Cover


Prolog

Ich wusste schon immer, dass hinter jedem freundlichen Gesicht sich ein kleines Geheimnis verbirgt.
Die Menschen mit besonders charismatischen Gesichtern haben solche, die eigentlich besser verborgen bleiben sollten.
Dann gibt es noch Menschen, deren Neugierde unendlich groß ist.
Sie stecken ihre Nase überall rein, wollen jedes noch so unbedeutende Geheimnise eines Menschen zum Vorschein bringen.
Ich bin so ein Mensch.
Meine Neugierde hat mich in das wohl größte Geheimnis reingeritten.
Ein Geheimnis, dass mir wahrscheinlich nie jemand glauben wird.
Eines das sich so unwillkürlich lächerlich anhört, dass man mich für geistig nicht zurechnungsfähig halten wird.
Aber ich weiß WAS passiert ist.
Und ich weiß, DASS es passiert ist.

1.Kapitel

„Was starrt die mich den so an“ grummelte ich vor mich hin, als der Blick schon zum tausendsten Mal auf mir ruhte. Ich saß alleine an einem kleinen Cafeteria Tisch in der Montengemery School im berühmt berüchtigten Kaff, Wacken. Das Mädchen mit den blauen Augen saß in der Ecke, nicht weit von dem von mir Besetzten Tisch. Trotz ihrer unfreundlichen Grimasse, wirkte ihr Gesicht charismatisch und freundlich. Sie hatte große, glänzende Augen, die strahlender als das schönste Meeresblau dieser Welt waren. Ihr Wimpernkränzchen war mit brauner Tusche versehen und die Lider mit einem zarten, rosanen Farbton. Es war schwierig sich von ihrem Anblick los zu reißen, da sie einfach etwas Interessantes und Mysteriöses ausstrahlte. Schnell wandte ich meinen Blick ab, da ich Angst hatte sie würde mich mit ihrem durchbohren.
Das Tablett vor mir, war mit Broten und Müsliriegeln bepackt. Eigentlich hatte ich mordsmäßigen Hunger, war aber zu aufgeregt, um auch nur eins von ihnen anzurühren.
Es war der erste Tag in meinem alten Leben. Ein kühler, bewölkter Tag. Ich stützte meinen Kopf auf meine Hand und ließ den Gedanken freien lauf
Ich würde sie nach vier Jahren wieder sehen. Die drei Menschen, auf die ich mich immer verlassen konnte. Die Menschen, die zu mir gehalten haben, die immer für mich da waren, auch wenn eine Entfernung von 1000 Kilometern zwischen uns lag. Sie wussten nichts von meiner Heimkehr, es sollte eine Art Überraschung sein. Dabei war ich mir nicht einmal sicher, ob sie mich erkenne würden.
In den vergangenen vier Jahren hatte ich mich wirklich stark verändert. Nachdem meine Pflegefamilie in Wacken mich nicht mehr haben wollte, musste ich zurück nach München und eine Weile im Heim verbringen. Ich fühlte mich dort so derart schlecht, dass ich es mit Ritzen versuchte, um das schlechte Gefühl mit Schmerz zu unterdrücken. Vier dicke Schrammen schmückten meinen Arm. Die Wunden waren zwar fast verheilt, doch die Wunden im Inneren wollten nicht aufhören zu bluten.
Ich hatte auch mal versucht durch schräge Kleidung und Auftreten aufzufallen. Meine schönen, gelockten braunen Haare färbte ich mir erst blau dann pumukelrot. Durch das ganze giftige Bleichmittel wurden sie schlaff und unattraktiv. Keine einzige Locke wollte meinen Haarschopf zieren.
Ich klaute, versuchte durch schräge, gefährliche Aktionen in Kenntnis genommen zu werden.
