Operation Plankton
Captain Kittys Abendteuer
von KateJadzia erzählt, von Jutta E. Schröder gezeichnet und von Elizabeth zur Verhandung ausgeschrieben
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Nachdruck, Vervielfältigung, Veröffentlichung, auch auszugsweise, einschließlich Verfilmung sind nicht gestattet.
Das gilt auch für Übersetzungen und Verwendung in den elektronischen Medien.
Text: KateJadzia
Bilder: Jutta E. Schröder
Steckbrief: Elizabeth Berger
Korrektorrat: Dr. Andreas Fischer
Die deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 2012 als E-Book auf Bookrix in Cooperation mit Catsound
Die Druckversion ist erhältlich mit unter
ISBN-13: 9781492789109
ISBN-10: 1492789100
Copyright © 2012 by KateJadzia All rights reserved.
This book or any portion there of may not be reproduced or used in any manner whatsoever without the express written permission of the author and publisher.
First Printing: Sept. 2013 CreateSpace Independent Publishing Platform
Printbook ISBN-13: 9781492789109
ISBN-10: 1492789100
Für Elizabeth, die bald mehr von PDP und LCD versteht, als ich
und für eine ganz besondere Hexe in meinem Leben
Im Schloss Yorkshire des königlichen Hundeclans war es noch dunkel. Die Sonne stieg gerade aus der Nordsee empor und eine raue Brise Meeresluft wehte über den königlichen Schlossgarten hinweg, mitten hinein in den Thronsaal.
Prinzessin Victoria, Gräfin von Yorkshire, gehörte zu den wenigen Frühaufstehern im Palast. Als älteste Prinzessin war sie in erster Linie für die Organisation des Hofstaates verantwortlich. Sie besaß als einzige den richtigen Überblick über die Geldgeschäfte des Clans, und weil dieses Amt viel Zeit und Kraft beanspruchte, hatte sie fast immer schlechte Laune. Eine Sache aber machte ihr ungeheueren Spaß und den gönnte sie sich jeden Morgen neu. Dann nämlich bestellte sie, noch vor dem Frühstück, einzelne Hofleute zur Audienz, um ihnen klarzumachen, wie faul sie eigentlich waren.
Heute zum Beispiel hatte sie Baron von Setter rufen lassen. Dieser phlegmatische und wortkarge Schatzmeister legte viel Wert auf sein apartes, dunkelbraunes Fell und liebte es, sich in den vielen Spiegeln des Schlosses zu bewundern. Neben der Registrierung der Kronjuwelen oblag ihm auch die Verantwortung dafür, dass die Queen zu allen nur erdenklichen Anlässen standesgemäße Geschenke bekam. Besonders die Geburtstagspräsente mussten sorgfältig ausgewählt und von sehr langer Hand vorbereitet werden.
Aber nicht nur Victoria und Phillip von Setter waren jetzt schon wach. Es gab da noch jemanden, der durchs Schloss schlich.
Katherine von Norwegen gehörte zu den wenigen Katzen hier am königlichen Hof. Sie kam gerade von ihrem nächtlichen Jagdspaziergang zurück, als sie laute Stimmen aus dem Thronsaal hörte. Neugierig geworden, schlich sie sich langsam an die halb offene Tür heran und lauschte.
„Was heißt, Sie können es nicht beschaffen?“, knurrte Gräfin Victoria ihren Schatzmeister an. Als Katherine das hörte, lachte sie sich in ihre kleinen, weißen Handschuhe und lugte durch die offene Tür in den Audienzsaal.
„Und was meinen Sie mit zwei Millionen Pfund?“, kläffte die Prinzessin weiter. Dabei fletschte sie ihre kleinen, spitzen Zähne, zerriss mit ihren Pfoten ein offenbar unliebsames Schriftstück und zerknüllte es zu einem kleinen Papierball, den sie mit der rechten Hinterpfote elegant in den lodernden Kamin kickte.
„Plus Mehrwertsteuer“, ergänzte Baron von Setter emotionslos.
Katherine leckte sich ihr weißes Lätzchen, um einen Lachanfall zu bekämpfen. Sie wusste, dass der Baron seit dem letzten Skandal nur noch Kopien an die Prinzessin weiterreichte und wie egal es ihm war, was sie damit anstellte. Aber als sie ihn dann sagen hörte: „Nicht mitgerechnet, was uns die Besuche von Tiger Khan gekostet haben“, war ihr klar, dass es gleich Ärger geben würde.
Auch Baron von Setter war sich dessen bewusst. Und obwohl er wesentlich größer war als die kleine, jetzt gerade sehr wütende Yorkshireprinzessin, zog er vorsorglich den Schwanz ein und ging auf Abstand.
‚Hunde sind ja so töricht’, dachte Katherine. Gespannt blieb sie an der Tür und horchte weiter.
