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Kapitel eins

Hallo. Bevor ich anfange zu erzählen, möchte ich mich vorstellen. Ich heiße Katharina, bin sechzehn Jahre alt und lebe mit meinen Eltern und meinem kleinen Bruder in Essen in Nordrhein- Westfalen. Ich gehe demnächst in die zehnte Klasse. Meine besten Freundinnen heißen Melanie und Hannah. Die beiden sind fünfzehn Jahre alt und haben beide einen Freund, der Marcel heißt. Die beiden sind frech, während ich eher schüchtern bin. Ich habe auch einen Freund. Wie wir uns kennengelernt haben, möchte ich euch erzählen. Das Ganze beginnt an unserem ersten Ferienwochenende.


„Hast du deine Koffer fertig?“, fragte mich meine Mutter zum bestimmt elften Mal. „Denk an den Pass und das Geld.“ „Ja Mama!“, antwortete ich völlig genervt. Heute würde ich mit Hannah und Melanie zu Mellis Vater fahren, der seit eineinhalb Jahren in Spanien lebte. Ihre Eltern waren geschieden und ihr Vater hatte eine gebürtige Spanierin geheiratet und ihren Sohn und ihre Tochter adoptiert. Melli hasste ihre Adoptivgeschwister. Ich versank in meinen Erinnerungen.

Vier Wochen zuvor:

„Ich soll in den Sommerferien vier Wochen bei meinem Vater und seiner Familie verbringen.“, erzählte sie uns in der ersten großen Pause. „ Ich will da nicht hin! Ich hasse sie! Arabella und Paolo und ihre achso feine Mutter Pepita sind zum Kotzen. Könnt ihr nicht mitkommen, dann wird es lustiger und ich vermisse Marcel nicht so!“ Am nächsten Tag konnte Melanies Mutter drei Flugtickets nach Pontevedra buchen. „Schön, das ihr mitkommt.“, meinte Melli.

„Wir müssen Hannah abholen.“, riss meine Mutter mich aus meinen Gedanken. „Ich komme schon!“ Keine zehn Minuten später saß Hannah neben mir im Auto und wir fuhren zum Flughafen in Düsseldorf. Hannahs Mutter saß auf dem Beifahrersitz. „Hannah, Kathi. Endlich. Ich habe euch schon vermisst, dabei habe ich euch Mittwoch das letzte Mal gesehen.“ „Hallo Melli, Hey!“, begrüßten wir sie. „Super, dass wir zusammen wegfahren dürfen.“, sagte ich. Die anderen stimmten mir zu. Mellis Vater würde uns abholen, sobald wir gelandet wären. Aber bevor wir im sonnigen Spanien das Flugzeug verlassen würden, lag ein fünfeinhalb stündiger Flug vor uns. Wir saßen zu dritt in einer Reihe. Ich hatte etwas Angst, weil es mein erster Flug war. Als wir abhoben, regnete es leicht. Dafür dass wir zweite Klasse flogen, war der Service super. Als wir in Pontevedra landeten, stand dort Mellis Vater mit seinen anderen Kindern.

Paolo war ca. 1,90m groß, hatte schwarze Haare und einen leicht bräunlichen Teint. Seine Augen waren leuchtend grün, fast so wie bei einer Katze, und stachen heraus. Er schenkte mir ein strahlendes Lächeln. „Wow. Paolo ist ja süß. Und er hat tolle Locken.“, flüsterte ich Hannah zu. Arabella hatte hüftlange braune Locken und dunkelbraune Augen. Ihr Teint war Paolos sehr ähnlich. „Arabella ist schön. Mit ihren Haaren kann man bestimmt tolle Frisuren machen.", wisperte Hannah zurück. „Hallo Süße. Hallo Hannah.“, begrüßte Melanies Vater meine Freundinnen. „Du musst Kathi sein. Herzlich Willkommen in Pontevedra. Schön dich kennen zu lernen. Ich bin Frank. Du darfst mich duzen, wie die anderen es auch machen.“ Arabella murrte: „Papa, können wir los? Wir kommen zu spät! Die Mädchen wollen sich bestimmt umziehen.“ Sie sprach perfekt Deutsch. Auch Paolo drängte zum Aufbruch. Er hatte die Koffer im Autobus verstaut und war bereits ein gestiegen. Arabella kletterte in die hintere Reihe. Wir mussten auf der Mittelbank sitzen. Nach einer weiteren halben Stunde, waren wir am Ferienhaus angekommen. Es war 10 Minuten vom Strand entfernt, schneeweiß, hatte einen Obst- und Gemüsegarten, eine Veranda, zwei Etagen und einen Dachboden. Vor dem Haus standen vier Motorroller. Paolo sagte: „Mit den Rollern werden wir die nächsten vier Wochen fahren. Hier fahren wir ab vierzehn Motorroller. Normalerweise fahre ich Motorrad, aber ich will euch ja nicht davon brausen.“ Auch er sprach Deutsch. „Warum Motorrad? Wie alt ist er denn?“, fragte ich Melanie leise. „Ich bin achtzehn.“, antworte Paolo selbst, weil er meine Frage mitbekommen hatte. „Arabella ist elf.“ „Frank! Arabella! Paolo!“, kam ein Ruf vom Haus her. Pepita stand in der Tür. „Hallo Mädchen. Ich bin Pepita, Franks Frau.“ Pepita war ein Ebenbild Arabellas. Oder andersherum? Sie zeigte uns unsere Zimmer im zweiten Stock. In den Wänden waren Verbindungstüren und wir teilten uns einen großen Balkon. „Die Türen hat Papa ähm... also Frank extra eingebaut.“, sagte Paolo stolz. „Paolo!“, rief Pepita aus der Küche. „Komm sofort helfen!“ „Pff. Papa sagen sie zu ihm. Er ist mein Vater.“ Melanie war stinksauer. Wir gingen aus ihrem Zimmer. Melanie hatte vom Flur aus das Zimmer in der Mitte. Rechts neben ihr schlief Hannah und am ganz rechten Ende des Flurs Arabella. Am ganz rechten Ende war auch das Badezimmer für die Jugendlichen. Links von Melli war mein Zimmer und neben mir schlief Paolo. Mein Zimmer war sehr schön und vor allem gemütlich eingerichtet. Der Tür gegenüber stand ein riesengroßes Himmelbett. Rechts davon war ein alter Kleiderschrank, der die gleiche dunkle Holzfarbe hatte wie das Gestell des Himmelbetts. Daneben an der Wand waren die Verbindungstür und ein Bücherregal, mit deutschsprachigen Büchern, wie ich feststellen durfte. Links neben dem Bett war die Balkontür. Davor hingen weiße Vorhänge, aus deren Stoff auch die bodenlangen Vorhänge des Bettes waren. An der linken Wand stand ein Schreibtisch, der ebenfalls aus dunklem Holz war. Davor stand ein Stuhl mit einem hellen Kissen. Auf dem Schreibtisch lag ein Zettel.

Für Melanie, Hannah & Katharina

Wir wollen eure Ankunft feiern und haben eine Party organisiert.
Bitte macht euch frisch und kommt auf die Veranda.

