Dan Brown: Das Verlorene Symbol
"Die Zeit ist ein Fluss... und Bücher sind Boote. Viele Bücher machen sich auf den Weg den Strom hinunter, doch nur um auf Grund zu laufen und für immer verloren zu gehen. Nur wenige, sehr wenige, halten den Zeiten stand und überleben, um zukünftige Zeitalter zu erleuchten."
C. Funke, Tintentod
Und zweitens besteht das wahre Geschichtenschreiben erst einmal darin, herum zu sitzen und in die Gegend zu starren.
Prolog
Markus Zusak, die Bücherdiebin
"Diese widersprüchliche Natur des Menschen! Ein bisschen gut, ein bisschen böse. Man muss nur einen Schuss Wasser dazugeben und umrühren.
Schon eine ganze Weile beherrschte die grobgeschnittene Silhouette des Mannes ihre gesamte Aufmerksamkeit; auch der Wiederhall seiner Schritte auf den Kopfsteinpflaster und der silbrige Nebel seines Atems, welcher sich in der kalten Nachtluft abzeichnete entgingen ihr nicht. Nun war ihre Muskulatur bis aufs Äußerste gespannt und ihre Finger zuckten bereits nach den bis jetzt noch verborgenen Waffen, als sie sah wie der breitschuldrige Mann plötzlich in der Bewegung innehielt. Sie war sich sicher, keinen Laut von sich gegeben oder sich auf andere Weise verraten zu haben, doch als ihr Ziel sich nun umdrehte und seine Augen sie erkennend erfassten konnte sie einen leisen Fluch nicht mehr zurück halten. Nun schoss sie einige Schritte auf den Mann zu, mit dem Wissen das sie nicht mehr zögern durfte. Jedoch war der von der Dunkelheit Halbverdeckte vorbereitet und duckte sich als der erste ihrer Wurfsterne die Luft durchschnitt und statt ihm einige Sekunden später die Steinmauer hinter ihm traf. Abermals wollte ein Fluch Faye's Lippen entweichen, doch was würde es schon nützen Gott oder irgendwelchen Blümchen die Schuld zu geben, denn sie durfte sich jetzt nicht weiter ablenken lassen und griff abermals nach dem kühlen Metall einer Wurfwaffe und peilte die Brust des Mannes an, der ihr heutiges Opfer werden sollte. Jedoch war er anscheinend schneller als sie vermutet hatte und sie musste mit ansehen, wie der Stern abermals sein Ziel verfehlte und der Mann darauf ein heiseres Lachen ausstoß, dem die Worte "Ich hatte eindeutig mehr von euch erwartet. Enttäuschung ist kein feines Begrüßungsgeschenk, mein junges Fräulein." folgten. Nur ein Zischen ihrer Seits war die Antwort, da sie wusste das der Mann sie nur aus der Fassung bringen wollte um sie dann zu töten. Was bedeutet es ihr schon, wenn ein Verbrecher auf freiem Fuß sie und die Argentur beleidigte, für die sie arbeitete. Er war nur das Opfer und sie der Jäger, nicht anders herrum. Plötzlich sah sie jedoch wie der Mann sehr viel näher gekommen war und nun eine einfache Einzellader Pistole auf sie richtete. Schon ratterte es in ihrem Kopf weiter- er kann nur einen Schuss abfeuern und wenn er nicht traf, dann war ihre Chance gekommen und sie könnte ihn erledigen-. Sie konnte bereits das Geräusch vernehmen, wie er die Waffe entsicherte und nun mit einem verschmitzen Grinsen auf sie zielte, doch er glaubte doch nicht ernsthaft das es jetzt schonn vorbei war...
-1-
Markus Zusak - Der Joker
"Manchmal sind Menschen wunderschön.
Nicht durch ihr Äußeres.
Nicht durch das, was sie sagen.
Nur durch das, was sie sind."
Sie konnte nichts anderes tun als den Kopf anzustarren, der nun mit einem dumpfen Geräusch auf den Plaster aufschlug und immer noch dieses speziell arogante Lächeln um die Mundwinkel zeigte. In diesem Moment konnte sie nicht den zynischen Gedanken fassen, dass er mir wirklich ein sehr viel schöneres Geschenk gemacht hat. Plötzlich wird ihr jedoch wieder bewusst, das ein Kopf nicht einfach so vom Körper abfallen kann und hebt nun blitzartig ihren Blick, der jedoch kein Augenpaar findet, sondern nur in die Dunkelheit einer Kapuze blickt. Unweigerlich verängt die junge Frau ihre Augen leicht, - einerseits weil sie nicht weiß was der Fremde nun vorhat und wieso er ihr geholfen hat, -andererseits um die im Schatten leicht angedeuteten Linien des Mundes zu erkennen, der sich nun zu einer leicht verhöhnenden Grimasse verzieht. Es war nicht nur diese arogante Art die ihr Blut schnell wütend durch ihre Adern fließen lässt, sondern auch, dass er angenommen hat, sie hätte sich nicht selbst helfen können. Was bildete er sich eigentlich ein sich in ihre Angelegenheit einzumischen und dann auch noch sein gesicht zu verdecken als wäre er Zorro oder Robbin Hood persönlich. Die Worte die schließlich seinem Auftritt folgten brachten das Fass zum überlaufen und sie musste sich stark beherrschen nicht wie ein kleines Kind mit den Fuß trotzig auf den Boden aufzustampfen, "Ich hätte eindeutig mehr von euch erwartet." Aha! Er hat also schon länger kostenlos sich die Verstellung aus einem Versteck angesehen und wiederholte nun die Worte des Mannes, den er gerade umgebracht hatte; wahrscheinlich um sie zu verhönen. Doch als sie schon etwas erwiedern wollte drehte der Fremde sich um, wischte sein Bowiemesser an einem an seinem Gürtell befestigten Tuch ab und steckte es dann in die für dieses angerichtete Halterung. All dies geschah wärend er fast schon gemächig langsam die Gasse entlang ging, weiter hinein in den eher abgelegenden, verwucherten Teil der Stadt, der nur so von abgelegenden Gassen und Einbuchtungen durchzogen ist. Faye stand immer noch wie angewurzelt da, und dies für sie ausgesprochen selten schweigsam. Kein Ton wollte über ihre Lippen kommen, aus Unglaube und Wut. Als der Kapuzenträger nun die Hand hob und auch noch provozierend zum Abschied winkte wurden die Lebensgeister wieder in ihr wach und sie schrie ihm ein ziemlich langen Fluch hinter her in dem sie oft die Worte 'verdammt' und 'Hurensohn' verwendete. Ja, heute war eindeutig nicht ihr Tag. Mit diesem letzten Gedanken verscheuchte sie einfach diesen kompletten Auftrag, auch wenn sie natürlich wusste, dass sie ihrem Chef alles berichten, und vielleicht sogar noch eine Protokoll für das Archiv schreiben musste. Nun holte sie schnell ihr flaches, dunkelblaues Sony Ericsson hervor und tippte auf die bereits abgenutzten Tasten die Nummer von Dean ein, welcher für die Entsorgung der Leichen verantwortlich ist. Nachdem sie eine Weile der Titelmusik von Biene Maja zuhören musste, ging dieser schließlich mit einer schon fast genervten Begrüßung ran, die gerade mal mit einem "Tach" ausfiel. Erst jetzt viel Faye auf, das es 4°° Uhr morgen ist, die gewohnte Zeit ihrer Jagd; was sie jedoch nicht davon abhielt ihn seiner Aufgabe zu verweisen:"Dan, Bienchen, du musst Mr. Serienkiller jetzt mal die Erde von unten zeigen. Du findest ihn in der Liliengasse, nahe des Stadtbrunnens im alten Viertel. Vergess aber bitte nicht seinen Kopf, sonst kann er garnicht die Aussicht von unten genießen.", babei schlich sich ein ironisches Lächeln auf ihre roséfarbenden Lippen. Oh ja, was war es doch für eine Ironie einen Menschen in der 'lilien'gasse umzubringen, da so weit jeder weiß, dass Lilien als Grabesblumen bekannt sind. Anscheinend fand es jedoch Dean nicht gerade charmant von ihr, ihn mit sein Wartelied angesprochen zu haben, worauf seine Worte gleich ein etwas zynischeren Ton bekommen. "Wie schön das du dich darum sorgst, das der Alte auch 'ne schöne Aussicht hat, doch mir ist es eher wichtig das du hoffentlich nicht so viel Blut herrum gespritzt hast, denn ICH bin der Jenige der dies dann beseitigen muss." Als ihr Blick bei seinen Worten unweigerlich auf die Blutlache zu ihren Füßen wandert, die der Kapuzenträger beim Enthaupten hinterlassen hat, muss sie sich beherrschen, damit ihre Stimme nicht sofort die Wahrheit verrät. "Natürlich nicht. Alles klinisch rein und getestet."
"Ach? Werde ich ja dann sehen und wenn es anders sein sollte, dann schuldest du mir ein Drink." Das war anscheinend Dean's Verabschiedung, denn jetzt redete nur das regelmäßige Tuten mit ihr. Faye hatte wärenddessen nun langsam umgedreht und ließ nun ihren Blick auf dem Bordstein vor ihren Füßen haften, wärend sie den Weg Richtung Argentur einschlägt. Nur sehr wenige Menschen begegneten ihr, man konnte die Stadt eher als leergefegt bezeichnen. Es fehlt nur noch kugelförmige Buschwerk aus dem Wilden Westen das die Straßen entlang rollt.
"Faye...du willst mir ernsthaft erzählen, das ein Mann deinen Auftrag erfüllt hat und dann einfach wieder verschwunden ist?" Schon sehr lange siezten sich ihr Chef und Faye sich nicht mehr. Wieso auch? - Er war eher ein Vater für sie und wenn man sogut 24Stunden am Tag im Dienst steht, dann ist diese Arbeit eher eine Familie für einen.
"Du hast den grundliegenden Punkt vergessen, dass der Mann sein Gesicht verdeckt hätte, und dies sicher nicht, weil er ein riesiges Feuermal auf Stirn und Nase hat. Und ganz erlich, wer taucht bitte schön auf um jemand anderen zu helfen
?"
"Lass mich überlegen. Vielleicht ein Mensch, der nicht wie du nur an seinen eigenen Vorteile sieht und auch mal hilfsbereit ist ohne etwas dafür zu verlangen?", fragte ihr Boss, dessen Halbglatze wie ein frischpolierter Balletboden das Licht reflektierte.
