Cover

Das Fest der Liebe

 

Weihnachten, das Fest der Liebe. Das schönste Fest des Jahres. Stimmt`s, oder hab ich Recht? Beides, oder? Jeder und jede weiß, dass Weihnachten das schönste Fest ist, das es gibt. Wenn die ganze Familie drinnen am Tisch sitzt, etwas Gutes isst und alle miteinander lachen und fröhlich sind. Das ist das Schönste an allem. Und dann kommen natürlich noch die Geschenke ins Spiel. Auf die Geschenke freuen sich vor allem die kleinen Kinder. Aber auch die Großen haben Freude, wenn sie was Schönes geschenkt bekommen. Doch nicht alle feiern schöne Weihnachten, oder jedenfalls nicht mit der ganzen Familie. Leider.

Laras Familie feiert die Weihnachten nicht mehr zusammen, seit sich ihre Eltern vor einem Jahr getrennt haben. Sie kann sich einfach nicht vorstellen, Weihnachten nur mit einem Elternteil zu feiern. Sie will dies schon gar nicht. Sie wünscht sich nichts sehnlicheres, als das, dass ihre Eltern wieder zusammenkommen und sie gemeinsam Weihnachten feiern können. Deshalb bittet sie auch den Weihnachtsmann um Hilde. Ob er ihr helfen kann, erfahrt ihr in dieser Geschichte.

Jetzt zuerst etwas über Lara und deren Familie: Lara ist 12 Jahre alt, hat braunes Haar und blau-grüne Augen. Sie hat leider kein Geschwisterchen, obwohl sie sehr gerne eine Schwester gehabt hätte. Obwohl alle ihre Freunde behaupten, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, glaubt sie fest daran. Sie kann es zwar nicht beweisen, dass es ihn wirklich gibt, aber wer kann beweisen, dass es ihn nicht gibt? Also wären wir da quitt.

Diese Weihnachten schreibt Lara wieder einen Wunschzettel für den Weihnachtsmann, aber nur mit einem einzigen Wunsch drauf:

 

Lieber Weihnachtsmann

Ich wünsche mir so sehr, dass ich dieses Jahr wieder mit meiner ganzen Familie Weihnachten feiern kann. Kannst du mir helfen?

Deine Lara

 

Sie legte den Wunschzettel wie jedes Jahr auf den Küchentisch, mit ein paar Keksen und etwas zu trinken. Um acht Uhr geht sie schließlich ins Bett und hofft, dass der Weihnachtsmann ihr helfen kann.

Endlich ist Heiligabend. Lara wacht wie üblich am 24. Dezember früh auf und geht hinunter in die Küche um zu sehen, ob der Weihnachtsmann auch da war. Er war da. Der Zettel war weg und die Kekse und das Getränk auch. Aber auf dem Tisch liegt ein anderer Zettel. Drauf steht:

 

Liebe Lara

Ich werde mir Mühe geben, dir deinen Wunsch zu erfüllen.

In Liebe der Weihnachtsmann

 

Lara war sich sicher, dass der Weihnachtsmann ihr diesen Wunsch erfüllen konnte, egal wie.

Immer am 24. Dezember ging Lara ob mit Mutter oder Vater oder mit beiden auf den Weihnachtsmarkt, der auf dem Marktplatz stattfand. Er war groß und schön. Es gab ein kleine Weihnachtstheater, Weihnachtstee, Kekse, Weihnachtskugeln und Engel zum kaufen und jemand verkleidete sich als Weihnachtsmann und hatte sogar einen Schlitten mit dabei mit Pferden statt Renntieren dran. Die kleinen und Grossen durften wenn sie wollten eine Runde auf dem Schlitten mitfahren. Das machte immer riesen Spaß. 

Lara sah noch ein paar von ihren Klassenkameraden. Alle, die da waren, waren mit der ganzen Familie unterwegs. Nur sie nicht. Sie war mit ihrer Mutter da und würde dann später ihren Vater treffen. Sie setzte sich auf einen Bank, der ein wenig abseits vom Getümmel stand und dachte nach. Sie war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie nicht mitbekam wie ein Junge aus ihrer Klasse und zwar Jeremy sich neben sie setzte. Es war einer der beliebtesten Jungen in der Klasse. Er hatte kurzes, blondes, etwas verwuscheltes Haar, himmelblaue Augen, die an ein glasklares Meer erinnerten, einfach wunderschön und ein bezauberndes Lächeln. Immer wenn er lächelte bekam er neben den Mundwinkeln ein Grübchen und das sah einfach süß aus. ,, Na, wie geht’s denn so?’’ ,, Wie? Was? Oh, `tschuldigung, habe dich gar nicht bemerkt.’’ Lara versuchte in kleines Lächeln, doch es kam ziemlich traurig raus und nicht so, wie es sollte. ,, Kein Wunder, so in Gedanken vertieft. Wohl nicht so schöne Gedanken, hm? Siehst nicht gerade fröhlich aus. Darf ich dich versuchen aufzumuntern?’’ ,, naja, wenn du willst und die Nerven dafür hast schon, ja.’’ ,, Na dann, komm mit.’’ Er fasste sie an der Hand und zog sie mit sich mit. Kein Wunder standen so viele Mädchen auf ihn. Er war einfach super nett und sah eben sehr gut aus. Dass er sie aufmuntern wollte, fand sie total lieb von ihm. Obwohl sie in ihrer Klasse zur zweiten, fast dritten Sorte der Mädchen und zwar zu den Schüchternen, langweiligen, ruhigen streberinnen gehörte, sprach er mit ihr. Er war gut in der Schule, aber er gab nicht an, er plagte niemand und spottete über niemanden. Sein Motto war: Jeder ist anders, das ist noch lange kein Grund jeden und jede anders zu behandeln. Es sind alles nur Menschen. Er wusste einfach wie man mit jeder Sorte von Menschen umgehen musste. Mit den Coolen musste man einfach ein wenig rumalbern, bei den Tussis musste man sich das Geschwafel anhören und einfach nicht zu viel sagen, bei den Machos, dort gab er einfach nur den Senf dazu, wenn es sein musste. Und bei schüchternen Mädchen wie ihr, musste man einfach etwas reden und über Hobby und solches ausfragen. Fertig.