Pepita
&
Frank

„Mädels, wir haben eine Einladung. Es gibt eine Party für uns. Unten auf der Veranda. Macht euch fertig.“ Melanie sah nicht gerade glücklich aus, als sie hörte, dass sie nicht fehlen konnte. Hannah und ich jedoch waren super drauf und innerhalb einer Viertelstunde fertig. Melanie brauchte zehn Minuten länger. Gemeinsam gingen wir nach unten und wurden von einer Gruppe Mädchen und Jungen in unserem Alter empfangen. Sie hatten ein Plakat gemalt und Herzlich Willkommen! darauf geschrieben. Erst standen wir unschlüssig herum, doch Paolo meinte: „Seid ihr Eisblöcke oder was? Sie können Deutsch, also taut mal auf. Das ist kein Staatsbankett.“ Und wirklich, nach und nach tauten wir auf.


Kapitel zwei

Ich sah, wie Paolo sich lange mit einem Mädchen namens Mercedes unterhielt. Sie standen in der Nähe des Obstgartens und sie redete auf ihn ein. Das Buffet war ganz in ihrer Nähe, also tat ich so, als ob ich mir noch etwas zu Essen holen wollte und belauschte ihr Gespräch. Mercedes versuchte ihn zu überreden, wieder mit ihr zusammen sein, doch Paolo schüttelte sie ab. Mercedes war sehr hübsch. Sie hatte schöne Beine, braungebrannte Haut, lange blonde Haare, blaue Augen und sie trug einen sehr, sehr knappen Minirock und ein schulterfreies Top. Mit ihr kann ich nie mithalten. Ich habe mittelblondes Haar, käseweiße Haut, braune Augen, bin zwar groß und dünn, aber ich trage nicht so sexy Klamotten wie sie. Ich trug nur ein knielanges Sommerkleid mit Flatterärmeln. Meine Gedanken teilte ich Hannah mit. „Quatsch, du bist eine Schönheit. Und nach dem Urlaub ist deine Haut naturbraun. Du brauchst keine Sonnenbank dafür. Man sieht, wie angegriffen ihre Haut ist.“, versuchte Hannah mich zu trösten. „Du bist auch viel schöner als ich! Du hast braune Haare, siehst immer gut aus und hast einen Freund. Und Melli ist auch so schön. Mit ihren hellblonden Haaren ist sie doch immer die Begehrteste von uns allen gewesen. Auf jeder Party wart ihr der Mittelpunkt.“ „Soll ich dir eine Liste mit den Namen der Jungen geben, die alle schon in dich verknallt waren und uns angebettelt haben ihnen ein Date mit dir zu verschaffen? Manchmal spinnst du wirklich.“ Ich ließ mich von ihr trösten und freute mich auf den restlichen Abend. Die Party wurde ein voller Erfolg und wir fielen erschöpft in die Betten. Am nächsten Morgen war ich als Erste wach. Ich ging unter die Dusche und ließ das warme Wasser auf mich herab laufen. Danach föhnte ich mir meine Haare und cremte mich mit Sonnencreme ein. Ich beschloss, mich nicht zu schminken, weil wir an diesem Tag schwimmen gehen wollten. Ich brachte meine Duschsachen in mein Zimmer und zog mich an. Ich trug meinen Bikini und darüber Hotpants und ein Top. Als Schuhe hatte ich Flip-Flops an. So ging ich in die Küche. Dort bereiteten Pepita, Frank und Paolo das Frühstück vor. Es gab Brötchen, Eier, verschiedene Aufschnitte und frischen Orangen- und Apfelsaft. Paolo trank einen Espresso. „Guten Morgen, Kathi! Möchtest du auch einen Espresso?“, fragte er mich. „Danke, nein. Ich trinke keinen Kaffee.“, antwortete ich. Ich war gespannt, was er für diesen Tag geplant hatte. „Was machen wir heute, außer schwimmen?“, fragte ich ihn darum. „Ich dachte, wir gehen zum Strand und heute Nachmittag fahren wir ins Dorf. Dort ist Flohmarkt. Du kriegst dort alles. Ob Kette oder Teppichboden.“ Ich wollte gerade zustimmen, aber jemand kam mir zuvor. „Super Idee!“, tönte Hannah von der Tür her. „Melli ist im Bad. Wir sollen mit dem Frühstück anfangen, es dauert wohl noch etwas.“, sagte Hannah. Ich setzte mich Paolo gegenüber hin und schaute ihn an.


Kapitel drei

„Vorsicht, Melli kommt! Versuch dich normal zu benehmen und iß etwas!“, raunte Hannah mir zu. Melanie setzte sich neben mich und ich sah, dass sie versucht hatte ihre Tränenspuren zu überdecken. Ich erklärte ihr: „Wir wollen mit Paolo an den Strand und anschließend ins Dorf. Bitte komm mit, ja!“ „Na gut, wir kennen uns hier nicht aus. Aber nächste Woche machen wir auch was alleine.“ Wir hatten das Frühstück beendet und gingen in mein Zimmer, um unsere weitere Planung zu machen. Ich dachte an Paolo und meine Gedanken schweiften ab. „Erde an Kathi! Hallo? Ach, ich weiß schon! Meinst du ich merke nicht, wie du Paolo anschaust? Ich bin nicht blöd! Du bist in ihn verknallt. Und naja... eigentlich, finde ich es nicht so schlecht. Und sowieso, du kannst auch nichts für deine Gefühle. Dann kannst du im nächsten Jahr mitkommen und Paolo besuchen und ich nehme Marcel mit.“ „Ok. Ich bin einverstanden. Das hört sich alles so gut an, aber ich habe keine Chancen. Er war mit Mercedes zusammen und sie will ihn zurück. Wie soll ich denn gegen Sie ankommen?“ „Hör mir mal zu! Du bist viel schöner als Mercedes und du hast bei weitem mehr Verstand. Du machst dich nicht kaputt, um jemand zu sein, der du nicht bist! Und Melli und ich helfen dir.“, mischte sich Hannah ein. In diesem Moment klopfte es an meiner Tür. „Herein!“ Paolo stand in der Tür. „Seid ihr fertig? Wir wollen los!“ „Natürlich, auf zum Strand!“, rief Melanie begeistert. Die zehn Minuten zum Strand gingen wir zu Fuß. Wir kamen an einem Trampelpfad an, der einen kleinen Berg hinab führte. Paolo half mir an den schwierigen Stellen. Leider war er auch Hannah und Melanie gegenüber hilfsbereit. Als wir unten ankamen, standen wir in einer Bucht und sahen auf azurblaues Wasser. Wir legten unsere Handtücher in den Sand und sprangen erstmal ins Meer. Das Wasser war von der Sonne aufgewärmt worden. Als wir wieder aus dem Wasser kamen, saß Mercedes keine fünf Meter von unsren Handtüchern entfernt im Sand. Sie trug einen noch knapperen Bikini als meiner es war. Als ich Sie dort sah, war mein Tag gelaufen. Ich beugte mich zu Paolo und flüsterte ihm ins Ohr: „Was macht Sie hier? Woher wusste sie, dass wir hier sind?“ „Keine Ahnung! Das hier ist unser Privatgrundstück, es gehört zum Haus und darf ohne unsere Erlaubnis nicht betreten werden. Es gibt auch noch einen Weg direkt vom Haus hierher, aber der ist nicht so schön wie der, den wir gegangen sind. Hoffentlich kommt sie heute Nachmittag nicht auch! Sie geht mir auf die Nerven!“ Wenig später gingen wir auf dem direkten Weg zum Haus zurück. Er war auf zwei Seiten mit Eisentoren verschlossen. Uns war die Lust aufs Baden vergangen. Wir aßen Paella, ein spanisches Gericht mit Muscheln, packten unsere Sachen und fuhren mit den Rollern ins Dorf. Wir drei Mädchen kauften uns Freundschaftsarmbänder aus Holz und auch Paolo kaufte einiges ein. Zwischendurch verschwand er plötzlich und tauchte kurz darauf mit einer neuen Einkaufstüte wieder auf. Er wollte keinem von uns zeigen, was er kaufte. Nach dem Flohmarktbesuch gingen wir Eis essen. Der weitere Tag wurde nicht mehr durch Mercedes gestört. Abends machten wir einen Mädchen-DVD-Abend mit Arabella.