Es hatte alles nichts genützt. Als ich schon völlig die Hoffnung aufgegeben hatte, jemals in einer liebevolle, freundliche Familie mit zu erleben, meldete sich ein junges Paar, das unbedingt ein älteres Kind haben wollte. Sie haben mich einpaar Mal besuchte, mich zum Kuchen essen eingeladen und versucht mich besser kenne zu lernen. Da ich ein offener Mensch war, viel ihnen der Umgang mir nicht schwer. Die Chemie zwischen uns hatte einfach gestimmt.
Als ich dann erfahren hatte, wo sie vor hatten hinzuziehen, wollten die Tränen nicht aufhören zu fließen. Der Moment, wo ich erfahren hatte, dass ich wieder am Ort sein werde, wo ich mich gut, geborgen und wohl fühlte, erfüllte mich mit einer derben Erleichterung und Freude.
Tausend verschiedene Gefühle flatterten in meinem Bauch. Von Aufgeregtheit bis Wut war alles drin.
Ich betrachtete die Cafeteria. Kleine Tränen bildeten sich an meinem Auge und liefen mir die Wange runter. Diese Schule enthielt für mich kostbare und wundervolle Erinnerungen. Nach vier langen, mühsamen Jahren hatte sie sich kein bisschen geändert. Sogar die alten, kitschigen Einkerbungen an den Tischen blieben. Auf jedem einzelnen hatten wir unsere Initialen eingeritzt. Wir hatten uns geschworen immer gemeinsam an einer dieser Tische zu sitzen. Damals waren wir 12 und kannte die harte Realität nicht. Wir dachten wir wären wie die „vier“ Musketiere: „Einer für alle und alle für einen.“
Das blieb zwar, nur war es dann einer für alle und alle für einen auf 1000 km Entfernung. Abwesend streichte ich mit der Hand über die eingeritzten Buchstaben im Holz.
„A.J.D.L“.
Eine dicke Träne landete auf meinem Arm und kullerte runter.
Ich kramte nach meiner Umhängetasche und zog ein längliches Taschentuch raus. Damit tupfte ich mir über die geschminkten Augen und wischte die herunter gelaufenen Tränen weg. Meine roten Haarsträhnen fielen mir ins Gesicht. Ich band sie zu einem Dutt zusammen und ließ einpaar Strähnen lose hängen, die mein Gesicht umrahmten. Die erste Stunde würde bald anfangen. Die meisten Schüler waren schon da und verdrückten die Reste ihres Frühstücks (Anmerkung: Mein „ausgedachtes“ Schulsystem. Die Schüler essen um 8 ihr frisch zu bereitetes Frühstück in der Schulkantine und haben dann um 9 die erste Unterrichtsstunde (je nach Kurswahl)).
Schnell stopfte ich das Wurstbrot in meine Mund und kaute lustlos darauf rum.
Anfangs bemerkte ich die drei Gestalten nicht, die sich mir langsam näherten. Bis ich Kenntnis davon nahm, war es schon zu spät. Eine kleine, schmächtige Person stürzte sich auf mich. Der Stuhl samt mir kippte um. Ich spürte Hände an meinem Rücken und den dürren Körper, der sich auf meinen drückte. Bevor ich überhaupt realisieren konnte, wer sich da so stürmisch auf mich geworfen hatte, spürte ich zwei weiter Körper die sich auf mich drückten. „AMALIA, meine Güte...was machst du hier“, hörte ich gedämpfte Stimmen hinter unterdrückten Schluchzen.
Sie waren es: Luca (Anmerkung:männlich), Josie und David.
Gemeinsam kuschelten und weiten wir Tränen der Freude auf dem Boden der Cafeteria. In diesem besonderem Moment, war uns so ziemlich egal, wer und was uns verstört beobachteten.
„Leute ich breche gleich unter eurem Gewicht zusammen, ächzte ich.