Jeremy ging mit Lara an den Stadtsee. Es gab einen kleinen See und er war besonders bei frischen Päärchen und im Sommer bei den Kindern sehr beliebt. Im Winter wenn er sehr kalt war, konnte man dort Schlittschuhlaufen. Aber heute war so gut wie niemand dort, da die meisten Leute am Weihnachtsmarkt waren. Jeremy zog Lara an ein schönes Plätzchen, das von Bäumen umringt war. Man hatte einen wunderschönen überblick auf den ganzen See, aber gleichzeitig war man ungestört. Das Plätzchen war ein wenig abseits von den anderen.

,, Komm setz dich, hier ist es trocken.’’ ,, Es ist wunderschön hier. Richtig gemütlich.’’ ,, Das ist mein Lieblingsplatz. Man ist ungestört und kann immer hier herkommen, da man hier ungestört ist. Im Wald habe ich noch einen Schuppen entdeckt, der gibt sehr warm, da er gut gebaut ist, auch wenn es nicht mehr der neueste Schuppen ist. ’’ Jeremy setzte sich neben Lara und nahm etwas aus seiner Jacke heraus. ,, Hier, ich habe ein paar Weihnachtskekse mitgenommen und hier ist noch warmer Tee. Hoffentlich schmeckt er dir.’’ ,, Hast du etwa alles geplant, oder ist es nur Zufall, dass du ein halbes Picknick bei dir hast?’’, fragte Lara lachend. ,, Hahaha, nein. Ich habe einfach ein wenig Reserve mitgenommen, da ich andauernd hunger und durst kriege.’’ ,, Aber nicht, dass ich dir alles wegesse und wegtrinke.’’ ,,, Nein, nein. Nimm ruhig. Essen beruhigt immer wenn es einem nicht gut geht und der Tee spült noch den Rest runter.’’ ,, Danke.’’ ,, Möchtest du drüber reden, was dich bedrückt? Also, ich bin wahrscheinlich nicht die richtige Person dafür, aber ich höre gerne zu und vielleicht kann ich dir ja helfen.’’ ,, Sind deine Eltern noch zusammen?’’ ,, Ja, wieso? Sind deine getrennt?’’ ,, Ja, sie haben sich vor einem Jahr getrennt. Es war schrecklich zu erfahren, dass mein Vater wegzieht und ich mit meiner Mutter zusammenwohnen werde und meinen Vater nur selten zu sehen bekommen würde. Eigentlich sollte ich mich daran gewöhnt haben, aber leider gewöhne ich mich nicht daran. Es ist, als ob sie sich erst gestern hätten scheiden lassen.’’ Eine Träne kullerte Lara langsam über die Wange, Lara wollte sie wegwischen, doch Jeremy kam ihr zuvor. Er nahm sie in den Arm und meinte: ,, Bei manchen dauert es etwas länger, bis man sich daran gewöhnt hat und bei anderen geht es schneller. Haben sich deine Eltern denn oft gestritten?’’ ,, Nein, mein Vater war einfach seltener zu Hause und meine Mutter meinte immer nur: , Wenn er kommt, kommt er, wenn nicht, ist es mir auch recht.’ Immer wenn sie das sagte, zerriss es mich innen drin fast. Ich dachte immer: So kann sie doch nicht über meinen Vater sprechen. Auch wenn sie ihn wahrscheinlich nicht mehr so liebt. Ich liebe beide, ob sie zusammen sind oder nicht. Aber natürlich hätte ich es schon lieber, wenn sie zusammen wären.’’ Lara befreite sich langsam aus seinen Armen und meinte: ,,  Ach shit, tut mir leid. Ich texte dich zu mit meinen Problemen und vermiese dir bestimmt noch deine Laune.’’ ,, Ach was. Schließlich musst du doch mit jemandem darüber sprechen. Ich höre dir immer gerne zu, egal um was es sich handelt.’’ ,, Danke. Du hast es gut. Du kommst mit allen zurecht, alle mögen dich und fast alle Mädchen stehen nur auf dich. Das muss schön sein, so gemocht zu werden.’’ ,, Also, das mit den Mädchen hat auch seine Nachteile. Zum Beispiel Vanessa aus unserer Klasse steht auf mich und hängt sich wie eine Klette an mich ran. Aber ich will nichts von ihr. Und das mit dem gemocht werden, du wirst bestimmt auch von vielen gemocht.’’ ,, Naja, ich habe eine allerbeste Freundin und sonst niemand, der mir wirklich wichtig sit. Also, jemand, der mich wirklich mag.’’ ,, Und einen Freund?’’ ,, Ich und einen Freund? Das müsste ein Wunderknabe sein, der was von mir will. Du hattest bestimmt schon unzählige Freundinnen, oder?’’ ,, Ehrlich gesagt, nein. Ich habe mich einmal verliebt, doch da wurde nichts draus. Jetzt habe ich mich zwar wieder verliebt, aber ich weiß nicht rech, ob sie was von mir will.’’ ,, Mag sie dich denn?’’ ,, Ja, ich denke schon. Ich habe erst gerade bemerkt, wie sehr ich sie liebe. Aber in der Schule ist sie immer so ruhig und man weiß einfach nicht woran man bei ihr ist. Sie ist so undurchschaubar, das gefällt mir. Du kennst dich doch damit aus, also, mit Schüchternheit, könntest du mir nicht einen Rat geben, wie ich ihr näher kommen könnte?’’ ,, Hm, es sollte etwas romantisches sein. Vielleicht.... Schlittschuhlaufen gehen, am Abend und danach in ein Restaurant essen gehen. Pizza zum Beispiel. Oder ein Diner. Das wäre es auch noch.’’ ,, Ok, danke für den Tipp. Jetzt habe ich dich aber total zugetextet.’’ ,, Du hast mich wenigstens abgelenkt. Danke.’’ ,, Gerngeschehen. Was willst du jetzt machen? Ich meine im Thema Eltern und Trennung.’’ ,, Keine Ahnung.’’, log Lara. Sie wollte ihm nicht auf die Nase binden, dass sie womöglich davonlaufen würde.