"Danke. Ich nehme Kompplimente gerne und jederzeit an.""Das war kein Kompliment, sondern eine Tatsache, liebe Faye...", seufzte Ruwen nun leise, als fände er etwas unglaublich anstrengend, sie hoffte stark für ihn das es nicht sie war was seine Nerven so belastete, "Wo wir beim eigentlichen Thema wären, weilches ich anschneiden wollte. Weißt du, du brauchst einfach einen neuen Parnter, dass hat ja der heutige Ausflug bewiesen! Darum habe ich für morgen jemanden her bestellt. Er hat beim Eignungstest Bestleistungen erzielt und scheint auch ein netter Kerl zu sein, wenn man auf den Tratsch der Kollegen hört. Ich bestehe darauf, das du morgen Punkt 11°° Uhr erscheinst", sein letzter Satz hatte eindeutig mehr Nachdruck, und erst jetzt wurde ihr wieder bewusst, das er ihr Vorgesetzter war und das dieser lockere Umgang nicht bedeutete das sie nicht seine Befehle erfüllen musste. Aus diesem Grund nickte sie nun fast schon einwenig steif. "Natürlich." Aber wenn Schienenersatzverkehr herrscht, werde ich auch nichts dafür können;-fügte sie in Gedanken grinsend hinzu. Er dachte doch nicht, dass sie sich irgendeinen Kollegen aufschatzen ließ, nachdem sie die anderen 8 so erfolgreich vergrault hat. Nein.
"Dann kannst du jetzt gehen Faye. Schlaf einwenig, damit du morgen fitt bist und auch vernünftig aussiehst." Dabei zierte ein fast schon väterliches Lächeln seine faltigen Züge und ließen sein eher kantiges Gesicht weicher aussehen. Fast schon erlöst stemmte sich die junge Frau nun aus dem Sessel und ging langsam zur Tür, noch ein Abschiedsgruß und sie verschwand durch die Tür. Auf den Weg nach draußen musste sie sich mal wieder den giftigen Blicken der Argenturschlampe ausliefern, welche wie ein Hund auf den Namen Jessica hörte. Also manchmal hat Gott einem es ganz schön leicht gemacht Vorurteile gegenüber von Namen auch auf die Menschen übertragen zu können. Als Faye spürte das die eisblauen Augen sie bereits erfasst hatten, reckte sie ihr Kinn und ein vielsagendes Lächeln erscheinen, als wäre sie gerade von guten Nachrichten überschüttet wurden. Dieses ließ sie auch erst wieder fallen, als sie endlich der Eingangshalle und dem tötenden Blick entkommen ist. Dabei hörte sie sich selbst unterdrückt seufzen, und auch ihre Schritte wurden langsamer. Es waren nur ein paar Meter bis zur Haltestation und auch nur ein paar Minuten Fahrt bis zu ihrer Straße. Alles verlief trotzdem eher schleppend, da bereits die Müdigkeit von ihr besitzergriffen hat und ihre Adern durchfloss wie viel zu klebriger Sirup. Als sie es schließlich aus den schwarzen Klamotten geschafft hatte, und in die weiche Decke ihres Bettes fiel schloss sie die Augen und spürte regelrecht wie sich ihre Muskeln langsam nach und nach entspannten, bis sie schließlich auch ihre Gedanken frei ließ und in einen tiefen Schlaf glitt.
-2-
Rebecca Martin - Frühling und so
"Ich habe mir leider angewöhnt, jedem Pärchen, das an mir vorbeigeht oder anderweitig irgendwie in meine Nähe kommt und seine Liebe der Öffentlichkeit präsentiert, 'leckt mich doch am Arsch' hinterherzusagen."
Ein Schrilles Geräusch riss sie aus dem so unbekümmerten Schlaf, und wenn ihr Wecker ein Mensch gewesen wäre, wäre er wohl nicht mit einem genugtuenden Draufschlagen davongekommen. Nun trete sich Faye mit dem Rücken zu diesem und der Schlafzimmertür, wärend ein befriedigendes Lächeln ihre Lippen erhascht. Ruwen hatte doch nicht ernsthaft geglaubt das sie tatsächlich pünktlich kommen würde. Sie wollte schließlich den schlechtesten Eindruck auf den Jungen machen, der ihr möglich war. Also versank sie nun für eine knappe halbe Stunde in einen wunderschönen Halbschlaf, in dem sie schon einmal alle Möglichkeiten durchging dem Kerl die gemeinsame Arbeit mit ihr zu Hölle zu machen. Wahrscheinlich würden sich viele fragen was sie so sehr dagegen hatte einen neuen Parnter zu bekommen, wenn sie die Vorgeschichte nicht kannte. Faye besaß nämlich vor einem knappen Jahr bereits einmal einen Parnter. Und mit diesem war sie nicht nur eine dienstliche Beziehung eingegangen. Doch genau dies war dann das, was ihr noch mehr weh tun sollte, als bei einem Auftrag alles außer Kontrolle geriet und durch ihre Unbedachtheit er zu Tode kam. Noch heute gab sie sich selbst die Schuld daran und deshalb war ihr der Gedanke allein schon fremd nochmals die Verantwortung über ein Leben zu übernehmen. Schließlich stand Faye auf. Irgendwann musste sie schließlich im Büro auftauchen und verschwand im Bad, wo sie sich eine warme Dusche gönnte und danach wie immer einwenig Make up auftrug, was bei ihr hieß: Eyeliner. Danach ging sie zu ihrem hochgewachsenden Schrank und kramte die übliche Arbeits'uniform' herraus, die aus einem schwarzen top; einer robusten, enganliegenden, schwarzen Lederhose und einem ziemlich breiten Gürtel bestand. Ebenfalls schwarz. Insgesammt konnte sie also gut als Goffik durchgehen. Nur ihre Mahagonieroten Haare stachen herraus und auch ihr Gesicht wirkte sehr viel heller und blasser als es eigentlich war. Nach einem kurzen prüfenden Blick in den Spiegel legte sie sich nur eine einfache Set C 225Pistole an und ging dann hinaus in auf die bereits belebte Straße. Das gleisende Sonnenlicht ließ alle Farben sehr viel intensiver werden und konnte sogar ihre Laune ein winziges bisschen heben, was schon allein ein Oskar verdiente...oder vielleicht auch nur einen goldenen Spatz, einen sehr kleinen goldenen Spatz. Der Weg zur Arbeit war bereits automatisch und so in ihren Kopf eingebrannt das sie mit ihren Gedanken ganz abschweifen konnte, wärend sie der Musik ihres Ipods folgte. Es war ein Lied von 'the Fray', ihrer Lieblingsbänd...
Where did I go wrong, I lost a friend
Somewhere along in the bitterness
And I would have stayed up with you all night
Had I known how to save a life
Ihr Klopfen viel einwenig zögerlicher aus als sie wollte, was jedoch auch am harten material der Tür lag, vor der sie nun stand. Es war 11:57. Als schließlich von Inneren der Tür "herrein" rief, drückte sie die Klinke hinunter und trat ein. Ihr Chef saß über das ganze Gesicht breitgrinsend auf seinem Stuhl und sie konnte ihn nur verdattert ansehen, wärend sie sich fragte was sie wohl im Gesicht kleben hatte. Unauffällig versuchte sie sich über die Stirn zu wischen, wärend sie ein "Was ist?" zischte.
Die Antwort kam promt und mit mehr als nur Belustigung in der Stimme:" Wie schön. Du bist genau pünktlich. Überpünktlich sogar. Ich wusste das du extra zu spät kommen würdest, und ich hab einfach mal grob eine Stunde eingerechnet. Ich bin wahrlich gut, nicht wahr?"
Eine ganze Weile hefteten ihre türkisfarbenden Augen auf dem immer noch grinsbackigen Gesicht ihres Vorgesetzten, und Unglaube spiegelte sich in diesen. Wie konnte das sein? Wollte er sie verarschen? So weit sie wusste war heut nicht sein Lieblingsfeiertag der 1. Aprill.
Zum Glück musste sie keine Antwort darauf geben, da es einfach nur beschämend war und ein kräftiger Titt in die Eier, wenn man ihre Würde als 'Eier' bezeichnet. Sie hörte nämlich wie die Tür hinter ihr abermals geöffnet wurde und nun eindeutig ein Mann eintrat, das hörte sie von den Schritten, die mehr Gewicht tragen mussten und somit auch dumpfer waren. Ja, ihr Gehör war ausgezeichnet.
"Sir." Eindeutig ein Mann. Die Stimme war tief und hatte gleichzeitig eine gewisse Wärme in sich, jedoch konnte man auch nicht über diesen gewissen Ton hinaushören, der zeigte, das einiges an Selbstbewusstsein in der Person hinter ihr steckte.
"Duncan, da sind sie ja. Setzten sie sich, ihre zukünftige Partnerin hat schon sehnsüchtig auf sie gewartet." Nun fiel ihm anscheinend erst wieder ein, das sie auch noch da war. Wow, vielleicht sollte sie ab jetzt ein Werbeschild auf dem Kopf tragen, so das jeder sehen konnte wo sie war und auch, dass sie ganz sicherlich nicht auf Irgendjemanden sehnsüchtig
gewartet hat.
"Faye, das ist Duncan Adams. Duncan, das ist ihre neue Kollegin Faye Corey... und nun setzt dich endlich Faye!"
Anscheinend stand sie die ganze Zeit verspannt auf ihrem angestammten Stück Teppich und konnte nicht glauben das sie das nochmal durchmachen musste. Nun trat auch noch der Mann in ihr Blickfeld, der ihr ein fröhliches aber auch selbstbewusststrotzendes Lächeln zu warf. Was wollte der Kerl? Auf schöne Welt machen? Nicht mit ihr. Doch trotz allem blieb ihr Blick einen Moment zulang an seinem Gesicht hängen. Die sanften und doch markanten Züge, welche von leicht wilden blonden Haaren umsäumt sind. Die Sonne ließ auch noch ein Messingfarbenden Glanz auf diesen erscheinen und erst bei den Worten Ruwen's setzte sie sich schließlich auf den zweiten Stuhl vor seinem Schreibtisch. Der andere war von Duncan besetzt, der nun zu mir herrüber sah, wärend ich sein Blick entschieden auswich.
"Hey, ich denke wir werden gut mit einander klar kommen."
Wunderbar, jetzt musste er auch noch so kommen. Aber da sie eh kein wirkliches schlechtes Gewissen besaß ab in Runde 1.
"Solange du nicht mit mir redest und den Raum verlässt wenn ich herrein komme ist alles gut."
Sofort erklang das Räuspern von Ruwen's Seite.
"Faye's Humor ist einwenig eigen. Damit wollte sie eigentlich sagen das sie sich sehr darauf freut."
"Ach, wollte ich das? Es ist immer interessant wenn man erfährt was man so wollte, besonders von anderen Personen." sagte sie fast schon giftig. Sie hatte zu wenig Schlaf und sowieso war sie dieses Partnersuchen allmählich satt.
Jedoch trübte dies alles nicht Duncan's Zuversicht und strahlenden Lächeln. "Ich werde sie schon zu bändigen wissen."
Okay...nun überschritt er eindeutig eine Grenze. Das konnte man bestimmt irgendwo in den Menschenrechten nachschlagen. Entschlossen erhob sie sich wieder von ihren Stuhl, bereit einen dramatischen Abgang hinzu legen. "Ich denke, wir haben allen geklärt? Dann werde ich jetzt gehen. Ich muss eh noch das Protokoll zum gestrigen Auftrag schreiben."
