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Ich stapfte durch die schneeweiße Landschaft, mir sehr wohl bewusst das ich gerade auf das mittlerweile gemeinsame Gebiet der DarkRiver-Leoparden und der SnowDancer-Wölfe stapfte. Aber das war auch schließlich mein Ziel. 

Meine Geschichte begann nicht wie üblich mit der Kindheit nein so etwas kannte ich nicht. Meiner Mutter starb bei meiner Geburt und mein Vater ließ mich Wissen das ich nur noch bei ihm war, weil er es aus ethischen Gründen nicht vereinbaren konnte ein Kind zum sterben zu verurteilen, indem er es aussetzte. Schläge hielt er jedoch für angemessen.

Ich wurde in einer Welt geboren in der Silentium über die Medialen herrschte, und die Medialen über das Glück der Welt. Und obwohl ich keine Mediale war wurde ich fast wie eine herangezogen. Ohne Nähe und Liebe. Wisst ihr, nach einiger Zeit, härtet  man ab. Einem wird alles egal. Zumindest sieht es so aus als ob.

Nun ich war schon immer ein Freigeist und so wurde ich wohl zu der seltsamsten Person die die Leute je sahen. Wie es zu diesen mysteriösen Zustände kam wage ich nicht einmal zu vermuten.

Ich war ein Gamer-Shadow.

Das beinhaltete sowohl schöne Fähigkeiten wie auch die die man nicht einmal in seinen Albträumen sich hätte vorstellen können. Ich konnte Visionen übermitteln welche der Person, bei Berührung, im schlimmsten Fall zu einem geistigen Krüppel machte. Einige Male musste schon mein Erzeuger als er mich wiedermal verprügelte mit meiner Gabe Bekanntschaft machen. Ich konnte es nicht kontrollieren, so sehr ich es versuchte wenn es kam, kam es und nahm alles mit sich. Wie ein Tornado. Vor rund drei Jahren wurde ich mit grade mal 14 rausgeworfen von zu Hause.

Wenn ich es so nennen konnte. Den letzten Satz den ich hörte war der von einem Wut zerbersten Mann ohne Gewissen. Die Kurzfassung dessen war, entweder ich solle im schlimmsten Albtraum leben oder elend sterben. Nun ja, trotz allem hatte ich Mitleid, seine Liebe starb, sein Leben, wie er es mir vor warf, hätte ich getötet.

Tja, so war ich also gezwungen  alleine klar zu kommen. Ich hätte mir einen Job suchen können um Haus und Nahrung zu haben aber diesen Gedanken fand ich abschreckend. Überall Menschen, ein langweiligen Beruf, ich wurde schließlich gut ausgebildet. Ihr müsst wissen, man wird von klein auf ausgebildet, einige früher andere später, am schlimmsten hat es die Medialen erwischt. Also suchte ich mir eine Verlassene Hütte und plante in regelmäßigen Abständen Überfälle, brach in Wohnungen ein um zu Duschen und hielt mich so über Wasser. Ich hatte mir gleich zu Anfang ein Radio geholt um neuste Meldungen mitzubekommen. Nach und nach stahl ich „besonderes“ Equipment, Waffen, Wanzen alles was man brauchte um in einer unter Krieg stehenden Welt voller Monster und Psychopathen zu überleben.

Verzweifelt suchte ich nach einer Art Familie, Gleichgesinnten doch ich fand nichts. Niemanden der mir sagen konnte wie ich lernte mit  mir umzugehen. Baldig entschied ich mich zu einer Notlösung. Ich würde zu den gefürchtetsten Gastaltwandlern gehen die es gab. Den SnowDancer-Wölfen und den DarkRiver-Leoparden.                    

Mein Name, Eleanor-Jolice Loger, Gamer-Shadow 9,4. Was ich hier machte? Dem Tod ins Auge blicken. Warum? Das war es noch zu klären.

2

Mein komplettes Hab und Gut hatte ich sorgfältig in einen kleinen graugrünen Rucksack gepackt, welcher jetzt über meiner rechten Schulter baumelte. Wirklich viel war es nun wahrlich nicht, ein bisschen Geld, eine Kette meiner Mutter, dies und das.