Sie versuchten sich aufzurappeln, kippten aber wieder um und landeten neben mir. Wir brachen in großes Gelächter aus und rückten aneinander. Die Schüler um uns starrten verblüfft unseren durcheinander gewürfelten Haufen an. Es dauerte ein Weilchen bis wir unsere Emotionen unter Kontrolle hatten. Ich hievte mich hoch und half den anderen auf die Beine. Ich hatte grade noch Zeit um mir meine Tasche zu schnappen, da wurde ich schon mit nach draußen, zum Schulhof gezerrt. Dreihundert Paar Augen folgten uns. Eine davon war Meeresblau

Da saßen wir nun zu viert im kühlen Raum. Endlich wieder vereint.
„Ahh, ich finde es einfach unglaublich, das es diesen Raum noch gibt“, ich grinste überglücklich in die Runde.
Mein Blick ging durchs ganze Zimmer. Auch dieser „verborgene“ Teil der Schule hatte sich nach meiner Abreise nicht verändert. An den kahlen, grauen Wänden hingen Poster in verschiedensten Größen, die den Raum erhellten und ihn gleich viel wärmer und gemütlicher wirken ließen. Die meisten Bilder kannte ich. Sie waren allesamt von unseren Liebingsstars. Das größte Bild zeigte Linkin Park singend auf einer Bühne. Es war mein Poster, das ich mir vom Zimmer meiner Pflegeschwester erstohlen hatte, um es hier aufzuhängen.
Damals war ich unglaublich stolz auf mich, dieses Poster in meinem Besitz gehabt zu haben und es dann diesem Raum gespendet zu haben. Ich schmunzelte einwenig über mich selbst.
Andere Poster waren mir Fremd. Sie zeigten interessant aussehende Bands, die ich aber nicht kannte.
Eigentlich war der Raum ziemlich leer, es gab eine ältere, platt gesessene Couch mit vier wunderschön bestickten Kissen. Ein verwaschener Teppich lag vor unseren Füßen.
Rechts von der Couch stand ein hölzerner Schrank. In ihm hatten wir immer Naschwerk versteckt, die wir in den Pausen genüsslich verschlangen.
Sonst hang noch eine alte Tafel an der Wand.
Hier drinnen gab es keine Elektrizität, da dass im Wissen der Schule, ein schon lange unbenutzter Raum im Erdgeschoss der Montengemery war. In unserem Wissen, war es eine Art „unser“ Clubhaus, auf das wir echt stolz waren.
Es gab zwar noch das Untergeschoss Fenster, aber es war ziemlich klein und ließ kaum Sonnenstrahlen ins Zimmer durch. Daher hatten wir eine andere Möglichkeit gefunden, den Raum zu erhellen. Auf dem Boden lagen verteilt Leuchtlampen, die jeden Teil des Raums gut sichtbar für uns machten.
„Na, klar, was hast du den erwartete? Uns war sowieso klar, dass du bald reumütig zu uns zurück kehren würdest“, Luca blickte mich freudig an und verpasste mir einen Klaps auf die Schulter.
Diese ganze Situation, nach 4 langen Jahren, wieder Glück zu empfinden, strapazierten meine veralterten Glücksgefühle, von denen ich dachte, sie wären schon längst verstorben. Irgendwo unter Schmerz und Wut untergegangen.
Da hatte ich mich wohl geirrt. Ich war einfach vollkommen perplex und überfühlt von Gefühlen. Ich konnte sie nicht mehr länger in mir tragen. Sie mussten raus. Eine dicke Träne nach der anderen rollte mir die Wange hinunter und breitete eine salzige Pfütze vor mir aus.
„Nein nicht wieder weinen, sonst muss ich auch wieder“, riefen die drei wundervollsten Menschen im Chor und umarmten mich stürmisch. Wir brauchten gar nichts zu sagen, die Körpersprache tat das für uns. Ich wollte sie eigentlich nie wieder mehr los lassen, doch die schrille, unbarmherzige Pausenklingel riss mich zurück in die Wirklichkeit. Wir lösten uns wieder willig von einander los. Schnell kletterte ich aus dem kleinen Fenster, dicht gefolgt von Luca, Josie und David. Ich schaute mich schnell um, in der Gewissheit, dass uns niemand gesehene hatte. Das Fenster zu dem Raum, war zwar hinter dicht bewachsenen Gebüschen versteckt, doch ich wollte lieber noch mal sicher gehen.