Kapitel vier

Als ich eine Woche später abends ins Zimmer kam, lag dort wieder ein Zettel, mit einer Nachricht für uns. Er war in der Mitte gefaltet und an uns drei Mädchen gerichtet:

Wir wollen mit euch in den Freizeitpark fahren. Seid pünktlich um acht Uhr fertig.
Pepita
&
Frank

Als wir drei die Nachricht gelesen hatten, freuten wir uns auf den nächsten Tag. Melanie hatte sich mit ihrer Situation abgefunden. Vielleicht auch, weil ihr Vater sie mehr beachtete als uns andere. Sie hatte das schönste Zimmer und den besten Ausblick. Ihr Zimmer war das größte und wenn sie aus dem Fenster blickte hatte sie einen Blick in den Obstgarten und dahinter einen Blick auf die Bucht. Am nächsten Morgen ging es pünktlich um acht Uhr los. Wir fuhren anderthalb Stunden in den Freizeitpark “Spaß in Spanien“ und kamen dort an, kurz nachdem der Park für diesen Tag die Tore geöffnet hatte. Bis zum mittag hatten wir alle Wasserbahnen durch. Nachdem wir zu Mittag gegessen hatten, schauten wir uns die Varieteeshow an. Anschließend fuhren wir Achterbahn und die anderen fuhren noch Freefalltower. Dann ging es zurück. Im Ferienhaus angekommen, gab es Abendbrot und dann gingen wir alle ins Bett. Ein paar Tage später verbrachten wir den Vormittag am Strand und den Nachmittag im Nachbarort, wo ein Kino war, in dem deutsche Filme liefen. Abends um 21 Uhr schickten wir Arabella ins Bett. Wir mussten noch ihre Geburtstagsparty vorbereiten, die am nächsten Tag stattfinden würde. Paolo und ich wurden zum Gemüse und Gewürze holen in den Garten geschickt. „Hier sind Basilikum, Schnittlauch und Petersilie.“, sagte Paolo. „OK. Ich habe die Möhren, Kartoffeln und Radieschen. Wir sind fertig.“ Nachdem die großen Arbeiten getan waren, ging es ans Geschenke einpacken. Paolo ging kurz nach oben, um Arabellas Geschenk zu holen, das er auf dem Dachboden versteckt hatte. Auch wir hatten Arabella ein Geschenk gekauft. Sie kriegte ein Halstuch und ein Set mit Haarschmuck.


Kapitel fünf

Als ich an diesem Abend in mein Zimmer kam, lag auf meinem Kopfkissen ein Strauß roter Rosen und ein Brief:

Liebe Kathi,
Ich habe mitbekommen, dass du denkst, Mercedes wäre schöner als du. Mit diesen Gedanken bin ich sehr unzufrieden. Du bist das schönste und netteste Mädchen, das ich kenne. Ich wollte dir etwas sagen, aber ich kann es nicht aussprechen. Ich habe mich in dich verliebt. Tut mir leid, dass ich es dir nicht persönlich sagen kann, aber wenn du ähnlich empfindest, komm in mein Zimmer, ich warte auf dich.
Dein Paolo

Ich lief in Paolos Zimmer und tatsächlich: Dort saß er auf seinem Bett mit einer einzelnen roten Rose in der Hand, die er gedankenverloren drehte. Als ich rein kam, kam er auf mich zu und nahm mich in den Arm. „Ich wußte, dass du kommst. Mein Bauch hat es mir gesagt. Jetzt, wo du weißt, was ich für dich empfinde, ist es leichter mit dir zu sprechen.“ „Ja! Und ich dachte, Mercedes würde den Kampf um dich gewinnen. Dass du den Kampf schon entschieden hast, ist natürlich besser.“ „Finde ich auch. Sie war eine Klette. Ich war im Frühling eineinhalb Wochen mit ihr zusammen. Hör zu. Wir haben jetzt 22:45 Uhr. In einer halben Stunde müssen Frank und ich zum Flughafen. Wir wollen Melanie und Hannah überraschen, deshalb kommen ihre Freunde nachher an. Dass die Freunde der beiden denselben Namen haben, finde ich lustig. Frank wusste von meinem Brief und du darfst gleich mitfahren, wenn du willst.“ „Aber gerne. In der halben Stunde möchte ich dir etwas über mein Leben im Alltag erzählen. Ich besuche die Gesamtschule Holsterhausen in Essen und gehe in die zehnte Klasse. Wir haben jeweils fünf Klassen in den Jahrgängen fünf bis zehn. Ab der Oberstufe nur Kursunterricht. Melanie, Hannah und Melanies Freund sind in meinen Parallelklassen, wobei Melli und Hannah in eine Klasse gehen. Mit Melli habe ich nur Französisch zusammen. Mit Hannah und Marcel nur Latein.“ Paolo erklärte mir, dass er in Madrid lebte und ein Gymnasium besuchte. Als ich Paolo unsere Schulfächer erklärte, fragte Frank flüsternd von der Tür her: „Paolo? Ist Kathi bei dir?“ „Ja wir sind hier. Müssen wir schon los?“, fragte ich genauso leise zurück. Ja, wir mussten los. Am Flughafen war kaum etwas los, als wir um null Uhr dort ankamen. Über die Anzeigetafel erfuhren wir, dass der Flug Verspätung hatte. Gegen halb drei landete das Flugzeug aus Düsseldorf. „Kathi!“, schallte es mir synchron entgegen. „Hallo ihr zwei. Warum kommt ihr so spät?“, begrüßte ich die Jungs. „Wir mussten in Frankreich zwischenlanden. Ein Fluggast war ein Dieb und wurde erwischt und in Paris der Polizei übergeben.“ „Dann hattet ihr ja einen interessanten Flug. Ich bin Frank, Melanies Vater. Und das ist mein Sohn Paolo. Kathi kennt ihr ja schon etwas länger. Arabella, meine Tochter, schläft zu Hause. Sie wird Morgen zwölf und wir überraschen sie mit einer Party. Ich habe gedacht, dass die beiden Mädchen nicht so gern ohne euch feiern würden und euch deshalb eingeladen.“ „Hallo! Ich bin Melanies Freund.“, sagte Marcel. „Lasst uns fahren, ich bin müde.“, sagte ich.

