Erstes Kapitel
Tagebucheintrag von Valetta
1.Juli
Liebes Tagebuch!
Ich heiße Valetta, so wie die Hauptstadt von Malta. Dort wurde ich geboren und getauft. Du kannst mich aber ruhig Valy nennen (Wenn du reden könntest.....).
So nennt mich meine ganze Klasse. Naja, nur die Mädchen. Ich gehe in die 7. Klasse am Bundesgym. Meine Noten sind ziemlich schlecht, aber ich habe es trotzdem geschafft, hier zur Schule zu gehen. Immer hin habe ich schon fünf 5-en geschrieben. Mami sagt immer, ich täte ihr leid. Schließlich lerne ich so viel und bekomme trotzdem eine 5. Aber Emma lernt nichts und bekommt eine 1-2. Unfähr, nicht? Im Grunde habe ich nichts gegen Emma, aber ich finde es ungerecht. Dafür brauche ich in Geografie und Sozialkunde nie etwas lernen und bekomme trotzdem eine glatte 1. Emma kann da nur aus den Lappen gucken. Jetzt fragst du dich sicher wer Emma überhaupt ist. Nun ja, sie ist meine gefälschte Zwillingsschwester. Seltsam, nicht. Aber du weißt doch sicher was das ist. Da du aber nicht antworten kannst, erkläre ich es sicherheits halber.
Also Emma hat die Zwillingsschwester meiner Mami als Mutter. Ihr Vater ist der Zwillingsbruder meines Vaters. Zufälligerweise sind wir am selben Tag geboren und nur 3 Minuten auseinander. Wir sehen uns so ähnlich, wie Zwillingsschwestern. Aber da sind noch eine dritte und vierte im Bunde: Laura und Meggie. Laura ist Emmas echte Zwillingsschwester und Meggie meine. Wir gleichen uns wie ein Ei dem anderen. Meist denken die Leute das wir Vierlinge oder sowas sind. Hahaha, kann ich nur sagen. Aber es stimmt. Wir sehen uns echt ähnlich. Überall heißt es Valy, Meggie, Emm und Laurie. Meggie heißt wirklich Meggie. Das findet sie gemein, weil sie keinen Spitznamen hat. Wir vier mögen uns sehr gerne, so wie Schwestern. Und weil wir gemeinsam in einem Haus wohnen (Mami und ihre Schwester, Tante Miranda, dessen Mann, Onkel Sven und Papi wohnen mit uns Mädchen in einer Wohngemeinschaft) sind wir auch so was ähnliches wie Schwestern und wohnen in einem Zimmer. Mami heißt übrigens Mirabell und wir können sie kaum von Tante Miranda unterscheiden. Das ist lustig, wenn ich mal etwas von Mami brauche und merke plötzlich, dass das Tante Miranda ist. Auch mit unseren Vätern ist das so. Onkel Sven und Papa, der mit Vornamen David heißt, sehen sich zu verwechseln ähnlich.
Einmal waren wir sogar in der Zeitung, denn es kommt nicht alle Tage vor, dass es eine Familie gibt, in der 2 Schwestern und 2 Brüder Zwillinge sind und dann eine der Schwestern den einen Bruder heiratet und die andere den anderen und das dann alle beide Paare Zwillinge bekommen, die aussehen wie Vierlinge.
In unserem Zimmer ist es sehr gemütlich, denn jede mag ein Element am liebsten und richtet seinen Teil des Zimmers danach ein. Ich bin Luft und lese sehr gerne. In meinem Teil steht ein Regal voller Bücher und DVDs. Am liebsten lese ich Fantasy, Star und Mädchenbücher. Auf einer Pinnwand habe ich Posters von Stars befestigt. Die Schauspielerin VaLetta Sharons mag ich besonders gern. Nicht nur, weil sie so heißt wie ich, sondern weil sie in meinen Lieblingsfilmen
Rory in Panik und in Sonnenuntergang mitspielt. Meine Bettwäsche und die Wände sind hellblau mit etwas dunkelrosa. Ich benutze einen Raumspray, der nach Sommerluft duftet. Wenn uns vier fad ist, habe ich die besten Ideen. Mein Glücksbringer ist eine CD die an meinem Geburtstag erschienen ist.
Meggie ist Wasser. Sie liebt das Unergründliche und glaubt an Hexen, Elfen und Kobolde. An ihren Fenstern hängen Vorhänge aus Nachtblaue Seide und am Boden hat sie einen Nachtblauen Perserteppich. Ihr Glücksbringer ist ein Nachtblauer Teddybär und sogar die Wände sind Nachtblau. Auch sie liest sehr gern. Am liebsten hat sie Gruselgeschichten und Mysthikbücher. Meggie ist Schlafwandlerin.