Am Schulhof angekommen verglichen wir unsere Stundenpläne.
„Hab erst Doppel Deutsch, dann Bio und später Englisch“, teilte David mir mit.
Luca hatte einen ähnlichen Monatgsplan und hatte daher keine Möglichkeit mich zusehen.
Nur Josie hatte gleich am Anfang Doppel Geschichte mit mir.
„Na Jungs, dann sehen wir uns später, benehmt eucht!“, sagte ich in gespielten, strengen Ton und nahm beide noch mal in den Arm.
Sie verabschiedeten sich und gingen in Richtung Neubau.
„Supi, gleich die ersten Stunden“, rief Josie freudig und zerrte mich hinter sich her. Sie war so schnell, das ich fast die Treppe hoch zum Altbau hingeknallt wäre. Zum Glück, war mir nichts in dieser Art passiert.
Wir rauschten an den Zimmern vorbei, blieben dann an Nr.501 stehen.
„Hier ist es“, teilte Josie mir ihr Wissen mit.
Sie klopfte einmal an, zog mich inter sich her und nuschelte dem Lehrer eine Entschuldigung für unsere 5 Minütige Verspätung. Ich entdeckte zwei leere Stühle an einem 4er Tisch und ließ mich dort nieder. Vor mir saß ein Mädchen, die aufgeregt mit ihrer Nachbarin tuschelte.
Sie blickte mich neugierig an und sprach dann einwenig schüchtern zu mir. „Hey, bist… ehmm bist du nicht Amalia Jonathana? Kennst du mich noch?“
Sie blickte mir erwartungsvoll in die müden, mausgrauen Augen. Ein Moment lang, konnte ich mich nicht mehr erinnern. Dann als sie mich schüchtern an lächelte, kam mir der Geistesblitz.
„Ja,, du bist doch Michelle? Michelle Schüter? Meine langjährige Sitznachbarin!“
„Ja, genau“, glücklich sah sie mich an, „Unglaublich das du wieder da bist“, sie streckte mir ihre Hand, die ich entgegen nahm.
„Ja, für mich ist es auch noch Unfassbar, aber es…“.
Zu mehr kam ich nicht, da ich von einem schrillen Pfeifen gestört wurde. Eine laute männliche Stimme drang an mein Ohr. Ich suchte nach ihrem Besitzer und sah, dass sie dem Lehrer gehörte.
„Eine Neue und so ein benehmen, unglaublich“ rief er bestürzt.
Doch dann änderten sie seine Gesichtszüge und nahmen einen merkwürdig freundlichen Zug an.
„Es ist trotzdem schön dich wieder zu sehne, Amalia. Wir haben dich Rabauke hier vermisst“
Ungläubig starrte ich ihn an. Auch hier kam der Geistesblitz unerwartete schnell.
Mein Lieblingslehrer Herr Chodvick, war in Begriff, mir eine dicke Umarmung zu eben. Verblüfft nahm ich seine Umarmung entgegen und setzte mich dann wieder auf meinen Platz. Die restlichen Schüler waren alle einwenig verwirrt.
Manche erkannten mich unter meinen pumukel Haaren und redeten begeistertet miteinander.
Ich hatte schon dafür gesorgt, dass man mich hier niemals vergessen würde, als ich damals plötzlich verschwunden musste. Es war ein herrliches Gefühl in die mir bekannten Gesichter zu blicken. Aber auch in die unbekannten, die Sich von der Begeisterung anderer mitreißen ließen. „Leute, ich bitte Amalia jetzt einmal um einpaar Worte“, kämpfte Herr Chodvick gegen die Lautstärke an.
Als das nichts nütze steckte er abermals sein Trillerpfeife in den Mund. Es wurde plötzlich mucks Mäuschen Still.