Kapitel sechs

Wir fuhren zurück und kamen in einen Stau. Als wir endlich im Ferienhaus ankamen, war es bereits kurz vor sechs Uhr. Ich zeigte den Jungen ihre Zimmer. „Leider müssen wir euch im Erdgeschoss einquartieren, oben sind alle Zimmer belegt.“, erklärte ich ihnen. Ich ging nach oben duschte, zog mich um, schminkte mich und ging wieder nach unten. Melanies Freund war schon fertig und Hannahs Freund gerade im Bad. Auch Paolo ging nun nach oben. Ich erzählte, was wir schon alles gemacht hatten. Nach fünfzehn Minuten war Paolo wieder da. Ich stellte fest, dass Jungen im Bad nie so viel Zeit brauchen wie wir Mädchen. Wir deckten den Frühstickstisch und ich ging die beiden Mädchen wecken. Als Hannah im Bad war und Melanie sich in der Aufwachphase befand, ging ich wieder nach unten. Auch Pepita hatten die beiden Marcels nun kennengelernt. Nach fünf Minuten rief Melanie mich nach oben. „Was soll ich bloß anziehen?“, fragte sie mich. Ich riet ihr, etwas Schönes anzuziehen, denn schließlich sollte dieser Tag ein besonderer Tag werden. Gemeinsam mit Hannah gingen wir nach unten. Melanie und Hannah vertieften sich in ein Gespräch über Arabellas Party und wir betraten die Küche. Ohne sich umzusehen setzten sie sich. Ihre Freunde traten hinter sie und hielten ihnen die Augen zu. „Heh, was soll das!“, schrie Melli. „Dreh dich doch mal um.“, sagte ich. Hannah hatte ihren Freund schon gesehen. „Marcel, was machst du hier?!“ war Mellis Reaktion. Paolo und ich erzählten von unserem Ausflug zum Flughafen und Marcel schilderte den Fall mit dem Dieb. „Du wusstest davon und hast uns nichts gesagt“, schrien mich die beiden Mädchen an. „Langsam ihr zwei. Ja, ich wusste es von Paolo. Er hat mich gebeten mit zu fahren, weil er und Frank die beiden nicht kannten und ich wusste es auch erst seit gestern Abend.“, erklärte ich. „Kommt ihr sechs mit, Arabella wecken?“, fragte Pepita. „Aber natürlich!“, riefen Paolo und ich wie aus einem Munde. Wir weckten die Kleine mit Kuchen und einem Ständchen, dann gingen wir frühstücken. Nach dem Frühstück durfte Bella die Geschenke auspacken. Sie bedankte sich bei allen und wir feierten schonmal ein bisschen. Zum Mittagessen fuhren wir ins Dorf. Im Restaurant gab es sehr gutes Essen. Nachmittags schmückten wir das Haus und putzten und bereiteten den Rest der Strandparty vor. Irgendjemand lenkte Bella immer ab. Pepita schickte mich und Paolo ins Fernsehzimmer, um die Musikanlage und die Kabeltrommel zu holen. Paolo zog mich aufs Sofa. „Paolo? Bist du hier irgendwo?“, tönte Bellas Stimme durchs Haus. Paolo sagte mir ich solle ruhig sein. Leise schlichen wir zum Strand zurück, die Anlage und die Kabeltommel zwischen uns. „Wo wart ihr denn so lange?“, fragten uns die anderen. „Wir mussten warten, bis Arabella wieder in ihrem Zimmer war.“, erklärte Paolo. Kurz darauf gingen wir zum Abendbrot zurück ins Haus. Anschließend verbanden wir Arabella die Augen mit ihrem Halstuch und führten sie in die Bucht. Wir nahmen ihr das Halstuch ab und zeigten ihr unsere Überraschung. Das ganze Dorf war da. Bella schaute so verdutzt, dass wir anfingen zu lachen. Bella wurde von ihren Freundinnen umringt.

Kapitel sieben

„Ich weiß, was wir jetzt machen!“, flüsterte mir Paolo, der plötzlich neben mir stand, ins Ohr. „Ich zeige dir meinen Lieblingsplatz.“ Er führte mich geradewegs auf den Felsen zu, der die Bucht an einer Seite umrahmte und stupste einen Stein zur Seite. Dahinter kam ein Schloss zum Vorschein. „Hier ist dein eigener Schlüssel.“, sagte Paolo. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn zweimal um. Dann drückte ich die schwarz angemalte, getarnte Tür auf und Paolo verschwand im Dunkeln. Kurz darauf flammte eine Deckenbeleuchtung auf und ich sah, dass hier ein Tunnel rechteckig in den Fels geschlagen war und die Wände mit Holz verkleidet waren. Hier hingen ein Garderobenständer und ein Schlüsselbrett an der Wand. Wir gingen weiter und kamen in einen großen Raum, von dem noch vier weitere Räume abgingen. In diesem Raum standen ein Sofa ein niedriger Tisch und ein Fernseher. An der Wand hingen zwei Regale mit DVDs und Büchern. Drei der vier Türen waren offen. Eine führte in einen kleinen Raum, mit Dusche, Waschbecken und Toilette. Hier hingen ein Spiegel und ein kleines Schränkchen. Der nächste Raum war eine Küche mit Kühl- und Gefrierschrank, einem Herd, einer Spüle und Küchenschränken mit Küchenutensilien. Der dritte offene Raum war ein Schlafzimmer. Hier stand ein großes Doppelbett. Ein Schreibtisch, ein großer Spiegel und zwei Kleiderschränke waren ebenfalls vorhanden. „Ich hoffe, du hast deinen Bikini an, denn jetzt gehen wir schwimmen.“, mit diesen Worten öffnete Paolo die vierte Tür und ich stand in einer Bucht, die so war wie die, aus der wir gerade kamen, nur in klein. Als mir kalt wurde, wickelte Paolo mich in ein großes Handtuch. „Ich hoffe, du lässt dir von mir etwas schenken.“, sagte er. Er führte mich zu einem der Kleiderschränke und machte die Tür auf. Dort hingen ein rotes Tanzkleid mit Assescoires und ein weiteres Kleid. Paolo wollte, dass ich das Tanzkleid anzog. „Wir zeigen es allen, dass wir zusammen sind und was wir können, sollen die mal sehen.“ Wir gingen ins Wohnzimmer und Paolo zog mich aufs Sofa. Ich kuschelte mich an ihn und er drehte mein Gesicht ihm zu. Ich bekam den ersten richtigen Kuss meines Lebens. „Der perfekte Moment!“, sagte ich zu Paolo. „Jetzt aber los zurück zur Party. Wir werden bestimmt schon vermisst. Vergess deinen Haustürschlüssel nicht!“ Man vermisste uns wirklich. Nachdem ich die Tür abgeschlossen und mich umgedreht hatte blickte ich in die Gesichter von Melli, Hannah und ihren Freunden. Ich strahlte die vier an und war mir sicher, dass mein erhitztes Gesicht mich verriet. Paolo ging zur Musikanlage und legte Flamenco-Musik auf. War ich froh, dass ich in meiner Freizeit tanzte. Paolo und ich tanzten den Flamenco perfekt und alle sahen uns zu. Nach diesem Tanz kehrten wir zu den anderen Vieren zurück, die verdutzt drein schauten und sich nicht einen Millimeter bewegt hatten. Melanie tuschelte mit Hannah. „Naja, es geht mich nichts an, aber wir wollen alle wissen, was zwischen euch läuft. Übrigens, das gerade war super toll.“, sprudelte es aus Melanie hervor. „Hmhhh..., wie erkläre ich es euch am besten? Vielleicht so. Wir sind seit gestern zusammen. Haben ein eigenes Haus, aus dem wir vorhin gekommen sind. Wir waren vorhin schwimmen, das Kleid und die Accessoires hat Paolo auf dem Flohmarkt gekauft und es hing in meinem Schrank und ich liebe ihn und er mich.“, diese Aussage meinerseits unterlegte ich mit einem Kuss für Paolo, der wiederum meine Freunde in Staunen versetzte. Marcel meinte: „Wow. Wir dachten du wärst schüchtern und du hast dich selbst immer als schüchtern bezeichnet...“ Dieses Kompliment nahm ich gerne an. Den Abend und die Nacht verbrachten wir auf der Party. Paolo fragte Frank, was für den weiteren Tag geplant war. „Eigentlich hatten wir vor, richtig auszuschlafen. Was habt ihr vor?“ „Wir unternehmen etwas zu zweit, die anderen sind mit ihren Freunden weg. Also haben wir einen Tag für uns. Bella ist ja bei Yasmine. Dürfen wir die nächsten Wochen bei mir in der Wohnung schlafen? Sie ist fertig.“ „Ihr seid alt genug. Meinetwegen.“

