Der Sportbuzzer-Cup Hannover ist ein Turnier der hiesigen Amateur-Fußball-Mannschaften, an der alle Teams teilnehmen, angefangen von der Oberliga (5. Liga) bis hinunter zur untersten Kreisklasse. Er wird jeweils im Sommer und im Winter ausgetragen, also auf dem Feld und in der Halle. Reizvoll dabei ist, dass sich Mannschaften und deren Fans begegnen, die bedingt durch die Klassenunterschiede, sonst niemals aufeinandertreffen.
Beim Pokal im Jahre 2015, habe ich, weil ich gerade Urlaub hatte, mir möglichst viele Spiele angesehen. Fast jeden Tag suchte ich mir einen Verein aus, auf dessen Gelände jeweils zwei Spiele ausgetragen wurden, allerdings mit verkürzter Spielzeit von zweimal dreißig Minuten.
Ein Spieltag sollte mir in besonderer Erinnerung bleiben, aber nicht wegen der Fußball-Spiele sondern durch das, was danach geschah. Es war beim SV Croatia, ein kroatischer Verein, wie der Name schon vermuten lässt. Dort gab es neben Bratwurst auch noch Cevapcici, welche sehr lecker waren. Das Vereinsgelände ist in Hannover-Anderten. Man erreicht den Platz von der Endhaltestelle der Stadtbahn über einen langen, unbefestigten Feldweg. Die ersten Herren spielen in der Bezirksliga.
Gegen Ende des zweiten Spieles gab es einen kräftigen Wolkenbruch. Es schüttete wie aus Eimern. Folgerichtig wurde das Spiel unterbrochen. Die Zuschauer flüchteten in die Vereinsgaststätte, so auch ich. Dort herrschte eine angenehme, lockere Stimmung, zumal der heimische Verein das erste Spiel zuvor gewonnen hatte. Nach gut zehn Minuten hörte der Regen auf und das Spiel konnte fortgesetzt werden. Wir gingen zurück, um uns den Rest anzusehen.
Da es allmählich dunkel wurde, machte ich mich auf den Heimweg. Der Feldweg war ziemlich aufgeweicht, nahezu matschig. Rechts von mir war ein Wald, links ein abgeerntetes Feld. Und dann sah ich es! Auf den Weg waren Hunderte von hässlichen, pechschwarzen Nacktschnecken. Das fand ich wirklich eklig. Schnecken mochte ich noch nie, eine einzige war schon schlimm genug, aber das waren Unmengen. Ich musste aber in diesen Weg langgehen, um zur Haltestelle zu gelangen.
Wie bereits erwähnt, war es schon dämmrig. Es war äußerst schwierig, im Halbdunklen alle Schnecken zu sehen. Ich wollte ja keinesfalls auf eine drauf treten. Nicht aus Mitleid, sondern aus Ekel. Wenn ich mir vorstellte, die Überreste dieses schleimigen Etwas unter meinen Schuhsohlen zu haben, wurde mir schlecht. Der Weg schien kein Ende zu nehmen. Wenn Gänse oder Enten in der Nähe gewesen wären, wäre das ein Festmahl für diese gewesen. Doch das war nicht der Fall.
Nach endloser Zeit hatte ich das Ende des unbefestigten Weges erreicht. Auf dem asphaltierten Stück danach war diese Invasion der Nacktschnecken beendet. Erleichtert lief ich zur Haltestelle und stieg in die Bahn. So endete dieser schöne Abend bei einem sympathischen Verein mit einem Horrorerlebnis für mich. Wann immer ich etwas über den SV Croatia lese oder höre, muss ich daran denken.
Nacktschnecken werden üblicherweise von Menschen nicht verspeist, aber Weinbergschnecken schon. Diese würde ich niemals essen. Mir wird schon schlecht, wenn neben mir jemand diese bestellt und mit Appetit isst.
Bildmaterialien: www.mein-gartenexperte.de
Tag der Veröffentlichung: 01.08.2021
Alle Rechte vorbehalten