Nun konnte man in Rowen Farnsworth Stimme eindeutig die Macht herraushören, über die er verfügte, aber eher selten demonstrierte:"Du wirst jetzt nicht das Protokoll schreiben, sondern mit Duncan diesen Mann hier suchen und wie gewohnt von der Bildfläche verschwinden lassen." Damit legte er ein paar zusammengeheftete Blätter auf den Tisch, ganz vorn war noch ein Bild befestigt, das ein Mann mittleren Alters zeigte, nicht sonderlich auffällig im Aussehen: blaugraue Augen und fast beigefarbende Haare. "Hier stehen alle nötigen Informationen für die Suche wie auch dem späteren Bericht. Ich wünsche auch viel Erfolg."
Schnell beugte sie sich vor und griff nach dem Blatt, um danach sich nur abermals der Tür zuzudrehen und auf diese zu zugehen. gerade als sie diese aufriss und hinaus ging war auch schon Duncan hinter ihr und legte ihr ein Arm um die Schulter.
"Ich glaube du hast gerade eben das 'ich' mit dem 'wir' verwechselt, aber gut. Ich bin nicht nachtragend. Schließlich musst du dich erst einmal an einen gutaussehenden Kollegen gewöhnen." Insgeheim vermutete sie das er entweder Masochistisch veranlagt war oder ein hang zum Selbstmord besaß, denn genau darauf würde es hinauslaufen wenn er so weiter machte.
Deshalb war sie zu nichts anderem in der lage als ein "Mh-m." von sich zu geben, da alles andere in nicht so netten Wörtern geendet hätte. Irgendwie schaffte sie es auf dem Weg zum Eingangsbereich der Argentur der Achselhöhle zu entkommen, doch der immer hellwache Blick von Jessica, der immer auf der Suche nach neuen Tratsch war hatte sie bereits gesehen, was ihr anscheinend kein hämlisches Grinsen auf die purpurgeschminkten Lippen zauberte sondern eher die Mundwinkel ein ganzes Stück weit nach unten zogen. Vielleicht war der Kerl doch noch zu etwas nütze, dachte sie zuckersüß.
Als sie schließlich durch die Tür an die frische Luft traten angelte Duncan ein kleines silbriges Ding aus seiner hinteren Hosentasche.
"Wir fahren mit meinem Auto. Wie wäre es mit einem Kaffee solange wir den Mann suchen?" Und schon wieder musste er dieses übertrieben herzliche Lächeln zeigen. Junge, nimm an einer Zahnpastewerbeaktion teil aber nerv mich nicht, schoss es ihr so durch den Kopf. In diesen Augenblick hob er sein Arm leicht an und öffnete das Auto bereits aus ein paar Meter entfernung. Wunderbar. Ein Protzwagen. Ein Jaguar XKR.
"Kaffee soll die Faltenbildung beschleunigen. Vielleicht solltest du lieber auf Tee zurück greifen." Nun gut, seine Haut war vollkommen glatt, abgesehen winkziger Lachfalten außerhalb der Augen, aber die Aktion 'Vergraulen aller neuer Partner' steht schließlich noch.
Nun öffnete er bereits seine Tür und ließ sich in das Leder des Fahrersitzes sinken, öffnete das Fenster zu meiner Seite hin, wahrscheinlich damit ich genau sein Gesicht sehen konnte, auf welchem sich gerade eine sehr unecht wirkende verletzte Grimasse dargeboten wurde.
"Du willst mich zu einer Teediät verdonnern? Aber nun gut, wenn du dann endlich in das Auto einsteigen würdest, komm ich schon damit klar."
Dieser Mann hatte eindeutig ein viel zu großes Ego, so das er einen Kratzer oder sogar Fausthieb dagegen nicht einmal mitbekam. Schließlich ließ sie sich mit einem entnervten Seufzter ebenfalls in das weiche Leder sinken, sie konnte nicht leugnen das es sehr viel bequemer war als zu laufen.
"Siehst du, viel besser. Also, wie heißt unser Mann?"
Kurz schaute s b ie zu ihm herrüber und hob leicht ihre Augenbraue an.
"Ich glaube du hast mich vorhin im Rowen's Büro nicht ganz verstanden. Ich werde nicht mit dir zusammenarbeiten, egal auf was für Sonnenwetter zu hier machst. Na? Was hat dir denn Rowen für ein Sonderlohn dafür ins Mäulchen geschoben?"
Zuerst blieb es eine ganze Weile still im Innenraum des Jaguars, bis diese sich schließlich wieder mit dieser warmen Stimme füllte:"Er hat mir nichts dafür gegeben, wenn du es genau wissen willst. Ich habe mich selbst dazu entschieden dein Arbeitspartner zu werden und ich werde ganz sicherlich nicht so schnell locker lassen wie meine Vorgänger."
Darauf war sie nicht vorbereitet, und konnte somit ihn auch nur mit einem verwunderten Blick ansehen.
"Woher weißt du von den Arschlöchern?"
Ein kleines Schmunzeln erschien nun das erste Mal wieder, wärend er nun langsam den Gang einlegte.
"Auch eine nette Bezeichung." feixte er, bevor er schließlich doch noch ihre Frage beantwortete:"Ich habe mich natürlich vorher einwenig über dich erkundigt und dort wurde dies und das am Rande erwähnt."
Darauf wusste sie nun wirklich keine Antwort mehr, was für sie relativ ungewöhnlich ist. Aus diesem Grund beließ sie es dabei und starrte aus dem Fenster. Das Wetter hat sehr schnell umgeschlagen und nun bilden sich bereits schnell Wolken am Himmel, drängen sich immer mehr zusammen zu einem dichten Vorhang, der ein nasses und drübes Theaterstück ankündigt. Anfangs trafen nur kleine, vereinzelte Regentropfen auf die Frontscheibe des Wagens und behinderten kaum die Sicht, doch mittlerweile prasselten sie auf Dach und Scheiben, als wollten sie sie durchschlagen und den Wagen mit den Himmelstränen füllen. Die ganze Zeit blieb es ruhig im Wageninneren. Nur sehr leise konnte man das Radio unter dem Staccato des Regens vernehmen. Es war eine angenehme Stille in der Faye ihren Sitznachbarn vollkommen ausblenden konnte.
Die Vollbremsung die er so plötzlih hinlegte riss sie schrecklich unsanft aus ihren Gedanken und auch der Gurt der sich gegen ihr Brustkorb presste als sie nach vorn flog, raubte ihr nicht den Atem aus Begeisterung. Ein paar mal musste sie nochmal nach Luftschnappen bevor sie ihn wirklich wütend anblicken konnte. "Was sollte das denn? Du weißt schon was du nicht UNS umbringen solltest, oder?"
"Wir sind da.", war die wirklich fantasiereiche Antwort, die sich nicht einmal um eine Ausrede zu bemühen schien. Trotzdem hob sie ihren Kopf an und schaute in die angebrochene Dämmerung, in der sie trotzdem noch genug Umrisse erkennen konnte und die Lichtkegel der Laternen auch einwenig weiterhalfen.
Zuletzt ließ sie ihre Aufmerksamkeit nun den Blatt zu kommen, und erkannte den Straßennamen wieder.
"Denkst du denn er wird uns zu Kaffee und Kuchen bei sich zu Hause erwarten?" warf sie sarkastisch den Raum,...nun ja eher in das Auto.
"Ach. Plötzlich sind wir also wieder beim 'wir'. Und nein, das denke ich nicht. Aber ich habe das Gefühl das er zu Hause ist. Also steig aus und komm."
Könnte es etwa sein das sie es doch etwas geschafft hatte ihn zu verärgern? Das wäre auf jedenfall schon ein Anfang für eine baldige Arbeitstrennung, aber gut. Faye, konzentrier dich auf deinen Job, wies sie sich selbst zurecht und stieg langsam aus dem schwarzlackierten Wagen aus. Erst jetzt viel ihr auf das seine Worte zu sicher klangen. Woher wollte er wissen, das der Mann hundertprozentig zu Hause war. Schließlich ist er aus dem Gefängnis ausgebrochen, wird überall gesucht...
Schon wurde ihr Gedankengang unterbrochen, als Duncan um den Wagen herrum zu ihr kam. Jetzt hatte er sein gewinnendes Lächeln wieder aufgesetzt und seine Hände in die ausgeblichenen Taschen seiner dunklen Jeans vergraben. Nirgendwo an ihm konnte sie Waffen ausmachen, hatte er sie vielleicht in der Innenseite seiner Jacke verstecht?
Mit einem kurzen Blick machte er ihr deutlich ihr ins Haus zu folgen, was ihr natürlich garnicht Recht war. Seit wann hatte er denn hier bitte schön das Sagen? Damit schritt sie entschieden an ihm vorbei, immer weiter vorraus bis zur Eingangstür. Schnell kramte sie in einer ihren vielen kleinen Taschen ein Dratstück hervor und nahm dazu eine ihrer Haarspangen. Gut ausgerüstet machte sie sich nun am Schloss zu schaffen, denn klingeln wäre wohl genauso wie eine Vorwarnung mit dem Megafon. Nach einer kurzen Fummelei war schließlich der Weg frei und die Tür entriegelte sich mit einem leise, dezenten Knacken. Ihre Hand ruhte bereits auf dem Knauf um langsam diese aufzudrücken. Hinter sich konnte sie sogar den Atem von Duncan am Nacken wahr nehmen, auch wenn er um einiges größer war als sie, mindestens einen Kopf. Ihre Schritte waren trainiert leise, kein verräterischen Quietschen von Dielen oder Schlürfen war zu hören und auch Duncan war ausgesprochen leise.
Der Flur war sehr schlicht gehalten, mit einem breitläufigen Spiegel über einer kleinen, holzernen Komode und auch ein Ständer für die Jacken und Schirme. Doch alles ohne den reinsten Persönlichen Hauch. Niergens lagen Notizen, Schlüssel oder Schmuk herrum. Keine Deko und auch keine Unordnung. Alles sauber und steril. Es wirkte fast schon unheimlich diese penible Sauberkeit, so das sie sich fast schon wie ein Verbrecher fühlte, als sie mit ihren Staubbedeckten, dunkelgrünen Chucks das Laminat betrat. Dabei konnte sie im Spiegel sich und auch Duncan sehen, beide hatten einen aufmerksamen Blick und auch ihre Körper spiegelten wieder wie gespannt jede Faser war, wartend auf einen plötzlichen Angriff. Doch es war alles still, nichts verriet die Anwesenheit von dem hoffentlich bald totem Mann. Leise, sehr leise flüsterte sie in die Richtung ihres Parnters:"Bist du dir sicher, das er hier ist?"
Ein ebenfalls leises "Hundertprozentig." kam als Antwort, und sie musste die Ohren spitzen um ihn zu verstehen. Anschließend ging sie etwas gewagter weiter, und betrat das Wohnzimmer, nachdem sie sich vergewissert hatte, das niemand zu sehen war.
