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Dann nach einer Ewigkeit wie es sich anfühlt. Liest er den Namen vor:
Amelie Twillig

Im ersten Moment schaltet mein Gehirn ab. Ich kann es nicht sein. Nicht ich. Nicht ich.
Doch, es kann sein. Habe ich nicht 17 Zettel?
Aber es waren doch noch sooooooooooo viele andere Zettel dabei! Warum ich?
Trotz dieser ungläubigkeit in meinem Kopf, tragen meine Beine mich zur Bühne. Was immerhin ein immenser Fortschritt ist den ich hatte angst sie würden mich gar nicht tragen.
Oder ich würde in die entgegengesetzte Richtung rennen.
Doch dann stehe ich auf der Bühne. Ignatius ruft in die Menge: „Einen Riesenapplaus für unseren neuesten Tribut!“ Ein groß teil der Leute klatscht. Nur meine Familie und meine Freunde sind ruhig.
Dann fragt er: „Meldet sich jemand freiwillig?“
Verzweifelt schaue ich zu meinen Schwestern. Kyoko könnte sich melden. Sie ist älter, erfahrener, sportlicher …
Bevor ich die Liste beenden kann ist die Zeit vorbei.
Ignatius scheint nicht sehr enttäuscht seit er bei unserem Distrikt ist gab es nur einen männlich Freiwilligen. Wie sich herausstellte hatte er jedoch nur selbstmörderische Absichten.
Das war vor etwa 9 Jahren, sein Name war Rodger Patil.
In der Arena hat er nicht lang gelebt. Aber tut das schon?
Jetzt ist es an der Zeit den Namen des Männlichen Tributs zu ziehen. Wieder hält die Menge den Atem an.
Ignatius verliest mit kräftiger Stimme den Namen: „Fionn Sloan“
Das ist eine Überraschung. Der Sohn der Bürgermeisterin. Mit gerade einmal 4 Zetteln. Dann sehe ich ihn nach vorn kommen. Der Schreck steht ihm auf dem Gesicht geschrieben.
Wer hätte je geglaubt das er ins Kapitol muss? Bestimmt nicht mal er selbst. Bestimmt hat er die letzten Ernten immer herzlich über die Tribute gelacht.
Da war ich mir fast sicher. Ich kannte ihn aus der Schule. Er war immer im engsten Freundeskreis unterwegs gewesen. Er hatte sich immer über die ärmeren lustig gemacht. Was unter ihm so ziemlich alle waren. Fast hätte er es verdient. Fast. Aber so zu sterben? Das wünschte ich niemandem! Nicht mal ihm.
Und jetzt sollte ich ihn töten. Gut wir waren 24, außerdem konnte er erfrieren, verhungern, verdursten, vielleicht ertrinken, verbluten …
Es gab in der Arena unzählige Möglichkeiten. Alles lag in der Hand der Spielmacher.
Als Fionn neben mir auf der Bühne stand, begann seine Mutter mit der Verlesung des Hochverratsvertrages.
Ich sehe mich in der Menge um. Einige sehen mich mitleidig, andere tief traurig an. Und die Leute mit den Wettscheinen lächeln mich sogar manchmal an.
Als die Bürgermeisterin mit der Lesung endet, wird die Hymne gespielt. Dann werden wir verhaftet.
Das heißt Friedenswächter (ohne die manche viel friedlicher wären) nehmen uns in ihre Mitte und führen uns zum von der Bühne. Ich kann Fionn`s Gesicht sehen, fast müsste ich deshalb auflachen. Er sieht irre komisch aus. Als hätte er einen Geist gesehen. Auf einmal frage ich mich wie ich aussehe. Das könnte noch wichtig sein um an Sponsoren zu kommen.
Als drehe ich mich schnell um und lächle in die Kamera.
Die Friedenswächter lassen mich in einem sehr luxuriösen Raum allein. In dem Moment als sie die Tür hinter sich schließen breche ich in tränen aus.


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Tag der Veröffentlichung: 30.12.2011

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