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1. Kapitel


Kennt Ihr das auch, man träumt etwas und das wird wahr? Bei mir ist es genauso gewesen, nur auf eine ganz andere Art und Weise:

Meine Schritte hallten durch die Gassen und mein Schatten war mir immer um ein Stück voraus! Hinter mir kamen die Schritte immer näher. Jetzt begann ich zu laufen. Dieser seltsame Mann verfolgte mich schon, seit ich vom Karate-Club weggegangen war. Was wollte der von mir? Der Schreck fuhr mir in alle Glieder, als ich merkte, dass der Mann ebenfalls anfing zu laufen! Ich erinnerte mich noch genau an die Worte meiner Mutter:,, Lena, um sieben ist es schon dunkel, wenn du vom Karate-Club nach Hause gehst! Und die Straßen von New-York sind nicht gerade ungefährlich. Lass dich doch von Papa abholen!'' Doch ich musste ja sagen:,,, Mum, ich bin doch schon fünfzehn und kein kleines Kind mehr. Außerdem dauert es ohnehin nicht lange nach Hause.'' Hätte ich mich doch abholen lassen! Mittlerweile wusste ich nicht mehr, wo ich war, und lief einfach irgendwo hin! Ich lief in eine Gasse und warf einen Blick zurück . Ich schnappte nach Luft, denn er war nur noch fünf Meter hinter mir. Als ich wieder nach vorne sah, baute sich eine rießige Mauer auf. ,,Sackgasse!'', schrillte es durch meine Kopf. Ich sag mich genauer um, vielleicht gab es hier irgendeinen kleinen Durchgang, durch den ich fliehen konnte! Doch alles war komplett zubetoniert. Ich saß in der Falle und war selbst hinein gelaufen!! ,,Was wollen sie von mir?'', schrie ich den Mann an. Doch der kam nur mit einem bösartigen Lächeln auf mich zu! Plötzlich sah ich im Schein des Mondes etwas in seiner Hand aufblitzen. Mir schoss nur ein Gedanke durch den Kopf:,,Ein Messer! Der will mich umbringen!'' ,,Lassen Sie mich in Ruhe, ich habe Ihnen doch nichts gemacht!'', schrie ich hysterisch. Ich wollte noch nicht sterben!!!! Jetzt fing ich an um Hilfe zuschreien, doch ohne Erfolg. Er war nur noch wenge Meter von mir entfernt. Ich kauerte mich zu Mauer und fing an zu weinen!

,,Wach auf, Lena!'', hörte ich Mama's Stimme von irgendwo. Erschrocken fuhr ich hoch! Plötzlich saß ich in meinem Bett und Mama saß auf der Bettkante und sah mich besorgt an. ,,Ist alles in Ordnung, du hast geschrieen?", fragte sie mich. Mir rann eine Träne über die Wange, ich fiel ihr um den Hals und schluchzte:,,Ich will noch nicht sterben!" Mama drückte mich ganz fest an sich. ,,Du musst doch noch nicht sterben. Das war nur ein böser Albtraum.", beruhigte sie mich.
Ich konnte, nein, ich wollte nicht mehr einschlafen, weil ich Angst hatte, dass ich wieder diesen Traum weiter träumen würde. Jetzt war ich mir sicher, dass es gar kein Mann war, sondern ein Jugendlicher, so im Alter von siebzehn oder achtzehn Jahren. Ich hatte ihn noch nie gesehen, Gott sei Dank!
Nachdem ich mein Buch fertig gelesen und mir sämtliche Lieder auf meinem Handy angehört hatte, schlief ich endlich ein.


Am nächsten Morgen wachte ich mit einem dumpfen Gefühl im Kopf auf. Die Müdigkeit überfiel mich, doch ein Blick auf das Display meines Weckers beförderte mich sofort aus dem Bett! Am ersten Tag nach den Semesterferien wollte ich eigentlich nicht zu spät kommen. So schnell war ich noch nie angezogen und fünf Minuten später saß ich schon unten am Tisch. ,,Mum hat erzählt, dass du in der Nacht geheult hast!", sagte mein älterer Bruder, Julian, mit einem verschmitzten Lächeln. ,, Das geht dich gar nichts an!", fauchte ich und warf meiner Mutter einen bösen Blick zu. Ich schauderte, wenn ich auch nur einen Gedanken an die letzte Nacht verwendete. Damit stand ich auf, schnappte mir meinen Rucksack und verließ das Haus. ,, Besser früher in der Schule sein und mit Freundinnen quatschen, als sich lässtige Fragen über diesen Traum stellen zu lassen!", dachte ich. Am liebsten hätte ich meinen Papa gefragt, ob er mich zu Schule führen konnte, doch ich wollte mir ein blödes Kommentar von meinem Bruder ersparen.

Impressum

Texte: Katharina Redl
Bildmaterialien: Katharina Redl
Lektorat: Katharina Redl
Übersetzung: Katharina Redl
Tag der Veröffentlichung: 08.01.2013

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