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Vorwort: In jeder Welt gibt es gut und böse.
Ich dachte immer, in meiner gibt es das Böse nur weit weg und wir hätten es besiegt.
Doch ich hatte mich viel zu früh gefreut.
Ich ahnte ja nicht, was auf uns zukam.

Kapitel 1.
“Du bist sicher das du alleine jagen gehen möchtest? Ich kann gerne mit dir kommen!” , versuchte Edward mich gerade zu überzeugen. “Du sollst doch nicht alleine gehen.”
Ich war darauf gefasst das Edward sie quer stellen würde, und ich antwortete: “Nein, nein. Du musst nicht mitkommen. Außerdem finde ich das jemand bei Renesmee bleiben sollte.” Ich machte eine kleine Pause. “Also einer von uns beiden.”
“Sie ist doch aber schon größer geworden.“ Er stockte als er meinen Gesichtsausdruck sah und korrigierte sich: “Na schön, aber nimm dein Handy mit, damit du mich und ich dich erreichen können.”
“Hey, ich bin die Stärkere von uns beiden. Ich glaube nicht das ich in Schwierigkeiten geraten werde!”, meinte ich und grinste meinen Ehemann an.
Er grinste zurück, kam einen Schritt näher und küsste mich. Es sollte wohl ein Abschiedskuss sein, er endete aber, dass wir beide auf dem Boden lagen und laut lachten.
Dann sprang Edward auf und zog mich mit. “Lassen sie mich nicht so lange warten Mrs. Cullen!”
Er küsste mich noch mal auf die Backe und ließ mich los. Ich winkte zum Abschied und preschte aus unseren kleinen Häuschen in den Wald hinein.
Sobald ich tiefer im Wald war, blieb ich stehen und machte meine Augen zu, um mich besser konzentrieren zu können.
Nach kurzer Zeit riss ich meine Augen wieder auf und rannte los.
Als ich mein Ziel - eine Lichtung mit fliesendem Bach - erreicht hatte, sah ich sie sofort. Es war eine Wapiti Herde die genüsslich da stand, trank und aß.
Ich schlich mich an sie heran und schoss aus dem Wald heraus. Die Tiere rannten weg, doch gegen mich hatten sie keine Chance. In kürzester Zeit hatte ich das größte Tier erlegt und schlug meine rasiermesserscharfen Zähne in den Hals des Tieres.
Noch während ich den Wapiti aussaugte hörte ich ein Geräusch. Erschrocken ließ ich das halb ausgesaugte Tier fallen und hielt mich in Angriffstellung. Doch als das Geräusch näher kam roch ich, dass es nur Edward war. Ich gab die Angriffshaltung auf und schaute in die Richtung aus der das Geräusch kam. Edward kam aus dem Wald gelaufen. Verwirrt fragte ich ihn: “Edward, was machst du hier? Ich dachte du passt auf Renesmee auf.”
“Ich konnte dich einfach nicht allein lassen. Ich musste sichergehen das es dir gut geht!”
“Aber was ist mit Renesmee? Wo ist sie denn und wer ist bei ihr?”, wollte ich nun mit leichter Ungewissheit von ihm erfahren.
Edward zögerte kurz und nuschelte dann: “Sie ist mit Jacob auf unserer Lichtung.”
Jetzt stieg Wut in mir hoch. “Was? Bei Jacob? Und auf unserer Lichtung?”
“Ehm.. Ja…”
Ich starrte Edward noch für einen Augenblick an, dann rannte ich in Richtung Lichtung und dabei fiel mir auf, dass ich die Wut, die ich gegen Jacob hegte, da er sich auf Renesmee geprägt hatte, nie ganz überwunden hatte.
Als ich auf der Lichtung ankam sah ich Renesmee und Jacob sofort. Sie lagen auf dem Boden, Jacob hatte einen Arm um Renesmee gelegt und sie kuschelte sich an ihn. Beide schauten den Mond an, der durch die dichten Wolken drang.
Wütend rannte ich auf sie zu, beugte mich über Jacob und zischte: “Kommst du bitte mal mit Jacob?!”
“Ehm.. Ja klar”, murmelte Jacob verdutzt.
Ich riss ihn hoch und zog ihn unsanft hinter den nächsten Baum, - wobei er sich immer wieder beschwerte, da es ihm wehtat - was wahrscheinlich nichts nützte, weil ich so laut schrie, dass Renesmee es bestimmt hörte.
“Wie kannst du nur? Sie ist immer noch meine Tochter!Du bist immer mit ihr zusammen! Was muss ich tun um dir weiß zu machen, dass ich nicht will das du immer bei ihr bist?”
“Hey, Bella. Ich kann doch auch nichts dafür. Außerdem bin ich nicht immer bei ihr.”
“Dann sag mir wann!” Jetzt redete ich wieder ein wenig leiser. “Ich weiß es nämlich nicht. Selbst wenn sie schläft bist du bei ihr, schaust sie an und machst nie etwas anderes. Ich möchte doch nur einmal ohne dich bei ihr sein!”
“Okay, nimm sie mit, aber du weißt genauso gut wie ich, dass sie bei mir sein will!”
Na toll. Jetzt hatte ich auch noch ein schlechtes Gewissen.
In diesem Moment hörte ich etwas. Es war Edward der kam.
Er legte seine Hand auf meine Schulter und flüsterte mir ins Ohr: “Ganz ruhig, Liebste. Sie möchte es wirklich so! Aber schau mal.” Edward zeigte in Richtung Lichtung. Ich folgte seinem Blick und sah wie Renesmee mit ausgestreckten Armen auf mich zukam. Ohne zu zögern breitete ich meine Arme ebenfalls aus und meine Tochter sprang in meine Arme. “Komm Mama, ich will mit dir jagen gehen!”
Jetzt lächelte ich und so schnell wie meine Wut kam, war die auch wieder verflogen.
“Okay, meine Süße. Komm mit mir!” Ich setzte sie wieder ab. “Aber nur wenn du mir folgen kannst.”
Und mit diesen Worten, schoss ich in den Wald. Ich hörte wie Renesmee mir nach kam und machte ein bisschen langsamer, damit sie hinterher kommen konnte.
Nach kurzer Zeit spürte ich wie ihre Hand sich um meine schmiegte. Ich lächelte sie an und wir rannten zusammen ein bisschen langsamer und dann lief uns eine Maultierherde über den Weg. Renesmee jagte gleich dem größten Tier hinterher und ich machte es ihr nach und erlegte das nächst große Tier mit einem einfachen Biss in den Nacken um es nicht unnötig zu quälen. Wir machten noch ein bisschen weiter und als ich mir sicher war das ich keinen Milliliter mehr runter bekommen würde drehte ich mich zu Renesmee hin und fragte: “Bist du fertig, oder hast du noch Durst?”
“Nein, ich bin fertig. Wenn ich noch mehr trinke, dann laufe ich über.” Sie grinste.
“Dann komm, wir gehen nach Hause!”
Ich nahm ihre Hand und damit sausten wir in Richtung nach Hause.

