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1.Kapitel

Ich saß auf dem Rücksitz unseres Mercedes A-Klasse und starrte missmutig aus dem Fenster.
Mit den Eltern in den Urlaub fahren- so ein Scheißleben! Das war das einzige was mir dazu einfiel.
Eigentlich säße ich jetzt im Flieger nach Mallorca mit meinem Freund Timo- ich meine Exfreund natürlich.

Hintergangen hat er mich mit einer aus meiner Clique diese miesen Schweine.

Ich starrte die triste Landschaft an und versuchte an etwas anderes zu denken. Es klappte nicht recht, also nahm ich das Buch das neben mir lag und vertiefte mich in die gute und schöne Welt der Liebe.
"Finnja, wir machen eine Pause! Du kannst aussteigen," riss meine Mutter mich aus meinem Buch hoch. Ich schaute sie an und stieg mürrisch aus dem Auto. Wir setzten uns an einen Picknicktisch und aßen unsere Lunchpakete, die Mum zusammen gestellt hatte.
Ich beobachtete die glücklichen Famielen wie aus einer Glaskugel. Sie stiegen aus ihern Autos, setzten sich an die Tische stiegen wieder ein, gingen auf die Toilette oder manche blieben bei dem grauen Wetter auch in ihren Autos sitzen.
Nach dem Essen fuhren wir wieder auf die Autobahn und machten uns weiter auf den Weg Richtung Nordsee.

"Süße wir sind da," weckte mich mein Dad.
Ich sprang aus dem Auto, riss ihm die Schlüssel für das alte Ferienhaus aus der Hand und sprintete zur Eingangstür.
"Na da hat es aber jemand eilig. Du solltest noch mal rauskommen und dir den Sonnenuntergang anschauen. Er ist wirklich schön Süße," rief mein Vater mir nach.
Ich sperrte die knarrende Tür auf und betrat das Haus.
Die kleine Diele hatte gebohnertes Parkett das schon alt aussah. An der Wand neben der Tür stand ein Schuhschrank und eine Garderobe. Über dem Schuhschrank hing ein Bild, das durch Schilf am Meer einen wunderschönen Sonnenuntergang zeigte.
Ich ging weiter in die Küche. Sie war alt und hatte einen süßen kleinen Gasherd mit Ofen.
Gegenüber stand ein kleiner Küchentisch mit einer gemütlichen Eckbank und zwei Stühlen darum gruppiert. Hinder der nächsten Tür verbarg sich ein kleines kuscheliges Wohnzimmer mit einer Couch, einem Bücherregal und einem alten Fernseher. Ein Bild über der Couch zeigte meine Eltern als sie jung waren küssend im Sonnenuntergang.
Neben dem Wohnzimmer war ein Bad mit Dusche, Toilette und Waschbecken. Das letzte Zimmer war ein Schlafzimmer ausgestattet mit einem knorrigen Doppelbett einem Schrank und einem weichen Flauschteppich.
Sonst waren keine Zimmer mehr da. Verwirrt und wütend lief ich raus um zu schimpfen, dass ich auf der Couch schlafen muss.
"Also ich hab kein Zimmer oder wie? Ich hab hinter alle Türen geschaut und für mich war nichts da!," erklärte ich meinen Eltern wütend.
"Finnja natürlich hast du ein eigenes Zimmer. Du hast wohl nicht hinter alle Türen geschaut. Aber nimm erst einmal deine Tasche und ich komm mit rein und zeig dir dein Reich," meinte meine Mum.
Widerstrebend griff ich nach meiner Tasche und folgte meiner Mutter nach drinnen. Fast gleich neben der ersten Tür im Haus war eine kleinere ins Holz eingelassen, die deshalb leicht zu übersehen war. Dahinter verbarg sich eine steile Stiege in das Obergeschoss des Ferienhauses.
"Da oben ist dein Zimmer. Ich würde sagen klein aber fein," sagte Mum und ich stieg vorsischtig die Treppe nach oben.
Das Zimmer war wirklich winzig. Es war lamieniert und an der einen Wand stand ein Schrank aus dunklem Holz und gegenüber an der Wand stand das Bett.
An der anderen Seite des Zimmers war ein Fenster. Ich stellte meine Tasche ab und ging zum Fenster. Wenn man aus dem Fenster schaute konnte man den Horizont sehen, wo gerade die Sonne unterging. Es war ein schöner Anblick die feurig orange-rote Sonne im nachtblauen Meer versinken zu sehen. Ich wusste nicht wie lange ich dastand, als ich plötzlich merkte, dass es schon total dunkel war in meinem Zimmer.
Ich wendete mich vom Fenster ab und ging zurück zur Tür und schaltete das Licht ein.
Ich holte mein Buch von Nora Roberts aus der Tasche und widmete mich der Liebesgischichte aus Amerika.
Irgendwann ging ich runter in die Küche um mir etwas zu Essen zu machen. Ich schaute in den kleinen Kühlschrank, der neben dem Herd stand und nahm mir Toastbrot, Schinken, Käse und Mayo und machte mir ein französisches Sandwich.
Danach ging ich ins Wohnzimmer, wo meine Eltern vor dem Fernseher saßen. Ich überlegte mir ob ich mich zu ihnen setzten sollte hatte aber eigentlich keine Lust. Also verzog ich mich wieder in meinem Zimmer, steckte mein I-Phone an meinem kleinen Lautsprecher an, schaltete die Musikl ein und begann wieder zu lesen.

