Cover

Kann man ein Leben umtauschen?

Geschichte der kleinen Karin die ihren Namen nicht mochte

Sie sollte eigentlich den Namen Evelyn erhalten.

Aber es wurde entschieden, sie heißt Karin und hat mit diesem Namen ein Leben zu führen.
Egal wo und wie.
Es wurde so von der Großmutter entschieden. Den Namen Karin hat sie ihr ganzes Leben nie gemocht, er klang immer hart und nach Befehl. Widerworte durfte dieser Name nicht zu haben. Es war, wie eine Bestrafung.
Kurz nach der Geburt hieß sie auch „kleine Inga“, als sie auf dem Arm ihres Erzeugers lag und die Tränen der Vaterfreude auf ihr kleines Gesicht tropften. Obwohl er wusste, oder ahnte, dass er dieses Kind wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Sein weiterer Weg würde in der unendlichen Weite Sibiriens enden oder im schlimmsten Fall würde er standrechtlich erschossen werden. Er wusste, er hatte die Chance vertan eine Familie zu gründen. Das Regime erlaubte es nicht.
Es würde nie ein Wiedersehen geben.
Die Sehnsucht war einseitig, dessen war sie sich sicher.
Nie gab es ein Lebenszeichen von ihm, obwohl sie es mehrfach versucht hatte Kontakt zu „ihm“ oder vielleicht von vorhandenen Geschwistern aufzunehmen oder nach noch mehr Wurzeln zu forschen
Sie würde nie seine Liebe spüren, seinen Schmerz erleben und ihn trösten können.
Irgendwann hat sie die Hoffnung aufgegeben und konnte auch keine Hilfe von „ihm“ erwarten.
Ihre stummen Schreie hat er nicht gehört, oder doch? Der Ersatzvater konnte ihm nicht gerecht werden, - in keiner Weise -.

Sie hätte „ihn“ gerne Vater oder Sascha genannt. Sich mit dem grenzenlosen Vertrauen und der Unbeschwertheit eines Kindes auf seinen Knien niedergelassen. Um sagen zu können „du bist mein Vater“ oder noch liebevolleres.
Ja, das hat sie sich immer gewünscht. Grenzenloses Vertrauen.
Irgendwann wird es vielleicht passieren, dieses Wiedersehen und die Sehnsucht des nie endenden Wunsches, die Zärtlichkeit und Liebe des Vaters zu spüren.
Warum konnte er nie helfen, wenn ihre Verzweiflung kein Ende nahm. Wenn sie stumm
nach Hilfe schrie und ihre Augen voll von ungeweinten Tränen waren, wie ein Schmetterling der wusste, dass er nur eine kurze begrenzte Zeit zu leben hatte.

Aus Erzählungen wusste sie, er war ein stolzer Mann, der Befehle erteilen musste aber auch die zukünftige „Familie“ mit Nahrung versorgte.
In ihren Träumen war er der perfekte Vater den sie sich immer gewünscht hatte.


Sind Wünsche nur Träume?

Träume die in den Himmel fliegen
vorbei an fliegenden Papier Drachen, Vogelschwärmen und Schmetterlingen
und
in ein Nichts des Universums verschwinden

Impressum

Texte: Copyrith liegt bei der Autorin Fotos: Hans Snoek
Tag der Veröffentlichung: 31.12.2008

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Danke an meinen "Grossen" durch den ich erst in der Lage war diese Geschichte zu schreiben, denn seine Zuversicht und positive Ausstrahlung bewirkten dieses Buch

Nächste Seite
Seite 1 /