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Prolog


 

Fremder Ort und fremdes Land Trennen nicht das Freundschaftsband.

 

 

„Kitty, wo bleibst du denn?“ ein brauner Wuschelkopf steckt sich durch die Schlafzimmertür. Mein Neffe grinst mich mit seinen Milchzähnen an und schaut erwartungsvoll mit seinen großen Kulleraugen. Neben mir grummelt es und ich schaue liebevoll auf den Mann, dem ich mein Leben verdanke. Ich muss zurückdenken an die Zeit in der alles begonnen hat.

 

Ich fühlte mich schrecklich, wie gematert, als ich mich aus meinem Bett gequält habe. Am vorherigen Tag ist meine Abschiedsparty gewesen, auf der ich mit all meinen Freunden gefeiert habe, die ich in Kürze verlassen musste. Es ist ein langer Abend geworden, aber die ganze Zeit musste ich an meine Abreise denken, ich würde alles zurücklassen müssen. Meine Freunde schienen es gemerkt zu haben, denn auch sie sind traurig gewesen wegen meines naheliegenden Umzugs. Ich habe nach der Party noch lange da gesessen und mit der Zeit kamen die Tränen.

 

Ich habe seit meinem zweiten Lebensjahr in der Nähe von Frankfurt gelebt und nun sollte ich umziehen und all meine Freunde verlassen. Mir ist es schon immer schwer gefallen auf Leute zuzugehen und deshalb klammerte ich mich an meine Freunde. Ich hatte Angst, alleine da zu stehen. Ich vermittelte oft den Eindruck auf andere, als wäre ich selbstbewusst, doch wer mich kannte, der wusste, dass dem nicht so gewesen ist. Meine beste Freundin Marie hatte mir Mut zugesprochen, sie meinte es wäre bestimmt ganz einfach für mich neue Freunde zu finden, doch ich sah, dass es leere Worte gewesen waren. Ich hatte eine schwierige Art, manchmal wollte ich allein sein und nicht viele sind damit klar gekommen. Was noch schlimmer war, ist dass ich meistens zu direkt war und damit versehentlich andere von mir weg gestoßen habe.

 

In der sechsten Klasse habe ich einmal zu einem Mädchen gesagt, dass ihr Kleidungstil schon fast einer Beleidigung gleichkäme. Danach hielt ich mich dann manchmal zurück, aber das gelang mir nicht immer. Meine Freunde hatten aber akzeptiert, dass ich ihnen gerade heraus gesagt habe, was ich denke. Sie meinten einmal, dass es so besser sei und sie es besser fänden, wenn ich ihnen sage, dass ihr T-Shirt nicht gut aussieht, anstatt sie damit einfach weiter herumlaufen zu lassen. Sie wussten immer, dass ich es nur gut meine, schließlich verabscheue ich Mobbing abgrundtief.

 

Tja und nun musste ich all diese tollen Menschen verlassen, die mich, wie niemand anders, verstanden. Der Gedanke daran trieb mir immer wieder Tränen in die Augen, es ist einer der wenigen Momente, wo ich geweint habe.

Ich hatte damit aufgehört, als ich acht Jahre alt war. Denn mit Acht habe ich meine Mutter verloren. Sie starb durch eine Explosion in ihrem Labor. Sie war Bio-Chemikerin und versuchte sich an einer Kernspaltung. Sie untersuchte die daraus entstehenden Folgen für die Natur. Sie liebte die Natur und versuchte sie durch ihre Forschungen zu schützten. Ich erinnere mich oft daran, wie wir früher durch die unberührte Natur gewandert sind und die Tiere beobachtet haben. Die Liebe zur Natur habe ich von ihr geerbt, ich fuhr beinahe jede Ferien nach Australien in die Out Backs, um dort die unberührte Landschaft zu genießen. Ich freute mich schon auf die nächste Reise dorthin, doch ich wusste, dass ich frühestens nächstes Jahr dorthin fliegen könnte. Ich bin noch nicht 18 Jahre alt  gewesen und mein Vater wollte nicht, dass ich alleine auf so eine Reise gehe.

 

Er hatte immer viel zu tun und er meinte es würde bald noch mehr werden, wenn wir erst einmal in Hamburg wohnen würden. Ja, wir würden nach Hamburg ziehen und das nur wegen seines Jobs, er wusste wie viel mir meine Freunde bedeuteten und trotzdem hatte er sich dazu entschieden. Ich habe ihm vorgeschlagen, dass ich bei Marie wohnen könnte, bis ich mein Abitur habe, doch er dachte nicht einmal darüber nach. Alles was für ihn zu zählen schien, ist seine Karriere, so ist es seit Mom´s Tod immer gewesen. Er zog sich zurück und selbst nach so vielen Jahren konnte er noch nicht darüber reden. Ich hatte also keine Wahl, ich musste nach Hamburg.

Meinen letzten Tag wollte ich noch nutzen, um nochmal mit meiner besten Freundin Marie in die Innenstadt zu gehen. Also hievte mich also aus meinen Bett und zog mein Rollo nach oben, um der Sonne entgegen zu blicken, wenigstens musste ich meinen letzten Tag nicht in einem Café verbringen. Ich schlürfte ins Badezimmer, ich musste nicht abschließen, denn ich wusste, dass mein Vater auf der Arbeit sein würde. Er ist Wirtschaftsprüfer für irgendeine große Firma, deren Namen ich immer wieder vergesse, deshalb konnten wir uns auch so einiges leisten. Ich duschte mich schnell und putzte meine Zähne. Dann stellte ich mich vor die Quelle des Chaos´s, meinen Kleiderschrank oder besser mein Kleidungszimmer. Ich war keine von diesen aufgeblasenen Blondinen, für die Mode gleichbedeutend mit Charakterstärke ist. Ich legte einfach nur Wert auf mein Äußeres. Es machte mir Spaß verschiedene Outfits miteinander zu kombinieren. Mein Modestil war eigensinnig. Ich zog sowohl zerrissene  Jeans mit Nieten, als auch Kleider an. Man konnte mich getrost als Modejunkie bezeichnen, aber welches Mädchen war das nicht? Ich entschied mich für eine royal blaue Hotpants und ein lockeres weißen Shirt. Dazu zog ich mir meine Römersandalen an und schnappte mir eine kleine braune Umhängetasche. Die Sonnenbrille rundete mein Outfit perfekt ab. Als ich mich vor meinem Spiegel begutachtete war ich zufrieden, alles passte zu meinem leicht gebräuntem Teint und meiner blonden Mähne, auf die ich sehr stolz gewesen bin. Sie bewirkte, dass meine Augen mehr zur Geltung kamen, sie waren extrem dunkel fast schwarz. Ich habee sie von meiner Mutter. Manche meinen, sie erwecken einen traurigen, unschuldigen Eindruck, aber das störte mich nicht, sie waren für mich die Verbindung zu meiner Mom.