"Ich schau mal nach oben, sag bescheid wenn du etwas findest." hörte sie ihn noch zischen, bevor er bereits gleich zwei Stunden aufeinmal nehmend nach oben geht. Sie selbst arbeitet sich langsam von Raum zu Raum. Jeder unbelebt und kühl. Erst das Wohnzimmer, dann die Küche und schließlich das Gästebad. Nichts. Immermehr spannten sich ihre Sinne an, nun bist zum bersten gereizt, umso mehr Zeit verstrich in dem sie nur Leere fand, umso mehr stellten sich ihre Nackenhaare auf. Wo war der Mistkerl? Oder hatte Duncan vielleicht garnicht Recht gehabt, das er wirklich zu Hause war. Wäre schließlich auch zu schön gewesen so ohne Zeugen.
Das Geräusch von Schritten auf der Treppe lies sie aufhorchen. Wahrscheinlich kam Duncan wieder herrunter, da er ebenfalls nicht fündig geworden ist. Die Schritte kamen näher und als sie nun abermals den Atem an ihrem Nacken spürte drehte sie sich um, und wollte ihm gerade sagen, das er ihr gefälligst nicht so auf die Pelle rücken solle, als sie mitten in ihrer Bewegung erstarrte. Es war nicht Duncan der vor ihr stand, sondern der Typ mit den stahlblauen Augen und den fast beigefarbenden Haaren, die in einen exakten Scheitel geteilt wurden, der perfekt zu der gesammten Wohnung passte. Ihre Hand schnellte bereits zu ihrer Pistole, als eisige Finger ihr Handgelenk umschlossen und kühles Metall ihre Halskehle berührte. Man konnte sehen wie ihr Herz das Blut schneller durch die blassvioletten Äderchen fließen ließ, welche sich auf der alabasterfarbenden Haut abzeichneten. Doch Faye versuchte die äußerliche Ruhe zu halten. Sie würde ihm nich die Genugtuung geben und ihm zeigen wie viel panik sich bereits in ihren kleinen Körper aufbaute. Was war blos seid kurzen mit ihr los? Schon das zweite Mal war sie so unvorsichtig. Damals war sie die beste der Ausgebildeten und jetzt ließ sie sich von einen Anfänger überrämpelt..und wo war eigentlich Duncan? Für was bekam sie denn einen Parnter ans Bein gekettet, wenn dieser dann nicht da ist um ihr zu helfen? Nun ließ sie ihre Wut an dem Mann aus, und durchborte ihn nur so mit ihren wimpernumrahmten Augen, da sie alles andere ihres Körpers wohl lieber nicht bewegen sollte. O Gott, wie erniedrigt sie sich fühlte. Doch Faye hatte nicht vor sich zu ergeben und versuchte unaufällig nach ihrem kleinen, silbernen Dolch zu greifen der an ihrem Oberschenkel bewestigt ist. Währenddessen behielt sie den Blickkontakt bei, damit der Kerl blos nicht sah was sie vorhatte. Dabei fiel ihr auch nicht auf das sich ein weiterer Mann näherte, abermals von der Treppe aus. Ohne weiter zu überlegen vollführte sie eine 360° Grad Drehung und ging dabei immer weiter in die Knie, in die gegensprüchliche Richtung von der das Messer an ihr Hals gedrückt wurde, nur um ihn dann ihren ca 10cm langen Dolch in die Bauchhöhle zu rammen. Jetzt war es an ihr ein siegessicheres Lächeln aufblitzen zu lassen und richtete sich fast schon zeitlupenartig wieder zu ihrer vollen,- zwar geringen-, Körpergröße auf. Erst da sah sie denn Mann der nun ein paar Mal in die Hände klatschte, Duncan.
"Das ist doch jetzt nicht dein Ernst oder? Du hast die ganze Zeit zugesehen? Du bist wirklich der schlechteste Parnter der mir je zugestellt wurde! Ich hätte verrecken können!"
Auf ihre Worte zeigte er nur ein übertrieben lässiges Schulterzucken, wärend er seine Hände in den Hosentaschen vergrub und langsam auf sie und den vor ihr sich windenden und keuchenden Mann zuging.
"Du hast das doch ganz gut hinbekommen. Aber wenn ich dich darauf aufmerksam machen darf...er ist noch nicht ganz tot."
Sie zischte ihn wütend an, wärend sie den Mann vor sich einen festen Tritt gab, der in Gedanken eigentlich an ihn gerichtet war. Es musste bestimmt ziemlich komisch aussehen, wenn sie sich so stritten, einfach als wäre der gerade stöhnende Verbrecher überhaupt nicht da.
Nun griff sie nachdem wohl kindischsten Druckmittel: Erpressung.
"Wenn ich das Ruwen erzähle, wird er dich sicherlich ganz schnell feuern!"
Okay. Ja, sie fühlte sich nun zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten erbärmlich.
Seine Reaktion viel sehr viel gelassener aus:" Ich bin sein Liebling, Schätzchen."
"Wie meinst du denn das?"
"Ich bin sein Neffe. Und du nur eine ersetzbare kleine Schachfigur. ...Willst du lieber schwarz oder weiß sein?"
"Bitte WAS? Und das hat er nicht mal nötig mir zu sagen?"
"Sag ich doch. Ersetzbar und unwichtig, aber keine Angst, der liebe Duncan hat dich wirklich lieb."
Darauf griff sie reflexartig nach einer Porzellanvase und zielte mit ihr seinen Kopf an, den sie jedoch leider verfehlte. Es waren doch immer die Porzellanvasen die dran glauben mussten, dachte sie bitter als diese an der Wand zersprung.
Kurz lagen immer noch diese wutentbrannten Züge auf ihrem Gesicht, bis sie diese jedoch bewusst glättete und ein zuckersüßes Lächeln erscheinen ließ. "Weißt du. Ob du mich gern hast ist mir genauso wichtig, wie wenn dein kleiner Freund nicht nur die Form sondern auch die Farbe einer Aubergine hätte.", und stoß mit diesen Worten den bereits blutbedeckten Dolch, der vorher die Magengrube des Mannes gefüllt hat, in dessen Herz und ließ es dort stecken bis er sich nicht mehr bewegte. Als sie sehen wie es in Duncans hübschen Köpchen ratterte und er anscheinend nach eienr guten Antowrt suchte, konnte sie sich nun ein Grinsen nicht mehr verkneifen. Schnell holte wie immer ihr Sony Ericsson herraus und tippte Dean's Nummer ein, die sie bereits auswendig kannte. Nach der immer gleichen Tortur des Biene Maja liedes endlich der gewünschte Gesprächspartner dran ging, plapperte sie einfach los:" Dortenstraße 11, Haus am Stockfisch. DU kannst ihn gleich im Flur finden."
Seine Antwort jedoch war nicht gerade die die sie erwartet hatte:" Du schuldest mir ein Drink."
Wow. Er hat es sich anscheinend echt gemerkt.
"Mhm...ja. DU hast das Blut also nicht mit Straßenmalerei verwechselt, schade. Hättest du Dienstag Zeit?", irgendwie war sie stolz auf sich, das sie ihn wirklich vorhatte einzuladen, aber wenn sie erlich war freute sie sich eigentlich ihren Freund mal wieder zu sehen, da sie seid längeren nur noch per Handy geredet haben und dabei ging es meißt auch nur um Tote. Nicht gerade sehr schönes Thema das Freude bereitet.
Anscheinend schien er auch einwenig verdutzt über ihren plötzlichen Sinneswandel uns gab nur ein "Ja gern, ich hol dich so um 7Uhr ab."
"Okay, um 7Uhr. Bis dann, ciao."
"Ciao."
Wie aus der Kanone geschossen kam die Frage, als sie nicht einmal ihr Handy zurück in ihre Hosentasche gesteckt hatte:"Mit wem hast du dich gerade verabredet?"
Faye bemerkte erst jetzt wieder, das Duncan noch immer im Haus stand, und noch nicht wie angenommen bereits vor zum Auto gegangen war.
Einwenig irritierte es sie, das er sich anscheinend so dermaßen dafür interessierte.
"Ist das nicht meine Sache, solange es nicht gerade ein Mafiaboss ist. Und selbst wenn...wäre sicherlich eine interessante Sache, so ein italienischer Akzent."
Nur ein Schnauben war zu hören, wärend er bereits durch die Tür nach drausen trat. Sie folgte ihn schließlich, und wischte dabei ihren kleinen Dolch an einem Taschentuch ab.
Auch die Autofahrt verlief eher schweigend, anscheinend hatte sie mit irgendetwas tatsächlich sein Ego getroffen. Sie denkt nur: Streik! Jedoch lässt dieses Höhengefühl schnell nach und sie rutscht einwenig unruhig auf ihren Sitz herrum. Es war wirklich komisch mit ihm. Die anderen Typen fanden sie dann entweder angsteinflößend oder komisch, aber nie war jemand sauer auf sie oder ignorierte sie sogar. Nein, meißt hat es damit geendet, das der Jeweilige laut schreihend gekündigt hat und dabei unschicklicher Weise immer wieder mit den Finger auf sie gezeigt hatte. Nun gestattete sie sich einen kurzen Blick zu ihrem Arbeitspartner herrüber. Seine dunkelblonden Augenbrauen,-die eine Nuance dunkler waren als sein Haar-, hatte er zusammen gezogen, so das sich kleine Fältchen auf seiner Stirn bildeten und einen leichten Schatten über seine Augen legten. Nachdenklich wirkte er, einwenig abwesend. Ganz anders als sie ihn vorher kennengelernt hatte.
-3-
Elizabeth Hcikey, der gemalte Kuss
Hier wimmelt es von Gespenstern, nicht solchen, die Sensationsblätter füllten oder die Lagerfeuer von Schuljungen heimsuchen, sondern solchen, mit denen wir uns gleichzeitig quälen und trösten.
Nachdem Duncan sie noch bis vor die Haustür gefahren hatte, hatte sie sich sofort erst einmal für eine Stunde im Bad verschanzt. Duschen, Haare fönen, einwenig schminken und sonst einfach versuchen nicht einzuschlafen und den Geruch von Tod loswerden; - das war ihr Motto für diese Stunde. Immer wieder musste sie daran denken wie sie Duncan schließlich in seinem Jaguar zurück gelassen hatte und doch wollte sie sich dadurch nun nicht den Abend verderben lassen. Seid wann besaß sie denn bitteschön ein schlechtes Gewissen? Und das auch noch für einen fast noch vollkommen Fremden? Bei ihren Gedankengang entflüchtete ihren Lippen ein Seufzen, wärend sie in ein eher schlicht schwarzes, enganliegendes Kleid schlüpfte. Genau in diesem Moment wurde sie gütiger Weise abgelenkt, als fast schon überpünktlich die Haustür klingelte. Schnell zog sie ein paar Pumps an,deren Spitze jeweils eine kleine dunkelgraue Schleife geziert wurde. Um erlich zu sein war sie nie der Typ der sich stundenlang zu recht machte, jedoch war heute auch kein wirklicher Tag, sondern eher die Hölle. Wieso also nicht einfach mal all dies tun, was sie sonst nicht mal in Erwägung zog. Mit einem entschiedenen Ruck riss sie die Haustür auf und sah breits Dean an der Hinterentür seines dunkelblauen Wagens lehnen. Die Arme vor der Brust verschrenkt, das zerzauste braune Haar ins Gesicht hängend, bis er den Blick hob. Sie konnte regelrecht sehen wie sich seine Augen einwenig weiteten, da er es auch nicht sonderlich gewöhnt war sie ihn Kleid zu sehen. Schnell schritt sie auf ihn zu und machte eine wegwerfende Handbewegung, da sie genau wusste was er dachte.