Zwei Monate Planung, mit dem Ergebnis einfach in das Gebiet ein zu dringen. Es war erniedrigend, vielleicht sogar todbringend. Bisher kam keiner der unerlaubt das Gelände betrat je wieder lebend raus, munkeld man.. Ich hatte Hoffnung, Hoffnung, das diese Gestaltwandler die ihre Familie mit ihrem Leben schützten, vielleicht doch erbarmen hatten, sie nicht einfach so töten konnten. 

Die schweren Winterstiefel zerdrückten den Schnee unter mir und das Knirschen dröhnte in meinen Ohren. Eigentlich wollte ich schleichen. Ich war einfach viel zu laut. Frustriert stampfte ich nun durch den Schnee, die Kälte fraß an mir, seit Wochen war der tiefste Winter über das Land eingebrochen und meine morsche Hütte hatte kaum mehr als sieben Grad gehabt.

Wahrscheinlich würde ich eher an dieser Grippe sterben als an einem Angriff... Ja das passt zu mir bevor es losgehen hätte können mache ich mir ein Strich durch die Rechnung. Ja das trifft es.

 

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„Dorian! Wir haben einen unerwünschten Besuch“ knurrte Clay der auf dem schweren Sessel vor den Monitoren hockte. „Nimm Judd und Vaughn mit, entweder der Typ ist sau gut oder sau dumm..“

Zur Antwort brummte Ich etwas unverständliches und kontaktierte beim gehen Judd und Vaughn.

Die Zusammenarbeit mit den Wölfen gefiel mir immer noch nicht. Nicht nur das sie eine Medialenfamilie die komplett in Silentium war hatten, sie waren auch die blutrünstigsten Gestaltwandler die ich jemals kennen lerne durfte.

Fast gleichzeitig trafen wir am Treffpunkt ein.

„Einen Vorschlag, Jungs?“ „Ja. Wir teilen uns auf. Ich links, Vaughn rechts du kommst frontal, wenn wir näher dran sind werde ich sagen können ob es ein Medialer ist oder nicht, der Rest liegt dann bei euch, wenn ihr kein matschiges Gehirn wollt“, grollte Judd entgegen.

Vaughn, von dem niemand so genau wusste was er war bleib wie immer Still. Doch er musste auch nichts sagen um zu verstehen zu geben das kein Feind jemals lebend an ihm vorbei kommen würde.

„OK“ Ein kurzes Nicken von mir und wir starteten.

 

Eine zierliche Frau  höchstens 19 Jahre alt, stand nur einige Meter entfernt unter mir. Ich wartete etwas und da sah ich es, ein schwarzes Mal.

Könnte Interessant werden.

Mein Tier lauerte in , bereit für alles.  „Das ist keine Mediale.“ Kurzes Schweigen dann die Antwort „Bist du dir da sicher?“ Judd schien noch nicht nah genug dran zu sein um eine mentale Überprüfung machen zu könne. „Es ist ein Shadow.“ „Wie gehen wir jetzt vor?“  „Runter gehen und Hallo sagen“ „Was zum Teufel ist ein Shadow?!“ drang eine vierte Stimme durchs Headset. Clay.

„Sie.“

Elegant sprangen die vier Männer, alle aus hohen Rängen des Rudels, fast gleichzeitig zu Ihr. Umzingelten sie. Ein knappes Nicken von Dorian, und Clay und Judd marschierten auf sie zu. Bereit sie in Gewahrsam zu nehmen, im schlimmsten Fall den Feind, dieses junge Mädchen zur Strecke zu bringen.

Ihr Kopf war gesengt, schon längst hatte sie die mächtigen Auren gespürt, war sich augenblicklich der Gefahr bewusst. Vaughn hielt sich im Hintergrund, gelehnt an einen Baumstamm, der nach seinem Stamm zu urteilen schon viele viele Jahre alt war.

Gerade waren die beiden Offiziere dabei sie zu packen als eine eisige Stimme, rau getränkt vom Tier sprach.