„The Stage is yours“, sagte Heer Chodvick im mystischen Unterton.
( Anmerkung: Uri Geller :) )
Ich stand auf und Schritt nach vorne. Einwenig aufgeregt sprach ich vor der Klasse. Zwanzig Ohrenpaare hörten mir aufmerksam zu.
„Ja hey, also ich bin’s halt Amailia Jonathan, obwohl jetzt heiß ich ja Nimmersla.“, ich lachte schüchtern.
„Wohne jetzt wieder hier in Wacken. Natürlich freue ich mich schon auf das baldige Metal Konzert hier und ja, ihr werdet mich jetzt nicht mehr so schnell los werden können wie früher. Ich bin echt froh euch wieder zu sehen, aber auch die neune Ge…“ den letzten Teil verschluckte ich, als ich das Schönste Wesen auf diesem Planteten erblickte.

Das Wesen saß nur einpaar Tisch Reihen von mir entfernt. Es hatte erstaunliche türkisfarbene Augen, die im leichten Sonnenlicht glitzerten und mir eine Regenbogen-Palette aus Farben offenbarten. Das Gesicht hatte harte, männliche Züge, die zum Kontrast der vollen, weichen Lippen standen. Die samtigen, hellbraunen Haare waren hinten kurz und vorne länger. Sie fielen dem Wesen knapp über die Augen, verdeckten diese aber nicht.
Seinen Körper hatte es in einen langärmligen blauen Pulli und eine graue Röhrenjeans gehüllt. Die Ärmel hatte es lässig hochgekrempelt, die Jeans betonte die mir unendlich lang scheinenden Beine.
Als ich mich von meinem Starrschock erholt hatte und mein Herz nicht mehr unkontrollierte hin und her hüpfte, merkte ich das es beängstigend still im Klassenraum war. Ich errötete leicht und überlegte mir eine Ausrede, die mich vor der Peinlichkeit retten sollte.
„Ahja und wenn ich mal so wie grade starre, macht lieber einen hohen Bogen um mich“, brabbelte ich vor mich hin und lachte einwenig hysterisch. Offenbar hatten sie mir meine kleine Showeinlage abgekauft, da sie lachten.
„Ja so ist sie halt“, „Wie immer“, ertönte es von allen Seiten.
Ich setzte mich schnell auf meinen Platz und vermied jeglichen Augenkontakt mit dem Wesen.
Der Unterricht hatte locker angefangen. Wie ich es noch von alten Zeiten kannte, war Heer Chodvick voll in seinem Element. Er erzählte aufgebracht über das „vermeidungs- Thema“ in Deutschland. Manche Schüler machten bei seiner Diskussion mit und waren voll in Fahrt. Geschichte bei Chodvick hatte mir immer sehr gefallen, doch meine Gedanken schwebten bei jemand anderem. Ich wandte meinen Kopf leicht in Richtung Wesen. Als ob es meine Blicke gespürt hätte, drehet der Junge sich um und starte mich grimmig an. Ich errötete und blickte schnell weg. Meine Güte er hatte einfach eine unglaubliche Aura. Egal ob er lächelte oder nicht,. Obwohl ich nicht wirklich wusste, wie er lächelte. Das zeigte er mir nicht. Man kam nicht von seinem Anblick los. Ich wandte mich gegen meine Bedürfnisse, doch sie siegten.
Ich sah verstohlen zu ihm rüber Er hatte sich kein Zentimeter gerührt und immer noch den gleichen amüsierten, freundlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt. Ich wollte mich wieder umdrehen, mich endlich in der Diskussion beteiligen, aber es ging einfach nicht. Er hatte mich fest im Griff. Sie durchdrangen mich, als wolle er in meine Gedanken reinlsen. Ich zuckte zusammen, als ein schriller Lärm sich in der ganzen Schule ausbreitete und mich zusammen zucken ließ.
„Keine Sorge, ist nur Feueralarm Probe für den neuen fünft Klässler. Packt bitte eure Sachen und geht auf den Schulhof“, erklärte Chodvick uns die Lage der Dinge.