Kapitel 2.
Wir saßen zusammen am Esstisch, Renesmee mir gegenüber und spielten Schach. Als sie dran war und ich sie einmal durch dringlich anschaute, sah ich aus dem Augenwinkel etwas an ihrem Hals aufblinken.
Ich schaute kurz hin und sah das sie nicht nur eine Halskette trug. Ja, da war eindeutig noch eine andere Kette außer die, die ich Renesmee zu Weihnachten geschenkt hatte. “Von wem ist denn die Kette, Süße?”, fragte ich sie leise.
Darauf antwortete sie vorsichtig und entschuldigend: “Wenn ich dir das sage dann bist du ganz wütend, sorry.”
Ich hatte vorher schon eine leise Vorahnung, und jetzt war es mir klar.
“Jacob hat sie dir geschenkt oder?”, fragte ich ruhig.
Sie nickte nur.
Ich hatte zwar relativ ruhig und kontrolliert gesprochen, doch innerlich kochte ich fast über.
Ich war so wütend das Jasper aufsprang und erschrocken rief: “Ganz ruhig Bella!”
Und ganz plötzlich verflog meine Wut - durch Jaspers Gabe Gefühle zu beeinflussen - auch.
Jasper setze sich eine Weile neben mich und als er dachte ich würde es auch ohne seine Hilfe schaffen, ging er mit Rosalie, Alice und Emmett jagen.
Doch er hatte sich zu früh gefreut. Kurz nach dem er weg war kam die unkontrollierbare Wut zurück und ich schrie Renesmee an: “Renesmee?! Wie kannst du nur? Magst du Jacob etwa mehr als mich?”
“Nein, ich mag euch beide…”
“Aber ich meine du bist doch auch immer bei ihm!”
Jetzt hatte ich es zu weit getrieben. Das wusste ich dem Moment als sie anfing zu weinen.
Sofort kam Edward auf sie zu und trug meine Tochter aus der Küche ins Wohnzimmer. Carlisle folgte ihnen und so war ich allein mit Esme. Sie kochte gerade - das machte sie in letzter Zeit für Charlie, da Sue krank war - und summte vor sich hin als wäre nicht passiert.
Nach ungefähr einer halben Stunde, hielt ich es nicht mehr aus und ging ins Wohnzimmer um mich bei Renesmee zu entschuldigen. Dort war weder von Edward noch von Carlisle eine Spur. Doch Renesmee sah ich sofort. Es kam mir wie ein Wunder vor, dass sie eben noch geweint hatte und jetzt seelenruhig und zusammengerollte auf der Couch lag und schlief. Ich machte unbewusst einen Schritt auf sie zu und bemerkte das die Wut von vorhin wieder aufkam.
Ohne darüber nachzudenken schoss ich auf sie zu und riss ihr die Kette vom Hals. Dann rannte ich zum Fluss und warf die Kette hinein. Nach einem kurzen zögerndem Augenblick lief ich zu dem kleinen Häuschen, dass Edward, Renesmee und ich zu meinem Geburtstag bekommen hatten. Ich setzte mich vor unserem kleinen Teich im Garten, legte den Kopf auf meine Knie, blieb dort erst mal sitzen und fing leise an zu schluchzen.
Irgendwann - die Zeit war mir im Moment egal - kam Edward zu mir. Er setzte sich neben mich, nahm mich in den Arm und sagte leise: “Bella, Liebste. Was ist passiert?”
Ich hätte Edward nicht anlügen können, deshalb antwortete ich gekränkt: “ Ich war so dumm… Ich habe die Kette die Renesmee von Jacob geschenkt bekommen hat in den Fluss geworfen” Ich stockte als ich sah das Edward etwas sagen wollte. “Warte… Als sie schlief überkam mich wieder diese plötzliche Wut und ich riss ihr ohne darüber nachzudenken die Kette vom Hals. Ich weiß ja auch nicht warum ich das gemachte habe. Und es tut mir auch so unendlich leid…” jetzt konnte ich nichts mehr sagen, weil ich plötzlich wieder anfing zu schluchzen.
“Schschscht. Alles wird wieder gut. Es war zwar nicht schön was du gemacht hast, aber sie wird dir verzeihen. Und das einzige was ich jetzt von dir verlange ist das du zu ihr gehst und dich entschuldigst.”, stellte Edward dann zur Bedingung.
Damit war ich einverstanden. Edward nicht böse auf
mich - was ich zumindest hoffte - und entschuldigen würde ich mich auf alle Fälle.
Also rannten wir wieder zum großen Haus, damit ich mich entschuldigen konnte.
Doch als Renesmee sah, kam von ihr eine andere Reaktion als ich dachte.
Denn als ich durch die Tür kam schrie sie mich an: “Mama, wo ist meine Kette?”
Ich versuchte sie zu beruhigen, doch das war einfacher gesagt als getan. “Schatz ich…”
“NEIN”, rief sie, und dann rannte sie einfach weg.
Keiner von uns - also die die noch da waren - konnte sich rühren. Erst nach ein paar Sekunden waren wir soweit von unserer Starrte gelöst, dass einer nach dem anderen raus lief und Renesmee suchte. Ich war die letzte die los rannte und ich lief auch nicht den anderen hinter her, sondern sofort zu der Stelle wo ich Renesmees Kette in den Fluss geworfen hatte. Ich sprang - ohne auch nur auf meine nassen Klamotten zu achten hinein und suchte mit den Händen nach der Kette die ich eben noch voller Wut in den Fluss geworfen hatte.
Doch durch den Schlamm konnte ich sie nicht finden und deshalb sprang ich wieder raus und raste in den Wald hinein und rief immer wieder “Renesmee?! Wo bist du? Es tut mir ja so leid!”.
Nach einiger Zeit entdeckte ich Carlisle und rannte sofort auf ihn zu. Kurz vor ihm stoppte ich und schaute ihn hoffnungsvoll an.
Zu meiner Enttäuschung sagte er nur: “Wir haben sie auch noch nicht gefunden.”
Ich senkte den Kopf und dachte das es nun aus war und ich meine Tochter nie wieder sehen würde, doch dann kam mir eine vielleicht rettende Idee.
Ich musste zu Jacob!
Statt Carlisle zu erklären was ich vor hatte rannte ich einfach wieder los.
Auf dem Weg ins Reservat dachte ich über meinen Plan nach.
Jacob war auf eine Weise mit Renesmee verbunden, dass er sie bestimmt finden konnte.
Während ich rannte sah ich tief im Wald, so tief, dass Menschenaugen sie nicht sehen konnten, ein Teil des Rudel, welches mich anschaute, jedoch nicht angriff.
Vermutlich sahen sie an meinem Gesichtsausdruck das der Grund meines Erscheinens nicht unbedeutend war.