Kapitel acht

Wir verzogen uns in unsere Wohnung. Ich ging noch einmal ins große Haus zurück und holte meine Sachen. Ich legte Melli einen Zettel hin, damit sie wusste, wo ich war. „Du Schatz. Ich müsste mal ein bisschen schlafen.“, sagte ich zu Paolo. Er wollte sein Bettzeug aus dem Zimmer tragen. „Das kommt nicht in Frage, du schläfst bei mir. Wir sind alt genug.“ Als wir wieder aufwachten, war es schon wieder der nächste Tag. Wir hatten 24Stunden durch geschlafen. „Du, ich hab‘ eine Idee. Wir basteln Melli und Hannah auch solche Häuser.“, sagte ich zu Paolo. Wir machten Frühstück und gingen dann zurück zum Haus, um das Werkzeug zu holen. In der Garage des Hauses waren genug Bretter, für die Häuser. Anderthalb Wochen später fingen wir mit dem Felsen rechts in der Bucht an. Es sollte Mellis Haus werden. Wir hackten und glichen die Wände an. Dann schnitten wir die Räume aus dem Felsen. Wir tafelten die Wände und tapezierten schon einmal. Nachmittags gingen wir mehr Holz sammeln. Als wir zurück kamen, konnten wir auch Hannahs Haus aussägen und täfeln. „Du Frank. Wir bräuchten deine und Pepitas Hilfe. Wir bauen Melanie und Hannah auch so ein Haus, wie wir es haben. Dafür müssten wir morgen die Möbel sammeln gehen, aber wir können sie nicht allein transportieren und Pepita müsste die vier ablenken.“, erzählten ich und Paolo. „Das ist in Ordnung!“, meinte Frank. Den Tag verbrachten wir damit, zu überlegen, wie wir die Häuser genau einrichten wollten. Wir beschlossen, Melanie und Marcels Haus einen Mittelmeerflair zu geben. Das Bett würde mit Vorhängen versehen sein, die aus sonnengelbem Stoff bestehen würden. Auch die Tür zur eigenen kleinen Bucht bekam Vorhänge. Der Stoff reichte. Ich versuchte die Innenausstattung, für die ich zuständig war, sowohl Melanies als auch Marcels Geschmack anzupassen. Die Küche hielt ich hell und die Wohnzimmerwände wurden mit einem leichten Cremeton tapeziert. Im Schlafzimmer malte Paolo einen Palmenstrand an die Wand. Nachmittags begannen wir damit, Hannahs Haus zu tapezieren. Die Küche wurde ebenfalls hell gestaltet. Drei Wohnzimmerwände wurden weiß und eine rot. Im Schlafzimmer malten wir einen Sonnenaufgang an die Wand, die der Tür gegenüber war. Dort sollte das Bett mit den hellorangenen Vorhängen stehen. Beim Nachbarhaus hatten wir Fensterscheiben gefunden, die noch sehr gut waren. Wir setzten sie in die ausgesägten Lücken ein. Als Frank uns sah, nachdem wir mit streichen und tapezieren fertig waren, bekam er einen Lachanfall. Paolo und ich hatten eine kleine Farbschlacht gemacht und waren nun von oben bis unten mit Farbe bekleckert. Um die Farbe abzuwaschen, ging ich zuerst unter die Dusche, weil ich noch ein paar Vorhänge nähen wollte. Als Paolo aus dem Bad kam, machten wir uns daran aufzuschreiben, was für Möbel wir sammeln wollten. „Also, wir brauchen zwei Sofas und zwei Tische für die Wohnzimmer. Außerdem Bettzeug und Bezüge, die zur Einrichtung passen. Zwei Küchentische mit Stühlen wären auch ganz gut.“ „Ja und zwei Kleiderschränke brauchen wir auch. Das Bad mache ich gleich noch fertig. Ich habe zwei Toiletten, zwei Duschen und zwei Waschbecken da und kann sie montieren.“, fügte Paolo hinzu. „Habt ihr Gardinenstangen auf dem Dachboden? Dann kann ich die ganzen Vorhänge aufziehen.“, sagte ich zu Paolo. „Ja klar die reichen für die Betten, die Fenster und die Terassentüren.“ Nachdem Paolo von seiner Tour in die Badezimmer zurück war, gingen wir ins Bett.
Kapitel neun

Am nächsten Morgen gingen wir um halb sieben zum Ferienhaus zurück. Vor der Tür wartete Frank auf uns. Er hatte einen Anhänger an den Autobus gemacht. „Auf geht’s!“, rief er uns zu. Wir fuhren los und schon an der nächsten Ecke stand ein alter dunkelbrauner Holzkleiderschrank, den Paolo und Frank auf den Anhänger luden. Aus dem Haus das der Ecke am nächsten war, kam ein Mann mit einem Wäschekorb, in dem Bettzeug lag. „Dürfen wir das haben?“, fragte Paolo auf Spanisch. Er nahm dem Mann den Korb aus dem Arm und packte ihn in den Autobus. Wir fuhren weiter, aber kamen nicht weit, da sprang Paolo schon aus dem Wagen. Er hatte zwei Tische gesehen, die sich wunderbar als Küchentische eigneten. Als sie verstaut waren, zog Paolo hinter dem Stapel aus Möbeln ein paar Stühle hervor. „Ich glaube, die gehören dazu.“, sagte er. Sie kamen zum Wäschekorb in den Autobus. Der Anhänger wurde voll, als wir noch zwei intakte Kühlschränke und Waschmaschinen aufgeladen hatten. Außerdem kamen noch zwei Bettbezüge und zwei Sofakissen in den Autobus. Wir fuhren zurück und luden alles ab. Dann fuhren wir noch mal los, denn in einer halben Stunde würden die anderen Bewohner des Dorfes anfangen mit den Leuten um ihre Möbel zu feilschen. Wir luden zwei Sofas mit zwei Sofatischchen, vier Liegestühle, zwei Fernseher mit DVDspieler, ein paar Sofakissen, eine Kiste mit Geschirr und Besteck, ein paar Vasen, Töpfe und Pfannen, mehrere Bilderrahmen, Zeitschriftenhalter, vier Bücherregale, zwei Schreibtische und zwei Bürosessel ein. Am Strand teilten wir die Errungenschaften in zwei Stapel auf. „Der dunkle Kleiderschrank muss zu Melanie.“, sagte ich zu Paolo. Jeder bekam von jedem Teil die Hälfte. Ein paar Freunde von Paolo halfen beim tragen. Schon am Abend war alles eingeräumt. Ich zog noch die Vorhänge auf die Gardinenstangen und hängte sie auf. In den Bilderrahmen waren Fotos von den beiden mit ihren Freunden, ein Gruppenfoto aus diesem Urlaub und ein Foto ihrer Familien, das am letzten Schulfest enstanden war. Ich schickte Pepita kurz eine SMS:


Hallo Pepita,
Häuser sind jetzt fertig.
Müssen noch die Klamotten
der vier aus ihren Zimmern holen.
Ist die Luft rein?
Kathi