Wie auf Knopfdruck packten alle die Sachen, um schnell zu verschwinden. Ich zog meine Tasche über die Schulter und wartete erst gar nicht auf Josie.
„He, Amalia, warte doch“, hörte ich ihre gedämpfte stimme. ICH konnte nicht auf ihre Bitte eingehen. Dafür war ich viel zu verwirrt. Ich brauchte einfach nur einen ruhigen Ort, wie der alte unbenutzte Toiletten Raum der Mädchen, im Erdgeschoss. Ich stolperte die Treppen runter. In der ferne sah ich gedämpftes Licht und lief drauf zu. Danach passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Ich stolperte über etwas, humpelte nach Hinten und war mir Sicher gleich mit dem Kopf auf dem harten Steinboden zu fallen, als plötzlich ein Arm her vorschoss und mich vor einem Schicksal unter der Erde beharrte. Meine Augen weiteten sich starr vor Angst und Verblüffung. Sie sahen in ein hübsches grinsendes Gesicht.
„Holde Maid, sie müssen aufpassen wo sie hintreten.“, ertönte eine tiefe, männliche Stimme.
Fassungslos blickte ich in die türkisen Augen und konnte eine Weile lag nichts antworten.
Als ich wieder den Bezug zur Realität gefunden hatte, murmelte ich ein „Dankeschön“ und wollte mich schnell von ihm los binden. Doch sein eisiger Griff ließ das nicht zu.
„Ähhmm, du kannst mich wieder los lassen“, flüstere ich verlegen.
„Sicher?! Sonst fällst du mir wieder hin“.
„Ja sicher“, murmelte ich ein wenig genervt.
Ich riss mich von ihm los und wäre beinahe nach vorne auf die Nase gefallen.
„Ja ich muss dann“, sagte ich mehr zu mir selbst, als zu ihm und stolperte in Richtung Toilette.

Ich stand eine Weile lang einfach nur rum und versuchte mich zu beruhigen und mein Herzschlag zu normalisieren. Es machte mich ziemlich fertig zu sehen, wie ich wegen einem Jungen so ausrastete.
„Beruhig dich Amali, es ist doch nur ein Junge“, redete ich mir selbst ein.
Es hatte einwenig gedauert, bis ich wieder klar denken konnte, da klingelte es wieder. Ich musste zum Chemiekurs.
Schnell rannte ich aus der Toilette auf dem weg zur 3ten Etage.
Den Chemie Raum fand ich zum Glück schnell und stolperte in die Klasse rein. Ich war nicht zu spät, der Unterricht hatte nicht begonnen.
„He, bei mir ist noch Platz“, hörte ich eine süße Stimme sagen. Ich folgte ihr und setzte mich neben dem freundlich wirkenden Jungen hin.
„Hey“, begrüßte ich ihn, „ich bin Amalia.“
„Schön dich kennen zu lernen, bin Ted“.
Bevor wir uns in ein tieferes Gespräch einreden konnte wurde er gerufen.
„Ich komm gleich, muss nur schnell was erledigen“.
Er schenkte mir ein letztes Lächeln und verschwand hinter der Tür.
Ich sah mich einwenig im Raum um. Es war nichts Besonderes. Eben ein ganz normaler Chemieraum, mit allen Geräten und Stoffen.
Da ich nichts besseres zu tun hatte, holte ich meinen Kram aus der Tasche raus und begann mit meinen Kritzeleien.
„Süßes Strichmännchen“.
Ich erschrak und sah, dass sich neben mir eine Gestalt nieder gelassen hatte.
Ich hatte ihn gar nicht kommen sehen und sah den Jungen an.
„Ich hatte vorher noch gar keine Möglichkeit mich vorzustellen, ich bin Edu.“
„Ja ich bin halt Amalia“, sagte ich schnell und wandte mich wieder meinen Zeichnungen zu.