,, Ich bin auf jeden Fall für dich immer, absolut immer erreichbar, egal wann.’’ ,, Hehe, sogar Mitten in der Nacht?’’ ,, Klar, für dich immer.’’ ,, Sehr nett von dir. Und falls du noch einen Tipp haben solltest, ich bin auch für dich erreichbar.’’ ,, Danke. Ich gebe dir noch meine Handynummer.’’ Jeremy schrieb sie auf Laras Handfläche und dann musste er sich leider verabschieden. ,, Ich muss auch gehen. Mein Vater erwartet mich bestimmt schon. Den ersten Teil der Marktes habe ich mit meiner Mutter bestaunt und jetzt mit meinem Vater noch den zweiten Teil.’’ ,,, Du arme. Trotzdem viel Spaß.’’ ,, Dir auch, bei was- auch- immer.’’ Lara ging zurück zum Markt und Jeremy lief in die andere Richtung davon. Endlich wusste er, wie er näher an Lara ran kam. Lara ging zum Bank, bei dem sie vorher gesessen hatte und setzte sich wieder. Es dauerte nicht lange, da kam auch schon ihr Vater angelaufen. ,, Na meine Kleine? Wie geht’s dir denn so?’’ ,, Wie soll es einem gehen, wenn man Weihnachten nur mit dem einten Elternteil verbringen kann? Ich will, dass ihr wieder zusammenkommt. Was war überhaupt das Problem?’’ ,, Ach Lara, ich war zu oft weg, zu weit und deine Mutter war einfach nicht mehr zu frieden mit unserer Beziehung. Aber das verstehst du noch nicht.’’

,, Wieso denn nicht? Erklär es mir eben. Ich bin nicht so dumm, wie ihr immer denkt. Ich habe schließlich bemerkt, das etwas nicht mehr stimmt, weil du immer öfters und länger weg warst. Ich musste Mama zuerst drauf ansprechen, was los sei. Ich kapiere viel mehr, als ihr denkt.’’ ,, Ach, bitte Laraspätzchen. Nicht jetzt. Ich möchte mit dir in Ruhe den Markt anschauen gehen und kaufe dir auch etwas schönes, ja?’’ Das war schon immer so gewesen.

Immer wenn Lara mit etwas nicht zu frieden war, ein Erklärung verlangte, oder wütend auf ihre Eltern war, wegen irgendeinem Grund, so kaufte meist ihr Vater ihr etwas schönes. Und nicht nur so was wie eine Barbiepupe, nein, einmal war es eine Digitalkamera, dann bekam sie einen Laptop, danach Playstation 1 und noch die 2. Und zuletzt ein Handy. Das war vor einem Jahr gewesen, als sich die Eltern getrennt hatten. Lara wollte schon lange eines haben, ein Handy, aber ihre Eltern meinten, sie sei noch zu jung dafür, mit elf ein Handy zu bekommen. Einen Monat später, als sich die Eltern trennten, bekam Lara von ihrem Vater zu Ostern ein Handy. Er meinte, er hätte sich geirrt, sie sei bestimmt nicht ehr zu jung dafür, denn schließlich sei sie schon 12. Sie war immer noch 11. Er konnte sich auch nicht merken, wie alt sie jetzt war und wurde. Nur das Datum wusste er. Aber jetzt wollte sie nichts neues, nichts teures, sie wollte eine Erklärung haben: ,, Papa, ich will jetzt auf der Stelle ein Erklärung haben, bitte!’’ ,, Wie sprichst du mit mir, Lara? Auf der Stelle? Ich habe gesagt nicht jetzt, also, bitte hör auf zu streiten.’’ ,, Ich streite nicht. Egal wann, welchen Zeitpunkt, immer sagst du ,,nicht jetzt Lara, später’’. Ich will jetzt eine Erklärung, Und zwar eine richtige. Aber kein teures Geschenk wie immer.’’ ,, Nein Lara. Es gibt jetzt keine Erklärung, verstanden? Heute, bevor ich gehe, erklär ich dir alles, einverstanden?’’ ,, Nein!’’ Lara drehte sich um und lief davon. Ihr Vater rief noch hinter ihr her: ,, Lara! Was soll das? Komm zurück! Jetzt!’’ Nein Papa, dachte Lara bei sich, das kannst du vergessen. Ich will, dass ihr wieder zusammen kommt, oder mir wenigstens erklärt, was los ist. Aber jetzt nicht. Lara fragte sich, ob sie zuerst nach Hause gehen und sich ein paar Sachen holen sollte, da sie nicht mehr nach Hause wollte? Nein. Jedenfalls im Moment nicht. Sie hatte ja noch ein wenig Geld dabei. Ob 20 Euro reichten? Hoffentlich. Sie hatte ja noch ein paar Kekse und zu trinken konnte sie sich... wo kaufen? Es hatte alles geschlossen. Kein Laden war mehr offen. Aber auf den Markt konnte sie nicht mehr zurück Tee kaufen gehen. Dann eben nicht. Momentan hatte sie auch keinen Durst. Lara lief und lief und lief. Nach einer Ewigkeit, sie war bis zum Wald unten am See gesprungen, musste sie eine kleine Verschnaufpause einlegen. Sie war ja so was von blöd. Sie hatte nichts zu trinken dabei und sprang noch. Jetzt hätte sie etwas zum trinken gebrauchen können. Mist! Sie lief weiter, bis in den Wald hinein. Immer weiter. Ihr Handy piepste auf einmal. Ihr Vater schrieb ihr:

 

Lara, mach keine Dummheiten und komm zurück. Bitte! Wir machen uns große Sorgen.

Dein Papa  

 

Was, wir machen uns große Sorgen und dann schreibt er nur Dein Papa? Entweder hatte er vergessen und deine Mutter zu schreiben, oder er log mit dem wir und meinte nur sich. Ob Mama schon bescheid wusste, dass sie weggelaufen war? Einerseits... aber andererseits... Wenn er es ihrer Mutter nicht sagen würde, würde sie ihm später große Vorwürfe machen, dass sie nichts davon wusste und die zwei würden streiten. Aber wenn er es schon gesagt hatte, oder noch tat, dann würde Mama fast sterben vor Angst und sich große Sorgen machen. In dem war sie gut. Lara lief wieder weiter. Sie wollte jetzt noch nicht nach Hause gehen. Später. Sie lief in den Wald hinein. Hatte Jeremy nicht noch etwas von einem Schuppen erzählt. Den würde sie hoffentlich finden. Bald finden. Sie lief immer weiter, bis sie den Schuppen fand, der zwar sehr klapprig aussah, aber in dem es wirklich wärmer war, als draußen. Es dunkelte nämlich schon ein und ein Wind wehte. Ein sehr, sehr kalter Wind. Lara ging zum schuppen, öffnetet vorsichtig die Tür und ging hinein. Es war tatsächlich wärmer da drinnen. Kein Loch nichts, wo der Wind hätte durchwehen können. Es hatte viel Stroh drinnen und es roch auch angenehm danach. Lara machte es sich im Stroh gemütlich und schlief auch bald ein.