Am nächsten Morgen wurde ich von einem Sonnenstrahl, der durch mein Fenster fiel geweckt.
Ich schaute auf meine Uhr und sah, dass es erst acht Uhr war. So früh war ich schon lange nicht mehr aufgewacht. Ich nahm mein Buch das neben das Bett auf den Boden gelegt hatte und las weiter, von wo ich am Vorabend aufgehört hatte.
Als die Sonne aufgegangen war, stand ich auf und ging hinunter zum Bad. Meine Eltern waren schon wach wie ich merkte. Ich ging schnell ins Bad, damit sie mich nicht bemerkten, denn ich hatte keine Lust auf ihre gute Laune.
Ich wollte mich eigentlich zurück in meine Kammer nach oben schleichen, doch meine Mutter hörte mich: "Finnja bist du das?"
"Nein Mum. Der heilige Geist wandelt hier durch das Haus," erklärte ich ihr entnervt.
"Komm und frühstücke doch mit uns."
"Ich hab aber keinen Hunger. Ich geh wieder hoch."
Damit verschwand ich und verkroch mich wieder in meinem Buch.
Auf einmal klopfte es an meinem Zimmer.
"Schatz, du hast dich ja noch nicht einmal angezogen. Komm steh auf es ist inzwischen ein Uhr," teilte mir mein Vater mit.
"Jaja ich mach dann schon noch."
"Nein du ziehst dich bitte jetzt um. Wir wollen gerne Essen gehen."
"Ich bleib da und mach mir selber was."
"Jetzt versau dir doch nicht deine Ferien. Hab Spaß und komm mit."
"Ich möchte aber nicht. Klar? Ich bin alt genug um allein zu sein."
"Na gut, dann eben nicht," willigte mein Dad endlich ein.