Emma ist Erde. Sie liebt es, Zeit mit Freundinnen und ihrer Clique zu verbringen. Zwei ihrer Hobbys sind lesen und kochen, deshalb kombiniert sie die beiden und liest für ihr Leben gern Kochbücher. Ihre Clique hat ihr geholfen, ihr Zimmer in einem hübschen Frühlingsmäßigen hellgrün auszumalen. Sie hat auch einen Glücksbringer, ein kleines 6-blättriges Kleeblatt, das sie an einem Geburtstag geschenkt bekommen hat. Dorothy, ihre 3-farbige Glückskatze ist auch ein Glücksbringer und gleichzeitig ein Haustier. Auch Sport betreibt sie sehr viel. Ihr Lieblingssport ist Federball. Immer wenn wir vier Streit haben, beginnt sie immer mit der Versöhnung.
Laura ist Feuer. Sie versteht sich mit Jungs am besten von uns. Am liebsten trägt sie rot-rosa Kleidung und hat immer ihre Kette mit dem Feueranhänger darauf um den Hals. Auch sie liest sehr gern. Am liebsten hat sie Beautybücher und Mädchenmagizine. Ihr Zimmer hat sie in einem dunkelrosarot angemalt.
Also, das sind wir. Wir sind nicht nur verwandt (als Kusinen, sowie Schwestern) sondern auch allerbeste Freundinnen. Das ist nicht gerade leicht, da wir, wie schon erzählt, sehr verschieden sind. Meine beste Freundin Malin muss ich noch vorstellen. Sie ist normal groß, hat dunkelbraunes Haar und leuchtend blaue Augen. Ein besonderes Merkmal ist, dass sie Sommersprossen hat. Genau 25. Sie geht mit mir in die Klasse und sitzt neben mir. Eltern hat sie keine mehr. Malin wohnt bei ihrer Großtante Adelheid und Großmutter Rosalind. Die beiden sind sehr streng und Malin darf nie jemanden einladen. Dafür kann sie immer zu mir, wann immer sie will. Am Abend telefonieren wir beide oft. Meist rufe ich an, weil ihre Erziehungsberechtigten es selten erlauben, dass sie mich anruft. Meine Mami und mein Papi sind nie streng. Mami kommt mir vor wie meine große Schwester. Auch Tante Miranda und Onkel Sven sind das Gegenteil von streng. He, das reimt sich! Wahrscheinlich sind sie das, weil sie noch sehr jung sind. Papi und Onkel Sven sind erst 32, Mami und Tante Miranda erst 30.
Das wars für heute. Und ehe ich es vergesse: Heute ist der erste Tag Sommerferien!
Deine Valetta
Geschichte
„He, gib das zurück! Das ist Mamis Wolle und nicht dein Spielzeug!“, rief Emma und drohte ihrer Katze Dorothy mit dem Finger. Doch diese kümmerte sich gar nicht darum, im Gegenteil, sie verhedderte sich noch mehr in das braune Wollknäuel. „Kann mir nicht mal jemand helfen, dieser Göre die Wolle abzunehmen?“, fluchte sie verzweifelt. Laurie kam grinsend aus dem Badezimmer. „Siehst du, in welche Schwierigkeiten dich dieses Balg bringt. Meine Feuersalamander Fridolin, Friedericke, Frederick und Frieda hingegen bleiben brav in ihrem Terrarium und verfangen sich nicht in Wollknäuel“, lachte sie und nahm kurzer Hand eine Schere und schnitt einen Faden einfach durch. „Was ist denn hier los?“ Plötzlich stand Meggie im Türrahmen und blickte verschmitzt auf die tobende Katze. „Nun, Emm hat Dory nicht mehr ganz im Griff“, spottete Laurie schadenfroh. „Haha! Wieso musst du immer auf mich losgehen Laura Twen?“, schrie Emm zurück. „War nicht so gemeint. Du weißt, ich kann manchmal nicht anders. Tut mir echt leid“, murmelte Laura entschuldigend, denn sie wusste, wenn Emma jemanden mit vollem Namen nannte, hatte dieser es zu weit getrieben. Schon war Emma wieder ausgesöhnt und reichte Laura grinsend die Hand. Meggie stöhnte: „Müsst ihr immer streiten wenn es gar keinen Grund gibt? Ich soll euch ausrichten, das Abendessen ist fertig“ Die beiden nickten und folgten ihr die Treppe hinunter. Im Esszimmer roch es schon gut nach Würstchen und Vanillepudding. „Können wir helfen?