Federleichter Schlaf
senkt sich
auf geschlossene Lider,
entspannte Hände
ruhend,müd
nach des Tages Werk
Kinderstimmen
längst verklungen,
Gedanken
um sich selber drehend,
von vorne...zum Ende
von vor...
z...
End...
Stille
Frisch begrünter Ast
und der Baum beringt sich neu
nach diesem Winter
künden schwellende Knospen
vom steten Wechsel der Zeit
Wenn eine Blume
träumen könnt,
hätte sie ein Kleid
aus Feenstaub?
Verwebten Sternenlichterliedern,
mit Perlen
aus Tau?
Wenn eine Blume
träumen könnt,
wär sie unzerstörbar.
Kein achtlos
schwerer Schritt
knickt Blüten
aus Stahl.
Blumenwiese
Überraschend selten
hat ein Mensch
die Möglichkeit,
auf Gottes bunter Blumenwiese
jemanden zu finden,
der ihn berührt.
Ich, ein solcher Mensch,
fand bei der Nennung
eines Namens
ein blühendes Geschwisterkind.
Die Nacht erzählte mir ein Lied
von sich streckenden Bergen
vom Schweigen der Wälder
vom leisen fallen des Schnees.
Die Nacht erzählte mir ein Lied
von flüsternden Bäumen
von Blüten die leuchten
von Düften die verwehn.
Die Nacht erzählte mir ein Lied
von Worten die schmeicheln,
von Gesten die heilen
von Menschen, die kommen
und gehn.
Eiszeit
Schneidender Wind im Gesicht,
du gehst deinen Weg.
Träumst von Blumen und Sonne,
holst die Wärme zurück.
Dein vergangenes Lachen
wischt die Eistränen
ungeduldig fort
Es erstaunt mich immer wieder
deine Art mich zu lieben,
selbst nach all diesen Jahren.
Wenn deine Hand leicht
die kleinen Falten berührt
die meine Augenwinkel zieren
und du sagst,
wie liebe ich dein Lächeln.
Immer noch bin ich es
der deine Sehnsucht gilt.
Obwohl meine Blicke
in den Spiegel seltener sind.
Mein Selbst erklingt wie Geigensaiten,
wenn ich die Begierde sehe
und ich leise flüstere
wie liebe ich dein Lächeln.
Bleib wie du bist,
so waren deine Worte
und das mein Lächeln strahle.
Nadeln stachen, Stich für Stich,
ein anderes Leben mir zurecht.
Wann der Zeitpunkt kam,
an dem ich nicht mehr wa(h)r
ist in vielen Nähten verborgen
die man, Stück für Stück,
als Etikett mir überlegte.
Ohne mich zu fragen,
hätte ich lieber,
von manchen Wunden
nichts gewusst.
Unberührte weiße Decke
in seltsam stiller Nacht.
Eingeschneite Dornenhecke
trägst schwer an deiner Pracht.
Herz hüllt sich im Zauber ein,
und Ruhe fällt ganz leise.
Könnt doch immer Frieden sein
es wär die rechte Weise.
Sommerwind erzählt
Wiesenduft und Glockenklang
schwebend in der Luft
senkt sich die Abendstille
leise flüsternd seelentief
Es ging ein mal ein kleiner Mann,
wir nennen ihn Herr Kleinermann
zu einer großen reichen Bank
er stottert leise:“Ich bin blank!“
Die Lage sei halt schwierig....
Der Mann am Schalter grüßte nett,
in seinem Anzug sehr adrett.
Es wär ja heut ein schöner Tag
erfragte höflich den Betrag,
die Augen glänzten gierig.
Bescheiden fragt Herr Kleinermann
nach einer Summe, die ja dann
schnell abgetragen wäre,
noch eh der Tag sich jähre.
Wie frech wurde der Bänker.
Für Peanuts fehle ihm die Zeit
er wolle wirklich keinen Streit:
doch sei er bei der falschen Bank.
Auf Wiedersehen und vielen Dank...
und weiteres Gestänker....
Der Bänker wurde zum Tyrann
und leise schlich Herr Kleinermann
hinaus auf einen Fingerzeig,
stand draußen auf dem Bürgersteig,
den Mund noch immer offen.
Bescheidenheit ist eine Zier,
doch bei der Bank geht’s ohne ihr.
Nur Risiko bringt den Gewinn
und frag hier nicht nach tief´ren Sinn
den hat die Gier versoffen.
Dein letzter
Abschied
führte dich
die Traumfelder
hinauf.
Dort wartest
du
unser Wiedersehen
stand schon
immer
in den
Sternen.
Am Abend spielt dein Silberlicht
und leuchtet mit den Sternen.
Der Mond, sieht in dein Angesicht,
doch muss er sich entfernen.
Er quert nur kurz in seiner Bahn
und ahnt von Fern den Zauber,
sein Licht, es zeichnet filigran,
den Waldesschatten sauber.
Nun streichelt leicht der Abendwind
die Wassersterne flimmern.
Erscheint ein zartes Elbenkind,
das Wasser scheint zu schimmern.
Ein holder Jüngling steigt empor,
aus seinem nassen Reich.
