist zwar langweilig ohne Fernseher und Radio aber noch ist alles okay!
Donnerstag,01.12.2011
Nach einem wiederholt, langweiligen Tag ohne Fernseher und Radio, bekommt Hannelore M. besuch von ihrer Tochter Tina A. .Diese wohnt 35 min. entfernt in Bommershofen und besucht ihre Mutter, immer dann wenn die Kinder in der Schule sind. Hannelore M. übergibt ihrer Tochter einen Fresszettel mit Medikamenten, die sie bei ihrer morgigen Entlassung dringend benötige. Außerdem bitte sie ihre Tochter ihr einen Orthopäden-Termin im 100km entfernten Maienwald bei ihrer Schwester, zu besorgen, wo sie die Zeit nach der Operation bis zur Vollständigen Genesung ihres Fußes verbringen wollte. Schließlich wolle sie ja keinem zur Last fallen!
Tina A. fährt nach Hause und ruft ihre Tante Andrea H. an. Diese stellt fest, dass es unmöglich ist so kurzfristig bei einem Fremden Orthopäden einen Termin zu bekommen! Da Hannelore M. kein Telefon hat, muss Tina A. notgedrungen (inzwischen leicht genervt) wiederholt ins 35 min. entfernte Krankenhaus fahren. Um ihrer Mutter die neue Situation zu erklären: Nämlich das, diese das Wochenende bei ihr Zuhause verbringen muss und erst nach einem Orthopäden Termin am Montag, bei ihrem zuständigen Orthopäden, nach Maienwald abreisen kann! Hannelore M. ist am Bodenzerstört weil sie ihren Töchtern ja keine Umstände machen wollte. Tina A. fährt noch am selbigen Nachmittag zum Hausarzt Dr. Rubens B. ins 45min. entfernte Wakershaussen. Wo sie erfahren muss, dass man ihr das benötigte Rezept erst am Entlassungstag ihrer Mutter und unter Vorlage der Entlassungspapiere ausstellen könne! Wutendbrand fährt sie zu ihrer Schwester Anja M. , wo sie gemeinsam einen Termin für ihre Mutter am Montag ausmachen und in der Ortsansässigen Apotheke vorsichtshalber die Medikamente vorbestellen. Man weiß ja nie! Schlecht gelaunt muss Tina A. in mitten des Weihnachtsgeschäftes, ihre Chefin anrufe und ihr beibringen das sie an ihrem Arbeitstag- welcher immer Montag ist- nicht arbeiten kann, da sie ihre Mutter zum Orthopäden begleitet.
Trotz allen Widrigkeiten, freut sich Hannelore M. noch, auf ihre Entlassung aus dem Krankenhaus!
Freitag,02.12.2011
Tina A. fährt Punkt 9.00 Uhr im Krankenhaus vor, um ihre Mutter Hannelore M. abzuholen. Der Stationsarzt Dr. Alois stellt fest das; eine dringend benötigte Schiene zur Stabilisation des operierten Fußes, vom Sanitätshaus nicht mitgegeben wurde. Außerdem würde ein Termin bei einem Allgemeinarzt am Montag völlig ausreichen. Tina A. kocht innerlich vor Wut! Mit den Entlassungspapieren und der Kopie des Rezeptes, der fehlenden Schiene bewaffnet, machen sich Mutter und Tochter ins Haus der Tochter auf. Von dort aus ruft Tina A. ihrer Schwester an um diese zu bitten nach der Telefonnummer vom Sanitätshaus und der verschwundenen Schiene zu suchen. 15min. später: Anja M. ruft an. Das Sanitätshaus kenne keine Hannelore M. und hätte auch keine Unterlagen über diese Dame. Tina A. redet ihrer Mutter ins Gewissen: „ Mama, bist du dir sicher, dass es dieses Sanitätshaus war und das du keine Schiene bekommen hast?“ Hannelore M. ist am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Seit über 20 Jahren sei sie Kundin dort und Nein, sie habe keine Schiene mitbekommen! Tina A. ruft wiederholt ihrer Schwester an und deren Mann greift nun zornig zum Hörer, um eine ernstes Wort mit dem Sanitätshaus zu reden.
Nach 5 Telefongesprächen also 30.min. später, fährt Tina A. mit Mutter und Sohn, ins 45 min. entfernte Wakershaussen. Zwischenzeitlich hat ihr Schwager Hans M. die Schiene- die das Sanitätshaus ja eigentlich nicht hat, von einer Kundin die es nicht gibt, oder doch?- besorgt. Tina A. liefert ihren Sohn bei ihrer Schwester ab und fährt mit Schiene, Medikamenten-Fresszettel und Mutter Hannelore M. – die Schmerzen hat- zu deren Hausarzt Dr. Rubens B. wo sie nach über einer Stunde im leeren Wartezimmer endlich dran kommen. Allerdings sitzt nun der große Sohn mit 9, von Tina A. in Bommershofen vor der verschlossenen Haustür. Tina A. verständigt den Opa im selbigen Ort, damit dieser dem Jungen Zutritt zu seinem Zuhause verschaffe. Es wird Abend bis Tina A. mit ihrer von Schmerzen gepeinigten Mutter Hannelore M. und ihrem Sohn, wieder Zuhause in Bommershofen ankommt.
Tina A. nebst Mutter Hannelore M. und Schwester Anja M. beschließen diesen Tag aus ihrem Gedächtnis zu streichen!
Hätte das Sanitätshaus die Schiene mitgeliefert, der Stationsarzt mit dem Chefarzt geredet und diese alle dann mit Hannelore M. kommuniziert, wäre dies alles nie geschehen!
Da wurde eine Frau aus einem Krankenhaus entlassen, obwohl sie noch nicht richtig versorgt war. Was wäre wohl passiert wenn Hannelore M. keinen gehabt hätte der sich um sie kümmert?
Was wäre passiert wenn Hannelore M., Fatma Ö. geheißen hätte und nur wenig deutsch verstanden hätte?
Tag der Veröffentlichung: 04.12.2011
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Widmung:
Für alle Kranken