Ich musste nicht lange warten, bis Pepita mir zurück schrieb:

Ja Luft ist rein.
Habe die Sachen schon in
zwei Körbe gepackt. Bring
den Handwagen mit dann
können wir alles verladen.
Ich komme dann mit zum
Strand und helfe beim einräumen.
Pepita

Ich ging mit dem Karren nach oben. Vor dem Haus standen Pepita und drei Körbe. „Ich habe noch etwas zu Essen mit und ein paar Bücher und DVDs, damit der Kühlschrank und die Regale nicht so leer sind. Wir gingen gemeinsam nach unten. „Erst Melanies Haus.“, sagte ich. Wir räumten den Kleiderschrank, den Kühlschrank und die Regale ein. „Wow! Ist das ein tolles Haus. Wie sieht eigentlich euer Haus aus? Ich kenne es gar nicht und auch Frank weiß nur, in welchem Felsen es liegt.“ „Guck mal aus dem Fenster. Dort drüben ist ein roter Vorhang siehst du den? Das ist das Schlafzimmer unsres Hauses und auf der anderen Seite liegt Hannahs Haus. Die Häuser sind sich sehr ähnlich. Fast gleich. Nur die Farben sind etwas anders.“, erklärte ich Pepita. „Achso! Na dann kann ich mir vorstellen wie euer Haus aussieht. Wir sind fertig in diesem Haus. Wollen wir bei Hannah noch aufräumen und die Regale bestücken, dann sind wir rechtzeitig zurück im Ferienhaus, wenn sie aus dem Kino kommen.“ „OK.“, sagte ich.

Kapitel zehn

Wir gingen zwei Felsen weiter und betraten das Haus von Hannah und Marcel. Auch dieses Haus war ein Schmuckstück. „Ihr könnt stolz auf eure Arbeit sein.“, sagte Frank zu mir und Paolo, als wir ihm die Häuser zeigten. „Aber jetzt müssen wir hoch.“, ermahnte uns Pepita. Wir gingen nach oben und hörten schon das Motorengeräusch der Roller, die näher kamen. Schnell setzten wir uns vor den Fernseher. Dort stieß auch Bella im Eiltempo zu uns. „Hallo? HALLO? Ist da jemand“, rief Melli durchs Haus. „Wir sind hier!“, rief Frank zurück. Die vier betraten den Raum. „Wie war euer Abend?“, fragte ich Melanie. „Wunderschön und eurer?“, antwortete sie. „Ja. Eigentlich ganz schön. Wir waren am Strand haben vorhin ein bisschen in die Sterne geguckt und dann jetzt den Film angesehen. Und ich glaube, jetzt sind wir alle müde, wir waren den ganzen Tag unterwegs. Wir gehen jetzt ins Bett!“, mit diesen Worten standen wir alle auf und gingen auf unsere Zimmer, wobei ich zu Paolo ins Zimmer schlüpfte. „Wie sie wohl reagieren, wenn ihre Sachen weg sind.“ „Wir werden es gleich sehen.“, antwortete ich auf Paolos Frage. Und im nächsten Moment hörten wir es:„Wo sind meine Sachen?“, schrien die vier auf einmal los. Die Verbindungstür zu meinem Zimmer wurde geöffnet. „Wo bist du Kathi?“, schrie Melanie. „Ich weiß wo!“, rief Hannah. Sie hatte Recht. Keine zwei Minuten später standen die vier im Zimmer und auch Pepita, Frank und Bella kamen aus ihren Zimmern. „Wo sind unsere Sachen?“, fragte Melli diesmal etwas leiser. „Wir alle wissen wo und wir zeigen es euch.“, sagte Paolo. „Wir müssen euch aber die Augen verbinden, weil es eine Überraschung sein soll!“, ergänzte ich. Wir verbanden ihnen die Augen und führten sie hinunter zum Strand. „Hannah, Marcel, ihr müsst ein wenig hierbleiben und mit verbundenen Augen warten.“, erklärte Paolo. „Während Paolo hier bleibt, zeige ich euch beiden eure Überraschung.“, sagte ich zu Melli und Marcel. Ich zog den Schlüssel aus der Tasche und schloss die Tür auf. Ich drückte Melli einen Schlüssel in die Hand, an dem ein kleiner Teufel baumelte und Marcel gab ich einen Schlüssel, an dem ein kleiner Engel hing. „Augen auf. Das ist eure Überraschung.“, rief ich, sobald wir den Flur betreten hatten. Die beiden rissen die Augenbinden herunter und sahen sich staunend um. „Wo sind wir?“, fragte Marcel. „Was denkt ihr?“, gab ich zurück. „Ist das so ein Haus, wie du und Paolo auch eins habt? Ist es das?“, wollte Melli wissen. „Ja! Das ist es. Wir haben die letzten Tage daran gearbeitet, damit ihr nicht immer unter der Beobachtung von Pepita und Frank steht. Paolo hat die praktischen Dinge gemacht, und ich habe die komplette Inneneinrichtung entworfen. Die Gardinen und Vorhänge habe ich selbst genäht und die Bilder im Schlafzimmer habe ich selbst an die Wand gepinselt. Guckt euch die Räume an und kommt dann zu Hannahs und Marcels Haus. Es ist eurem genau gegenüber. Unser Haus steht in der Mitte. Und schaut euch ruhig das an, was hinter der Terrassentür liegt. Ich hoffe, euch gefällt es und ich habe euren Geschmack getroffen.“, mit dieser Erklärung ging ich nach draußen zur weiteren Besichtigung und ließ die beiden allein. Paolo und ich gingen mit Hannah und Marcel zu ihrem Haus. „Hier sind eure Schlüssel. Passt gut drauf auf. Und nun Augen auf!“, sagte Paolo. Auch die beiden standen verwundert mitten im Raum und hatten keine Ahnung, was sie sagen sollten. „Gefällts euch, auch wenn ihr bisher nur den Flur gesehen habt?“, fragte Paolo. „Es ist ... Wow!“, sagte Hannah. „Das habt ihr alleine gemacht?“, wollte Marcel wissen. „Naja nicht ganz. Das halbe Dorf hat geholfen und Pepita hat euch den ganzen Tag ferngehalten, damit ihr nichts mitbekommt.“, erklärte ich ihnen. Melanie und Marcel klingelten an die Tür und hatten Pepita, Frank und Bella gleich mitgebracht. „Eine Meisterleistung, nicht wahr Hannah, Marcel, Schatz!“ wollte Melli wissen. „Ja wirklich!“, stimmten die drei zu. Die letzten drei Tage, die wir noch hier in Pontevedra hatten verbrachten wir mit der Familie, zu der wir alle gezählt wurden. Am Tag unserer Abreise packten wir alles zusammen und fuhren zum Flughafen. Frank lud unsere Sachen aus und Paolo holte drei Gepäckwagen. „Warum denn drei?“, fragte ich. „Meine Sachen passen auf eure ja wohl nicht mehr drauf oder?“, antwortete er. „Deine Sachen? Du fliegst mit nach Deutschland? Wieso was ist mit der Schule und wo willst du wohnen?“ Das waren zu viele Fragen für ihn. Er sagte erst einmal gar nichts. Doch dann antwortete er mir: „Ja, ich fliege mit, weil ich dich liebe und ich gehe ab Montag in zwei Wochen in deine Klasse. Ich bin an eurer Schule bereits angemeldet und habe alles dabei, was ich brauche. Wo ich wohnen werde, werden wir in Essen sehen.“ „Wow. Danke für die Erklärung. Ich liebe dich auch.“ also flog Paolo mit uns zurück. Wir schoben die Wagen durch das Gebäude und gaben unser Gepäck auf. Dann durften wir als erste das Flugzeug besteigen. Wir saßen in zwei Reihen und hatten sehr viel Spaß. Ich war überglücklich, dass ich Paolo nicht zurücklassen musste. Er hatte mich fest an sich gedrückt und ich lehnte mich bei ihm an. Ich musste eingeschlafen sein, denn plötzlich hörte ich seine Stimme, wie durch einen Schleier aus den Momenten mit ihm: „Kathi! Aufwachen wir landen in zehn Minuten. Wir sind fast da.“ Er gab mir einen Kuss und ich war schlagartig wach. „Häh? Wir sind schon da?“ und tatsächlich, zehn Minuten später rollte das Flugzeug über das Rollfeld auf seinen Platz zu. Wir stiegen aus und holten unser Gepäck vom Band.


