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Prolog


 
Mein Name ist Zoey Malone und ich bin 16 Jahre alt. Ich lebe im US Staat Connecticut, genauer gesagt an der Küste des Nordatlantiks in einer kleinen Stadt namens Port Chester. Wir wohnen in einer idyllischen Umgebung in einer kleinen Villa. Ich lebe dort schon solange ich Denken kann meinem Bruder Alec. Er ist vier Jahre älter als ich und hat bereits das Sorgerecht für mich übernommen, als meine Mutter uns verließ. Sie ist jetzt beinahe schon seit eineinhalb Jahren fort und hat den Kontakt zu uns abgebrochen. Es ist nicht leicht mit ihrer Entscheidung zu leben, aber meine Mutter pflegte nie eine richtige Beziehung zu uns und so akzeptierte ich ihre Entscheidung. Der Grund warum sie ging lag weiter zurück:


Ich war gerade ein Woche alt , als er uns verlassen hat. Mein Vater. Meine Mutter hat diesen Verlust nie akzeptieren  können und stellte ihm nach. Als sie nach wochenlangem Suchen auf keine Ergebnisse stieß, zerbrach sie daran. Sie griff zum Alkohol. Dieser machte aggressiv und reizbar und sowohl mein Bruder als auch ich litten darunter. Irgendwann fing sie mit Tabletten an. Als ich noch klein war hatte ich Angst vor ihr, aber je älter ich würde umso mehr hasste ich meine Mutter und der Hass überschattete alle Gefühle. Ich konnte nie verstehen, warum sie alles aufgab. Sie hatte uns, zwei kleine Kinder die sie dringend gebraucht hätten. Meine Kindheit war nie einfach aber mein Bruder tat alles um mir zu helfen und auch ich wurde schnell selbstständig und erwachsen. Die Sucht meiner Mutter hat uns geprägt. Viele meiner Klassenkameraden fühlen sich bereits zum Alkohol hingezogen, doch ich habe den Kontrollverlust und die damit verbundenen Folgen vor Augen. Manchmal frage ich mich, ob meine Mutter noch lebt oder ob ihre Tablettencocktails und der Alkoholkonsum ihren Tribut gefordert haben. Zwischen Alec und mir ist sie ein Tabu Thema, auch er leidet still. Ich habe nur noch ihn, denn von dem Rest meiner Familie habe ich nie etwas gehört.

Aber wir bekommen Geld, jeden Monat und das nicht gerade wenig. Wir haben vergeblich versucht den Absender zu finden, denn dieser hat absolute Anonymität bei der Bank beantragt. Eines Tages kam dann der Brief, schlicht und weiß aber durch das edle Papier dennoch ungewöhnlich. Er besagte, dass wir die Nachforschungen einstellen sollten und das wir die Antwort zur richtigen Zeit bekommen würden.


Jemand rüttelt an mir um mich aufzuwecken und als ich es endlich meine Augen zu öffnen, schaue ich verärgert in das grinsende Gesicht meines Bruders. Ich bin Langschläferin und er ist sich dem bewusst, doch er liebt es einfachmich zu ärgern. Es ist beinahe ein Wunder, dass er mir weder einen Wassereimer übergekippt oder einen nassen Lappen auf meine Gesicht geworfen hat. Zum Glück haben wir nur noch ein paar Tage Schule und dann endlich unsere wohlverdienten Ferien. Ich habe nämlich nicht nur eine Abneigung gegen das frühe Aufstehen, auch auf die Schule könnte ich gut verzichten. Während ich gedanklich meine Abneigung gegen die Schule analysierte,  sucht mein Bruder schleunigst das Weite. Ihn treibt die Angst einen meiner morgendlichen Schimpftiraden. Morgens bin ich generell immer sehr streitlustig und Alec achtet darauf einen Abstand von mir zu halten. Ich murre noch ein bisschen, aber stehe schließlich ein paar Minuten später vor meinem Kleiderschrank. Mein Kleidungstil ist schlicht, wodurch ich oft viel Zeit spare. Eine Röhrenjeans und ein lockeres Top sind meine heutige Wahl. Dabei betrachte ich mich kurz im Spiegel. Viele Mädchen beneiden mich um meine Figur, doch ich würde vieles tun um mit ihnen tauschen zu können. Es nervt mich, dass ich so viele Blicke auf mich ziehe. Meine Augen sind ungewöhnlich, da ich eine Iris Heterchromosie habe und somit zwei unterschiedlich Augenfarbe habe.
Als ich fertig bin mit meiner kurzen Betrachtung, geheich in die Küche um mir etwas Essbarem zu suchen. Mein Bruder scheint ausnahmsweise einmal später zur Arbeit zu fahren und sitzt noch auf Tisch und isst mit unglaublicher Konzentration sein Müsli. In dem Moment klingelt sein Handy und er guckt flüchtig auf den Bildschirm um es dann schnell wieder wegzulegen. Ich sehe ihn mitleidig an „Schon wieder diese Lisa?“ Lisa ist ein Mädchen aus meiner Schule und genau wie auch viele andere Mädchen, himmelt sie meinen Bruder an. Er schaut mich genervt an „Ich weiß echt nicht, wie die alle an meine Handynummer rankommen.“ Ich grinse „Es gibt nur eine Möglichkeit sie loszuwerden. Besorg dir einfach mal eine richtige Freundin." "Du weißt, dass ich daran kein Interesse habe, hör endlich auf damit Zoey. Übrigens viel Spaß in der Schule.“ Noch ein letzter böser Blick in seine Richtumg und dann schnappe ich mir meine Tasche und laufe schnell zu meinem Auto.
Mein Auto ist ein Fall für sich. Ich habe eine Vorliebe für schnelle Autos und weil wir nicht gerade am Hungertuch nagen, kann ich mir auch das Eine oder Andere leisten. Eigentlich ist es unnötige Geldverschwendung Dinge zu kaufen die so schnell in ihrem Wert sinken und für das reine Vergnügen gemacht sind aber bei meinem Auto mache ich eine Ausnahme. Ich marschiere also zu meinem schicken Cabrio und da Sommer ist, kann ich guten Gewissens das Dach einfahren und die warme Sonne genießen. Ich liebe das Gefühl von dem Wind auf der Haut. 

Der Neue


Ich schaffe es gerade noch pünktlich den Schulparkplatz zu erreichen, als ich auch schon die Schulklingel vernehme. Wie beinahe immer, bin ich die Letzte. Sobald ich in die Klasse komme, werde ich von meiner gesamten „Clique“ begrüßt. Eigentlich ist es nervig und unnötig sich jeden Morgen in die Arme zu fallen aber ich habe festgestellt, dass es einfacher ist es einfach zu akzeptieren. Viele meiner weiblichen Schulfreunde sind nur mit mir befreundetwegen meiner Beliebheit beim männlichen Geschlecht und bei den Jungs bin ich gerne gesehen, weil ich im Gegensatz zu vielen Anderen nicht ausschließlich über Nagellack, Schminke und Personen tratsche und zudem recht gut aussehe. Trotz der Sympathie die mir die Jungs entgegen bringen, hatte ich bis jetzt noch keine richtige Beziehung. Die Jungs waren für mich immer nur „nett“ gewesen und es hatte sich nie mehr Interesse von meiner Seite entwickelt. Ich bin ein eher verschlossener Mensch wenn es nicht um die übliche oberflächlichen Themen geht, einzig meiner besten Freundin Mia bringe mehr Vertrauen entgegen. Genau wie ich, hat sie eine tiefe Abneigung gegen all die künstlichen Mädchen und kommt besser mit Jungs klar. Innerlich beginne ich schon den Tag zu verfluchen, denn Ben steuert direkt auf mich zu. Seit geraumer Zeit versucht Ben mir näher zu kommen, aber nur wegen meinem Aussehens und meiner Beliebheit. Er Glaubt er ist der Obermacker und meint deswegen er bekäme jedes Mädchen rum. Er ist schmierig und auch vom Aussehen wenig anpreschende für mich, da ich auf Natürlichkeit und vor allem ein männliches Äußeres stehe und er sieht eindeutig so aus, als ob er im Bad länger braucht als ich. Bei mir wird er also keinen Erfolg haben. 

Als unser Lehrer Herr Schmidt, ein absoluter Langeweiler, mit einiger Verspätung den Raum betritt, hören die Gespräche in der Klasse langsam auf. Als er dann auch noch verkündet, dass wir einen neuen Schüler bekommen, entsteht eine unheimliche Stille. Ich genoss den kurzen Moment der Ruhe, da das ständige Geplänkel der Anderen mir auf die Nerven geht. Ich werfe einen kurzen Blick zu unserer Schulschlampe Melissa und muss feststellen das selbst sie den Mund hält. Ihr Vater der Pfarrer in unserer Kirche, wenn der nur wüsste was sein Töchterchen so treibt. Ein leises Kichern kann ich bei dem Gedanken nicht unterdrücken und sofort gucken alle mich verwirrt an. Ein verlegenes Lächeln tritt auf meine Lippen und ich nehme mir vor Mia und ein paar von den Jungs später zu erzählen warum ich kichern musste. Immernoch grinsend, schenke ich meinem Lehrer wieder meine volle Aufmerksamkeit.

Als der Neue dann reinkommt bin sogar ich sprachlos, der Typ sieht unglaublich aus. Sein Gesicht ist sehr männlich mit den deutlich sichtbaren Wangenknochen. Er ist eindeutig muskulös und auch sehr groß. Er trägt ein enges schwarzes Langarmshirt und dazu er eine verwaschene Jeans, die ihm tief auf der Hüfte hängt. Er hat hellbraunes, mittellanges Haar und grüne Augen. Alles in allem ist er perfekt, zu perfekt. Als ich mich von seinem Anblick losreißen kann, bemerke ich, dass ich nicht die Einzige gewesen bin, die ihn unverhohlen gemustert hat. Alle Mädchen aus meiner Klasse starren zu ihm nach Vorne, sogar einige Jungs haben ihren Blick noch nicht abwenden können. Unser Lehrer räuspert sich und unterbricht somit das Gestarre. Dann beginnt der Neue zu reden und alle werden leise „Ich bin Mike, ich bin gerade erst hierher gezogen und komme ursprünglich aus Miami. Ich bin übrigens 17." Aus Miami, nicht schlecht, dagegen war unser kleines Städtchen ja ein Kuhdorf. Mia, die auf dem Platz neben mir sitzt, fängt direkt an auf einen Zettel zu kritzeln, den sie mir dann kurzerhand rüberschiebt. Interssiert nehme ihn schnell und beginne zu lesen:


Er ist der Hammer!


willst du ihn?

Ich glaub ich hab mich verknallt!


Ich kann mir ein Schmunzeln nicht mehr rechtzeitig verkneifen. Das ist typisch für Mia. Noch kein Wort mit dem Typen geredet und doch fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen, deswegen hatte sie auch schon oft Beziehungen die jedoch immer nur von kurzer Dauer waren. Bevor ich zurückschreiben kann, unterbricht mich der Lehrer „Zoey Malone, bitte unterlassen Sie das Briefe schreiben! Damit dem Einhalt geboten wird, setzt sich Mike bitte zwischen die beiden jungen Damen.“ Mia grinst mich an und ich zeige ihr den Daumen hoch. Mike, der Neue, setzt sich also zwischen uns. Er wirkt auf mich ein etwas arrogant und eingebildet, weil er uns nur eines kurzen Blickes würdigt, dann aber kein Interesse mehr zeigt. Mein Typ ist er nicht, trotz seines guten Aussehens. Er ist eben zu perfekt.

Beim ersten Klingeln zur Pause steht er sofort auf und verlässt das Klassenzimmer. Mia redet die ganze Pause ununterbrochen über ihn, und auch wenn es mich ziemlich nervt, unterbreche sie lieber nicht in ihrem Schwärmen, weil sie sonst wieder damit anfangen würde sich über mein fehlendes Interesse an Jungs aufzuregen. Das tut sie nur, weil ich mich bis jetzt noch nicht verliegt habe aber ich werde nicht müde ihr zu erklären, dass ich warten möchte. So verläuft der ganze Schultag, Mia redet auf mich ein und der Neue sagt kein Wort. Manchmal schaut er zu mir rüber und ich bin etwas irritiert dadurch und aus irgendeinem Grund warnt mich mein Unterbewusstsein ihm. Als die Schule dann endlich zu Ende ist, gehe ich auf direktem Weg zum Parkplatz zu meinem Auto. Mein Auto ist bereits ein echtes Schmuchstück, doch als ich sehe, wie Mike in einen Ferrari steigt, werden meine Augen groß. Ich könnte mir schon einen leisten, doch mein Bruder wäre nie damit einverstanden und ich Versteh das natürlich. Er hat Ängstende meint er könne mich dann auch gleich ins Leichenschauhaus bringen. In gewisser Weise hat er damit auch recht, schließlich gebe ich manchmal etwas zu viel Gas, aber ich passe wirklich immer sehr gut auf und selbstmordgefährdet bin ich schließlich nicht.

Der Besuch


Ich bin direkt nach Hause gefahren, wo mein Bruder schon auf mich gewartet hat, mit dem Mittagessen. Nachdem ich mich hingesetzt habe, kommt wie immer die Frage: „Gibt’s was Neues aus der Schule?“ er fragt das so gut wie jeden Tag. „Wir haben ne´n Neuen in der Klasse, er heißt Mike. Ich glaub er ist ein Macho wie alle anderen also nichts Neues.“ Damit gibt er sich dann zum Glück zufrieden. Am Nachmittag klingelt dann mein Handy und eine aufgeregte Mia meldet sich. Sie erzählt mir, dass sie den Neuen gesehen hat und nun weiß wo er wohnt. Sie meint er würde in einem alten Haus in meiner Nähe wohnen, das schon lange leer steht. Das finde ich sehr interessant, da ich immer gedacht habe, dass das Haus im Besitz einer Familie ist, die es vorzieht nicht zu verkaufen. Nach dem Gespräch mit Mia gehe ich dann wieder runter, wo ich Alec begegne „ Alec, wusstest du schon dass das alte Haus am Ende der Straße verkauft worden ist?“ „Nein wer ist da denn eingezogen?“ er klingt ein bisschen zu neugierig, aber vielleicht bilde ich mir das ja auch nur ein. „Mike, der Neue aus meiner Klasse.“ „Achso, wo kommt er denn her?“ „Naja von irgendwo in Florida.“ Dann spaziere ich an ihm vorbei an den Strand um mich noch ein bisschen zu sonnen.
2 Tage später
In der Schule war es wie immer, außer dass alle den Neuen anhimmeln, aber das ist ja in gewisser Weise auch nicht verwunderlich. „Ich weiß echt nicht was du an ihm findest Mia, ich finde er ist ein Macho wie alle anderen Jungs. Außerdem ist er irgendwie seltsam und er tut so als würde ihm die Welt gehören.“ Sagte ich in der Pause zu meiner besten Freundin. „Aber er ist so süß!“ Ich seuftze „Er sieht zwar gut aus, aber er ist ein Arschloch." Zu dieser Annahme bin ich schon nach kurzer Zeit gelangt.
Als ich an dem Tag nach Hause komme, ist Alec nicht da, das überrascht mich irgendwie. Eigentlich ist er nämlich immer Zuhause wenn ich wiederkomme, er ist nämlich immer nur Vormittags auf der Arbeit. Also habe ich schnell zum Telefon gegriffen, um ihn anzurufen. Er geht gleich nach dem ersten Leuten ran „Hallo?“ „Ich bin´s, wo bist du?“ „Ich bin am Flughafen ich komme erst heute Abend zurück. Sorry, dass ich dir keine Nachricht geschrieben habe.“ „Was machst du denn am Flughafen?“ „Ich hole Marie, Kevin und ihre Söhne ab.“ „Wer sind Marie und Kevin?“ „Bekannte von mir. Sie werden erst mal bei uns bleiben.“ „Und das erzählst du mir erst jetzt?! Danke dass du mich vorher informierst!“ langsam werde ich richtig sauer „Du musst nachher nicht auf mich warten ich schlafe bei Mia!“ „Zoey…“ doch ich lege einfach auf. Wieso hat er mir nicht einfach gesagt, dass wir Besuch bekommen, normalerweise sagt er mir doch so etwas, schließlich bekommen selten Besuch. Ich packe schnell meine Sachen und laufe zum Auto. Auf der Fahrt rufe ich dann schnell Mia an und sage ihr, dass ich gerne bei ihr übernachten würde. Sie fand die Idee klasse, also fuhr ich zu ihr. Ihr labern beruhigte mich irgendwie immer, so dass ich irgendwann nicht mehr sauer ist, der Abend ist echt klasse. Sie schwärmt zwar mal wieder von Mike, aber das ignoriere ich gekonnt wie immer. Der Abend ist genau das was ich gebraucht habe.
Noch zwei Tage, bis ich endlich Ferien habe, das istmein erster Gedanke als ich aufwache. Dann erinnere ich mich daran, dass ich ja bei Mia geschlafen habe. Sie wohnt fast direkt neben der Schule, sodass wir genau bei Stundenanfang pünktlich in der Klasse sind, obwohl wir ein bisschen verschlafen haben. Nachdem wir alle begrüßt haben gingen wir gemeinsam zu unseren Plätzen, da wir ja fast nebeneinander sitzen, außer das Mike halt dazwischen sitzt was mich ziemlich stört, da ich ihn einfach nicht abkann. Allerdings ist er an diesem Tag sogar ein bisschen gesprächiger als sonst, denn er spricht Mia öfters an, um sie nach dem Unterrichtsstoff zu fragen und so, wie immer ignoriere ich die Beiden da mir das ganze Gesülze auf die Nerven geht Die Schulstunden wollen nur langsam vergehen, am Ende erzählt Mia mir dann noch, das sie ein Date mit Mike hat, "Na super" war mein einziges Kommentar darauf, worüber sie sich dann wieder aufregt. Sie meint sogar, ich sei eifersüchtig auf sie, weil sie ja jetzt mit Mike gehen würde. Wir streiten dann noch ungefähr 10 Minuten, bis ich einfach wegfahre. Ich habe so richtig schlechte Laune und ich hoffe nur, dass ich gleich einfach in mein Zimmer verschwinden kann oder an den Strand, ohne mich mit Alec zu streiten. Doch meine Gebete wurden nicht erhört, denn als ich die Tür öffne kommt Alec mir schon entgegen, und er sieht irgendwie gestresst und angepisst aus. „Wo warst du solange?“ man er ist ja richtig sauer, „Ich bin doch nur 10 Minuten zu spät.“ „Hast du dich mit jemanden getroffen?“ „Nein Alec, drehst du jetzt voll ab? Ich hab mich nur kurz mit Mia unterhalten!“ wasist das denn? Normalerweise interessiert es ihn noch nicht einmal, ob ich überhaupt ausgehe und dann flippt er aus nur weil ich 10 Minuten zu spät war. Ich will einfach nur noch weg, also schnappe ich mir schnell mein Handtuch und meinen Bikini und gehezur Tür, Alec ruft mir noch irgendwas hinterher, aber ich höre schon gar nicht mehr hin. Ich verbringe den ganzen Tag am Strand und gennieße das Wetter, doch als es langsam kühl wird gehe ich wieder zum Haus zurück. Als ich schon halb auf der Treppe nach oben bin, höre ich verschiedene Stimmen, da fällt mir wieder ein, dass wir ja Besuch bekommen haben. Als ich das Wohnzimmer betrete, sehe ich Alec mit einem Mann und eine Frau auf dem Sofa sitzen. Ich räuspere mich und sofort schauen mich alle an, ich komme nicht umhin zu bemerken, dass sowohl die Frau wie auch der Mann sehr attraktiv sind. „Das ist Zoey, meine Schwester. Zoey das sind Marie und Kevin, sie werden in nächster Zeit bei uns wohnen mit ihren zwei Söhnen.“ Boah nee, erst der Streit mit Mia und dann das, ich hasse diesen Tag!
Trotz meiner schlechten Laune, versuche ich die beiden anzulächeln (ich glaub es sah eher nach einer Grimasse aus, aber egal). Sie kommen beide zu mir und schütteln mir freundlich die Hand. Danach setzen wir uns alle auf das Sofa und Alec, Marie und Kevin beginnen mit einem Gespräch. Nach einer viertel Stunde gebe ich es dann auf, so zu tun als würde mich das alles interessieren und stehe einfach auf und verschwinde in die Dusche.
Als ich 30 Minuten später in meinem Bett liege, denke ich nochmal über Marie und Kevin nach. Sie sind beide ziemlich schön, doch sie sehen aus, als ob sie ein bisschen Schlaf vertragen könnten. Sie kommen auch ein bisschen förmlich und langweilig rüber, zumindest finde ich das. Alec hat mir noch erzählt dass sie zwei Söhne hätten, ungefähr in meinem Alter. Die Beiden stelle ich mir als absolute Langweiler vor, die alles tun würden was Mommy und Daddy sagen. Mit diesen Gedanken schlafe ich dann schließlich irgendwann ein...

Der Kinobesuch


Endlich ist der letzte Schultag da. Den würde ich wohl auch noch überstehen, ermuntere ich mich und rappele mich langsam auf. Als ich auf den Wecker schaue verfahre ich in eine panische Hektik, ich will nicht noch einmal zu spät kommen. Ich wundere mich allerdings, warum Alec noch nicht nach oben gestürmt ist, um mich aufzuwecken. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich ihn im Moment nicht besonders gut leiden kann. Ich bin halt ein bisschen nachtragend. Also beeile ich mich und ziehe mir schnell ein einfaches T-Shirt und eine Hotpants an, so dass ich nach ungefähr 10 Minuten fertig unten in der Küche stehe. Ich fülle mir schnell Müsli in die Schale, als ich  ein Geräusch höre, halte ich inne und fange an Alec zu beschimpfen, wie er mich einfach hat weiterschlafen lassen können. Doch als ich ein unterdrücktes Lachen höre, fahre ich wütend herum. Vor mir steht wiedererwartend nicht Alec sondern der heißeste Typ der mir je begegnet ist, er hat einen muskulösen Körperbau und durchdringliche braune Augen, mein Atem stockt leicht. Was macht der denn hier? Irgendwie binge ich dann doch ein paar Worte zustande „Wer bist du denn? Und was machst du hier?“ er versucht sich wieder einzukriegen, denn mein Gesichtsausdruck scheint ihn noch mehr zu amüsieren „Ich bin Jason, Mia und Kevin sind meine Eltern. Und du bist wohl Zoey, Allec´s Schwester.“ Das ist Maries Sohn?! Gott und ich dachte das wäre irgend so ein Spießer. „Wie alt bist du?“ frage ich Jason neugierig, ich schätze ihn so auf 22 oder 23 Jahre. „Ich bin 19.“ ich schaue ihn verblüfft an, er sieht deutlich älter aus. Er ist mir irgendwie sympathisch, mittlerweile bin ich gar nicht mehr so abgeneigt unserem Besuch gegenüber.
Ich sitze ich mit ihm am Tisch und wir unterhalten uns über belangloses Zeug, bis ich wissen will, wie lange sie eigentlich bei uns bleiben würden. „Das weiß ich nicht, kommt darauf an.“ Das war das einzige was er dazu äußert, ich werfe einen Blick auf die Uhr und bekomme einen gewaltigen Schreck. Ich habe doch ehrlich vergessen, dass ich mal pünktlich in der Schule sein wollte. Schnell schaufele ich den Rest meines Müslis in mich rein, worüber Jason schon wieder Lachen muss, und schnappe mir meine Autoschlüssel. Auf der Fahrt denke ich darüber nach was Jason mir so erzählt hat, er meint er hat einen Bruder der morgen käme. Der würde dann auch auf meine Schule gehen, hoffentlich ist er genau so cool wie Jason. Als ich in die Schule komme stürzte Mia auf mich zu und erzählt mir, dass sie sich mit Mike unterhalten hat. Ich grinse. „Er ist so süß und dann ist er auch noch nett! Versprich mir dass du ihn mir nicht wegnimmst!“ „Mach ich nicht, ach übrigens bei uns sind ein paar Bekannte eingezogen mit zwei Söhnen, der eine wird auch auf unsere Schule gehen, aber den kenne ich noch nicht der kommt erst morgen.“ „Sieht der andere denn gut aus? oder ist er ein Streber?“ „Er sieht Hammer aus und ist auch erst 19 Jahre alt, außerdem ist er echt nett. Ich mag ihn.“ „Heißt das du hast dich endlich mal verknallt?“ ruft sie freudig „Nein! Hab ich nicht. Ich find ihn einfach nur nett. Das ist alles.“ Ich sehe ihr regelrecht die Enttäuschung an „Du musst ihn mir mal vorstellen, aber besser aussehen als der Neue kann er sowieso nicht.“ Bei ihr geht es meistens um das Aussehen, was mich manchmal echt nervt, aber heute ignoriere ich sie einfach. Der Schultag verläuft eigentlich wie immer, außer der Mike mich manchmal seltsam mustert, das macht mir sogar ein bisschen Angst.
Als ich nach Hause komme habe ich ausnahmsweise mal gute Laune, schließlich habe ich jetzt endlich Ferien. Ich will heute noch mit Mia ins Kino, also laufe ich nach oben und ziehe mir etwas Nettes an. Als ich dann auf dem Weg zu meinem Auto sehe, wie Jason sich im Wohnzimmer irgendein Schwachsinn reinzieht, überlege ich, ob Mia wohl etwas dagegen hätte, wenn ich ihn einfach mitbringen würde. Mia hat bestimmt nichts dagegen denke ich mir jedoch schnell, also frage ich Jason ob er mitkommen möchtel. Er willig sofort ein und steht auf und als ich ihn von oben bis unten musterte grinse ich. Ja, er sieht besser aus als Mike und wie.
Als wir beim Kino ankommen traue ich meinen Augen nicht, neben meiner besten Freundin steht ausgerechnet Mike. Was will der denn hier? Als ich mit Jason auf die beiden zugehe, merke ich wie Jason sich verspann. Ich gucke ihn erstaunt an, was hat er denn auf einmal. Und dann sehe ich Mike an, der noch angespannter wirkt. „Kennst du Mike?“ frage ich Jason zögerlich „Nein, nicht direkt. Würdest du wieder ins Auto steigen?“ „Warum? wir wollen ins Kino schon vergessen?“ „Bitte geh einfach ins Auto.“ ich sehe ihn noch einen Moment an und dann gehe ich kurzerhand zurück zum Auto, irgendwie ist mir klar, dass ich das Richtige tue mit dieser Handlung. Das Auto steht so, dass ich Jason nicht mehr sehen kann, aber nach ungefähr 10 Minuten steigt er schweigend ein und fährt los. „Was war das denn?“ frage ich vorsichtig, da Jason immer noch gereizt wirkt „Dein Bruder sollte es dir erklären.“ ich schaue ihn böse an. Erst diese komische Reaktion als er Mike gesehen hat und sagt nur, dass mein Bruder es mir erklären würde. Als er meinen Blick sieht, sagt er seuftzend „Ich hab versprochen nichts zu sagen. Tut mir Leid.“ Jetzt bin ich wirklich sauer, was bildet er sich eigentlich ein? „Du erklärst mir das jetzt, scheiß darauf was mein Bruder gesagt hat!" er guckt mich entschuldigend an "Ich würde es dir ja erzählen, aber ich glaube dann kann ich gleich wieder ausziehen bei euch.“ „Erzähl mir wenigstens was du mit Mike gemacht hast.“ „Das würdest du mir sowieso nicht glauben.“ und damit ist unsere Unterhaltung dann auch beendet, bis wir Zuhause ankommen.
Als wir gerade dabei sind auszusteigen, kommt Alec uns entgegen. Als ob er genau wüsste, dass etwas nicht stimmt. „Was macht ihr denn schon hier, ich dachte ihr würdet ausgehen.“ Jason sieht Alec ernst an „Wir hatten ein Problem. Du musst es ihr sagen, sonst tu ich es.“ „Warum jetzt, ich dachte wir weihen sie erst in ein paar Wochen ein.“ „In ihrer Schule ist jemand von den Anderen, sie muss es wissen.“ Ich kann in Alecs Blick deutlich das Entsetzen sehen, welches durch diese komische Aussage ensteht „Das kann nicht sein, wie sollen Sie sie denn gefunden haben?“ „Ich weiß es nicht.“ jetzt mische ich mich auch mit ins Gespräch ein „Alec, sag mir endlich worum es geht!“ Er sieht mich kurz an, dann bekommt sein Gesichtsausdruck etwas Entschlossenes „Okay, ich glaube du musst es wissen. Lasst uns reingehen.“