Als sie weg waren, zog ich mir meine Laufsachen an. Eine kurze Hot-Pants und einen Sport-BH. Ich holte meine neuen Nike Laufschuhe aus der Tasche und nahm ebenfalls meinen Armhalter für mein I-Phone und band ihn mir um den Arm.
Ich ging in die Küche schrieb meinen Eltern einen Zettel, damit sie wussten wo ich war, nahm den Schlüssel und versperrte die Tür. Dann sah ich mich um, wo ich am besten hinlief.
Ich nahm einen Weg, der augenscheinlich Richtung Strand führte. Ich begann zu laufen und fühlte ich mich sofort frei.
Zum Laufen hörte ich die Soundtracks von Pitch Perfect mit Becas Mash-Ups. Dabei war ich immer glücklich.
Der Strand war total schön und es war kaum jemand dort. Ich lief und lief den Strand entlang, bis endlich mal wieder eine Abzweigung entdeckte.
Ich folgte ihr und landete in einem kleinen Dorf. Noch immer hatte ich nicht genug vom Laufen und folgte der Straße aus dem Dorf hinaus. Die Landschaft um mich herum war schön und ich kam mir vor als wäre ich ganz allein auf der Welt.
Irgendwann packte mich dann doch die Erschöpfung und ich wurde langsamer.
Mist, ich hatte nicht mehr darauf geachtet wo ich hinlief und stand nun mitten im Nirgendwo. Ich nahm mein I-Phone aus der Armhalterung und wollte meine Eltern anrufen, musste jedoch feststellen, dass ich in einem totalen Funkloch gelandet war.
Und was sollte ich jetzt machen?
Zuersteinmal machte ich meine Musik wieder an und ging die Straße in die Richtung zurück, aus der ich gekommen war. Es war ein langer Weg und ich schwitzte verdammt arg und wollte eigentlich endlich nur noch ankommen.
Irgendwann ich musste schon mindestens eine halbe Stunde gegangen sein, als ich ein Motorengeräusch hörte. Ich blieb stehen und sah mich um. Auf mich zu kam ein Motorrad. Na super, wäre es wenigstens ein Auto gewesen hätte ich es wenigstens anhalten können.
Ich lief weiter und das Motorrad kam immer näher. Neben mir verlangsamte es und blieb stehen.
Auf dem Motorrad saß ein Junge ich schätzte ihn auf ca. 18 Jahre, musste er ja mindestens sein um überhaupt fahren zu dürfen. Er nahm seinen schwarzen Helm und seine Fliegerbrille ab. Er hatte dunkelbraune leicht gewellte Haare und grüne Augen. Er sah wirklich gut aus. Doch ich wusste aus Erfahrung, dass er das nur all zu gut wusste und beschloss deshalb ihn 'arrogantes Arschloch' zu nennen, denn er benahm sich auch so. 
"Na Kleine, hast dich wohl verlaufen?", fragte er amüsiert.
Ich schaute ihn an und sagte:"Nein, aber man darf ja wohl noch die Straße entlang gehen oder?"
"Natürlich aber so wie du aussiehst solltest du eher laufen."
"Ich bin schon weit genug gelaufen."
Mit diesen Worten wandte ich mich von ihm ab und marschierte die Straße weiter entlang.
"Hey Kleine soll ich dich nicht mitnehmen?", rief er hinter mir her.
"Nein danke. Ich komm auch so heim."
"Da wirst du aber noch ganz schön lange brauchen. Bis zum nächsten Ort musst du mindestens zur Fuß noch eine halbe Stunde gehen. Ich hätte sogar einen zweiten Helm für dich," versuchte er mich zu überreden.
Doch ich hatte einfach keine Lust mit so einem Arschloch zu fahren, der mich nur Kleine nannte!
"Neihein!" Ich ging weiter. Ich hörte wie er seinen Motor anschaltete und sah wie er an mir vorbeifuhr und nur mit den Schultern zuckte.

Vielleicht hätte ich doch mit der Arroganz in Person fahren sollen, dachte ich mir, als ich endlich am Strand in Richtung zu unserem Haus angekommen war. Jedenfalls wäre ich dann früher daheim gewesen.
Endlich wieder daheim musste ich mir von meinen Eltern anhören, was für Sorgen sie sich gemacht haben, dass ich so lange weg war.
Aber eigentlich war es mir egal, was meine Eltern dachten.
Ich zog mich um und nahm eine heiße Dusche, um mich von meinem Schweiß zu befreien. Das Laufen hatte mir gut getan und ich war froh, dass ich meine Laufsachen eigentlich immer dabei hatte. Den Abend verbrachte ich mal wieder in meinem Bett mit meinem Buch. Der Urlaub war wirklich der totale Reinfall schon nach einem Tag!

Am nächsten Morgen wurde ich von dem dumpfen, gegen mein Fenster prasselndem Regen geweckt. Na super! Nun konnte ich nicht einmal an den Strand gehen und mir dort den Tag vertreiben, sondern musste mit meinen Eltern auf engstem Raum zusammen sitzen und mich ihrem Gerede hingeben.                                    Natürlich saßen meine Eltern um sieben am Morgen schon quicklebendig am Frühstückstisch. Ich setze mich zu ihnen, nahm mir eine Semmel und bestrich sie dick mit Butter und Marmelade.                                              "Na Süße für heute schon was geplant?", fragte mich meine Mutter. "Was sollte ich den geplant haben außer mir meinen Tag mit der Kamera oder mit Laufen zu vertreiben. Was wie du siehst ins Wasser fällt weil es ja regnet," antwortete ich mürrisch. "Na du kannst ja heute mal mit uns mitkommen. In der Stadt gibt es ein sehr interessantes Museum über Kunst und Fotografie, dass interessiert dich doch, oder?"                              "Mhm..." , war das einzige was ich zur Antwort gab. Eigentlich wollte ich schon hinfahren, aber mit meinen Eltern- ich war mir noch nicht sicher.  


 Schlussendlich fuhr ich doch mit. Besser als im Ferienhaus herumsitzen und sich langweilen. Das Museum war total groß und es gab viele interssante Ausstellungsstücke, wie eine total alte Fotokamera und solche Sachen eben. Meine Eltern versuchten sich die ganze Zeit mit mir zu unterhalten, ich hatte jedoch keine Lust und antwortete ihnen nur einsilbig auf ihre Fragen.                                                                                         Nach unserem Museumsaufenthalt gingen wir noch in ein Lokal zum Abendessen. Es war ein schönes Lokal am Meer, von dem aus man eine tolle Sicht auf die Schiffe am Horizont hatte.                                                    Wir setzten uns an ein großes Fenster und ich nahm die bereits bereit gelegte Speißekarte in die Hand.           Es gab viele verschiedene Gerichte, von Muscheln über Steaks bis hin zu Kalbsbraten. Schlussendlich entschied ich mich für ein Steak mit Kartoffelwedges und Kräuterquark.                                                                      Als der Kellner kam um unsere Bestellungen aufzunehmen, schaute ich geschockt in das Gesicht des arroganten Arschloches vom Vortag.                                                                                                                "Hallo was darf ich Ihnen den zu trinken bringen?," fragte er freundlich ohne sich etwas über unsere Bekanntschaft anmerken zu lassen. Wir bestellten und er zog wieder ab, um die nächste Bestellung aufzunehmen. Er brachte unsere Getränke und nahm anschließend noch unsere Essensbestellung auf.             Auf das Essen mussten wir gut 20 Minuten warten, womit ich aber gerechnet hatte, da es auf der Speißekarte hieß, dass alle Gerichte frisch zubereitet würden.                                                                                       Als 'arrogantes Arschloch' mein Gericht vor mich hinstellte sagte er: "Ich wünsche der Kleinen einen guten Appetit." Jedoch sagte er es so leise, dass meine Eltern es nicht hören konnten.

