Inhalt
Die Wahrheit über Moriartys Ende
Mein Leben als Vampir
Tutanchamun
Gleichgewicht der Natur
Die Wahrheit über Moriartys Ende
Mein Freund Sherlock Holmes war nun schon seit zwei Wochen zurück und hüllte sich nach wie vor in Schweigen, was die Vorfälle an den Reichenbachfällen betraf. Mittlerweile herrschte auch wieder das Chaos, für das er bekannt war, in unserer bescheidenen Pansion in der Baker Street. Ich war über diesen Umstand nicht sonderlich erfreut, hatte ich doch erst wieder Ordnung in unseren vier Wänden herstellen können. Mrs. Hudson kümmerte sich wie jeden Tag um unser leibliches Wohl, Fälle strömten wie ein Wildbach auf uns ein und die Jungs der Baker Street-Bande gingen bei uns ein und aus.
Es klopfte dreimal an der Tür, Mrs. Hudson öffnete und kam dann mit einem Briefen in die Wohnküche, wo Holmes und ich gerade zu Abend aßen.
„Hier Mr. Holmes: Der erwartete Brief!“, verkündete unsere Haushälterin.
„Danke Mrs. Hudson“, entgegnete Holmes, während er den Brief von ihr entgegennahm.
Als ich den Absender erkannte, wurde ich stutzig.
„Sagen Sie mal Holmes: Seit wann bekommen Sie Post von Colonel Sebastian Moran?“, erkundigte ich mich verwirrt „Ich dachte, Ihr Sieg über Professor Moriarty hätte für ihn bedeutet, dass man ihn auf Lebenszeit inhaftieren würde, wenn nicht sogar die Todeszelle“.
„Ach Watson“, seufzte Holmes, nachdem er das Schreiben überflogen hatte „Wenn Sie nur einmal ihre Geisteskräfte bemühen würden, dann kämen Sie von selbst darauf. Aber gut ...“.
„Was meinen Sie?“, unterbrach ich ihn frappiert.
„Ich erzähle Ihnen, was Sie schon seit Wochen wissen wollen“, erklärte Holmes.
„Von den Reichenbachfällen?“, fragte ich mit sichtlich angefachter Neugier.
„Genau“, pflichtete mir Holmes nickend bei.
Er begann seine Ausführungen bei dem Moment, als ich den vermeintlichen Brief einer todkranken Patientin erhielt, die unbedingt nach mir verlangte. Danach hatten wir uns getrennt – er war an den Reichenbachfällen zurückgeblieben und ich war nach Meieringen zurückgekehrt. Er habe natürlich das falsche Schreiben als solches erkannt und erwartete das Kommen seines Erzfeindes Moriarty.
An dieser Stelle gingen nun die Ermittlungsergebnisse und die tatsächlichen Begebenheiten auseinander. Anstatt sich mit Moriarty die Reichenbachfälle hinabzustürzen und so dessen Ende herbeizuführen, unterhielten sie sich zunächst ruhig, dann zunehmend lautstark. Letztendlich kamen beide darin überein, sich friedlich zu trennen und Moriarty sich, nachdem er seine Verbrecherbande aufgelöst hätte, selbst Scottland Yard auszuliefern. Er hatte eingesehen, dass sein bisheriges Handeln für sein Ziel – das Vorantreiben der englischen Gesellschaft – wenig zuträglich war und wollte sich ganz in den Dienst der Wissenschaft stellen.
Als sie auseinandergehen wollten, sprang der Mann, den Moriarty bereits dorthin beordert hatte, um Holmes unter einem Steinschlag zu begraben, aus seinem Versteck. Er war anscheinend nicht erfreut über den Sinneswandel seines Herrn, denn er begann, ihn lautstark zu beschimpfen. Letztendlich stürmte der Mann in einem Anfall von Wahnsinn auf Moriarty zu.
In dem darauffolgenden Gerangel stürzten beide die Reichenbachfälle hinunter und um seinen ehemaligen Widersacher vor dem drohenden Tod zu retten, sprang Holmes hinterher, konnte sich allerdings selbst kaum mehr an dem Felsvorsprung festhalten.
„Und so hat es sich zugetragen“, beendete Holmes seine Erzählungen.
„Aber das erklärt noch immer nicht das Schreiben von Colonel Moran“, entrüstete ich mich
„Watson, Watson“, seufzte Holmes kopfschüttelnd „Das liegt doch auf der Hand“.
„Anscheinend nicht und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich nicht länger im Unklaren lassen würden“, warf ich brüskiert ein.
