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Morita blieb nur ein Jahr




Morita bekam ich am 08.10.2004 von einer hannoverschen Katzenhilfe-Organisation. Diese kümmert sich um ausgesetzte und verwilderte Katzen in den Grünanlagen und Friedhöfen von Hannover und Umgebung und vermittelt auch Katzen.

Im Falle von Morita war es so, dass sie von ihrem früheren Herrchen in der Wohnung allein gelassen wurde. Er zog aus seiner Wohnung aus und ließ sie einfach zurück. Allerdings hatte Morita die Möglichkeit, ihr "Gefängnis" durch eine Katzenklappe zu verlassen. Das war ihr Glück, dann die Wohnung befand sich auf einem Bauernhof. Dadurch bekam Morita trotz ihrer Aussetzung Futter, weil die wilden Katzen auf dem Bauernhof von der "Katzenhilfe" gefüttert wurden. Die dafür zuständige Dame wunderte sich nur über die plötzlich hinzugekommene Katze.

Morita war pechschwarz, hatte aber, wie fast alle ihre gleichfarbigen Artgenossen, einige wenige weiße Haare auf der Brust. Daher erhielt sie auch ihren Namen von mir. Das Wort ist spanisch und bedeutet ganz einfach "die Schwarze". Außerdem war es eine Anspielung und Erinnerung an dem zuvor verstorbenen Moritz. Sie sollte eine neue Gefährtin für Susi werden. Mit Bedacht hatte ich eine alte Katze gewählt, sie war zwölf, als ich sie erhielt.

Morita war in den ersten Wochen ihrer Ankunft bei mir sehr verschreckt. Sie verkroch sich ständig hinter dem Sofa und dem Bett. Doch so allmählich wurde sie immer zutraulicher und schmusiger. Auch vor Besuchern hatte sie nun keine Angst mehr, sie ließ sich gerne anfassen und streicheln.

Morita war ein Leichtgewicht und sehr zierlich. Ein großes Problem war ihre Herzkrankheit, ich musste ihr täglich eine halbe Tablette geben. Das Teilen des Medikaments war dabei für mich schwieriger, als die Verabreichung, dann das war Morita gewöhnt.

Leider gab es mit ihr noch ein weiteres Problem - ihre Unsauberkeit. Ihre Geschäfte erledigte sie nur allzu oft außerhalb des Katzenklos, nämlich unter dem Schreibtisch und dem Gästebett sowie hinter dem Sofa. Ich kam kaum mit dem Wegwischen hinterher. Auch übergab sie sich überdurchschnittlich oft, meistens auf die frischbezogenen Betten.

Am 06.11.2005 starb Morita plötzlich, aber leider erwartet, im Alter von geschätzten dreizehn Jahren, vermutlich an Herzversagen. Ich fand sie jedenfalls an einem Sonntagmorgen tot neben meinem Bett. Susi hatte mich kurz zuvor verlassen, so dass ich innerhalb weniger Wochen zwei Katzen begraben musste.

Auch wenn Morita nur gut ein Jahr bei mir sein durfte, habe ich sie trotzdem in mein Herz geschlossen. Ich werde sie nie vergessen.


Hier ein paar Fotos von der "Kleinen":










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Tag der Veröffentlichung: 20.05.2012

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