Kapitel 3.
Als ich bei Jacob ankam, und Billy mir aufmachte, ging ich schnell an ihm vorbei und murmelte nur: “Erkläre ich dir ein andermal.
Ich lief durch den kleinen Flur durch das Haus auf Jakes Zimmer zu und riss ohne anzuklopfen die Tür auf.
Jacob schlief auf seinem Bett und schnarchte laut.
Aber das interessierte mich im Moment eher weniger. Ich ging einfach auf Jake zu und schüttelte ihn einmal kurz.
Sofort sprang Jakob auf und schaute sich kampfbereit um. Als er aber nur mich sah, seufzte er und ließ sich wieder auf sein Bett fallen. “Was willst hier? Und warum schon um diese Uhrzeit?”, grummelte er dann.
“Also erst einmal ist es Zehn Uhr und nicht früh und zweitens geht es um Renesmee!”, antwortete ich nun verärgert.
Jacob war von einer zur anderen Sekunde hellwach und schaute mich ängstlich und gleichzeitig wütend an.
“Was ist mit ihr? Was hast du mit ihr gemacht?”
“Ich habe gar nichts mit ihr gemacht. Zumindest nicht direkt. Also die Kette die du ihr geschenkt hast… Ich war, aus welchem Grund auch immer, wütend wegen ihr und deshalb habe ich die Kette in den Fluss geworfen…” Ich stockte als ich Jakes Gesichtsausdruck sah. “Du hast was gemacht? Wie konntest du nur?”
“Es tut mir doch leid. Aber bitte, du musst mir helfen. Renesmee hat sehr wütend reagiert und ist weggerannt. Ich dachte mit deiner Hilfe, weil du auf eine Weise mit ihr verbunden bist, die niemand versteht, könntest du uns helfen sie zu finden?!”
Ich dachte eigentlich das Jacob mir antworten würde, doch er sprang einfach aus dem Fenster und rannte los. Ich folgte ihm mühelos und während wir rannten verwandelte Jacob sich.
Wir liefen in den Wald und schnappten plötzlich den Geruch von Edward und allen anderen auf. Das alarmierte uns. Schnell stürmten wir los und kamen auf einer Lichtung an. Genau in diesem Moment hörten wir es: “Wenn ihr auch nur einen Schritt näher kommt, ist sie dran!”
Ich lief schnell auf Edward zu und nahm seine Hand.
Alle starrten den Mann an der in der Mitte der Wiese stand, Renesmee auf dem Arm und ihr ein Messer an die Kehle hielt.
Nun war ich voll und ganz von Angst erfüllt.
Doch dann kam mir eine Idee. Hauptsächlich kam sie deshalb weil Jacob sich hinter den Unbekannten Mann schlich. Er sprang den Mann an und Renesmee konnte sich gerade noch retten. Man merkte sofort das sie immer noch sauer auf mich war, denn sie rannte schnell zu Edward.
Ich nutzte die Gelegenheit das Jacob immer noch kämpfte und stürzte mich ebenfalls auf den Mann.
Doch ich hatte mich zu früh gefreut. In diesem Moment schleuderte der Mann Jacob tief in den Wald und er konnte sich auf mich konzentrieren. Zwischen meinem Knurren fragte ich mich warum mir keiner zur Hilfe kam.
Ich war zwar schon etwas länger ein Vampir, doch kämpfen konnte ich immer noch nicht so super.
Deshalb war es kein nennenswerter Kampf. Schon nach ein paar Minuten prallte ich so hart gegen einen Baum, dass ich nicht mehr aufstehen konnte.
Doch in diesem Moment hörte ich etwas.
Das war Renesmee!!!
Ich nutze meine restliche Kraft und öffnete meine Augen ein kleines Stück um zu sehen was passierte.
Der Mann hatte Renesmee wieder gepackt und rannte mit ihr fort.
Dann wurde alles um mich herum schwarz…

Als ich wieder aufwachte standen alle Cullens in einem Halbkreis um mich herum, Edward beugte sich über mich und fragte: “Bella, alles in Ordnung? Du bist ziemlich hart aufgeprallt?!”
“Aber selbst der schwächste Vampir der Welt kann danach wieder aufstehen!”, sagte Emmett und lachte laut.
Bis zu diesem Zeitpunkt war mir gar nicht aufgefallen das Emmett, Rosalie, Jasper und Alice wieder da waren.
Wahrscheinlich hatte jemand sie angerufen als ich bewusstlos war.
Esme bereitete meinen Gedanken ein Ende, indem sie Emmett wütend anschaute und meinte: “Emmett! Sei nicht so gemein gegenüber deiner Schwägerin!”
Ich achtete nicht mehr auf die Anderen, sprang auf und suchte die Lichtung ab.
In der Mitte der Wiese fand ich einen Betäubungspfeil.
Ich hob ihn auf und starrte ihn an.
Plötzlich stand Edward hinter mir und sagte: Jacob wurde getroffen. Als er wieder zu sich kam rannte er Renesmee und diesem Mann hinterher.”
Jetzt stieg wieder Wut in mir auf. Nur richtete sie sich jetzt nicht mehr auf Jacob oder Renesmee sondern auf Edward.
“Was? Warum bist du ihr nicht nachgelaufen? Oder noch besser; warum hast du mir und Jacob nicht geholfen, oder den Mann nicht aufgehalten bevor er weglief? Jacob kann doch nicht allein gegen einen Vampir… Warte, der Mann war doch ein Vampir oder?”
Edward nickte leicht.
“Dann ist es doch noch schlimmer! Und wenn du nichts tust dann mache ich es eben! Ich muss sie finden! Ich…!
Ich fiel hin, da mir immer noch etwas schwindelig war. Sofort stand ich wieder auf und sagte nur noch: “Ich werde sie jetzt suchen gehen. Und mir ist egal was du machst!”
Mit diesen nicht ganz netten Worten schoss ich in den Wald und lies die anderen einfach zurück.
Nach einer Weile stieß ich auf eine Spur. Ich war so in Gedanken das ich erst einmal gar nicht stehen blieb.
Dann blieb ich von einer Sekunde zur anderen stehen, wirbelte herum und folgte der Spur.
Der Geruch von Jacob führte mich irgendwann aus dem Wald hinaus auf ein riesiges Feld. Inmitten diesem Feld stand ein riesiges Schloss. Es war noch größer und noch schöner als das der Volturi.
Schnell lief ich darauf zu und wollte das Tor öffnen, doch sie war fest verschlossen.
Ich wusste das ich sie mit ein bisschen Gewalt wahrscheinlich aufbekommen würde, aber ich wusste auch, dass ich damit Aufmerksamkeit, die ich nicht haben wollte bekommen würde. Also ließ ich es lieber sein und rannte wieder nach Hause um Edward zu holen.
Dort angekommen riss ich die Tür auf und stürmte hinein.
Alle starrten mich verwirrt an, doch ich redete schon los.
“Edward, du musst mitkommen. Ich bin an ein Schloss gekommen, die Tür war aber zu und ich wollte keine Aufmerksamkeit erregen indem ich sie aufbrechen würde.
Bitte. Es tut mir leid was ich gesagt habe, nur komm mit?!”
Ich musste mich nicht wiederholen, denn sofort sprang Edward auf und wir rannten gemeinsam raus in den inzwischen regnenden Nachmittag.
Auf dem weg wollte Edward noch einmal genau wissen was passiert war. Ich erklärte es ihm und fragte mich insgeheim warum er einfach nach Hause gegangen war und nicht mit mir kam. Aber das wollte ich ihn wann anders fragen. Denn dazu hatten wir jetzt keine Zeit.