Kapitel elf

Meine Eltern, mein kleiner Bruder, Melanies Mutter und Hannahs Mutter holten uns ab. „Hallo ihr alle.“, begrüßte meine Mutter uns. „Wie war der Flug, Paolo?“ „Ganz in Ordnung. Deine Tochter hat alles verschlafen, aber sonst war alles in Ordnung. Danke der Nachfrage Gaby.“, entgegnete Paolo. „Ihr duzt euch? Warum?“, wollte ich wissen. „Wir haben lange telefoniert!“, erklärte meine Mutter mir. „Ja, das stimmt.“, bestätigte Paolo. Ich guckte die beiden total sprachlos an. „Schatz! Jetzt komm schon sonst kommen wir nie nach Hause. Ich will los.“, sagte Paolo. Ich folgte den beiden und dem Rest der Gruppe nach draußen. Wir stiegen in die Autos und los ging die Fahrt zurück nach Essen. Alle zusammen fuhren wir zu uns nach Hause. Was die anderen hier sollten, verstand ich nicht. Meine Mutter schloss die Tür auf und wir betraten den Hausflur. Meine Mutter ging als erste die Treppen hoch. Sie ging immer weiter bis unters Dach, wo das Büro meines Vaters, der Speicher und eine weitere Wohnung lagen. Ich dachte, sie wollte uns auf den Arm nehmen, aber sie zog zwei Schlüsselbunde aus der Tasche und gab mir einen und einen Paolo. „Unser Willkommensgeschenk an euch. Das sind die Schlüssel zu eurer eigenen Wohnung. Schließt auf und guckt sie euch an. Ach ja Paolo, hier, das soll ich dir von deinem Vater geben.“, sagte meine Mutter. Paolo öffnete erst die Wohnungstür und wir alle gingen hinein. In der Wohnung warteten meine Freunde aus meiner Klasse und hatten eine Einweihungsparty vorbereitet. Als Paolo das Kästchen öffnete, das meine Mutter ihm gegeben hatte, schrie er auf vor Freude: „Ein Auto! Mein Vater hat mir ein Auto geschenkt. Gut, dass ich letztes Jahr einen deutschen Führerschein gemacht habe.“ Ich war vollkommen überrascht und quoll über vor Glück. Paolo war hier. Ich war Zuhause ausgezogen und wohnte mit ihm zusammen und er hatte ein Auto, mit dem wir überall hinfahren konnten. Ab dem nächsten Tag hatten wir viel zu tun. Die Bücherliste für das neue Schuljahr war mit der Post gekommen und wir mussten noch einiges besorgen. Als ich die Einkaufsliste schrieb, bemerkte ich, dass Paolo in meine Klasse kommen würde. „Warum gehst du noch mal in die zehnte Klasse?“, fragte ich ihn. „Ich muss doch erstmal mit eurem Schulsystem klar kommen, sonst wird das hier nichts. Die fünfte bis neunte Klasse sind gleich aber dann unterscheiden sich die Lehrpläne schon.“, erklärte er mir. Na gut, mir sollte es recht sein. So konnte ich auch in den Unterrichtsstunden mit ihm zusammen sein. Wir fuhren in die Stadt, um Paolos Bücher zu besorgen. Ich kriegte meine Bücher, die ich selber kaufen musste, über die Schule. Außerdem kauften wir noch Hefte, Schnellhefter und die Sachen für den Kunstunterricht. Anschließend brachten wir die Sachen ins Auto und Paolo lud mich noch ins Kino ein.


Kapitel zwölf

Abends waren wir mit Melli, Hannah und den beiden Marcels für die Party meiner Jugendgruppe verabredet. Dort wollte ich Paolo erstmals meinen anderen Freunden vorstellen. Wir aßen zu Abend und ich ging ins Bad, um mich fertig zu machen. Ich steckte mir die Haare hoch und schminkte mich. Dann zog ich mein rotes Kleid an und holte den Schmuck aus dem Schlafzimmer. Paolo war schneller fertig, er trug einfache Jeans und dazu ein schwarzes T-Shirt. Um 18 Uhr standen die anderen vor der Tür. Wir gingen nach unten und liefen die 15 Minuten eben zu Fuß. Als wir im Pfarrzentrum ankamen, war die Party schon gut besucht. Wir zogen unsere Strickjacken aus, die wir mit hatten, falls es später kühl werden sollte. Wir gaben sie an der Garderobe ab und gingen nach oben. Als wir den Raum betraten, guckte ich mich nach meinen Freundinnen um. Ich entdeckte sie an der provisorischen Bar. Sie schauten zu mir herüber und guckten sich dann ratlos an. Ich zog Paolo mit zu ihnen. Er hatte mich fest im Arm und ich schmiegte mich an ihn. „Hallo Wiebke, hallo Franzi, hallo Maja, hallo Jessica. Wie waren eure Ferien bis jetzt? Alles in Ordnung?“, fragte ich sie, als sie sich immer noch nicht bewegten. „Hallo Kathi!“, ertönte es hinter mir. Ihre Freunde Robin, Thimo, Jonas und Christian kamen auf mich zu. „Was hast du mit ihnen angestellt?“, wollte Thimo wissen. „Das wüsste ich auch gerne.“, antwortete ich ihm. Aber auch er blickte mich nur noch an und hatte den Mund offen stehen. „Was ist mit euch los. Ist es, weil Paolo mich so festhält oder weil ich anders aussehe als vor den Ferien?“, fragte ich sie sauer. „Naja du wirkst so selbstsicher und du siehst schön aus.“, meinte Maja. „Soso! Paolo heißt er also“, sagte Franzi. „Wer ist er?“, wollte Wiebke wissen. „Ich bin der Sohn von Pepita, der neuen Frau von Mellis Vater.“, erklärte Paolo. „Aha, und was machst du hier?“, wollten nun die vier Jungs wissen. Ich sagte: „Er ist seit vier Wochen mit mir zusammen und wir wohnen jetzt in einer gemeinsamen Wohnung bei uns im Haus und ab Montag geht er in meine Klasse. Franzi, du wirst ihn also öfters sehen. Er ist übrigens achtzehn, geht aber in die zehnte Klasse um den Stoff mitzukriegen und er fährt schon Auto. Wir können dich morgens mitnehmen zur Schule. Und nachmittags wirst du doch sowieso immer abgeholt.“ Dabei guckte ich Thimo an. Jetzt waren die acht erst recht überrumpelt. „Um etwas zu deinem Outfit zu sagen“, meinte Robin: „Du siehst phantastisch aus. Das Kleid steht dir und da du so selbstbewusst geworden bist, strahlst du so hell wie die anderen vier Mädchen hier auch.“ Damit hatte er uns allen ein Kompliment gemacht. „Danke!“, sagte ich. Paolo zog mich zur Tanzfläche. Dort standen die anderen Leiter der Jugendgruppe und tanzten mit den kleineren Kindern. Wir alle reihten uns ein und machten mit. Um 21:30 Uhr mussten die Kleinen gehen und für uns fing die Party erst richtig an. Jetzt lief Musik, die zu unserem Alter passte. Auch andere Leute kamen nun, weil Matthias, ein anderer Leiter, am nächsten Tag Geburtstag hatte und wir rein feierten. Das ganze war ein riesen Event und es gab super leckeres Essen. An diesem Tag lernten meine Großeltern Paolo kennen. Sie waren sehr begeistert und freuten sich sehr, dass ich ihnen Paolo vorstellte.