 

„Nicht.“

3

Ich hielt mein Blick weiter gesenkt. Ich wollte nicht unterwürfig wirken, aber auf keinen Fall aufmüpfig, angriffslustig, nichts von dem was mir Ärger bescheren könnte. Außerdem war es auch irgendwie zur Angewohnheit geworden, ich zeigte in Öffentlickeit mein Gesicht nur ungern, naja schließlich hab ich auch ienige Läden überfallen. „Du siehst mager aus Mädchen“ Ich schwieg. Keine Frage ein Aussage. Er hatte recht die Grippe zog an meinen Kräften. Ich war schon immer schwach. Und nun erst recht.  Ich spürte wie die beiden Männer neben mir wieder versuchten mich festzuhalten. Das wäre nicht gut dann könnte ich das mit "Gleichgesinnte finden" gleich wieder vergessen. Naja obwohl, dann würde ich zu den Toten gehören, nutzen würde es mir aber nicht. Ein Knurren durchbrach die Stille. Erschrocken guckt ich auf zu der Person die dieses so unglaublich mächtige, vibrierende Knurren von sich gegeben hatte. Aus den Augenwickeln konnte ich sehen das die Beiden neben mir nicht weniger starrten. Meine Aufmerksamkeit ging wieder auf den Mann Nord östlich von mir. Augenblicklich stockte mein Atem. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Groß. Muskulös. Kalt. Gefährlich. Schön, nahm ich am Rande auch war. Kalte Augen hinter den man unterdrückte Wut sehen konnte blickten mich an. Durchbohrten mich. Ich senkte wieder meine Blick, guckte gen Boden.

„Wie heißt du?“ Kalte Stimme. Silentium. Medialer. Ich dachte es wären nur Gestaltwandler. Ruckartig drehte ich mich nach rechts. Baute mein Netz auf. Analysierte die Vier während ich meine Antwort gab. Oh Gott, bin ich hier überhaupt richtig? „Eleanor Jolice Loger“ Der Mediale hatte blonde Haare und war nicht wesentlich kleiner als der, der am Baumstamm lehnte. „Was hast du für Kräfte kleiner Shadow?“ fragte nun der Vorige. Ich erstarrte kurz ehe ich mich fast genau so ruckartig zu ihm drehte. Doch er hatte mein Zögern bemerkt. Ich fokussierte ihn, wollte ihn ungern aus den Augen lassen, er wusste was ich war und wirkte mit abstand am gefährlichsten. Diese schwarzen verzausten Haare, die angespannten Muskeln, diese Lippen welche nur noch einen schmalen Strich bildeten. „Kostprobe?“ Er nickte. „Ich werde ihnen nicht weh tun.“

 

Und schon ließ ich mit Hilfe einiger Handbewegungen mein Netz sichtbar werden. Kästchen tauchten auf, Zahlen rasten neben der Person, aufgeteilt in Kategorien. „Du analysierst uns“ fragte es links von mir überrascht. Kurzes Nicken. „Das ist aber noch nicht alles Gamer-Shadow.“ Eigentlich war es eine Aussage aber in dem Ton versteckte sich eine Forderung. Ich sollte Auskunft geben. Mein Netz wurde wieder unsichtbar.  In seiner Miene war nichts zu lesen. Kein Interesse, kein gar nichts. Noch nicht mal ein Fünkchen Emotion. Die Maske saß perfekt. Meine ebenfalls.  „Visionen..“ meine Stimme war nicht mehr so stak wie ich wollte doch die Kälte blieb. „Aber ich kann sie nicht kontrollieren. Deshalb kein Körperkontakt, wenn möglich“ … Das ich seit Jahren kein Körperkontakt hatte verschwieg ich erstmal. Mit großen Schritten kam er auf mich zu. „Wir werden sehen“ - „Nein, das ist keine gute Idee, ich hatte schon länger..." Verdammt 4 Schritte noch. "Es ist töd.."Doch da hatte er mich schon am Nacken gepackt und legte grade meine linke Hand an seinen Hals. Ein Kribbeln entstand dort wo er mich berührte, als würde ich verbrennen, es loderte praktisch. Dann spürte ich es, eine Vision war am anrollen. Mit aller Kraft versuchte ich mich los zu machen.