Das nächste Mal, als sie erwachte, hörte sie, wie jemand zum Schuppen kam und die Tür öffnete. Oh Gott! Hoffentlich kein Einbrecher oder so. Moment mal, hatte sie etwa gerade ihren Namen gehört? ,, Lara, bist du da? Bitte antworte doch.’’ Es war Jeremy. ,, Jeremy? Was machst du hier?’’ ,, Oh Lara, endlich hab ich dich gefunden. Wir machen uns alle so große Sorgen um dich. Wir dachten, du hättest dich verlaufen oder so.’’ Jeremy nahm Lara, die derweil aufgestanden und zu ihm gegangen war, in die Armen. ,, Dein Vater hat sich mit deiner Mutter am Markt getroffen, da er sich große Sorgen machte. Ich habe zufällig mitbekommen, dass die Rede von dir war und meinte, ich es könne sein, dass ich wüsste, wo du sein könntest. Ich lief los und suchte dich. Naja, ich wusste ja, dass du hier sein könntest. Ach, Lara. Du weißt ja gar nicht, wie froh ich bin.’’ ,,  Wie spät ist es denn? Und wieso hast du dir solche Sorgen gemacht? Machst du dir bei jedem verschwundenen Kind solche Sorgen?’’ ,,  Es ist acht Uhr. Bei denen wo ich kenne und bei denen, die mir wichtig sind und bei denen, die ich... liebe.’’ ,, Die du was?’’ ,, Die ich liebe.’’ Jetzt verstand Lara nicht mehr. Was meinte er damit, die er liebte? ,, Was... was meinst du damit?’’ Statt einer Antwort, die aus dem Munde kam, zog er Lara an sich und küsste sie auf den Mund. Es war ein wunderschöner Kuss. Warm und weich und seeehr lange. ,, Ich liebe dich schon lange Lara. Ich wusste einfach nicht, wie ich mich dir nähern könnte. Ich habe dich deshalb auf dem Markt gesucht und als du so alleine da saßest, wusste ich, dass etwas nicht stimmte und dachte; das ist meine Chance. Ich tröstete dich, konnte dich in den Armen halten und habe dich gefragt, wie ich an das schüchterne Mädchen in unsere Klasse näher kommen könnte. Aber jetzt hab endlich den Weg zu dir gefunden und muss nicht noch lange überlegen, was ich tun soll.’’ ,, Dann hat mein Weglaufen doch noch was Gutes. Wir sind endlich zusammen und ich habe bemerkt, dass ich dich liebe. Ehrlich gesagt, habe ich es erst gemerkt, als du zur Tür rein kamst. Vorher nicht. Ich dachte immer, du möchtest nichts mit einer langweiligen wie mir was zu tun haben und habe dich auch nie angesprochen.’’

,, Ich liebe dich, Lara.’’ ,, Ich liebe dich auch, Jeremy.’’ Wieder küssten sie sich. Doch plötzlich meinte Jeremy: ,, Ich glaube, du solltest deinen Eltern bescheid geben, dass ich dich gefunden habe.’’ ,, Wie gefunden? Als Freundin oder die Tochter der sorgenvollen Eltern?’’

,, Hahaha, die Tochter der sorgenvollen Eltern.’’ ,, Ich weiß ja nicht.’’ ,, Komm schon. Ich begleite dich auch nach Hause.’’ ,, Sonst nicht?’’ ,, Doch, natürlich mein Engelchen. Aber versetze dich mal in die Lage deiner Eltern.’’ ,, Die haben ein schlechtes, sehr schlechtes Gewissen.’’ ,, Lara, bitte.’’ ,, Ach, na gut. Ich schreibe mal `ne SMS’’

 

Jeremy hat mich gefunden.

Lara

 

,, Diese SMS war aber nicht zu lang, Lara.’’ ,, Was hätte ich den sonst noch schreiben sollen?’’ ,, Dass es dir gut geht und ich dich nach Hause bringen würde.’’ ,, Das wäre zu lange gegangen. Jetzt habe wir noch ein paar Minuten für uns.’’ Lara zog Jeremy wieder an sich.

Nach ein paar Minuten machten sich die beiden auf den Heimweg zu Laras zu Hause. Dort angekommen, klingelte Lara zuerst. Die Mutter öffnete die Tür und...