Als ich die Haustür hinter mir zuzog merkte ich, dass ich mein Handy vergessen hatte. Zum Glück hatte ich das rechtzeitig bemerkt, denn ohne mein Handy kam ich nicht lange aus. Ich rannte also schnell die Treppen hoch in mein Zimmer und begann alles nach meinem Handy abzusuchen. Ich konnte es einfach nicht entdecken. Dann kam mal wieder einer meiner Gedankenblitze und ich lief schnell in den Keller, wo ein paar Fitnessgeräte aufgebaut waren und mein Boxsack hing und dort entdeckte ich auch mein Handy. Es war an die Anlage angeschlossen, schnell zog ich es ab und machte mich wieder auf den Weg nach oben. Ich hatte etwas Verspätung, als ich endlich bei Marie ankam. Sie wartete bereits auf mich, sie hatte im Gegenteil zu mir braune Haare und strahlend blaue Augen. Unsere Figur war allerdings beinahe gleich, wir waren beide sehr sportlich sie machte Triathlon und ich boxte und machte Yoga. Sie ging zusammen mit mir in die 10. Klasse und wir sagten uns alles. Sie war genau wie ich 16 Jahre alt und sie wusste als Einzige über meine Probleme Bescheid, seien es nun die mit meinem Vater und mit Typen. Ich hatte keinen festen Freund, das lag nicht daran das ich keine Angebote von Typen bekommen habe, es war einfach noch keiner dabei, der mich so akzeptierte wie ich bin ohne unterwürfig zu werden. Mein starker Charakter hatte also auch Nachteile, die meisten Jungs haben es nicht mal gewagt mir zu wiedersprechen. Marie hatte dieses Problem nicht, vielleicht lag das auch daran, dass sie nicht auf lange Beziehungen aus ist. Sie zieht es vor immer neue Typen zu haben, im Gegensatz zu mir.

Als Marie mich entdeckte sprang sie auf und lief auf mich zu. Als sie näher kam erkannte ich, dass sie geweint haben musste und sah sie besorgt an. Sie schmiss sich in meine Arme „Lex, ich will nicht das du gehst, ich brauch dich doch.“  Sie fing wieder an zu weinen, ich zog sie in eine feste Umarmung auch in meinen Augen sammelten sich bereits die ersten Tränen. Marie schniefte und sah mich traurig an. „Hey, wir telefonieren jeden Tag und wir besuchen uns gegenseitig an Wochenenden, es wird halb so schlimm.“ Versuchte ich sie zu trösten, doch es klang halbherzig und ich selbst wusste, dass das Telefonieren nichts ersetzten würde. Wir standen einfach nur da, beide in Gedanken wie es weitergehen soll. Irgendwann löste sie sich von mir und versuchte ein kleines Lächeln zustande zu bringen, was ihr aber ziemlich misslang. Ich versuchte ebenfalls ein Lächeln und dann redeten wir über alles Mögliche, unsere Klassenkameraden, lustige Partygeschichten, peinliche Momente, doch die Last des bevorstehenden Abschieds spürte ich deutlich.

 

Als ich zu Hause ankam sah ich gerade wie mein Vater einparkte und ausstieg, ich wischte mir schnell die letzten Tränen weg und ging zu ihm. Er schien jedoch zu sehen, dass ich geweint hatte und schaute mich mit etwas Besorgnis an. „Ist alles okay, Kalix?“ Okay das war hoffentlich nicht sein Ernst, er wusste doch, dass ich sehr an meinem jetzigen Leben hänge und dann fragt er mich so etwas. Es war ja offensichtlich, dass ich  nicht wegwollte und deshalb weinte. Er verstand mich einfach nicht, wie immer, also schenkte ich ihm noch einen vernichtenden Blick und marschierte an ihm vorbei. Erst jetzt schien mein Vater zu begreifen, wie sehr mir der Umzug zusetzte, denn er rief mir nach. „Kalix, du weißt das ich keine Wahl habe, wir müssen umziehen. Du wirst schon sehen, du lernst bestimmt viele nette Leute kennen und findest neue Freund.“ Ich drehte mich wütend zu ihm um. „Ach, du meinst ich soll meine Freunde einfach so ersetzten, ich kenne sie schon aus dem Kindergarten, falls die das entfallen ist!“ „Ja, aber es wird Zeit das du ein paar neue kennenlernst vielleicht gefällt es dir in Hamburg ja auch besser, als in Frankfurt, dass kannst du ja nicht wissen.“ „Das werden wir ja sehen, Marcus.“ Ich nannte ihn absichtlich beim Vornamen und schaffte mir damit Distanz zu ihm. Er schien das bemerkt zu haben, er schaute mich verletzt an. Doch ich hatte genug, ich lief an ihm vorbei direkt in mein Zimmer und schloss die Tür mit einem lauten Knall. Ich schmiss mich verzweifelt ins Bett und unterdrückte mein Schluchzen in meinem Lieblingskissen, das ich von meinem besten Freund zu meinem 16. Geburtstag bekommen hatte. Jan wusste, dass ich immer mein Tagebuch unter meinem Kissen versteckt hatte, deshalb schenkte er mir ein Kissen, das man mit einem Reisverschluss öffnen kann. Dort steckte wie immer mein Notizbuch drin, das ich als Tagebuch nutzte. Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte, fing ich an meine Sachen nach und nach in den zahlreichen Kartons zu verpacken. Als erstes nahm ich mir meine Fotoalben vor, von denen ich eine halbe Tonne besaß. Marie und ich hielten jedes Ereignis fest und wenn wir Langeweile hatten, machten wir oft Fotoshotings oder manchmal sogar Videos. Die Bilder brachten mich immer wieder zum Lachen, denn die meisten wurden in Momenten aufgenommen, in denen wir ziemlich bescheuert waren. Ich wollte gerade das letzte Album verstauen, als ein Foto rausfiel. Es zeigte Marie, Jan und mich, wie wir uns Gegenseitig mit Fingerfarben bemalten. Wir hatten das Foto letzten Sommer gemacht. Ich würde die Zeit hier vermissen, dachte ich wehmütig.

Als ich endlich alles gepackt hatte, ging ich in den Keller um mich etwas zu entspannen. Ich legte mich auf meine Yogamatte und begann mit einfachen Übungen, die meinem Körper dehnten. Nach einer viertel Stunde begann dann das eigentliche Training. Ich ging zum Boxsack und übte verschiedene Kombinationen, bei denen ich sowohl meine Arme, wie auch meine Beine beanspruchen musste. Ich wusste nicht wie lange ich an der Perfektion einzelner Schläge arbeitete, doch ich merkte wie meine Muskeln anfingen zu schmerzen und hörte schließlich auf. Um mein Training noch zu vervollständigen, setzte ich mich auf den Boden und begann zu meditieren. Ich liebte die Meditation, sie brachte mir vollkommene Entspannung und befreite mich von Sorgen und Ängsten. Das meditieren ermöglichte es mir eine Auszeit von der Realität zu nehmen.

Nach einer knappen halben Stunde stand ich dennoch auf und begab mich nach oben. Der Hunger nagte schon an meinen Eingeweiden und meine Kehle war Staubtrocken.

 

Der Umzug


Der Mensch mag sich wenden wohin er will, er mag unternehmen was es auch sei, stets wird er auf jenen Weg wieder zurückkehren, den ihm die Natur einmal vorgezeichnet hat.
Johann Wolfgang von Goethe


 

WARUM??

