Sœlve döste ein wenig vor sich hin und versank wieder in einem Traum, den sie vor langer Zeit das erste Mal geträumt hatte. In letzter Zeit war dieser Traum aber immer wiedergekehrt, ohne dass sie ihn auch nur ein einziges Mal zu Ende geträumt hatte.
Sie befand sich auf einem kleinen Ausflugsschiff und redete mit einem Mädchen, dass sich an ihren Arm angekuschelt hatte. Gemächlich glitt das Schiff über einen Fluss auf dessen beiden Seiten die Baumwipfel weit über den Fluss hingen und einen Eindruck entstehen ließen als ob man sich im tiefsten Dschungel befinden würde.
Nach einiger Zeit lichtete sich das Ufer und vereinzelt säumten kleine Häuser die Ufer. Diese Häuser hatten alle rosa leuchtende Fenster, die ein sanftes Licht auf das Wasser warfen. Während sie weiter dem Flusslauf folgten, wuchsen die kleinen Hütten langsam zu größeren Gebäuden an. In der Ferne konnte man auf einem Berg etwas entdecken, das an einen gigantischen Tempel erinnerte, der direkt aus der Zeit der Mayas hätte stammen können.
In dem Moment setze ein Trommeln, welches vom Tempel zu kommen schien, ein und wurde immer lauter.
Schlagartig schreckte sie aus ihren Tagtraum hervor und begriff, dass das Trommeln das Klopfen an ihrer Tür gewesen war.
Sie ärgerte sich ein wenig, dass sie immer durch irgendetwas aus dem Schlaf gerissen wurde, wenn sie in dem Traum an dieser Stelle angekommen war.
Leicht grummelig und immer noch verschlafen kam nur ein langgezogenes „Häääh?“ aus ihrem Mund hervor.
„Na komm! Lass mich endlich rein! Warum hast du überhaupt abgeschlossen?“, tönte Mias Stimme etwas genervt durch die Tür. Schlagartig wusste sie wieder wo sie war. Sie waren auf einer Studienfahrt, um an der Küste das letzte Schuljahr ausklingen zu lassen. Der Traum war schon wieder fast am Verblassen als sie sich erhob und sich zur Tür schleifte. Dass sie geschlafen hatte spürte sie nicht. Für Erholung war der Schlaf wohl zu kurz gewesen.
Sie öffnete die Tür und Mia schaute sie gespielt böse an. Ihre türkisen Haare umspielten ihr Gesicht, wie immer als ob sich um sie herum der Ozean befinden würde.
„Magst mich nicht mehr, wa?“
„Doch! Doch!“, erwiderte sie nur kurz angebunden, ging zurück zu ihrem Bett und ließ sich einfach drauf fallen. Mia ließ es sich nicht
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 01.01.2015
ISBN: 978-3-7368-6793-2
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