Der Mond scheint,
sie sitzt da und weint.
Mit langem Haar und grauem Kleid,
sitzt sie auf der trocknenden Erde und schreit.
Ihr Schrei ist lang,
ihr Schrei ist bang.
Sie schreit still,
zum Himmel empor,
und hofft es gelangt an sein Ohr.
Verzweifelt gesackt zusammen,
sieht sie ihn dort in der Ferne – erhangen!
Und voll Grauen kommt der Gedanke hoch,
an jene Mondnacht im Gasthof.
Er klopft an die Tür,
und bat um ein Lager,
für sie beide hier.
Der Wirt lacht als er beide sah,
und rief zusammen eine große Schar,
die sie beide in den Hinterhof drängten,
hin zu den anderen Gehängten.
Sie schreit als er von ihr genommen,
und das Seil um den Hals gelegt bekommen.
Er sucht ihren Blick,
doch die Menge ist zu dick.
Er kann sie nicht finden,
kann sich nicht ein letztes Mal mit ihr verbinden.
Die Holzklappe ist aufgefallen,
der Tod kommt herbei mit langen Krallen.
Die arme Frau will nicht verstehen,
dass ihr Mann musste von der Erde gehen.
Noch im Schock wird sie ohne acht,
zu den anderen trauernden Witwen gebracht.
Das Gesicht ist nass,
sie ist ganz blass.
Verzweifelt schaut sie den Wirt an.
Dieser lacht und spricht gespielt bang: „Ich stelle nur Mägde und keine Knechte hier am Hof an. Denn wozu braucht man den Mann wenn es auch die Frau kann?“
So sitzt sie bei hellerleuchteter Nacht,
im Hinterhof auf einem bestimmten Erdenstück.
Und denkt zurück an die Zeit vor der Vollmondnacht,
in der ihr der Tod ein großes Schicksal bracht.
Texte: Das Cover und der Inhalt sind von mir selbst gemacht!
Tag der Veröffentlichung: 06.06.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle die an warmen Sommertagen gute Idee finden ...