Seufzend erklärte Holmes, dass der Mann, der mir den vermeintlichen Brief der todkranken Engländerin überbracht hatte, der verkleidete Colonel Moran gewesen war und kurz darauf zu ihm und Moriarty stoßen, Holmes' Tod und somit den Triumph seines Meisters bestätigen sollte.
Allerdings kam der Colonel zu spät und sah nur noch, wie Holmes an der Klippe hing und Moriarty festhielt, um diesen vor dem sicheren Tod zu retten. Kurz bevor die Kräfte der beiden ehemaligen Kontrahenten schwanden, machte der Professor seinem früheren Verbündeten verständlich, er solle in seinem Namen ihre Verbrecherbande auflösen.
Nachdem Moran – zunächst recht widerwillig – zugestimmt hatte, die letzte Bitte seines Meisters auszuführen, Scottland Yard über die Taten ihres Verbrechersyndikat aufzuklären und sich in Holmes Dienste zu stellen, geschah das, womit keiner der Anwesenden gerechnet hatte: Moriarty zückte ein Klappmesser und stach damit in Holmes' Hand, die ihn noch immer festhielt. So wollte er Holmes die Chance geben, wenigstens sich selbst zu retten, wofür es zu diesem Zeitpunkt bereits zu spät war.
„Nur dem beherzten Einschreiten von Colonel Moran war es zu verdanken, dass ich nicht wie Moriarty und sein früherer Lakai in den Tod gestürzt bin“, schilderte Holmes „Er rannte auf die Klippe zu und ergriff gerade noch rechtzeitig meine Hand“.
„Aber was sollte dieser Abschiedsbrief, den Sie mir geschrieben haben?“, erkundigte ich mich.
„Nur mit der Ruhe, mein Freund“, beschwichtigte mich Holmes seufzend.
Er erklärte mir, dass er, als sie im Zug in die Schweiz saßen, nicht damit gerechnet hatte, dass Moriarty mit sich reden lassen würde. Und um sicher zu gehen hatte Holmes diesen Brief hinterlassen. Meine Frage, wieso er seinen Wanderstock und seine Zigarettendose zurückgelassen hatte, beantwortete er erst nach einem erneuten Seufzer. Holmes schilderte, wie er und Colonel Moran überlegten, wie sie Moriatys letzten Willen wohl am besten ausführen und seine ehemalige Verbrecherbande zur Strecke bringen konnten. Ersterem kam die Idee, Holmes' Tod vorzutäuschen und als Moriatys Nachfolger die Organisation mit der Begründung, dass das erstrebte Ziel erreicht wurde,auflöste. Bis all dies zuwege gebracht sein würde, sollte sich Holmes bedeckt halten und deshalb war es auch unerlässlich, auch mich zu täuschen.
„Nun Holmes“, warf ich ein „Da Sie sich 'aus der Versenkung begeben haben', wie es so schön heißt, nehme ich an, dass der von Ihnen und Colonel Moran gefasste Plan aufgegangen ist“.
„Da nehmen Sie richtig an“, bestätigte Holmes „Und mit diesem Brief will mir Colonel Moran mitteilen, dass soeben das letzte Mitglied von Moriatys einstiger Organisation gefasst werden konnte“
Stille erfasste den Raum, während ich all dies durchdachte. Dies hielt nur kurz an, da ich beim Blick auf den noch gedeckten Tisch aufschrie. Natürlich war das Essen, auf das ich mich gefreut hatte, längst kalt geworden..
„Und spät ist es!“, stöhnte ich „Es ist schon fast 10:00 Uhr“.
„Dann würde ich vorschlagen: Machen wir aus unserem Dinner ein Mitternachts-Souper“, lachte Holmes und zog an seiner Pfeife „Mrs. Hudson, wären Sie so freundlich?“
Mein Leben als Vampir
Ich beobachtete die zwei Passanten, die in der Dunkelheit durch die menschenleere Einkaufsstraße von Barcelona schlenderten. Bei diesem Anblick wurde das Brennen in meiner Kehle unerträglich und ihr Geruch weckte meinen Jagdinstinkt. Ich musste mich konzentrieren, um mich nicht sofort auf meine Beute zu stürzen, die noch nicht mal die Gefahr erahnte, in der sie schwebte.
Selbst jetzt konnte ich die beiden sehen, obwohl es bereits stockdunkel war. Ich überprüfte noch kurz die Umgebung und rannte mit einer Geschwindigkeit auf meine Beute zu, mit der nicht mal die schnellsten Raubtiere mithalten konnten. Von hinten riss ich die Frau, die an einem Schaufenster stehen geblieben war, in eine Seitengasse und musste noch nicht mal groß anstrengen, bevor ich auch schon warmes Blut schmeckte.
