Ich höre das Rauschen der Wellen.
Ich fühle den Wind, der durch meine Haare weht.
Ich rieche die frische Luft vom Meer.
Ich fühle mich frei und federleicht.
Der feine Sand zwischen meinen Zehen kitzelt.
Ich muss ein wenig lächeln.
Ich stehe langsam auf und halte mein Gesicht in die Sonne.
Im Moment fühle ich mich wunderbar.
Doch solche Momente halten immer viel zu kurz- wenn man je einen solchen Moment erlebt.
Ich gehe langsam auf das Meer zu, komme dem Meer immer näher.
Ich fühle schon die ersten Wellen unter meinen Füssen.
Ich laufe immer weiter bis meine Beine im Wasser sind.
Ich fühle kurz ein wehmütiges, trauriges Gefühl in mir aufsteigen.
Ich laufe wieder weiter.
Mein Oberkörper ist nun auch mit Wasser bedeckt.
Das Wasser ist kalt, doch ich fühle nichts mehr.
Weder Wärme, noch kälte, Traurigkeit, noch Schmerz oder Glücksgefühle.
In mir drin ist alles leer.
Alles kaputt.
Ich laufe langsam weiter und geniesse noch die letzten Sonnernstrahlen und die letzten paar Atemzüge.
Plötzlich verschwindet der Boden unter mir.
Ich atme weiter, kriege jedoch nur Wasser in meine Lungen.
Kurz überkommt mich die Panik.
Doch ich versuche mich zu beruhigen.
Es war schliesslich das, was ich wollte.
Dennoch laufen mir ein paar Tränen über das Gesicht.
Das Licht wird schwächer, mein Körper fühlt sich taub an.
Ich schliesse die Augen und lasse mich treiben.
Treiben ins ewige Jenseits, wo keine Probleme auf mich warten.
Wo ich nicht verletzt werden kann. Wo man mich nicht alleine lässt.
Wo man mich so nimmt, wie ich bin.
Tag der Veröffentlichung: 07.06.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Meinen lieben Leserinnen und Lesern und dem Meer, das unsere Spuren immer wieder verwischt..