Den Blick umrahmt ein Trauerflor
warum ist er so bleich?
Sie sind einander zugetan,
doch Liebe nicht erlaubt.
Die Elbin küßt den Wassermann
Ihr Glück hat man geraubt.
Ein Wasser- und ein Waldeskind
sie können nicht entfliehen,
Die Eltern, für die Liebe blind,
lassen sie nicht ziehen.
Ihr Lied webt einen Zauberbann,
geschwind holt sie der Tod.
Doch beide hoffen irgendwann
vergeht die Liebesnot.
So heißt es doch in alten Sagen,
dass in warmer stiller Nacht,
traurig Lieder leise klagen,
Blumen blühen in voller Pracht.
Und wenn ein Paar der Hilfe fleht,
denn der Liebe droht ein Kummer,
fühlt man es, ein still Gebet...
Die Pein wird leiser, stummer.
Die Elbin und der Wassermann
die führen hier zusammen.
Wo das Unglück einst begann
schlägt nun der Liebe Flammen.
Stern, wozu verführst du mich?
Innigst folg ich deinem Licht.
Würd so gerne mit dir wandern,
wie ein Fluss durch´s Land mäandern.
Lockst so lieblich aus der Ferne,
verzaubert folge ich dir gerne.
Fühl mein Sehnen, seh dein Funkeln,
höre Lieder die von Mystik munkeln.
Leichten Sinns wandert mein Fuß,
fröhlich klingt mein Abschiedsgruß.
befinde mich auf einer Reise,
hinaus aus alter Lebensweise.
Doch wird das Wandern mir zu Last,
ersehne Heimat, bin kein Gast.
geh ich altvertraute Wege,
wo ich mein Bündel niederlege.
Meine Worte begrenzt
durch Sprachlosigkeit,
stottere ich mich
durch hohle Hülsen,
die niemand
wirklich begreift.
Und wäre mein Geist
auch einem Gebäude gleich,
so stolperte ich
durch leere Gänge
und fände mich nicht.
Nun puzzle ich selbst
die Welt mir zurecht,
spiele Scrabble an
einem riesigen Tisch.
Die Regeln hierfür,
die ich nicht versteh
machen mich irre
und tun mir weh.
In deinem Elfenbeinturm
versteckst du dein Lächeln
hinter undurchdringlichen Mauern.
Doch bleibe ich
unsinniger Weise hoffend
auf ein Beben, das
die Wände zerbricht.
Derin Gesicht erzählt
viele gelebte Leben
-bloßgelegt-
Zug um Zug
ein anderes Geheimnis
-wechselnd-
wie Tag und Nacht,
offenbarte Seele
vergangener Jahre...
Eingekuschelt in der Ecke,
mit dem Buch schon in der Hand,
Lampenschein als warme Decke,
wanderst du durch fernes Land.
Lass die Fantasie jetzt schweifen,
werde König, Bettler, Reisender.
Entdecke einen Küstenstreifen,
bist Geheimbotschaftenabsender.
Mit dem Drachen übers Meer
lies von Liebe, Freude, Trauer.
Führ zum Sieg ein Sternenheer,
doch das Gefühl ist nicht von Dauer.
Die letzte Seite bald gelesen,
such dir schnell ein Neues aus.
Vermisst sind all die Zauberwesen
wo sind deine Träume nun zu Haus?
Dein magisches Licht verblasste,
wie ein Komet, der nicht mehr reist.
Den freien Willen längst verloren,
lässt du dich durch Schienen gleiten
weit abseits deiner Bahn.
Wenn alle Wünsche längst verloschen
und das Nichts zeichnet die Spur,
wie kannst du da vom Himmel sprechen,
wo nur noch Leere in dir wohnt.
Der Nebel webt sein Leichentuch,
noch tragischer die Stille.
Kein Leben ist mehr hier an Bord,
wo sind die vielen Seelen?
Im Becher dampft der Kaffee noch,
obwohl ihn niemand trinkt.
Die Puppe in der Ecke dort
sie wartet auf das Kind.
In ihren Augen sieht man nichts,
was immer auch geschah.
Verschlossen bleibt der Puppenmund,
der das Geheimnis wahrt.
Abgewaschen
die schöne Larve.
Alltagsgesicht
starrst mit
verschatteten Augen
aus dem Spiegel
zurück.
Neue Träume
folgen
den Alten
-verrinnen-
Morgen vielleicht
kehrt der eine
oder andere
zurück
Einst glaubte ich,
viel mehr zu sein
als andre in mir sahen.
Im Lauf der Zeit,
im Spiel der Jahre,
verwischte dann mein Ich.
Wie Wasser
auf dem Tuschestrich
noch Farbe zwar,
doch wahr sie nicht.
Im Sommerwind steigt
über leuchtend gelbem Korn
das Lied der Lerche
Es weitet die Herzen und
trägt sie auf seinen Flügeln
Dein Herz pulsiert
durch grau gezeichnete Adern,
wenn Neonlicht affektiert
sich der Nacht anbiedert
und trunkener Gesang
durch deine Gassen rollt.
Kokett versteckst du
dein Zahnlückenlächel
verfallener Häuserzeilen,
bis der Tagesanbruch
dein tristes Gesicht enthüllt
und die Last deines Menschenstroms
deinen Herzschlag zum erliegen bringt.
