Facebook hat es ja gern, wenn man sich dort mit vollem, realem Namen anmeldet. Nun, unser westliches Nachbarland (ohne das wir zur WM fahren) hat ja seit geraumer Zeit ein neues Oberhaupt. Es sei hier verraten, dass er offiziell „Willem König der Niederlande, Prinz von Oranien-Nassau, Jonkheer van Amsberg, Graf von Katzenelnbogen, Graf von Vianden, Graf von Diez, Graf von Spiegelberg, Graf von Buren, Graf von Leerdam, Graf von Culemborg, Marquis von Veere und Vlissingen, Baron von Breda, Baron von Diest, Baron von Beilstein, Baron der Stadt Grave und des Cuyker Landes, Baron von IJsselstein, Baron von Cranendonk, Baron von Eindhoven, Baron von Liesveld, Erb- und Freiherr von Ameland, Herr von Borculo, Herr von Bredevoort, Herr von Lichtenvoorde, Herr von ´t Loo, Herr von Geertruidenberg, Herr von Klundert, Herr von Zevenbergen, Herr von Hoge und Lage Zwaluwe, Herr von Naaldwijk, Herr von Polanen, Herr von St. Maartensdijk, Herr von Soest, Baarn und Ter Eem, Herr von Willemstad, Herr von Steenbergen, Herr von Montfort, Herr von St. Vith, Herr von Bütgenbach, Herr von Dasburg, Erbburggraf von Antwerpen“ heißt.
Das toppt sogar die Namensführung unseres ehemaligen Verteidigungsministers. Facebook hätte bei diesem Account doch arge Probleme, und der arme Kerl bräuchte viel Tinte, wenn er mit seinem vollständigen Namen unterschreiben müsste. Das muss ja zum Glück nicht bei diesem Netzwerk. Manche mogeln aber auch bei ihrem Account und nennen sich nach ihrer Heimatstadt oder schreiben den Namen rückwärts. Nein, nicht dass sie sich mit dem Rücken an den Computer setzen und tippen – so war das nicht gemeint. Vielmehr drehen diese User ihren Namen, so dass z.B. aus „Schneider“ „Redienhcs“ wird. Das ist zwar ein bisschen lustig, aber wenig fantasievoll.
Bei Fußballern aus Portugal, Spanien oder Südamerika ist es üblich, sich Künstlernamen zuzulegen. So heißt „Pele“ in Wirklichkeit „Edson Arantes do Nascimento“. Das klingt zwar hübsch, führt aber zu Problemen beim Aufdruck auf dem Trikot. Ähnliches gilt für „Ronaldo“, der nur seinen Vornamen als Fußballernamen trägt, und nicht „Ronaldo Luís Nazário de Lima“, wie es korrekt wäre. Jetzt stellen Sie sich mal vor, der jetzige König der Niederlande wäre auch ein begnadeter Fußballspieler geworden. Bis man seinen Namen komplett ausgesprochen hat, ist eine Halbzeit schon vorbei.
Wussten Sie eigentlich, dass der Schauspieler „Wolfgang Völz“ mit richtigem Nachnamen „Treppengeländer“ heißt? Da hätte ich mir auch einen Künstlernamen zugelegt! Gleiches gilt bei Udo Jürgens und Roy Black, die eigentlich „Udo Jürgen Bockelmann“ bzw. „Gerhard Höllerich“ hießen. Eine Karriere unter diesen seltsamen Namen wäre sicherlich etwas schwierig geworden. Stephen King heißt hingegen wirklich so, er hat lediglich seinen zweiten Vornamen „Edwin“ weggelassen. Manche seiner Bücher hat er aber unter den Pseudonymen „Richard Bachman“ und „John Swithen“ veröffentlicht, warum auch immer.
Ich selbst verwende kein Pseudonym beim Schreiben, da ich meinen richtigen Namen mag und er auch klangvoll ist, wie ich finde. Meinen Vornamen verdanke ich übrigens dem Sohn von „Willy Brandt“, der kurz vor mir geboren wurde. Dieser ist mittlerweile ein berühmter Schauspieler, führt den falschen Namen seines Vaters weiter, denn dieser hieß mit Geburtsnamen „Herbert Ernst Karl Frahm“.
Und „Martin Luther King“? Was meinen Sie? Nun, „King“ hieß er wirklich, aber nicht „Martin“ und auch nicht „Luther“, sondern „Michael“. Auch hier hat der Sohn den Namen des Vaters übernommen und seinen eigenen Sohn ebenso genannt. Berühmt ist aber der Mittlere, der 1929 geboren wurde und im Jahre 1968 ermordet wurde.
Was hätten all diese Leute getan, wenn es damals schon Facebook gegeben hätte? Wahrscheinlich nicht den Geburtsnamen benutzt! Darum machen Sie sich keine Gedanken, wenn auch Sie bei FB ein Alias sind. Sie haben berühmte Vorbilder.
Richtige Könige und Monarchen haben üblicherweise sehr lange Namen, weswegen man „im wahren Leben“ auch nicht diesen komplett verwendet. Man nennt sie „Queen“ oder „Königliche Hoheit“ oder nur bei ihrem Vornamen. Nun, in Deutschland leben wir zwar in einer Republik, lesen aber gerne über die Royals, ihre Hochzeiten, ihre Schwangerschaften und ihren Nachwuchs. Und viele Produkte haben königliche Namen, sei es ein Kornbrand aus Norddeutschland oder aber der Kaffee einer bekannten Bremer Rösterei. Das ist wirklich die Krönung!
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Tag der Veröffentlichung: 27.01.2018
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