Kapitel 4.
Als wir wieder beim Schloss ankamen, zögerten wir nicht hin zu rennen, so wie ich vorher.
Ich hatte eigentlich gedacht Edward würde die Tür irgendwie mit einem Baum oder so aufbrechen, doch er sagte nur zu mir: “Gibst du mir bitte mal eine Haarklammer von dir.”
Verwirrt gab ich ihm eine und war froh das Alice am Morgen darauf bestanden hatte, dass ich mir meine Haare zurecht machte.
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als die Tür mit einem leisen Knarren auf ging.
Ich starrte erst die offene Tür, dann Edward und dann wieder die Tür an.
“Man lernt wie man eine Tür aufmacht wenn man so lange lebt wie ich”, meinte Edward mit leichtem Tadel.
Er hielt mir die Hand hin und wir gingen zusammen rein.
In dem Schloss sah es noch schöner aus als es von außen eh schon war. Überall hingen Wandteppiche und mitten im Raum baumelte ein großer Kronleuchter von der Decke.
Doch das interessierte mich im Moment nicht wirklich. Denn es roch komisch und das war das einzige auf das ich mich konzentrieren konnte.
Es roch… Ich war mir sicher das ich diesen Geruch kannte.
Statt noch weiter zu grübeln fragte ich Edward: “Edward, woher kenne ich diesen Geruch?”
Er antwortete mir nicht gleich; er war noch zu sehr damit beschäftigt verwirrt aus zusehen.
“Edward?”
Endlich regte er sich wieder. “Du kennst diesen Geruch weil er zu Tanja und Kate gehört!”
Beinahe hätte ich geschrien. Tanja und Kate hatten uns im Vergangenen Winter geholfen als die Volturi kamen um uns zu töten. Was zum Teufel wollten die von Renesmee?
“Denkst du das sie vielleicht auch gefangen worden sind?”, fragte ich, weil ich nicht wahr haben wollte das die beiden Denali Schwestern Renesmee mit Hilfe von einem anderem Vampir Mann gefangen genommen hatten.
Meine aufrichtigen Gedanken wurden zerstört als Edward sagte: “Riech doch mal. Was fällt dir dabei auf?”
Ich roch einmal und stockte. “Oben sind oder waren Kate und Tanja. Und im Keller sind Jacob und Renesmee?”
Edward nickte leicht.
“Und warum stehen wir hier dann noch herum?”, jetzt wurde ich etwas lauter.
“Sch… Komm, wir gehen runter.” Edward ließ sich echt nicht aus der Ruhe bringen. Wie schaffte er das nur?
Kaum hatte Edward das gesagt rannte ich auch schon - so leise wie möglich - in den Keller.
Dort angekommen sah ich die Renesmee und Jacob sofort.
Sie saßen im hintersten Kerker und sahen sehr traurig aus.
Ich rannte auf sie zu, rüttelte an den Stäben und versuchte den Kerker aufzubrechen, doch ich hatte mich zu früh gefreut. Die Stäbe waren fest verschlossen. Wahrscheinlich irgendein Vampir abwehrender Stoff.
Renesmee und Jacob die bis jetzt nach unten geschaut hatten, guckten jetzt nach oben. Sobald Renesmee mich erspäht hatte sprang sie auf und rannte auf mich zu, wir nahmen uns an der Hand und wir sagten beide im selben Moment: “Es tut mir ja so leid!”
Dann mussten wir lachen.
Ich versuchte es noch einmal. “Renesmee, Schatz, es tut mir ja so leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich weiß auch nicht warum ich deine Kette weggeworfen habe. Es tut mir so leid!” Ich stockte und musste leise schluchzen.
Renesmee legte mir eine Hand auf die Wange und tröstete mich ohne Worte. Als ich aufhörte, zeigte sie mir das sie nicht mehr böse auf mich war.
Jacob, der bis jetzt uns nur zugehört hatte, meinte jetzt: “Es bringt nichts am Gitter zu rütteln. Ich habe es schon probiert. Auch als Wolf.”
Und in diesen Moment war mir alles klar. Ich war nicht mehr wütend auf Jacob oder Renesmee, seit ich die Kette in den Fluss geworfen hatte. “Die Kette ist der Schlüssel!”
Edward, der jetzt neben mir stand, schaute mich verwirrt an und fragte: “Was meinst du?”
“Ich war wütend auf Jacob und auch auf Renesmee wenn die Kette in meiner Nähe war. Und jetzt ist die Kette nicht mehr da, und ich bin nicht mehr wütend. Die Kette ist der Schlüssel! Warum auch immer.”
“Hmm… Das kann sein. Aber ich finde wir sollten uns jetzt mehr darum kümmern wie wir Jacob und Nessie hier raus bekommen. Denn wenn wir es nicht schaffen…”
Edward konnte nicht weiter sprechen, denn in diesem Moment kamen Kate und Tanja runter. Und wir konnten uns nicht verstecken weil es hier nichts zum verstecken gab.
Als die beiden unten waren und uns erblickten, riefen Tanja und Kate wie aus einem Mund: “Stehen bleiben und nicht bewegen!” Wir wären sowie so nicht weggerannt und jetzt konnten wir es erst recht nicht, weil in diesem Moment ein Gitter herunter und versperrte die Treppe.
Also blieben wir da wo wir waren und Tanja und Kate kamen näher, bis sie direkt vor uns standen.
Dann sagte Edward ganz leise und ohne das man merkte das er sehr nervös war: “Tanja, Kate, wie schön euch zu sehen. Ich dachte nur das es vielleicht an einem anderem Ort wäre. Also was soll das hier?”
Tanja lächelte, als wären wir da um einen schönen Tag mit Kaffee und Kuchen zu verbringen, und antwortete: “Nett das du fragst. Ich erkläre es euch. Wie ihr wisst ist Irina letzen Winter gestorben oder besser gesagt getötet worden. Wir waren mehrer Wochen deprimiert gewesen und als wir uns ungewollt daran erinnert hatten, fiel uns wieder ein wer Schuld daran war. Renesmee!” Sie starrte Renesmee böse an. “Und wir haben uns geschworen uns an euch zu rächen. Besonders an Renesmee!”
Plötzlich, ohne das Edward und ich etwas ahnten, gab sie Kate ein Zeichen, sie ging einen Schritt zur Seite und weil ich Angst hatte, dass sie Renesmee etwas tun würde sprang ich auf sie zu. Edward hatte wohl die selbe Befürchtung und machte das selbe. Doch wir hatten die Folgen nicht durchdacht. Kate sprang direkt in eine Zelle rein und wir hinterher. Dann war sie so schnell wieder draußen das wir nicht schnell genug reagieren konnten. Und dann ging ein weiteres Gitter runter und wir waren wie Mäuse im Käfig gefangen.
Tanja und Kate liefen lachend hoch und wir saßen nun fest.

Kapitel 5.
“Wir können doch mit deinem Handy Alice eine Sms schreiben, damit sie zu uns kommen kann”, kam mir dann in den Sinn.
“Die Idee hatte ich auch schon, doch das würden Tanja und Kate hören.”
Ach ja, das hatte ich ganz vergessen. Die beiden konnten ja auch super gut hören und riechen und… Na ja, war ja auch egal.
“Aber du kannst dein Handy ja stumm stellen. Und wenn sie runter kommen und fragen was los ist, dann sagen wir, der Akku ist leer”, flüsterte ich dann so leise, das Jacob sich in unsere Richtung beugte um meinen Plan zu hören.
Da Edward gegen mein Argument nichts sagen konnte, zückte er sein Handy und schaltete es stumm.
In diesem Moment kamen Tanja und Kate runter und wir dachten das sie unseren Plan durchschaut hatten, doch Kate sagte nur grinsend: “Wir gehen jagen und sind ungefähr in einem Tag wieder da. Lauft uns nicht weg. Nicht das ihr eine Wahl hättet.”
Beide lachten, dann rannten sie davon.
Ich musste zugeben, dass es nicht besser kommen könnte.
Wir lauschten und als wir hörten wie die riesige Tür zufiel, holte Edward sein Handy wieder raus und schrieb die Sms an Alice.

Hallo Alice.
Wir haben ein mächtiges Problem.
Wie du sicher weißt, ist Renesmee weggelaufen und wir und Jacob hinterher. Wir haben sie auch gefunden. Die beiden waren in einem Kerker eingesperrt. Wir sitzen jetzt auch in einem.
Bitte holt uns so schnell wie möglich raus.
Ich müsst nur unserer Spur folgen. Sie ist nicht zu verfehlen. Kommt schnell! Edward.

Edward schickte die Sms ab und bald darauf kam auch schon die Antwort.

Was, das ist nicht dein Ernst?!
Okay, wir kommen sofort!
Haltet durch!
Alice

Jetzt konnten wir nur noch warten. Warten und hoffen.
“Was ist wenn sie nicht…” Ich konnte nicht weiter reden, denn plötzlich küsste Edward mich leidenschaftlich und erstickte meine Befürchtungen damit.
Für einen Moment konnte ich meine Angst ein wenig stillen, doch sobald Edward mich wieder zu Wort kommen ließ vollendete ich meinen Satz. “Was ist wenn Sie nicht kommen und wir für immer hier festsitzen. Tanja und Kate werden uns sicher nichts zu trinken geben oder uns freilassen.” Bei den letzten Worten versagte meine Stimme und es war gut das Edward mit den Mund zuhielt, damit ich weder noch mehr sagen, noch schluchzen konnte.
“Das wird nicht passieren, Liebste. Sie werden kommen und uns retten. Wir werden befreit!”
Ich nickte leicht, konnte mich aber mit seiner Zuversicht anfreunden.
Ich hatte nicht mehr daran gedacht, dass Renesmee und Jacob in der Zelle neben uns war, und war deshalb um so mehr erschrocken als Renesmee plötzlich sagte: “Mama? Wieso hast du eigentlich meine Kette weggeworfen?”
Ich blickte Renesmee eine Sekunde lang in die Augen und sagte dann: “Ich weiß es nicht meine Süße. Immer wenn ich bei dir und bei deiner Kette war, überkam mich diese Wut.
Und als ich dich schlafen sah, hatte ich mich nicht unter Kontrolle. Dann habe ich ohne darüber nachzudenken deine Kette in den Fluss geworfen. Und als du dann weggelaufen bist” Ich zuckte kurz zusammen. “Bin ich sofort zum Fluss gelaufen, konnte aber die Kette durch den vielen Schlamm nicht finden. Oh, Renesmee, es tut mir ja so leid. So etwas wird nie wieder vorkommen; das verspreche ich dir!”
Ich fing leise an zu schluchzen.
Renesmee stand auf und lehnte sich an die Wand, die zwischen uns lag.
“Ach Mama. Ich bin nicht mehr sauer auf dich.”
Ich kam ebenfalls auf die Wand zu und meinte: “Wenn ich könnte würde ich dich in den Arm nehmen, aber in unserer Situation ist das nicht so einfach.” Ich und Renesmee lachten leise.
Ich sank zurück und musste wieder daran denken das Alice vielleicht zu spät kam.
“Sie werden uns retten, oder Edward?”
“Da bin ich mir sicher”, antwortete mit leichter Ungewissheit.
In diesem Moment ging oben die Tür auf.
“Tanja”, flüsterte ich, doch nach einer halben Sekunde wurde mir durch den vertrauten Geruch klar, dass es Alice, Emmett und Carlisle waren.
Die Drei kamen runter und liefen sofort auf uns zu.
Ich sprang auf und im nächsten Moment stand auch Edward.
Alice rannte das letzte Stück auf die Zelle zu, legte die Hände an das Gitter, seufzte und sagte leise: “Ich bin ja so froh euch zu sehen!”
Ich entgegnete ihr: “Ich auch. Ich dachte schon, dass wir hier nie wieder heraus kommen.”
Nun mischte Emmett sich ein. “Ich will euch ja nicht stören, aber wie sollen wir das Gitter aufbekommen? Aufbrechen fällt nämlich schon einmal aus.”
Ich hatte es nicht bemerkt, doch Emmett stand jetzt auch an der Gitter Tür von Renesmee und rüttelte an den Gittern. Nichts passierte.
“Wie wäre es wenn ihr nach einem Schalter sucht?”, meinte ich dann vorsichtig.
Keiner konnte gegen meine Idee etwas sagen und deshalb suchten sie sofort wie die Bekloppten.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, doch irgendwann sah ich Carlisle an der Wand stehen, es machte klick und die Gitter gingen hoch.
Wir rannten raus, ich lief sofort auf Renesmee zu und umarmte sie fest. Dann rannten wir so umschlungen schleunigst nach Hause.
Sobald wir zu Hause ankamen, nahm Esme mich in den Arm und flüsterte mir uns Ohr: “Oh, Bella. Ich hatte solche Angst, dass wir euch nie wieder sehen.”
Ich lächelte sie an, sagte jedoch nichts weiter.
Auf einmal tippte mich jemand von hinten an. Ich drehte mich langsam um und sah in Renesmees leicht grünes Gesicht. “Mama, können wir ins andere Zuhause gehen? Ich fühl mich nicht so gut.”
Aber natürlich können wir gehen. Kommst du mit Edward?”, antwortete ich liebevoll.
Edward nickte nur und dann gingen wir in unser kleines Häuschen. Auf dem Weg dorthin überlegte ich, was Kate und Tanja wohl gerade machten. Bestimmt waren - wenn sie schon wieder da waren - total sauer und wollte nun noch mehr Rache.
“Was denkst du, machen Tanja und Kate gerade?”
Edward schaute mich kurz verwirrt an und sagte dann: “Ich denke das sie jetzt noch jagen sind. Aber sobald sie nach Hause gehen und merken das wir nicht mehr da sind, werden sie sich einen Plan überlegen. Doch Alice wird uns warnen bevor sie kommen werden. Da bin ich mir sicher!”
Und dann waren wir auch schon da.
Ich brache Renesmee sofort ins Bett, weil sie inzwischen krank aussah.
Nach ein paar Stunden, als Edward und ich gerade verschlungen auf unserem Bett lagen, kam Renesmee mit grünem Gesicht aus ihrem Zimmer gestürzt und nuschelte: “Mama, Papa, mir ist schlecht!”
Dann presste sie ihre Hand auf den Mund und rannte in Richtung Bad.
Schnell liefen Edward und ich ihr hinterher, ich hielt ihr Haar nach hinten - wie Edward es vor Zwei Jahren bei mir gemacht hatte als ich bemerkte das ich schwanger war - und Renesmee übergab sich heftig.
So standen wir noch eine viertel Stunde und als Renesmee dich endlich wieder aufrichtete, fragte ich sie: “Geht es wieder?”
“Ja, ich glaube schon.”
“Weißt du, warum du dich übergeben musstest?”
“Tanja hat mich im Kerker gezwungen so was komisches zu essen. Wahrscheinlich deshalb.”
Tanja… Ich knurrte leise.
Ich brachte Renesmee wieder ins Bett, setzte mich neben sie und verbrachte die Nacht dort um schnell wieder reagieren zu können, falls sich Renesmee noch einmal übergeben musste.

Kapitel 6.
Nach ein paar Tagen ging es Renesmee wieder gut und wir saßen im großem, weißem Haus, als Edward Alice plötzlich ansah und meinte: “Das ist eigentlich keine so schlechte Idee.”
Ich schaute ihn verwirrt an und merkte nach nicht mal einer Sekunde, dass es die anderen auch machten.
“Was ist los, Edward? Erkläre es uns.”, sagte Carlisle dann.
“Alice hatte eine Vision, dass es heute noch gewittern wird. Und dann dachte sie, dass wir ja mal wieder Baseball spielen könnten. Wärt ihr damit einverstanden?”
“Ja, sicher. Ich habe ja bis jetzt nur zugeschaut und nicht mitgemacht, also warum nicht?”, erwiderte ich begeistert.
Die anderen schienen auch nichts dagegen zu haben, deshalb gingen wir sofort auf die große Lichtung, an der schon so viele Erinnerungen hingen.
Ich setze Renesmee auf einen Felsen und gesellte mich zu den anderen.
Mitten im Spiel kam plötzlich wieder dieser Mann auf die Lichtung und hinter ihm noch andere.
Männer wie Frauen.
Und zwei davon waren Tanja und Kate!
Der Anblick der anderen Vampire schockte mich. Ihre Augen waren Rubinrot. Wie die Armee die Viktoria zusammen gestellt hatte.
Damit Renesmee nicht allein dastand, rannte ich zu ihr - Die anderen direkt hinter mir - und nahm sie hoch.
Nun standen wir zu Neunt gegenüber Zwölf anderen.
Und in diesen Moment rief Tanja frech zu uns rüber: “Ihr habt wohl gedacht das ihr und los seit?! Aber da habt ihr euch zu früh gefreut!”
Auf einmal trat Carlisle vor und meinte leise: “Tanja, Kate. Schön euch mal wieder zu sehen. Und ich bitte euch. Können wir nicht verhandeln, oder ähnliches?”
Ich hätte es wissen müssen. Carlisle war wie immer nett zu anderen, selbst wenn sie uns umbringen wollten.
Kate und Tanja lächelten nun nicht mehr.
“Hier gibt es nichts mehr zu verhandeln! Wegen eurem kleinem Engel Renesmee ist Irina tot, und wir werden für sie kämpfen!”, rief Kate und wurde richtig wütend.
“Aber, aber. Wir wollen doch niemanden verletzen”, meinte Jasper jetzt und ich merkte wie er seine Gabe einsetzte und damit bewirkte, das die beiden uns nicht angriffen.
Doch wir hatten nicht daran gedacht das es ja noch andere Vampire gab.
Und in diesem Moment stürzte sich ein Vampir von hinten auf Edward. Ich schrie, setzte Renesmee neben Rosalie - die neben mir stand - und rannte auf Edward zu, der jetzt wie wild geworden umher wirbelte und versuchte den Vampir abzuwerfen.
Ich riss den Vampir von Edwards Rücken und warf ihn in den Wald.
Es war so wie bei den Volturi im letzten Winter.
Tanja und Kate warteten bis wir abgelenkt waren und sie einen Grund zum angreifen hatten.
Sobald der Vampir im Wald verschwunden war, konzentrierten sich alle wieder auf Tanja, Kate und die anderen Vampire.
“Ihr wisst, dass das nicht sein muss!”, erklärte Carlisle immer noch ruhig.
Jetzt waren die beiden wieder richtig wütend.
“Doch, Carlisle, es muss sein. Denn ihr werdet alle die ach so tolle Renesmee beschützen.”
Nun konnte ich mich nicht mehr zurück halten, und knurrte einmal laut.

