Der Adler flog. Über den Weg. Den Weg, den diese Flamme zurückgelegt hatte.
Wie viele Wege von Flammen er schon verfolgt hatte, wusste er nicht. Nur, das es schon viele gewesen waren. Einige traurige; teilweise waren sie viel zu früh erloschen. Andere Wege waren so schön, dass er glücklich wurde. Und so konnte er es nicht lassen, immer neue Flammenwege zurück zu verfolgen.
So sah er auch den Weg dieser Flamme zurück. Am Anfang, war sie wohl einmal sehr hell und groß, dass sah man der zurückgebliebenen Spur deutlich an. In den folgenden Jahren war sie immer kleiner geworden; doch brannte sie noch gut. Dann wurde die Flamme kräftig gedämpft, noch kleiner, immer wieder, erlebte viel Niedermachendes, begann sehr zu flackern. Hatte stark zu kämpfen. Doch sie überstand alles und wurde wieder heller, durch andere, inzwischen helfende Flammen. Sie flackerte stark, war teilweise ziemlich klein, aber die Anderen gaben ihr Nahrung, verringerten das flackern mit der Zeit immer mehr.
Dann kam der Nächste starke Rückschlag. Immer mehr war die Flamme nun auf sich selbst gestellt; die früher helfenden Flammen waren weg. Sie hatte inzwischen aber gelernt, selbst nach Nahrung zu suchen. Seit dem letzten Dämpfer war sie wieder etwas gewachsen, doch flackerte die Flamme wieder sehr unsicher.
Und wie immer versuchte der Adler vorauszuschauen, in die Zukunft der Flamme. Und sah wie immer nur Nebel. Wissend, wieder nicht helfen zu können, flog er weiter, in der Hoffnung, dieses Licht würde überleben und wieder groß und hell werden.
Tag der Veröffentlichung: 27.10.2012
Alle Rechte vorbehalten