Wenn du im Inneren schreist
so laut du kannst,
wird niemand deine
Stimme hören.
Lautlose Lieder
Geräusche der Nacht,
begleiten die Dunkelheit.
Tonleitern
des Leids,
Tränen unerklärt
niemand weiß woher
...diese seltsame Trauer
In deinen Büchern
liest du Anderer Kunde,
die Farben des Himmels
verlieren dir das Bunte.
Erzählst in Gesprächen
was dein Nachbar tut,
du trägst sein Leben
wie ein Secondhandgut.
Hörst die Musik
drehst sie voll auf,
ziehst deine Runden
durch ein leeres Haus.
Doch lauter noch
als all dein Singen
dringen leise dir
die Trauerstimmen.
Unter Nebel liegt verborgen
hoffnungsfroh der neue Tag.
Wie verhangen ist der Morgen
früh erwacht der Amselschlag.
Dunkle Tannen stehen dicht
nasse Tropfen fallen,
Scherenschnitt im Gegenlicht
wenn dunstig Schleier wallen.
Wie Schatten eines Wolkenschiffs
auf spiegelnd blauem Meer
deckt Trauer meine Fröhlichkeit.
Noch ist sie Vorhut und allein,
doch seh ich schon am Horizont
die grauen Wolkenschleier.
Wie eine Wand aus dunklem Stahl-
ich stemm mich ihr entgegen,
doch meine Hände halten nicht
den Dunst aus Einsamkeit und Regen.
Gehst allein am Meeresstrande
wo wir waren einst zu zweit.
Längst verflossen sind die Tage,
nur das Lied des Meeres bleibt.
Brechen sich die Wellenkämme,
auf und nieder steigt ihr Spiel,
weben leise Sehnsuchtsklänge.
Werde ich dich wiedersehn?
Winterperle
am schwarzen Ast.
Träne der Kälte,
frostumarmt
im Dunkel der Nacht
Glitzernd im Mondlicht,
Zauber
gefangen im Eis,
Tropfen geschmolzen
in warmer Hand,
rinnt davon
ein Lebenslauf
Du siehst sie doch recht selten,
nur geschäftlich ist ihr Wort.
Euch beide trennen Welten,
es ist nicht nur der Ort.
Am Lächeln ihres Mundes
siehst du, was sie bewegt.
Dein Blick hat etwas wundes,
wenn du dich zu mir legst.
Noch kennst du sie nicht wirklich,
doch weiß ich was du denkst.
„Unser Leben ist alltäglich“
das du es nicht verschenkst...
Dies „Ich bin kein Nazi, aber...“
und auch ähnliches Gelaber,
geht heut durch alle Schichten
und man liest es in Berichten.
Wer seiner Heimat fliehen muss,
der will nur in den Überfluss
Der Böse ist rasch ausgemacht.
Darüber wird nicht nachgedacht.
Es gibt da einen alten Spruch
Man könnte meinen fast ein Fluch.
Wer heute hat den Wind gesät
schon morgen in den Sturm gerät.
Ich wollte nie hart wie Eisen sein.
Doch es war dein Hammer der mich schmiedete auf dem Amboss deiner Worte und Taten, deiner Dünkel und Urteile. Und nun wunderst du dich, wenn rotglühende Funken dir um die Ohren sprühen, bei deinem Versuch mich zu Stahl zu formen?
Du nahmst als Maßstab aller Dinge deine eigene Gussform und presstest mich hinein. Alles was nicht passend schien, wurde abgeschlagen, wurde zu Schlacke, die hinunterfiel. Krümmte sich in der Asche von dem was war, bevor es erkaltete und erstarb.
Abfall.
Dinge die nicht hergehören.
In deinen Augen bin ich undankbar, weil deine Form mir nicht gefiel.
Unerreichbar standest du auf deinem Podest und verdammtest alle die nicht so waren wie du und schmiedetest die Welt dir nach deiner Form. Ich kletterte, klettere noch heute und ich liebe dich ... von fern! Verzweifelt, weil ich nicht genüge.
Du warst der Maßstab aller Dinge, an dir formte sich die Welt und prallte ab. An der Kälte von Hammer und Amboss kam niemand vorbei, weil niemand deinen Stand erreichte. Niemand erstürmte deinen Podest, weil du unfehlbar bist. So sagtest du.
Doch es war dein Maß, nicht das meine.
Ich fehlte und fehle immer wieder.
Noch heute erwische ich mich und klettere gedankenlos den Dingen hinterher, bis ich mich umdrehe und sehe, das bin doch nicht ich!
So gebe ich selbst mich ins Feuer und erfinde mich, für mich. Bin ich. Stück für Stück.
Schmiede mich selbst und werfe mich der Welt zu Füßen und weiß doch nicht: Bin ich genug? Weil dein Maß … das ich nie erreiche ... Nein! Noch einmal von vorn.
Sammle Schlackestücke, Dinge die hinunterfielen und suche, suche was ich verlor.
Schüre ein Feuer, werde erneut zur Glut.
Sei sanft mein Hammer, zerstöre mich nicht.
Ich bin nur ich.
Bin mir selbst Amboss und Form.
Ich will nicht sein wie dein Stahl.
Raschelnd wirbeln Kinderfüße
müdes Laub, als bunte Grüße
von den langen warmen Tagen
die ich genoss im Wohlbehagen.
Leise regnet Blatt für Blatt
der Sommer nun vom Baume matt.
Noch zeichnet Sonne lichte Flecken
ehe Wolken sie bedecken.
Ein Blumenstern im welken Grün
leuchtet weiß, verspricht mir kühn,
dass der Sommer wiederkehrt -
ich hab mich nicht umsonst beschwert!
Des Schreibers dumme Eitelkeit
ist eine schwere Bürde.
Verführt ihn oft zur Lausigkeit
trotz aller Dichterwürde.
Ein Reim, der will nicht passen.
Der sanfte Sang von Worte fehlt.
Um Gedichte zu verfassen
wird grausam hier ein Satz gequält.
Bitte Gott, in deiner Güten,
gib mir Einsicht zu verstehen,
dass so manche Lyrikblüten
besser in den Kompost gehen.
Ein Labyrinth hat viele Pfade,
doch einer nur ist richtig.
So zeig mir doch den Weg zu dir,
bin ich dir denn nicht wichtig?
Du bist bei mir; nicht wirklich hier,
hast mich entzwei gerissen.
Bist du es, die den Faden hält?
Ich fühle mich beschissen.
Nun tanze ich auf dünnem Eis,
dies Wirrwarr ist brutal.
Ein Leben in der Warteschleife
als hätte ich keine Wahl?
Ein Dichter hing in einem Baum,
vertraute seiner Lyrik kaum.
Verloren, schien die Sicherheit
den Worten fehlte Leichtigkeit..
Was tue ich, was mach ich bloß
Wie werde ich das wieder los?
Die Fragen quälten ihn bei Nacht
und wenn er gerade aufgewacht.
Sein Dasein wurde furchtbar klein,
es schränkte sich auf Suchen ein.
Ihm war von vornherein bewusst
zur Dichtung fehlt die Lebenslust.
Die Antwort kam ihm dann im Traum,
stand wie ein Licht im dunklen Raum.
Geh raus aus deinem Kämmerlein,
hier ist für dich nur weiter Pein.
Mach dich einfach auf die Suche,
klettre notfalls in die Buche!
Und ist es eine Narretei,
es ist egal, sei vogelfrei.
Genieße doch den Mondenschein
die Welt gehört heut dir allein.
Sollst einen neuen Anfang wagen,
lass deine Fragen and´re plagen.
Ein Dichter hing in einem Baum
was fand er dort, man glaubt es kaum.
Entließ sich einfach aus der Pflicht
fand Ast für Ast die Zuversicht.
Sind seine Worte lyrisch glatt?
Das steht auf einem anderen Blatt...
Lockend spricht ein Sonnenstrahl:
Hier draußen ist bald nichts mehr kahl.
Die Nase wohlgemut im Wind
bist du für viele Dinge blind
und mit ekligem Gequatsche
steckt dein Schuh in dunkler Matsche.
Die Nässe kriecht in deinen Socken.
„Der ist hin!“ denkst du erschrocken
und der Heimweg ist noch lang
bei dem Gedanken wird dir bang.
Eine Grippe ist dir sicher.
Leise hörst du das Gekicher
von deinen Kindern, schadenfroh...
„Mama, lach mal...sei nicht so!“
Der erdschwere Duft
aufgebrochener Scholle
verheißt den Frühling.
Allenorts blüht das Leben
übergrünt den Wintertod.
Mein Besuch gestern hatte dich sehr angestrengt. Jedem Tag konnte ich dabei zusehen, wie du ein ums andere Mal weniger wurdest. Dennoch lächeltest du dieses süße kleine Lächeln, dass dich zehn Jahre jünger machte. Du schienst mir wie ein leckes Gefäß aus dem in kleinen steten Tropfen das Leben silbern davon rinnt. Gestern dann hast du zum ersten Mal die Augen geschlossen während du Besuch hattest. Ich sang das Weihnachtslied einfach leise weiter, weil ich den Eindruck hatte, dass es dir gefiel in den Schlaf gesungen zu werden. Ich hatte mich neben dich gesetzt und hielt dich in meinen Armen und wie ein Kind hast du deinen Kopf an meine Brust gelehnt, dein Atem wurde ganz ruhig. Für einen Moment schienst du in Frieden mir dir selbst. Ich ahnte das es nicht lange anhalten würde, das du bald wieder aufwachen und erneut kämpfen würdest … mit jedem Atemzug und mit jedem Schlag deines Herzens, das doch schon so müde ist. Beim Abschied wolltest du mich nicht gehen lassen, ganz fest hast du meine Hand gehalten und batest mich noch ein wenig zu bleiben. So teilte ich also weiter 10 Minuten vom Rest deines Lebens mit dir. Was wird mich morgen erwarten, wenn ich erneut die Türe zu deinem Zimmer öffne?
Eben habe ich die Kristallschale betrachtet die du mir an meinem letzten Geburtstag geschenkt hast und stellte fest wie schön ihr Glitzern im Licht der wenigen Sonnenstrahlen ist, die dieser Dezember uns bis jetzt gönnt. Nach einigen Minuten merkte ich, wie warm das Glas wurde an den Stellen, wo ich die Schale hielt und ich dachte an deine Hände, die bei jedem Besuch scheinbar kälter waren, als am Tage vorher. Wie schön du es fandest, wenn ich deine Hände ganz ruhig in den meinen hielt und wir zusammen beteten. Ich hoffe jeden Tag, dass Gott dir den Mut schenkt einfach los zu lassen, obwohl ich dich nicht wirklich gehen lassen will. Meine kreisenden Gedanken finden ihr Gegenstück in der Schale die sich in der unruhiger Bewegung meiner Hände gefangen sieht. Im Geiste sah ich deine Hände, die an der Bettdecke zupften, sich zu deinen Haaren verirrten, eine lose Haarsträhne wieder mit einer der vielen Haarklammern fest steckten um anschließend wieder ihre glättende Wanderung über deine Decke aufzunehmen.
Das Schrillen des Telefons deckte sich mit dem Klirren der Schale als sie mir aus den Fingern glitt.
Golden malte Sonne
leuchtend Flecken in das Gras.
Nur zu schaun war eine Wonne,
während ich am Fenster saß.
Graue Riesen standen kahl
noch im Schlaf befangen.
Neugeburt ein jedes Mal,
endlich: Vögel sangen.
Und mit jedem grünen Blatt
spross die Hoffnung wieder:
hatt´ den Winter doch so satt
streckte wohlig meine Glieder.
Hadere nicht,
sage nicht Lebwohl
einfach nur
"Auf Wiedersehen"
Ich gehe,
aber
nicht weit
sondern
nur voraus.
Ebne nun schon
deine Pfade,
dass kein Stein
dich stößt
und nichts Böses
deine Wege
hindert.
Ich werde da sein
und dich rufen
wenn du
den Traum beendest
den du
Leben
nennst
Ich möchte dir das Leben,
Gestalt und Farbe geben.
Lass Worte munter singen
sich in den Himmel schwingen.
Auf reinem, feinem Papier.
Auch gebe ich dir Tränen
und werd noch nicht erwähnen
das alles Dunkle endet,
wenn das Blatt sich wendet.
Auf reinem, feinem Papier.
Durch mein Wort beflügelt
lebst du ungezügelt
ich werd dich atmen sehen,
ich weiß es wird geschehen
auf einem Stück Papier...
Imagine
Traurigerweise leben wir in einer Welt, in der von vornherein erst einmal jeder Mensch schlecht ist. Ob es der junge Mann ist, der über das Internet eine Bekannte sucht, dem unterstellt wird er wäre pädophil, weil das Mädchen erst 16 ist. Oder, wenn wir schon bei diesem Thema sind: Der Schwule nebenan der bestimmt auch auf kleine Jungs scharf ist. Der Farbige, der nur in ein Geschäft kommt, weil er zur Toilette muss, will garantiert nur ausspionieren, ob es etwas zu stehlen gibt. Und der Muslim in der Nachbarschaft ist bestimmt ein böser Islamist.
Sofort schrillen in ungewohnten Situationen die Alarmsirenen in unserem Inneren. Sicher, Vorsicht ist nie falsch, aber … Ich frage mich: Wie weit sind wir als Menschheit gekommen, dass Vertrauen und der Glaube an das Miteinander aus unseren Köpfen vertrieben wurde? Stattdessen hat sich Angst und Misstrauen breit gemacht. Uns wurde das Bunte aus unserem Leben genommen und stattdessen alles schwarz-weiß gemalt. Ist das wirklich der Preis der Globalisierung? Sind wir alle überfordert von den vielen neuen Eindrücken, den unterschiedlichen Lebensweisen und Religionen? Ich weiß, dass es reale Gefahren gibt und ich weiß, dass Böses geschehen kann, aber nach meiner persönlichen Erfahrung erlebt man manch angenehme Überraschung, wenn man erst einmal versucht offen und freundschaftlich die Hand zu reichen. Nicht alles Fremde ist übel und nicht jeder Fremde ist mir übel gesonnen. Es mag viele befremdliche Dinge geben, aber im Umkehrschluss erscheine ich meinem Gegenüber wahrscheinlich genauso seltsam. Warum müssen wir alles verteufeln, warum nicht leben und leben lassen? Warum ist es einfacher an das Schlechte zu glauben anstatt an das Gute? Ich weiß, es gibt Pädophile, ich weiß es gibt sie, die Kriminellen und ich weiß es gibt Islamisten, die am liebsten alle Ungläubigen von dieser Welt tilgen wollen.
Aber sie sind die Minderheit und nicht wir!
Doch leben wir nach ihrem Diktat. Leiden tun wir alle, indem wir uns einschränken, uns fürchten und misstrauen. Uns die Chance nehmen einen eventuell sehr netten Nachbarn kennen zu lernen. Indem wir Mitgefühl verwehren und mit Kälte strafen wo eigentlich ein offenes Herz Fragen beantworten könnte. In den öffentlichen Netzwerken kursieren die verschiedensten Hetzparolen, einst in gut gemeinter Absicht eingestellt, wird alles verfremdet und zu einer Hetzkampagne. Es ist absolut erschreckend, wie viele diese Pamphlete liken, twittern, weiterverbreiten. In unsinniger Angst und unsinnigen Hass wird das weiter geschürt, was uns alle fesselt und behindert.
Ein Beispiel ist die Geschichte über einen Passagier in einem Flugzeug. Eigentlich wurde diese Geschichte gegen Rassismus, gegen den Hass von Weiß gegen Schwarz geschrieben. Daraus wurde mittlerweile eine Story über einen Muslim, der sich weigert neben einer Bibelleserin zu sitzen. Die Bibelleserin wurde natürlich mit einem Sitz in der ersten Klasse belohnt ... Ich weigere mich so ein Arschloch zu werden. Ich weigere mich meinen Horizont einzuschränken, weil es Fanatiker auf allen Seiten gibt. Welchen Schluss können wir daraus ziehen, was dagegen tun oder eben nicht tun? Sicher können wir alles weiter ignorieren und uns in unsere heimischen vier Wände zurückziehen, hoffend, dass dieser Kelch an uns vorüber geht. Und mit ihm zieht unser Leben an uns vorbei, während wir in unserem Mauseloch sitzen und hoffen nicht bemerkt zu werden. Überlassen wir nicht gerade damit eben jenen die Welt, die die Angst in uns schüren? Denen es gelegen kommt, dass wir uns nicht austauschen und uns dadurch Ängste und Befangenheiten nehmen könnten?
Ich drücke dem jungen Mann vom Anfang dieses Briefes die Daumen, dass er das Mädchen findet und sie ihre Freundschaft ausbauen können. Ebenso hoffe ich für das junge Mädchen, dass er eben kein Pädophiler ist. Ich hoffe, dass jeder Mensch seine Notdurft erledigen kann, ohne dass er gezwungen ist dies an einem öffentlichen Platz zu tun. Ebenso glaube ich fest, dass der Mann mit dem Bart und der Takke kein Selbstmordbomber ist und er mir meinen Rosenkranz genauso gönnt wie ich ihm seine religiösen Gebräuche. Hoffentlich findet der junge Mann nebenan einen li
ebevollen Partner und sie können ihr Leben genauso leben wie jedes Heteropaar. Es liegt in uns, es liegt an uns was wir aus dieser Welt machen. Ich für mich kann nur sagen: Ich werde weiterhin gegen jede Art von Fanatismus aufstehen und wenn ich nur so unsägliche Schreiben nicht like oder teile wie sie in unseren Netzwerken kursieren. Ich werde weiterhin für Menschlichkeit und Miteinander einstehen, aufmerksam machen auf die kleinen Dinge, die jeder von uns selbst machen kann. Da halte ich es mit John Lennon: Imagine ... stell dir vor ... wenn jeder von uns nur ein klein wenig tun würde ...
Lukoceder
Seit heute morgen habe ich ein Wort in meinem Kopf von dem ich nicht weiß was es bedeutet, oder ob es dieses Wort überhaupt gibt. Und eigentlich will ich es auch nicht wissen. Mir gefällt sein Klang...Lukoceder... ich finde es könnte alles mögliche bedeuten. Vielleicht ist es ein spirituelles Indianerwort mit dem ihre Totemtiere ihnen ihre Macht verleihen. Eventuell ist es auch ganz profan nur der Name eines Nachbarn, den ich im vorbeigehen am Briefkasten gelesen habe. Für mich klingt es aber mehr nach einem Urlaubsort, zu dem ich gerne zurückfahren würde. Er könnte in den Bergen liegen oder aber am Meer, der Name eines beliebten Stadtteiles sein oder ein kleines Dörfchen in der Heide.
Dann frage ich meinen Schatz:
„Weißt du noch wie wir uns in Lukoceder kennen gelernt haben? Die Nächte in denen die warme Brise die Gardinen in unserem Zimmer bauschte und erinnerst du dich an den besonderen Duft den sie mit sich brachte? Ich habe an keinem anderen Ort mehr diesen Duft gefunden obwohl ich manchmal richtig Heimweh danach habe. Oder ist es Fernweh, oder die Sehnsucht nach den verzauberten Tagen in Lukoceder?“
oder...
Mein Kind soll in der Schule einen Aufsatz über seine Ferien schreiben...
Wir waren in Lukoceder, da habe ich zum ersten Mal in meinem Leben das Meer gesehen. Als wir über die letzte Düne gingen blieb ich erst einmal stehen. Ich konnte es nicht wirklich fassen, dieses Bild von Wasser bis zum Horizont der nur wie ein Strich am Ende der Welt war, dort wo Himmel und Erde sich berühren. Und der Klang des Meeres um mich und in mir. Wie eine Musik die man nicht nur hört sondern auch spürt. Fast hätte es mir Angst gemacht wenn es nicht so schön gewesen wäre.