Ich war es, die denn Kampf auslöste.
Mir war klar das Kate es mit ihrer Gabe mit jedem von uns aufnehmen könnte, deshalb sagte ich: “Ich übernehme Kate! Mir kann sie nichts anhaben.”
Sobald Tanja und Kate das hörten, konnte man sie nicht mehr aufhalten.
Tanja stieß einen hohen Pfiff aus und die Neugeborenen samt Tanja und Kate rannten auf uns zu.
Erst in diesem Moment wurde mir klar, dass ich gar nicht wusste wie man gegen Neugeborene kämpfte. Ich hatte nur noch schwache Erinnerungen daran, wie Jasper den anderen gezeigt hatte, wie man gegen sie kämpft. Und das meiste hatte ich durch meine menschlichen Sinne nicht verstanden.
Deshalb zögerte ich nur die Neugeborenen anzugreifen, nicht Tanja und Kate.
Erst Kate…
Sie versuchte als erstes mich mit ihrer Gabe zu schlagen.
Vergeblich…
Schon kurz nachdem sie merkte das sie immer noch nicht durch mein Schild durchdringen konnte, ging sie zum normalen Kampf über.
Es war ein Kinderspiel Kate Meter weit in den Wald zu schleudern.
Dann wandte ich mich zu Tanja…
Sie hatte keine besondere Gabe, aber es war ein wenig schwieriger, als bei Kate.
Doch nach einer Weile und ein paar Körperteilen weniger, die an Tanja hingen, zeriss ich sie endgültig und warf die Einzelteile auf einen Haufen.
Ich drehte mich zu den anderen um und sah, das sie schon alle anderen Vampire zerrissen auf einem Haufen lagen.
Jetzt wurde mir klar, dass ich gerade eben ein Teil meiner Familie getötet hatte.
“Seit ihr böse auf mich? Ich habe Tanja umgebracht. Sie war ein Teil unserer Familie”, fragte ich unsicher.
Edward kam auf mich zu und legte einem Arm um mich. “Nein, es ist okay. Die hat sich gegen unsere Familie verschworen. Das heißt das sie nicht mehr richtig dazu gehört. Keiner ist dir böse!” Das beruhigte mich ein wenig.
In diesem Moment hörten wir das jemand kam.
Automatisch drehte ich mich zu Renesmee und sah wie ein Vampir - vermutlich der, den ich in den Wald geschleuderte hatte - auf Renesmee zu ging.
Ich dachte nicht lange darüber nach und rannte auf ihn zu und riss ihn von Renesmee weg.

Ich sah den Schlag nicht kommen.
Ich spürte ihn nur.
Ein harter Schlag, der mich in den Wald katapultierte.
Dort blieb ich liegen…
Als ich aufwachte, standen alle Cullens, wie schon einmal, um mich herum.
Dann fragte Esme vorsichtig: “Liebling, alles in Ordnung?”
Ich rieb mir den Kopf, sagte jedoch nichts weiter.
Plötzlich lachte Emmett laut und als er wieder reden konnte, gluckste er: “Du bist wirklich der tollpatschigste Vampir der Welt!”
Ich beachtete ihn nicht weiter, sondern fragte, mehr an Edward gerichtet: “Wo ist Renesmee? Ist sie…” Ich konnte nicht mehr weiter reden. Ich hatte zu viel Angst.
Aber Edward antwortete nur: “Alles ist gut. Renesmee ist bei Jacob zu Hause.”
Ich lächelte froh. Dann wurde sie also nicht verletzt.
Ich sprang auf und wäre fast wieder hingefallen, da mir immer noch ein wenig schwindelig war, hätte Alice mich nicht aufgefangen.
“Ganz sachte Bella. Sonst kannst du dir die nächsten tausend Jahre die dümmsten Sprüche von Emmett anhören!”
Ich kam wieder auf die Füße, schaute Emmett einmal unbehaglich an und sagte dann: Ich gehe Renesmee abholen. Bin sofort wieder da.”
Und damit schoss ich in Richtung Reservat.
Auf dem Weg dorthin überlegte ich, ob Jacob eigentlich noch wütend auf mich war. Ich hatte seit wir gefangen waren nicht mehr mit ihm geredet.
Das könnte gut möglich sein.
Als ich im Reservat ankam, klingelte ich sofort und als Billy mir aufmachte, sagte er lächelnd: “Hallo Bella. Du möchtest doch bestimmt zu Nessie. Sie ist in Jacobs Zimmer. Geh doch zu ihnen.”
“Danke”, meinte ich nur und lief an ihm vorbei.
Ich klopfte, machte die Tür auf und ging rein.
Beide schauten von den Actionfiguren, mit denen sie spielten, auf und Renesmee kam auf mich zu. Dann umarmte sie mich, ich guckte zwar verwirrt, schlang die Arme aber ebenfalls um sie.
Als sie mich wieder losließ sagte ich zu Jacob: “Kann ich mit dir kurz reden?”
“Klar. Nessie bleibst du kurz mal hier? Wir kommen gleich wieder,” antwortete er, leicht an uns beide gewand.
Renesmee nickte und spielte weiter mit den Actionfiguren.
Jacob führte mich auf seine Terrasse und drehte sich wieder zu mir um.
“Also. Was ist los?”
“Erst einmal. Sind das deine Actionfiguren?” Ich lachte einmal kurz. “Und dann wollte ich dich fragen ob du noch wütend auf mich bist, weil ich dies Kette die du Renesmee geschenkt hast, in den Fluss geworfen habe.”
Jacob lächelte. “Erst einmal. Ja es sind meine Figuren. Ich konnte mich von ihnen einfach nicht trennen. Und dann. Nein, ich bin nicht sauer auf dich. Das war ich am Anfang ein wenig, aber dann hast du erklärt das dir es wirklich leid tut. Dann ist meine Wut verflogen.”
Ich atmete erleichtert auf und wir gingen zurück zu Renesmee.
“Komm, Schätzchen, wir gehen nach Hause”, sagte ich dann zu Renesmee.
Sie aber schaute mich nur an, lief auf mich zu und hielt ihre Hand an meine Wange.
Als sie mich wieder losließ musste ich lachen.
“Frag Jacob doch selbst”, meinte ich unter lachen.
Renesmee zuckte die Schultern und wandte sich an Jacob.
“Jakie, darf ich deine Figuren behalten?”
Jacob lachte ebenfalls und gab zurück: “Okay, Nessie. Aber ich will das sie Heil bleiben! Verstanden?”
Renesmee nickte unbehaglich und Jacob tätschelte ihr den Kopf. Dann nahm ich sie an die Hand und wir sausten auf dem schnellsten Weg nach Hause.