,, Lara! Ach, endlich! Wie konntest du uns das nur antun?’’ ,, Die Frage ist doch wohl eher; Wie konntet ihr mir das nur antun?’’ ,, Was? Eh... Kommt doch zuerst rein, es ist kalt da draußen. Komm ruhig auch mit rein... äh...’’ ,, Jeremy. Jeremy Norman.’’,, Ich bin Anita Wolf und das ist mein Mann Tom.’’ ,, Lara? Endlich, wo hast du sie denn gefunden Jeremy?’’ ,, Ich hab sie...’’ Weiter kam er nicht, denn Lara unterbrach ihn. ,, Er hat mich einfach gefunden. Reicht das nicht?’’ ,, Lara bitte. Ich muss gleich gehen, mein Zug fährt in einer halben Stunde und ich muss mir noch ein Taxi mieten.’’ ,, Zuerst diene Erklärung. Jetzt!’’ ,, Lara, es ist spät, mein Zug fährt bald und außerdem... hier, ein kleines Geschenk.’’ Lara sah gar nicht hin, sondern sprang mit einem Tränenschleier in ihr Zimmer, schmiss sich aufs Bett und heulte drauf los. ,, Lara! Komm sofort wieder runter!’’ Jeremy meinte: ,, Herr Wolf, ich kann Lara gut verstehen. Sie hat mir erklärt was Sache ist und auch sie hat ein Recht darauf zu erfahren, was zwischen ihnen und Frau Wolf los ist.’’ ,, Erstens Mal, junger Mann, ich bin Tom und das ist Anita. Musst uns nicht siezen. Und zweitens hast du Recht. Ich gehe rauf und spreche mit ihr.’ ,, Überlassen sie das raufgehen mir. Ich bringe sie nach unten.’’ ,, Na gut. Wie du meinst.’’ Jeremy ging in Laras Zimmer, setzte sich zu ihr auf das Bett und strich ihr fein durch die Haare.’’ ,, Mein kleiner Engel. Komm mit nach unten, dein Vater will jetzt mit dir sprechen.’’ ,, Hat er es gesagt?’’ ,, Ja, ich wollte dich nur runterholen. Vielleicht wird ja wieder alles gut und wenn nicht, dann hast du immerhin noch mich, falls das auch noch was ist.’’ ,, Das ist viel mehr als nur etwas. Ich liebe dich, Jeremy.’’ ,, Ich liebe dich auch, mein Engelchen Lara.’’ Sie gingen gemeinsam nach unten und dort setzten sie sich an den Tisch und der Vater erklärte alles. ,, Deine Mutter und ich haben uns nicht mehr verstanden, da ich zu wenig zu Hause war. Wie die meisten Päärchen, dachten wir einfach nur an eine Trennung, da wir so Dickschädel sind und nicht miteinander sprechen können. Aber, erst als du davongelaufen bist, haben wir gemerkt, was wir angestellt haben und dass es nicht nur darauf ankommt, was wir wollen, sondern auch, was du willst und wie du dich bei der Sache fühlen könntest. Deshalb haben deine Mutter und ich beschlossen uns noch eine zweite Chance zu geben. Und du gibst uns hoffentlich auch noch eine zweite Chance, die wir aber auch nutzen werden, versprochen.’’ ,, Klar gebe ich eine zweite Chance. Das Weglaufen hat tatsächlich was gebracht. Nicht nur meinem Familienstand, sondern auch meinem Liebesstand.’’ Sie lächelte Jeremy an und küsste ihn. ,, Das st aber schön. Dann kann ich mich ja auf Nachwuchs und auf ein baldiges Opawerden freuen.’’ ,, Papa, ich bin erst 13, also bitte, ja?’’ Alle mussten lachen. ,, Dann dürfen wir heute Abend Jeremy in unsere Familie aufnehmen. Wie gesagt, es wird geduzt, einverstanden?’’ ,, Einverstanden, Tom.’’, meinte Jeremy. Es wurde einer der schönsten Abenden überhaupt, in der Weihnachtsgeschichte. Jeremys Eltern kamen noch und deren Eltern und Tanten und und und. Ob da der Weihnachtsmann unbemerkt mitgeholfen hatte? Nicht nur Lara für den Familienstand, sondern auch Jeremy für sein Liebesglück? Vielleicht war aber alles nur Schicksaal oder Zufall. Nein, das mit der Familie war Schicksaal, der Weihnachtsmann und Laras Dickschädel, dass sie weglief. Das mit Jeremy war... Schicksaal und Glück. Grosses Glück.

Nach dem Essen gingen Lara und Jeremy nach draußen um das große Feuerwerk vom Weihnachtsmarkt zu bestaunen, das es jedes Jahr gab. Die anderen kamen auch nach draußen. ,, Was meinst du, Lara, war das Schicksaal, oder einfach nur Glück, dass wir uns gefunden haben?’’ ,, Beides, Jeremy. Für mich ist es beides was unsere Liebe betrifft. Und was meine Familie betrifft, das war der Weihnachtsmann.’’ ,, Sag bloß, du glaubst daran, dass es den gibt.’’ ,, Manchmal nützt der Glaube, dass etwas geschieht, wo man sich nicht vorstellen kann. Es ist jedem selbst überlassen, wer an wen glaubt. Ich glaube daran, weil mein Wunsch erfüllt wurde.’’ ,, Glauben ist nichts schlimmes. Es bringt, wie man heute bemerkt hat, einfach viel Glück.’’

 

 

Ende

Das Wunderkind

 

Vor ziemlich langer Zeit gab es einmal eine ganz arme Familie. Sie hatte kaum zu essen und zu trinken. Die Familie bestand aus Mutter, Vater, Tochter und Sohn. Die Tochter hieß Klara und war 10 Jahre alt und der Sohn hieß Tomi und war 11 Jahre alt. Der Vater arbeitete so viel er konnte, aber es reichte einfach nicht dafür, dass die Familie jeden Tag etwas zu Essen bekam. Die beiden Kinder wurden deshalb oft zum Betteln ins Dort geschickt. Abends, wenn die Kinder nach Hause kamen, brachten sie manchmal 10-12 Goldstücke mit, mit denen sie sich ein etwas härteres Brot kaufen konnten und ein kleines Stück Fleisch. Mehr lag nicht drin. Auch in der Weihnachtszeit, gab es nicht mehr.

Es war der 24. Dezember. Und bald Heiligabend. An diesem Abend wollte die ganze Familie auf den Weihnachtsmarkt, auch wenn sie sich nichts leisten konnte. An diesem Tag aber, als sie auf dem Weg waren, zum Weihnachtsmarkt, sahen sie ein kleiner Junge, etwa 10 Jahre alt. Sie sahen, wie der kleine Junge bei einer anderen Familie, die ziemlich reich war, die Hände zu einer Schale faltete und fragte: ,, Geben sie mir ein Goldstück? Ich habe so großen Hunger. Bitte.’’ Doch der Familienvater antwortete: ,, Geh uns aus dem Weg, wir haben nichts für dich. Geh nach Hause.’’ Doch der Junge meinte: ,, Ich habe aber kein zu Hause, bitte, bitte, gebt mir doch etwas.’’ Traurig wandte sich der Junge ab und lief langsam weiter. Der armen Familie tat der Junge leid und deshalb rief der Vater: ,, Warte mal, mein Junge!’’ Der Junge drehte sich überrascht um. ,, Hier hast du drei Goldstücke. Mehr kann ich dir leider nicht geben, da wir selber nicht genug haben.’’

,, Oh, danke, vielen dank. Sie wissen ja gar nicht, wie viel mir das bedeutet.’’ Voller Freude lief der Junge davon. ,, Das hast du gut gemacht, Papi.’’, meinte die kleine Klara. Tomi fragte: ,, Können wir jetzt gehen? Ich habe Hunger.’’ ,, Aber natürlich mein Sohn.’’ Sie gingen schnell zum Weihnachtsmarkt und danach wieder nach Hause. Es hatte sehr viele schöne Dinge gehabt, auf dem Markt, aber einfach zu teuer. Ein kleiner Engel, aus Glas mit einer Kerze in der Hand hatte Klara besonders gut gefallen und Tomi sah eine kleine Eisenbahn mit Lokomotivführer. Doch Sie hatten nicht mal ein viertel von dem Geld. ,, Kaufen wir sie  das nächste mal?’’ , fragte Tomi seine Mutter.