"Ja stell dir vor, ich konnte mir noch schnell ein Kleid von Barbie leihen."
Dies entlockte ihm anscheinend ein Lachen und nun stoß er sich vom Wagen ab um ihr ganz Gentleman die Beifahrertür aufzuhalten.
"Freut mich das Barbie das getan hat. Du siehst wirklich umwerfend aus."
Dabei konnte sein Lächeln nicht verhindern das sie sich bei seinen Kompliment einwenig gespalten fühlte. Es hörte sich nicht so freundschaftlich an wie es sollte, doch seid war es denn auch schon so? Immer lagen die Karten offen: Faye empfand Freundschaft und Dean hatte damit ein paar kleine Problemchen die aber nie im Weg standen.
Jetzt saßen sie also in solch einem schickimicki Restaurant und nichts war da mehr mit Drink und 'du lädst mich ein', da Dean einige Minuten vorher lauthals verkündet hatte, das sie sich aussuchen durfte was sie wollte, er würde bezahlen. Kerle.
Aber gut, dass ließ sie sich nicht zweimal sagen und bestellte nun ein vollen Teller mit Sushi. Sie konnte dabei nicht verhindern, mit der Zungenspitze verräterisch die Lippenkonturen nachzufahren, als ihr Essen bereits vor ihr stand, aber von Deans noch keine Sicht war. Dieser bemerkte es sofort, da er sie schon eine weile musterte und sagte nun mit einen gönnerhaften Lächeln:"Ess ruhig, bevor du den Kellner oder mich anfällst."
Schon hatte sie sich ein kleines in Algen gewickeltes Reisbällchen in den Mund geschoben. Mhm, köstlich. Dabei versuchte sie nach einigen Kauen, trotzdem eine Antwort auf seine vorherige Frage zu geben:"Ja, mein neuer Partner. Erlich ich glaube er ist vollkommen darauf konzentriert mich grinsend wie eine Alte Omi über die Straße zu begleiten, wenn auf der anderen Seite der Tod wartet. Und natürlich darf er das auch noch als Neffe des Bosses."
Diese Vorstellung entlockten ihm anscheinend ein Lachen. Sie konnte darüber höchstens entnervt und gekünzelt Hüsteln.
"Das er der Neffe von unserem Rowen sein soll, habe ich auch schon gehört. Ein kann der Junge wirklich: Sich in kürzester Zeit einen ansehbaren Ruf verschaffen. Er ist erst seid ca 4Wochen bei uns und schon jetzt heftet an jeder Pinnwand ein Gerücht."
"Was denn für welche?" Nicht das mich das interessieren würde oder so...
"Ach zum Beispiel das er sich bereits durch die halbe Argentur geschlafen hat.", sagte er fast schon nüchternd.
Bei ihr sah es da ganz anderes aus.
"WIE bitte? Dieser Wichser..." "Also ich glaube kaum das er da selbst handanlegen muss", fur Dean köstlichst amüsiert dazwischen.
"Aber komm schon? Was kann er sich denn noch alles erlauben nur weil er ein paar Zellgestelle mit unserem Boss gemeinsam hat. Und die sind kleiner als eine unbedeutende Fussel!", wärend sie redete, schraubte sich ihre Stimme immer mehr in die Höhe.
Nun bedachte Dean sie mit einem skeptischen Blick.
Okay, eindeutig Themenwechsel, langsam wurde ihre eigene Reaktion ihr unangenehm.
"Wie geht es eigentlich deinen Meerschweinchen?", fragte sie nüchtern, wärend sie ein rohes Stück Fisch zwischen den Lippen verschwinden ließ.
"Ähm. Außer an mangelnden Komonikationsmöglichkeiten zu mir mangelt es ihnen glaube ich an nichts.", ging er nun auf ihren verdrehten Humor ein, mit dem so einige Menschen zu kämpfen hatten. Die Zeit verging wärend sich Teller leerten, Lachen erklang und schließlich sich beide erhebten. Als sie dann in seinem Auto saßen spürte sie wie langsam der altbekannte Duft von Tabbak, Tannengrün-Duftspray und Magaritta sie umfing. Alles war so leicht und wärend sie immer tiefer in den Sitz sank musste sie aufpassen das sich ihre Augenlieder nicht senkten. Die heimelnde Wärme stammte auch nicht von der Heizung, sondern von der Herzenswärme die Dean ihr entgegenbrachte. Unbekümmerte Gespräche erfüllten leise den Innenraum, wärend die Dunkelheit ausgesperrt wurde. Bis genau vor ihr Haus fuhr ihr braunhaariger Begleiter sie und als sie ausstieg, tat er es ihr nach um sich zu verabschieden. Jedoch als sie ihn umarmte, hatte dieser anscheinend ganz andere Pläne und schloss sie noch mehr in seine Arme wärend er seine Nase in ihrem Haar vergrub, das in sanften Wellen ihren Rücken hinunter floss.
"Der Abend war wunderschön. Sag bescheid, wenn du mal wieder ein Abend frei hast." flüsterte er und hauchte ihr urplötzlich ein Kuss auf die Stirn. Oh ganz falsche Richtung! Wieso musste er nun den Abend die freundschaftliche Leichtigkeit nehmen? Sie löse sich fast schon hastig aus der Umarmung und speiste ihn noch mit einem "Das fand ich auch. Bis Bald und gute Nacht!" ab bevor sie durch die Haustür in ihren Räumlichkeiten verschwand. Drinnen überfluteten sie ihre Gedanken. Seufzend ließ sie sich mit dem Rücken die Tür hinab gleiten bis sie auf dem Boden saß. Darauf drückte sie ihren Kopf fest gegen das Holz und kniff ihre Augen zusammen.
-4-
Cassandra Clare, City of Bones
Seid 1234 sehen wir Schattenjäger besser in schwarz aus als die Witwen unserer Feinde.
Schon den ganzen Tag fühlte sie sich verkatert und sie bereute zu tiefst gestern 'ja' zu einem Glas Wein gesagt zu haben, denn bei ihr war schon die geringe Menge Alkohol ein fataler Fehler. Nun hatte sie so ihre Probleme damit sich auf den gestrigen Ablauf des Auftrages zu konzentrieren, und besonders diesen auch noch objektiv fest zu halten und nicht ihre eigene Meinung über Duncan's Verhalten in den Leptop zu tippen, der nun auf ihrem Schoß ruhte. Sie hatte es einfach nicht an ihrem Schreibtisch ausgehalten und hat sich daher auf der niedrigen Fensterbank niedergelassen. Wie sollte sie eigentlich ihren Chef beibringen das Duncan ein schlechter Parnter war, und dies nicht nur wegen ihren generellen Abneigungen wieder einen Parnter zu bekommen. Immer noch kochte die Wut in ihr auf, wenn sie daran dachte das der Herr ja Sonderbehandlungen genoss. Schon bekam die unschuldige Tastatur einen rigorosen Schlag ihrer gefürchteten Linken, als die Bürotür ihr gegenüber sich öffnete und sich erst ein Kopf und dann der gesammte Körper eines nicht gerade beliebten Mannes durch die Tür. Anscheinend fand er das ihm seine rosarote Brille ganz ausgezeichnet stand, denn er setzte ein breites Lächeln auf und hielt 2 Kaffeebecher in die Luft. "Guten Morgen!"
Eine ganze Weile konnte sie ihn nur ungläubig anstarren. Also bitte...woher nahm dieser Kerl blos so ein abgestumpftes Einschätzungsvermögen gegenüber herrschenden Stimmungen in einem Raum. Nach einer ganzen Weile antwortete sie schließlich, jedoch sichtlich monoton:"Anklopfen bringt einem übrigens immer Pluspunkte ein."
Doch sie konnte ihn damit leider nicht vertreiben, ganz im Gegenteil - er musste noch näher kommen und ihr den Kaffee in die Hand drücken um dann mit ihr anzustoßen; nun ja man konnte es eher so bezeichnen, dass er seinen Kaffeebecher gegen ihren drückte und ihr somit fast diesen über die königsblaue Bluse geschüttet hätte. "Deine Laune müssen wir also neben unserer Zusammenarbeit auch noch verbessern."
Das war ja jetzt wohl nicht sein Ernst oder? Also wenn hier einer nicht teamfähig ist, dann ja wohl er. Stimmt, sie will nicht mit ihm zusammen arbeiten und sich generell nicht mit ihm unterhalten, aber wenn es darum geht bei dem Auftrag zu kämpfen, würde sie das ohne jedes Zögern. Und er? Er schaut belustigt zu wie sie in der Klemme steckt.
Wahrscheinlich konnte man ihr ansehen was sie dachte, denn sie fühlte bereits wie ihr das Blut vor Wut in den Kopf schoss, und presste nun entschlossen ihre Lippen zusammen um nicht all zu beleidigend zu werden.
Er bemerkte es, was bedeuten musste das er anscheinend doch nicht so unsensibel für alles außer sich selbst war.
"Das brauch dir doch nicht peinlich sein."
Jetzt reichte es aber wirklich.
Und schon hatte sie den Innhalt ihres Bechers auf seinem Persil-weißen Hemd entleert. Dann grinste sie ihn siegestrunken an. "Ich hoffe dir ist es nicht peinlich mit einem Fleck herrum zulaufen, der von der Form den Umrissen eines Pudels ähnelt, die nächsten Stunden durch die Argentur zu laufen. Und wenn dir unsere Zusammenarbeit nicht passt, dann gebe sie doch einfach auf. Keine Angst, ich werde dich nicht zu sehr vermissen." Jetzt konnte er sogar nicht mal mehr was gegen ihre Stimmung sagen, denn diese hatte ihren heutigen Höhepunkt erreicht. "Ich muss übrigens jetzt das Protokoll zu ende schreiben, also wenn du mich jetzt entschuldigst...?" Ihre Worte untermalte sie mit einer Handbewegung zur Tür. Dabei beobachtete sie jede Gesichtsregung von ihm, und entdeckte das er sich ziemlich zusammen reißen musste um nicht auszuflippen. Sie fragte sich langsam wirklich wieso er so versessen darauf war ihr Partner zu sein, was hatte er denn davon außer vielleicht Brandblasen auf der Brust?