„Wirklich schöner Name, Amalia. Der ist aus dem Althochdeutschen und bedeutet tapfer, wenn ich mich nicht irre.
„Hm, kann schon sein, woher weißt du das den?“
„Ich interessiere mich für Namen, besonders für ihre Bedeutungen“.
Es war unglaublich schwer, ihn nicht die ganze Zeit anzustarren. Seine Stimme war so schön und melodisch. Sie verführte mich und raubte mir für einen kleinen Moment alle anderen Sinne.
Er rückte einwenig näher zu mir und bükcte sich zu meinem Gesicht hin. Mein Herz klopfte so laut, das ich Angst hatte, es würde im ganzen Raum zu hören sein.
„Hab ich vielleicht irgendwas im Gesicht?“, fragte ich ihn verwirrt. Er saß eine ganze Weile lnag und versuchte meinen Blick aufzufangen.
„Nein, obwohl doch, du hast wirklich die faszinierendsten Augen, die ich jemals gesehen habe“, sagte er mit ernster Stimme.
„Ich?“, fargte ich ihn ungläubig.
„Was soll ein meinen mausgrauen Augen den so faszinierend sein?“.
Er starrte mich weiterhin an und sagte eine Weile lang nichts. Meine Hände waren ziemlich nass, da ich so aufgeregt in seiner Nähe war und wartete sehnsüchtig auf eine Antwort.
„Sie sind nicht wie die von anderen. Ich kann überhaupt nichts in ich ihnen lesen“, sagt er ernsthaft.
„Keine einzige Emotion, ich weiß nicht ob du traurig, fröhlich oder wütend bist“.
„Naja ich weiß auch nicht wirklich, wie du dich grade fühlst“, rutschte es aus mir raus. Ich errötete einwenig und schaute weg.
Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, wurde aber von jemanden daran gehindert.
„Hey man, darf ich mich wieder auf meinen Platz setzten?“, ertönte es aus Edu’s Seite.
Ted hatte sich vor ihm aufgebaut und wartete auf Edu’s Rückzug.
Doch dieser beachtete ihn nicht weiter und sah mich immer noch lächelnd an.
„Es gibt doch hier überall Platz, Ted, setz dich doch bitte einfach woanders hin. Ich will dieser Lady hier weiter Gesellschaft leisten.“
Vielleicht hatte ich mir das nur eingebildet, aber als er das sagte, sah ich wie sein Mund nach oben zuckte und eine grinsende Grimasse machte.
„Ich glaube Amalia kann wirklich auf deine Gesellschaft…“.
Zu mehr kam Ted nicht, da er von einer lauten männlichen Stimme gestört wurde.
„Ted, wieso sitzt du nicht auf deinem Platz?“, begegnete ihm der strenge, halb fragend halb anklagende Blick von dem Chemielehrer.
„Das würde ich ja gerne, Frau Bernah, wenn sich Edu mal bald bewegen würde und mir meinen Platz lassen würde“, versuchte Ted sich zu retten.
„Ahh bitte Ted, such dir einfach einen anderen Platz, es gibt genügend freie Plätze.
Damit zeigte sein dicker Finger auf einen Platz in den vorderen Reihen. Diese wies einen lehren Stuhl, neben einem molligen Mädchen. Mürrisch packte Ted sein Zeug in die Tasche und stapfte nach vorne. Er lies sich auf den Platz nieder und warf seine Klamotten achtlos nach vorne. Danach drehet er sich zu mir um und sah mich traurig an. Ich formte ein „Entschuldige“ mit meinen Lippen und wand mich wieder meinem Sitznachbar zu.
Ich verstand überhaupt nicht, wieso dieser Edu so ein gewaltiges Interesse an mir hatte.

Impressum

Texte: Die Geschichte und die dort vorhandenen Wesen sind von mir frei erfunden und gehören deshlab mir. Die dort vorhandenen Orte gibt es teilweise, habe sie aber "neu" erfunden
Tag der Veröffentlichung: 30.06.2010

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /