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Kapitel 4


Nicklas versuchte möglichst leise ins Haus zu kommen. Er war grade an der Wohnzimmertür vorbei, am Sonntag hatten sein Vater und Mario ihren Familienabend, als sein Bruder ihm entgegenkam.
Mario lächelte ihn böse an und rief laut seinen Namen, so das sein Vater aus dem Wohnzimmer raus kam. „Ah Nicklas schön das du wieder zu Hause bist. Wir haben Leider grade besuch aber du kannst uns ja später erzählen wie es bei deiner Mutter war.“ Mr. Braun hatte ein schrecklich ernstes Gesicht und verschwand gleich wieder im Wohnzimmer. Mario stellte sich, immer noch grinsend, dicht vor Nicklas: „Papa hat schlechte Laune. Also wenn ich ehrlich bin tust du mir schon etwas leid. Bis morgen früh.“ Auch er verschwand im Wohnzimmer.

Oben in seinem Zimmer lies Nicklas seine Tasche aufs Bett fallen und setzte sich an den Schreibtisch. Maxi hatte ihm bereits wieder eine Nachricht geschickt. Wenigstens etwas worüber er sich freuen konnte. Er hatte Maxi, und am Wochenende konnte er zu seiner Mutter.
Nicklas sah auf den Stundenplan:
Deutsch, Frei, Mathe, Frei, Frei
Deutschhausaufgeben musste er noch machen. Mathe konnte er in der Freistunde abschreiben. Nicklas holte seinen Blog raus und fing an zu schreiben.

„Nicklas!“ sein Vater stand unten auf dem Flur. Am liebsten wäre Nicklas nicht runtergegangen, aber das Hätte seinen Vater nur noch wütender gemacht. Nicklas wusste schon was jetzt kommen würde.
Möglichst langsam ging er die Treppe runter. Sein Vater wartete schon am anderen Ende. Nicklas traute sich nicht ihm ins Gesicht zu sehen und hielt den Kopf gesenkt. Ängstlich, wie ein kleines Kind.
Als er unten ankam traf ihn die Faust seines Vaters in den Magen. Nicklas blieb die Luft weg.
Die Schläge seine Vaters waren anders als die seines Bruders. Sein Bruder schlug ihn weil es ihm Spaß machte. Aber sein Vater hasste ihn. Hasste ihn und seine Mutter. Jeden Abend das gleiche.
Wieder schlug ihn sein Vater. 2. Und wieder. 3. Nochmal 4. 5. 6. 7. Er hörte auf.
Nicklas fiel auf die Knie. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Aber sein Vater zog ihn an den Haaren wieder hoch. Zwang ihn, ihn anzusehen. „Bestimmt nicht Nicklas. Nicht so schnell. Du hast Glück das ich dir erlaube zu deiner Mutter zu fahren. Aber das solltest du nicht ausnutzen. Ich habe dir nicht erlaubt eine Freundin zu haben. Nein ich lass bestimmt nicht zu das ihr Juden euch noch weiter ausbreitet. Bestimmt nicht.“ Er prügelte weiter auf Nicklas ein.


-2. Fall-

„Nicklas warum prügelt sich ein junge deines alters so oft?“ Die Schultehrapeutin lächelte ihn freundlich an aber er antwortete ihr trotzdem nicht. „Du bist doch erst 13. Muss das denn sein das du ständig so zugerichtet zur Schule kommst. Gibt es jemanden der dich nicht mag? Komm sprich doch mit mir ich will dir doch helfen“
Sie lächelte immer noch.
Nicklas sah aus seine Hände: „Sie tun doch eh nichts. Niemand tut irgendetwas für andere. Nicht freiwillig. Ich mag keine Menschen die Hilfe versprechen aber dann doch nichts tun.“
Die Therapeutin blinzelte kurz hörte aber nicht auf zu lächeln. „Doch Nicklas ich will dir wirklich helfen. Du musst mir nur sagen mit wem du dich ständig schlägst.“
„Nein sie glauben mir eh nicht. Niemand glaubt mir. Niemand.“
Sie lächelte weiter:“Aber Nicklas wie willst du wissen das niemand dir Glaubt wenn du nicht sagst mit wem du dich immer schlägst.“
„Ich schlage mich mit niemanden.“
Sie lächelte immer noch:“Aber Nicklas schau nur wie du aussiehst. Dann verprügelt dich jemand. Bitte sag mir doch wer das macht. Ja?“
Schweigen
Sie lächelt: „Och Nicklas jetzt komm schon ich möchte dir helfen.“
„Mein Vater.“Er zitterte.
Einen kurzen Moment verschwand ihr Lächeln: „Wie bitte?“
„Mein Vater! Mein Vater schlägt mich! Jeden Abend“ Er hatte geschrien.
Sie schüttelte lächelnd den Kopf: „Aber Nicklas nein das glaube ich dir nicht, Der Bürgermeister ist ein sehr netter Mensch. Warum sollte er denn sowas tun. Du solltest keine lügen über ihn verbreiten. Wo er dich doch aufgenommen hat damit du auf eine gute Schule gehen kannst. Wirklich Nicklas nein.


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Tag der Veröffentlichung: 31.12.2008

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