Noch nicht mal eine Sekunde später versiegte der köstliche Strom und der leblose Körper der Frau fiel schlaff zu Boden. Das Brennen in meiner Kehle war zwar um einiges abgeklungen, forderte jedoch weiterhin nach Blut. Der Mann hatte gerade das Fehlen der Frau bemerkt und ging ein Stück zurück, dorthin wo sie zurückgeblieben war, um die Auslagen des Schmuckgeschäfts zu bewundern. Seine Rufe wurden zu einem gegurgelten Stöhnen, als ich mich über ihn hermachte, doch sein Blut war nicht annähernd so gut wie das der Frau. Ich konnte schmecken, dass er vor Kurzem Alkohol getrunken und geraucht hatte und beides hatte ich schon in meinem ersten Leben verabscheut.
Als ich endlich meinen Durst gestillt hatte war das Brennen in meiner Kehle zu einem leichten Flackern geworden, das ich leicht für ein paar Tage unterdrücken konnte. Ich machte mich sofort auf den Weg zurück in das kleine Dorf, wo ich nun lebte. Ein Dorf voller Vampire. Ich war nach unseren Maßstäben die jüngste, kaum 10 Monate alt. Noch immer hasste ich mich dafür, was ich war: Ein Monster, das Menschenleben auslöschte, wie es ihm gerade so in den Sinn kam. Der einzige, der mich verstand war Jake, der für mich eine Art großer Bruder geworden war.
"Hey Liz. Wie war die Jagd?" Das war Jake, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
"Geht so. Eine Frau und ein Typ, der übel nach Drogen geschmeckt hat," berichtete ich.
"Da hast du ja noch mal Glück gehabt. Ich hab nur so einen alten Typen erwischt, der total nach Medikamenten gestunken hat. Ich glaube, morgen muss ich noch mal los."
Wir rannten nun zusammen die Feldwege entlang, die sich außerhalb der Stadt erstreckten und allmählich kam unser Ziel in Sicht.
Es war eine Gruppe alter schwarzer Bäume, die einen Halbkreis bildeten. Dort wartete bereit Sara auf diejenigen, die heute Nacht auf die Jagd gegangen waren. Vermutlich waren wir die Ersten, da Jake und ich die einzigen von uns waren, die Barcelona überhaupt in Betracht zogen. Das lag hauptsächlich daran, dass dort der Drogenkonsum in den letzten Jahren enorm angestiegen war. Zudem kam eine der wichtigsten Regeln für Vampire: Nicht auffallen. Das bedeutete, dass höchstens drei Vampire gleichzeitig in einer Stadt jagen durften, da sosnt das Verschwinden der Opfer zu viel Aufmerksamkeit erregen würde. Und ehe ich mich versah, war ich wieder in unserem Dorf. Ein weiterer Tag der Ewigkeit lag vor mir ...
Tutanchamun
Der König von Ober- und Unterägypten
Stieg herab von Ra
Und einte das Land wie einst sein Vater
Doch Seth sah auf die Welt
Und sah dass sie seinem Feind huldigten
Dem Günstling der Götter: Tutanchamun
Der Kampf der Götter erstreckt sich durch die Zeit
Bis in die Gegenwart
Wo man nur verschwommen ihre Ausmaße erahnt
Der tägliche Wandel von Ra und Bastet
Wird durch Seths Zorn gestört
Der aus der Unterwelt seine Sklaven sendet
Seth zerstört die Welt und verleibt sich ein
Die Seelen derer, die ihm trotzen
Solange bis ein Mann ihm entgegentritt
Tutanchamun tritt ihm entgegen
Opfert jedoch sein eigenes Leben
Versiegelt Seth in Ewigkeit
Gleichgewicht der Natur
Die Wogen der Wellen
Das Tosen des Windes
Das Flackern der Flammen
Das Beben der Erde
Alle vier vereint bilden ein Gleichgewicht
Wie man selten es gesehen
Niemand kann es seh'n
Niemand versteh'n?
Die Natur
Gestützt durch die Elemente
Tausendmal zerbrechlicher
Durch den Menschen bedroht
Das Gleichgewicht der Welt
Sorgt für das Leben
Wer kann es seh'n
Wer versteh'n?
Alles Leben auf Erden
Ist nur begrenzt von Dauer
Die Natur darum zu schützen
Das ist der Existenzen Sinn
Tag der Veröffentlichung: 02.10.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle meine Freunde, die mich immer wieder aufgebaut haben, vor allem wenn es mir mal schlecht ging.