„Was hat diese K a t z e mit dem Geburtstagsgeschenk für die Queen zu schaffen?“, knurrte Victoria drohend.
„Dieser K a t e r besitzt den Prototyp, Eure Hoheit, und außerdem Kohle ohne Ende. Sicher ist das auch der Grund dafür, warum Ihre werte Frau Mutter diesen Ganoven hier am Hofe uneingeschränkt ein- und ausgehen lässt.“
„Diese Kater ist nur e i n Geschäftspartner meiner Mutter.“
„Der sich unsere schöne Insel schon fast gänzlich unter seine Tatzen gerissen hat, Madam. Jeder hier weiß doch, dass die Queen nach seiner Pfeife tanzt. Oder warum sonst schleichen hier schon Katzen als Hofdamen herum?“
Katherine war plötzlich nicht mehr so amüsiert. Ihr Schwanz bewegte sich bedrohlich hin und her und sie spielte mit dem Gedanken, aus ihrem Versteck hervorzuspringen und dem Setter eins mit der Innentatze zu verpassen. Doch die hübsche, kleine Waldkatze beherrschte sich. Vorsichtig blickte sie wieder um die Ecke und hörte, wie Victoria ihren Schatzmeister süßsauer anknurrte:
„Erstens: Meine M u t t e r, tanzt nicht, sie regiert. Zweitens: Katherine von Norwegen ist eine Rassekatze und steht in keiner Beziehung zu diesem schmierigen Kater. Im Gegenteil; sie besitzt einige dieser seltenen Eigenschaften, wie zum Beispiel Klugheit und Treue. Man könnte fast sagen, sie hat einen gewissen Hundeverstand. Und S i e, lieber Baron, sollten ihren Verstand dafür einsetzen, dass König Louis von Labrador die Queen an ihrem Geburtstag nicht wieder als altmodisch und technisch rückständig hinstellt.“
„Der Kalender zeigt den 1. Mai und der Geburtstag der Queen ist am 31. Oktober, Madam. Aber selbst bis Jahresende werden wir keine zwei Millionen Pfund für solchen Schnickschnack übrig haben, My Lady“, seufzte der Baron.
„Werden Sie nicht frech! Das ist kein Schnickschnack, sondern Politik. Prestige, verstehen Sie?“
Und ehe der Baron etwas erwidern konnte, hopste Lady Yorkshire auf ihren roten Diwan, drehte sich dreimal um sich selbst, schob ihre Vorderpfoten elegant nach vorn und machte sich lang. Nach einer Weile sagte sie gähnend: „Der Geheimdienst hat bereits einen Plan, wie man diese zwei Millionen Pfund umgehen kann. Ich muss doch wohl nicht betonen, dass das Ihre Aufgabe gewesen wäre, Herr Baron. Wenn Sie weiter so nachlässig sind, finden Sie sich in Indien als Verantwortlicher für die Yeti-Zählung wieder.“
„Die letzten Yetis sind in Nepal gesichtet worden, Madam’“, korrigierte Baron von Setter steif.
„Dann schicke ich Sie eben dorthin!“, knurrte Victoria und bettete ihr kleines Hundeschnäuzchen auf die Vorderpfoten.
Wieder gluckste Katherine in ihre Tatzen hinein und dachte bei sich: ‚Jemand sollte diesen Hunden sagen, dass Nepal noch nie zu ihrem Königreich gehört hat’.
Doch gerade, als Katherine von Norwegen sich zurückziehen wollte, befahl Victoria: „Rufen Sie Professor Fox herein. Er wurde mir vom Geheimdienst EI6 empfohlen. Ich hoffe, er ist nicht ganz so schlafmützig wie Sie.“
Katherine spitzte ihre Ohren, dann hörte sie die Schritte des Barons von Setter näher kommen. Blitzschnell verschwand sie von der Tür, versteckte sich hinter dem roten Vorhang und beobachtete durch einen Spalt, wie Baron von Setter die Tür zum Warteraum öffnete.
Keine zwei Minuten später lief ein kleiner, struppiger Foxterrier an ihrem Versteck vorbei und sie hörte, wie der Baron ihn ankündigte: „Darf ich vorstellen, Eure Hoheit: Professor Doktor Terence Fox, ordentlicher Professor an der Oxlord Universität. Er hat im letzten Jahr zwei Artikel über Plasmatechnologie im MyLady Magazine verfasst.“
„Ordentlich?“, lächelte Victoria und betrachtete das struppige Fell des Foxterriers. Für sie sah
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: KateJadzia
Bildmaterialien: Jutta E. Schröder
Lektorat: Dr. Andreas Fischer
Tag der Veröffentlichung: 12.10.2013
ISBN: 978-3-7309-5498-0
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für Elizabeth
und
Indihex