Kurz blieb er noch wie angewurzelt stehen, dann drehte er sich ruckartig um und verließ den Raum, sagte jedoch noch das, wofür er eigentlich gekommen war:"Wir haben einen neuen Auftrag. Ich werde dich morgen um 10Uhr morgens abholen."
Als die Tür hinter ihm zuschlug atmete sie einmal kurz aus und entspannte sich dadurch auch einwenig. Die letzten Tage waren wirklich nervenaufreibend. Mit einem kleinen hämischen Grinsen wendete sie sich nun wieder dem Protokoll zu, als sie ein gedämpften Fluch durch die Tür hören konnte. Doch bei dem Anblick der noch vorstehenden Arbeit vergeht ihr dieses wieder. Faye fand schnell hinein und das blauliche Leuchten des Desktops wirkte fast schon hypnotisierend, so das sie nicht mitbekam wie die Dämmerung eintrat und die Zeiger der Uhr sich immer weiter drehten. Deshalb wurde sie von dem plötzlichen Zwielicht überrascht, als sie die gespeicherten Daten und schließlich den gesammten Leptop schloss. Ihre Haare bekamen einen Kranz von der Farbe eines heimelichen Kaminfeuers an, als sie ihren Blick aus den Fenster schweifen ließ. Der gesammte Horizont war von einem Farbensprektrum beherrscht welches von indigo bis zu maroon auf dem Himmel zerlief und nur von vereinzelten Wolken unterbrochen wurde, welche fast schon unnatürlich weiß strahlten. Sehr lange war sie von diesem Anblick vertieft und konnte sich einfach nicht davon losreißen bis schließlich die Sonne in einem letzten feurigen Glühen unterging und sie in der Dunkelheit zurück ließ. Bald darauf machte sie sich auf den Weg nach Hause. Als sie die nicht sonderlich gut beleuchteten Straßen entlang ging, konnte sie die Anspannung ihrer Muskeln und ihrer Sinne nicht vermeiden, wie sie es sich in ihren Job einfach angewöhnt hat. Zwar ist sie von der Statur eher klein und zierlich, jedoch bemerkte anscheinend der natürliche Instinkt von Straßenräubern und Verbrechern, das es nicht sehr klug wäre sie zu überfallen. So kam sie ohne Zwischenfälle in ihrer Wohnung an, was in Maynooth, - der Stadt in dem sie seid ihrer Geburt wohnte und somit von 11476 Einwohnern auf 11477 geholfen hatte -, nicht sehr oft zu dieser Stunde passierte. Die Brutalität war hier nicht gerade gering, was die meißten von einer Irischen Stadt nicht annahmen. Dämliches Klischee. Genau weil die Kriminalitätsrate so hoch war, gab es ihre Argentur genau hier und nicht irgendwo anders.
Gleich nachdem sie die Haustür aufgeschlossen hatte schlüpfte sie aus ihren Stilettos, die sie oft anzog um ihre geringe Größe zu vertuschen, und ging richtung Bad. Dort putzte sie sich schnell die Zähne, schminkte sich den schon zu ihr gehörenden Liedstrich ab und huschte dann in Boxershorts und xxl shirt ins Bett.
Am nächsten Morgen brauchte sie erstaunlicher Weise nicht ihren Wecker, der sie sonst immer unsanft aus den Schlaf riss. Schon um 9 war sie auf den Beinen und hatte somit Zeit eine lange Dusche zu nehmen und ein Frühstück zu genießen, welches mehr beinhaltete als ein schlecht gebrühter Kaffee - was bei ihr nicht oft vorkam. Sie saß bereits angezogen am Küchentisch und schmierte sich gerade die zweite Hälfte ihres Brötchens mit Marmelade. Ihre 'Arbeitskleidung' schmiegte sich wie immer an ihren Körper wie eine zweite, schwarze Haut und auch ihre gewohnte Waffenauswahl war schon am breiten Gürtel befestigt, als schließlich die Türklingel surrte. Jedoch hatte sie nicht vor ihr Brötchen zurück zu lassen, weil Duncan 5Minuten zu früh war. Also stand sie mit der verbliebenden Brötchenhälfte in der rechten Hand auf und ging zur Tür, wo sie sich an die Wand neben der Anlage lehnte. Sogleich nahm sie den Hörer ab und sagte fast schon gelangweilt:"Ich bin gleich unten Duncan." Danach legte sie sofort wieder auf, ohne eine Antwort abzuarten, steckte Schlüssel und Hände ein und ging die 3 Etagen hinunter. Dort wartete schon der schwarze Jaguar auf sie, dessen Motor schnurrte und der Fahrer längst wieder am Lenkrad saß.
Nun nahm sie einen Biss vom Brötchen, leckte sich ungeschickt ein Rest Marmelade von der Oberlippe und öffnete dann die Beifahrertür um sich danach auf den Sitz sinken zu lassen. Dabei entging ihr nicht das der vorher gelassene Duncan nun entsetzt die ganze Zeit das Brötchen anstarrte. Daraufhin musste sie gleichzeitig seufzen und lachen, da hier wohl tatsächlich Mal ein Vorurteil bestehtigt wurde. "Keine Angst. Ich werde dein geliebtes Auto schon nicht ruinieren." Männer und ihre 'Babys', also wirklich. Ihre Worte fanden jedoch nicht so ganz die erwünschte Wirkung, da er immer noch viel zu oft auf ihr Frühstück schielte, wärend er langsam die Straßen entlang fuhr. Zwischendurch vermutete Faye sogar das Duncan keine Angst um seine Bezüge hat, sondern viel mehr selbst Hunger. Wenn man erlich war sollte die Stille sie eigentlich nicht stören, die viel zu unangenehm und schwer wie Nebel zwischen ihnen hang. Um nicht mit ihm reden zu müssen und sich damit zu erniedrigen, holt sie nun einen Wurfstern hervor, nachdem sie aufgegesssen hatte, und beginnt diesen zwischen ihren Fingern hin und her zu drehen, versucht die Bewegungen immer schneller in einander über fließen zu lassen, wärend ihr Blick auf den Sonnenlicht wiederspiegelnden Metall haftet, das wellenartigen Bewegungen zwischen ihrer Finger tanzt. Anscheinend klappte diese Ablenkung ganz gut, denn als Duncan wie so oft eine Vollbremsung hinlegte, bemerkte sie erst viel zu spät das sie sich nicht festgegurtet hatte und knallte nun fast nach vorn gegen das Armaturenbrett und hätte sich somit fast den Stern in die Magengrube gerammt. Sofort schmetterte sie Worte Richtung Duncan, aus denen man noch einwenig die Wut und den Schock herraus hören könnte:"Pass doch auf! Ich dachte immer man dürfte Autos nur mit einem Führerschein erwerben. Ein wenig sanfter ging es wohl nicht?!"
Angesichts Duncans Gesicht hätte sie wohl lieber nichts gesagt, denn er schien nicht gerade bester Laune zu sein und nur so eine Situation herraus zufordern um das kund zutun.
"Wie schade das du dir nicht dein süßen, kleinen Mund gestoßen hast, dann würdest du ihn wenigstens für 5Sekunden mal halten. Mir ist schon klar warum mich alle in der Arbentur vor dir gewarnt haben."
Aua.
"Und jetzt steig aus. Unser Hangman wartet auch nicht den ganzen Tag auf uns."
Eigentlich wollte sie ihn doch vertreiben und nicht anders herrum. Als jemand nun ungeduldig gegen die Scheibe klopfte stieg sie schließlich auch aus, und befestigte dabei ihren Hira Shuriken (=Wurfstern) wieder am Gürtel.
Als sie nun versuchte mit seinen großen Schritten mitzuhalten, forschte sie mal einwenig genauer nach:"Und wo genau finden wir unseren "Hangman", hinterlässt er uns vielleicht ein paar Bustabenlücken?" Sie fand es eigentlich ziemlich geschmacklos das er den Gesuchten 'Galgenmännchen' taufte, was eigentlich ein Spiel von Kindern ist, wo man versucht ein Wort zu erraten und nach und nach die Lücken füllen musste.
Tatsächlich schaute er sie an - sie hatte eigentlich schon vermutet das er immer noch trotzte wie ein kleiner Junge -, und zog leicht einen seiner Mundwinkel empor. Gott, dieser Mann und seine Launen machten sie noch fertig.
"Er soll sich in der Kirche aufhalten, weil er glaubt wir würden es nicht wagen ihn dort umzubringen."
Das jetzige Grinsen auf seinem Antlitz schrie fast, das es sich bereits darauf freute ihm zu zeigen das es nicht so ist. Sie selbst ist zwar auch Atheist - also gehört keinem Glauben an -, respektiert diese jedoch. Beinahe hätte sie sich dafür entschieden ihn diesen Auftrag allein ausführen zu lassen, aber das wäre lächerlich. 'Das Haus Gottes' ist schließlich auch nur ein Haus, und wenn andere Verbrecher erfahren würden, das sie dort sicher wären, wäre dieses bald ein Pokertreff für Kinderschänder und Psychopaten.
"Na dann wollen wir mal. Ich würde sagen...du nimmst den Hintereingang und ich geh durch das Haupttor. Das sind nämlich die einzigen beiden Eingänge und die Kirchenfenster kann er wohl schwer benutzen.", entschied sie, als sie bereits den Platz vor der Kirche betreten haben. Es schien eigentlich schier unmöglich das Duncan mal auf sie hörte, doch nun nickte er blos und lief unauffällig auserhalb um das Gebäude herrum. Noch kurz blitze seine goldene Mähne in der Menschenmenge auf, dann war er verschwunden.
Nahezu riesig ragte nun die Pforte vor ihr auf, welche von in Stein gemeißelten Engeln umschwärmt wird und auch die Schrift: „Wir haben keine Moraltheologie gelernt, sondern Kirchenrecht. Moral hat mit freier Anzeige Willensentscheidung zu tun, das Recht mit Gehorsam. Am Tag der Ordination versprachen wir Gehorsam. Wir ließen uns unserem Gewissen entfremden. Mit dieser Lüge leben wir." prangte über ihr, wie eine Errinungerung an die Cullenisierung der irischen Kirchen als sie die schweren Holztüren aufstoß und in ein weiches Zwielicht eintauchte. Dabei schlug der Geruch von Weihrauch und verschiedenen Kräutern sie fast wieder zurück, so schwer wie das Perfüm einer alten Dame hing dieser Odor in der Luft. Totzdem versuchte sie sich davon nicht ablenken zu lassen und ging langsam an der linken Seite der ersten Bankreihen vorbei. Mit den Fingerspitzen ihrer rechten Hand berührte sie das Holz jeder Bank, wärend sie sich die ganze Zeit aufmerksam umsah. Mitten in der Woche waren meißt nicht so viele Menschen in der Kirche, besonders nicht in der Früh. Heute hatten sie sogar Glück, nur der Pfarrer ließ sich ab und zu mal am Alltar blicken um dort einige Vorbereitungen für eine spätere Messe vorzubereiten. Ihre Schritte führten sie durch den gesammten forderen Flügel, doch weder Duncan noch den baldigen Toten sah sie. Plötzlich riss sie ein Rumpeln aus den Gedanken. Schnell drehte sie sich einmal um die eigene Achse, doch niemand war zu sehen. Als sie das eben schon mit "Ungeziefer" abstempeln wollte, ertönte es nochmals mit einen leisen fluchen und diesmal erkannnte sie die Richtung des Ursprunges: der Beichtstuhl. Durch die winkzigen Luftlöcher konnte sie nichts sehen, doch wer dort drin saß, sah sie ganz genau und somit hatte das anschleichen auch keinen Sinn mehr. Ohne auf Duncan zu warten, der sich sonst wo herrum trieb, ging sie zielgerade auf den schrankhohlen Sitzkasten zu und blieb direkt davor stehen. Zwei Seiten. Zwei Vorhänge. Nur eine Wahl.