 

Warum musste ich umziehen? Diese Frage stellte ich mir schon zum hundertsten Mal. Ich saß in einem Flugzeug und wir befanden uns schon im Anflug auf Hamburg. Ich hatte den gesamten Flug über schlechte Laune, ich nahm es meinem Vater immer noch übel, dass er mich so einfach verschleppt hatte. Über mir ertönte das Anschnallzeichen und der Pilot verkündete uns, dass wir in 10 Minuten in Hamburg landen würden, meiner neuen Heimat. Trotz meiner Vorurteile, breitete sich eine gewisse Neugier in mir aus. Ich war gespannt, wo ich die nächsten Jahre meines Lebens verbringen würde.

30 Minuten später…

Wir standen an der Gepäckausgebe und ich sah schon unsere Koffer auf das Band rollen, ausnahmsweise hatten wir mal Glück und unsere Koffer waren nicht die letzten. Damit war der Tag schon Mal kein volles Desaster, tröstete ich mich, denn wer weiß was heute noch auf mich zukommt. Die Koffer hinter uns herziehend, verließen wir das Flughafengebäude. Die Luft stank nach Abgasen von Flugzeugen und Autos, ich rümpfte die Nase. Mein Vater steuerte direkt auf einen schwarzen BMW an, woraufhin mir einfiel, dass ich gar nicht wusste wie wir eigentlich zu unserem Haus kamen, wo unser neues  Auto auf uns wartete. Ich lief meinem Vater hinterher, der immer noch auf das schwarze Auto zuhielt, dessen Türen sich nun öffneten. Ich blickte einem etwas älteren, und vom Wetter gezeichneten Mann entgegen, der uns freundlich anschaute. Mein Vater grüßte ihn freundschaftlich und stellte ihn mir als den Chauffeur von seinem Arbeitgeber vor. Ich verzog keine Miene, denn so leicht würde ich meinem Vater nicht vergeben, dass er einfach so beschlossen hatte, mir nicht dir nicht nach Hamburg zu ziehen.

Die Gegenden durch die wir fuhren wurden immer sauberer und nobler, was mich nicht sehr zuverlässig stimmte. Ihr fragt euch sicher warum. Ich wollte mit „normalen“ Leuten befreundet sein, nicht mit hochnäsigen, verwöhnten Zicken und Machos und diese Gegenden sahen so aus, als würden hier nur solche Personen wohnen. Ich hatte nicht gegen ein schönes Haus, auch hatte ich kein Problem damit Geld auszugeben, doch worauf ich bestand waren ehrliche Freunde, die sich nichts aus materiellem Besitz machten. Meine Befürchtungen bestätigten sich, als wir auf eine Einfahrt einbogen und auf zwei Häuser zuhielten, besser gesagt waren es Villen. Mein Vater schaute mich erwartungsvoll an, doch ich war nicht gewillt darauf zu reagieren. Als ich mir die Villen genau anschaute registrierte ich eine Verbindung zwischen ihnen, als hätte man das Erdgeschoss langgezogen und zwei Gebäude daraufgesetzt. Als wir näher fuhren, bemerkte ich, dass dieses Gebäude wesentlich kleiner war, als die an denen wir vorbei gefahren waren, was mich schon mal etwas tröstete. Die Villa, die den Eindruck machte, als wäre sie zweigeteilt, vermittelte einen idyllischen Eindruck. Ich liebte mein neues Zuhause schon jetzt, zumindest das Gebäude, doch ich lies mir nichts anmerken und mein Gesicht blieb regungslos. Mein Vater jedoch blickte mich stolz an und verkündete: „Das ist unser neues Zuhause, ich habe mich lange nachetwas geeignetem umgesehen und dieses Exemplar hat mich sofort überzeugt. Du hast deine separate Wohnung in der einen Hälfte des Hauses und die beiden Wohnungen sind durch ein Durchgangszimmer verbunden. Du kannst deine Räume selbst einteilen und wenn du möchtest, kannst du auch noch neue Möbel bestellen.“ Ich reagierte nicht darauf, was ihn verunsicherte, doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Ich kannte ihn einfach zu gut.

 Als der Wagen hielt stiegen wir alle aus und der Chauffeur verabschiedete sich freundlich von uns. Mein Vater schaute mich an „Bereit?“ „Ja“. Wir betraten unser neues Zuhause. Als ich mich umschaute, konnte ich nur staunen, die Villa wirkte anscheinend nur von außen klein, denn wir standen in einer riesigen, wunderschönen Eingangshalle. Ich staunte nicht schlecht, als ich die kunstvollen Verzierungen betrachtete. Meine Reaktion schien meinen Vater zu erfreuen, denn es bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen. Wir machten einen Rundgang und mein Vater erzählte mir, dass der ehemalige Besitzer gestorben war und das Haus, aufgrund fehlender Nachkommen versteigert werden musste. Die Räume waren alle groß und hatten hohe Decken, was mir sehr gefiel. Als ich dann endlich meinen Flügel der Villa ansehen durfte, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er bestand aus fünf Räumen, wenn man das Badezimmer mitzählte. Die Räume waren schon mit Möbeln bestückt und wirkten, als wäre man in einem Schloss, mit ihren langen Fenstern und den hellen Vorhängen. Ich hatte ein Schlafzimmer, ein Kleiderzimmer, ein Badezimmer, einen Fitnessraum und einen Salon. Alle Zimmer gefielen mir auf Anhieb, mit ihren freundlichen Farben. Besonders, dass ich einen eigenen Fitnessraum hatte freute mich. Ich beschloss, dass ich nicht umräumen würde, mir gefiel nämlich alles schon so wie es war und schöner konnte ich es mir nicht vorstellen. Ich schleppte meinen Koffer in meinen Neuen Kleiderschrank (Zimmer) und fing an meine Klamotten einzusortieren. Mein Vater hatte gesagt, ich solle nicht alle Sachen mitnehmen, da ich so die Möglichkeit hatte, mir mehr neue zu kaufen. Ich brauchte also nicht lange bis ich alles einsortiert hatte. Die wenigen Klamotten sahen etwas verloren aus, deshalb beschloss ich, dass ich morgen shoppen gehen würde. Ich hatte schon im Voraus geschaut, wo man in Hamburg Klamotten kaufen konnte und wusste deshalb, dass morgen verkaufsoffener Sonntag war.

Schon am Montag würde ich in die Schule müssen und so war ich froh, dass ich wenigstens den Sonntag noch genießen konnte.

 

Die Kampfschule

Nachdem ich mir schnell etwas zu essen gemacht hatte, war ich schon recht früh ins Bett gegangen. Dem entsprechend ausgeschlafen war ich am Morgen, ich schaute auf die Uhr und sah, dass ich nicht besonders lange geschlafen hatte. Es war erst acht Uhr und das am Wochenende.  Ich beschloss aufzustehen und ein bisschen zu trainieren, wie jeden Morgen. Ich freute mich schon auf die neue Joggingstrecke, die ich jetzt erkunden wollte, hoffentlich fand ich etwas Geeignetes. Nicht das ich nachher auf der Straße joggen musste.