Ein Freund, den ich länger nicht mehr gesehen habe, sagt mir auf meine Nachfrage:
„Ich war in einem Dorf mitten im Nirgendwo. Nach der Trennung ging es mir nicht gut, ich wusste nicht wohin mit mir und meinen Gefühlen. Da habe ich meine Tasche gepackt, bin in mein Auto und einfach nur gefahren. Irgendwann kam ich in dieses kleine Dörfchen und blieb dort hängen. Alles um mich herum genauso flach und eben wie ich mich gefühlt habe, aber seltsam...bei meinen stundenlangen Spaziergängen da habe ich plötzlich soviel Schönes gesehen. Du kannst dir dieses Blumenmeer nicht vorstellen, diese Farben, diese Explosion von Leben in jeder Kleinigkeit und über allem lag der Gesang von Lerchen in einem tiefblauen Sommerhimmel. Plötzlich war da kein Schmerz mehr...eine Melancholie über eine verlorene Illusion...ja sicher...die war noch da, aber es vergiftete mich nicht mehr.“
Lukoceder...muss denn jedes Wort eine Bedeutung haben oder kann ich es behalten, nur für mich? Dann könnte ich öfters nach Lukoceder reisen und vielleicht nehme ich dich ja einmal mit.
Magenschmerzen
Gestern war ich bei meinem Arzt, ich habe seit einiger Zeit Schwierigkeiten mit meinem Magen. Sie wissen wie das ist … man weiß, irgendetwas ist nicht in Ordnung aber man kann den Finger nicht darauf legen. Gott-sei-Dank hatte er kurzfristig einen Termin für mich frei.
Aber schon der Weg dorthin - ich kann ihnen sagen - Leute gibt es! Da waren diese Jugendlichen an der Haltestelle. Also - ich habe da ja lieber die Straßenseite gewechselt. Früher Nachmittag und die ließen schon Bierflaschen kreisen. Ob die Schnapsflasche in der Ecke auch zu denen gehörte? Ich weiß es nicht, aber ehrlich, wer will sich denn mit so was befassen? Und den Sohn von meiner Nachbarin, den habe ich sofort erkannt. Komisch, dabei ist der sonst so ein lieber Junge. Er erzählte mir einmal von einem Jugendheim das geschlossen werden musste, weil der Stadt das Geld zum Renovieren fehlte. Aber muss man deshalb hier draußen rumgammeln und mit dieser lauten Musik, dem Gekicher und Gegröle vorübergehende Passanten stören? Was ist das den für ein Bild, wenn mal Touristen in der Stadt sein sollten!
Auf jeden Fall war es von der Bushaltestelle aus nicht mehr weit zu meinem Arzt, ich habe ein bisschen Schaufensterbummel dabei betrieben. Man kommt am Kaufhof vorbei und jetzt in der Vorweihnachtszeit sind die Schaufenster immer so herrlich geschmückt. Hach … einfach schön! Die ganze Front voller Spielzeug, das sich bewegt! Es blitzt und blinkt, überall bunte Lichter und ein riesiger Teddybär der tatsächlich richtige Seifenblasen macht. Schade, die meisten Leute sehen gar nicht mehr hin, haben es wohl alle zu eilig und dann dieses plärrenden Kinder. Da war doch wirklich so ein Dreikäsehoch der nicht auf seine Mutter hören wollte, wollte unbedingt noch ein wenig schauen.
Die arme Frau sah ganz abgehetzt aus … zwei schwere Einkauftaschen am Arm, schielte dauernd zur Bushaltestelle rüber, ob ihr Bus wohl käme und dieses dumme Kind wollte einfach nicht weiter gehen. Ja, was blieb ihr denn anderes übrig, als mit einem kräftigen Ruck an diesem dünnen Ärmchen zu ziehen? Eine Stimme hatte die Mutter … meine Güte … die hörte man sogar über den ganzen restlichen Lärm, aber dem Kleinen hat sie es ganz schön gegeben. Der wird sich schön wundern wenn Mutter ihm dieses Jahr nur eine Kleinigkeit unter den Baum legt. Wo kommen wir denn dahin, wenn die Kinder jetzt bestimmen, was wir Erwachsenen tun. Aber ehrlich? Bei diesen bunten Schaufenstern bin ich ein wenig sentimental geworden. Früher sind meine Eltern und ich oft in der Weihnachtszeit Sonntags über die Einkaufstrasse gebummelt und den Kaufhof, den haben meine Eltern nie ausgelassen. Ich glaube sie mochten diese Stimmung hier.
Zu guter Letzt musste ich mich tatsächlich sputen, habe wohl ein wenig zu lange in Kindheitserinnerungen geschwelgt.
Sie glauben ja nicht wie voll es beim Arzt war. Also wirklich, ich glaube, viele dieser alten Leute hier, kommen nur, um ein wenig zu quatschen. Ja, haben die denn kein Zuhause? Die halten ja den ganzen Betrieb auf! Und die arbeitende Bevölkerung muss gucken wo sie die Zeit her nimmt. Das fängt ja schon morgens beim Busfahren an. Haben sie mal darauf geachtet wie viele von denen ausgerechnet mit den Bussen fahren wo die ganzen Schulkinder und Berufstätigen drin sind? Und wie böse die gucken wenn man nicht einen Sitzplatz räumt?