Die Wahrheit


Ich sitze neben Jason auf dem Sofa, während Alec vor uns auf und ab geht. Er beginnt langsam zu erzählen „Also, als unsere Mutter ungefähr 25 Jahre alt war, traf sie unseren Vater. Es war Liebe auf den ersten Blick, aber sie wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was unser Vater ist. Er ist kein normaler Mann, er ist so etwas wie ein König unter seiner Spezies.“ Ich unterbreche ihn „Was heißt unter seiner Spezies?“ „Er war ein Lamia, und dazu noch ein sehr mächtiger.“ „Was ist ein Lamia?“ „Menschen würden uns auch als Vampire bezeichnen.“ antwortet mir Jason vorsichtig auf meine Frage. Ich sehe ihn an und ein hysterisches Lachen entweicht mir „Ist klar, wenn du ein Vampir bist, dann bin ich die Kaiserin von China.“ Jason geht nicht näher darauf das ein was ich gesagt habe, sondern sieht meinen Bruder an „Also echt Alec, ich soll euch doch nicht wirklich abkaufen das es Vampire gibt.“ Ein weiteren Lacher kann ich nicht unterdrücken.
Alec guckt mich ernst an, dann sagt er zu Jason „Zeig´s ihr, sonst glaubt sie es sowieso nicht.“ Schneller als ich gucken kann ist Jason über mir und dann macht er den Mund auf, ich mache die Augen zu und schreielos. In seinem Mund sind eindeutig Fangzähne, dass kann doch nicht sein? Als ich meine Augen öffne, sitzt Jason wieder ganz entspannt neben mir, aber das was eben passiert ist, kann ich mir nicht eingebildet haben, schließlich zitter ich noch am ganzen Körper. Er sieht mich mitleidig an „Ich weiß, es ist schwer zu verstehen, doch auch wir gehören dieser Spezies an.“ Ich traue meiner Stimme immer noch nicht, also sehe ich ihn weiterhin schweigend an. Jetzt mischt auch Jason sich mit ein „Du bist so etwas wie eine Prinzessen unserer Art, deshalb hat dein Vater, der König euch verlassen. Er wollte dich schützen vor unseren Feinden.“ „Das heißt, ich werde irgendwann auch zum Vampir?“ frage ich, als ich endlich meine Stimme wieder gefunden habe. Alec: „Wir nennen uns Lamia und ja du wirst zu einem Lamia. Es wird nicht mehr lange dauern, bis du dich verwandelst, dein Geruch ist schon sehr stark. Es könnte sein, das du dich schon diese Woche anfängst  zu verwandeln.“ „Wenn ich ein Lamia werde, wie verändere ich mich dann?" Jason grinst mich an „Du wirst unsterblich und wunderschön. Außerdem erhältst du eine Gabe. Ich bin schon sehr gespannt welche das ist, denn jeder hat eine andere Gabe.“ Alec: „Da du die Prinzessin bist, musst du allerdings immer einen Leibwächter bei dir haben. Bis jetzt habe ich diese Rolle übernommen, doch wir werden bald zu unserem Vater ziehen und dort werde ich wahrscheinlich nicht mehr die Zeit haben auf dich aufzupassen.“ „Ich will hier aber nicht weg, du weißt genau, wie schwer es mir fällt neue Freunde zu finden.“ „Es geht leider nicht anders, normalerweise hättest du noch ein paar Wochen hierbleiben können, aber unsere Feinde haben uns gefunden.“ Ich weiß, dass er damit Mike meint. Ich sehe Jason an „Du und deine Familie, ihr seid auch Lamia oder?“ „Ja, meine Familie ist eine der größten, sie besteht auch nur aus Jägern und sie dient deinem Vater schon seit Jahrhunderten.“ „Was meinst du mit ihr seid Jäger?“ „Wir jagen Vampire, das sind Lamia die sich nicht an die Regeln halten. Sie töten Menschen nur so zum Spaß und das verstößt gegen unsere Gesetze.“ „Ist Mike einer von ihnen?“ „Er war einer von ihnen.“
Alec hat während unserem Gespräch nichts gesagt, doch dann meint er plötzlich „Du solltest schlafen und in Ruhe über das nachdenken, was du heute über dich erfahren hast.“ Ich sehe ihn dankbar an, denn ich brauche wirklich  Ruhe, um meine Gedanken zu ordnen.
Als ich gerade rausgehen will, geht die Tür auf und ein Typ kommt rein. Ich sehe ihn an und mir fällt nur noch auf, dass er wunderschön ist, denn dann wird alles schwarz um mich.
Ich träume von den Typ, den ich als letztes gesehen habe, es war ein schöner Traum. Doch als ich dann langsam mein Bewusstsein wiedererlange, weiß ich nicht, ob Minuten oder Stunden vergangen sind. Dann höre ich Stimmen in der Küche, Moment mal, liege ich etwa im Wohnzimmer? Als ich dann endlich klar denken kann, fällt mir wieder ein, dass ich ohnmächtig gewesen bin. Dann öffne ich meine Augen, es ist alles so ungewöhnlich scharf geschnitten. Ich sehe wie durch eine Superbrille. Als meine Augen langsam durch den Raum wandern, sehe ich, dass ich nicht allein bin. Der süße Typ, den ich gesehen habe bevor ich ohnmächtig geworden bin, sitzt mir gegenüber und schaut mich an. Er hat blonde zerstruppelte Haare, wirkt groß und sehr gut gebaut, zwar nicht ganz so breit wie Jason, aber irgendwie wirkt er trotzdem stärker als Jason. Vielleicht war das ja nur Einbildung. Das schönste an ihm sind allerdings die strahlend blauen Augen, erst jetzt bemerke ich die lange Narbe, die seine Wange ziert. Einerseits wirkt er durch die Narbe gefährlich und ich würde mich ganz sicher nicht mit ihm anlegen wollen, aber andererseits machte es ihn nicht `überschön`. Dieses eine Makel macht ihn nur noch anziehender. Als er bemerkt, dass ich ihn ansehe, dreht er sich Richtung Küche „Alec, Jason, Dornrösschen ist endlich erwacht!“ „Wir kommen“ kam daraufhin eine schnelle Antwort und keine 10 Sekunden später stand Alec vor mir. „Wie fühlst du dich?“ „Eigentlich okay, aber meine Augen sind komisch.“ „Weißt du noch was ich dir erzählt habe, bevor du Umgekippt bist?“ „Ja, es stimmt oder?“ „Ja alles was wir gesagt haben stimmt, du hast angefangen dich zu verwandeln, das heißt du wirst dich mit der Zeit immer mehr verändern, du gehörst jetzt zu uns.“ „Was bedeutet das für mich?“ „Es tut mir Leid, aber wir werden umziehen müssen und du kannst , solange du nicht fertig verwandelt bist, nicht alleine rumlaufen, du wirst also eine Art ‚Bodyguard` bekommen. Außerdem bist du jetzt ziemlich stark und bekommst deine Gabe und du wirst auch dein Aussehen leicht verändern, deine Haut ist jetzt schon viel geschmeidiger und auch dein Körper wird sich geringfügig ändern und bevor du fragst du musst kein Blut trinken das ist alles nur Mythos, wir trinken nur Blut wenn ein Kampf bevorsteht oder wir schwer verwundet sind.“ „Gegen die Stärke und die Veränderungen im Aussehen haben ich nichts, aber die ganze Zeit einen Leibwächter mitzuschleppen? Nicht mit mir.“ sage ich entschlossen. Dann stellt der gutaussehende Typ sich vor „Ich bin Jasons Bruder, Dean.“ „Ihr seht euch gar nicht ähnlich.“ „Wir haben unterschiedliche Väter.“ „Achso.“ Boah, Dean bringt mich völlig aus dem Konzept, was mich irritiert, da ich normalerweise ziemlich selbstbewusst bin. Dann wendet Dean sich wieder an Jason „Hat Alec sich schon entschieden?“ „Nee, er will gucken mit wem sie besser klar kommt. Sie soll es entscheiden.“ „Wann ?“ „Wenn sie bereit ist.“
Mit SIE meinen sie wahrscheinlich mich, aber was soll ich entscheiden? Ich will die Frage gerade stellen als Alec reinkommt „Wir müssen packen. Kann einer von euch vielleicht Zoey helfen?“ „Kein Problem.“ antwortet Jason sofort. Das würde ich aber nicht zulassen, denn meine Sachen gehen nur mich was an! „Ihr braucht mir nicht zu helfen, ich komm schon zurecht.“ Alec guckt mich entsetzt an „Kommt nicht in Frage, dann müssten wir ja noch zwei Tage warten bis du endlich fertig gepackt hast.“ „Ich will aber nicht dass diese Typen in meinen Sachen rumwühlen!“ Jason fing an zu lachen und auch Deans Mundwinkel verzieht zich kurz, was mich kurz erstarren lässt, denn wenn er nicht so ernst drein schaut, sieht er noch schöner aus. Trotz meines Einwandes vierzieht sich Jason schon einmal nach oben um mir zu helfen.

Mir wird auf einmal wieder bewusst, dass ich mich heute von meinem alten Leben trennen muss. Ich schaue zu Dean, der mich still mustert. Dann kommt er auf mich zu und zieht mich in eine feste Umarmung, ich bemerke die kleinen Schmetterlinge, die auf einmal in meinem Bauch herum flattern. Er schaut mir direkt in die Augen „Willst du nicht zu deinem Vater? Wenn es zu viel für dich ist können wir auch noch ein- zwei Wochen warten. Ich sage ihm was mich bedrückt, weil ich das Gefühl habe, er würde mich verstehen „Ich habe Angst.“ „Wovor?" Ich zögere, doch irgendetwas bewegt mich dazu ihm die Wahrheit zu sagen „Das er enttäuscht von mir ist, ich bin schließlich ein ganz normales Mädchen. Ich bin nichts Besonderes und ich glaube genau das erwartet jeder von mir.“ er schaut mich eine Zeit lang nur an und was er dann sagte verwirrt mich so sehr, dass ich auf dem ganzen Weg nach Mauritius darüber nachdenke. „Du hast unsere Erwartungen übertroffen, selbst die deines Vaters. Du wirst es bemerken wenn du lernst dich selbst richtig einzuschätzen.“ und dann geht er ohne weitere Erklärungen zum Auto und lässt mich völlig verwirrt zurück.
Während der Fahrt schweigen alle, wahrscheinlich wollen sie nicht, dass ich mit mehr Informationen bombardiert werde. Ich wundere mich, dass Kevin und Marie nicht mitgekommen sind und um die Stille zu brechen frage ich Alec. Er meint, dass sie in unserem Haus wohnen würden, um zu überprüfen ob in der Gegend noch mehr von unseren Feinden versteckt sind. Er erzählt mir auch, dass Jason und Dean gar nicht verwandt mit ihnen sind und das alles nur gespielt gewesen ist, um den Schein zu wahren.

Wir brauchen nicht lange zum Flughafen und kurz bevor wir eincheckten fällt mir ein, dass ich gar nicht weiß, wo ich denn jetzt wohnen würde. Die anderen schauen mich als wäre ich eine Außerirdische, als ich frage wohin wir eigentlich fliegen würden. Doch irgendwann, nachdem sie erfolgreich einen Lachkrampf überstanden haben antwortet Jason, dass wir nach Mauritius fliegen würden. Im Flugzeug lasse ich den ganzen Tag noch einmal Revue passieren und überlege wie es jetzt wohl weitergehen würde. Ich bin schon ziemlich neugierig was mich erwarten würde. Irgendwann schlafe ich dann ein. Bis Alec mich weckt und mir mitteilt, dass wir schon bald landen würden, schlummere ich somit traumlos vor mich hin. Alles läuft glatt und als wir das Gebäude verlassen schlägt mir einen Hitzewelle entgegen und ich schaue direkt in die Sonne. Ich entdecke ein paar Palmen, die die Allee säumen und kann meine Vorfreude nicht mehr verbergen. Die anderen scheinen den Anblick gewöhnt zu sein und schauen mich lächelnd an. Alec dirigiert uns direkt zu einem schwarzen Hamma und weist uns an einzusteigen. Er unterhält sich kurz mit dem Fahrer, der mich wiederum interessiert musterte und dann geht es auch schon los. Ich albere ein bisschen mit Jason herum, während Dean uns nur still beobachtet. Nach gefühlten Stunden, schlafe ich dann ein, mein Körper scheint sich erst an die Hitze gewöhnen zu müssen.

Der König


Ich muss eingeschlafen sein, denn als ich aufwache sitze ich nicht mehr im Auto, sondern lieg in einem riesigen Bett in einem noch größeren Zimmer. Oh mein Gott, das Zimmer ist echt der Hammer es ist alles in schwarz und weiß und sehr modern. Aber es fehlt der Schrank. Langsam quäle ich mich hoch und gehe Richtung Tür, erst da bemerke ich, dass ich kaum etwas anhabe. Irgendjemand kriegt heute richtig Stress! Wer kommt auf die scheiß Idee mich einfach auszuziehen?!
So kann ich auf keinen Fall raus gehen. Ich sehe mich suchend um, es gibt zwei Türen. Ich nehme an, dass die eine zum Bad führt und die Andere raus auf den Flur, dann willich gleich mal das Bad anzugucken...
Als ich die Tür öffne sehe ich allerdings kein Bad, sondern in einen langen Flur mit vier Türen. Langsam gehe ich zur ersten Tür und öffne sie. Hinter der Tür finde ich...einen riesen KLEIDERSCHRANK!!! Sofort ziehe ich die erste Schublade auf und nehme mir das erstbeste was mir in die Hände fällt. Ein zart rosanes Sommerkleid wie ich feststelle, schnell ziehe ich mir es über und wühle weiter in den Klamotten. Als ich nach einer halben Stunde endlich den größten Teil angesehen habe, gehe ich aus meinem (?!) Kleiderschrank, um mir die anderen Zimmer anzusehen. Ich finde ein riesen Badezimmer, ein Schlafzimmer und ein Arbeitszimmer mit Laptop und Fernseher. Als ich alles angesehen habe gehe ich dann zurück in mein Zimmer, um fast an einem Herzinfarkt zu sterben, als ich Dean und Jason auf meinem Bett sitzen sehe. Als ich reinkomme schauen beide mich an, Jason sieht amüsiert aus und Dean leicht verträumt. Jason: „Na endlich fertig mit der Besichtigungstour?" ich grinste zurück „Das ist echt alles meins?? Wozu sind eigentlich das zweite Schlafzimmer und das Arbeitszimmer??" „Das Schlafzimmer ist für deinen Leibwächter also im Moment für mich und Dean. Und das Arbeitszimmer brauchst du falls du später geschäftlich etwas machen möchtest." Ich höre ihm zu, während ich Dean mustere. Er weicht meinem Blick aus und sagt nichts, was mich ziemlich verwirrt. „okay...“ Jason grinst „Wir sollten nach unten gehen, es warten schon alle sehnsüchtig auf dich.“ „Okay, wer ist denn mit alles gemeint?" diesmal spricht Dean „Keine Angst, nur dein Vater und ein paar Angestellte, die Anderen lernst du erst morgen kennen." Er schaut mich an als wüsste er, dass ich eine scheiß Angst habe runter zu gehen.

Als ich endlich unten ankomme stehe ich in einer riesige Halle. Erstaunt gucke ich Dean an, „Was ist das denn?? Ein Thronsaal??"
„So was in der Art." sagt er nüchtern. Ich schaue mich begeistert um, so dass ich nicht sehe wie mein Vater, der König eintritt. Nach 10 weiteren Minuten bemerke ich ihn dann endlich. Ich erkenne ihn nur durch die Krone als meinen Vater, denn eigentlich hätte er vom Alter her mein Freund oder mein Bruder sein können.
Er kommt zögerlich auf mich zu, bleibt dann aber kurz vor mir stehen, um zu sehen wie ich reagiere.
Ich schaue ihn einfach nur an...Das soll mein Vater sein...
Er räuspert sich „Zoey...“ ich ließ ihn nicht ausreden sondern umarme ihn stürmisch. Er erwidert meine Umarmung erfreut, denn er scheint es sich schwieriger vorgestellt zu haben mir das erste Mal zu begegnen. „Warum..warum hat mir nie einer die Wahrheit erzählt ?“ „Es ging nicht mein Schatz, ich wollte es dir sagen, aber du wärst dann in ständiger Gefahr gewesen. Ich hab dich so vermisst, ich konnte dich immer nur aus der Ferne beobachten."
„Warum hast du mich nicht hergeholt?“ frage ich enttäuscht. „Ich wollte dir ein normales Leben ermöglichen.“ er guckt mich an und ich sehe wie sehr ihm seine eigene Entscheidung missfallen hat, da kann ich irgendwie nicht mehr richtig sauer sein...
Wir setzen uns an einen großen Tisch und beginnen über meine Zukunft zu reden. „Wann kann ich eigentlich wieder ohne meine Schatten rumlaufen?"“ damit meine ich Dean und Jason. Mein Vater antwortet nicht gleich „Naja eigentlich gar nicht mehr...zumindest nicht bis du dich nicht gewandelt hast. Es tut mir Leid.“ „Das ist ein Scherz, du kannst mich doch nicht immer bewachen lassen!“ „Es geht nicht anders, du kannst dir jeden als Bodyguard aussuchen den du willst, Dean und Jason sind nur eine Auswahlmöglichkeit. Du kannst dich ja vielleicht mit einem anfreunden.“ Ich weiß nicht ob ich mich freuen oder doch lieber weinen sollte "Ich habe allerdings ein paar Bedingungen, wenn ich schon einen Bodyguard haben muss dann möchte ich 1. in eine ganz normale Schule gehen. 2. mich mit Freunden treffen können und 3. ein Auto." Ich sehe meinen Vater abwartend an, er sieht irgendwie ein bisschen verzweifelt aus hinter seiner geschäftsmäßigen Maske. Er räuspert sich „Naja das mit Schule und Freunde treffen geht klar aber nur wenn dein Bodyguard mitgeht, ein Auto kriegst du sowieso.“ „Okay geht klar.“ Ich grinse, so kann man leben.

Die nächsten Tage bin ich schwer beschäftigt damit, dass Haus zu erkunden. Es ist gigantisch, ich liebe es. Es steht in der freien Natur etwas abgelegen, sodass man seine Ruhe hat. Ich gehe jeden Tag an unseren Privatstrand und verbringe dort einige Stunden. Abends esse ich meistens mit meinem Vater und er erzählt mir etwas über sich oder ich etwas über mich, so vergeht die Zeit wie im Flug. Das einzige was mich stört ist, dass sowohl Alec wie auch Dean nicht da sind. Alec muss zu wichtigen Terminen und Dean soll etwas besorgen, was auch immer. So ist der einzige mit dem ich mich gelegentlich mal unterhielt Jason, denn mein Vater hat wichtige Verpflichtungen denen er nachgehen muss. Jason versucht alles um mich aufzumuntern aber ich fühle mich irgendwie nicht gut, sodass ich seine gute Laune nicht teilen kann.

Der Bodyguard


Ich sitze gerade auf meinem Bett und höre Musik, als ich plötzlich ein warmes Gefühl bekomme, als hätte jemand mir eine Wärmflasche auf den Bauch gelegt. Es fühlt sich gut an, aber es ist seltsam so etwas ist mir vorher noch nie passiert. Dann auf einmal kann ich nicht mehr still liegen und verspüre den Drang aufzustehen. Auf dem Weg nach unten kommt mir Jason entgegen und sieht mich verwundert an „Zoey wolltest du nicht eigentlich schlafen gehen?“ „Ich konnte nicht mehr still liegen, ich weiß auch nicht warum.“ Dann grinst er wieder „Ich hab jetzt übrigens frei, Dean ist wieder da.“ „Hmm ich dachte ich soll mir jetzt langsam mal einen Bodyguard aussuchen.“ „Du kannst jetzt erst mal gucken wie du mit meinem Bruder zurechtkommst, du kennst ihn ja nicht also kannst du dich ja auch schlecht entscheiden wenn du von uns beiden immer ertragen kannst.“ Ich grinse „Ach soooo schlimm seid ihr gar nicht.“ Dann gehe ich an ihm vorbei, denn ich habe mich schon entschieden wen ich als meinen zukünftigen Bodyguard haben möchte. Ich gehe geradewegs in das Büro von meinem Vater, der mich überrascht anschaut. Erst als ich mich umsehe bemerke ich, dass ich nicht die Einzige bin in seinem Büro, da stehen noch zwei Typen und ein Mädchen, das ein bisschen älter aussieht als ich. Ich sehe sofort, dass sie alle ebenfalls Vampire sind, denn sie alle sind unnatürlich schön. Jetzt starren mich alle an, denn ich stehe in einer Hotpants und einem kurzen Top mitten in einer wichtigen Besprechung. Ich jedoch ignoriere sie und sehe nur meinen Vater an, der mich angrinst „Na Kleines was gibt’s?“ alle in dem Raum sehen ihn erstaunt an, denn eigentlich müsste er ja sauer auf mich sein, weil ich so ohne Ankündigung reingekommen bin „Jason meinte ich soll mich erst in ein oder zwei Wochen entscheiden welchen von Ihnen ich als Bodyguard haben will, aber ich hab mich schon für Dean entschieden.“ Ich sehe meinen Vater entschlossen an. Jemand hinter mir räuspert sich, als ich mich umdrehe sehe ich, dass das Mädchen mich überheblich anlächelt und einer von Typen etwas sagen will, er sieht meinen Vater an, der ihm zunickt „Du willst der jungen Prinzessin Dean Dupont als Bodyguard zuteilen? Mit Verlaub, ich halte diese Entscheidung für äußert unklug, ich kenne bedeutend bessere Kandidaten für diese Aufgabe. Dean Dupont ist ein sehr talentierter Vampir und wir könnten ihn an anderen Stellen besser zum Einsatz bringen, außerdem sollte er sich in nächster Zeit eine geeignete Partnerin suchen.“ Ich mag diesen Typen irgendwie nicht, seine Art wie er schleimt und kotzt mich einfach nur an. Und egal wie viel ich vom dem ganzen verstehe, die Sachen über die er gesprochen hatbe, sollte Dean selbst entscheiden können. Mein Vater blickt den Typen nachdenklich an „Ich denke du hast Recht mit deinem Einspruch, aber Dean hat mir gesagt, dass er keine ihm zugesprochene Partnerin annimmt, er möchte auf seine wahre Gefährtin warten.“ Der Typ will wiedersprechen doch mein Vater unterbricht ihn „Diese Entscheidung seinerseits müssen wir akzeptieren. Was die Sache mit dem Bodyguard angeht werde ich Deans Entscheidung berücksichtigen, ich persönlich finde das diese Aufgabe sowohl von Jason als auch Dean erfüllt werden kann und da meine Tochter sich, wie ihr gerade gehört habt, für Dean entschieden hat werde ich dem nicht im Weg stehen.“ Ich sehe meinem Vater dankend an, er zwinkert mir schnell zu, sodass nur ich es sehen kann, dann drehe ich mich um und verlasse sein Büro. Ich gehe sofort in die Küche, denn ich habe so ein Gefühl das Dean dort sein würde und nach diesem Gespräch habe ich ziemlich viele Fragen an ihn.
Ich betrete die Küche und schon kommt ein leckerer Geruch zu mir rüber und ich bekomme schlagartig Hunger. In der Küche finde ich dann wie erwartet Dean aber auch Jason war anwesend und ein anderer Typ der sich lachend mit den beiden unterhält. Mona die Köchin sieht mich als erstes „Principessa darf ich Euch etwas zu Essen bringen?“ „Mona, du weist das du mich Zoey nennen sollst, ich hätte gern einen Pfannkuchen, wenn das möglich wär.“ „Natürlich einen Moment!“ Ich gehe auf Dean, Jason und den mir unbekannten Typen zu die mich alle schon anschauen zu. Ich schaue den Typen grinsend an „Wer bist du denn? Ich wusste gar nicht das Jason so etwas wie Kumpels hat.“ Jason sieht mich böse und Dean und der Unbekannte kriegen sich gar nicht mehr ein vor Lachen „Ich bin Derek, ich bin der Partner von Dean bei Aufträgen.“ Das erinnert mich wieder, warum ich Dean eigentlich gesucht habe. Ich sehe ihn böse an „DU!“ ich zeige auf Dean, der mich fragend ansieht. „Wo warst du bitte, hättest du mir nicht wenigstens eine Mail schicken können, das war echt scheiße ich kannte hier niemanden und mein Bruder verschwindet und dann auch noch du und keiner sagt mir wo ihr seid!“ Alle sehen mich erstaunt an „Was ist denn jetzt schon wieder, sind mir Hörner gewachsen oder warum glotzt ihr alle so?“ Dean fasst sich als erstes wieder „Es tut mir Leid ich wusste auch nicht, dass Alec nicht hier war, mir wurde verboten irgendetwas über meinen Auftrag zu sagen tut mir leid. Als du gerade eben so sauer warst, hast du auf einmal angefangen zu glühen passiert dir das öfter?“ ich sehe ihn verwirrt an „Nein, nie“ er grinst mich an „Ich glaub du wirst eine sehr starke Lamia Kleines, wenn du erst mal richtig entwickelt bist. Es ist ungewöhnlich das deine Gabe sich schon bemerkbar macht, obwohl noch nicht einmal deine Zähne entwickelt sind.“ Ich gucke ihn verdattert an, wenn er meint. „Dean ich muss mal mit dir allein sprechen.“ Er guckt mich komisch an, steht dann aber auf, um mir zu folgen. Ich drehe mich noch mal um „Tschüss Derek, war schön einen Kumpel von Jason kennen zu lernen.“ Jason guckt mich böse an, doch ich flüchte schnell Dean hinterher. Dean geht mir voraus, in einen mir unbekannten Raum. Der Raum ist groß und in der Mitte steht ein Sofa und ein Sessel. Dean macht es sich auf dem Sessel, also bleibt mir nichts anderes übrig, als mich auf das Sofa zu setzen. Dean schaut mich während ich mich setze fragend an. Ich seuftze „Dean ich war gerade bei meinem Vater, er meinte es wäre okay wenn ich mir jetzt schon einen von euch als Bodyguard aussuche und naja…“ jetzt sehe ich ihm in die Augen „Ich habe mich schon entschieden. Für dich.“ Sein Gesicht zeigt Erstaunen, aber auch Freude. „Das hätte ich ehrlich nicht erwartet.“ Jetzt sieht er nachdenklich aus und in mir kommen Zweifel hoch, ob er wirklich mein Bodyguard sein möchte oder den Job nur annimmt, weil ich die Prinzessin bin. „Wenn du nicht willst, ich verstehe das.“ Sage ich traurig. Er guckt mich verwirrt an „Natürlich will ich, ich habe gehofft du wählst mich, in deiner Nähe fühl ich mich, naja wie soll ich es sagen…gut.“ „Ich dachte nur, weil bei meinem Vater im Büro so ein Typ war, der meinte du seist sehr talentiert und solltest lieber andere Aufgaben übernehmen.“ „Ach ich weiß wen du meinst, den Sicherheitsminister, er denkt, er könnte über alle bestimmen, nur deinen Vater fürchtet er.“ „Das muss er gewesen sein. Was meinte er denn damit, du seist sehr talentiert?“ ich schaue ihn interessiert an „Naja eine meiner Fähigkeiten ist Telekinese, ich kann Dinge und Menschen bewegen. Außerdem bin ich ein ziemlich guter Kämpfer.“ „Krass, so etwas möchte ich auch können.“ „Vielleicht kannst du es bald.“ Mhm so eine Fähigkeit wäre gar nicht so schlecht. „Wann zeigen sich eigentlich die Fähigkeiten zum ersten Mal?“ „Naja, das ist unterschiedlich, aber bei dir wird es wohl nicht mehr so lange dauern. Du veränderst dich ziemlich schnell. Bald wirst du auch keinen Bodyguard mehr brauchen.“ Dann würde Dean also nicht lange bei mir bleiben, ich weiß auch nicht genau warum, aber mir gefällt dieser Gedanke nicht. Ich fühle mich zu ihm hingezogen, auch wenn dieses Gefühl wahrscheinlich nur einseitig ist, außerdem vertraue ich ihm, nur ihm. Selbst meinem Vater vertraue ich noch nicht richtig, aber bei Dean weiß ich, dass es richtig ist ihm zu vertrauen. Ich bin so in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass Dean aufgestanden ist „Zoey, ich….“ Er schien sich nicht sicher zu sein, wie er sich ausdrücken soll. Er sieht aufgewühlt aus, seine ruhige Fassade bröckelt. „Zoey, ich…, ich sollte mich noch bei deinem Vater melden und ihm Bescheid sagen.“ Ich weiß, dass er etwas anderes sagen wollte, aber anscheinend hält ihn irgendetwas davon ab. „Ich hab noch eine Frage.“ Ich weiß nicht, ob es schlau war ihm diese Frage zu stellen, aber brauche ja jemanden, der sie mir beantwortete. „Dieser Minister, der bei meinem Vater im Büro war, meinte, dass du eine Partnerin nehmen sollst und mein Vater meinte du würdest auf deine ‚Gefährtin‘ warten. Was ist eine Gefährtin?“ er sieht ziemlich angepisst aus und ich verwünsche mich insgeheim schon dafür, dass ich ihm diese Frage gestellt habe. Mir hätte bewusst sein müssen, dass er nicht mit mir über sein Privatleben sprechen will. Ich wünsche mir leider viel zu sehr, dass er mir was über sich erzählt. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekomme ich dann aber eine Antwort, die ich auf jeden Fall nicht hören will. „Ich bin schon ziemlich alt musst du wissen, ich sehe nur so jung aus. Für einen Lamia ist es nicht normal so lange Zeit wie ich alleine zu sein. Die meisten finden ihren Gefährten oder ihre Gefährtinnen, das sind so zu sagen die Gegenstücke von uns, unsere Seelenverwandten. Manchmal kann man allerdings jahrelang nach seinem wahrem Partner suchen, ohne ihn zu finden. Man hat mir Frauen vorgestellt, da ich von einem sehr altem Stammbaum abstamme und sie wollen das ich mein Blut ‚weitervererbe‘. Ich habe allerdings keiner zu gestimmt mich an sie zu binden.“ Er sieht mich traurig an und ich beginne langsam zu verstehen, wie es sein muss jahrhundertelang allein zu sein. „Wie erkennt man seinen Gefährten denn?“ „Du merkst eigentlich sofort, dass da etwas zwischen euch ist. Du musst ihm blind vertrauen können und du musst bereit sein für ihn zu sterben. Man fühlt sich auch immer leicht zu seinem Gefährten hingezogen und du spürst seine Nähe.“ Oh mein Gott, das darf nicht sein, Dean hat seben die Sachen aufgezählt, die ich bei ihm verspüre. Nur ob ich für ihn sterben würde, weiß ich nicht so recht. Ich bin echt überfordert mit der Situation und bringe kein Wort mehr heraus. Was wenn er wirklich mein Seelenverwandter ist? Diese Frage stelle ich mir immer und immer wieder.

Die Antworten


 Dean
Zoey ist wieder ganz in ihrer Welt, dass was ich gesagt habe, scheint sie ziemlich zu beschäftigen. Genau wie mich. Ich fühle mich schon seit ich ihr begegnet bin, zu ihr hingezogen. Nach all den Jahren der Suche, soll wirklich dieses kleine zierliche Mädchen meine Gefährtin sein? Vielleicht täusche ich mich ja auch. Hoffentlich, denn wie könnte ich dem König erklären, dass seine einzige Tochter die Gefährtin von einem der gefürchtetsten Kämpfer überhaupt ist? Ich glaube nicht, dass es ihn erfreuen würde, dies zu vernehmen. Ich denke daran mich von Zoey fernzuhalten, um sie nicht zu verletzten. Es ist nämlich nicht immer so, dass Gefährten sich gegenseitig angezogen fühlen, es kann auch sein, sodass die Gefühle unerwidert bleiben.

Ich schaue kurz zu ihr rüber. Sie scheint noch immer in Gedanken, also beschließe ich schon mal zu ihrem Vater zu gehen und ihm zu sagen, dass ich eingewilligt habe. Ich werde also ihr Bodyguard werden. An der Tür drehe ich mich noch einmal um, immer noch verharrt sie in der gleichen Position von eben, sie sieht verloren aus in dem riesen Zimmer. Ich muss gegen den Drang ankämpfen zu ihr zu gehen und sie in die Arme zu schließen. Sie wirkt so verloren, dass ich gegen meinen, für meine Art normalen, Beschützerinstinkt regelrecht ankämpfen musste. Ich reiße mich schnell von ihrem Anblick los, bevor ich meine Vernunft ignoriere und wieder zu ihr zurückgehe. Mir setzt diese Situation aber auch zu, denn ich weiß, dass ihr Vater bald sehr viele Bewerbungen von Verehrern erhalten wird, die erpicht darauf sind Zoey zu heiraten und wahrscheinlich auch eine bessere Wahl wären als ich. Ich komme auch aus einer adeligen Familie, aber meine Familie lebt im Gegensatz zu Rest der Adeligen eher abgeschieden. Durch den Tod meiner Schwester sind meine Eltern zu dem Entschluss gelangt, sich isolieren zu wollen von den anderen Adeligen. Sie wollen nichts mehr mit dem habgierigen und korrupten Teil der Lamia Bevölkerung zu tun haben. Allein unserem König vertrauen sie noch. Ich verstand zuerst die Entscheidung meiner Eltern nicht, denn ich habe viele Freunde die dem Adelsstand angehören, doch immer öfters merke ich, dass die meisten mächtigen Familien nur auf Macht und materielle Besitztümer aus sind.

Zoey

Ist er mein Partner? Ich weiß, dass ich etwas für ihn empfinde, aber ob das reicht? Ich sitze noch eine Weile still da und überdenke das Gespräch. Ich habe Deans Trauer und seine Verzweiflung beinahe gespürt, so präsent waren sie. Es muss belastend sein, so lange allein zu leben und verzweifelt seine zweite Hälfte zu suchen, ohne sie zu finden. Ich sollte Jason einmal darauf ansprechen, ob dies normal ist. Ich weiß zwar nicht genau wie alt Dean ist, aber er lebt bestimmt schon doppelt so lange wie ich und das ohne Partner. In mir keimt Hoffnung auf, vielleicht empfindet er ja auch etwas für mich, doch mir fällt keine Situation ein, wo er etwas in die Richtung angedeutet hat. Ich werde immer pessimistischer, warum sollte er sich ausgerechnet in mich verlieben, er kann ja schließlich jede haben. Das Gefühl, dass ich habe als ich ihn mir mit einer anderen Frau vorstelle, entsetzt mich, ich fühle mich dazu gedrängt sie von ihm wegzureißen und ihr meine Faust in die Fresse zu hauen. Ich kenne dieses Gefühl noch nicht, aber es muss Eifersucht sein. Es bedrückt mich zunehmend und ich nehme mir vor Dean zur Rede zu stellen, wenn ich dazu überhaupt mutig genug bin, denn ich habe nicht viel Erfahrung damit, über meine Gefühle zu reden. Das Erste was ich jetzt auf jeden Fall tun würde, ist Jason aufzusuchen.
Ich treffe Jason, wie zu erwarten war, in der Küche , wo er sich noch immer mit Derek unterhält. Als ich näher komme grinsen beide mich an, irgendwie veranlasst ihr Grinsen mich dazu wachsam zu sein, denn es wirkt auf mich als ob die Beiden jede Minute irgendeinen Scheiß bauen würden. Und wie zu erwarten, rennen sie auf einmal in einem Affenzahn auf mich zu, um mich zu verschleppen, doch sie rechnen nicht damit, dass ich schnell genug bin um ihnen auszuweichen. Wiedererwartend schaffe ich es aber und die beiden drehen sich verwirrt um, doch ich bin schon längst hinter sie gesprungen und springe Jason nun auf die Schultern, er erschreckt sich so doll, dass ich genügend Zeit habe ihm von hinten meine Hände um den Hals zu legen, um ihm zu signalisieren das er verloren hat. Derek kommt fast um vor Lachen, weil Jasons Gesichtsausdruck so verpeilt ist. Ich kann mir ein Grinsen auch nicht mehr verkneifen. Derek: „Haha Jason, dein Gesicht müsstest du mal sehen. Nicht schlecht Zoey, ich hab es noch nie geschafft ihn zu überraschen. Du bist schon ganz schön geschickt, wann hast du denn deine Verwandlung abgeschlossen?“ „Ähm, ich glaube ich habe vor zwei Wochen angefangen mich zu verwandeln.“ „Nee das glaub ich dir nicht, Jason sagst du es mir?“ er bekommt sich nicht mehr ein vor Lachen, aber ich verstehe langsam gar rnichts mehr, auch Jason hat sich noch nicht wirklich gerührt. „Jason, alles okay?“ immer noch schweigt er, dann kommt die Rettung, in Form von Dean der durch die Tür spaziert.
 
 Dean
 
Ich gehe nach dem Gespräch mit Zoey direkt in das Büro von Aro, dem König. Ich klopfe nur kurz, denn ich kann ihn schon drinnen spüren, eine weitere Gabe von mir neben dem Kämpfen. Ich nehme aber auch wahr, dass er sich nicht allein in dem Raum aufhält, will aber nicht genau bestimmen mit wem er sich dort befindet, denn der Aufwand lohnt ja nicht, da ich es gleich sowieso sehe. Als ich dann denn Raum betrete, sehe ich Aro in einer wilden Diskussion mit unserem, ach so tollem, Sicherheitsminister, der sich mal wieder in andere Sachen einzumischen scheint. Als sie mich endlich wahrnehmen, verstummen sie sofort, sie wissen, sie wären mir unterlegen wenn ich sie besiegen wollen würde und bringen mir deshalb sehr viel Respekt entgegen. Theoretisch bin ich sogar höher gestellt als der Minister, aber Tarek scheint das nicht zu verstehen, denn er blickt mich an, als erwart er allen Ernstes eine Verbeugung von mir, wie absurd allein der Gedanke ist, ich müsste mich verbeugen. Der König dagegen, achtet mich und bringt mir so etwas wie Freundschaft entgegen. Ich ignoriere Tarek „Aro, ich habe eben mit deiner Tochter gesprochen und sie wünscht das ich ihr neuer Aufpasser werde, ich werde diese Aufgabe annehmen.“ Für mich ist das eine Tatsache, der König schaut mich prüfend an, denn erst drei Wochen zuvor habe ich stark dagegen protestiert, überhaupt zur Auswahl zu gehören und es hätte wahrscheinlich auch niemand erwartet, dass sie sich schlussendlich für mich, den gefürchteten und gefühlskalten Kämpfer, entscheiden würde. Anscheinend findet er in meinem Gesicht was er sucht, denn er nickt mir leicht zu. Er sieht wohl, dass ich nicht über meine Gründe reden will, er scheint sogar erfreut, dass ich mich freiwillig melde, denn sein Mundwinkel zuckt verräterisch. „Das kannst du auf keinen Fall zulassen, wir könnten ihn an anderen Stellen deutlich effektiver einsetzten!“ Tarek will sich anscheinend schon wieder in etwas einmischen, was ihn nichts angeht, langsam habe ich wirklich die Nase voll. Ich will ihm eine Lektion erteilen und Aro scheint mir das zu bewilligen, denn er äußert sich nicht. Ich gehe auf Tarek zu, bis ich direkt vor ihm stehe. Nebenbei bemerke ich wie sich bei meinem Näherkommen seine Aura verändert, sie zeigt deutlich seine Furcht, aber auch seine verdorbene Persönlichkeit. Ich sehe ihm tief in die Augen und frage mit bedrohlicher Stimme: „Wie kommst du auf die irrationale Idee, dass ich mir etwas von dir sagen lasse. Ich habe mich dazu entschieden, dass ich mich um die Prinzessin kümmere und das ist allein meine Entscheidung, allein der König hat in dieser Angelegenheit ein Mitspracherecht. Verstanden?“ er nickt und fängt an leicht zu zittern, ich kann mir eine selbstgefälliges Grinsen nicht mehr verkneifen. Auch Aro scheint amüsiert. Tarek stammelt schnell etwas, von wegen er müsse schnell weg und verschwindet eiligst durch die Tür. „Dean, du solltest Acht geben, mit wem du dich anlegst, du weißt, dass er viel Anhänger hat, nur deswegen sitzt er noch im Rat.“ Der Rat ist so etwas wie das Parlament der Vampire, er stimmt über Vorschläge ab, aber das letzte Wort hat immer der König, denn seine Stimme wird 5-mal gezählt. Insgesamt besteht der Rat aus 12 Mitgliedern. „Es musste ihm aber mal jemand die Meinung sagen und er wagt es so wieso nicht mich anzugreifen.“ „Ich denke auch nicht, das er sich auf diesem Weg rächen wird, ich habe eher Angst um meine Tochter und meinen Sohn.“ Ach, deshalb hat er mich zu ihrem Aufpasser ernannt, sie schwebt wirklich in akuter Gefahr. „Ich würde sie mit meinem Leben schützen. Was deinen Sohn angeht würde ich ihm gerne auch noch Aufpasser zuteilen.“ Aro scheint zu überlegen „Ich weiß nicht ob das klug wäre, er ist ja auch schon vollentwickelt, eigentlich sollte er keine weitere Hilfe mehr benötigen.“ „Er ist aber noch nicht erfahren genug, er ist ein Kind in unserer Welt, das darfst du nicht vergessen. Ich würde ihm gerne Jason und Derek zuteilen, die beiden haben so wieso noch keinen neuen Auftrag erhalten.“ Er scheint zu verstehen, dass die Logik auf meiner Seite ist, denn er stimmt nach einem Zögern zu. „Ich werde ihnen sagen, dass sie ihn nicht immer offensichtlich schützen sollen sondern, dass sie ihn lediglich beschatten wenn er abends außerhalb seines Dienstplanes Veranstaltungen und Verabredungen wahrnimmt.“ „Das wäre eine gute Lösung, denn ich fürchte er würde mit der Zeit versuchen vor seinen Aufpassern zu fliehen.“ Ich nicke ihm zu, dass ich verstanden habe und mache mich auf den Weg zu Jason und Derek.
Als ich in die riesige Küche spaziere, finde ich einen erstarrten Jason und einen lachenden Derek vor. Ich bekomme aber sofort ein kribbeliges Gefühl im Magen und als ich mich weiter umsehe, entdecke ich auch noch meine kleine Zoey, aber was denke ich da eigentlich? Sie ist nicht „Meine“ und damit muss ich mich wohl oder übel zufrieden geben.

Zoey

Gott sei Dank, kommt Dean endlich. Ich bin verzweifelt, was soll ich mit Jason machen, er rührt sich nicht mehr. Können Vampire einen Schock bekommen? Dean blickt uns stirnrunzelnd an „Was ist denn hier los?“ er wendet sich an Jason, der aber anscheinend immer noch kein Wort rausbringt, auch Derek schweigt auf einmal betroffen. Jetzt mache ich mir schon ernsthaft Sorgen „JASON, DEREK ihr werdet jetzt sofort mit dem Schwachsinn aufhören!“ Dean schien zu spüren, dass ich mir ernsthafte Sorgen mache, denn er geht auf Jason zu. Ich traue meinen Augen nicht, Dean schaut Jason tief in die Augen und sagt laut und deutlich: „Du wirst mir jetzt genau erzählen was du hast!“ Jason fängt an wie ein Roboter zu sprechen „Ich und Derek wollten Zoey draußen in den Pool schmeißen, doch sie ist mir entkommen und saß dann plötzlich auf meinen Schultern.“ Diese monotone Stimme ist echt gruselig. Ich schaue zu Dean, der mich, wie ich feststelle, erstaunt mustert „WAS IST HIER LOS?!“ Dean beginnt zögerlich „Ähm…Zoey, es ist bis jetzt erst drei Personen gelungen Jason zu ÜBERRASCHEN, weißt du was das heißt?“ „Nee, wohl nicht mich klärt ja keiner auf.“ „Naja du dürftest das noch nicht können, dass du es kannst macht dich zu etwas besonderem. Ich glaube du bist eine Kriegerin.“ Den letzten Satz spricht er zögerlich. Derek atmet scharf ein. „Okaaay….und was bedeutet Kriegerin“ „Du bist auserwählt, du wirst, falls sich meine Vermutung bestätigt und du wirklich eine Kriegerin bist, eine Ausbildung machen müssen, an einer besonderen Schule. Ein Mitglied der Kriegerkaste wird hoch geschätzt, aber noch mehr gefürchtet. Es ist eine Art Berufung, der du nachkommen musst“ Oh nee, Vampir sein ist ja noch okay aber jetzt bin ich anscheinend noch spezieller, als ob mein Vampirdasein mich nicht schon überfordern würde. „Und was ist daran so heftig, das Jason immer noch wie eine Wachsfigur aussieht?“ „Naja es gibt bis jetzt nur eine weibliche Kriegerin und es war noch nie eine Prinzessin eine Kriegerin.“ Noch mehr Besonderheiten an mir, langsam wird es mir echt zu viel. „Wie siehst du ob ich eine Kriegerin bin?“ „Ich kann erst sehen ob du wirklich eine bist, wenn du ein Tattoo erhältst, eine Art Zeichen. Es kann allerdings Jahre dauern bis du es siehst, aber es ist da, ich bin mir ganz sicher. Es ist eine Ehre ausgewählt zu werden, wenn du wirklich eine Kriegerin bist solltest du stolz sein, viele würden dafür einen Arm geben.“ Langsam begreife ich, dass ich eine Bürde trage, oder besser gesagt eventuell trage. Es macht mir Angst. Ich habe mich abgefunden mit meinem Dasein als Vampir, aber jetzt auch noch Kriegerin?
 
 Dean
 
Ich sehe, dass sie mit dem Wissen kämpft. Ebenfalls ist mir bewusst, dass sie keine Ahnung hat, was es bedeutet das Zeichen der Krieger zu tragen. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber wie soll sie sonst Jason überrascht haben, wäre sie keine Kriegerin. Ich gehöre zur Kriegerkaste und weiß von der schweren Ausbildung, die man machen muss. Ganz zu schweigen von den Prüfungen. In Gedanken lege ich mir meine Hand auf die Stelle wo eigentlich mein Herz schlagen sollte. Genau dort beginnt mein Tattoo. Ich habe ein außergewöhnliches Tattoo, weil ich spezielle Fähigkeiten besitze, die mich meinen Feinden überlegen machen. Es schlängelt sich über meinen ganzen Körper, von meinem rechten Fußgelenk, bis zu meinem Herzen. Es sieht aus wie eine Liane, die sich an mir hochschlängelt, es bildet Zeichen der Macht direkt an meinem Herz: Tapferkeit, Verlangen, Ehre. Diese Eigenschaften sollen mich auszeichnen, jedoch habe ich Zweifel an meinen Beweggründen warum ich tue was ich tue. Dazu gehört das Töten, ebenso wie das Beschützen. Doch seit Zoey hier ist unter meiner Bewachung, ist alles so selbstverständlich. Es erscheint mir alles so klar. Die Zweifel sind weg.

Ruhe

Zoey

Nach der Nahricht, dass ich eine Kriegerin sein soll, bin ich direkt in mein Zimmer gelaufen, um meine Gedanken in Ruhe sortieren zu können. Ich fühle mich überfordert mit der Situation und ich weiß nicht mehr wer ich eigentlich bin und wir es nun weitergehen soll.

Ich habe Angst vor dem Neuen und vor weiteren belastenden Erkenntnissen über mich selbst. Meine Gedanken malen sich schreckliche Sachen aus, die mir geschehen könnten als Krigerin und als zukünftige vollwertige Vampirin. Die Zeit flirgt nur so davon, während ich in meine Gedanken vertieft an meiner Bettdecke rumzupfe. Ein plötzliches Klopfen reißt mich schließlich wieder in das Hier und Jetzt zurück und ich stelle schmerzhaft fest, dass ich noch immer beunruhigt bin über mein anscheinend festgenageltes Schicksal. "Herein." Dean betritt langsam mein Zimmer und lässt seinen Blick kurzt schweifen bis dieser bei mir hängen bleibt. Er scheint nicht gekommen zu sein um zu reden, denn mit einer kurzen Kopfbewegung signalisiert er mir, ihm zu folgen. Als ich aufstehe fühle ich mich schwach und klein neben Dean, der auf mich wirkt wie ein Fels in der Brandung. Ich erkenne keine Regung in seinem Gesicht und bin beinahe enttäuscht darüber, dass er so neutral zu mir ist.  

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.12.2010

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