Wenn sie jetzt den falschen Vorhang beiseite schieben würde, hätte der Mann die Möglichkeit zu entwischen oder sie sogar anzugreifen und auch wenn sie jetzt zu lange zögerte war es zu ihrem Nachteil. Aus diesem Grund ging sie einfach entschieden auf den rechten Vorhang zu und riss ihn beiseite, wärend sie bereits nach ihrer geliebten C 225Pistole griff und deren Lauf direkt auf die Brust des Mannes richtete, der auf einen Hocker saß und nun zu ihr aufschaute. Erwischt, dachte sie. Doch das plötzlich hämische Grinsen auf den feinen Lippen brachte sie durch einander. Seid wann freut sich denn bitte schön jemand von ihr ermordet zu werden. Jetzt bemerkte sie jedoch, dass die Augen des Mannes leicht an ihr vorbei schauten und genau da machte es klick. Wieso wäre das Geräusch nicht so auffällig gewesen, wenn es kein Hinterhalt gewesen wäre. Sie konnte regelrecht spüren wie nun jemand auf sie selbst eine Waffe richtete und konnte das leise Geräusch vernehmen, als diese entsichert wurde. Super. Die ganzen letzten Aufträge hatte sie nur mit Mühe und Not hinbekommen, was war denn bitte mit ihr los? Sie versuchte ruhig zu bleiben, und Duncan irgendwo ausfindig zu machen; die beiden noch einwenig hin zuhalten. Jedoch half es nicht, eine dünne Linie von Angstschweiß rann an ihrer Wirbelsäule entlang und zog eine Spur von Panik mit sich. War sie nicht die die hier eiskalt mordete? Sie hasste es die Kontrolle über eine Situation zu verlieren. Nun drückte der Lauf der Pistole grob an ihrem linken Schulterblatt und forderte sie damit auf in den Beichtstuhl zu dem anderen Mann zu gehen, der immer noch bösartig grinste. Klar, sie wollten keine Zeugen und wahrscheinlich war die Waffe - genau wie ihre - gedämpft, so das niemand es hören konnte. So wollte sie schon immer sterben. In einen Beichtstuhl, bei ihren ganzen Sünden kam sie eh in die Hölle.
Der unangenehme Atem des bärtigen Mannes riss sie wieder aus ihren selbstironischen Gedanken. Es war ihr mehr als unangenehm ihm so nah zu sein, denn sie wollte nicht das er bemerkte wie viel Panik sie wirklich hatte. Eigentlich sollte man keine Angst vor dem Tod haben in so einen Geschäft wie ihren, doch sie füchtete sie sich schon immer davor, einfach weg zu sein. Denn es gab keinen Himmel, keine weiteren Leben. All dies wurde nur erfunden um die Angst der Menschen vor dem "Ende" zu nehmen.
"So meine Süße, dachtest du wir lassen uns von einer Schlampe wie dir töten?"
Das Blut raste bereits durch ihre Adern, welche sich violett auf ihrer blassen Haut abzeichneten. Adrenalin rauschte durch ihren Körper und sie hörte ein Rauschen in ihren Ohren. 'Blos im hier und jetzt bleiben. Zeig denen was die süße Schlampe so drauf hat' redete sie sich selbst zu. Nachdem nun auch der Mann hinter ihr mit in die Kammer getreten ist schloss sich der Vorhang hinter ihm und es herrscht ein trübes Dämmerlicht und sie konnte ihr Herz nicht beruhigen, immer schneller trieb es sich selbst vorran, ihr Brustkorb schmerzte bereits und als sie den Blick auf den bärtigen Mann richtete bildete sie sich sogar ein das seine Umrisse begannen zu flimmern und zu verwischen. Dabei hörte sie wie abermals der Mann mit der Pistole irgendetwas sagte, doch ihr Blick war auf das Flimmern gerichtet, welches sich langsam von dem Mann löste und in eine Art Nebel überging, der trotzdem die ganze Zeit die Silhouette des Bärtigen umschmiegte. Eigentlich hätte sie schon längst einen Dolch gezogen und ihn in dessen Bauch gerammt, wärend sie gleichzeitig versucht hätte dem Mann hinter sich die Pistole zu entledigen, doch sie konnte sich nicht rühren. Viel zu gebannt war sie von dem nebelartigen Rauch der nun auch noch begann Farben anzunehmen, immer im schnellen Wechsel als könnte er sich nicht entscheiden, bis es ein dunkles, schmutziges Rot annahm.
Dieser Anblick fesselte sie so sehr, und brachte sie gleichzeitig völlig aus ihrem Konzept. Warum sah sie sowas? Bildete sie sich dies nur ein oder war es echt?
Sie musste sich stark beherrschen um nicht eine Hand nach dem oxidrotem Schleier auszustrecken und stattdessen langsam wieder darn zu denken, das die Beiden sie umbringen wollten und sie schnellstens klarstellen musste wer hier die Kopfgeldjägerin war. Mit einer geschmeidigen Bewegung zog sie zwei Basilarddolche aus ihrem Gürtel, und rammte gleichzeitig ihr Knie in die Stelle des vor ihr stehenden Mannes,bei der wohl jeder vor ihr in die Knie gehen würde. Sie wusste, sie musste sich beeilen, denn nach dem Schock, das sie gerade seinen Kollegen bezwungen hatte, wurd der Andere mit seiner Pistole nicht nur blöd herrum stehen. Sofort ging sie in die Knie und trieb die zweischneidige, spitze Klinge in den Rücken des Mannes, an die Stelle wo das Herz auch schon wartete. Dabei versuchte sie das schmerzverzerrte Stöhnen auszublenden, welches sie in ihrer ersten Zeit als Auftragsmörderin immer in den Träumen verfolgte und auch dem Blick des Mannes, der sie nun anklagend ansah, wich sie aus, als sie sich bereits umdrehte um mit den zweiten Dolch, der immer noch in ihrer rechten Hand lag, dem Zurückgebliebenden die Kehle durchzuschneiden und gleichzeitig der Pistole zu berauben. Doch als sie sich bei ihrer Drehung langsam wieder aufrichtete sah sie wie dieser bereits zu Boden sackte und sein Blick Verwirrung und Unglaube darbot. Auch um ihn zog sich dieser eigenartige Nebel, doch diesesmal in einem intensiven Schwarz, welches jedoch immer mehr anfing zu verblassen und zu flackern, wie ein Feuer das langsam erlosch und versuchte nach dem letzten Bisschen Sauerstoff zu greifen. Sie begriff das er starb.
Nachdem sie dem Blick langsam hob entdeckte sie Duncan, der wie ein Racheengel im offenen Profil des Ausganges vom Beichtstuhl stand. Sein Gesicht war kaum zu erkennen, da es im Schatten lang, doch sein gesammter Umriss würde von einem warmen Licht erhellt und seine Haare verlieh es einen warmen Honigton. Der Anblick schnürte ihr die Kehle zu, jedoch nicht nur weil die Schönheit dieser Sekunde sie erschlug, sondern auch, weil auch Duncan von einem Nebel umgeben war. Das Licht um ihn herrum, kam nicht wie gedacht, nur von den Kirchenfenstern der gegenüberliegenden Seite. Nein, es war auch der Nebel, der ihn in einem silbernen Schein umwarb.
Was hatte es blos mit diesen Farben auf sich? Bedeuteten sie irgendetwas und selbst wenn...wieso verdammt nochmal sah sie soetwas?
Langsam bemerkte sie das sie wohl schon eine ganze Zeit einfach nur schweigend Duncan ansah, welcher nun ein immer breiteres Grinsen bekam. Nun zwang sie sich diesen Nebel auszublenden und wendete deshalb ihren Blick ab und rang um ein "danke", welches sich dann doch in ein:"Wo wahrst du denn die ganze Zeit? Ich hätte deine Hilfe gebrauchen können.", verwandelte.
Wärenddessen stapfte sie aus dem langsam beengenden kleinen Beichtraum und zog den Vorhang wieder zu, so das beide Leichen erst einmal vor den Augen der wenigen Besucher verdecktblieben.
Bei ihrem Tun blieb die ganze Zeit Duncans Blick auf ihr geheftet, der nun gelassen an dem Rahmen des Beichtstuhles lehnte.
"Gerngeschehen. Ich habe dir doch gerne das Leben gerettet, Faye. Du brachst dich nicht zu bedanken.", sprach er in einem unverholenden ironischen Nachdruck aus, das sie ihn doch ansehen musste, und abermals von diesem Silber getroffen wurde, welches sich jedoch ganz langsam in ein gelb verwandelte - erst von einem Hellelfenbein bis hin zu einem Zinkgelb.
Es war entschieden. Egal wie wahrscheinlich es war, das sie in diesem Moment den Verstand verlor, sie würde auf die coolste Art herrausfinden, welche Bedeutung zu jeder Farbe gehört : googeln.
Ohne ihm eine weitere Antwort zu geben zog sie ihr flaches Handy aus ihrer Hosentasche und begann Deans Nummer zu wählen, die ihr bereits in Fleisch und Blut eingebrannt wurde. Trotzdem war ihr einwenig unwohl; wegen des letzten etwas aus den Fugen geratenen Treffens. Kurz nachdem ihr die Bienemajamusik ca bis zur Hälfte entgegengedudelt war, ging er ran:"Hey, Kleine. Wie gehts dir?"
Unwillkürlich musste sie grinsen und vertrehte die Augen, wohl wissend das er es nicht sehen konnte.
Immer auf ihrer Größe rumhacken, Applaus.