Ich schloss für einen Moment die Augen und genoss die Wärme des Bettes und dann schmiss ich entschlossen meine Bettdecke weg und lief Richtung Badezimmer. Mein Badezimmer war nicht so übertrieben groß wie die anderen Zimmer, sondern recht klein und praktisch. Es war mit sehr modernen Armaturen ausgestattet und in klassischen schwarz-weißen Stil gehalten. Nachdem ich schnell Zähne geputzt hatte ging ich schnell noch meine Sportklamotten anziehen. Als ich meine Sportschuhe in der Hand hielt überlegte ich, ob ich vielleicht mal googeln sollte, ob man hier irgendwo barfuß auf einem Sandweg laufen konnte oder ähnliches. Doch darauf hatte ich jetzt keine Lust, also zog ich schnell meine Sportschuhe an und machte mich auf den Weg.

Als ich vorne an der Auffahrt stand, sah ich von weiten zwei Jogger in einem schnellen Tempo in die andere Richtung laufen. Ich beschloss einfach mal hinterher zu laufen und zu gucken, ob hier irgendwo noch ein Stückchen Natur übrig geblieben ist, wo man durchlaufen kann. Ich schlug sofort ein etwas schnelleres Tempo an und lief los. Nach ungefähr 15 Minuten lief ich immer noch in der öden Villengegend herum und ärgerte mich langsam, dass ich nicht einen anderen Weg eingeschlagen hatte. Die beiden Jogger, denen ich anfangs hinterher gelaufen war, schienen ein gute Kondition zu haben, den nach 10 Minuten erhöhten sie ihr Tempo und rauschten aus meinem Sichtfeld, was mich sehr verwunderte, denn nicht viele hielten mein Tempo oder waren sogar schneller. Nach weiteren fünf Minuten sah ich immer noch kein Ende der Villengegend und beschloss mich auf den Rückweg zu machen. Nun erhöhte ich mein Tempo so dass, als ich ankam in meiner Wade ein kleines Ziehen zu spüren war.

Vom Joggen entspannt, machte ich mich auf den Weg in den Fitnessraum und schnappte mir eine Yogamatte, die ich draußen neben den Pool legte, den man als schon als groß bezeichnen konnte. Ich fing an mit meinen Übungen, zunächst im Sitzen. Als ich zu den Standübungen überging, wirkte es als würde ich tanzen, denn ich liebte die schnellen Wechsel zwischen den verschiedenen Figuren. Als ich meine Übungen beendet hatte sprang ich erst einmal samt Sportsachen in Pool. Völlig durchnässt lief ich dann zu einem Boxsack, der nicht weit vom Pool an einem Balken hing. Mein ehemaliger Trainer hätte jetzt Schluss gemacht, aber ich konnte einfach nicht, es war wie eine Sucht Sport zu machen. Ich fing an mit hohen, sehr präzise ausgeführten Kicks mit den Füßen, denn ich boxte nicht nur sondern trainierte in allen möglichen Kampfsportarten. Immer schneller wurden die Kicks und bald setzte ich auch meine Arme ein, zu spät viel mir ein, das ich die Handschuhe vergessen hatte. Meine eiserne Konzentration blendete alle Nebensächlichkeiten aus und fixierte sich ausschließlich auf die Schläge, die in schwierigen Kombinationen, die dicht aufeinander folgten  auf den Boxsack trafen. Auf einmal wurde ich aus der Konzentration gerissen, denn ich spürte, wie mir kaltes Wasser den Rücken herunterlief. Ich fuhr angriffsbereit herum und blickte in die wütenden Augen meines Vaters, der mich missbilligend anschaute. Ich seufzte resigniert und wappnete mich für die auf mich zu kommende Schimpftirade. „Schau dir deine Hände an! Du dir selbst weh und merkst es nicht einmal, ich sollte dir den Kampfsport verbieten!“ Ich sah betreten auf meine Hände und müsste feststellen, dass sie rot und wund aussahen, unter einem Fingernagel entdeckte ich schließlich auch Blut. Ich wusste, dass ich übertrieben hatte, aber das war nun mal meine Art mit Problemen und Stress klarzukommen. „Du kannst es mir nicht verbieten, du weißt was dann passiert.“ Ich sah meinen Vater herausfordernd an.  Er war schon einmal auf die Idee gekommen es mir zu verbieten, die Folge war, dass ich unausgeglichen, aggressiv und unfreundlich wurde. Ich ließ meine Energien an Gegenständen aus. Mein Vater runzelte die Stirn. „Zieh dir neue Sportsachen an und trockne dich ab, wir fahren gleich los!“ fragend sah ich ihn an, doch anscheinend war er nicht bereit mir mehr Auskunft zu geben. Als ich kurze Zeit später auf meinen Vater am Auto wartete, sah ich wie er wild gestikulierend mit jemandem telefonierte. Als er fertig war stieg er schweigend ein. Die Fahrt war kurz und wir hielten auf einem großen Parkplatz vor einem Fitnessclub an. „Du willst, dass ich ins Fitnessstudio gehe, obwohl ich zu Hause alle Geräte habe?“ „Nein ich melde dich bei einer der besten Kampfschulen überhaupt an. Ich hoffe dort kann dir beigebracht werden wann man aufzuhören hat!“ „Das ist nicht dein Ernst?! Ich soll Neandertalern zu sehen wie sie sich wie Kleinkinder verprügeln?“ Mein Vater antwortete nicht mehr und stieg aus. So viel zu meinem Plan heute Shoppen zu gehen.

Obwohl ich sauer auf meinen Vater war, musste ich schon zugeben, dass die Geräte in diesem scheiß Laden nicht schlecht waren. Mein Vater steuerte den Empfang an und fragte nach einem Herrn Carter, er sagte man solle ihm sagen, das ein Herr Alcarez nach ihm fragt (Alcarez=Nachname von Kalix und Marcus). Nach wenigen Minuten kam ein adrett gekleideter Mann auf uns zu und sah uns erfreut an. Mein Vater begrüßte ihn freundschaftlich. Herr Carter fragte uns

Warum wir gekommen waren. „Also du hattest mir doch von deiner Kampfschule erzählt, die du mitfinanzierst. Ich hatte gehofft, dass meine Tochter Kalix dort die Möglichkeit bekommen würde, an Kursen teilzunehmen.“ Der Mann schaute mich verwundert an, ihm schien die Situation unangenehm. „Nun wir nehmen allerdings nicht oft Neue und eigentlich auch nur männliche Personen, da wir auch auf Wettkampferfolge aus sind. Ich fürchte ich kann ihre Tochter nicht aufnehmen.“ Ich jubelte innerlich. Mein Vater jedoch ließ nicht locker. „Könnten wir uns ihre Kämpfer wenigstens einmal anschauen?“ Herr Carter freute sich und stimmte zu. Er führte uns in eine große Halle mit mehreren Dojos und Fitnessgeräten. Ich sah mindestens 20 Männer, die an verschiedenen Geräten oder miteinander trainierten. Ein paar blickten kurz auf und sahen mich anerkennend an, doch ich zeigte ihnen hinter dem Rücken einen Mittelfinger. Ein paar lachten darauf hin. Wir blieben vor einem Mattenfeld stehen, auf dem mehrere Typen die gleichen Übungen ausführten. Ein Mann mit kurzen schwarzen Haaren, der Trainer, kam auf uns zu. Ich blickte wieder zu den Typen und musste ein bisschen Lachen, als ich sah, dass manche von ihnen überhaupt kein Gleichgewicht hatten und noch weniger Geduld. Der Trainer sah mich scharf an. „Herr Carter?“ fragte der Trainer „Herr Lorca, dies ist ein Bekannter von mir, er und seine Tochter würden sich gerne einmal hier umschauen.“ Ich grinste „Nein möchte ich nicht, ich hab genug gesehen, Sie sollten Gleichgewichtsübungen machen, vielleicht sind ihre Kämpfer dann noch zu retten.“ Uhh jetzt war der Trainer sauer und auf einmal war es mucksmäuschenstill. „Wie kommen sie auf die Idee, dass sie eine Ahnung von Kampfsport haben?“ „Ja, das könnte davon kommen, dass ich schon seit Jahren Kampfsport mache.“ Dann tat der Typ etwas, was ich gar nicht erwartet hatte, er lachte mich aus. Jetzt war ich sauer, mein Vater hielt mich noch am Arm fest, doch ich ging schnurstracks zum Trainer. „Wenn sie wollen kann ich es Ihnen zeigen.“ Er grinste rief dann einen Namen und ein Typ kam auf mich zu, der mehr als eingebildet wirkte. Herr Lorca sah mich an „Wie du willst. Aufstellen!“.