,, Ach Tomi. Wir haben kein Geld für solche schöne Sachen.’’ Tomi und auch Klara waren sehr enttäuscht gewesen.

Als sie zu Hause ankamen, öffnete der Vater die Tür und alle gingen hinein. Sie hatten ein kleines Häuschen mit drei Zimmern. Im Grossen, dass war, wenn man zu Tür rein kam, war rechts neben der Tür der Esstisch, in einer Ecke der Kamin, in dem aber oft sehr wenig Feuer brannte, weil sie zu wenig Holz hatten, neben dem Kamin rechts mit Abstand stand in der Weihmachtszeit der Weihnachtsbaum, dann gab es eine Tür, dir führte in ein kleines Zimmer mit zwei Betten. Eines für die Kinder und eines für die Eltern. Im dritten Zimmer am anderen Ende vom Raum war das Badezimmer mit WC, Dusche, aus der aber so gut wie nie warmes Wasser raus kam. Im großen Raum, war links von der Tür die Küche. Klein, aber genug Platz für das Essen.

Als sie hinein gingen, blieben alle vor Überraschung den Mund offen. Auf dem Tisch war ein richtiges Festmahl hergerichtet, im Kamin brannte das Feuer und im Raum war es herrlich warm. Unter dem Baum lagen viele kleine und große Päckchen und der Raum war feierlich geschmückt. ,, Du lieber Himmel, wer war dass denn?’’, war das erste, wo man von der Mutter hörte. Klara, die zum Tisch gegangen war, um all die Köstlichkeiten zu betrachten, kam aufgeregt zu ihrer Mutter gelaufen und rief: ,, Mama, Mama! Das hier lag auf dem Tisch.’’ In der Hand hielt sie ein kleines Briefchen, wo hintendrauf ein Danke zu lesen war. Der Vater meinte zur Mutter:

,, Öffne ruhig den Brief. Wir wollen doch wissen, wer uns diese Geschenke gegeben hat und uns mit dem Köstlichen Festmahl überrascht hat.’’ Die Mutter öffnete den Brief und las laut vor:

 

Meine Lieben

 

Ich möchte mich ganz herzlich bei euch bedanken, dass ihr mir vorhin drei Goldstücke gegeben habt, ihr habt mir sehr geholfen. Als Dankeschön habe ich euch dieses Festmahl, das Feuer und die Geschenke gezaubert. Ich wünsche euch Frohe Weihnachten!

Euer Engel Gabriel

 

,, Ist das der Engel, von dem ihr uns immer erzählt habt?’’, fragte Tomi seinen Vater. ,, Ja, das ist dieser Engel. Der kleine Junge vorhin auf der Strasse war niemand anderes als der Engel Gabriel.’’ Die Familie war überglücklich und genoss das herrliche Festmahl. Nachdem sie fertig gegessen hatten, setzten sie sich vor den Weihnachtsbaum und sangen Weihnachtslieder. Dann durften sie endlich die Geschenke öffnen. Klara nahm ihr Päckchen, öffnete es vorsichtig und was hatte sie wohl drin? Genau, der kleine Glasengel mit der Kerze. ,, Mama, sieh nur, ich habe den Engel bekommen. Ist das nicht toll?’’ ,, Ja, Klara, das ist super.’’ Tomi öffnete sein Päckchen und in seinem war die Lokomotive mit dem Lokomotivführer zusammen. Er hüpfte vor Freude durch den ganzen Raum. ,, Hurra! Endlich habe ich eine Lokomotive.’’ Tomi bekam noch Schienen dazu, sonst konnte die Lokomotive ja nicht fahren. Die Mutter bekam einen Schal, den sie auch auf dem Markt gesehen hatte. Schneeweiß mit kleinen silbernen Engeln drauf. Knielang. Er war wunderschön. Und dazu noch ein Kochbuch. Genial! Der Vater bekam natürlich auch noch ein Geschenk. Er bekam einen Werkzeugkasten, damit er der Familie noch viele Möbel machen konnte. Und dann hatte es noch mindestens drei Pakete für alle unter dem Baum. Im einen war ein Geschirrset mit Besteck, Tellern, Kochtöpfe und Trinkgläsern. Dazu noch Kochlöffel. Im zweiten Paket war für jeden der Familie ein Schlafanzug mit dabei. Und im Dritten, das war ein Korb, dort waren lauter Esswahren drin. Brot, Wurst, Speck, Fleisch und noch Süßigkeiten. Dann hatte es noch ein kleines Bündelchen mit einem Briefchen dazu. Der Vater las laut vor, was drin stand:

 

Ich wünsche euch allen sehr viel Glück für die Zukunft und hoffe, dass ihr mit den Goldmünzen noch viele nützliche und schöne Dinge kaufen könnt.

 

,, Gabriel ist ein sehr guter Engel, stimmt`s Papi?’’, fragte Tomi. ,, Ja, da hast du recht, mein kleiner.’’, antwortete der Vater.

Die Familie verbrachte noch einen wunderschönen Abend und sie waren so Glücklich wie seit langem nicht mehr.

 

 

 

Ende

 

 

Der Weihnachtswunsch

 

Anna ist zehn Jahre alt. Sie hat strohblondes Haar und himmelblaue Augen. Anna hat ein riesen Wunsch: Sie möchte einmal das Christkind sehen können. Doch ihre Mutter sagt ihr immer wieder, dass das unmöglich sei. Niemand könne das Christkind sehen. Es sei unsichtbar. Doch diese Worte hielten Anna nicht von ihrem Wunsch ab. Sie war eben so: Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte man sie nicht mehr davon abhalten.

Es war Abend um acht Uhr. Die Mutter rief Anna ins Bett. Anna fragte ihre Mutter: ,, Ist morgen Heiligabend?’’ ,, Ja, Anna.’’ ,, Das bedeutet,’’ fragte Anna ihre Mutter, ,, dass morgen das Christkind kommt?’’,, Genau, Schlaf jetzt schön.’’ Annas Mutter verließ das Kinderzimmer. Anna dachte für sich: Und morgen werde ich das Christkind sehen. Es sieht bestimmt aus wie ein Engel. Mitten in den Gedanken versunken, schlief Anna ein.

