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„Meine sehr geehrte Natur, Götter und Erdenbewohner, wir verhandeln heute in der Strafsache gegen die Menschen und deren Handeln auf der von uns Göttern gestellten Erde und das Handeln gegenüber der Natur. Die Angeklagten werden vertreten durch Lars Kirk, die Gegenseite von Nero Hilly.
Mr. Kirk, sie vertreten die Menschen, ist das richtig?“

„Ja“

„Sie sind seit 48 Jahren ein Bewohner der Erde und somit gehören sie selbst auch der menschlichen Rasse an, ist das richtig?!"

„Ja“

„Mr. Hilly, sie vertreten die Natur und die Götter, richtig?“

„Ja“

„Nun gut. Der Menschheit wird zur Last gelegt, dass sie das Vertragsabkommen komplett ignoriert haben, welches zwischen Ihnen und den Göttern schriftlich zustande gekommen ist. Ich habe es hier vorliegen und werde es kurz verlesen, damit sich alle ein Bild der Situation machen können:

Mietvertrag zwischen den Mietern Adam und Eva Firsthuman und Gott Imhimmel ( zu der Zeit Amtsträger der Mietrechte im Kreis Sonnensystem).

1. Die Mieter sind dazu verpflichtet, die Erde so zu belassen, wie sie ihnen gestellt wurde. Veränderungen sind vorher mit dem Vermieter zu besprechen. Ebenso sind Erfindungen dem Vermieter zu zeigen.
2. Die Mieter verhalten sich ökologisch korrekt und organisieren sich nur soviel Rohstoffe, wie sie auch verbrauchen.
3. Die Mieter haben sich den anderen Lebewesen und der Natur zu untergeben, bzw. im Einklang mit ihnen zu leben.


Mr. Kirk, sie haben das Wort.“

„ Sehr geehrter Herr Richter, ich verstehe diese ganze Unruhe nicht. Wir haben die Erde prächtig besiedelt, zur Metropole gemacht. Die Menschen leben viel einfacher als vor ein paar Millionen Jahren. Außerdem können sie nicht von und verlangen, dass wir uns nicht weiterentwickeln. Was hätten wir tun sollen? Alle Erfindungen verbrennen? Alle klugen Köpfe ausschalten? Zumindest hat sich der neuste Lebensstil wieder größtenteils angepasst.“

„Also wirklich Herr Richter, Mr. Kirk redet wirres Zeug. Der neue Lebensstil angepasst? Ich bitte sie. Sie meinen doch nicht etwa diese neue Bio-Zeit, oder? Das ist doch schwachsinnig. Trotzdem werden mehr Tiere geschlachtet, als gegessen werden. Das ist doch alles Humbug und keine Entschuldigung. Natürlich kann sich der Mensch auch weiterentwickeln, aber doch nicht in diese Richtung? Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass der größte Feind der Natur der Mensch ist? Damals war es ja noch ok, als die Menschen im Einklang lebten, jagen gingen und ab und an mal ein Rad oder ein Feuer erfanden. Aber mittlerweile ist das vollkommen ausgeartet. Aber kommen wir zu den Regelbrüchen.
Zu Punkt 1: Sie haben die Erde nicht so belassen, haben fast alles zubetoniert. Alles ist grau, und das was noch grün ist, ist zu 50% künstlich. Sie haben uns auch nicht über Erfindungen informiert, sondern einfach gehandelt. Und was ist passiert? Ihre „genialen Erfindungen“ haben das meiste kaputt gemacht.
Zu Punkt 2: Am Anfang, wie schon gesagt, ging alles ja noch schön und gut. Allerdings hat sich die ganze Sache so entwickelt, dass man heute mehr Tiere schlachtet, als wirklich gebraucht werden. Alles verottet und vergammelt und stirbt aus. Zum Beispiel die Sache mit dem Kaviar. Der wird heute so oft gegessen, dass die armen Fische gefangen, ihre Bäuche aufgeschnitten und ihre Körper werden einfach weggeworfen, weil ihr Fleisch anscheinend ungenießbar ist. Und anstatt irgendwann mal aufzuhören wird fröhlich weitergefischt. Über die Regeln hinaus. Und so wird es irgendwann keine Fische mehr geben. Oder gucken sie sich den Regenwald an….alles am Arsch“

„Mr. Hilly, ich erteile Ihnen 100 Euro Ordnungsgeld“

"Zu Punkt 3: Der Mensch sieht sich als „Führer“. Es ist einfach so, viel brauche ich da auch nicht zu erklären.“

„Aber Mr. Hilly. Schön und gut, wie sie alles hier so runter rasseln. Dennoch muss ich Einspruch erheben. Wir sind der größte Feind der Natur? Ich bitte sie, das kann doch nicht ihr ernst sein. Die Natur plagt und ja auch ohne Ende. Zum Beispiel diese Froschplage…alle Plantagen leergefressen. Oder der Marburg Virus? Oder was ist mit den ganzen Tier-Grippen da? Ich meine, wir müssen teilweise mehr Tiere schlachten, aber eigentlich nur wegen den Infektionen. Also sind es gute Taten.“

„Das ist nicht ihr ernst, oder? Ist ihnen im Klaren, dass sie an diesen ganzen Dingen die Schuld haben? Die Froschplage ist doch erst durch Ihre Hand entstanden. Sie haben diese Rasse einfach in einem Teil der Erde ausgesetzt um die „Schädlinge“, wie sie sie ja so schön nennen, „natürlich“ zu bekämpfen. Und da leider in den Arealen der natürliche Feind fehlte, konnten sie sich ungehindert vermehren. Tja, so läuft der Hase. Ihre Schuld würde ich mal sagen. Genau wie das Marburg Virus, welches eine Unzahl an Menschenleben kostete. Wo war der Fehler? Richtig: Sie haben diesen Virus doch erst entwickelt und dann ist er durch ein Leck Ihres Labors erst in die Welt gekommen! Und die Grippen? Ach, davon gibt es doch schon so viele und immer kommen neue oder die alten kommen zurück. Wer weiß woher es diesmal kommt. Schon wieder ein Virus entfleucht? Oder vielleicht haben sie Ihren Schweinen schon wieder lecker Essen aus den Überresten ihrer „Vorfahren“ serviert? Voll von Keimen natürlich. Und was sagen sie jetzt?“

„Ähhh ja, nein, so ist das doch nicht. Also was erlauben sie sich. Jeder macht doch mal Fehler, oder wie oder was?!“

„Mr. Kirk, wenn sie nichts vernünftiges mehr beizutragen haben, dann sagen sie uns bitte bescheid, es wird Zeit für mein Mittagessen und das Schlussplädoyer.“

„Aber Herr Richter, ich ähh, es, ich.“

„Ich merke, es hat keinen Sinn mehr. Der Keks ist gegessen Wir werden uns nun zusammensetzten und entscheiden.“

2 Stunden später



„Sehr geehrte Anwesende, im Namen des Volkes ergeht folgender Beschluss: Die Angeklagten sind schuldig.
Das Gericht hat entschieden, dass die Menschen an sich die Plage sind. Da sie leider den Planeten Erde schon unbrauchbar gemacht haben, werden wir als Strafe eine Variante des Influenzavirus A, Subtyp H1N1, auf die Erde übertragen und somit die Menschheit auslöschen. Wir sehen leider keinen anderen Ausweg, da wir den Menschen keinen anderen Planeten mehr anvertrauen können.“

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.05.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine Muse

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