Ich nahm eine lockere Angriffshaltung ein und wartete darauf, dass der Typ wie ein Neandertaler auf mich losging. Ich musste nicht lange warten. Ich wich seinem Schlag geschickt aus und traf ihn hart mit meinem Kick. Ich hatte genau gezielt und der Typ sank ohne ein weiteres Geräusch zu Boden. Mittlerweile starrten alle Personen in der Halle, einschließlich meines Vaters mich erstaunt an. Tja das hätten die wohl nicht gedacht. Ich sah den Trainer herausfordern an. „Wer war dein  Trainer?“ fragte er mich stirnrunzelnd. Ich grinste „Ich hatte viele, aber immer nur kurz.“ „Willst du in die Kampfschule aufgenommen werden?“ die Frage richtete er nur an mich, doch mein Vater setzte zu einer Antwort an „Natürlich…“ Ich unterbrach ihn „Nein will ich nicht, aber ich muss.“ Sagte ich mit einem Blick auf meinen Vater. Der Trainer nickte „Du bist aufgenommen“ ich schaute ihn verwirrt an. „Du kannst morgen nach der Schule wiederkommen.“ Mit diesen Worten entließ er mich.


 

Die Schule


 

Ich wachte von dem nerv tötendem Piepen meines penetranten Weckers auf und war kurz davor ihn aus dem Fenster zu werfen, als mir einfiel, dass ich ihn von Jan geschenkt bekommen hatte, meinem besten Freund aus Frankfurt. Grummelnd drückte ich auf den Stopknopf des Weckers und setzte mich langsam auf, noch eine Stunde und 15 Minuten und ich würde in einer neuen Klasse sitzen. Ich rappelte ich auf und schlurfte zu meinen Sportsachen, die ich gestern kurz angezogen hatte, diese zog ich mir über. Ich machte kurz ein paar Yogaübungen zum Dehnen, bevor ich die Auffahrt runterjoggte. Diesmal nahm ich die andere Richtung. Nach 15 Minuten kam ich schließlich wieder beim Haus an und stieg unter die Dusche, nun hieß es sich zu beeilen. Ich schminkte mich nicht, denn ich hatte klare Haut und von Natur aus dunkle Wimpern. Ich entschied mich für eine enge Röhrenjeans, die sehr bequem war und für ein dunkles Top, darüber zog ich eine modische Lederjacke. Ich schaute schnell in meine Schmuckschatulle und entschied mich für einen breiten, silbernen Ring und eine lange Kette mit einem Medaillon, indem jeweils ein Bild von Jan und Marie war. Schnell noch meine Sneakers und schon war ich fertig. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich den Schulbus noch kriegen würde, also lief ich schnell zur Bushaltestelle.

An der Schule angekommen fühlte ich mich wie ein Ausstellstück, von jedem angestarrt. Ich seufzte, das war ja nichts Neues. Ich machte mich auf den Weg ins Schulgebäude, als mir einfiel, dass ich ja gar nicht wusste, wohin ich eigentlich musste. Ich beschloss den Nächstbesten zu fragen, doch das erledigte sich, als sich eine Gruppe von Typen sich auf mich zu bewegte und alle um mich herum auswichen. Sie kamen direkt auf mich zu und mir wurde sofort klar, dass diese Typen so einiges zu sagen hatten an der Schule. Ich grinste, ich liebte es mich zu wiedersetzten. Einer von den Typen stellte sich direkt vor mich und sah mich abschätzig an, ich grübelte, das Gesicht kam mir doch bekannt vor. Dann kam der Geistesblitz, der Typ dem ich gestern eine verpasst hatte im Kampfstudio stand direkt vor mir. Ich fing an zu lachen und der Typ blickte mich wütend an. „DU…“ Ich grinste „Ich?“ „Ja du, das mit gestern zählt nicht, ich kann ja nicht wissen das du was drauf hast.“ Haha der Typ versuchte sich rauszureden „Tja du hast einen Fehler gemacht, du hast mich unterschätzt. Das ändert nichts daran, dass ich eindeutig gewonnen habe.“ Ich belächelte sein rot angelaufenes Gesicht. Seine Kumpels lachten ihn schadenfroh aus, was mir wiederum nicht gefiel. „Ihr seid ja ganz tolle Freunde, ihr hättet mich wahrscheinlich auch alle unterschätzt und den gleichen Fehler gemacht wie euer Freund und dann lacht ihr ihn aus?!“ die Jungs schauten mich verdattert an, ihnen hatte anscheinend noch niemand seine Meinung gesagt. „Sie hat Recht.“ Sagte auf einmal eine dunkle, angenehme Stimme, die anscheinend gewohnt war das alle auf sie hörten. Die Jungs hielten auf einmal den Mund und die tiefe Stimme redete weiter. Den Redner konnte ich leider nicht erkennen, denn er stand genau hinter einem Typen. „Wer von euch hätte gegen sie gewonnen?“ richtete er eine Frage an seine Jungs. Diese murmelten und schienen nicht sicher was sie sagen sollten.