Ich warf ihm einen bösen Blick zu den er mit einem Grinsen erwiederte, dann verschwand er Gott sei Dank wieder Richtung Tresen. Das Essen schmeckte wirklich toll und eigentlich war der Abend ganz schön. Als wir mit dem Essen fertig waren kam 'mein Arschloch' mit dem riesen Eisbecher mit extra viel Sahne, den ich bestellt hatte. Er stellte ihn vor meinen Tisch und meinte: "Das geht aufs Haus!" Ich warf dem Arschloch einen verwunderten Blick zu, er ignorierte ihn jedoch und trollte sich ohne ein weiters Wort.                                Das Eis war genau nach meinem Geschmack. Viel Schokolade und fruchtig.                                               Als ich das Eis aufgegessen hatte nahm ich die Serviette in die Hand und da fiel mir ein kleiner Papierfetzen ins Auge. Ich schnappte mir ihn schnell und als ich ihn unter dem Tisch öffnete war ich ein klein wenig geschockt. "Falls dir Langweilig sein sollte und du Lust hast was zu unternehmen melde dich Kleine ;)" Darunter hatte er noch seine Handynummer gekritzelt.                                                                                                   Das würde ihm wohl so passen! Mit dem fange ich ganz sicher nichts an! Der will doch nur eine neue Eroberung machen. Von solchen Typen hab ich die Nase echt gesstrichen voll! Ich zerknülle den Zettel leicht angesäuert und stecke ihn in meine Hosentasche.                                                                                                

 

Ich war froh als wir zu Hause waren. Total voll und auch etwas erschöpft ging ich aber irgendwie mit besserer Laune ins Bett. Der Tag war schon mal ein Anfang gewesen, vielleicht lässt sich hier ja doch was ganz schönes anstellen. Wenn das Wetter morgen wieder besser ist muss ich unbedingt an den Strand oder in die Stadt um mal unter Leute zu kommen!                                                                                                  Das nahm ich mir fest vor und mit diesem Gedanken schlief ich auch ein. 

 

Am nächssten Morgen präsentierte sich die Nordsee wieder von ihrer Schokoldadenseite. Die Sonne stand hoch am Himmel und strahlte mit unbändiger Kraft auf uns nieder.                                                              Ich ging im Schlafanzug nach unten und erwartete eigentlich meine Eltern am Tisch vorzufinden. Die hatten mir jedoch nur eine Notiz hinterlassen: "Sind am Strand spazieren! Bussi Mama & Papa"                                   Gut Auch okay, dann hab ich wenigstens meine Ruhe. Ich steckte ein Toast in den Toaster und bestrich es anschließend mit einer dicken Schicht Nutella. Mhmm roch das himmlisch. Warmes Toast und Nutella- einfach das beste zum Frühstück.

Ich hatte keine Lust den ganzen Tag wieder in meiner Kammer mit einem Buch verbringen ich zog mir eine kurze Short und ein blaues Top an, schlüpfte in meine Flip Flops und nahm meine Kameratasche. Draußen blendete mich erst einmal gleißend die Sonne. Ich ging sofort wieder hinein und suchte nach meiner neuen Ray Ban Sonnenbrille. 

Ich hatte sie endlich gefunden nun konnte ich an den Strand um ein paar richtig tolle Aufnahmen zu machen. Schnell holte ich auch noch mein Kamerastativ, das immer noch im Auto lag.

Das Meer war total ruhig und die Sonne spiegelte sich glänzend. Perfektes Fotowetter.

Es waren bereits ein paar Leute am Meer. Hauptsächlich Familien mit kleinen Kindern. Doch das lies mich im Moment völlig kalt. Ich wollte nur ein paar super Aufnahmen für meine Website machen und Spaß haben.

Ich suchte mir einen Teil vom Strand an dem kaum Leute waren und mir so auch nicht ständig ins Bild laufen konnten. Ich packte meine Spiegelreflexkamera aus und machte mich auf die Suche einer guten Position für Fotos vom Meer und dem Horizont.

Die Fotos waren wirklich perfekt. Das Meer zeigte sich auf den Fotos schön blau und am Horizont sah es so aus als würden der Himmel und das Nordsee eins werden miteinander.