Am nächsten Morgen machten Anna und ihre Familie einen Weihnachtsbummel. Es gab sehr viele schöne Schaufenster. In der Mitte der Stadt, stand ein riesengroßer Weihnachtsbaum. Anna und ihre Familie gingen jedes Jahr am Heiligabend um Zehn Uhr dort hin, weil sie mit ein paar Bürgern und Städter zusammen feierten. Anna freute sich riesig. Der Tag ging schnell vorbei und Annas Vater kaufte an einem Stand noch ein paar Bretzeln. Mmmm, die Familie liebte Bretzeln. Sie liefen gemütlich zum Weihnachtsbaum hinüber und sahen sich um. Anna entdeckte ein paar Mitschülerinnen und Mitschüler aus ihrer Klasse. Sogar ihre Lieblingslehrerin Frau Sehlig. Frau Sehlig war 35 Jahre alt.

Bald waren alle am Weihnachtsbaum versammelt und sangen Weihnachtslieder. Es brannte ein kleines Feuer. Es knisterte und spukte Glut in die Luft. Nach einer weile verteilten die Ersten ihre Geschenke ihren Freunden und Bekannten. Plötzlich gab es ein sehr heller Schein vom Himmel herab. Anna hatte Mühe noch etwas zu sehen. Der Schein wurde etwas dunkler und von oben herab kam ein Kind mit zwei Flügeln, goldenes Haar und einem schneeweißen Kleid. Es war ein Engel, aber nicht irgendein Engel, sondern das Christkind. Das Christkind kam nach unten auf die Erde. Es schwebte zu Anna und gab ihr etwas in die Hände. Eine goldene Kette mit einem Engel daran. Als Anna aufschaute um sich zu bedanken, war der Engel schon verschwunden. Anna war fassungslos. Zuerst wollte sie gar nicht glauben, was da gerade geschehen war, aber als sie die Kette in ihren Händen und die verdutzten Gesichter der Anderen sah, wusste sie, dass es wirklich geschehen war. Das war für Anna das schönste Weihnachtsfest das sie je erlebt hatte.

    

                                                              

 

 

ENDE

Die Weihnachtsüberraschung und der wunderschöne Traum


Liebe Leserinnen, Liebe Leser

Ich habe eine Frage an euch: Wie feiert ihr zu Hause Weihnachten? Ihr feiert bestimmt mit der ganzen Verwandtschaft, so, wie es die meisten Familien wohl machen. Mit vielen Geschenke, geschmücktem Weihnachtsbaum etc.

Also, ich kenne eine Familie, da muss der Vater weit, weit, weg von seiner Familie auch am Heiligabend Arbeiten. Oder kann er diese Weihnachten mit seiner Familie Weihnachten feiern? Lest selbst.

 

Übrigens, die Familie besteht aus einem Jungen und einem Mädchen. Der Junge ist 10 Jahre alt und heißt Martin. Das Mädchen ist 8Jahre alt und heißt Sabine.. Die Mutter heißt Martha und ist 27 Jahre alt und ihr Mann heißt Thomas und ist 28 Jahre alt. Wenn der Vater die Arbeit von Weit, weit, weg nicht angenommen hätte, so hätte er gar keine Arbeit mehr.

 

Die Mutter ruft gerade die Kinder zu Bett.

,, Sabine! Martin! Es ist zeit fürs Bett!’’,, Wir kommen schon Mama!’’ Die Familie heißt übrigens Familie Wollmut und ist sehr arm. Die Familie wohnt in einem armen viertel der Stadt, in dem viertel, wo nur die Meisten arm sind. Die Familie Wollmut, wohnt in einem kleinen hübschen Holzhäuschen mit roten Fensterläden und einer Holztür. Der innere Raum des kleinen Hauses, hat einfach nur 3 ganze Räume. Der erste Raum hat die Stube mit Esstisch, eigentlich gemischt mit Kamin einem Sofa und einem Sessel. Außer wenn es gerade Weihnachten ist, steht in einer Ecke ein Weihnachtsbaum. Dass ist ein Raum. Der zweite Raum hat alle Betten, ein Kleiderschrank, Kommode, Lavabo und noch ein Pult mit einem Hocker. Der dritte Raum besteht aus der Küche und einer winzigen Kammer mit dem WC. In der Küche befindet sich auch noch das Brennholz. Das Haus hat keinen Schuppen, weil links und rechts neben dem Haus Häuser stehen. Auf der gegenüberliegenden Seite, stehen noch einmal Häuser.

Sabine und Martin liegen in ihren Betten und hören der Mutter bei einer Gutenachtgeschichte zu. Eine wunderschöne Geschichte. Eigentlich sind es zwei.   Es handelt sich von einem Engel namens Gabriel. Er hat die Aufgabe etwas Gutes zu tun, um zu beweisen, dass er ein guter Engel sein wird. Die Aufgabe heißt: Hilf einer Familie, die sehr arm ist und Hilfe braucht.

Der Engel Gabriel geht sofort auf die Suche nach einer Familie die seine Hilfe braucht. Er braucht nicht lange zu suchen, bis er eine findet.

Es wird wunderbar erklärt, wie er der Familie hilft.

Die zweite Geschichte handelt davon, wie der Engel Gabriel Maria und Josef bei der Flucht nach Ägypten hilft und wie sie den Krieg überstehen.

Als die Geschichte fertig ist fragt Sabine die Muter: ,, Mama? Kommt Vater für Weihnachten zu uns nach Hause?’’,, Ich weiß es nicht, mein Schatz.’’ Sie gibt den beiden Kindern noch einen Gutenachtkuss und geht dann auch ins Bett. Sie Betet noch kurz etwas:

 

Lieber Gott

Bitte beschütze meine Kinder und meinen Mann bei seiner Arbeit.

Bitte lass es geschehen, dass mein Mann zu Weihnachten nach Hause kommen kann. Ich danke dir für alles.

Amen

Danach schläft sie ein. In der Nacht, hat sie einen wunderschönen Traum:

Sie träumt von einem Engel Gabriel, der ihr etwas sagt: Hör mir gut zu und vergiss nicht, was ich dir jetzt sagen werde: Dein Mann wird am 24 Dezember zu euch kommen und zwar am Morgen um 9 Uhr wird er bei euch sein. Erzähl deinen Kindern noch nichts, es soll eine Überraschung sein. Vergiss nicht was ich dir gesagt habe.  Träum was Schönes. Und schon war der Traum da:

Sie ging mit ihren beiden Kindern spazieren. Plötzlich sprangen die Kinder voller Freude auf jemanden zu, der sie in die Arme schloss. Sie erkannte diesen jemanden nicht. Dann war er bei ihr, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und nahm sie ebenfalls in die Arme. Und jetzt erkannte sie diesen jemand: Es war ihr Mann. Und kaum hatte sie sich an ihn geschmiegt, war er wieder verschwunden. Und der Traum zu ende.

Sie erwachte und wünschte sich von ganzem Herzen, dass ihr Mann jetzt bei ihr währe. Dann kam ihr in den Sinn, was der Engel im Traum zu ihr gesagt hatte. Am 24 Dezember, wird dein Mann zu euch kommen und zwar am Morgen um 9 Uhr.

Und der 24 Dezember war ja schon Morgen. Sie freute sich schon jetzt darauf und nahm sich vor um ca. 8 Uhr aufzustehen. Aber jetzt ging sie zu erst in die Küche und hantierte dort herum.                      

Martha erwacht und ist sofort hellwach. Sie geht nach drüben in die Küche und bereitet das Frühstück vor. Nach einer stunde klopft es an die Tür. Sie geht sofort hin und öffnet die Tür. Draußen steht ihr Mann und nimmt sie sofort in den Arm. Sie ist überglücklich. ,, Ach Thomas! Wie bin ich froh, dass du endlich nach Hause kommen konntest.’’ ,, Ach Martha. Wie geht es dir du den Kindern?’’ Bevor Martha ihm antworten konnte, wurde sie von laut aufschreienden Kindern unterbrochen. ,, Papa! Papa! Du bist wieder da!’’ Nachdem sie sich begrüßt, umarmt und gefreut hatten, gingen sie ins haus hinein.

Am Abend feierte die ganze Familie zusammen Weihnachten und waren froh, dass wieder alle zusammen waren.

 

Und wenn sie nicht gestorben sind, so feiern sie noch heute.

 

Ende

 

 

 

Jakob und das Christkind

 

Hallo, ich heiße Jakob und bin 12 Jahre alt. Ich wohne in Ägypten in einem riesigen Palast. Mein Vater ist König und ich werde sein Nachfolger sein. Ich möchte euch erzählen, wie ich das Christkind kennen gelernt habe. Ich wusste damals noch nicht, was ein Christkind war, bis ich es eines Nachts erfahren durfte...

 

Ich war gerade eingeschlafen, als mein Vater in mein Zimmer stürzte. ,, Sohn, Sohn! Steh auf und mach dich bereit, wir werden bald losziehen!’’ Und schon war er wieder weg. Ich wusste zwar nicht, wieso ich mich anziehen sollte, aber ich folgte trotzdem seinem Befehl.

Ich ging immer noch schlaftrunken nach unten und bevor ich mich versah, hatten sie mich schon auf mein Kamel gesetzt. Mein Vater setzte sich auf sein Kamel. Wir ritten und ritten und ritten und langsam tat mir den Hintern weh. Ich war eben nur selten auf meinem Kamel geritten damals, als ich erst 8 Jahre alt war.

 

Langsam aber sicher brach der Morgen an. Ich war mittlerweile etwas wach geworden und schaute in den Morgenhimmel hinein, als ich noch einen Stern sah. Direkt über meinem Kopf. ,,Vater? Was ist denn das für ein Stern da oben?’’

,, Das ist der Stern von Bethlehem.’’ Mehr sagte er nicht. ,, Wo führt der Stern uns denn hin?’’,, Nach Bethlehem, zu unserem neugeborenen König.’’ Jetzt kapierte ich gar nichts mehr. Zu unserem neugeborenem König? Ich war doch der Nachfolger, oder? ,, Aber Vater, ich werde doch der neue König sein, oder? Du hast es mir gesagt.’’ ,, Dieser König, der jetzt geboren ist, ist der König der ganzen Welt. Er regiert über uns alle. Aber du mein Sohn, du Wirst Herrscher über meinem Königreich sein. Verstehst du was ich meine?’’

,, Ja, Vater.’’ Nach einer Weile erkannte ich schon von weitem einen Stall. Da musste der neugeborene König drin sein. Wir gingen in den Stall und ich sah zwei Menschen neben einer Krippe am Boden knien. In der Krippe lag ein kleines Kind, in einer Krippe mit Stroh gefüllt. Das war der neugeborene König. Und die zwei Menschen daneben, waren Maria und Josef, die Eltern des Kleinen Kindleins.

Ich war überglücklich und wusste, dass ich diesen Augenblick niemals vergessen würde.

Und, hat euch die Geschichte gefallen? Ich hoffe es. Bis zum nächsten Abendteuer, ich freu mich schon.

                                                       

 

                                         Ende

Kleines Gedicht

 

Winterszeit, Winterszeit, bald ist es wieder so weit.

Der Weihnachtsmann, der Weihnachtsmann steht mit dem Schlitten bereit. 

Seine Renntiere ziehen ihn in die Höhe, dort oben gibt`s eine kleine Böe.

Gebt acht, ihr lieben Kinderlein, sonst kommt der Weihnachtsmann nicht ins Haus hinein.

Denn durch den Schornstein da kommt er nicht, dazu hat er viel zu viel Gewicht.

Hängt eure Socken an den Kamin, da kommt er am Besten hin.

Kaum ist er da, ist er auch schon wieder weg, was wohl in euren Socken steckt?

Nun wünsch ich euch eine frohe Weihnachtszeit, voller Glück und Seeligkeit.

Weihnachtsgedicht

 

Es schneit, es schneit, jetzt ist wieder Weihnachtszeit.

Die Weihnachtszeit bringt Liebe, Glück und Seeligkeit.

Alle freu`n sich schon auf die Geschenke unterm Weihnachtsbaum,

die Weihnachtszeit ist wie ein wunderschöner Traum.

Man sitzt am Abend gemeinsam unter dem Weihnachtsbaum, singt Weihnachtslieder und genießt die Wärme in diesem Raum.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.06.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An alle, die gerne Weihnachtsgeschichten lesen- ob jetzt Weihnachten ist oder nicht xD

Nächste Seite
Seite 1 /