Ich ignorierte die Jungs einfach mal und machte mich auf den Weg, um das Sekretariat zu finden. Ich lief um eine Ecke und knallte mit einem Mädchen zusammen, das mich genervt anfuhr, wo meine Augen den wären. Ich grinste  „Genau da wo sie sein sollen.“ Das Mädchen schaute auf und schien zu überlegen wer ich war. „Ich bin Kalix, aber nenn mich Lex ich bin neu hier.“ Setzte ich sie ins Bild. Sie lächelte „Dann suchst du bestimmt das Sekretariat oder nicht?“ Ich glaub wir werden Freundinnen dachte ich so bei mir. „Genau, du kannst mir nicht zufällig helfen?“ „Doch ich denke schon.“ Sie ging mir voraus und zeigte mir bereitwillig den Weg, als wir dort ankamen fragte sie, ob sie vielleicht warten sollte und mir meine Klasse zeigen sollte. Ich sagte ihr, dass ich das toll fände und spazierte ins Sekretariat. Kurze Zeit später kam ich wieder raus mit meinem Stundenplan und der Spind-Kombination. Ich würde in die 10d gehen. Das Mädchen wartete wie erwartet vor der Tür auf mich „Sag mal wie heißt du eigentlich?“ „Ich bin Claire, 1,70 groß und 17 Jahre alt.“ sagte sie so ernsthaft, das ich einfach lachen musste. „Ich muss in die 10d kannst du mir den Weg zeigen?“ „Ja klar die liegt direkt gegenüber von meiner Klasse.“ Sie fackelte nicht lange und marschierte direkt los, was mir auch lieb war, denn meine Uhr sagte mir, dass ich an  meinem ersten Tag zu spät kommen würde. Als wir endlich bei dem Raum der 10d ankamen, verabschiedete ich mich schnell von Claire und ging ohne anzuklopfen in die Klasse. Der Lehrer, der seinem Aussehen nach eher ein Kobalt als ein Mensch zu sein schien, schaute mich böse an. „Hallo, ich bin Kalix und neu in der Klasse.“ Sein Blick wurde sogleich minimal freundlicher und er verwies mich auf einen Platz neben einem stillen Mädchen, das mich zunächst ignorierte.

Der Lehrer setzte seinen Unterricht fort und ich schaute mir meine neue Klasse etwas genauer an. Wie in jeder normalen Klasse gab es einen Macho, der mir zuzwinkerte, ein paar Streber, die sich alle 5 Minuten meldeten und die Tussis und ihre Mitläufer. Von den Tussis schien es vier zu geben, sie saßen alle bei einander und schienen mein Äußeres zu bemäkeln, was mich in keinster Weise störte. Mit Kritik kam ich schon immer gut zu recht. Ich beobachtete die Klasse weiter, bis es endlich klingelte und alle rausstürmten, außer dem Macho, der mich als sein neues Opfer auserkoren zu haben schien. Er stellte sich breitbeinig vor mich und verschränkte die Arme und als wäre das nicht genug versuchte er angestrengt seine Muskeln anzuspannen. Innerlich musste ich schon jetzt lachen „Hey ich bin Larry, wie wär´s wenn ich dir ein paar ruhige Plätzchen zeige.“ Ich kriegte kaum noch Luft und prustete los, der Typ hielt sich auch für was Besseres. Ich grinste „Nein danke, wenn du ein bisschen Gehirn bekommen hast und merkst, dass es nichts bringt zu versuchen seine Muskeln anzuspannen, wenn man gar keine hat, dann können wir nochmal drüber reden. Obwohl, wahrscheinlich würde nicht mal das etwas bei dir bewirken.“ Seine Kinnlade klappte runter und ich spazierte an ihm vorbei. Ich hatte nicht gemerkt, dass das Mädchen, das im Unterricht neben mir saß mitbekommen hatte, wie ich ihm einen Korb gegeben hatte und war erstaunt, als sie mich fragte, ob sie mich rumführen sollte. „Ich bin Jessica, aber nenn mich Jess. War echt cool, wie du Larry abgewimmelt hast.“ Sie lächelte mich freundlich an und ich merkte, dass sie ein wenig schüchtern zu sein schien. „Ich bin Lex.“ Sie fragte mich ein bisschen aus, woher ich kam und so weiter, auf dem Weg zur Mensa.

In der Mensa entdeckte ich Claire, die zielstrebig auf uns zukam. Sie schaute Jess verwundert an und umarmte diese. „Man Lex, wie hast du es geschafft, das Jess dich nicht ignoriert wie den Rest ihrer Klasse, jetzt bin ich echt beeindruckt.“ Ich grinste und auch Jess fing an zu Lachen. „Naja Lex hat Larry eine ziemlich gute Absage erteilt, das hättest nicht mal du geschafft, der Arme hat seinen Mund nicht mehr zu bekommen.“  „Man Lex ich glaub du hast echt was im Kasten.“ wir unterhielten uns noch über Dieses und Jenes, während wir uns an einen der hinteren Tische setzten. Ich saß mit dem Rücken zu Tür, so dass ich die Typen von heute Morgen erst bemerkte, als sie direkt hinter mir standen. Claire und Jess schienen die fünf heißen Typen vollkommen zu ignorieren, so dass ich zusammen zuckte, als einer von ihnen redete „Achne, wen haben wir denn hier?“ Ich drehte mich um und schnaufte genervt. „Ihr kennt euch?“ fragten Claire stirnrunzelt, meine Reaktion schien sie zu verblüffen. Die Typen grinsten und ein großer mit hellbraunen Haaren sagte grinsend „Naja sie hat Mason ordentlich eins übergezogen.“ Claires und Jess´s Augen wurden größer und sie sahen mich erstaunt an. „Na und, darf man als Mädchen keinen Kampfsport machen?“ Fragte ich leicht an genervt.  Claire stotterte leicht „Naja schon, aber die meisten Typen hätten es nicht geschafft Mason zu schlagen, er ist echt gut.“ „Ich auch“ sagte ich selbstsicher.

Die Typen schienen mit Claire und Jess befreundet zu sein, denn sie setzten sich alle mit an den Tisch. Sie stellten sich mir vor und ich erfuhr, dass sie alle Kampfsportler waren, jedoch wieder aller Erwartungen nett waren. Sie hießen Mason, Derek, Milan, Julien und Josh. Josh war der Einzige, der noch in meinen Jahrgang ging und war 17 Jahre alt. Alle anderen waren 18 und 19 Jahre alt. Ich fühlte mich wohl bei meinen neuen Freunden, stellte aber fest, das keinem von den Jungs die an dem Tisch saßen heute Morgen so autoritär gesprochen hatte. Daraus entnahm ich, das noch jemand zu der Clique gehörte. Ich sollte mich nichtirren, denn am Ende des Unterrichts, gerade als ich Richtung Bushaltestelle ging, sah ich ihn.

Er musste es sein, denn er lief bei Mason und den Anderen und er sah ebenfalls verboten gut aus. Er war groß und breitschultrig und hatte dunkelbraune, kurze und absichtlich verwuschelte Haare. Sein Gesicht war kantig, was ihm einen männlichen Zug verlieh. Ich merkte gar nicht, dass ich starrte, bis Claire mir den Ellbogen in die Seite rammte. Sie grinste „Hast du dich verguckt?“ versuchte sie mich aufzuziehen. „Nee, der ist nichts für mich.“ Sprach ich die Halbwahrheit aus, denn ichkannte ihn ja nicht. „Man das erste Mädchen, dass noch klare Gedanken fassen kann, wenn mein Bruder in der Nähe ist, außer Jess natürlich.“ „Dein Bruder?“ fragte ich erstaunt, ich hatte gar keine Ähnlichkeiten bemerkt. „Ja mein Halbbruder.“ Und als ich mich umdrehte, stand genau dieser vor mir.

Damien

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich sprachlos, sein Anblick von Nahem ließ mich sogar kurzzeitig den Atem anhalten, denn er entspricht keinem klassischen Schönheitsideal sondern sah auf seine eigene Art sehr verrucht und gefährlich aus. Seine Augen waren kalt und eine kleine Narbe über seinem Auge vervollständigt seine gefährliche Ausstrahlung. Ich schätzte ihn auf 1,90, denn er überragte mich deutlich. Claires Worte hörte ich nur nebenbei, da ich angestrengt versuchte nicht auf den gutaussehenden Typen vor mir zu schauen. „Also geht das klar, Lex?“ wendete sie sich dann plötzlich an mich und stirnrunzelt bejahte ich einfach nur, um nicht zugeben zu müssen, dass ich nicht zugehört hatte. „Wir treffen uns dann so um 15.00 in der Eisdiele.“ sagte Claire noch lächelnd und geht in Richtung der Autos. Mein Blick schweifte kurz zu dem Kerl neben mir und ich erstarrte förmlich, als meine Augen direkt auf seine treffen, die mich starr ansahen. Schnell wendete ich meinen Blick ab und auch er schien über sein eigenes Verhalten irritiert zu sein, denn eine kleine Falte bildete sich auf seiner Stirn, während er sich umdrehte und Claire folgte.

Jess dagegen schien nichts von der eigenartigen Spannung zwischen Claires Halbbruder und mir mitbekommen zu haben, denn sie verabschiedete sich nur kurz mit den Worten, dass sie sich auf nachher freuen würde. Achja ich bin ja jetzt verabredet, fiel es mir in dem Moment siedeheiß wieder ein und ich dachte daran, dass ich mich wohl beeilen muss im Studio, damit ich pünktlich zu Eisdiele komme.

Zuhause angekommen sammelte ich schnell meine Sportsachen zusammen und wollte gerade das Grundstück verlassen, als mein Vater rausstürmte und wild mit den Armen rumgestikulierte, um mich aufzuhalten. Genervt drehte ich wieder um und lief die paar Meter zurück. Ich schaute ihn fragend an, während auf seinem Gesicht deutlich Vorfreude zu erkennen war. Mit einem breiten Grinsen öffnete er seine Hand und mein Herz macht einen freudigen Hüpfer, denn wenn ich den Schlüssel richtig deutete, hatte mein Vater mir einen Roller gekauft. Für mich wäre das eine riesige Erleichterung gewesen, da ich dann damit auch zur Schule fahren könnte. Wie bereits erwartet stand ich fünf Minuten später vor einer schicken schwarzen Vesper, die mich einladend anschaute. Ich gab meinem Vater kurz einen flüchtigen Wangenkuss und düste wenig später auch schon los.

Ich stellte meine Vesper auf einen kleinen Parkplatz dicht an den Eingang und lief direkt zur Theke. „Entschuldigung, wo kann ich mich hier umziehen?  Ich bin zum Kampfsporttraining angemeldet.“ Die Frau schaute mich skeptisch an und rief jemanden an. Nach geschlagenen 10 Minuten wendete sie sich dann wieder mir zu. „Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, ich musste erst die Bestätigung bekommen, dass du wirklich Kampfsportlerin bist.“ Sie ging um die Theke und gab mir eine Mitgliedskarte und einen Spindschlüssel in die Hand und ich ging nach einer kurzen Wegbeschreibung zu den Umkleiden. Dort zog ich mir einen Sport-BH und eine enge mittellange Sporthose an und warf einen Blick auf die Uhr. Ich würde es nicht in die Eisdiele schaffen, also schrieb ich Claire schnell eine Nachricht, wobei ich echt froh war, dass sie mir ihre Nummer gegeben hatte. Ich legte mein Handy schließlich beiseite und passierte die Tür zum Trainingsraum. Drinnen war es noch weites gehend leer, sodass ich mich eigenständig schon etwas dehnte, um ein bisschen Zeit zu vertrödeln. Nach und nach füllte sich der Raum jedoch und schlussendlich kamen auch die Jungs aus der Schule rein. Mein Bick heftete sich direkt an Halbbruder von Claire, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, doch ich riss mich erfolgreich von ihm los und lenkte meine Konzentration stattdessen wieder auf die Übungen.

Als der Trainer Herr Lorca eintrat, bin ich zum Glück schon einigermaßen gedehnt, denn ich wusste, dass meine Gelenkigkeit mein größter Vorteil ist bei den Muskelprotzen, die mich umgaben. Lorca rief uns alle zusammen und stellte mich einmal kurz als die "Neue" vor, bevor er uns in Gruppen aufteilte, die sich gemeinsam warm machen sollten. Jede Gruppe bekam einen Leiter, der wie es mir schien gezielt ausgesucht wurde, da ich wahrnehmen konnte, dass die Mitglieder diesem jeweiligen Leiter einen besonders viel Respekt entgegen brachten. Als er zu mir kam, sagte er nach kurzem Überlegen, dass ich mich doch bitte zu Damiens Gruppe stellen soll. Hilflos schaute ich mich um, aber ich bekam von niemanden ein Zeichen also blieb mir nicht anderes übrig, als noch einmal den Trainer zu fragen „Wer ist Damien?“ Lorca sah mich erstaunt an und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er gedacht hatte, dass mir ein Damien geläufig sei. Mit einem leichten Stirnrunzeln wies er in die Richtung von der Gruppe aus meiner Schule und ich gelangte zu der Erkenntnis, dass ER Damien ist.

Er ging mit mir zu der Gruppe, sah mich einen Moment an und sprach uns dann alle an „Da wir nun vollständig sind, möchte ich, dass ihr euch aufwärmt.“ Mit den Worten ging er und ich stand vor einer Horde abnormal gutaussehender Typen, die mich alle erstaunt ansahen. Mason ergriff als Erster das Wort „Lex lang nicht gesehen.“ Grinste er mich an „Ja so ungefähr 2 Stunden, seid ihr eine Trainingsgruppe oder hat er mich nur zufällig zu euch gesteckt?“ „Keine Ahnung eigentlich sind wir eine Gruppe, vielleicht sollst du mal auf Probe bei uns trainieren, dann muss er aber einiges von dir halten.“ Claires Bruder schaute mich unverwandt an, während Mason und ich uns unterhielten, um seinen Blicken auszuweichen fing ich  schließlich an mich aufzuwärmen.

Ich schaute mich suchend um, was Derek bemerkt zu haben schien „Was suchst du?“ „Eine dünne Matte.“ Er nickte in Richtung eines Geräteraums und ich lächelte dankend und machte mich auf den Weg. Als ich zurückkam waren alle Jungs dabei sich aufzuwärmen. Ich ignorierte alle und begann mit meinen Yoga Übungen, ich merkte die verwunderten und respektvollen Blicke nicht, die ich von vielen aus der Halle erntete. Nach 10 Minuten war ich fertig und begann mit Schlagübungen an einem Boxsack.

Ich begann sehr langsam, da ich wusste, dass ich meine Kraft noch brauchen würde. Nach weiteren 10 Minuten Hörte ich auf und merkte verwundert, dass die anderen immer noch beim Aufwärmen waren. Nanu, was hatten die denn die ganze Zeit getrieben. Ich setzte mich auf meine Matte und meditierte, dabei schloss ich die Augen und merkte erst an den Schritten um mich herum, dass der Sensei zurückgekommen war. Dieser schaute mich anerkennend an und sprach dann zu der gesamten Gruppe, ich möchte das ihr gegen einander kämpft OHNE, dass jemand verletzt wird also mit Abklopfen.“ Alle nickten und stellten sich gegenüber einem anderen auf. Ich stand etwas verloren am Rand, da die Jungs zu sechst waren und ich somit überblieb. Der Sensei schien das auch zu merken denn er änderte die Zusammenstellung „Damien du wirst aussetzten und Kalix wird mit Derek trainieren.“ Damien, so hieß er also, Claires Bruder. Er schaute mich an, nickte dann jedoch und ging von der Matte auf der ich nun Angriffsstellung annahm.