Jetzt aber weg von den Naturfotos nun stand eine Reihe von Selbstportraits auf der Liste. Ich stellte mein Stativ auf befestigte die Kamera und suchte die passenden Bildeinstellungen an der Kamera. Die Kamera war bereit. 

Ich lief auf das Meer zu und posierte vor der Kamera lief auf sie zu sprang in die Luft und lies meiner Freude freien Lauf. 

Ich war gerade fertig mit meinen Aufnahmen als ich jemanden etwas sagen hörte.

"Wow! Das sah richtig toll aus. Die Aufnahmen sind sicherlich eins A."

Leicht erschrocken drehte ich mich um und nicht weit von meiner Kamera weg stand- wie eigentlich nicht anders zu erwarten 'arrogantes Arschloch'.

Ich wandte mich genervt von ihm ab und begann die Ergebnisse des Shootings zu betrachten.

"Hat die Kleine keine Lust zu reden?"

Wütend drehte ich mich um und fuhr ihn an:"Nenn mich noch einmal Kleine!"

"Temprament hat sie also auch noch. Solange du mir deinen Namen nicht verrätst wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben als dich mit einem Spitznamen anzureden." Ich war einfach nur sauer und wollte, dass er verschwand. "Du kannst mich einfach mal in Ruhe lassen, dann musst du mir gar keinen Namen geben!"

"Hey also ich hab dir nichts getan. Ich dachte mir nur als ich dich gestern gesehen habe, dass du vielleicht etwas Gesellschaft brauchen könntest. Urlaub mit den Eltern kann ganz schön ätzend sein- vor allem in deinem Alter."

"Mich stört es aber nicht", sagte ich ohne ihn anzuschauen, sondern hantierte immer noch mit meiner Kamera herum.

"Jetzt komm schon sei keine Giftschlange." Er klang inzwischen als würde ihm wirklich etwas daran liegen, dass wir in ein >richtiges< Gespräch kommen. "Ich bin Ben." Er streckte mir seine Hand entgegen "Und verrätst du mir jetzt auch deinen Namen?"

Ich war etwas verwirrt über den Umschwung seines Verhaltens. Ich schaute auf und wurde sofort von seinen grünen Augen gefesselt. Ich stammelte leicht."F..Finnja."

"Na geht doch Finnja."

Mir war die anderen Male als ich ihn gesehn hatte nicht aufgefallen wie grün eigentlich die Augen von Ben waren. Aber jetzt wo ich genauer hinschaute es war wirklich Smaragdgrün- fast schon unwirklich.

Ich konnte mich kaum von seinen Augen abwenden, doch ich zwang mich dazu weg, Richtung Meer, zu schauen. 

"Hast du heute schon was vor?"

"Falls du es noch nicht bemerkt hast mache ich Fotos."

"Das kann doch nicht den ganzen Tag dauern, oder?" Er kam auf mich zu und betrachtete mich aufmerksam.

"Du weißt nicht wie lange es dauern kann bis man die perfekten Fotos hat. Vor allem, wenn man es mit Selbstauslöser machen muss."

"Warum mit Selbstauslöser?"

"Ich möchte Fotos auch von mir."

"Dann lass uns anfangen. Ich mach die Fotos und du posierst."

"Ja klar... dann kannst du den ganzen Tag auf das perfekte Foto warten!"

"Mal sehen, mal sehen. Lass uns anfangen."

Ich verdrehte die Augen. Ganz vertraute ich ihm noch nicht, reichte ihm jedoch die Kamera.

"Pass bloß auf. Wehe sie geht irgendwie kaputt!"

"Jaja deinem Herzchen passiert schon nichts. Also auf geht's. In Position. Am besten gehst du ein bischen Richtung mehr." Ich folgte seiner Anweisung und ging ein paar Meter dem Meer entgegen.

"Oke und jetzt dreh dich seitlich, so dass ich dein Profil fotografieren kann."

Ich drehte mich in die gewünschte Position und fing an leicht zu posen. Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und er fing an zu knipsen.

Ben schickte mich in immer wieder neue Positionen. Er ließ mich in den Sand liegen, ich musste ihm entgegen laufen,springen oder auch super ernst oder sexy sein.

Ich wollte mir die Fotos zwischendurch mal anschauen, damit ich wusste ob es gut war oder wie seine Fähigkeiten waren, aber er ließ mich kein einziges zu Gesicht bekommen. 

Als wir endlich fertig waren, winkte er mich zu sich und enlich konnte ich mich begutachten. Ich war furchtbar neugierig, aber ich hatte auch Angst, dass die Bilder völlig daneben waren.

Ich nahm ihm die Kamera ab und setzte mich auf ein Stück Treibholz.

Meine Augen wurden von Foto zu Foto immer größer. Das waren Profifotos, so wie man es sich bei einem profesionellem Shooting erwartete.

"Du..du kannst ja supeer fotografieren. Wo hast du das gelernt?"

 "Ich hab mal einen Fotokurs bei einem echt guten Fotografen gemacht und dann eben weiter gemacht. Es macht einfach Spaß."

"Stimmt es ist für mich auch einfach eine Möglichkeit mal abzuschalten."

"Ja. Also da deine Fotos jetzt erledigt sind- hast du noch was vor?"

Ich sezte einen überlegenden Gesichtsausdruck auf bis ich den Kopf schüttelte. "Nein, ich glaube nicht. Außer meine Eltern wollen etwas von mir. Die werden inzwischen auch schon wieder zurück sein."

Er sah mich an und sagte:"Dann würde ich sie doch mal fragen."

Ich nickte. "Wie wollen wir uns treffen? Du weißt wohl kaum wo ich wohne, oder?"

"Nö ich weiß nicht wo du wohnst. Und ich kann dich auch nicht mitnehmen mit deinem Gepäck." Er grinste mich an.

Wir mussten uns wohl oder übel eine andere Möglichkeit zum treffen finden.

"Es wäre am einfachsten wir tauschen Nummern. Dann kannst du mir schreiben,"meinte Ben.

Ich nickte und zog mein I-Phone aus der Tasche. Er zog ebenfalls sein Smartphone aus seiner Gesäßtasche.

Er diktierte mir seine Nummer und ich speicherte sie ab.

"Also ich ergebe mich nun schlussendlich. Ich schreibe dir ob ich kann und dann meine Adresse." Ich grinste ihn an.

Ich packte meine Sachen zusammen und machte mich bereit zum Abmarsch.

"Also tschau dann," grinste ich ihn an.

"Jo wir sehen uns, bis dann." Ben machte einen Schritt auf mich zu als wollte er mich umarmen, ich wandte mich jedoch bereits zum gehen.

 

Ich marschierte den Strand entlang und widerstand dem Befürfnis mich noch einmal nach ihm umzudrehen.

Zu Hause angekommen begrüßte ich meine Eltern.

"Hey, na war der Spaziergang schön?"

"Ja. Und dein kleiner Ausflug auch?" Ich nickte meinem Vater zu und er fragte noch:"Und heute noch was vor?"

Ich wollte fast ja sagen entschied mich aber Ben erst noch etwas zappeln zu lassen.

"Nein. So viel gibt es ja hier nicht zu machen." 

Ich lief hoch in mein Zimmer und schnappte mir meinen Laptop. Ich hatte keine Ahnung was ich jetzt eigentlich vor hatte. Meine Gedanken kehrten immer wieder zu meinem Ausflug am Strand zurück. 

Ben. Er war arrogant, nervig und konnte gut fotografien. Nein, halt. Nicht über positive Eigenschaften nachdenken. Er wusste viel zu gut über sein Aussehen bescheid, das war immer ein schlechtes Zeichen. Aber... Nein! Kein Aber mehr.

Ich loggte mich in mein Mailprogramm ein und versuchte so auf andere Gedanken zu kommen. Letztes Jahr bei meinem Urlaub in Italien hatte ich ein Mädchen aus Dänemark kennengelernt. Sie hieß Alischa und wir schrieben regelmäßig E-mails. 

Ich hatte eine Neue Nachricht von ihr:

 

Hey Finnja,

how are you? In two days we're flying to Turkey. I'm really exited it's my first time flying.

Here the weather isn't too bad. The sun shines and it's warm.

How are your holidays?

Are you still sad about the end with your ex-boyfriend?

I miss you hard!

Love u Alischa <33

(in deutsch:

Hey Finnja,

wie geht es dir? In zwei Tagen fliegen wir in die Türkei. Ich bin wirklich aufgeregt, es ist das erste mal, dass ich fliege.

Hier ist das Wetter nicht all zu schlecht. Die Sonne scheint und es ist warm.

Wie sind deine Ferien?

Bist du noch traurig über das Ende mit deinem Ex-Freund?

Ich vermiss dich ganz doll!

Hab dich lieb Alischa <33)

 

Ich drückte den Antwortbutton und begann zu schreiben:

 

Hey Alischa,

I'm fine. I hope you too. Wow Turkey. I have been there once. For relaxing on the beach it's the right country :)

Here at the North Sea the weather is really good. When I've uploaded the photos I'll send you some.

Now I'm not too sad anymore. I just try not to think about him ;)

Here I got to know an other boy. He is really arrogant but in some way also cute. 

I hope you gonna enjoy your trip and send me some pictures.

Miss you too!! :*

Love u more Finnja <333

(in deutsch:

Hey Alischa,

Mir geht es gut. Ich hoffe dir auch. Wow Türkei. Ich war dort einmal. Um am Strand zu relaxen ist es das richtige Land :)

Hier an der Nordsee ist das Wetter wirklich gut. Wenn ich die Fotos hochgeladen habe schicke ich dir welche.

Jetzt bin ich nicht mehr so traurig. Ich versuche einfach nicht an ihn zu denken ;)

Hier habe ich einen anderen Jungen kennengelernt. Er ist wirklich arrogant aber irgendwie auch süß.

Ich hoffe du genießt deine Reise und schickst mir ein paar Bilder.

Ich vemisse dich auch!! :*

Hab dich mehr lieb Finnja <33)

 

Ich las mir die Mail noch mal durch und ueberlegte ob ich das, dass er auch auf eine Weise suess ist wieder rausloeschen sollte. Aber ich liess es stehen. Es war so er war arrogant aber auch suess.

Ich holte mein I Phne raus und klickte Bens Kontakt in Whatsapp an. Vor einer Stunde hatte er seinen Status geaendert. 'Dich zu kennen ist ein wahres Geschenk.' Ich dachte nicht weiter ueber den Satz nach und fing an ihm zu schreiben: "Heya, alsooo ich haette so in ner halben Stunde zeit was zu unternehmen. Komm vorbei." Ich fuegte noch meine Adresse hinzu und schickte es fast ab, dann errinerte ich mich jedoch, dass ich aber beschlossen hatte ihn etwas zappeln zu lassen.

Nun kam mir mein Entschluss nicht mehr ganz so schlau vor und ich schickte die Nachricht doch ab.

Keine zwei Minuten spaeter kam schon die Antwort:"Oke werde da sein. Bis gleich :)"

Ich lief nach unten und sagte meinen Eltern besheid.

"Du triffst dich mit einem Jungen wo hast du den an die Angel gezogen?", fragte meine Mutter erstaunt.

"Heute am Strand haben wir uns kennengelernt. Er hat mir bei meinen Fotos geholfen."

"Wirklich. Ist ja schoen, dass du jetzt endlich wen hast mit dem du etwas unternehmen kannst.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 27.12.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Juli mit der ich den Anfang geschrieben hab

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