Vergeblich, dass einzige was ich erzielte war das sein Griff fester wurde. Sein Körper war voll angespannt, genau wie Meiner. Die Vision überrollte mich. Dunkel, schmerzvoll und Er spürte Alles. Bekam die ganze Ladung. Musste die grausigen Bilder mitansehen. Die einem das Gehirn, im wahrsten Sinne des Wortes, ausbrannten. Er hielt stand. Ich wollte mich von ihm lösen, leider versagte mein Körper. Es ist wie ein Rausch, wie eine Trance. Man kommt nicht von los. Muss es über sich ergehen lassen. Wie ein Drogensüchtiger auf Entzug, der die Krämpfe nicht kontrollieren konnte. Die Vision ging vorüber.  Aber er löste sich noch nicht von mir. Er könnte Schäden erlitten haben ging es mir durch den Kopf. Nach einigen Minuten in den er auf mich herab gestarrt hatte löste er sich. Blieb jedoch vor mir stehen. Sie waren nicht nur dunkel, einzelne Elemente, manchmal sogar eine vollständige Vision, war gut. Oder nur traurig manchmal auch lustvoll. Doch meistens hatte ich weniger Glück. Es gab Möglichkeiten sie zu kontrolieren aber ich wusste sie nicht. Die Maske war etwas verrutscht. Und so fragte ich verunsichert

„Darf ich?“ Ein Nicken. Vorsichtig berührte ihn in an der Wange, guckte in seine Augen. Schulter, Bauch Rücken. Jedes Mal nur ein kurze Berührung, damit keine weitere Version ihn erfasst. In Bruchteilen von Sekunden hatte ich mein Ergebnis. Keine Schäden. 100 % Einsatzfähig. Ich steckte meine Hände in die Jackentasche und entfernte mich einen Schritt. Mein Kopf hatte ich wieder gesengt. Ich drehte mich so das ich alle im Blick hatte. „Ich, darf ich, ich hätte zwei Fragen.“ - „Nur zu“ brummte es mehrstimmig. „Was seid ihr?“ Blondschopf machte den Anfang. „Medialer“ Danach der mit dem netten Lächeln. „ Leopard“ Er nickte rüber. „Er ebenfalls“ Und dann kam mein persönlicher Favorit in Sachen Waghalsig. „Wolf, Leopard, Shadow“ Stille. Die anderen schien überrascht. Ob sie nicht wussten was er war?Mein Analysenetz speicherte alles und die Zahlen rauschten in doppelter Geschwindigkeit an mir vorbei.

„Und wir heißt ihr?“ In umgekehrter Reihenfolge kamen die Namen.

„Vaughn“

„Clay“

„Dorian“

„Judd“

 

Vaughn. Interessant.

Impressum

Texte: Alle Rechte liegen bei kathrinmueller82
Tag der Veröffentlichung: 19.03.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An alle Leser dieser Welt. Und Schreiberlinge. DIE junge Maid dessen schlichtes Lumpenkleid es zu waschen gald, war nun bis zu ihrer Fußspitze nackt. Der leichte Braunton Ihrer Haut war unrein, sie hatte von der harten Arbeit nicht nur Blesuren davon getragen. Nein auch Schmutz, der nun an ihr klebte als wäre ER ein auf das leib geschneidertes Kleid. Knirschen von Steinen ließ sie erschrocken hochfahren. Dort stand Er. Er. Der, der ihr die Arbeit gab. Der König! Hätte sie damals gewusst wie vieles mehr er doch war, hätte sie sich niemals ihm hingegeben als er es verlangte. Er war Ihr persönlicher Untergang. Der Tod, der Teufel - das alles und noch so vieles mehr, schoss es Ihr durch den Kopf als sie Ihm das letzte mal in die Augen blickte. Bei Ihrer Hängung. Eines stand vermerkt, in dem kleinen Heftle das aus Ihrer Kluft fiel, als auch das Urteil fiel...: Mein Kind es tut mir leid. Dein Leben dir genommen, bevor es hat begonnen. Ich liebe dich, bitte merk dir das... Der rest war verschwommen, das Blatt aufgequollen.

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