Derek schien konzentriert, jedoch war mir klar, dass auch er mich wahrscheinlich unterschätzen würde, was ich vorhatte zu nutzten. Ich konzentrierte mich ausschließlich auf den Kampf und nahm nicht war, wie alle uns nebenbei anschauten. Derek täuschte zunächst einige Schläge an, auf die ich absichtlich spät reagierte, was er auch bemerkte. Nach einigen weiteren Täuschungsversuchen kam dann der Angriff, den ich jedoch voraussah, da er schon davor seinen rechten Armmuskel angespannt hatte. Ich schnappte mir mit meinen schnellen Reflexen sein Hand, verdrehte diese gekonnt und riss in nebenbei von den Füßen mit einen gezielten Kick gegen das Knie. Er hatte keine Chance und sackte auf den Boden, als ich sein Hand ein Stück weiter drehte, klopfte er ab. Ich hatte gewonnen, was mich jedoch eher wenig interessierte. Ich half Derek auf und nahm wieder Kampfposition an. Anerkennend schaute er mich an und nickte als Zeichen, das ein neuer Kampf beginnen konnte. Nun unterschätzte er mich nicht mehr, ich gewann jedoch noch ein paar Kämpfe, so dass wir am Ende ungefähr gleich viele Siege erzielt hatten. Ich war zufrieden und das Training hatte mich ordentlich ins Schwitzen gebracht. Als wir aufhörten sah ich, dass Damien nicht mehr an den Matten stand, sondern Krafttraining machte. Alle anderen schienen genau wie ich, ausgelaugt zu sein von dem Training.

Der Sensei lobte Derek und mich und verbesserte bei allen anderen die Technik. Dann entließ er uns, ich beschloss jedoch noch ein bisschen zu meditieren und setzte mich wieder auf die Matte. Nach einer halben Stunde stand ich auf und ging mich duschen und umziehen. Als ich wieder auf meiner Vesper saß, beschloss ich noch eine kleine Stadtrundfahrt  zu machen und fuhr noch etwas an der Alster herum. Mir gefiel die Stadt echt gut, aber irgendwann beschloss ich mich auf den Rückweg zu machen, damit sich mein Dad keine Sorgen machte. Ich kam total entspannt zuhause an, sagte kurz Hallo zu meinem Dad und ging dann in mein Schlafzimmer. Ich krallte mir schnell mein Telefon und rief Marie an, um ihr von meinem Tag zu berichten. Ich erzählte ihr von Jess, Claire und Damien, über den ich die ganze Zeit nachdenken musste. Wir telefonierten noch ziemlich lange, bis ich dann so müde war, dass ich einschlief.

Der Referendar

 

Der nächste Tag begann wie gewohnt und ich machte mich fertig für meine morgendliche Runde. Das erste Training war ja relativ gut gelaufen und auch wenn ich es nicht direkt zugeben wollte, half es mir. Während des Joggens gingen meine Gedanken immer in Richtung Damien und ich versuchte schließlich meine Konzentration auf den holprigen Wanderweg vor mir zu richten, den ich nur durch Zufall entdeckt hatte.

Als ich schließlich mit brennenden Waden unter der Dusche stand, genoss ich das fließende Wasser und die Ruhe, die ich nur zu gerne zum Meditieren genutzt hätte, doch ich musste mich beeilen , um nicht zu spät zu kommen an meinem zweiten Tag. Schnell zog ich mir einen dünnen beigen Pullover und eine blaue Jeans an. Meine Haare bändigte ich in einem Zopf, der noch leicht nass war, doch ich hatte keine Zeit mehr und mein Helm würde eh ein Vogelnest aus meinen Haaren zaubern.

An der Schule parkte ich ganz vorne neben einem schnittigen Sportwagen, für den ich leider keinen zweiten Blick hatte, denn genau in diesem Moment läutete es zur ersten Stunde und ich sprintete los. Völlig außer Atem ließ ich mich neben Jess nieder, die skeptisch meine Haare betrachtet. Ich grinste und richtete meinen Blick nach vorne.

„Musik ist überbewertet.“ murmelte ich sauer, da die Lehrerin uns mit ewigen Lobreden auf Bach und Mozart beglück hatte. Jess die neben mir Richtung Mensa lief, nickte zustimmend. Mit dem entsprechender Laune setzten wir uns zu Claire, die uns mit einen verlegenen Grinsen empfängt. Verwirrt schaute ich sie an und sie erwiderte „Also ähm… Wir haben einen neuen Referendar bekommen.“ Ein Kichern begleitete diese Worte und mir schwante bereits Böses und mit einem Blick auf Jess fühlte ich mich bestätigt. „Claire, wie alt ist er?“ prüfend schaute ich sie an. „Er ist erst 23 und er sieht wirklich noch ganz jung aus.“ Ich konnte mich nicht mehr halten und fing an zu Lachen, weshalb ich irritierte Blicke erntete. „Claire, es ist egal wie alt er ist.“ Ich konnte förmlich sehen wie die Verwirrung zunahm und sagte schulterzuckend „Wir können nichts für Gefühle, also fang gar nicht erst an dich zu Rechtfertigen.“ Die Dankbarkeit in ihren Augen war zum Greifen und auch Jess überlegte kurz und nickte dann zustimmend. „Denkst du es ist mehr als schwärmen.“ fragte ich vorsichtig nach. „Ja“ murmelt sie kleinlaut „aber sagt es auf keinem Fall Damien.“.

„Was soll mir niemand sagen?“ wie aus dem Nichts tauchte genau dieser neben Jess auf und schaute prüfend in die Runde. Einen kurzen Moment glaubte ich, dass sein Blick auf mir verweilt, doch dann fixierte er Claire mit einem undefinierbaren Ausdruck und ich fühlte mich schuldig ihr zu helfen, schließlich waren wir befreundet, wenn man so etwas schon nach einer so kurzen Zeit sagen konnte. „Sie meinte nur, dass sie nicht möchte, dass du weißt, das ich ihr das meditieren beibringe.“ skeptisch klebte sein Blick auf mir und mir wird leicht zittrig zumute. Schließlich wendete er sich von uns ab und ging ohne ein weiteres Wort. Sobald er aus der Tür war fiel Claire mir in die Arme, ohne zu beachten, dass Tyson und Josh noch immer an dem Tisch stehen. „Danke, danke, danke!“ flüsterte sie in mein Ohr und ich erwiderte ihre Umarmung kurz, obwohl mir so viele Berührungen eigentlich unangenehm sind. Nebenbei bekam ich mit, wie Jess den beiden Jungs drohte, dass wenn sie irgendetwas verraten würden, sie ein Gerücht in Umlauf bringen würde. Betreten nickten die beiden und schienen sich sichtlich unwohl dabei zu fühlen, die Lüge vor Damien geheim zu halten.

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Tag der Veröffentlichung: 10.02.2012

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