"Morgen", für sie war alles vor 14uhr morgens,"Ach gut. Aber darum gehts nicht. Du müsstest wissen das ich um so eine Zeit nur beruflich anrufe. Also, diesmal musst du zwei männliche Leichen irgentwie aus der Kirche bekommen. Tränenweg 10, heilige-Patrick Kriche. Sie befinden sich im Beichtstuhl.", fasste sie schnell für ihn zusammen und konnte hören wie er sich die Straße am anderen Ende notierte. Nachdem das Geräusch von Bleistift auf Papier verklungen war, antwortete erst:"Geht klar. Verschwindet ihr gleich wieder oder sehen wir uns noch?"
"Nein, wir müssen wieder los, denke ich."
Selbst wenn sie nicht noch in der Argentur vorbei schauen mussten, sie konnte im Moment einfach keine Menschen mehr sehen, oder besser gesagt den Nebel um diese. Außerdem musste sie unbedingt herraus finden was er bedeutete, und auch die sich verändernen Farben. Sie legte einfach auf, ohne noch eine Antwort oder Verabschiedung abzuwarten und presste ihre freie Hand zur Faust geballt gegen ihre Stirn und kniff ihre Augen fest zusammen als würde es helfen.
"Alles...in Ordnung mit dir?"
Duncans Stimme riss sie wieder aus ihren Gedanken, ließ die Hand sinken und riss ihre Augen auf. Der leicht besorgte Torfall war Faye an ihm so fremd, das sie ihn einwenig verwirrt anschauen, bevor sie antwortete.
"Nein. Alles bestens. Können wir gehen? In Kirchen hab ich mich noch nie sonderlich wohl gefühlt." und drehte sich damit bereits zum gehen um.
-5-
Joanne K. Rowling
»Narben können recht nützlich sein. Ich selbst habe eine oberhalb des linken Knies, und die ist ein tadelloser Plan der Londoner UBahn.«
Es war ein endlos langer Vorgang, von der Kirche bis nach Hause, so als würde man ein Kaugummi lang ziehen, um dann auf die entstandene Fläche all dies zu schreiben was passiert war. Komischer Weise war es dieses Mal nicht still im Wagen und auch die Atmosphäre war nicht mehr so erdrückend. Ob es nun daran lag, das sie wieso damit rechnen musste bald in eine gelbe Gummizelle verfrachtet zu werden, wusste sie nicht. Doch sie stellte unwillig fest, das man mit Duncan reden konnte ohne dabei Mordgedanken zu hegen. jedoch wusste sie auch, das das ihren Plan erschweren würde ihn loszuwerden, denn umso mehr sie ihn an sich ran ließ und fest stellen würde das er doch ganz nett wäre, umso mehr hätte sie später ein Problem damit weiterhin verletztend auf ihn herrumzutrampeln damit er den Job aufgab oder einen anderen Parnter forderte. Sogar ein Lachen hatte er ihr entlocken können, und darüber ärgerte sie sich am meißten. Sogar jetzt, wo sie gerade ihren Leptop hochfur, um ihr eigenes Problem nachzuforschen. Sie war verrückt. Irre und das verwirrenste war: sie sah um jeden Menschen diesen farbigen Nebel, nur um sich nicht. Es war nicht so, das man den Körper oder die Klamotten nicht mehr sehen konnte, er war durchsichtig wie sehr dünnes Pergament oder wie ein Fliegennetz am Fenster.
Sie öffnete Firefox und landete sogleich auf ihrer Startseite:Google.
Kurz musste sie überlegen, ob sie vielleicht einfach eingeben sollte 'bunter Nebel und seine Bedeutung für Dumme' doch sie bezweifelte das dies ein verbreitetes Auftreten bei Verrückten war, also gab sie einfach "Farben und ihre Bedeutungen" in das Suchfeld ein. 596.000 Treffer. Also dazu ist anscheinend einigen Personen etwas eingefallen. Sie schaute sich ein paar Seiten an, um fest zu stellen ob sie sich ähnelten, und tatsächlich stellte sie fest das die meißten den gleichen Inhalt hatten. Also suchte sie sich eine aus, wo die größte Auswahl von Farben aufgelistet waren. Um all dies nicht zu vergessen begann sie diese auf ein liniertes Blatt abzuschreiben, welches sie ab nun an immer bei sich tragen wird um nachzuschauen.
Blau:
Ruhe, Glück,Entspannung, Ausgeglichenheit, Frieden, Gelassenheit, Friedfertigkeit, Zufriedenheit, Heiterkeit, Sicherheit aber auch für Langeweile, Leere, Naivität und Lähmung.
Braun:
Erdverbundenheit, Mütterlichkeit und Stabilität.
Dunkles Blau:
Spiritulität und Erlichkeit.
Gelb:
Grenzenlosigkeit, Weisheit, Heiterkeit, Erleuchtung, Freude, Freundlichkeit, Entfaltung, Befreiung, Fantasie, Freiheitsdrang aber auch für Angst vor Enge, Interlekt und Selbstüberschätzung.
Gelbgrün:
Wachstum, Vertrauen, Liebe und Wiederherstellung.
Gold:
Weisheit, Klarheit und Lebenskraft.
Grau:
Verlassenheit, Tod, Zerstörung, Stillstand, Trauer, Bedrohung, Sünde, Furcht, Wiederkehr, Finsternis, Überdruss, Zwang, Hoffnungslosigkeit wie auch für Neutrale, Unbezwingbarkeit, Erneuerung, Würde und Verlust.
Grün:
Wachstum, Neubeginn, Gleichgewicht, Hoffnung, Zärtlichkeit, Beständigkeit, Leben, Ergeiz, Willenskraft, Integrität, Wohlbefinden, Genesung, Zielstrebigkeit, Ansehen aber auch Unerlichkeit und Macht.
Grünbraun:
Dauerhaftigkeit, Stärke, Wachstum und Mut.
Orange:
Optimismus, Ehrgeiz, Lebensfreude, Kontaktfreude, Aktivität, Zärtlichkeit, Jugendlichkeit, Mut, Energie, Stärke, Aufgeschlossenheit, Selbstvertrauen und Herzlichkeit.
Purpur:
Menschenliebe und Idealismus.
Rosa:
Kindlichkeit, Weiblichkeit, Zuneigung, Gewaldüberwindung, Hingabe, Selbstlosigkeit, Romantik, Sanftheit, Sensibilität, Eleganz, Zurückhaltung, verstärktes Schutzbedürfnis, Sentimentalität wie auch für Realitätsverlust, Gehemmtheit und Genussfähigkeit.
Rot:
Liebe, Körperbewusstsein, Selbstvertrauen, Furchtlosigkeit, Kraft, Durchhaltevermögen, Sinnlichkeit, Triebhaftigkeit, Leidenschaft, Lebenslust aber auch Wut, hass, Selbstständigkeit, Macht, Eroberung.
Schwarz:
Tod, Selbstbegrenzung, Unbezwingbarkeit, Zwang, Überdruss, Wiederkehr, Würde, Kummer, Zerstörung, Verlassenheit, Hoffnungslosigkeit, Trauer, Finsternis, Sünde aber auch Unangreifbarkeit und Erneuerung.
Silber:
übersinnliche Fähigkeiten, fließende Gefühle.
Türkis:
Humor, Anmut, Geselligkeit, Freundschaft, Kontakt, Kommunikation, Eigenwilligkeit, Erfindungskraft, Selbstbewusstsein, Charme, Fröhlichkeit, Selbstbezogenheit, künstlerische Fähigkeiten, Anerkennungssucht.
Violett:
Magie, Inspiration, Spritualität, Melanchonie, Leid, Gefühlsbetohntheit, Abkehr, Verzicht, Verwandlung, Überwindung, Individualität.
Weiß:
Reinheit, Vollkommenheit, Tugend, Erhabenheit, Unschuld, Mitgefühl, Verlässlichkeit, Kühle, Perfektionismus, Aufrichtigkeit, Erlösung, Sachlichkeit, Geschäftsinstinkt und Wahrheitsliebe.
Ein Seufzen entsprang ihren Lippen, als sie endlich den Stift niederlegte, als sie den leichten Schmerz in ihrer Hand spürte und begann diese leicht in der Luft zu schüttelt, bis es nachließ und es einwenig taub pusierte.
Wärenddessen versuchte sie sich an die Farben zu errinnern die die beiden Männer und Duncan umschmiegt hatten: Rot, Schwarz, Silber und Gelb.
Sie fand es bei einigen Farben einwenig verwirrend, das es gleichzeitig negative wie positive Bedeutungen hatte, doch sie vermutete stark, das das Rot und das Schwarz bei den Männern eher das negative bedeutet hatte.
Doch wenn das wirklich alles stimmte - es war erstaunlich wie sie selbst langsam begann dies ins Mögliche zu ziehen - , was hatte dann bei Duncan das Silber zu suchen. Das Gelb passte ihrer Meinung ja wie die Faust aufs Auge: Selbstüberschätzung, aber das Silber? Übersinnliche Fähigkeiten?
Sie war kurz davor das Blatt zu zerknüllen und in die Ecke zu schleudern. Und mit diesem Unsinn hatte sie sich ca eine dreiviertel Stunde lang beschäftigt, doch sie tat es nicht und starrte stattdessen weiterhin das Blatt an, was sie in ihren Hände hielt.
Ihr Blick traf direkt die neonleuchtenden Zahlen ihres Weckers, als sie nach einer gefühlten Ewigkeit wieder aufsah - 19:47.
In den letzten Minuten hatte sie einiges an Stoff zum nachdenken gehabt und nun stand ihre Entscheidung fest: sie konnte nicht so weiter machen, wenn sie nicht vollends durchdrehen wollte. Sie brauchte dringend Urlaub. Vielleicht ein paar Tage um einfach wieder runter zukommen und sich zu entspannen. Wenn sie mal darüber nachdachte, konnte sie sich garnicht mehr an ihren letzten Urlaub errinnern. Hatte sie sich überhaupt einmal ein paar Tage frei genommen? - Sie wusste es nicht.
Schließlich richtete Faye entschieden auf und verstaute den vollgeschriebenden Zettel in ihrer Hosentasche. Immernoch mit ihrer gesammten Kampfausrüstung am Körper ging sie ohne weitere Umwege zur Wohungstür. Selbst die Waffen hatte sie nicht abgelegt, wo sie nach Hause kam. Ihr Ziel war die Argentur. Es sollte ihr wohl nicht verwehrt werden, eine Zeit lang beurlaubt zu werden, nachdem sie die ihr zugeschriebenden Tage nie in Anspruch genommen hatte.
Die Begrüßung als sie die Glastür aufstieß hielt sich in Grenzen, denn außer die Wärme, welche den eisigen Wind der langsam herreinbrechenden Dunkelheit vertrieb, war nicht sonderlich heimelig und warm. Der altzubekannte herrablassende Blick von Jessica erfasste sie sofort und folgte ihr auch durch den gesammten Eingangsbereich, der ziemlich protzig wirkte: riesige thailändische Vasen und Marmor beherrschten den Raum, dessen Decke ein riesiges, kreisrunden Glasfenster besaß.
(In Arbeit. Also immer mal rein schauen ;) )
Tag der Veröffentlichung: 26.06.2010
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