Kapitel 7.
Im großem Haus angekommen, musste ich - aus welchem Grund auch immer - fast lachen.
Alle saßen dort, als wäre nichts passiert.
Alice, Jasper und Edward saßen auf dem großen, weißem Sofa, Carlisle und Esme am Tisch und schauten sich einen Atlas an und Rosalie und Emmett und hörte ich irgendwo oben rumlungern.
Noch bevor ich richtig im Haus war, fragte ich: “Was ist passiert, nachdem ich in den Wald geflogen bin?”
Alice war die, die antwortete. “Wir haben gekämpft, Renesmee beschützt und alle Vampire besiegt. Alle bis auf Kate. Als du sie in den Wald geworfen hast, ist sie nicht wieder zurück gekommen. Wir wissen nicht wo sie ist!”
Ich starrte die mit offenem Mund an und stotterte: “Kate ist… Kate ist noch am Leben? Ihr habt sie nicht zur Streck gebracht?”
Alle schüttelten den Kopf.
Das gab für mich irgendwie keinen Sinn.
“Nein, ihr habt sie getötet, oder Nein, ihr habt sie getötet?”
Jetzt war es Jasper der antwortete und dabei amüsiert aussah. “Nein, wir haben sie nicht getötet. Das hat Alice dir vor drei Sekunden erklärt.”
Ich nickte.
In diesem Moment gähnte Renesmee ausgiebig und döste kurz darauf auf meinem Arm ein.
Deshalb entschlossen sich Edward und ich, sie in unser Häuschen zu bringen.
Auf dem Weg dorthin dachte ich darüber nach was Kate jetzt wohl unternehmen würde, jetzt wo Tanja auch gestorben war.
“Was denkst du macht Kate jetzt mit uns?”
Edward schaute mich an und antwortete: “Ich weiß es nicht. Sie wird sich sicherlich rächen wollen. Aber was sie machen wird, weiß ich, beim besten Willen nicht!”
Damit begnügte ich mich und fragte nicht weiter.
Wir kamen an unserem Häuschen an, und ich merkte, wie früher mit Edward, das ich nicht genug bekommen konnte.
Es überwältigte mich immer wieder, wie das Haus gebaut war, die alten Steine, die Rosen die akkurat und doch wild wuchsen, den kleinen Garten mit unserem eigenen Ocean.
Alles in allem ein wundervolles Häuschen.
Ich schloss auf und wir gingen rein.
Ich lief sofort in Renesmees Zimmer, um sie ins Bett zu bringen.
Nachdem ich es geschafft hatte, dass Renesmee im Schlafanzug in ihrem Bett lag, ging ich zu Edward in unser Schlafzimmer.
Er lag auf unserem Bett, ohne Pullover und sah einfach umwerfend aus.
Schnell legte ich mich zu ihm und wir waren sofort in Stimmung, um für eine Nacht alles zu vergessen.
In kürzester Zeit zogen wir uns aus und gaben uns unseren Gefühlen hin.
Edward küsste mich leidenschaftlich und ich dachte, er wollte mich nie wieder loslassen. Das wäre aber auch völlig in Ordnung für mich.
Doch nach einigen Stunden, bemerkte ich, dass es langsam hell wurde.
Ich löste meine Lippen kurz von seinen und murmelte: “Renesmee wird bald aufwachen. Wir sollten aufstehen.”
Edward seufzte, küsste mich noch einmal intensiv und zog mich hoch.
Wir gingen zusammen in das große Ankleidungszimmer, dass Alice an das kleine Häuschen anbauen lassen hatte und an das ich mich selbst nach einem Jahr nicht gewöhnt hatte und zogen uns das erstbeste, was wir finden konnten an.
Dann ging ich rüber zu Renesmee und schaute ob sie schon wach war.
Tatsächlich saß sie schon aufrecht in ihrem Bett und guckte mich an, als ich zu ihr rein kam.
“Hey, Süße, warum bist du schon wach? Und wie lange den?”, fragte ich sie dann.
“Ich bin gerade aufgewacht, weil ich gehört habe wie du deinen Schrank aufgemacht hast. Dann habe ich mich hingesetzt.”
Oh, tut mir leid das ich dich aufgeweckt habe.”
“Nein, nein nicht schlimm.”
Ich seufzte einmal erleichtert.
Dann ging ich auf sie zu und hob sie aus ihrem Bett.
Renesmee legte mir ihre Hand an die Wange und ich sah in ihren Gedanken das sie mal wieder
Hunger - oder um es besser auszudrücken
Durst - hatte.
Ich schüttelte lächelnd den Kopf, hielt ihr eine Hand hin und meinte: “Na, dann komm. Gehen wir jagen. Und danach zu deinem Opa!”
Renesmee sprang sofort auf und suchte sich die erst besten Klamotten zusammen.
Dann rannten wir, ohne Edward bescheid zu sagen, raus und suchten Beute.
Als wir nichts fanden, sagte ich zu Renesmee: “Wie wäre es, wenn wir mehr in Richtung Berge gehen würden? Vielleicht finden wir einen Puma oder so was ähnliches.”
Renesmee nickte und wir sausten wieder los.
Nach weiteren Kilometern nahm ich die Fährte eines Pumas auf und rannte ihr hinterher.
Schon nach wenigen Minuten sah ich ihn und stürzte mich, ohne darüber nachzudenken auf ihn.
Nachdem ich den Puma erlegt hatte, brachte ich ihn zu Renesmee die etwas abseits stand und meinte: “Hier, trink. Ich suche mir später etwas.”
Renesmee ließ sich das nicht zweimal sagen und biss sofort in den Hals des Pumas und hatte ihn in kürzester Zeit leer getrunken.
Sie schmiss den toten Körper mühelos mehrere Meter in den Wald und nahm meine Hand.
Renesmee wollte jetzt zu Charlie.
“Na gut, gehen wir. Los, wir müssen nur deinem Dady bescheid sagen. Vielleicht möchte er ja mitkommen.”
Renesmee nickte und wir schossen wieder in Richtung nach Hause.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.12.2011

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