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Weihnachten mal anders

 

Es war ein ganz besonderes Weihnachten für mich in diesem Jahr. Mein Freund Kurt hatte zu meiner Freude zu einer Party in seinem Garten eingeladen. Dort hatte er einen großen Pool.

 

„Er ist aber nicht geheizt, ganz im Gegenteil“, erklärte er, als ich dort eintraf. Ich stand da in meiner Badehose und zitterte. Was meinte dieser hinterfotzige Kerl damit? Ich hätte jetzt auch in meiner Stube sitzen können, in der es mollig warm war. Stattdessen sah ich zu meinem Entsetzen, dass Eiswürfel in seinem Pool schwammen. Mehrere fettleibige junge Mädchen tummelten sich schon darin. Das gefiel mir nicht. Ich stand zwar nicht auf magersüchtige Frauen, aber das war des Guten zu viel.

 

„Sorry, das mache ich nicht mit“, sagte ich trotzig. Wenn jetzt noch jemand Last Christmas von Wham gesungen oder aufgelegt hätte, wäre ich aber wirklich ausgerastet. Dazu kam es zwar nicht, aber einer der Frauen kam auf mich zu, mit Handschellen und legte sie mir um, ehe ich das verhindern konnte. Die Frau war allerdings ziemlich attraktiv. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt.

 

Sie warf mich ins eiskalte Wasser, unter dem Gejohle der anderen. Die hatten offensichtlich ihren Spaß. Ich nicht. Da half auch nicht der Glühwein, den Kurt mir anbot. Ich flüchtete halb nackt aus dem Wasser und lief zu meinem Fahrrad, das ich vor dem Haus abgestellt hatte. So schnell, wie ich konnte, raste ich nach Hause. Leider rutschte ich an der nächsten Straßenecke aus und fiel hin. Mit den Handschellen konnte ich schlecht das Gleichgewicht halten.

 

Als die Polizei kam, war ich in Erklärungsnot. Die glaubten mir nicht. Eine Stunde später fuhr man mich zu Kurts Garten. Die Party war unterdessen beendet und das Wasser abgelassen.

 

Dieses Weihnachten werde ich nicht vergessen. Ob Kurt noch mein Freund ist, überlege ich mir noch.

 

 

 

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 03.12.2023

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