Kapitel dreizehn

Der nächste Tag war der erste Schultag. Wir fuhren morgens um 07:40 los und holten Franzi mit dem Auto ab. Da wir so früh losgefahren waren, fanden wir noch einen Parkplatz am Schultor. Leider waren wir etwas zu früh da. Wir wollten einen großen Auftritt haben. Dabei war es von Vorteil, dass die Scheiben des Wagens verdunkelt waren. Wir warteten bis der Schulhof voller Schüler war und ließen Franzi zuerst gehen. Schon sie sah super aus. Die Jungs verdrehten reihenweise die Köpfe nach ihr. Dann stieg Paolo aus und sofort schauten alle zu uns herüber. Paolo ging um den Wagen herum und stand nun direkt vor dem Schultor, weil wir mit der Beifahrerseite zum Schulhof geparkt hatten. Er öffnete mir die Tür und es ging ein Raunen durch die Menge. „Wow! Eine neue Schülerin und ein neuer Schüler!“, riefen Leo und Samuel, zwei Jungs aus meiner Klasse. Victor und Tim waren sich einig: „Hoffentlich kommen die beiden in unsere Klasse.“ „Hallo Leo, Samuel, Tim und Victor. Wie waren eure Ferien? Und ich bin schon in eurer Klasse.“ Die vier erkannten mich an meiner Stimme. „Katharina? Wir haben dich nicht erkannt. Du siehst gut aus. So anders als sonst.“ Ich war zufrieden. „Wer ist denn das?“, wollte Leo wissen. Er deutete auf Paolo. „Ich stelle ihn gleich der Klasse vor. Herr Rüenauver weiß Bescheid.“ „Bitte sagt den anderen nichts“, bat Paolo sie. Ich nickte. Wir gingen weiter und die vier wurden von meinen Klassenkameraden ausgefragt. Paolo und ich machten einen Rundgang durch die Schule, wobei ich ihm alles erklärte. Dann gingen wir ins Sekretariat, um seinen Schülerausweis zu holen. Es war fünf Minuten nach acht, als ich an die Klassenzimmertür klopfte. „Herein!“, hörten wir Herr Rüenauvers Stimme aus dem Raum. Ich betrat den Raum zuerst. Leo und die anderen hatten dichtgehalten, denn alle sahen mich als neue Schülerin. Ich ging auf den einzig freien Tisch zu und legte meine Tasche ab. Dann ging ich wieder nach vorne und fing an zu erklären: „Guten Morgen. Ich hoffe, eure Ferien waren so toll wie meine. Ich war in Spanien und habe von dort auch gleich einen neuen Schüler mitgebracht. Das ist Paolo. Er geht ab heute in unsere Klasse!“ „Danke Kathi für die Einführung. Wie ihr schon gehört habt, heiße ich Paolo und komme aus Spanien. Ich bin der Stiefbruder von Melanie aus der E und außerdem achtzehn Jahre alt. Ich gehe in die zehnte Klasse, weil mir sonst ein Teil des Unterrichts fehlt. Danke fürs Zuhören.“ Wir gingen an unseren Tisch und setzten uns. Der Unterricht ging weiter. Wir bekamen unsere Stundenpläne und mussten unsere unterschriebenen Zeugnisse vorzeigen. Herr Rüenauver wies darauf hin, dass am Ende des Jahres die Abschlussprüfungen waren und einige danach unsere Schule verlassen mussten. In der nächsten Pause waren Paolo und ich Gesprächsthema Nummer eins. Wir standen mit Melli, Hannah, den beiden Marcels und anderen Freunden zusammen und wurden von allen beobachtet. Paolo legte den Arm um meine Taille und ich sah, wie einigen Mädchen aus meiner Klasse die Kinnlade herunter fiel. „Warum begrapscht der Typ dich?“, wollte eines von ihnen wissen. Ich konnte nicht antworten, weil Paolo mich zu sich heran zog. Er küsste mich und ich sah ihn nach diesem Kuss freudestrahlend an. „Wisst ihr jetzt warum? Er ist mein Freund und das schon seit einem Monat.“ Da waren die anderen erstaunt, denn mit einer solch frechen Antwort- und so schnell - hatten sie nicht gerechnet. Ich hatte mich verändert und war damit zufrieden. Ich hob mich aber immer noch von der Menge ab und hatte gute Noten.


Kapitel vierzehn

Die ersten Klassenarbeiten waren geschrieben und wir würden die Woche vor den Herbstferien mit drei Klassen nach Italien fahren. Da es unsere Abschlussfahrt war, durften wir ins Ausland fahren. Wir hatten ein Hotel für uns und verbrachten den ersten Tag in Sirmione. Am nächsten Tag fuhren wir morgens ganz früh los. Wir fuhren nach Venedig und machten dort erst eine Stadtführung und mieteten dann mit acht Mann eine Gondel für 80¤. Abends gingen wir zum Essen ins Restaurant. Den Mittwoch verbrachten wir auf dem Wasser. Wir machten eine Gardasee-Rundfahrt und besuchten zwei kleine Städte am Ufer. Donnerstags gingen wir morgens nach Sirmione und nachmittags in den Pool und den See. Abends feierten wir eine Party am Steg und freitags morgens mussten wir um zehn Uhr ausgecheckt haben. Wir fuhren nach Verona und anschließend über Nacht nach Hause. Schon am nächsten Morgen saßen Paolo und ich im Autozug auf dem Weg nach Spanien, um seine Familie in Madrid zu besuchen. Er wollte mir seine Heimatstadt zeigen. Wir verbrachten zwei wundervolle Wochen in Madrid und ich brachte deutlich mehr Gepäck mit nach Hause, als ich mit nach Spanien genommen hatte. Unsere Lehrer waren begeistert von der vielen Arbeit, die Paolo und ich, neben unsrer Freizeitbeschäftigung, dem Tanzen, was wir dreimal die Woche taten, noch in die Schule investierten. Unsere Noten waren dem entsprechend gut. Auch unsere Halbjahreszeugnisse waren super.

Jetzt sind wir dabei, die Abschlussfeier unseres Jahrgangs zu planen. Außerdem bereiten wir uns auf die deutsche Meisterschaft im Standard- und Latein-Amerikanischem Tanz vor. Seit drei Monaten hat Bella ihren ersten Freund und nervt uns mit ihren Problemen. An Weihnachten kommt Paolos Familie das erste Mal zu uns, um unsere Wohnung zu sehen. Mit meinen Freunden aus der Jugendgruppe, zu der mittlerweile auch Paolo gehört, treffen wir uns einen Abend in der Woche und unternehmen gemeinsam etwas.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 19.02.2011

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