Man sollte glauben, die Rentner kennen keine Rücksicht. Die müssten es doch besser wissen, haben doch selber ihr ganzes Leben gerackert. So wie mein Vater, der ist sogar arbeiten gegangen wenn er krank war. Ohne ihn lief scheinbar nichts im Betrieb...ging zum Schluss ganz gebeugt. Ich habe immer gesagt: Wie Atlas der die Welt auf seinen Schultern trägt. Zum Abschied hatte sein Chef sogar die Sekretärin persönlich beauftragt meinem Vater die Abschiedskarte zu übergeben. Nur schade, dass sein Name falsch geschrieben war.
Und dann der Heimweg, ich musste schon wieder an diesen Jugendlichen vorbei. Wird denen das denn nie zu langweilig hier? Als der Junge mich grüßte, hab ich so getan als ob ich ihn nicht höre, wer will denn mit so etwas in Verbindung gebracht werden, was sollen die Leuten von mir denken? Zu Hause wurde es auch nicht besser. Das Ehepaar von nebenan stritt sich mal wieder lautstark. Unter uns...ich glaube er trinkt seit dem er arbeitslos ist. Ich höre die Frau öfters weinen und ihre Kleine auch, wollte sie schon mal auf eine Tasse Kaffee einladen, habe mich dann aber nicht getraut. Das wäre ihr vielleicht zu aufdringlich erschienen. Und was hätte ich sagen sollen, wenn sie mir von ihren Problemen erzählt hätte? Ich kann ihrem Mann ja auch keinen neuen Job besorgen.
Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit habe ich gesehen wie sie ihre kleine blonde Maus mit den süßen Löckchen zum Kindergarten brachte. Das blaue Auge bei der Kleinen habe ich übersehen, man will ja schließlich keinen Ärger in der Nachbarschaft, und wer weiß denn schon wo es das her hat. Kleine Kinder fallen halt oft.
Ach ja übrigens … mein Arzt sagt mit meinem Magen wäre alles OK ...
Kümmere mich
und laufe
tröste,küsse
puste,streichle
Wunde verbunden,
Beule gekühlt,
schlichte Streite
keine Ruhe
im Sekundengang
"Mama!"
als Schlachtgesang
Füllst du mir
-noch einmal-
mein dummes Herz
mit deinen schönen Märchen.
Als wären sie noch nicht
erkaltet und grau,
bis ich mich umwende
und lächelnd gehe.
Ferner Donner rollt
noch hört man die Zikaden
Sommerakkorde
Vereinzelt lugt ein Sonnenstrahl
durch kleine Wolkenlücken.
Es ist nur einer-welch Skandal
und wärmt mir meinen Rücken.
Er grinst mich an...ein bisschen frech,
erzürnt frag ich: "Wo bleibt der Rest?"
"Du", meint er "da haste Pech,
die Kumpel haben Hausarrest!"
So pflegte ich deinen Garten
wo außer Stein nichts wuchs.
Ignorierte Härte und sandige Stille,
bis steter Tropfen den Boden weichte
und zaghaft sich dein Leben zeigte.
Mein Magenkribbeln ist normal
sagt mein Arzt, es sei die Qual
die Liebeskranke oft befällt,
sich an keine Grenzen hält.
Weiche Knie sind kein Zeichen
(ob sie zittern und dergleichen)
ungesunder Mattigkeit
man spricht hier von Liebesleid.
Dass der Puls jetzt zu schnell tickt
und sich weigert und zwar strikt,
die alten Takte einzuschlagen
führt nicht nur zu Unbehagen.
In grünen Augen zu ertrinken,
in deinem schönen Mund versinken
kann doch nicht mein Schaden sein,
bist kostbar wie ein Edelstein.
Erschlage mich mit deiner Liebe
was von mir als Rest dann bliebe,
würd den Himmel noch erstürmen,
und Sterne aufeinander türmen.
Ich fühle mich,
wie seitlich verrückt,
laufe neben mir her.
Meine Tage sind lang
einfach zu voll,
dennoch öde und leer.
Zeitlupentempo
Unterwasserballett
überrollt wie ein Ball
auf stürmischer See.
Zermürbende Müdigkeit
die Schlaf nicht vertreibt.
Kein Ichgespür
ich Sehne nicht mehr.
...und ist es denn wichtig?
Ich funktionier...
Frisch begrünte Hügelkämme
ziehen Wellen gleich,
meine Augen magisch an.
Heute bin ich reich.
Darf die Seele baumeln lassen,
trunken von der Pracht.
Dieser schöne Frühlingstag,
wie für mich gemacht!
Lasse meine Blicke schweifen
in des Himmels Blau.
Wie kann er nur so gläsern sein?
So vollendet? Schau!
Wirst du?
Wirst du mich halten,
bis meine Beine wieder
geerdet sind?
Laß mich nicht los,
damit ich mich nicht
in diesen
schwarzen Himmel auflöse.
Bitte, sei meine Kerze
die im Fenster steht,
die Welt wird zu dunkel,
mich friert...
Texte: Barbara Corsten
Bildmaterialien: Ruth Beckers
Cover: Ruth Beckers
Tag der Veröffentlichung: 28.11.2017
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