“, fragte Emma hilfsbereit. „Keine Sorge, Valetta schafft das schon. Morgen hast du sowieso wieder Küchendienst“, erwiderte Miranda gut gelaunt und wusch das Geschirr. „Bist du Mam oder Tante Mimibell?“, erwiderte Emm. „Natürlich bin ich Mimibell. Siehst du das nicht, Herzchen?“, scherzte Miri. „Ach so tut mir leid, Tantchen. War sowieso nur ein Scherz. Natürlich weiß ich, dass ich meine Tante vor mir habe, und nicht Mam“, entschuldigte sich. „Da bin ich mir nicht so sicher, denn ich bin deine Mam. Also wirklich, du solltest deine Tante und deine Mam schon auseinanderhalten können, Schätzchen“ „Oh nein, wieso fall ich immer auf deine öden Tricks rein? Du hast mich versucht, mich mit Mimibells „Herzchen“ auszutricksen!“ „Ja, genau so ist es, Schätzchen. Seht doch mal nach, ob Valy Hilfe braucht, ja?“ „Ja, Tantchen. Wir werden Valy doch nicht im Stich lassen. Ich meine, ich natürlich nicht. Von den anderen erwarte ich es auch nicht. Wir hauen schon ab“, schmeichelte Meggie und winkte den anderen zum kommen. Die drei trotten in die Küche. „Hi Valy! Brauchst du Hilfe?“, fragte Laurie. „Nein, geht schon. Aber könnt ihr Mami sagen, dass der Bäcker angerufen hat?“, sagte Valy und lud Teller mit Würstchen auf ein Tablett. „Natürlich, Schwesterherz. Wo ist Mami?“, fragte Meggie. „Bei der Wäscheleine“, antwortete Valy. „Wir werden Tante Mimibell schon finden“, beeilte Laura sich zu sagen und verließ mit Emma und Meggie den Raum.
Wenig später standen die drei vor Mimibell und riefen: „Wir sollen dir ausrichten, der Bäcker.....“ Weiter kamen sie nicht, denn sie merkten, dass das vor ihnen gar nicht Mimibell sondern Miri war. „Der Bäcker hat was, Herzchen?“, fragte Mimibell alias Miri und pfiff durch die Zähne. „So leicht kannst du uns nicht täuschen! Wir wissen genau, dass du Tante Miri bist!“, keuchte Meggie. „Also wirklich, das hätte ich echt nicht von meiner Tochter erwartet, Emm“, schimpfte Mimibell alias Miri. „Haha, verraten! Ich bin nicht Emm, ich bin Meggie. Und Emm ist nicht Mimibells sondern Miris Tochter. Also hast du dich verraten!“, schrie Meggie. „Na gut, ich gebs zu, ich bin Tante Miri, oder auch Miranda, wenn ihr wollt. Für euch, Emm und Laurie natürlich Mam“, ärgerte sich Miri. „Aber wo ist dann Mami?“, fragte Meggie. „Ja, genau, Mam, wo ist Tante Mimibell oder Mirabell?“, schrien Emma und Laura. „Sie ist weg. Fort. Niemand weiß, wohin. Woran habt ihr mich eigentlich erkannt, Schätzchen?“, fragte Miranda ratlos. „An den Klamotten. Die hattest du auch in der Küche an. Das Herzchen hast du zwar gesagt wie Mami das tut, aber das half dir nicht. Bleib bei deinem Schätzchen, Tantchen. Und was heißt bitte Mami ist weg? Spurlos verschwunden?“, rief Meggie. „Ja, so ähnlich“, antwortete Miri und die Farbe wich ihr aus dem Gesicht.
„Wir müssen sie finden! Sie kann doch nicht verschwunden sein!“, rief Meggie. „Ja, genau! Wir werden Tante Mimibell finden“, sagten Emm und Laurie. „Tut mir leid, aber ich, Sven und David haben schon viel gesucht. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, die Polizei zu verständigen. Sven hat sie schon angerufen“, flüsterte Miri. „Aber Tante Miranda, Mami wird doch nicht entführt worden sein, oder etwa doch?“, fragte Meggie ängstlich. „Ich will dir keine Angst einjagen, aber das ist möglich. Könnt ihr Valetta benachrichtigen?“, fragte Miranda. „Ja, das machen wir“, beeilte sich Laura zu sagen, packte Meggie am Arm und ging mit den anderen Richtung Haus.
In der Zwischenzeit hatte Valy den Tisch gedeckt. „Valy, bitte erschrick nicht, aber Mami ist weg“, flüsterte Meggie, „Die Eltern haben schon die Polizei verständigt.“
Tag der Veröffentlichung: 23.12.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle.